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02 2013 thüringer zeitschriſt der Bildungsgewerkschaſt GEW Gewerkschaſt Erziehung und Wissenschaſt Landesverband Thüringen Ganztagsschule – Lebensraum Schule weiter gedacht www.gew-thueringen.de www.reinindiegew.de hps://www.facebook.com/gewthueringen Foto: Chrisan Schwier/fotolia.com

tz 2/2013

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Ausgabe 2/2013 der thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW Schwerpunkt: Ganztagsschule

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2013thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW

Gewerkschaft Erziehung und WissenschaftLandesverband Thüringen

Ganztagsschule – Lebensraum Schule weiter gedacht

www.gew-thueringen.dewww.reinindiegew.de

https://www.facebook.com/gewthueringen

Foto: Christian Schwier/fotolia.com

Im April 2013 erhält den Lesepeter das Bilderbuch: Du schon wiederZoran Drvenkar & Ole Könnecke

Im März 2013 erhält den Lesepeter das Sachbuch: Entdecke, was dir schmeckt Anke M. Leitzgen und Lisa Rienermann

Wie kann man aus Eiern Herzen formen? Wie viel Wasser wird ver-braucht, um ein Stück Rindfleisch zu produzieren? Wie kann man un-sere Sinne mit Farben austricksen? Welche Lebensmittel sollten wir im Winter einkaufen? Warum ist es schön, weich und knusprig gleich-zeitig im Mund zu spüren? Dies sind nur einige Fragen, denen wir ge-meinsam mit den Autoren des Bu-

ches „Entdecke, was dir schmeckt“ und einer ganzen Kinderschar als Team auf den Grund gehen.

Die Geschichte von Rocki und Fredo zeigt nicht nur sehr humorvoll, wie wechselhaft das Leben sein kann, sie führt uns auch vor Augen, wie starke Gegensätze sich hervorragend ergänzen können – aber auch zu Trennungen führen. Genauso geht es dem Humor der Ge-schichte und dem der Illustrationen, die sich gegenseitig einerseits ergänzen, andererseits aber auch Gegenteiliges berichten. Sehr zu empfehlen!

Fachliche Beratung: Kathrin Sebastian

Beltz und Gelberg Verlag – Weinheim 2012

151 Seiten gebunden16,95 €

ab 8 Jahren

München: cbj 2012160 Seiten

9,99 €ab 4 Jahren

ISBN: 978-3-570-15495-3

www.gew-thueringen.de/LesePeter.html

LesePeter

LesePeter

Herausgeber: Gewerkschaft Erziehung und WissenschaftLandesverband Thüringen · Heinrich-Mann-Straße 22 · 99096 ErfurtTel.: 03 61 - 5 90 95 22 · Fax: 03 61 - 5 90 95 60E-Mail: [email protected] · Internet: www.gew-thueringen.deE-Mail an die Redaktion: [email protected] tz erscheint in den Monaten Februar, April, Juni, September, Oktober und Dezember. Der Bezugspreis für die tz beträgt ab 01. Januar 2013 für Nichtmitglieder 3,10 Euro pro Einzelexemplar zzgl. Porto, das Jahresabo (6 Hefte) 16,80 Euro zzgl. Porto. Das Jahresabonnement kann drei Monate vor Ablauf des Kalenderjahres gekündigt werden. Erfolgt bis zu

diesem Zeitpunkt keine Kündigung, wird das Abo um ein Jahr verlängert. Die Lieferung erfolgt gegen Vorkasse an die GEW-Wirtschaftsdienst GmbH, DKB Bank Berlin, Kto.-Nr.: 1005400559, BLZ: 12030000.Die Abo-Gebühr für Mitglieder der GEW Thüringen ist im Mitglieds-beitrag enthalten.Die in den einzelnen Beiträgen wiedergegebenen Gedanken entsprechen nicht in jedem Falle der Ansicht des GEW-Vorstandes oder der Redakteure. Die Beschlüsse des Vorstandes sind verbindliche GEW-Meinungen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Bei allen Veröffentlichungen behält sich die Redaktion Kürzungen vor.

Manuskripte und sonstige Zuschriften für die Redaktion der thüringer zeitschrift (tz) werden an die Adresse der Geschäftsstelle erbeten. Einsendeschluss für Beiträge ist immer der 10. des Vormonats.Verantwortliche Redakteurin: Kathrin VitzthumRedaktionsschluss: 10.03.2013Layout, Satz, Druck: PROOF Druck- und Medienproduktion · Loreen Scheit [email protected] · Charlottenstraße 3 · 99096 Erfurt· Tel: 03 61 - 5 41 87 58E-Mail: [email protected] · Internet: www.proof-ef.deGültige Anzeigenpreisliste Nr. 04 vom 01.01.2013

Inhalt Seite

GEW SchwerpunktEine Frage der Qualität 2 Ganztagsschulen von Anfang an 3f. Ausbau der Ganztagsschulen 5f. Praktiker gesucht 7 Entscheidend ist die Haltung zum Kind 8f. Ganztagsschulen für LehrerInnen und PadagogInnen 10f. Literaturhinweise 11

GEW AktuellLeserbrief Aufsichtspflicht 2 Tarifabschluss 14 Tarifergebnis 15 Thüringen ist satt 15

ReferateBildungsurlaub 16f.IAP zwischen Lohn und Praxis 17

Aus den Kreisen Jubilare 18 Kreisnachrichten 18f.

