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162 |outdoor guide|Sommer|10 outdoor guide|sommer|10|163
h i k e t o u r e n
Bücher über Bücher, die zum Wandern taugen, und Bücher über Wanderungen,
die zum Lesen taugen:
Andreas Bellasi: «Höhen, Tiefen, Zauberberge». Literarische Wanderungen in
Graubünden, Rotpunktverlag, Zürich 2004, 2. Auflage 2010.
Michael T. Ganz/Dominique Strebel: «Dies Land ist masslos und ist sanft».
Literarische Wanderungen im Wallis, Rotpunktverlag, Zürich 2006.
Beat Hächler: «Das Klappern der Zoccoli». Literarische Wanderungen im Tessin,
Rotpunktverlag, Zürich 2000, 5. Auflage 2007.
Ueli Haldimann: «Hermann Hesse, Thomas Mann und andere in Arosa».
Texte und Bilder aus zwei Jahrhunderten, AS Verlag, Zürich 2001.
Barbara Piatti: «Die Geographie der Literatur. Schauplätze, Handlungsräume, Raum-
phantasien». Wallstein Verlag, Göttingen 2008.
Metaliteratur zum Wandern
t o u r e n t o u r e n
These books are made for walking
Lesen ist völlig unnötig. So was von
Zeitverschwendung. Wandern? Dasselbe.
Beide Tätigkeiten sind absolut entbehr-
lich, dienen weder der Futtersuche noch
dem Überleben noch der Fortpflanzung
und Weitergabe der eigenen Gene. Im
Gegenteil: Beide, Lesen wie Wandern,
lenken bloss ab von den wirklich wichti-
gen Tätigkeiten, die das Überleben der
Spezies sichern. Unnütze Dinge nennt
man Kulturprodukte. Lesen ist ein sol-
ches Kulturprodukt. Aber auch Wandern
ist ein Kulturprodukt: Noch vor 500 Jah-
ren wäre niemand in die Berge gefahren,
um dort freiwillig ein bisschen herumzu-
laufen und sich daran zu erfreuen. Erst
die Bücher öffneten den Weg ins Gebirge,
die Bücher aufklärerischer Autoren wie
Gesner, Simler, Haller, Rousseau. Ohne
sie würden wir vielleicht gar nicht auf die
Idee kommen, Bergschuhe anzuziehen
und loszustapfen. Es ist ja auch so, dass
Zu Fuss auf der Suche nach der Bühne vergangener
Geschichten. Der outdoor guide erk lär t , weshalb
s ich Wandern und Lesen wunderbar ergänzen und
die Bergwel t noch ver lockender machen.
nicht alle nachvollziehen können, weshalb
man Freude am Wandern haben soll.
Oder am Lesen.
Item, Lesen und Wandern ergänzen sich
aufs Beste, auf mehrtätigen Unterneh-
mungen genauso wie auf Tagestouren.
Hauptsache, das Zeitbudget sieht nebst
der Fortbewegung auch längere Pausen
vor. Wenn dann das Buch zur Tour passt,
und die Tour zum Buch, und beides zu
uns – was will man dann noch mehr?
Vielleicht nur noch dies: Dass das für
die Wanderung ausgewählte Werk als
leichte Taschenbuch-Ausgabe vorliegt.
Oder als Hörbuch für den iPod, das
iPhone, den MP3-Player und wie die
Dinge heute heis sen. Früher hiessen
sie Walkman. Damit kann man laufend
lesen.
Foto
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W a n d e r - S k a l a ( S A C )
B i k e - S k a l a
Grad Weg/Gelände Anforderungen
T1
Wandern
Weg gut gebahnt. Falls nach SAV-Normen markiert:
gelb. Gelände flach oder leicht geneigt, keine Absturz-
gefahr.
Keine. Mit Turnschuhen machbar. Orientierung
problemlos, auch ohne Karte möglich.
T2
Bergwandern
Weg mit durchgehendem Trassee und ausgeglichenen
Steigungen. Falls markiert: weiss-rot-weiss. Gelände
teilweise steil, Absturzgefahr nicht ausgeschlossen.
Etwas Trittsicherheit. Trekkingschuhe sind empfeh-
lenswert. Elementares Orientierungsvermögen.
T3anspruchvolles Bergwandern
Am Boden ist meist noch eine Spur vorhanden,
ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten
gesichert sein, evtl. braucht man die Hände fürs
Gleichgewicht. Falls markiert: weiss-rot-weiss. Zum
Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflä-
chen, weglose Schrofen.
Gute Trittsicherheit, gute Trekkingschuhe. Durch-
schnittliches Orientierungsvermögen. Elementare
alpine Erfahrung.
T4Alpinwandern
Weg nicht überall sichtbar, Route teilweise weglos, an
gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärts-
kommen. Falls markiert: weiss-blau-weiss. Gelände
bereits recht exponiert, heikle Gras halden, Schrofen,
einfache, apere Gletscher.
Vertrautheit mit exponier tem Gelände, stabile Trek-
kingschuhe. Gewisse Geländebeurteilung teilung und
gutes Orientierungsvermögen. Alpine Erfahrung.
T5anspruchvolles Alpinwandern
Oft weglos, einzelne einfache Kletterstellen bis II. Falls
markiert: weiss-blau-weiss. Exponiertes, anspruchs
volles Gelände, Schrofen, wenig gefährliche Gletscher
und Firnfelder.
Bergschuhe. Sichere Geländebeurteilung und sehr
gutes Orientierungs vermögen. Gute Alpinerfahrung
und elementare Kenntnisse im Umgang mit Pickel
und Seil.
T6
schwieriges
Alpinwandern
Meist weglos, Kletterstellen bis II, meist nicht mar-
kiert. Häufig sehr exponiert, heikles Schrofengelände
Gletscher mit Ausrutschgefahr.
Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen. Ausgereifte
Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpin-
technischen Hilfsmitteln.
Grad Technik Ausdauer
1 Auch für Anfänger geeignet. Geringe fahrtechnische Anforderungen.
Keine besonderen Anforderungen. Eine gute Grund-kondition genügt.
2 Für geübte Fahrer problemlos fahrbar. Einzelne schwierige Strecken abschnitte möglich.
Touren mittlerer Länge ohne steile Anstiege.
3 Fahrtechnisch über längere Strecken anspruchsvoll.
Für sehr gute Fahrer ist fast alles fahrbar.
Sportliche Touren für gut Trainierte. Teilweise auch steile Anstiege.
4 Über längere Strecken sehr anspruchsvoll. Schwieri-ger Untergrund und oft grosse Steilheit. Auch für gute Fahrer einzelne Schiebe- oder Tragepassagen.
Sehr anspruchsvolle, lange Touren mit fünf und mehr Stunden Fahrzeit. Nur für sehr gut Trainierte.
164 |outdoor guide|Sommer|10 outdoor guide|sommer|10|165
h i k e t o u r e n h i k e t o u r e n
Val Bavona TI. Gori, unterwegs auf verbotener Mur-
meltierjagd, späht durch den Feldstecher hinunter zu seiner
Alpe Solögna und erkennt dort völlig unerwartet das Mädchen,
das ihm den Schlaf raubt: Maddalena. Sein Blut stockt in den
Adern. Er rennt hinunter. Bis zum ersten Kuss werden noch
Monate vergehen. Er, der mittellose, gut gebaute Älpler, sie die
bildhübsche, gescheite Tochter aus gutem Haus. Er muss bald
nach Amerika auswandern, um dort ein Auskommen zu finden,
sie bleibt zurück und verspricht, für immer und ewig auf ihn zu
warten. Dann schlägt das Schicksal zu. Es könnte die Vorlage
zu einem billigen Heimatroman sein. Aber was uns der Tessiner
Schriftsteller Plinio Martini in «Nicht Anfang und nicht Ende»
(1970) erzählt, ist so unkitschig wie himmeltraurig schön, so
ungeschminkt wie grundtief menschlich. Es ist ein Plädoyer für
das Hier und das Jetzt, gegen das Dort und das Morgen und
das Vielleicht. Für die NZZ schlicht «einer der erstaunlichsten
Romane, die in der Schweiz je geschrieben wurden. Schliesslich
gibt es in der neueren Literatur nur wenige Liebesgeschichten
von der Behutsamkeit und Verhaltenheit der Geschichte von Gori
und Maddalena». Grund genug, in eines der schönsten Täler der
Schweiz zu fahren, das Val Bavona, zur Alpe Solögna aufzustei-
gen, um dort Gori und Maddalena zu begegnen: «Sie sah zur
Hütte hinüber, streckte die Hand aus und strich mir leicht übers
Haar. Ich wurde rot bis zum Nabel. ‹Und wir haben das ganze
Leben vor uns›, sagte sie. ‹Ein schönes Leben, du hier und ich
in Kalifornien! Ich schlafe keine Nacht, weil ich immer daran
denke.›. ‹Was für ein Dummkopf du doch bist!›, sagte sie.»
Schwierigkeit: T3/T4. Einige Blockfelder, bei der Bocchetta
Fornasèl eine kurze, leicht ausgesetzte Stelle. Der Wegverlauf bei
der Alpe di Solögna ist nicht immer deutlich. Langer Abstieg.
Wanderzeit: 1. Tag 3½ Stunden, 2. Tag 3¼ Stunden.
Höhendifferenz: 1. Tag Aufstieg 1170 m, 2. Tag Aufstieg 200 m,
Abstieg 1570 m.
Ausgangspunkt: S. Carlo im Val Bavona (Haltestelle Ponte,
938 m).
Anreise: Von Locarno mit Bus nach Cavergno, von dort mit
Postauto ins Val Bavona (vier Kurse pro Tag).
Endpunkt: Rosèd (Roseto, 741 m). Zurück mit Postauto nach
Cavergno.
Einkehren/Unterkunft: Ristorante Basodino (mit Zimmer)
in S. Carlo, Tel. 091 755 11 92, Capanna Piano delle Creste
(2108 m), in der Hauptsaison bewartet, 35 Plätze,
Tel. 091 755 14 14, www.sav-vallemaggia.ch.
Strecke: S. Carlo – Olmo – Corte Grande – Capanna Piano delle
Creste. Tags darauf zum unteren Laghetto d’Antabia – unmittelbar
davor nach links und zur Bocchetta Fornasèl – um eine Fels rippe
herum (etwas ausgesetzt) – Sedone – Alpe di Solögna/Corte
Grande – Corte Nuovo – Costa – ins Postkartendorf Rosèd hinab.
Variante: Von Rosèd auf dem Wanderweg nach Foroglio ins
Grotto (T2, ¼ Std.). Am Pizzo Solögna und am Pizzo Piènsgia
die Routen «Via Maddalena» und «Via Gori» klettern (Blum/
Silbernagel, «Ticino keepwild! climbs », Topoverlag 2009).
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1271 Basòdino; 1:50 000,
265 Nufenenpass.
Literatur: Volken/Kundert, «Bergwandern im Tessin»,
AT-Verlag 2010.
Info: www.valle-bavona.ch, www.vallemaggia.ch.
Marco Volken
«Du hier und ich in Kalifornien!»
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Göscheneralp UR. Hinter Göschenen steht ein See.
