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Samstag, 25. April 2015 | Nummer 114 Wohn&Raum 3 immo.tt.com Behaglichkeit ist derzeit bei Möbeln Trumpf. Auf der Möbelmesse in Mailand dominieren runde Formen, Retro-Stil kombiniert mit Qualitätshandwerk und raffinierten Details. Fotos: Wetscher, JAB/Föger Mailand – In den Messehal- len der Fiera Milano Rho ging es bis zum vergangenen Wo- chenende rund. 2100 Ausstel- ler buhlten beim 54. Salone Internazionale del Mobile um die Aufmerksamkeit des Fach- publikums aus der Einrich- tungsbranche. Denn bei der jüngsten Auflage der weltweit größten Möbelmesse werden Trends gemacht, heuer wurde die Fortsetzung von Strömun- gen beschworen. Behaglich- keit bleibt das Thema kombi- niert mit Retro-Charme sowie hochwertigem Handwerk. Unter den Experten aus Ti- rol machten sich u. a. Martin Wetscher, Stefan Föger und Bernhard Fischer ein Bild von den Entwicklungen beim In- terior Design. Für Martin Wetscher ist die Mailänder Messe nach wie vor das Designevent des Jahres und der inoffizielle Start der neuen Möbelsai- son. „Jahrhundertealte itali- enische Handwerkstraditio- nen treffen auf futuristischen Stil“, beschreibt der Chef der Wohngalerien Wetscher einen seiner Eindrücke in Mailand. Dienten die eigenen vier Wände früher oft Repräsen- tationszwecken, wendet sich die Raumstimmung jetzt hin zu mehr Ausdruck der eige- nen Persönlichkeit. „Am in- formierten Einrichtungsprofi liegt es dann, ein Zuhause mit eben dieser Persönlichkeit zu kreieren“, erläutert Wetscher. Hochwertiges Handwerk sowie der Komfort von Mö- beln stehen heuer hoch im Kurs. „Der Trend geht in Rich- tung großer, weicher Garni- turen in exzellenter Verar- beitungsqualität, Möbel mit fantastischen – sichtbaren und unsichtbaren – Funktio- nen und raffinierten Details“, schildert der Möbelexperte. Bernhard Fischer und Ste- fan Föger vom Möbelhaus Föger stießen beim Stöbern in der Weite des Mailänder Messegeländes auf den Ret- ro-Stil. „Er ist wirklich domi- nierend. Die Formen bleiben organisch und Naturfarben geben den Ton an“, kommen die beiden Einrichtungsex- perten zum Schluss. Man setzt auf Reeditionen, schon Dagewesenes wird modifi- ziert. „Es wird alles leichter und luftiger“, meint Fischer. Insgesamt scheint sich der Mensch in der schnelllebigen Zeit nach etwas Beständigem, das den eigenen Lebensstil ausdrückt, zu sehnen. Das drückt sich auch in den Ma- terialien aus: Bei Esstischen dominiert Holz, ansonsten ist Stein oder Marmor sehr präsent. Auch Oberflächen in Stein- oder Betonoptik, Ke- ramik sowie Stahlblech oder Messing sind ein Thema. Abseits des Salone Interna- zionale del Mobile kündig- te sich die Expo an, die am 1. Mai startet. Die Stadt hat sich herausgeputzt: Wenn die Be- sucher kommen, will sie „Bel- la figura“ machen. Kulturell ist ein anregendes Veranstal- tungsprogramm vorgesehen. Unter dem Motto „Expo in der Stadt“ will Mailand seinem Ruf als europäische Kulturmetro- pole gerecht werden. (ft, TT) Trends gehen in die Verlängerung Gefrierschränke, die das Ab- tauen ersparen. Gefrierschränke mit No- Frost-Technik erzeugen die Kälte in einem abgeschlos- senen Bereich. Die kalte Luft bläst ein Ventilator in den Gefrierraum. Da sie weniger Feuchtigkeit enthält, bildet sich im Gefrierraum kein Reif und in der Folge damit kein Eis. Der Reif, der sich beim Kälteerzeuger bildet, wird re- gelmäßig abgetaut. Während dieser Abtauphase läuft der Ventilator nicht und der Ge- frierraum bleibt