RechtsstelleArbeitszeit Lehrer 22 Praxisgebühr Beamte 22 Urlaubsansprüche bei Krankheit 22 Rechtsanwaltskosten Rentenstreit 23 Reisekostenerstattung 23

Tipps und TermineSommertreffen 12 Bildungskalender 21 FAUST – Rockoper 24

- Kinder erobern die Küche -

thüringer zeitschrift 02/2013

1Aktuelles

… dieser Winter ist hart und erbarmungslos. Viel zu lange trotzt er schon den Frühlingsboten, macht hin und wieder ein Rückzugsangebot, um dann plötzlich wieder mit voller Wucht Schnee und Eiseskälte zu bringen. Kommt Ihnen da eine Analogie in den Sinn?Mir schon: Seit 2006 versucht die GEW der Tarifgemein-schaft der Länder (TdL) die tarifliche Eingruppierung der Lehrkräfte abzutrotzen. Doch die TdL ist hart und erbar-mungslos. Sie ignoriert die Botschaften der über 150.000 Beschäftigten auf der Straße, sie holt ein Angebot aus der Tasche, dass sich als ein altes und bereits abgelehn-tes erweist und am Ende passiert in Sachen L-ego nichts. Soweit, so gut, ein Vergleich, der hinkt. Denn während Sie und ich an den Wetterverhältnissen nichts ändern können, so brauchen wir politische, gewerkschaftliche, tarifliche Fehlschläge nicht klaglos hinzunehmen. Wir können etwas ändern. Wir müssen es zunächst nur wollen. Der Kampf beginnt erst dann.

Diese Ausgabe der tz beschäftigt sich mit dem Thema Ganztags-schule. Wir haben spannende Texte zusammengetragen. Die Ta-rifrunde 2013 wird ausgewertet sowie ein Blick auf die noch im-mer fehlende Bildungsfreistellung geworfen. Rechtsinformationen und Beiträge aus den GEW-Kreis-verbänden finden Sie selbstver-ständlich auch.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre, inspirieren-de Gedanken und Diskussionsanlässe im Kreise Ihres Kollegiums.

Herzlichst,Kathrin Vitzthum

Mal ehrlich…

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Foto: C. Steinbach

„Aufsichtspflicht in Kita und Hort“Zum GEW-Bildungskalender 2013

Die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Krip-pe, Kita und Hort sind super aktuelle Themen. Die pädago-gischen Fachkräfte der Professionen leisten eine qualitativ hochwertige Arbeit, begründet auf den Bildungs- und Er-ziehungsauftrag mit den verschiedenen rechtlichen Grund-lagen. Die gesetzlichen Bestimmungen in der Kinderbe-treuung beziehen sich auf alle beteiligten Personen in der Erziehungspartnerschaft. Einige der Gesetzlichkeiten seien hier genannt:Grundgesetz (GG), Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), Sozial-gesetzbücher (SGB), Verfassung des Freistaates Thüringen, Thüringer Kindertageseinrichtungsgesetz (ThürKitaG), Thü-ringer Schulgesetz (ThürSchulG), Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD), Unfallverhütungsvorschriften, Haftung… Aber ganz brisant, entscheidend und der vom Einzelfall ab-hängigen Situation bei den pädagogischen Fachkräften, ist das Thema „AUFSICHTSPFLICHT“.

Der Einstieg in das Seminar lässt sich mit der Anmerkung in der Publikation der GEW-Arbeitshilfen für die ErzieherInnen (2.überarb. und aktualisierte Aufl. 2011) auf Seite 6 zusam-menfassen: „Die Paragrafen aus dem Bürgerlichen Gesetz-buch bilden zum einen die Grundlage für die Beschäftigung von Erzieherinnen durch einen Träger einer Kindertagesstät-te, zum anderen beinhalten sie die Rechtsgrundlage für die Aufsichtspflicht (Personensorge) über die Kinder, die unter anderem den Erzieherinnen und Erziehern in einer Kinder-tagesstätte mittels Dienst- oder Arbeitsvertrag mit dem Trä-

ger der Kindertageseinrichtung übertragen wird. Der Träger schließt einen Vertrag (ebenfalls auf Basis des BGB) mit den Eltern/Personenberechtigten des Kindes über deren Betreu-ung und übernimmt damit die Personensorge.“

Eine Vielzahl von Arbeitssituationen wurde gesammelt und in sieben Arbeitsgruppen von den TeilnehmerInnen disku-tiert und präsentiert. Es wurde deutlich, dass die gesetzli-chen Rahmen im Punkt der Aufsichtspflicht eingehalten werden, aber die Sichtweise auf die Situationen so individu-ell und vielfältig sind. Der Grundsatz in allen Arbeitsgruppen war, dass das Handeln der ErzieherInnen im Ermessen der Situation liegt und das Kindeswohl die oberste Priorität hat. Nach dem Erfahrungsaustausch wurden zusammenfassen-de Informationen zur Aufsichtspflichtverletzung und ihren Rechtsfolgen vermittelt. Hinweise wie aktenkundige Nach-weise zu führen sind (Schutz der ErzieherInnen vor Haftung) sowie die Berufshaftpflichtversicherung (enthalten in der GEW-Mitgliedschaft) wurden gern angenommen. Die Pub-likation der GEW „Aufsichtspflicht, Haftung, Versicherung in Kindergarten und Hort“ ist eine weitere Empfehlung zum o.g. Thema

Ich möchte mich für die Möglichkeit der Erweiterung und Auffrischung von Grundkenntnissen zum Seminarthema „AUFSICHTSPFLICHT“ bei Nadine Hübener (Seminarleiterin) bedanken.