Ein Stausee. Er hält den Abfluss des ganzen Tals zurück, zapft
über Zuleitungen noch weitere Täler an und leitet all die vom
Himmel gefallenen Wassermoleküle nach Göschenen, auf dass
daraus elektrischer Strom werde. So weit, so gut. Dass dort,
wo heute Wasser liegt, einst ein richtiges Dörfchen mit Schule
und Kirchlein stand, die Göscheneralp, und dass die Einwohner
teilweise zwangsentsiedelt werden «mussten», ist etwas weniger
gut. 1955 fuhren die ersten Bagger auf, 1956 verliessen die letz-
ten Einwohner ihre Häuser, 1963 wurde das Kraftwerk feierlich
eröffnet. Nicht alle mochten mitfeiern. Meinrad Inglin wohl auch
nicht. Der Schwyzer Literat, Urheber des Jahrhundertromans
«Schweizerspiegel» (lesenswert, heute ganz besonders), schrieb
im Roman «Urwang», 1954 erschienen, gegen die Besäufung
der Göscheneralp an. Seine Hauptfiguren: der altmodische
Major von Euw und die «buschpere» Wirtstochter Marieli, die
sich gemeinsam für die Rettung der Göscheneralp einsetzen.
Erfolglos, wie wir wissen. «Der Major schwang sich den Sack auf
den Rücken, gab dem Mädchen die Hand und sagte beherrscht:
‹Leb wohl, Marieli!›. Sie schaute ihn betrübt und herzlich an,
seine Rechte in beiden Händen, und sagte kleinlaut ‹adie Herr
Major›, dann sah sie zu, wie er langsam bergauf stieg.». Das Gö-
schenertal ist zwar trotz Stausee ein landschaftlicher Höhepunkt
der Schweiz geblieben, eine prächtige Urlandschaft aus dem
Bilderbuch, die manchen Kalender schmückt. Was aber nichts
daran ändert, dass damals Menschen gehen mussten. Auch
heute noch stehen intakte Berglandschaften auf den Planskizzen
der Strombarone. Auch heute noch braucht das Land Majore,
Wirtstöchter und Inglins.
«Leb wohl, Marieli!», «Adie Herr Major»
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Schwierigkeit: T4. In der Flanke des Moosstocks Geröll, etwas
rutschige Felsen und Erlengebüsch.
Wanderzeit: Hotel Dammagletscher – Dammareuss – Damma-
hütte 2½ Stunden, Dammahütte – Hinter Röti – Hotel Damma-
gletscher 3 Stunden.
Höhendifferenz: Auf- und Abstieg 1050 m
Ausgangspunkt: Hotel Dammagletscher (1782 m).
Anreise: vom Bahnhof Göschenen mit Postauto ins Göschenertal
bis zur Endstation, Reservation obligatorisch (Tel. 079 343 01 09).
Einkehren/Unterkunft: Dammahütte SAC (2439 m), im Sommer
bewartet, Tel. 041 885 17 81, www.sac-pilatus.ch.
Strecke: Hotel Dammagletscher – über den Staudamm – Älper-
gen – in Auf und Ab zur Brücke über die Dammareuss – Dam-
mahütte – nordostwärts zu einer Geländekante – hinab und
wieder hinauf – durch die Nordostflanke des Moosstocks – via
P. 2207 in den Talboden hinunter – auf einer Brücke zur Hinter
Röti – links der Chelenreuss Richtung See – sanfter Aufstieg
zur Moorfläche beim Abzweiger P. 1951 – Abstieg zum Hotel
Dammagletscher.
Variante: Von der Dammareuss-Brücke nicht via Dammahütte
und Hinter Röti, sondern direkt über Moos zum Seeende (T3,
ganze Seerunde 2¾ Std.).
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1231 Urseren; 1:50 000,
255 Sustenpass.
Literatur: Kundert/Volken, «Alpinwandern Zentralschweiz»,
SAC-Verlag 2010. Bachmann, «Wanderfitzig», SAC-Verlag 1999.
Müller/Gamma, «Hochspannung», Alpenrot-Verlag 1982.
Info: www.göschenen.ch, www.wasserwelten.ch
Marco Volken
Auf dem Weg zur Turbine: die Dammareuss. Barfussfaulenzen statt Alpchrampfen: auf Antabia.
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h i k e t o u r e n h i k e t o u r e n
Niederbauen – Oberbauenstock –Isenthal NW/UR. Beide sind sie nationale Denkmäler,
Wilhelm Tell ebenso wie Max Frisch. Beide sind sie umstritten.
Der erste kam durch eine ausgeprägte Gewaltbereitschaft zu
Ehren, der zweite durch hellen Geist und Sprachvirtuosität.
Und der Zweite schrieb über den Ersten. Etwa so: «Dieser hatte
einen rötlichen Bart und Sommersprossenhaut, vermutlich ein
Choleriker, der es in der Gesellschaft auch nicht immer leicht
hatte.» Der «Nationalheld» der Schweiz als reizbarer, auch vor
Mord nicht zurückschreckender Aussenseiter, dazu noch mit
Migrationshintergrund: «Wilhelm Tell für die Schule» (1971) ist
eine historisch unterlegte, aber nicht minder köstliche und anre-
gende Lektüre, die uns aufzeigt, wie man Mythen grundsätzlich
misstrauen sollte, ganz besonders unseren eigenen, und dass
der fremde Tyrann Gessler möglicherweise gar keiner war. Auf
einer Wanderung mit Tiefblick auf fast sämtliche Schau plätze
der helvetischen Gründungsmärchen bietet uns Max Frisch,
der «Nestbeschmutzer», eine ausgezeichnete Gelegenheit, um
über unser Nest und dessen Sauberkeit zu denken. Auf dem
Weg zum Oberbauenstock sollte man sich zwar besser auf den
Wegverlauf als auf die «Ursprünge» der Schweiz konzentrieren,
und auch auf dem spitz zulaufenden Gipfel wird man wohl kaum
einen gemütlichen Lesesessel finden. Aber als Vorbereitung
zu einer Tour in die «Wiege» der Eidgenossen eignet sich das
Büchlein bestens. Zumal Frisch Bergsteiger und mit der Zent-
ralschweiz bestens vertraut war.
Schwierigkeit: T4+. Im Aufstieg zum Oberbauenstock recht
ausgesetztes Gelände mit einigen Fixseilen und Kraxelstellen, am
Grat ebenfalls stellenweise exponiert. Ansonsten gute Bergwege,
zwischen Zingel und Jochlistock manchmal etwas luftig. Ausrei-
chend Getränke mitnehmen, sehr wasserarme Region.
Wanderzeit: Niederbauen–Oberbauenstock 2¼ Stunden, Ober-
bauenstock–Gitschenen 2¾ Stunden.
Höhendifferenz: Aufstieg 860 m, Abstieg 890 m.
Ausgangspunkt: Bergstation der Seilbahn Emmetten–Nieder-
bauen (1570 m, www. niederbauen.ch).
Anreise: Von Stans mit Postauto nach Emmetten, oder von
Brunnen mit Schiff nach Treib, mit Standseilbahn nach Seelis-
berg und mit Postauto nach Emmetten.
Endpunkt: Gitschenen (1538 m, www.gitschenen.ch), Bergstati-
on der Seilbahn nach St. Jakob. Ab Talstation mit Postauto nach
Flüelen/Altdorf.
Einkehren: Restaurants auf Niederbauen und Gitschenen.
Strecke: Niederbauen – Äbnet – P. 1596 – Laucheren – in den
Kessel westlich des Oberbauenstock – auf ausgesetztem Steig
durch eine felsige Flanke nach Schwiren – auf dem Grat zum
Oberbauenstock (2217 m) – Schwiren – alles auf dem Grat zum
Lückli – steil zum Gandispitz hinauf – luftiger Grat zum Jochli-
stock – Ober Bolgen – Vorder Jochli – Gitschenen.
Varianten: Vom Lückli via Färnital – Ronen zur Stockhütte und
mit der Seilbahn nach Emmetten zurück (Oberbauenstock–
Stockhütte 3 Stunden, T2)
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1171 Beckenried; 1:50 000,
245 Stans.
Literatur: Kundert/Volken, «Alpinwandern Zentralschweiz»,
SAC-Verlag 2010.
Marco Volken
«Vermutlich ein Choleriker»
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Monte Gambarogno TI. Als Rocco Canonica zur
Welt kam, hatten seine Eltern nach altem Brauch einen Nuss-
baum gepflanzt. Und nun also soll der Baum gefällt werden, weil
er einem zugezogenen deutschen Industriellen den Blick auf den
See raubt. Rocco, siebzigjähriger Bauer, wartet in seiner Küche
auf die Gemeindearbeiter, die den Baum niedersägen sollen. In
ihm staut sich der Zorn, neben ihm liegt das Gewehr. «Spät-
holz» (1976), der vielleicht bekannteste Roman von Walther
Kauer, ist nicht nur eine erfundene Erzählung. Er ist auch ein
Stück Geschichte. Es geht darin um Auswanderung, um innere
Emigration, um die Preisgabe der Landwirtschaft, es geht um
Entfremdung, Ausverkauf der Heimat, um Widerstand gegen die
Behörden, um die Überflutung eines Bergtals zwecks Stromge-
winnung, um die richtigen Prioritäten. Kauer ergreift inhaltlich
Partei, lässt uns geografisch aber im Ungewissen. Die Geschich-
te spielt im Val Terzone, aber wer das Tal auf der Landkarte
sucht, tut dies vergebens. Beim Lesen meint man, mal das Val
Verzasca zu erkennen, dann wieder das Gebiet des Monte Lema.
Welches Tal er sich zum Vorbild genommen hat, können wir den
1987 verstorbenen Schriftsteller nicht mehr fragen. Und suchen
uns deshalb ein Wanderziel, das auf halbem Weg liegt, mit Blick
auf die Staumauer der Verzasca ebenso wie auf die Berge um
den Monte Lema. «Alles verloren. Endgültig. Der Baum würde
fallen. Sein Baum. Sein Lebensbaum.» Was schliesslich mit dem
Nussbaum geschieht, muss man schon selbst herausfinden.
Vielleicht geschieht ja mehr als nur das.
Schwierigkeit: T2/T3. Gute Bergwege. Durchgehend markiert,
ausser auf dem etwas felsdurchsetzten Abschnitt vom Monte
Gambarogno nach S. Anna.
Wanderzeit: Alpe di Neggia – S. Anna 2 Stunden, S. Anna –
Covreto – Indemini 2¾ Stunden.
Höhendifferenz: Aufstieg 690 m, Abstieg 1110 m.
Ausgangspunkt: Alpe di Neggia (1395 m), Passübergang vom
Gambarogno nach Indemini.
Anreise: Vom Bahnhof Magadino-Vira mit Postauto.
Endpunkt: Indemini (979 m). Rückfahrt mit der gleichen Post-
autolinie nach Magadino-Vira.
Einkehren/Unterkunft: Alpe di Neggia: Restaurant mit Zimmer,
Tel. 091 795 19 97. Indemini: Restaurant Terrazza Martini,
Tel. 091 795 14 67, Restaurant Indeminese, Tel. 091 795 12 22
(Zimmervermittlung). Alpe Cedullo (10 Min. von S. Anna): Agri-
turismo, Tel. 091 794 13 83.
Strecke: Alpe di Neggia – auf breitem Rücken direkt zum Monte
Gambarogno (1734 m) – auf schwacher Wegspur über den Süd-
westgrat hinab – zwischen P. 1611 und P. 1521 am Rand eines
Geröllfelds nach rechts hinunter – S. Anna – Monte Paglione –
Covreto (1594 m) – Monterecchio – Cangili – Biegno – auf der
kaum befahrenen Strasse über die Landesgrenze nach Indemini.