kalt. Der erhöhte Energieauf- wand durch Ventilator und eine eventuell eingebaute Abtauheizung relativiert sich jedoch, da durch Eisbildung in Geräten mit herkömm- licher Technik der Strom- verbrauch extrem steigt. Ei- ne Eisschicht von 1–2 mm bedeutet bereits einen ca. 10 Prozent höheren Strom- verbrauch, bei 10 mm Eis wird der Verbrauch fast ver- doppelt. Da bei No-Frost- Geräten die Eisbildung ver- hindert wird, bleibt der Verbrauch immer gleich. Nicht nur Geld wird gespart, sondern auch Zeit, die zum Abtauen benötigt wird. Tipp des Fachmanns: No- Frost-Gefriergeräte sind so ge- baut, dass eine normale Reif- schicht abgetaut wird. Um das Gerät richtig zu benut- zen, ist es daher notwendig, gewisse Regeln einzuhalten. Das bedeutet, dass die Le- bensmittel immer luftdicht verschlossen in den Gefrier- raum kommen. Außerdem soll die Tür nur kurzfristig zum Befüllen und Entneh- men des Gefrierguts geöffnet werden. Eine Reinigung des Gerätes wird trotzdem empfohlen. Da die Abtauzeit entfällt, geht das verhältnismäßig schnell. Diese Serie entsteht in Kooperation mit dem Tiroler Elektrofachhandel No-Frost-Gefrierschränke Foto: Seilinger EXPERTENTIPP DES ELEKTROFACHHANDELS WERBUNG „Nie mehr abtauen mit No-Frost-Gefrierschränken.“ Dieter Seilinger Dieter Seilinger, Firma Seilinger Geld und Zeit sparen mit No-Frost-Technik. Foto: Seilinger Spatenstich im Doppelpack Kürzlich fiel der Startschuss für die benachbarten Wohnprojekte Stadthaus Leopold und Q1 Pechepark in Innsbruck. Den Spatenstich im Doppelpack nahmen vor (v. l.): Alexander Wolf, Geschäftsführer der Zima in Tirol, Hannes Unterluggauer, Geschäftsführer der Bauwerk Bauformat GmbH, Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, Architekt Raimund Rainer, Daniela Schwentner von Moser Wohnbau & Immobilien sowie Architekt Christoph Hörhager. Foto: Markus Krapf Innsbruck – Bereits laut der letzten Studie aus dem Jahr 2008 war ein Viertel des um- bauten Volumens des gesam- ten Tiroler Baugeschehens in Holzbauweise errichtet. Die aktuellen Untersuchungen von Experten der Boku bele- gen nun ein weiteres Wachs- tum um 4 Prozentpunkte auf nun 29 Prozent. In An- betracht der schwächelnden Baukonjunktur und dem da- mit verbundenen Wettstreit der Baustoffe, eine positive Entwicklung für den Baustoff Holz, kommentierten Vertre- ter von proHolz Tirol die Stu- dienergebnisse. Erfreulich sei die Entwicklung besonders in der Kategorie Gewerbe- und Industriebauten (Steigerung des umbauten Volumens um 11 auf nun 23 Prozent). Auch das umbaute Volumen bei den Einfamilienhäusern in Holzbauweise ist laut Studie im Vergleich zu 2008 deutlich gewachsen. Bei Mehrfamili- enhäusern gibt es vor allem in Bezug auf das umbaute Volumen noch viel Spielraum nach oben, merken die Exper- ten an. Aber auch hier sei eine positive Entwicklung speziell im gemeinnützigen Wohnbau erkennbar. Das zuständige Regierungs- mitglied für proHolz Tirol, Landeshauptmannstellver- treter Josef Geisler, ist nicht zuletzt auf Grund der aktuel- len Studienergebnisse davon überzeugt, dass das Land mit seiner Unterstützung für die Entwicklung der regionalen Wertschöpfung und der Ver- wendung regionaler Produkte aus der Forst- und Holzwirt- schaft die richtige Strategie gewählt hat. Geisler erwar- tet sich ebenso aufgrund der weltweit geführten Klima- und Ressourcendiskussion eine weitere Steigerung der Bedeutung von Holz in allen Verarbeitungsstufen. (TT) Holzbauten im Trend, Potenzial bei Mehrfamilienhäusern