Martina Schrader

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Ganztagsschule

Bildungsforscher, Lehrkräfte, Eltern und Schüler sind sich längst einig. „Den Unterricht am Morgen durch ein wenig Betreuung am Nachmittag zu ergänzen, macht noch keine gute Ganztagsschule“, sagt etwa der schwedische Wissen-schaftler Mats Ekholm. Nur wenn Pädagogen, Erzieherinnen und außerschulische Partner eng abgestimmt zusammenar-beiteten, könne Schule zu einem Lern- und Lebensort wach-sen, der mehr garantiere als die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Viele Schulen haben sich auf den Weg gemacht. Sie wollen die zusätzliche Zeit im Schulalltag zur besseren individuel-len Förderung nutzen, stärker auf das einzelne Kind und seine Bedürfnisse eingehen. Sie wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch soziale Kompetenzen stärken. Vie-le von ihnen haben sich nicht davon abhalten lassen, dass die Rahmenbedingungen wie etwa die auf Halbtagsschule ausgerichteten Schulbauten häufig alles andere als optimal sind. Sie haben sich nicht davon abschrecken lassen, dass der Pädagoge über keinen eigenen Arbeitsplatz in der Schu-le verfügt. Sie haben sich nicht von den „Aber-Gedanken“ leiten lassen, sondern nach Lösungen für die besonderen Herausforderungen der Ganztagsschule gesucht.

Abschied von den Hausaufgaben

Als eine gilt der sinnvolle Umgang mit Hausaufgaben. Der Dortmunder Erziehungswissenschaftler Heinz Günter Holtappels ist zutiefst überzeugt: „Derzeit sind sie häu-fig eher ein Elend.“ Die Ganztagsschule hat nach seiner Einschätzung die große Chance, daran etwas zu ändern. Hausaufgaben machten nur Sinn, wenn sie kontrolliert werden könnten und die Schülerinnen und Schüler, aber auch ihre Eltern ein Feedback erhalten würden. In der Halbtagsschule sei dies allein schon aus zeitlichen Grün-den gar nicht leistbar. „Und so dient das, womit sich Kin-der und Jugendliche also daheim beschäftigen, dem Nach-arbeiten des Schulstoffes sowie dem Aufarbeiten dessen, was im Unterricht nicht geschafft wird“, fürchtet er.

Er ist ebenso wie der Leiter des Dortmunder Instituts für Schulentwicklungsforschung, Wilfried Bos, überzeugt, dass Hausaufgaben Bestandteil des Unterrichts sein müs-sen. Und sie müssten vom Fachpersonal – also Lehrkräften – begleitet werden. Dazu aber bedürfe es auch anderer Unterrichtsformen. Die Abkehr vom 45-Minuten-Takt ge-höre ebenso dazu wie ein anderer Umgang mit den Übun-gen. „Es ist falsch, dass alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Aufgaben erhalten. Erforderlich sind in Art, im Zugang und im Niveau unterschiedliche Anforderungen“, verlangt Holtappels.

An der Offenen Grundschule Paul Schneider in Müns ter hat man sich bewusst vom Begriff Hausaufgaben verab-schiedet und Lernzeiten eingeführt. Fest terminiert sind Stunden im Anschluss an den regulären Unterricht, in de-nen sich Lehrerinnen und Lehrer den Stärken und Schwä-chen der Kinder widmen. Ihnen geht es nicht darum, dass die Schüler ein für alle festgelegtes Pensum an Hausauf-gaben erledigen. Alle „trainieren“ eine Stunde lang – je-der nach seinem Vermögen. Wer Fragen hat, fragt, und zwar eine Lehrkraft. „Lernzeiten und Übungen zu betreu-en, ist Aufgabe der Lehrer“, argumentiert Schulleiterin Sabine Malecki.

Vernünftig essen

Damit Kinder und Jugendliche gut und gerne lernen kön-nen, muss der Schultag einen ausgewogenen Wechsel zwischen Unterricht, Pausen, Sport und Muße beinhal-ten. Als besonders wichtig gilt auch eine ausgedehnte Mittagspause. „In der den Schülerinnen und Schülern ein warmes Mittagessen und kein Snack angeboten wird“, verlangt der Vorsitzende des Deutschen Ganztagsschul-verbandes Stefan Appel. Die Aufgabe überfordert noch manche Ganztagsschule – vielen Kommunen fehlt das Geld für den Bau von Mensen.