Varianten: Vom Covreto westwärts hinab – nach rechts zum
Alpetto (in der Hauptsaison offene Hütte, www.capanneti.ch) –
Monti di Caviano – Caviano – Haltestelle «Bivio per Caviano» an
der Hauptstrasse – mit Bus nach Cadenazzo (S. Anna – Caviano
4½ Stunden, T2).
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1332 Brissago, 1333 Tesserete;
1:50 000, 286 Malcantone.
Literatur: Volken/Kundert, «Bergwandern im Tessin»,
AT-Verlag 2010.
Info: www.indemini.ch, www.indemininews.ch
Marco Volken
«Der Baum würde fallen. Sein Baum.»
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Spätnachmittag, Spätherbst, Spätholz: auf dem Covreto. Wo sich der Himmel über Mythen wölbt: Niederbauen.
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Gespiegelt in Zopfis Büchern und im Partnunsee: Sulzfluh.
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Eine Frau, eine Landschaft, eine Kultur: Corinna Bille.
St. Antönien – Carschinasee GR. Klettern
können in der Schweiz viele. Bücher schreiben schon weniger.
Emil Zopfi kann beides. Seit zwei Generationen. Seine Klet-
terkunst ist literarisch, seine Literatur klettert hoch. Emil Zopfi
verbindet die zwei ausgesetzten Tätigkeiten aufs Beste, und
er lässt uns in seinen Büchern lebendig teilhaben an felsigen
Aufschwüngen ebenso wie an menschlichen Abstürzen, an Lie-
besglück und Gipfelpech, an Wetterleuchten und Beziehungskis-
ten. «Amstad kletterte vorsichtig über glitschigen Fels und nasse
Graspolster hinab, Andrea folgte ihm. Er beugte sich über die
Frau, die auf dem Felsabsatz lag, als ob sie sich zum Schlafen
niedergelegt hätte, ergriff ihr Handgelenk, liess es jedoch gleich
wieder los. Sagte: ‹Tot. Schon ein paar Stunden.›» Während im
Hintergrund Gewitter auf- und abziehen erheben sich Zopfis
Figuren, fallen tief, raffen sich auf, manchmal, nicht immer.
Klettern als Hürde, Klettern als Hilfe, Klettern als Metapher für
das Leben. Ganz besonders in Zopfis Romantrilogie «Die Wand
der Sila» (1986), «Steinschlag» (2002) und «Spurlos» (2007).
Schauplatz, immer wieder: die Sila, eine Felswand irgendwo in
der Schweiz. In den Kalkbergen des Rätikon? Gut möglich. Sehr
gut sogar. Ziemlich sicher. Also: Bücher und Musse einpacken,
ins Rätikon fahren, zum Carschinasee wandern (mit Blick auf
Wand, aber weder steinschlägig noch spurlos), die mitgebrach-
ten Getränke im See kühl stellen, Sonnenhut aufsetzen, die
eindrücklichen Kletterwände bestaunen, dann das Badetüchlein
ausbreiten und aus sicherer Distanz in die Welt des Emil Zopfi
einsteigen. Und immer wieder den Blick heben, um die Szenerie
seiner Romane einzusaugen. Eine absolut szenische Lesung!
Schwierigkeit: T2. Angenehme, gut ausgebaute Bergwanderwege.
«Tot. Schon ein paar Stunden.»
Wanderzeit: St. Antönien Rüti – Partnun – Carschinahütte 3
Stunden, Carschinahütte Carschinasee – St. Antönien Platz
2¼ Stunden.
Höhendifferenz: Aufstieg 900 m, Abstieg 940 m.
Ausgangspunkt: St. Antönien Rüti (1461 m).
Anreise: Vom Bahnhof Küblis mit dem Postauto bis zur End-
station.
Endpunkt: St. Antönien Platz (1420 m).
Einkehren: Carschinahütte (2236 m), in der Hauptsaison be-
wartet, 85 Plätze, Tel. 079 418 22 80, www.carschinahuette.ch.
Restaurants und Hotels auch in St. Antönien Rüti, Partnun und
St. Antönien Platz.
Strecke: St. Antönien Rüti – gut 10 Min. auf der Strasse
Richtung Partnun, dann links auf den markierten Wanderweg
wechseln – stets links des Schanielabachs, als weit abseits
der Strasse, via Untersäss zu den Hütten bei Äbi – Partnun –
Sulzhütte – Carschinahütte – Carschinasee – lange, sehr lange
Lesepause – die Zeit vergeht im Nu – Buch verstauen – 2 Min.
zurück zum Abzweiger, nun den absteigenden Weg wählen –
Färich – P. 1868 – Hartmisch Alp – Bord – St. Antönien Platz.
Varianten: Von Partnun Abstecher zum Partnunsee, mit kleinem
Ruderboot (ab P. 1801 hin und zurück knapp 30 Min.). Oder
im Rätikon klettern. Oder über den Klettersteig auf die Sulzfluh
steigen.
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1157 Sulzfluh, 1177 Serneus;
1:50 000, 238 Montafon, 248 Prättigau.
Literatur: Meienberg, «Hinauf ins Rätikon»,
Rotpunktverlag 2008.
Info: www.st-antoenien.ch, www.zopfi.ch
Marco Volken
Furkapass – Bidmer – Oberwald VS. «Ihre
Augen waren kalt wie das Wasser und wechselten die Farbe
wie das Wasser – je nach dem Grund, je nach dem Himmel…
Sie hatte viel zu langes rotes Haar: Bis auf die Füsse fiel es ihr
hinunter.» So beginnt die erste Geschichte im Erzählband «Länd-
licher Schmerz» (1953) von Corinna Bille. Die Autorin, 1912
geboren, 1979 gestorben, Lebensgefährtin von Maurice Chap-
paz, war eine leidenschaftliche und feinsinnige Beobachterin des
bäuerlichen Wallis – dies- und jenseits der Sprachgrenze – mit
einem Sensorium für Zwischentöne, für Unausgesprochenes, für
Ungleichgewichte, für die kleinen Dinge, für die Risse und den
Kitt einer allzu menschlichen Gesellschaft, die tief im Jenseitigen
wurzelt. Anne Cuneo bezeichnet Billes Erzählungen in einem
Nachwort als «Reportagen aus einem jenseitigen Land». Jen-
seitig – und archaisch – ist das Wallis bis heute geblieben, trotz
einer modernen Fassade. Und so sind die Geschichten, die uns
Corinna Bille schenkt, nach wie vor aktuell: Man muss nur ein
wenig an der Oberfläche kratzen, um unter der ungekünstelten
Sprache einen Spiegel des heutigen Wallis zu entdecken. Selten
gibt sie uns Namen preis; meist berichten ihre Miniaturen von
Dörfern, die anderswo stehen könnten, von Menschen, die ande-
re sein könnten, was ihrer Dichtung etwas Universelles verleiht.
Eine kleine Ausnahme bildet die erste Erzählung, jene der Frau
mit den wasserkalten Augen und dem langen roten Haar: «So
übermässig lang wie ihr Haar war auch das Goms, wo ihr Dorf
lag.» Als wir vom Furkapass kommend die prächtige Aussichts-
loge des Bidmer erreichen, öffnet sich das übermässig lange
Goms vor unseren Füssen und Augen. Nur lesen ist schöner.
«Je nach dem Grund, je nach dem Himmel …»
Schwierigkeit: T2/T3. Markierte Bergwanderwege ohne nen-
nenswerte Schwierigkeiten, mit wenig Aufstieg und viel Gefälle.
Wanderzeit: 3½ Stunden.
Höhendifferenz: Aufstieg 140 m, Abstieg 1200 m.
Ausgangspunkt: Furka Passhöhe (2429 m).
Anreise: Vom Bahnhof Realp oder Oberwald mit Postauto, nur
ganz wenige Kurse pro Tag!
Endpunkt: Bahnhof Oberwald (1366 m).
Einkehren: Restaurants in Oberwald.
Strecke: Furka Passhöhe – leicht ansteigend auf breitem Karr-
weg ins Tal des Muttgletschers hinein – ab P. 2495 schmaler
Bergweg – über einige Wildbäche hinweg – durch die Nordflanke
der Tällilücke (etwas rutschiges Gelände, kurzer Tunnel) – Aus-
sichtskuppe P. 2510 – Bidmer (schöner Tiefblick von P. 2331) –
Firbäch – Lichere – Gand P. 1914 – eine Weile auf breiterem
Alpweg, dann links weg und kurz hinauf nach Tabel/Hunger-
berg – Bärg – Gere – Unterwassern – Oberwald.
Varianten: Statt via Bidmer über Tällilücke – Tälligrat – Gale –
Galestafel – Hungerberg (½ Stunden. länger, T3, teils undeut-
liche Wegspur über Geröll).
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1231 Urseren, 1251 Val Bedret-
to, 1250 Ulrichen; 1:50 000, 255 Sustenpass, 265 Nufenen-
pass.
Literatur: Ganz/Strebel (Hrsg.), «Dies Land ist masslos und ist
sanft», Rotpunktverlag 2006.
Info: www.obergoms.ch. www.hungerberg.ch.
Marco Volken
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«Die Engländer kommen»
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Sorebois – Zinal VS. «Der beste Platz der Welt»: so
der neueste Titel der niedersächsischen Autorin Felicitas Hoppe.
Das Buch mit dem neugierig machenden Titel spielt im Wallis,
genauer in Leuk, Fiesch und Zermatt – und auf drei Viertau-
sendern. Über letztere tischt sie uns eine ziemlich schräge
Geschichte auf. Sie beginnt so: «Vor langer Zeit gab es auf dem
Matterhorn und zweien seiner Nachbarn, dem Weisshorn und
der Dent Blanche, drei Einsiedler. Die verrichteten beim ersten
Sonnenstrahl ihre Gebete und warfen sich dann, von Gipfel
zu Gipfel, das einzige Beil zu, das sie hatten, um das Holz für
die Zubereitung des Frühstücks zu spalten.» Dann stiegen die
ersten Engländer auf das Matterhorn, und seither hat man von
den Einsiedlern nie mehr etwas gehört. Soweit Hoppe, die dann
über das Schicksal der drei mutmasst, etwa, dass sie verhungert
seien. Aber wer weiss, vielleicht sind sie gar nicht verhungert,
sondern ins Val d’Anniviers abgestiegen, auf der Suche nach
Fondue, Trockenfleisch, Gletscherwein – und Beerdigungskäse.
Als wir dieser Frage nachgingen, auf einer Wanderung von Sore-
bois nach Zinal, liessen sich keine Einsiedler blicken. Vielleicht,
weil Nebelschwaden die Bergflanken immer wieder abdeckten.
Oder vielleicht, weil uns Hoppe die Wahrheit erzählt, nichts als
die Wahrheit. Die Wahrheit der Sehnsucht. Dass es die drei
Einsiedler wirklich gegeben hat, steht allerdings ausser Frage: Zu
schön ist die Geschichte, um nicht wahr sein zu dürfen. Passend
zum besten Platz der Welt.
Schwierigkeit: T3/T4. Einige kurze Fixseil-Passagen, teilwei-
se instabiles Blockgelände. Unterwegs werden einige aktive
Felssturzgebiete gequert: Wer die Tour unternimmt tut dies auf
eigenes Risiko und sollte die steinschlägigen Abschnitte (vor Ort
angeschrieben) zügig durchwandern.
Wanderzeit: Sorebois – Cab. du Petit Mountet 2¾ Stunden,
Cab. du Petit Mountet – Zinal 1½ Stunden.
Höhendifferenz: Aufstieg 320 m, Abstieg 1110 m.
Ausgangspunkt: Bergstation der Seilbahn Zinal–Sorebois
(2438 m, www.rma.ch).