Tt 25 4 2015 q1 spatenstich

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Samstag, 25. April 2015 | Nummer 114 Wohn&Raum 3immo.tt.com

Behaglichkeit ist derzeit bei Möbeln Trumpf. Auf der Möbelmesse in Mailand dominieren runde Formen, Retro-Stil kombiniert mit Qualitätshandwerk und raffinierten Details. Fotos: Wetscher, JAB/Föger

Mailand – In den Messehal-len der Fiera Milano Rho ging es bis zum vergangenen Wo-chenende rund. 2100 Ausstel-ler buhlten beim 54. Salone Internazionale del Mobile um die Aufmerksamkeit des Fach-publikums aus der Einrich-tungsbranche. Denn bei der jüngsten Auflage der weltweit größten Möbelmesse werden Trends gemacht, heuer wurde die Fortsetzung von Strömun-gen beschworen. Behaglich-keit bleibt das Thema kombi-niert mit Retro-Charme sowie

hochwertigem Handwerk.Unter den Experten aus Ti-

rol machten sich u. a. Martin Wetscher, Stefan Föger und Bernhard Fischer ein Bild von den Entwicklungen beim In-terior Design.

Für Martin Wetscher ist die Mailänder Messe nach wie vor das Designevent des Jahres und der inoffizielle Start der neuen Möbelsai-son. „Jahrhundertealte itali-enische Handwerkstraditio-nen treffen auf futuristischen Stil“, beschreibt der Chef der

Wohngalerien Wetscher einen seiner Eindrücke in Mailand.

Dienten die eigenen vier Wände früher oft Repräsen-tationszwecken, wendet sich die Raumstimmung jetzt hin zu mehr Ausdruck der eige-nen Persönlichkeit. „Am in-formierten Einrichtungsprofi liegt es dann, ein Zuhause mit eben dieser Persönlichkeit zu kreieren“, erläutert Wetscher.

Hochwertiges Handwerk sowie der Komfort von Mö-beln stehen heuer hoch im Kurs. „Der Trend geht in Rich-

tung großer, weicher Garni-turen in exzellenter Verar-beitungsqualität, Möbel mit fantastischen – sichtbaren und unsichtbaren – Funktio-nen und raffinierten Details“, schildert der Möbelexperte.

Bernhard Fischer und Ste-fan Föger vom Möbelhaus Föger stießen beim Stöbern in der Weite des Mailänder Messegeländes auf den Ret-ro-Stil. „Er ist wirklich domi-nierend. Die Formen bleiben organisch und Naturfarben geben den Ton an“, kommen

die beiden Einrichtungsex-perten zum Schluss. Man setzt auf Reeditionen, schon Dagewesenes wird modifi-ziert. „Es wird alles leichter und luftiger“, meint Fischer. Insgesamt scheint sich der Mensch in der schnelllebigen Zeit nach etwas Beständigem, das den eigenen Lebensstil ausdrückt, zu sehnen. Das drückt sich auch in den Ma-terialien aus: Bei Esstischen dominiert Holz, ansonsten ist Stein oder Marmor sehr präsent. Auch Oberflächen in

Stein- oder Betonoptik, Ke-ramik sowie Stahlblech oder Messing sind ein Thema.

Abseits des Salone Interna-zionale del Mobile kündig-te sich die Expo an, die am 1. Mai startet. Die Stadt hat sich herausgeputzt: Wenn die Be-sucher kommen, will sie „Bel-la figura“ machen. Kulturell ist ein anregendes Veranstal-tungsprogramm vorgesehen. Unter dem Motto „Expo in der Stadt“ will Mailand seinem Ruf als europäische Kulturmetro-pole gerecht werden. (ft, TT)

Trends gehen in die Verlängerung

Gefrierschränke, die das Ab-tauen ersparen.

Gefrierschränke mit No-Frost-Technik erzeugen die Kälte in einem abgeschlos-senen Bereich. Die kalte Luft bläst ein Ventilator in den Gefrierraum. Da sie weniger Feuchtigkeit enthält, bildet sich im Gefrierraum kein Reif und in der Folge damit kein Eis. Der Reif, der sich beim Kälteerzeuger bildet, wird re-gelmäßig abgetaut. Während dieser Abtauphase läuft der Ventilator nicht und der Ge-frierraum bleibt kalt.