Von den Zuständen an der Grund- und Werkrealschule „Am Kreßberg“ in der gleichnamigen baden-württember-gischen Gemeinde können andere Schule nur träumen. Vor zwölf Jahren investierte die Gemeinde in den Umbau einer zur Schule gehörenden kleinen Halle. Sie wurde als Treffpunkt mit Mensa konzipiert. An Spitzentagen nutzen bis zu 50 Prozent der 220 Schülerinnen und Schüler das Speiseangebot. Ob und was sie essen wollen, können sie spontan entscheiden. Bis 9 Uhr nimmt das Sekretariat die Menüwahl täglich entgegen. Gekocht und geliefert werden die Speisen von einem 300 Meter entfernt lie-genden Landgasthof. Dessen Koch bereitet die Speisen unter ernährungswissenschaftlichen Gesichtspunkten zu. Salat und Gemüse sind ebenso selbstverständlich wie das „vernünftige“ Getränk zum Essen. Einen Euro müssen Hungrige dafür bezahlen, zwei Euro steuert die Gemein-de pro Mahlzeit bei. Schulleiter Siegfried Köhnlein ist sich bewusst, dass dies eine luxuriöse Ausgangslage ist und längst nicht alle Schulen und Gemeinden in der Lage sind, derartige Rahmenbedingungen zu schaffen. Aber er weiß auch, dass sich die Investition lohnt. „Die Mensa hat das Schulklima sehr positiv beeinflusst. Hier wird geredet, ge-lacht, aber auch viel nachgedacht“, berichtet er.Und er legt Wert auf die Qualität des Essens. Wie die aus-sehen sollte, hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung

Eine Frage der QualitätDie Ganztagsschule gilt als eine Antwort auf das schockierende Abschneiden deutscher Schüler bei internationalen Bildungsvergleichsstudien. Doch nur wenn ihre Qualität stimmt, erfüllt sie die in sie gesetzte Hoffnung.

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Ganztagsschule

KompaktJede zweite Schule in Deutschland gilt inzwischen als Ganztagsschule. Doch die Spannbreite der Angebote ist groß. Sie reicht von der reinen Betreuung nach dem Un-terricht über Schulen mit freiwilligen Ganztagsangeboten (Offene Ganztagsschulen) bis hin zur verpflichtenden Ganztagsschule, in der Schülerinnen und Schüler an min-destens drei Tagen auch nachmittags in der Schule leben und lernen.

Mit Beginn der Debatte um die Ergebnisse der internationalen Vergleichsstudie Anfang 2000 und das Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreu-ung“ 2004 gab und gibt es in Thüringen zahlreiche Initiativen für ganztägiges Leben und Ler-nen.

Schule soll mehr sein als nur Unter-richt. Denn in ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangeboten stehen mehr Zeit und somit mehr Möglich-keiten zur individuellen Förderung des einzelnen Schülers zur Verfügung,

wie es in Schulgesetz und Schulord-nung neuerdings verlangt wird.

Die Thüringer Grundschule mit dem Grundschulhort ist nach wie vor eine Thüringer Spezialität der Ganztagsbe-treuung, auch wenn sich die Bedingun-gen seit dem Modellprojekt verändert haben. Für Eltern und Alleinerziehen-de ist durch eine Ganztagsbetreuung eine bessere Vereinbarkeit von Fa-milie und Beruf ermöglicht wurden. Mit der Diskussion über das Für und Wider von Ganztagsschule muss man sich unbedingt mit der Definition über den Begriff beschäftigen. Es kommt dabei darauf an, den Vormittag nicht einfach zu verlängern, sondern den Tagesrhythmus unter pädagogischen Gesichtspunkten „umzustellen“.

Was heißt überhaupt Ganz-tagsschule?

Mit der Einführung des Thüringer Bil-dungsplanes haben Bildungsprozesse einen neuen Stellenwert erhalten. Damit ist Bildung ein vom Kind aus-gehendes aktives Geschehen, in das Individualität und Sozialität gleicher-maßen eingebunden sind. Das be-deutet, Bildung als offenen und nicht abschließbaren Prozess zu verstehen. Die Ganztagsschule mit veränderter Unterrichtsorganisation und Rhyth-misierung leistet dazu einen Beitrag. Sie erfordert ein besonderes päda-

gogisches Konzept für die Gestaltung des Schulalltages mit Lern-, Betreu-ungs-, Hausaufgabenphasen sowie Entspannungs- und Spielphasen, aber auch mit Ruhezeiten für die Kinder. Sie arbeitet mit den außerschulischen Einrichtungen zusammen. Ganztags-schulen sind Lern- und Lebensorte. Lernprozesse sind rhythmisiert, au-ßerschulische Lernorte und Freizeitak-tivitäten werden einbezogen. Projekt-lernen und altersgemischte Lern- und Freizeitgruppen sind damit möglich. Zusätzliche Interessengebiete kön-nen erschlossen und durch Stütz- und Fördermaßnahmen ergänzt werden. Sozialpädagogische und schulpädago-gische Fachkräfte arbeiten zusammen und haben engen Kontakt mit den Eltern, um diese auch bei Erziehungs-aufgaben zu unterstützen. Die Ganz-tagsschule bietet Möglichkeiten zur Verbesserung der Bildungschancen, auch und besonders für Kinder und Jugendliche, die in bildungsfernen Verhältnissen aufwachsen. Benach-teiligte Kinder erfahren in Ganztags-einrichtungen Integration und Chan-cengleichheit.