Anreise: von Sierre mit Postauto ins Val d’Anniviers.
Endpunkt: Zinal (ca. 1650 m). Rückfahrt mit der gleichen Post-
autolinie nach Sierre.
Einkehren: Cabane du Petit Mountet (2142 m), in der Haupt-
saison bewartet, 40 Plätze, Tel. 027 475 13 80,
www.petitmountet.ch. Restaurants auf Sorebois und in Zinal.
Strecke: Von Sorebois südwärts, nur bis P. 2416 im Einzugs-
gebiet der Skilifte, danach durch intakte Landschaft – Brücke
P. 2429 – P. 2520 – Bacheinschnitt mit kurzem Fixseil –
P. 2548 – zwei relativ junge, teils noch ungefestigte Felssturzge-
biete – Abstieg nach Crevache (Hirtenhütten) – über Geländerip-
pe gerade hinab und nach Combette – Cabane du Petit Mountet
(eindrücklicher Blick in das Moränental, das vom Glacier de Zinal
zurückgelassen wurde) – Le Vichiesso – auf dem Flurweg zum
Talboden hinab – entlang der Navisence zur Brücke P. 1675 –
auf der oberen Strasse durch Zinal zur Postauto-Haltestelle.
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1307 Vissoie, 1327 Evolène;
1:50 000, 273 Montana, 283 Arolla.
Literatur: Ganz/Strebel (Hrsg.), «Dies Land ist masslos und ist
sanft», Rotpunktverlag 2006.
Info: www.zinal.ch.
Marco Volken
Seit den Engländern unbewohnt: das Weisshorn.
Dent de Jaman – Rochers de Naye VD. «Der Schnee lag über dem ganzen Land, beinahe bis hinunter
nach Montreux. Die Berge auf der anderen Seite des Sees waren
alle weiß, und die Ebene des Rhônetals war ganz bedeckt. Wir
machten lange Spaziergänge auf der anderen Seite des Berges
nach den Bains d’Alliez.» Soweit ein Ausschnitt aus dem Roman
«In einem andern Land» von Ernest Hemingway aus dem Jahr
1929. Der amerikanische Schriftsteller machte 1922 in Les
Avants ob Montreux nicht nur Spaziergänge, er fuhr auch Ski
über dem Nordostufer des Genfersee. Riviera nennt man diese
Küste, die von der Dent de Jaman und den Rochers de Naye
gekrönt wird. Der Jaman-Zahn, am 6. August 1770 vom Genfer
Horace-Bénédict de Saussure erstmals bestiegen, ist eine
Aussichtskanzel par excellence: Wer zuvorderst sitzt, scheint die
Schuhe im blauen See zu baden. Bis es wirklich so weit ist, ver-
gehen freilich fünf Wanderstunden. Dort lesen wir dann wieder,
zum Beispiel Lord Byrons «Der Gefangene von Chillon».
Schwierigkeit: T3+. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit er-
forderlich, nicht aber Platzangst. Nach schneereichen Wintern
kann noch im Juli der Eingang zu den Grottes de Naye versperrt
sein; Umgehung auf einem kurzen, klettersteigähnlichen Weg
möglich. Fast bis zuunterst markierte Wege.
Wanderzeit: 5½ Stunden.
Höhendifferenz: Aufstieg 470 m, Abstieg 1840 m.
Ausgangspunkt: Von Montreux mit der Zahnradbahn auf die
Rochers de Naye bis Station de Jaman (1739 m).
Endpunkt: Château de Chillon (374 m), mit dem Stadtbus, dem
Lokalzug, dem Schiff oder zu Fuss (in 45 Min.) nach Montreux.
Einkehren/Unterkunft: Auf den Rochers de Naye: Mehrbett-
«Wir machten lange Spaziergänge»
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Die letzten Seiten, die letzten Schritte: am Rochers-de-Naye.
zimmer in der Bergstation oder Jurte, Tel. 021 963 74 11. Buvet-
te de Jaman bei der Station (20 Plätze), Tel. 021 963 50 40,
www.buvettejaman.blogvie.com.
Strecke: Bahnhöfli Jaman – Dent de Jaman (1875 m) – Station
de Jaman – P. 1703 m – Col de Bonaudon – Grottes de Naye;
auf etwa halbem Weg eine grosse Halle mit Tageslichtloch – Ost-
grat auf die Grande Chaux de Naye (1982 m) – Rochers de Naye
(2041 m) – Berghotel und -station (1968 m) – Sautadoz – vorbei
an den felsigen Dentaux – Creux à la Sierge – Sonchaux – La
Taluse – Champ Babau – auf dem Wanderweg noch süd- und
nordwärts bis fast unterhalb des Autobahnviadukts – links ab-
biegen und südwärts auf einem unmarkierten Pfad schräg hinab
auf die Uferstrasse – Château de Chillon.
Tipp: Via ferrata durch die 150 m hohe Nordwestwand der
Rochers de Naye – einer der schwierigsten und schönsten Sport-
klettersteige der Schweiz. Schwierigkeit K5+ nach der sechsstu-
figen Hüsler-Skala; K5– ohne den Schlussaufstieg (Überhang;
vom 1. Mai bis 1. Juli wegen Brutzeit gesperrt). Zugang von der
Station de Jaman signalisiert.
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1264 Montreux. 1:50 000,
262 T Rochers de Naye.
Literatur: Ernest Hemingway: In einem andern Land, 1929;
rororo-Taschenbuch. Spaziergang der Dichter. Auf den Spuren
unserer berühmten Gäste (erhältlich bei Montreux-Vevey-Touris-
mus). Daniel Anker: Genfer See, Rother Wanderführer 2008.
Ausrüstung: Normale Wanderausrüstung. Taschenlampe für die
Naye-Höhle.
Info: www.mob.ch, www.montreux-vevey.com
Daniel Anker
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Taubenlochschlucht – Echelles de Plagne – Bözingenberg BE. Einer sitzt unten, der andere oben am Stadtrand von Biel. Sie
tun dies in den Erstlingen von zwei Schriftstellern. «Keller saß
im Garten des Restaurants Les Gorges am oberen Ende der
Taubenlochschlucht. Neben ihm rauschten die Schüss und das
Wasser in der Betonrinne.» Peter Keller ist der Ermittler in Sam
Jauns Kriminalroman «Der Weg zum Glasbrunnen» von 1983.
Dieser Brunnen versteckt sich im Bremgartenwald in Bern –
aber lassen wir das und wandern mit dem in Biel geborenen
Robert Walser auf seinen Bözingenberg, einen langgezogenen
Rücken in der vordersten Jurakette. «Mein Berg» betitelte ihn
Walser schlicht im Buch «Fritz Kochers Aufsätze» von 1904: «Er
ist der schönste Berg mit der schönsten Aussicht. Man sieht drei
weisse Seen von seiner Höhe aus, viele andere Berge, Ebenen
nach drei Richtungen, Städte und Dörfer, Wälder, und das alles
so schön in der fernen Tiefe, gleichsam eigens zum Anschau-
en da unten ausgebreitet.» Zwischen dem Restaurant in der
Schlucht unten und jenem auf dem Berg oben, klettern wir noch
auf Leitern durch eine der höchsten Felswände des Juras.
Schwierigkeit: T4+. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orien-
tierungsvermögen für den mit Leitern und Drahtseilen ermöglich-
ten Aufstieg durch die Face de Plagne. April bis November.
Wanderzeit: 4 Stunden.
Höhendifferenz: Auf- und Abstieg 700 m.
Ausgangs- und Endpunkt: Biel-Bienne, Haltestelle Taubenloch
(446 m). Bus 1 und 2 vom Bahnhof.
Einkehren/Unterkunft: Eau-Berge du Taubenloch in Frinvillier,
Zimmer und Lager, Tel. 032 358 11 32. Restaurant auf dem
Bözingenberg (Mo und Di geschlossen).
«Er ist der schönste Berg mit der schönsten Aussicht»
Festhalten am Eisen, nicht auf Papier: die Leitern von Plagne.
Strecke: Biel – Taubenlochschlucht – Frinvillier (532 m) – Rue
du Canal – unter Hauptstrasse hindurch flussaufwärts zur Ein-
mündung eines Strässchens – Steintreppe - Pfad hinauf auf alte
Strasse durch Klus von Rondchâtel; nach links – Pfad entlang
Autostrasse (und oberhalb der Bahnlinie) – alte Strasse – im
Wald durch eine Rinne auf den zweiten Tunnel von Frinvillier
(Drahtseil) – Stromleitung – im Wald hoch zum Ausläufer der
mächtigen Wand der Rochers de Plagne – ihr entlang schräg
aufsteigen – vor länglichen Höhle linkerhand kurzer Abstieg –
weiter im Steilwald der Wand entlang mit ausgesetzten Passagen
(Eisenbügel, Drahtseile) – um eine Ecke herum – im Zickzack
zum Beginn (ca. 820 m) der Echelles de Plagne – vier Metalllei-
tern – Aussichtspunkt mit Feuerstelle auf den Rochers de Plagne
(ca. 920 m) – Pfad zum Aussichtspunkt Face de Frinvillier
(912 m) mit zwei Bänken – schräg linkshaltend hinab auf Fahr-
weg – bei Steinmännern rechts und direkt hinab zu Strassen-
verzweigung (710 m), Bushaltestelle und Wanderweg – Kurhaus
Bözingenberg (928 m) – Tierpark – Haltestelle Taubenloch.
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1126 Büren a.A. 1:50 000,
233 T Solothurn.
Literatur: Robert Walser: Mein Berg, in: Fritz Kochers Aufsätze,
1904; Suhrkamp Taschenbuch 2007. Faltbroschüre «Robert
Walsers Biel»; erhältlich bei Tourismus Biel Seeland. Sam Jaun:
Der Weg zum Glasbrunnen, Heyne Verlag 1983. Carine Devaux
Girardin/Christophe Girardin: P’tits sentiers/Pfädeli, Eigenverlag,
Orvin 2009. Daniel Anker: Rund um Bern, Rother Wanderbuch
2010.
Ausrüstung: Normale Wanderausrüstung.
Info: www.biel-seeland.ch.
Daniel Anker
«Die Beine gehorchten ihm kaum noch»
Gantrisch-Panoramaweg BE. «Das letzte Stück,
abgegrastes Weidland, war sehr steil. Sie stiegen im Zickzack,
von Trampelpfad zu Trampelpfad, den Hang hinauf. Pestalozzi
atmete stossweise; er spürte mit Widerwillen, dass der Schweiss
sein Hemd durchtränkte. Die Beine gehorchten ihm kaum noch;
die Oberschenkel schienen aus einer zähen Masse zu bestehen,
die sich gegen jede Bewegung sträubte.» So wie Johann Hein-
rich Pestalozzi in Lukas Hartmanns erstem Roman «Pestalozzis
Berg» wird es vielleicht uns ergehen, wenn wir uns dem Ober
Gurnigel (1548 m) nähern, dem sechsten oder siebten Gipfel
auf der 19 km langen Wanderung von Zollhaus bei Schwarzsee
über den Nordrand der Berner Voralpen nach Gurnigelbad. Dort
verbrachte Pestalozzi auf Einladung des Gurnigelwirts Zehender
im Frühsommer 1799 sechs Wochen – in schwieriger persönli-
cher und politischer Lage. Deshalb konnte er die Aussicht nicht
geniessen. Wir schon, trotz müder Beine.
Schwierigkeit: T2. Gut markiert, ausser zwei kurze, leichte
Gipfelabstecher.
