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FOTOS: FH JOANNEUM/ODÖRFER (3), DORNBRACHT, TORSTEN MÜLLER und schön SMART Die Badewelten der ZUKUNFT könnten digitale Hochburgen sein. Oder meditative Ruhepole. Oder am besten: eine Mischung aus beidem. Über Designideen, Trends und Farbgebungen. TEXT: ELKE JAUK-OFFNER Farbtupfer. In Roségold schimmern die neuen Armaturen von Dornbracht. Leuchtmittel. Lichtdesign ist im Bad wesentlich, hier ein Entwurf von Torsten Müller. 74 LUXURYLIVING TRENDS BADEZIMMER

Torsten mueller diepresse sondermagazins luxury living styria media group die badewelten der zukunft

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Bedanke mich bei der Journalistin Frau Elke Jauk-Offner für die Veröffentlichung in der Tageszeitung DiePresse.com für die Ausgabe des Sondermagazins Luxury Living der österreichischen Verlagsgruppe Styria Media Group:"Die Badewelten der Zukunft" Eine ausgeklügelte Lichtsymmetrie gehört für den Bad- und Spadesigner Design by Torsten Müller zum Maß der Dinge im Bad. Genauso wie die persönliche Note in jenem Teil des Hauses, der in den vergangenen Jahren sukzessive an Bedeutung im gesamten Raumgefüge gewonnen hat. „Jeder Mensch ist anders – die kulturelle Sozialisation, die Erziehung, individuelle Erlebnisse & Erfahrungen, Affinitäten zu Ländern & Design sind unterschiedlich“, so Müller. Dies zu erfassen und entsprechend seinen Gestaltungsprinzipien umzusetzen, darin sieht der Deutsche seine Mission. Daher tragen Projekte auch stets klingende Namen wie „Buddhas Living“ oder „White Dream“.

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farbtupfer. In Roségold schimmern die neuen Armaturen von Dornbracht.

leuchtmittel. Lichtdesign ist im Bad wesentlich, hier ein Entwurf von Torsten Müller.

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stellen; „das ermöglicht zum Beispiel eine automati-sche Wannenbefüllung auf Knopfdruck“. Durch eine offene, IP-fähige Schnittstelle können Badanwen-dungen mit anderen Komponenten der Haustech-nik wie Licht und Sound vernetzt werden. „So ist es möglich, den Morgen unter der Dusche nicht nur mit der persönlichen Wohlfühltemperatur zu begin-nen, sondern auch mit der Lieblingsmusik und einer favorisierten Lichtchoreografie.“

Traumbad. Eine ausgeklügelte Lichtsymmetrie ge-hört für den Bad- und Spadesigner Torsten Müller zum Maß der Dinge im Bad. Genauso wie die per-sönliche Note in jenem Teil des Hauses, der in den vergangenen Jahren sukzessive an Bedeutung im gesamten Raumgefüge gewonnen hat. „Jeder Mensch ist anders – die kulturelle Sozialisation, die Erziehung, individuelle Erlebnisse und Erfahrun-gen, Affinitäten zu Ländern und Design sind unter-schiedlich“, so Müller. Dies zu erfassen und entspre-chend seinen Gestaltungsprinzipien umzusetzen, darin sieht der Deutsche seine Mission. Daher tragen Projekte auch stets klingende Namen wie „Buddhas Bar“ oder „White Dream“.

Lichtbad. Grundsätzlich bestimmt aber eine puris-tisch-minimalistische Grundhaltung sein Tun. Selbst die Dichte an Fliesenfugen versucht Müller nach Möglichkeit zu reduzieren, „das ist meiner An-sicht nach bereits ein Zuviel an optischer Informa-tion im Bad“. Die Wandalternative: ruhige Oberflä-chen mit Maserung. „In einem Raum, in dem man innerlich loslassen können soll, ist Klarheit wesent-lich.“ Auch Nischen würden den Raum nicht auf-werten, sondern unruhig erscheinen lassen. Ein Wohlfühlbad mit den entsprechenden Design-elementen lässt sich nicht unter 35.000 Euro reali-sieren, so der Experte, 15 Prozent des Budgets ent-fallen dabei rein auf das Lichtdesign. Das beginnt bei der Platzierung der Fenster, geht über Licht-routen und Streiflichter an den Wänden bis hin zu Sonnenaufgangs- und -untergangsstimmungen. Luxus drückt sich eben nicht notwendigerweise in mit Diamanten besetzten Armaturen oder 1,2 Mil-lionen Euro teuren Edelsteinbadewannen aus. Das können auch in Szene gesetzte einfache Materialien für die Sinne sein: Kaffeebohnen, Birkenzweige, Lavendel zum Beispiel.