Zusammengefasst kann man folgende vier Qualitätsbereiche als Grundlage für eine Ganztagsschulentwicklung betrachten.1. Weiterentwicklung der Lehr- und Lernkultur soll durch eine entspre-chende Unterrichtsorganisation Schü-

Ganztagsschulen – von Anfang an!In der aktuellen bildungspolitischen Diskussion steht die Frage der Ganztagsbetreuung weit vorn.

(DGE) in bundesweit gültigen Standards festgeschrieben. Kritisch merkten die Experten jüngst in einer Stellung-nahme für den Deutschen Bundestag an, dass gesunde Ernährung in der Schule noch deutlich verbesserungs-würdig sei. Die Schule „Am Kreßberg“ war gewiss nicht gemeint.

Stephan LükeMit freundlicher Genehmigung des Klett-Themendienstes

Petra Rechenbach,

Foto: M. Puffert

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thüringer zeitschrift 02/2013

Ganztagsschule

lerinnen und Schüler zum selbst verantworteten Lernen führen durch:• veränderte Unterrichtskonzeptionen, Lehr- und Lernme-

thoden hin zur Öffnung des Unterrichts und Freier Arbeit• inhaltliche Verzahnung von Unterricht, unterrichtser-

gänzenden und anderen Angeboten durch inhaltliche Einbeziehung der sozialpädagogischen Fachkräfte in die Unterrichtsplanung und -gestaltung

• Formen der integrativen, auch außerunterrichtlichen Lernförderung im kognitiven, manuellen, sozialen und emotionalen Bereich

• Gestaltung einer anregenden Lernumgebung, von Lern-arrangements und gezielten Angeboten zur Förderung und stärkenorientierter Entwicklung bei allen Schülerin-nen und Schülern

• Lebens- und sozialraumorientierte Erfahrungen in the-menbezogenen Vorhaben und Projekten (in Kooperation mit außerschulischen Partnern)

2. Zeitgestaltung und Rhythmisierung des Tagesablaufes heißt Nutzung des Mehr an pädagogisch gestaltbarer Lern-zeit in einer am Rhythmus des Kindes orientierten, auf den ganzen Tag abgestimmten Organisation von Unterricht, Freizeit und Schulleben durch:• Überwindung des 45-/90- Minuten-Rhythmus• Tagesablauf nach individuellen Lernrhythmen• Einteilung des Tages in Gleitzeit, Lernzeiten und Pausen• Phasen der Anspannung und Entspannung• Wechsel der Lernformen und von gelenkter und selbst-

verantworteter Tätigkeit in und außerhalb des Unter-richts

3. Partizipation und Zusammenarbeit intern und mit außerschulischen Partnern heißt Schulentwicklung und Öffnung unter Einbeziehung von Eltern, Schülern und Päd-agogen in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern unter Nutzung anderer Lernorte und Professionen (sozial-raumorientiert) durch:• Organisation der Kooperation von Lehrern und Erziehern

in Klassen- und Jahrgangsteams• Mitwirkungsmöglichkeiten, Mitgestaltung, Mitverant-

wortung von Pädagogen, Eltern, Schülern und außer-schulischen Partnern bei Planungs-, Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen in Schule

• Führung und Management• Kommunikation, Beziehungsgestaltung• Kooperation mit Institutionen der Kindertagesbetreu-

ung, Kinder- und Jugendhilfe• Gestaltung von Übergängen• Einrichtungsklima und Kultur

4. Raumkonzept heißt Nutzung des Raumbestandes der Schule unter Berücksichtigung der für den Ganztagesbe-trieb erforderlichen unterschiedlichen Funktionen wie:• die ganztagsgerechte Gestaltung und Nutzung des ge-

samten Schulgebäudes und -geländes• Schaffung anregender Lernumgebung durch Gestaltung

funktionaler Zonen (Lernen, Essen, Spielen, Entspannen, Begegnen…)

• Einbeziehung nachbarschaftlicher bzw. regionaler außer-

schulischer Lernorte (Qualitätsbereiche ganztägiger Bil-dung, Betreuung und Erziehung – aus „die Arbeit in der Ganztagsschule“ – Qualitätsbereiche und – Standards für Ganztagsschulen in Bremen; 2004)

Unterstützungssysteme

Wenn sich Schulen für das ganztägige Lernen entscheiden, müssen Veränderungsprozesse an Schulen stattfinden. Die Ganztagsschule muss sich zu einer „lernenden Organisati-on“ entwickeln, die über eigene Profile nachdenkt. Schul-entwicklung soll hier als ein gezielt geplanter Entwick-lungsprozess, der von der Schule als Ganzes abgestimmt und getragen ist, verstanden werden. Dazu müssen Schu-len in unterschiedlicher Weise durch verschiedene Projek-te und Programme unterstützt werden.