Wanderzeit: 6½ Stunden.
Höhendifferenz: Aufstieg 1260 m, Abstieg 980 m.
Ausgangspunkt: Zollhaus (871 m), Bus vom Bahnhof Freiburg.
Sowie Postauto Thurnen im Gürbetal – Gurnigel – Schwarzenburg.
Endpunkt: Gurnigelbad (1151 m). Postauto über Riggisberg
nach Thurnen (oder zurück über den Gurnigel nach Zollhaus),
wenige Kurse.
Einkehren/Unterkunft: In Zollhaus. Selibühlhaus,
Tel. 031 809 08 72. Berghaus Gurnigel, Tel. 031 809 04 30.
Hotel Gurnigelbad, Tel. 031 809 00 77 (Montag geschlossen).
Strecke: Zollhaus – Site-Höfe – Martene – Sattel (1405 m) auf
dem Grat von Hällstett, von wo man einen freien Blick übers
Land hat – Horbüel (1608 m); der Wanderweg lässt Gipfel
Nr. 1 links liegen, wir aber nicht! – Horbüelpass (1575 m) –
Pfyffe (1666 m) – Gägger (1635 m) – hölzerner Gäggersteg;
beobachten, was nach dem Lothar-Sturm mit den geworfenen
und liegengelassenen Bäumen passiert ist – Schutzhütte bei
der Süftenen-Kreuzung (1547 m) – Süftenenegg – Schüpfe-
flue (1721 m) – Selibüelsattel (1636 m) – Selibüel (1750 m),
höchster Punkt dieser dem Gantrisch-Hauptkamm vorgelager-
ten Kette; freie Sicht auf Mittelland und Alpen – Selibühlhaus
(ca. 1700 m) – oberhalb des ehemaligen Panzerschiessplatzes
vorbei – Berghaus Gurnigel (1594 m) – Gurnigelberghütte –
Sattel (1519 m); Wanderweg geht direkt zum Triangulationssignal
(1540.9 m) auf dem Obere Gurnigel, wir steigen noch weglos
zum wirklich höchsten Punkt (1548 m) – Gurnigelbad.
Variante: Gipfelstürmer nehmen zwischen Berghaus Gurnigel und
Gurnigelbad den Zigerhubel (1620 m) mit. Bei der Abzweigung
des Zigerhubel-Rundwegs nach rechts und gleich wieder nach
links in einen unmarkierten, auf der Landeskarte nicht verzeich-
neten Schotterweg; dieser geht in einen Erdpfad über, der auf die
Gipfelhochmoorfläche des Zigerhubels führt. Rechts an Sitzbän-
ken vorbei hinab an den Waldrand und weglos durchs Gestrüpp
auf den Rundweg, der in den Panoramaweg zurückführt.
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1206 Guggisberg. 1:50 000,
253 T Gantrisch. Auf www.gantrisch-panoramaweg.ch: Karte als
PDF-Download.
Literatur: Lukas Hartmann: Pestalozzis Berg, Zytglogge Verlag
1978; seit 2009 als Diogenes-Taschenbuch erhältlich. Daniel
Anker: Rund um Bern, Rother Wanderbuch 2010.
Info: www.gantrisch.ch
Daniel Anker
Höhepunkt für Romanleser und -figuren: Ober Gurnigel.
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Wer lauert im Loch? «Tödliche» Passage bei der Holenflue.
Pfy f fer BE. «Potz tuusig! Geit das dert zue u här!» 2008
ein Band mit 23 Mordsgeschichten aus dem Emmental. Und ein
Jahr später nochmals einer mit 20 solcher Geschichten, worin
es um Mord, Totschlag oder auch «nur» um ein mordsmässiges
Unwetter geht. Und solche gibt es im Hügelland rund um den
Napf zahlreich. Verbrechen offenbar auch. Da hätte der 1959
verstorbene Carl Albert Loosli zustimmend genickt. Sein 1932
erstmals erschienener Roman «Die Schattmattbauern» war der
erste Emmentaler Krimi, und auch später haben Autoren wie
Alexander Heimann («Die Glätterin», 1982), Sam Jaun («Die
Brandnacht», 1986) oder Paul Wittwer («Giftnapf», 2008) das
Land von Jeremias Gotthelf als Schauplatz ihrer literarischen
Ermittlungen gewählt. «Wachthubel» nennt Karin Strässle ihre
Geschichte über eine mörderische Wanderung: «Ich gehe
derweil ins Restaurant Erika, das gemäss Wanderführer nicht
weit von hier in Richtung Pfyffer liegen soll und schaue, ob ich
Hilfe holen kann. Ist das in Ordnung für dich?» So fragt Moritz
seine erschöpfte Noch-Ehefrau Charlotte. Ob sie die Nacht wohl
überlebt?
Sollten wir Hilfe beim Pfyffer brauchen, erhalten wir sie in Form
von Kaffee und Kuchen im Bauernbetrieb Grosshorben.
Schwierigkeit: T1 bis T4+. Markierte Teerstrassen bis wegloser
Steilwald. Die «tödlichen» Passagen können umgangen werden…
Wanderzeit: 5 Stunden.
Höhendifferenz: Auf- und Abstieg 750 m.
Ausgangs- und Endpunkt: Eggiwil (739 m), Bus von Signau an
der Bahnlinie Bern-Langnau.
Einkehren/Unterkunft: Hotels in Eggiwil. Grosshorben, immer
offen, acht Plätze im Massenlager, dazu Strohlager, Tel. 034
491 13 02. Das Restaurant Erika liegt nordöstlich des Rämis-
«Ist das in Ordnung für dich?»
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Steine wie Bücher aufschichten: Engadiner Seen von Muott’Ota.
gummehoger, Geissholle (nicht Frau H…) auf der Landeskarte;
Mittwoch und Sonntag ab 18.30 Uhr geschlossen.
Strecke: Eggiwil – Emme (Höllstäg) – nördliches Ufer – Geiss-
bach – Rücken von Steinboden (Strassenkurve von Stein-
bödeli kann abgekürzt werden) – auf ca. 1140 m rechts weg
von Wanderroute und Teersträsschen – hinein in Graben
des Hinteren Geissbach – ca. 1060 m – Steinbodenschwand
(1105 m) – Schribersschwand – linker Pfad hinauf auf Schulter
mit mächtiger Linde und Baumruinen – nordwärts auf Grat bis
Zaun – rechts des Grats im steilen Wald auf Trachselegg – ost-
wärts dem Waldrand entlang leicht abwärts, dann wieder im
Wald auf einer Pfadspur durch Heidelbeerkraut – über eine
Kuppe hinweg und zuletzt über einen Nagelfluhgrat (kurz
ausgesetzt) zum höchsten Punkt des Pfyffer (1315 m). Gren-
ze BE-LU – südwärts über Weide auf Fahrweg – Grosshorben
(1217 m) – weglos nordwestwärts in Feld und Wald runter zum
jungen Bärbach (ca. 1100 m) – Hürliseggschwändeli (1125 m) –
Hürliseggschwand – Holenflue mit Haus unter dem mächtigen
Nagelflue-Band – weiter grabenauswärts bis ca. 1060 m –
Läber-Rücken (ca. 1120 m) – Wanderweg via Gisenberg und
Emme-Ufer zurück nach Eggiwil.
Variante: Ohne Steinbodenschwand-Runde, Pfyffer-Überschrei-
tung und Grosshorben-Abstecher, mit Holenflue: T1, kurz T2.
Karten: Landeskarte 1:25 000, 1188 Eggiwil. 1:50 000,
244 T Escholzmatt.
Literatur: Verena Zürcher: Mordsgeschichten aus dem Emmen-
tal; Neue Mordsgeschichten aus dem Emmental, Landverlag,
Trubschachen 2008 und 2009.
Ausrüstung: Normale Wanderausrüstung; Stöcke.
Info: www.eggiwil.ch.
Daniel Anker
«Am schwächsten blieb ich in der deutschen Sprachlehre»
Muot t ’Ota – Fex tal GR. Literatouren in der Schweiz
vorzustellen ohne dabei das Engadin einzubeziehen, das wäre
wie ein Reiseführer zur Schweiz ohne St. Moritz oder Zermatt.
Allein das Nietzsche-Wanderbuch zu Sils-Maria verzeichnet
über 270 Namen – von Theodor W. Adorno bis Carl Zuckmay-
er. Schier alle, die irgendwie mit dem Schreibstift umgehen
konnten kamen in dieses schmucke Dorf am Silsersee. Einer war
aber von dort, genauer vom Fextal, das bei Sils ins Engadiner
Haupttal mündet: Bergführer Christian Klucker (1853–1928).
Er beherrschte den Pickel meisterhaft, aber auch den Griffel
ganz ordentlich. Obwohl er in «Erinnerungen eines Bergführers»
behauptet: «Am schwächsten blieb ich in der deutschen Sprach-
lehre.» Stimmt nicht, wie sich in der von Emil Zopfi kenntnisreich
edierten Neuausgabe nachlesen lässt. Das tut man am besten
auf einer der Terrassen der Feinschmeckerlokale im Val Fex,
nach der Überschreitung des Aussichtshügel Muott’Ota. Wahr-
scheinlich hat Klucker als Knabe dort auch das Vieh gehütet:
«Das freie Leben in Gottes schöner Natur auf den herrlichen,
blumenreichen Triften des Fextales sagte mir überaus zu.»
Und war gesünder als das Sitzen «im dumpfen Schulzimmer»,
wo die Schuljugend «das zweifelhafte Vergnügen hatte, anstatt
möglichst reine Luft zu atmen, den qualmenden Tabakrauch des
Lehrers zu schlucken.»
Schwierigkeit: T1-T2. Markierte Wanderwege.
Wanderzeit: 3½ Stunden.
Höhendifferenz: Auf- und Abstieg knapp 700 m.
Ausgangs- und Endpunkt: Sils-Maria (1809 m), Bus von
St. Moritz.
Einkehren/Unterkunft: Hotel Waldhaus Sils, Tel. 081 838 51 00.
Hotel Fex hinten im Fextal, Tel. 081 826 53 55. In Fex Crasta:
Sonne, Tel. 081 826 53 73, Crasta, Tel. 081 826 53 92. In Fex
Platta: Chesa Pool, Tel. 081 838 59 00; Kluckerhaus (Ferien-
wohnung!).
Strecke: Sils-Maria – Hotel Waldhaus – God Laret (grad nach
dem Hotel kurze Strecke unmarkierter Waldweg) – westlich
Vaüglia vorbei – P. 1935 m – Nordgipfel (2329 m) mit Steinmann
und Bank – Seelein P. 2307 m – Muott’Ota (2458 m) – Hotel Fex
in Chalchais (1963 m) – Teersträsschen oder Wanderweg (mit
Gegenaufstieg) nach Crasta (1951 m) – an der Friedhofmauer
der kleinen Kirche befindet sich das Grab von Christian Klucker –
hinab zum und über den Fexbach nach Platta; das erste Haus
links (Nr. 172) ist das Kluckerhaus – nordwärts, zuletzt durch die
Fexbach-Schlucht, zurück nach Sils-Maria.
Variante: Von Sils-Maria westwärts quer über die Ebene und
die Halbinsel Chasté nach Sils-Baselgia umrunden; auf der
nördlichen Spitze der Insel die Nietzsche-Inschrift an einem
Felsblock – «Oh Mensch! Gib Acht! Was spricht die tiefe Mitter-
nacht?» Antworten bitte per E-Mail an outdoor guide…
Karten: Landeskarte 1:25 000, 2521 St. Moritz. 1:50 000, 268
T Julierpass.