Farbbad. „Nachdem in den vergangenen Jahren eher kühle Weiß- und Metallicnuancen wie Silber, Stahl und Aluminium das Interior Design dominiert haben, erfahren nun warm schimmernde Roségold- und Kupfertöne eine Renaissance“, berichtet Dorn-bracht über aktuelle Farbgebungen. Er sieht eine Trendwende, „es sind Oberflächen, die für Wärme

und Natürlichkeit stehen“. Sein eigenes Bad ist in neutralen Farben gehalten: „Weiß und Schwarz wurden mit dunklem Holz kombiniert.“ Ins Schwärmen gerät er angesichts des Blicks ins Grüne und seiner großen begehbaren Dusche. Müller schlägt in dieselbe Kerbe: „Wirklich Spaß machen Größen von 1,40 mal 1,40 Metern.“ e

„Home-automation ist eines der wichtigsten themen.“ a n d r e a s d O r n b r a c h t

Das Bad als intimstes Zimmer des Hauses muss Extreme in sich ver-einen: morgens aktivieren und abends entspannen, als hochtech-

nologische Spielwiese herhalten und gleichzei-tig Raum für Kontemplation bieten. Es gilt zu-dem, Platz und Zeit zu sparen, ohne das Ziel maxi-malen Wohlbefindens zu beeinträchtigen. Welchen Anforderungen das private Spa von morgen noch gerecht werden sollte, darüber haben sich auch Stu-dierende an der Fachhochschule Joanneum in Graz Gedanken gemacht. Im Rahmen eines Projekts des Studiengangs Industrial Design in Kooperation mit Odörfer Haustechnik sind Entwürfe für das Bad der Zukunft entstanden.

Klappbad. Das von der chinesischen Papierfalt-kunst Origami inspirierte Pop-up-Bad aus dem papierähnlichen Material Tyvek beispielsweise führt vor Augen, wie man ein beschränktes Platzan-gebot optimal nutzen kann, ohne dass Stil und Design auf der Strecke bleiben. Falt- und aufklapp-bare Sanitärobjekte wie Badewanne oder Ablagen verändern das Aussehen des Raums – ebenso wie unterschiedliche Lichtstimmungen, die aus der asiatischen Laternentradition abgeleitet wurden. „Ressourcen schonen, Barrierefreiheit schaffen, Innovationen bieten“, nennt Odörfer-Geschäftsfüh-rerin Susanne Schneider-Assion weitere Trends, die die Bäderwelten von morgen bestimmen. Die Grazer Designstudenten sind diesen Anforde-rungen mit Tankanzeigen, die über den Wasser-verbrauch informieren, Pop-up-Duschen oder Modulbädern, die Gestaltungselemente in be-stehenden Bädern flexibler machen, begeg-net. Letztere lassen mittels individuell kom-binierbarer Platten die gesamte Technik im Boden oder auch in den Wänden ver-schwinden. Der Entwurf „Bås“ wiederum ermöglicht die Bepflanzung einzelner mit Holzoberflä-chen ausgestatteter Bodenmodulfelder, „auf diese Weise wird die Natur zurück ins Bad ge-holt“, sagt Studiengangsleiter Michael Lanz. In Kom-bination mit den blattähnlichen Formen der Sani-tärelemente entstehen tropische Szenarien, über einen Überlauf der Badewanne können Pflanzen ge-gossen werden. Gleichzeitig werden per Touch-screen die Armaturen bezüglich Wassermenge und Temperatur gesteuert.

Smartbad. „Mit der Digitalisierung ist die Möglich-keit verbunden, Wasseranwendungen zu steuern und zu individualisieren. Das stellt einen großen Zugewinn an Komfort dar“, sagt auch Andreas Dornbracht, Geschäftsführer des Designspezialisten rund um das Thema Wasser. „Home Automation ist eines der wichtigsten Themen, wenn nicht das wich-tigste Thema der nächsten Jahre“, betont Dorn-bracht. Im Rahmen der Entwicklung Smart Water lassen sich neben der herkömmlichen mechani-schen Steuerung bei allen Auslassstellen mit einem Handgriff Temperatur und Wassermenge exakt ein-

Grünraum. Bambus im Bad, eine Idee der Grazer Studenten, wie auch . . .

Pop-up. . . . die falt- und klappbare Wanne, inspiriert von der Origamikunst . . .

duschspaß. . . . oder die Dusche, die aus dem Boden zu wachsen scheint.

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