Zusammenarbeit mit Partnern

Ganztagsschule, insbesondere in gebundener Form, ist nur im engen Zusammenspiel aller Beteiligten umsetzbar. Eine zentrale Aufgabe besteht deshalb darin, lokale und regio-nale Netzwerke aufzubauen und bereits bestehende zu fes-tigen. Aus der Kooperation mit außerschulischen Partnern und der Einbeziehung außerschulischer Lernorte ergeben sich große Chancen für die Entwicklung einer Schulkultur und einer Öffnung der Schule für ihr gesellschaftliches Um-feld im Dienste eines Lernens, bei dem die individuellen Interessen, Potenziale und Förderbedarfe stärker berück-sichtigt werden. Schulen sollten selbstständig Unterstützer und Partner werben. Hier sind vielfältige Kooperationen z. B. mit Sportvereinen, Musikschulen, kirchlichen Trägern und Trägern der Jugendhilfe möglich, die mit dem päda-gogischen Ganztagsschulkonzept verbunden werden kön-nen. Förderung und Betreuung hängen von den jeweiligen Inhalten ab.

Fragebogen GEW Thüringen

Die GEW Thüringen beschäftigt sich in zahlreichen Gremi-en, Diskussionsrunden und verschiedenen Arbeitsgruppen mit der Frage, wie eine Thüringer Ganztagsschule, anknüp-fend an die positiven Erfahrungen der Grundschulen und des Grundschulhortes, gesichert und erweitert werden kann. Da-mit wir Forderungen an die Landesregierung stellen können, wollen wir mit einer Online-Befragung uns eine Übersicht über die aktuelle Situation verschaffen.

Liebe Kollegin, lieber Kollege

Es liegt uns am Herzen, Sie künftig noch besser zu vertreten und zu unterstützen.Ihre Teilnahme an der Befragung ist sehr wichtig. Nur eine hohe Beteiligungsquote führt zu aussagekräftigen Resulta-ten. Vielen Dank für Ihre Mitarbeit und Ihr Engagement. http://www.gew-thueringen.de/

Petra Rechenbach, Katrin Zwolinski, Katrin Osterloh

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Ganztagsschule

Ganztagsschulen - Leistungsbeschreibung

Unter Ganztagsschulen werden laut Kultusministerkon-ferenz Schulen verstanden, bei denen im Primar- oder Sekundarbereich I:• an allen Tagen des Ganztagsbetriebs den teilnehmen-

den Schülerinnen und Schülern ein Mittagessen be-reitgestellt wird,

• die nachmittäglichen Angebote unter der Aufsicht und Verantwortung der Schulleitung organisiert, in enger Kooperation mit der Schulleitung durchgeführt wer-den und in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem vormittäglichen Unterricht stehen.

Es werden drei Formen unterschieden:Voll gebundene Form der Ganztagsschule In der voll gebundenen Form werden Unterricht und Zusatzangebote entsprechend einem pädagogischen Konzept an mindestens drei Wochentagen für jeweils mindestens sieben Zeitstunden für alle Schüler ver-pflichtend organisiert.

Teilweise gebundene Form Die teilweise gebundene Form entspricht der voll ge-bundenen Form, allerdings nicht für alle Schüler der Schule. Diese Form kann ein Einstieg in die Umorgani-sation der gesamten Schule zu einer voll gebundenen Form sein, die in den darauf folgenden Jahren in die anfangs nicht berücksichtigten Jahrgangsstufen hinein-wächst.Offene Form In der offenen Form ist ein Aufenthalt verbunden mit ei-nem Bildungs- und Betreuungsangebot in der Schule an mindestens drei Wochentagen von täglich mindestens sieben Zeitstunden für die Schülerinnen und Schüler nötig. Die Teilnahme an den ganztägigen Angeboten ist jeweils durch die Schülerinnen und Schüler oder deren Erziehungsberechtigte verbindlich zu erklären.

Thüringen wird eine hohe Ganztagsbetreuung be-scheinigt. Über 70 Prozent der Grundschüler/in-nen werden durch die integrierte Hortbetreuung an der Grundschule ganztägig betreut. Ist aber die-se ganztägige Betreuung schon Ganztagsschule?

Aktuell sind 77 Prozent aller Schulen in Thüringen Ganz-tagsschulen. Thüringen gehört damit bundesweit zu den Ländern mit dem umfangreichsten Ganztagsangebot. Im Grundschulbereich besuchen 84 Prozent aller Kinder den Hort. Insgesamt nehmen rund 52.000 Schüler an staat-lichen Schulen ganztägige Angebote in Anspruch. 523 Schulen sind Ganztagsschulen in offener Form, 171 in

gebundener Form. Unsere Erfahrung ist, dass die außer-unterrichtlichen Angebote ein hervorragendes Potential für individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern bieten. Dabei achten wir auf die Qualität der Angebote. Es geht sowohl um eine gute Betreuung und Freizeitgestal-tung als auch um gezielte Bildungsangebote. Das wirkt sich nach unserer Erfahrung sehr positiv auf die schulischen Leistungen, aber auch auf Motivation und Lernfreude aus.

Ein erster Schritt ist die Erweiterung an Thüringer Gemeinschaftsschulen in Klasse 5 und 6. Wie stel-len Sie sich Ganztagsschule an den weiterführen-den Schulen vor? Wie sehen Ihre Erfahrungen mit der Thüringer Gemeinschaftsschule aus?