Literatur: Christian Klucker: Erinnerungen eines Bergführers.
Einführung von Emil Zopfi, AS Verlag 2010. Emil Zopfi: Dichter
am Berg. Alpine Literatur aus der Schweiz, AS Verlag, Zürich
2009. Paul Raabe: Spaziergänge durch Nietzsches Sils-Maria,
Arche Verlag 2005.
Ausrüstung: Normale Wanderausrüstung.
Info: www.engadin.stmoritz.ch
Daniel Anker
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Grün und kühl – entlang der Sihl.
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Hammertrail zum Hammerrain.
Höhronen ZG. Die Zuger werden es nicht gerne hören –
doch der Höhronen könnte nach dem Üetliberg Zürichs zweiter
Hausberg für Mountainbiker sein. Fakt ist, dass man bereits
nach einer halbstündigen Zugfahrt ab Zürich Hauptbahnhof in
Sihlbrugg steht. Natürlich sind Höhronen und Gottschalkenberg
auch beliebte Ausflugsziele der Zuger, innerhalb der Zuger Kan-
tonsgrenzen stehen sie sowieso. Immerhin bis zur Hüttner Brugg
folgt der herrliche flüssig zu fahrende Singletrail 13 Kilometer der
Sihl, die gleichzeitig die Kantonsgrenze bildet (und schliesslich
auch mitten in Zürich in der Limmat aufgeht). Danach geht es
in zahlreichen bisweilen auch steilen Kehren zum Höhronen
hoch, der seinem Namen alle Ehre macht. Fahrtechnisch wenig
anspruchsvoll ist die Querung zum Gottschalkenberg, von wo
aus ein besonders attraktiver Trail hinab nach Menzingen führt.
Von hier aus blasen die Zürcher langsam zum Rückzug – mehr-
heitlich auf Asphaltstrassen geht es zurück zur Sihlmatt, von wo
aus der Trail wieder mehrheitlich auf Zürcher Territorium zurück
nach Sihlbrugg führt. In 30 Minuten steht man wieder am HB
Zürich – und da soll noch einer ernsthaft behaupten, der Höhro-
nen sei kein Zürcher Hausberg.
Schwierigkeit: Fahrtechnik 2, Ausdauer 3
Fahrzeit: 4 Stunden
Distanz: 38,8 Kilometer
Höhendifferenz: 950 m
Ausgangspunkt: Sihlbrugg (650 m), Hotel und Restaurants.
Zugs Zürcher Hausberg
Mit öffentlichem Verkehr: Zug via Zug oder Zürich bis Sihlbrugg
Mit Pw: Autobahn A4 bis Autobahnende Sihlbrugg oder Haupt-
strasse Zürich via Sihltalstrasse
Strecke: Sihlbrugg Dorf (535 m) Wanderwegweiser «Sihl-
sprung» – km 5,79 Sihlsprung Wanderwegweiser «Hütten» –
km 6,75 Restaurant Sihlmatt – km 7,03 links über Brücke
Wanderwegweiser «Finsterseebrugg» – km 10,6 Finstersee-
brugg (648 m) Wanderwegweiser «Hütten» – km 13,1 Hüttner
Brugg (693 m) Wanderwegweiser «Höhronen» – km 13,3 links
Richtung Höhronen – km 14,4 Örischwand (842 m) geradeaus –
km 17,0 Höhronen rechts Wanderwegweiser «Gottschalken-
berg» – km 18,2 rechts Wanderwegweiser – km 20,9 Gottschal-
kenberg (1148 m) Wanderwegweiser «Gubel» – km 21,8 Gubel
(1209 m) Wanderwegweiser «Menzingen» – km 29,1 Menzingen
(805 m) Wanderwegweiser «Schönenberg» – in erster Rechts-
kurve Trail wählen – ab km 30,3 Wanderwegweiser «Sihlmatt» –
km 32,3 Sihlmatt – km 38,8 Sihlbrugg.
Karten: Swiss Singletrail Map 7 Einsiedeln-Rigi
Diverses: Diverse Verpflegungsmöglichkeiten unterwegs, z.B.
in Sihlmatt, auf dem Gottschalkenberg oder in Menzingen. Der
Wanderweg zur Sihlmatte ist auch bei Wanderern sehr beliebt,
selbiges gilt auch für das Ausflugsziel Gottschalkenberg. Moun-
tainbiker sollten die vorgeschlagene Tour deshalb vorzugsweise
zu Randzeiten oder Wochentags abfahren, um Nutzerkonflikte
zu vermeiden.
Jürg Buschor
Autobahnausfahrt mit Trailanschluss
Naturpark Thal SO. Oensingen kennen die meisten
Schweizer nur vom Vorbeifahren. Wer auf der A1 Richtung Zü-
rich oder Bern fährt, kennt den Anblick des markanten Schloss
Neu Bechburg und der wenig ansehnlichen Industriegebäude
in Autobahnnähe. «Verkehrsgünstige Lage» heisst es jeweils
euphemistisch in den Wohnungsanzeigen. In der Realität heisst
das, dass die Verkehrsanbindung gut ist, jedoch einher geht mit
einer überdurchschnittlichen Lärmexposition. Davon ist spätes-
tens dann nichts mehr zu hören, wenn man auf dem herrlichen
Singletrail von der Roggenflue Richtung Balsthal abfährt. Auf der
anderen Seite der Balsthaler Klus eröffnet sich eine komplett
andere Welt – im Naturpark Thal herrscht Ruhe. Im Oktober
2009 verlieh das Bundesamt für Umwelt BAFU der Region das
Label «Regionaler Naturpark von Nationaler Bedeutung»
(www.naturparkthal.ch). In der Realität heisst das, dass die
Nutzung von Wäldern und Weiden stärker reglementiert ist und
u.a. das Anlegen von neuen Trails erschwert wird. Das braucht
Mountainbiker nicht weiter zu beunruhigen, denn bereits jetzt
gibt es ein engmaschiges Netz an interessanten Wegen. Die
Abfahrt von der Roggenflue ist ein erster Höhenpunkt, aber auch
zum Abschluss der Jura-Südfuss-Runde kommen Singletrail-Afi-
cionados noch einmal so richtig auf ihre Kosten. Dann nämlich,
wenn sie mit leicht erhöhter Geschwindigkeit die weiten Trailkeh-
ren vom Vorderen Brandberg zum Hinteren Hammer abfahren.
Schwierigkeit: Fahrtechnik 3, Ausdauer 4
Fahrzeit: 6 Stunden
Distanz: 46,9 Kilometer
Höhendifferenz: 1345 m
Ausgangspunkt: Oensingen (462 m), Hotels, Restaurants und
Einkaufsmöglichkeiten. www.oensingen.ch
Mit öffentlichem Verkehr: SBB nach Oensingen
Mit Pw: Autobahn A1 Bern-Zürich bis Ausfahrt Oensingen
Strecke: Bahnhof Oensingen (462 m) Wanderwegweiser «Alp»
folgen – km 3,73 Buchsiterrank (624 m) Wanderwegweiser
«Buchsiter Alp» – km 5,55 Wanderwegweiser «Roggen» –
km 6,56 rechts hoch – km 7,37 link – km 9,49 Roggenflue
(995 m) Wanderwegweiser «Balsthal» – km 11,3 bei Wegweiser
links Trail hinab danach auf Schotterstrasse bis Balsthal –
km 12,7 rechts in Einbahnstrasse danach Wanderwegweiser
«Brunnersberg» an Friedhof vorbei – km 13,6 Haulen (537 m)
Wanderwegweiser «Bremgarten» – km 14,2 nach Brücke links,
danach rechts an Weiher vorbei – km 15,8 über Kreuzung bis
km 16,4 Höngen/Chüeweid (664 m) rechts Asphaltstrasse
hoch – km 20,9 Hermesgraben (1029 m) Wanderwegweiser
«Gr. Brunnersberg» – km 22,5 Gross Brunnersberg (1118 m)
Wanderwegweiser «Güggel» – km 25,5 Zentner (1180 m)
Wanderwegweiser «Tannmatt» – km 28,0 Obertannmatt Wan-
derwegweiser «Hammerrain» – km 29,3 Chuematt (1045 m)
Wanderwegweiser «Herbetswil» – km 29,6 rechts Wanderweg-
weiser «Hammerrain» – km 30,3 Strasse queren und auf Trail
geradeaus – km 31,0 rechts – km 32,5 rechts Wanderwegweiser
«Bussignet» – km 33,4 Hammer (550 m) Wanderwegweiser
«Herbetswil» – km 35,6 Herbetswil (524 m) Bikewegweiser
folgen bis Oensingen.
Karten: Swiss Singletrail Map 1:50 000, Nr. 2 Solothurn
Diverses: Diverse Einkehrmöglichkeiten (Balsthal, Güggel, Vorde-
rer Brandberg), besonders empfehlenswert ist das Bergrestau-
rant Vorder Brandberg (Telefon 062 394 12 24), das Emu-Spe-
zialitäten aus eigener Produktion anbietet.
Jürg Buschor
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Foto
: Jür
g B
usch
or
Che bello – Tiefblick am Monte Tamaro.
Monte Tamaro TI. Nach diesem Winter wird auf der
Alpen Nordseite der Schnee mancherorts noch weit bis in den
Juli liegen bleiben. Grund genug also, baldmöglichst die Süd-
flucht anzutreten, denn im Tessin klettert das Quecksilber schon
im April gelegentlich über die 25-Grad-Marke. Und weil nach
dem langen Winter die Beine noch nicht ganz so locker drehen,
wie man sich das wünschte, reichen für die erste Tour auch
mal 640 Höhenmeter. Aufwärts notabene. Denn für die Abfahrt
reicht die Kondition alleweil. Der Monte Tamaro scheint für den
Saisonauftakt also wie geschaffen: Mit der Bahn 1000 Höhen-
meter bis zur Station Corte die Sopra fahren, die Schotterstrasse
bis zur Capana Tamaro hochkurbeln, die technisch anspruchs-
volle Traverse Richtung Monte Tamaro hinter sich bringen und
schon kann man in flottem Tempo eineinhalb Tausend Höhen-
meter hinunterbrausen. Mamma mia, che bello!
Schwierigkeit: Fahrtechnik 4, Ausdauer 2 (Angaben mit Benut-
zung der Bergbahn)
Fahrzeit: 2½ Stunden
Distanz: 15 Kilometer
Höhendifferenz: 640 m Bergfahrt, 1750 m Abfahrt
Ausgangspunkt: Rivera (469 m), Verpflegungsmöglichkeiten,
diverse Übernachtungsmöglichkeiten in der Region. Ticino Tou-
rismo, Telefon 091 825 70 56, www.ticino.ch
Mit dem öffentlichen Verkehr: Zugsverbindungen ab Bellinzona
bis Rivera.
TamaRock’n’Roll
Mit Pw: Autobahn A2 Bellinzone-Lugano, Ausfahrt Rivera.
Strecke: Bergstation Corte di Sopra (1574 m – auf Schotter-
strasse Wanderwegweiser «Monte Tamaro» folgen – an der
Capana Tamaro und dem Sendermast vorbeifahren – ruppigem
Trail folgen – Mountainbikewegweiser «Arosio» bis zur Bassa
di Indemini folgen – auf dem Trail weiter – km 5,07 (1654 m)
rechts halten – 6,2 links – km 6,58 rechts, km 9,64 (1370 m)
Wanderwegweiser «Arosio» – km 9,89 links Wanderwegweiser
«Taverne» – km 10,6 Alpe Toricella (1256 m) rechts auf Asphalt
und bei der nächsten Gelegenheit links in Trail, dem Wander-
wegweiser «Toricella» folgend – km 12,8 beim Werkhof links in
Singletrail einbiegen – km 13,6 Monti di Sigirino geradeaus –
km 13,9 rechts Richtung Sigirino – km 14,3 rechts – in Sigirino
auf der Hauptstrasse zurück bis Rivera.