Der erhöhte Energieauf-wand durch Ventilator und eine eventuell eingebaute Abtauheizung relativiert sich jedoch, da durch Eisbildung in Geräten mit herkömm-licher Technik der Strom-verbrauch extrem steigt. Ei-ne Eisschicht von 1–2 mm bedeutet bereits einen ca. 10 Prozent höheren Strom-verbrauch, bei 10 mm Eis wird der Verbrauch fast ver-doppelt. Da bei No-Frost-Geräten die Eisbildung ver-hindert wird, bleibt der Verbrauch immer gleich. Nicht nur Geld wird gespart, sondern auch Zeit, die zum Abtauen benötigt wird.

Tipp des Fachmanns: No-Frost-Gefriergeräte sind so ge-baut, dass eine normale Reif-

schicht abgetaut wird. Um das Gerät richtig zu benut-zen, ist es daher notwendig, gewisse Regeln einzuhalten. Das bedeutet, dass die Le-bensmittel immer luftdicht verschlossen in den Gefrier-raum kommen. Außerdem soll die Tür nur kurzfristig zum Befüllen und Entneh-

men des Gefrierguts geöffnet werden.

Eine Reinigung des Gerätes wird trotzdem empfohlen. Da die Abtauzeit entfällt, geht das verhältnismäßig schnell.

Diese Serie entsteht in Kooperation mit dem Tiroler Elektrofachhandel

No-Frost-Gefrierschränke

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EXPERTENTIPP DES ElEkTRofachhaNDElS WERBUNG

„Nie mehr abtauen mit No-Frost-Gefrierschränken.“

Dieter SeilingerDieter Seilinger, Firma Seilinger

Geld und Zeit sparen mit No-Frost-Technik. Foto: Seilinger

Spatenstich im DoppelpackKürzlich fiel der Startschuss für die benachbarten Wohnprojekte Stadthaus Leopold und Q1 Pechepark in Innsbruck. Den Spatenstich im Doppelpack nahmen vor (v. l.): Alexander Wolf, Geschäftsführer der Zima in Tirol, Hannes Unterluggauer, Geschäftsführer der Bauwerk Bauformat GmbH, Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, Architekt Raimund Rainer, Daniela Schwentner von Moser Wohnbau & Immobilien sowie Architekt Christoph Hörhager. Foto: Markus Krapf

Innsbruck – Bereits laut der letzten Studie aus dem Jahr 2008 war ein Viertel des um-bauten Volumens des gesam-ten Tiroler Baugeschehens in Holzbauweise errichtet. Die aktuellen Untersuchungen von Experten der Boku bele-gen nun ein weiteres Wachs-tum um 4 Prozentpunkte auf nun 29 Prozent. In An-betracht der schwächelnden Baukonjunktur und dem da-mit verbundenen Wettstreit der Baustoffe, eine positive Entwicklung für den Baustoff Holz, kommentierten Vertre-ter von proHolz Tirol die Stu-dienergebnisse. Erfreulich sei

die Entwicklung besonders in der Kategorie Gewerbe- und Industriebauten (Steigerung des umbauten Volumens um 11 auf nun 23 Prozent). Auch das umbaute Volumen bei den Einfamilienhäusern in Holzbauweise ist laut Studie im Vergleich zu 2008 deutlich gewachsen. Bei Mehrfamili-enhäusern gibt es vor allem in Bezug auf das umbaute Volumen noch viel Spielraum nach oben, merken die Exper-ten an. Aber auch hier sei eine positive Entwicklung speziell im gemeinnützigen Wohnbau erkennbar.

Das zuständige Regierungs-

mitglied für proHolz Tirol, Landeshauptmannstellver-treter Josef Geisler, ist nicht zuletzt auf Grund der aktuel-len Studienergebnisse davon überzeugt, dass das Land mit seiner Unterstützung für die Entwicklung der regionalen Wertschöpfung und der Ver-wendung regionaler Produkte aus der Forst- und Holzwirt-schaft die richtige Strategie gewählt hat. Geisler erwar-tet sich ebenso aufgrund der weltweit geführten Klima- und Ressourcendiskussion eine weitere Steigerung der Bedeutung von Holz in allen Verarbeitungsstufen. (TT)

Holzbauten im Trend, Potenzial bei Mehrfamilienhäusern