Die Ausweitung der Ganztagsangebote mit besonderem Blick auf die Klassenstufen 5 und 6 geht über die Gemein-schaftsschulen hinaus. Mit der Änderung des Schulgeset-zes 2010 wurde die Möglichkeit für ganztägige Angebote in Klassenstufe 5 und 6 für alle Schularten geöffnet. Ziel soll es sein, an möglichst vielen Schulen solche Angebo-te zu etablieren bzw. die bestehenden Angebote weiter zu entwickeln: Arbeitsgemeinschaften, die Beteiligung an Schülerwettbewerben, das Nachbearbeiten von Unter-richtsinhalten. All das findet am Nachmittag statt. Mir ist in diesem Zusammenhang auch wichtig, Schule enger im

Ausbau der Ganztagsschulen ohne zusätzliche RessourcenFragen an Bildungsminister Christoph Matschie

Christoph Matschie,Foto: Ph. Seitz

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Ganztagsschule

sozialen Raum vor Ort zu vernetzen. Deshalb sind Ange-bote der örtlichen Jugendförderung der Kommunen, der Schulsozialarbeit, aber auch von Verbänden und Vereinen fester Bestandteil unserer Ganztagsbetreuung. Diesen Weg wollen wir weiter intensivieren.

Welche finanziellen Ressourcen werden in Thü-ringen für den Ausbau von Ganztagsschulkonzep-ten bereitgestellt?

Die Ausgestaltung der Ganztagsschule nehmen wir unter Nutzung der den Schulen allgemein zur Verfügung ste-henden sächlichen und personellen Ressourcen vor. Die gesamten Schulaufwendungen des Landes betragen in diesem Jahr 1,34 Milliarden Euro; das sind 125 Millionen mehr als zu Beginn der Legislaturperiode im Jahr 2009. Während der Landeshaushalt insgesamt sinkt, setzt die Landesregierung damit bei der Bildung, speziell bei den Schulen, einen wichtigen Schwerpunkt. Wir tun aber auch ganz speziell etwas für die Ganztagsschulen. Für die Horte an den Grundschulen stellen wir knapp 80 Millionen Euro zur Verfügung. Als Richtwert gelten maximal 20 Kinder pro Erzieherin. Und für die weiterführenden allgemein bilden-den Schulen, die als Ganztagsschulen in gebundener oder offener Form geführt werden, stellen wir zusätzliche Leh-rerwochenstunden bereit.

Die gesetzlich festgeschriebene individuelle För-derung von Schülerinnen und Schülern wird auch vormittags im Unterricht von Erzieher/innen un-terstützt. Welche personellen und sächlichen

Voraussetzungen braucht Ganztagsschule, wenn man von diesem Prinzip ausgeht?

Für die Gestaltung des Schulvormittages gilt der Richtwert von 0,1 Erzieherwochenstunden je Schüler der Grund- bzw. Gemeinschaftsschule. Ein weitergehender Einsatz von Erzieherinnen ist auf Grund des rückläufigen Landes-haushalts derzeit nicht möglich.

Wie weiter mit dem Modellprojekt zur Kommu-nalisierung der Grundschulhorte nach 2016?

Ziel des Modellvorhabens „Weiterentwicklung der Thü-ringer Grundschule auf der Basis von Erprobungsmodel-len“ war und ist die offene Ganztagsschule in verstärkter kommunaler Verantwortung und damit die weitere Ent-wicklung und Stärkung der regionalen Bildungslandschaft des jeweiligen Landkreises oder der Stadt. Dabei wurden neue differenzierte Formen ganztägiger Betreuungs-, Er-ziehungs- und Bildungsangebote entwickelt. Die bisher im Modellprojekt gesammelten Erfahrungen sind gut. In der ersten Modellphase konnten jedoch nicht alle Fragen, insbesondere der Bereich der Verwaltungskosten, geklärt werden. Nach Abschluss der Modellphase soll über den grundsätzlichen Übergang des Hortpersonals in die Ver-antwortung der Kommunen entschieden werden.

Die Fragen wurden von Petra Rechenbach und Kathrin Vitzthum formuliert und von Minister Matschie schriftlich beantwortet. Nachfragen waren daher nicht möglich.

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Geht es Ihnen auch so in den letzten Tagen: die schöne Aprilsonne strahlt und wärmt. Sie lässt auch hässliche Ecken plötzlich ganz im neuem Glanz erscheinen, lässt grünen und blühen und gibt mir so ein Hochgefühl, dass ich fast jauch-zen und frohlocken möchte: „Oh Leben, wie bist du schön!“

So ging es wohl auch dem Bildungsminister Thürin-gens, Christoph Matschie, als er neulich von der Ber-telsmann-Stiftung, der großen Sonne unter den „Ich kauf mir einen Wissenschaftler, wenn er nur meine Meinung wiedergibt - Stiftung“, gesagt bekam, wie toll alles im Bereich der Ganztagsschule in Thüringen läuft. Ach, muss das schön für Christoph Matschie gewesen sein zu lesen, dass nach dieser „Studie“ Thüringen sich nah am Zenit, Bildungsland Nr. 1 zu sein, bewegt. Nun gut, nur Platz 2, aber da der Bildungsminister ja weiß, dass die Leute von Bertelsmann Äpfel und Birnen nicht auseinander halten können und Sachsen, wo seit mehr als 20 Jahren eine Nachmittagsbetreuung an Kitas mit Ganztagsschule „verwechselt“ wird, auf Platz 1 setzten, hat er sich schon mal so fühlen können, als wären wir in Thüringen die Nr.1.