Karten: Swiss Singletrail Map 16 Ticino Sotto Ceneri
Diverses: Verpflegungsmöglichkeit in Rivera oder im Bergres-
taurant bei der Alpe Foppa. Die Bergbahn Monte Tamaro bietet
den Biketransport bis zur Mittelstation bei Piano di Mora (1150
m) oder bis Alpe Foppa (1530) an. Informationen unter Funivia
Monte Tamaro, Telefon 091 946 23 03, www.montetamaro.ch.
Im Herbst, Winter und Frühjahr sind die Trails oft noch mit Laub
bedeckt. Der Untergrund ist nicht immer ersichtlich, weshalb die
Schwierigkeit in diesen Jahreszeiten generell noch etwas höher
einzustufen sind. Seit Sommer 2009 ist am Monte Tamaro die
Downhillstrecke in Betrieb.
Jürg Buschor
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Foto
: Jür
g B
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Welche Kulisse! Höhenweg im Angesicht des Bietschhorns.
Lauchernalp VS. Nicht weniger als zwanzig Dreitausen-
der bilden die spektakuläre Umrandung des Lötschentals. Mit
3934 Metern ist der «Fastviertausender» Bietschhorn sicherlich
die eindrücklichste Erscheinung unter all diesen Schnee- und
Gletscherriesen. Dass das Lötschental das längste nördliche Sei-
tental der Rhone ist, lässt sich einfach am Kilometerzähler des
Mountainbikes ablesen – bis zum Wendepunkt auf der Fafleralp
sind es ab Goppenstein 12,9 Kilometer. Über Gugginalp und
Langgletscher ginge es nochmals etwa zehn Kilometer bis zur
Lötschenlücke, die den Übergang in das Eismeer des Grossen
Aletschgletschers markiert. Weitaus verlockender als die Aus-
sicht auf eine Rutschpartie auf dem Gletscher, sind allerdings
die vor uns liegenden Singletrails. Selten hat die Bergfahrt soviel
Spass gemacht, wie auf den Traumtrails zur Tellialp, später zur
Lauchernalp. Auf dem Lötschentaler Höhenweg geht es weiter
bis kurz vor die Kummenalp. Auf dem ersten Streckenabschnitt
bis zum Weiler Schällbätt wird einiges an Fahrkönnen und Kon-
zentrationsfähigkeit verlangt. Danach – insbesondere auch auf
den letzten drei Kilometern zurück nach Goppenstein – werden
Federgabel und -Elemente mehrheitlich ebenso geschont, wie
die Fahrer. Ein letzter Blick zurück auf die sonnenverbrannten
Holzhäuser und schneebedeckten Dreitausender lässt einen mit
bedauern fragen, weshalb man in der Vergangenheit bislang nie
ausgestiegen ist, am Südportal des Lötschbergtunnels.
Schwierigkeit: Fahrtechnik 3–4, Ausdauer 3
Fahrzeit: 4½ Stunden
Distanz: 32,5 Kilometer
Höhendifferenz: 1720 m
Ausgangspunkt: Goppenstein (1200 m), Hotels, Restaurants
und Einkaufsmöglichkeiten im Lötschental. Lötschental Touris-
Trailrausch im Tal der 3000er
mus, Tel. 027 938 88 88, www.loetschental.ch
Mit öffentlichem Verkehr: Zug via Martigny oder durch den
Lötschbergtunnel bis Lötschberg-Südportal/Goppenstein
Mit Pw: Autobahn bis Sierre, danach Hauptstrasse bis Brig oder
Autoverlad Kandersteg-Brig.
Strecke: Bahnhof Goppenstein (1200 m) immer Wanderweg-
weiser «Fafleralp» folgen – km 0,83 rechts hoch – 4,36 Kippel
(130 m) – km 5,60 Wiler Lonzasteg (1389 m) – km 9,01 Blatten
(1526 m) links über die Brücke und rechts in Asphaltstrasse
einbiegen – km 12,9 Fafleralp (1790 m) Wanderwegweiser
«Lauchernalp» – km 16,5 Tellialp (1865 m) links ) Wanderweg-
weiser «Wiler» – km 17,7 Gassun (1768 m) ) Wanderwegweiser
«Lauchernalp» – km 20,7 Weritzstafel auf Schotterstrasse gera-
deaus bis Lauchernalp (oder Trail links der Strasse) – km 21,7
Biel (2020 m) ) Wanderwegweiser «Lötschentaler Höhen-
weg» – km 23,2 Lauchernalp/Stafel (2105 m) ) Wanderweg-
weiser «Kummenalp» – km 26,0 (2062 m) ) Wanderwegweiser
«Kippel» – km 27,9 (kurz vor Punkt 1813) rechts – auf Schot-
terstrasse bis Brücke (bei Punkt 1728) vorfahren und direkt
nach Brücke links in Wanderweg einbiegen – auf Wanderweg bis
Ferden abfahren – ab Ferden dem Wanderwegweiser «Goppen-
stein» folgend auf der Bergstrecke zurück.
Karten: Landeskarte 1:25 000 Blatt 1268 Lötschental
Diverses: Diverse Verpflegungsmöglichkeiten unterwegs und auf
der Lauchernalp. Die Bergbahn transportiert die Mountainbikes
bis zur Lauchernalp. Wer es von hier aus fahrtechnisch lieber
weniger anspruchsvoll hat, kann auch auf der hier beschrie-
benen Bergfahrtstrecke genussreich zur Tellialp und später
Fafleralp abfahren.
Jürg Buschor
Foto
: Jür
g B
usch
or
Meditatives Rauschen – Pause am Saut du Day.
Vom Balkon ins grüne Paradies
Mont Suchet – Vallée de l ’Orbe VD. «Bal-
con du Jura Vaudois» – die Touristiker haben für einmal nicht zu-
viel versprochen. «Vom Balkon des Waadtländer Juras» geniesst
man eine gewaltige Rundsicht. Die Gipfelregion des Mont Suchet
ist baumlos und gibt den Blick frei auf Neuenburgersee und Lac
Léman. Dahinter zeigt sich an klaren Tagen die Alpenkette mit
dem alles überragenden Mont Blanc. Im Kontrast dazu tauchen
wir im zweiten Teil dieser Mountainbiketour in das grüne Para-
dies des Vallée de l’Orbe ein. Der rund 70 Kilometer lange Fluss
mit Quelle im französischen Jura mündet bei Yverdon-les-Bains
in den Neuenburgersee. Vorerst versickert das Wasser allerdings
im Lac de Joux und erscheint in der Karstquelle Source de
l’Orbe ganz plötzlich wieder am Tageslicht. Besonders spektaku-
lär zeigt sich die Orbe beim Saut du Day, wo sie in einer Kaskade
von Wasserfällen talwärts stürzt. An heissen Sommertagen
verspricht das tief eingeschnittene, bewaldete Tal Kühlung und
unzählige Möglichkeiten, ins Wasser zu hüpfen. Es sind aller-
dings nicht nur die landschaftlichen Besonderheiten, die diese
Tour besonders lohnenswert machen – der nicht enden wollende
Singletrail links und rechts der Orbe ist etwas vom besten, was
man im Jura findet.
Schwierigkeit: Fahrtechnik 3, Ausdauer 3
Fahrzeit: 5½ Stunden
Distanz: 40,5 Kilometer
Höhendifferenz: 1450 m
Ausgangspunkt: Orbe (479 m), Hotels, Restaurants und
Einkaufsmöglichkeiten. Office du Tourisme d’Orbe,
Tel. 024 442 92 37, www.orbe.ch
Mit öffentlichem Verkehr: SBB via Yverdon bis Orbe
Mit Pw: Autobahn A9 Bern-Lausanne bis Ausfahrt Orbe
Strecke: Hotel de Ville (480 m) auf der Grand-Rue in nördlicher
Richtung Stadtauswärts fahren bis zum Kreisverkehrt – hier
auf Asphaltstrasse bis Montcherrand – km 2,36 Montcherrad
Wanderwegweiser «Le Suchet» folgen – km 5,98 L’Abergement
(655 m) bei Post rechts auf der Route des Verges abfahren und
nach rund 300 Metern links – km 7,25 rechts Bikewegweiser
«7 Route du Jura» – km 8,17 links auf Asphaltstrasse Wander-
wegweiser «Suchet» – km 13,3 rechts Bikewegweiser «Suchet»
folgen – km 16,6 Chalet du Cuschet (1489 m) Wanderwegweiser
«Lignerolle» - km 17,5 Wanderwegweiser «Chemin des Crêtes» –
bei Punkt 1278 Wanderwegweiser «La Bessonne» - km 19,2
auf Asphalt, nach 100 Meter links und nach weiteren 100 Meter
rechts in Schotterstrasse – km 20,3 am Ende der Weide direkt
vor Weiderost rechts – km 20,8 rechts und nach 20 Meter links
abfahren – km 21,3 Forststrasse queren und auf Trail weiter –
km 21,7 rechts auf Forststrasse – km 22 Wanderwegweiser
«Ballaigues» – km 26 Ballaigues rechts Bikewegweiser folgen –
km 26,6 Ballaigues Ouest (864 m) Wanderwegweiser «Gorge
de l’Orbe» – in Les Clées rechts in Asphaltstrasse und nach
rund 500 Metern links in Wanderweg – immer dem Wanderweg
rechts des Flusses Orbe zurück nach Orbe.
Karten: Landeskarte 1:25 000 Blatt 1202 Orbe
Diverses: Einkehrmöglichkeit im Bergrestaurant Mont Suchet
oder im Dorf Ballaigues. Bei km 12,5 (1080 m) sehr gute
Abfahrtsmöglichkeit nach Ballmes oder l’Abergement. Wer
möchte, kann die Tour nach der Abfahrt vom Mont Suchet schon
abbrechen oder sich den langen Aufstieg zum Mont Suchet spa-
ren und nur die Gorge de l’Orbe abfahren. Beides sind für sich
schon lohnende Touren.
Jürg Buschor
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Foto
: Ale
x B
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Vier Himmelsrichtungen, je ein Trail – Biken am Bostg.
Disentis GR. Hätte sich der Literaturgigant Thomas Mann
in der oberen Surselva aufgehalten und wäre er ein Mountainbi-
ker gewesen, so hätte er wahrscheinlich auch ein Buch mit dem
Titel «Der Zauberberg» verfasst. Es hätte sich aber mit Sicherheit
nicht mit dem faden Sanatoriumsleben befasst, sondern mit den
herrlichen Singletrails am realen Zauberberg – dem Bostg. Er
wirkt unscheinbar auf Distanz – kein Gipfelkreuz, keine Fahne
und schon gar kein Gipfelrestaurant ziert (respektive verschan-
delt) den höchsten Punkt, der nicht einmal die 2000-Meter-
Grenze knackt. Wer allerdings diesen höchsten Punkt einmal
erreicht hat, der wird den Titel «Zauberberg» ohne Zögern verge-
ben: In alle vier Himmelsrichtung führen erstklassige Singletrails
rund 600 Höhenmeter zurück ins Tal. Flowig Richtung Osten
und Süden, fahrtechnisch anspruchsvoll Richtung Westen. Ent-
scheidschwierigkeiten, welcher Singletrail denn nun zu wählen
sei, wird man zum Glück keine haben – dank Mountainbiketrans-
port mit der Bahn zwischen S. Catrina und Station Caischavedra
sind bis zum Bostg lediglich 245 Höhenmeter aus eigener Kraft
zurückzulegen, sodass man an einem Tag problemlos alle Trails
abfahren kann.
Schwierigkeit: Fahrtechnik 3, Ausdauer 1
Fahrzeit: 1½–2 Stunden
Distanz: 10,4 Kilometer
Zauberberg Bostg
Höhendifferenz: 245 m Bergfahrt, 859 m Abfahrt
Ausgangspunkt: Disentis (1259 m), Hotels, Restaurants und
Einkaufsmöglichkeiten. Sedrun Disentis Tourismus, Via Alpsu 2,
7180 Disentis, Telefon 081 920 30 20, www.disentis-sedrun.ch
Mit öffentlichem Verkehr: SBB bis Chur, danach Rhätische
Bahn bis Disentis.
Mit Pw: Autobahn A13 bis Ausfahrt Flims/Laax/Disentis, danach
Hauptstrasse via Flims/Laax, später Ilanz bis Disentis.
Strecke: Mit der Seilbahn von der Talstation S. Catrina bis zur
Station Caischavedra (1862 m) hochfahren – Wanderwegweiser
«Bostg» folgen – km 3,53 Bostg (1995 m) – in Richtung Ost
dem Wanderwegweiser «Mompé Tujetsch» folgen – km 7,31
Mompé Tujetsch – Bikewegweiser zurück nach Disentis.
Karten: Swiss Singletrail Map 1:50 000, Nr. 28 Disentis-Gotthard
Diverses: Wer mit dem Mountainbike zur Mittelstation Caischa-
vedra hochfahren möchte, legt zusätzliche 600 Höhenmeter
zurück. Von der Station Caischavedra aus führen zwei ausge-
schilderte Downhillstrecken zurück zur Talstation – eine einfache
und eine anspruchsvolle Strecke. Auch die zwei anderen Trails
vom Bostg (Richtung West, respektive in Richtung Süd) bieten
Singletrail-Liebhabern viel Fahrspass und sollten deshalb auf
keinen Fall ausgelassen werden.
Jürg Buschor
Foto
: Jür
g B
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or
Berner Hinterhofrunde
Gantrisch BE. Nein, abgestürzt ist hier seit langem
niemand mehr, obschon der Trail in unmittelbarer Nähe zu den
Felsabbrüchen an Schüpfenflue und Pfyffe vorbeiführt. «Nicht
in die Tiefe schauen» heisst es unter Alpinisten bisweilen. Nichts
einfacher als das! Der Blick schweift hier ohnehin fast automa-
tisch in die Ferne: Die Berner Hausberge Gurten, Bantiger und
Ulmiz sind klar auszumachen, der Jura mit dem markanten
Antennenturm des Chasseral. Überhaupt – das ganze Mittelland
scheint einem zu Füssen zu liegen. Nicht weniger spektakulär ist
die Aussicht in Richtung Alpenhauptkamm. Gantrisch, Bürg-
len, Ochsen, Widdersgrind, Schibe und Märe – so heissen die
markanten Felszacken der Gantrischkette. Dann allerdings gilt
die volle Konzentration wieder dem Weg. Der ist zwar mittlerwei-
le geradezu luxuriös ausgebaut worden. Wenn man allerdings
zu Randzeiten unterwegs ist und die zahlreichen Wanderer
im Gurnigelbad oder anderswo bereits ihre Füsse hochlagern,
kann man auf der Gantrischrunde auch einmal aufs imaginäre
Gaspedal drücken.
Schwierigkeit: Fahrtechnik 2, Ausdauer 2
Fahrzeit: 3 Stunden
Distanz: 24 Kilometer
Höhendifferenz: 865 m
Ausgangspunkt: Gurnigel (1608 m), Informationen zur Ferienre-
gion Gantrisch unter www.gantrisch.ch
Mit öffentlichem Verkehr: SBB via Bern bis Schwarzenburg,
Postauto bis Gurnigelbad
Mit Pw: Autobahn A6 Bern-Thun bis Ausfahrt Rubigen/Münsin-
gen, Hauptstrasse via Belp, Mühlethurnen und Riggisberg bis
Gurnigelpass
Strecke: Stierenhütte/Gurnigelpass (1608 m) Wanderwegweiser
«Selibüel» folgen – km 1,25 Selibüel (1750 m) – auf dem Hügel-
rücken Richtung Nordwest weiterfahren – km 1,92 Gouch-
heit (1658 m) Wanderwegweiser «Schüpfenflue» – km 3,61
Schüpfenflue (1720 m) – km 4,17 Süftenegg (1590 m) Wan-
derwegweiser «Zollhaus» – km 5,34 Süftenenhütte (1530 m)
weiterhin Wanderwegweiser «Zollhaus» folgen – km 8,23 Pfyffe
(1666 m) – km 11,4 Bikewegweiser «502» folgend über Weide
abfahren – km 11,8 Hällstett (1395 m) Wanderwegweiser
«Gurnigel Berghaus» – km 15,0 Ottenleue Bad (1428 m) auf
Asphalt geradeaus – km 15,9 rechts immer Bikewegweiser
«503 Gantrisch Biking» folgen bis – km 17,0 geradeaus auf
Schotterstrasse – km 19,8 Süftenegg (1570 m) Bikewegweiser
folgen – den letzten Kilometer auf der Passstrasse zurück bis zur
Stierenhütte.
Karten: Landeskarte 1:25 000 Blatt 1206 Guggisberg, Landes-
karte 1:50 000 Blatt 253 Gantrisch
Diverses: Einkehrmöglichkeit in Ottenleue Bad. Wer mit öffent-
lichem Verkehr anreist, kann von Obere Hällstett auch nach
Plaffeien abfahren und via Freiburg zurückreisen. An Wochenen-
den sind die Wanderwege der Region viel begangen – eventuell
Randzeiten wählen um Nutzerkonflikte zu vermeiden.
Jürg Buschor
Die schroffen Bergzacken des Berner Gantrischgebiets.
184 |outdoor guide|Sommer|10
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Foto
: Jür
g B
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Rückeroberung per Bike
Toggenburg SG. Das Toggenburg ist ein Wasser-
schloss. In all den Hügeln und Chrächen entspringen unzählige
Bäche und Flüsse. Die Thur und der Necker sind dabei die
grössten und bekanntesten. Dank der vorhandenen Wasserkraft
liessen sich bereits im 18. Jahrhundert zahlreiche Textilbetriebe
in der Region nieder. Auf den Niedergang der Textilwirtschaft
folgte Ende des 20. Jahrhunderts eine markante Desindustria-
lisierung. Was die Jungen in die Städte trieb, treibt die Städter
mittlerweile ins Toggenburg: Die Natur erobert die Talschaft
wieder zurück. Rund um den Necker finden Mountainbiker des-
halb eine interessante Spielwiese, die von St. Gallen, Frauenfeld,
Winterthur und Zürich einfach erreichbar ist. Nicht alle Wege
sind zwar von der Asphaltierwut verschont geblieben, doch auch
so gibt es noch immer genügend Singletrails für fahrtechnisch
versierte Mountainbiker. Zum Beispiel auf der aussichtsreichen
Wilketshöchi, auf dem Köbelisberg oder rund um die Ruine
Neutoggenburg oberhalb der Wasserfluh.
Schwierigkeit: Fahrtechnik 3, Ausdauer 3
Fahrzeit: 3½ Stunden
Distanz: 26,2 Kilometer
Höhendifferenz: 1350 m
Ausgangspunkt: Ebersol/Brunnadern (650 m), Einkaufs-,
Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten. Tourist-Info
Brunnadern, Telefon 071 374 22 54, www.brunnadern.ch
Mit Pw: Autobahn A1 bis Ausfahrt Will/Toggenburg. Schnell-
strasse H16 Wil bis Lichtensteig, Hauptstrasse über Wasserfluh.
Mit dem öffentlichen Verkehr: Voralpenexpress bis Brunnadern
Strecke: Ebersol km 0 – km 0,483 (848 m) rechts Wegweiser
«Alp Wimpel» – km 1,20 geradeaus – km 1,80 an Scheune
vorbei (linker von drei Trails, flach verlaufend) – km 2,53 rechts
Wanderwegweiser folgend hoch schieben – km 3,06 Wilket
(1146 m) Wanderwegweiser «Wilkethöchi» – km 3,37 Wilkethö-
chi (1170 m) – zurück bis Wilket und auf Bergrücken gerade-
aus – km 4,38 Gerensattel (1014 m) geradeaus Wanderwegwei-
ser «Brunnadern» folgen, immer auf dem Bergrücken – km 4,90
nach der Alphütte geradeaus steil hoch und dem Waldrand ent-
lang den Wanderwegweisern folgen – km 5,78 (901 m) bei Wan-
derwegweisern links talwärts fahren (Traileinstieg beim Waldrand
ist schlecht ersichtlich) – auf Forststrasse beim ersten Verzwei-
ger rechts abbiegen – km 7,46 Furth rechts abbiegen und 50
Meter auf Hauptstrasse, danach links Wegweiser «Hofstetten» –
nach Sägewerk rechts dem Wanderwegweiser folgen – km 9,57
Wanderwegweiser «Scherrer» – ab km 10,5 (820 m) Niderwil
dem Bikewegweiser «33 Chrüzegg» bis km 12,6 (959 m) rechts
von Asphaltstrasse in Feld- später Wiesenweg – km 15,4 (1030
m) Waldschwiler Wanderwegweiser «Wasserfluh» – km 17,3
Wasserfluh (854 m) links 100 Meter auf Hauptstrasse danach
Bikewegweiser «33 Hörnlibike» – km 18,3 (884 m) Graben
rechts Wanderwegweiser «Ruine Neu Toggen burg» Schotter-
strasse hoch – kurz vor dem Gipfel entweder rechts hoch oder
geradeaus bis km 19,4 und dann den steilen Trail zur Ruine
hochfahren – km 19,5 Ruine (1079 m) – über Wanderweg mit
Spitzkehren abfahren Richtung Schwanden – km 20,5 Schwan-
den Ost (940 m) Wanderwegweiser «Brunnadern» – km 23,5
Schuepis (650 m) links Wanderwegweiser «Adelbach» – km
24,0 Adelbach die Neckar und Hauptstrasse überqueren, auf
der Haggenstrasse die Eisenbahnbrücke unterqueren – km 24,8
(706 m) auf Asphaltstrasse bergwärts bis Ebersol.
Karten: Swiss Singletrail Map 1:50 000, Nr. 17 Toggenburg
Diverses: Diverse Einkehrmöglichkeiten unterwegs.
Jürg Buschor
WOLHUSEN | HEIMBERG | WÄDENSWIL | WIL/SG | ZUCHWIL | ST-LÉGIER S/VEVEY | KLOTEN | ITTIGEN / BERN | SÖRENBERG | ENGELBERG
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l ausgabe winter 2011/12, erscheinung 15.11.11 l ausgabe sommer 2012, erscheinung 15.4.12
l ausgabe winter 2012/13, erscheinung 15.11.12 l ausgabe sommer 2013, erscheinung 15.4.13
l ausgabe winter 2013/14, erscheinung 15.11.13 l ausgabe sommer 2014, erscheinung 15.4.14
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