Apropos fühlen, wie wäre es eigentlich, wenn vom Mi-nister, über den Staatssekretär, persönliche Mitarbeiter und Referatsleiter, sagen wir das ganze TMBWK, sich mal eine Woche Zeit nimmt, um gemeinsam einen „Be-triebsausflug“ oder besser „Praktikumswoche“ zu ma-chen. Manche sagen ja, den Unterschied würde keiner bemerken, ob da jemand da ist oder nicht. Dieser Mei-nung schließe ich mich, natürlich, demonstrativ nicht mit an.

Da könnten manche dann mal fühlen wie es ist, wenn mangels Lehrkräften Unterricht in Größenordnungen ausfällt oder Klassen zusammen gelegt werden, wie die räumliche und sächliche Ausstattung in vielen Schulen wirklich ist und sie könnten selbst dem Erlebnis nach-gehen, ohne Zweitkraft inklusiven Unterricht betreiben zu können. Und ganz besonders wertvoll: sie könnten in den Grundschulen auch am Nachmittag sehen, wie man es hinbekommt, allein mit 30 und mehr Kindern, Bildungs- und Erziehungsauftrag natürlich umzusetzen. Ach so klar, das Ganze natürlich in dieser Woche für ein 50%-Entgelt, versteht sich. Mehr ist es dem Land ja auch nicht Wert. Vielleicht, wenn wir Glück haben, ist das dann genau die Woche, in der die vielen Wissen-schaftler, von Bertelsmann oder der Landesregierung beauftragt, in den Schulen sind, um heraus zu finden was der Finanzminister schon immer wusste: man kann auch mit viel weniger Geld hin und wieder in der Zei-tung stehen als das Vorzeige-Bildungsland. Denn dort stehen ja nur die wirklich wichtigen Zahlen, wie viele

Kinder in absoluten Zahlen, und natürlich in Prozent, dank dieser Landesregierung eine optimale, da ganztä-gige Freizeitgestaltung erfahren dürfen.

Ich glaube, ich gehe jetzt noch mal raus, lass mir die Sonne auf Gesicht und Bauch scheinen und denke da-rüber nach wie es wäre, wenn alle Erzieherinnen und Lehrkräfte an den Grundschulen, die wahren Praktiker, einmal gemeinsam für bessere Bedingungen an ihren Schulen kämpfen würden. Ach wäre das schön, da wird mir gleich ganz warm ums Herz...

Benno Bildungsmuffel

Ganztagsschule

Praktiker gesucht

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thüringer zeitschrift 02/2013

Ganztagsschule

Ein paar Kinderstimmen sind zu hören, an-sonsten ist es recht still. Es sind Ferien. Petra Rechenbach und ich warten auf unseren Ge-sprächstermin mit dem Schulleiter und wir schwelgen für einen kurzen Moment in Erinne-rungen. Petras Mutter hatte hier einige Jahre gearbeitet und hier war ich Krippenkind und auch das erste Jahr im Kindergarten gewesen. So lange her.

Heute beherbergt das Gebäude die Montessori-Inte-grationsschule Erfurt des Sonnenschein e.V. und wir sind mit dem Schulleiter Arwed Müller verabredet. Wäh-rend wir warten, schauen wir uns um und betrachten mit wachsendem Erstaunen die Fotos der Klassen, die hier Tiernamen tragen. Überall sind ca. zwanzig Kinder zu sehen, unter ihnen einige, deren Behinderung man nur ahnt, bei anderen sind sie sichtbarer. Immer sind mindestens zwei Erwachsene, meist sogar drei auf den Bildern zu sehen. An dieser Schule gibt es also sieben über alle Jahrgänge altersgemischte Klassen, letzteres ist Teil des Konzeptes und ursprünglicher Bestandteil der Montessori-Pädagogik.

Herausforderung Ganztagsschule

„Integration muss über den ganzen Tag verteilt gelebt und gelernt werden“, sagt Arwed Müller später. „Schu-

le sollte versuchen, Bildungsangebote über den ganzen Tag zu machen, was natürlich inhaltliche, organisatori-sche, personelle und auch finanzielle Fragen berührt. Im Konzept müssen die inhaltlichen Fragen geklärt sein, der Fokus darf nicht nur auf den Bildungsangeboten am Vor-mittag liegen, sondern auch die Zeit vor und nach dem Unterricht muss als wertvolle Zeit an- und wahrgenom-men werden“. Die Montessori-Integrationsschule hat daher von 7 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Diese lange Zeit-spanne dient nicht nur dazu, den Kindern Angebote zu unterbreiten, sondern will auch dafür sorgen, dass die unterschiedlichen Professionen der Schule, also die Leh-rer/innen, Erzieher/innen und Sonderpädagog/innen, zusammenkommen können, um den Tag, die Woche, den Schulalltag zu gestalten.

In dieser Schule wird das Mehrpädagogensystem umge-setzt, im Unterricht gibt es häufig eine Doppelbesetzung. Wie wird das finanziert, sieht Arwed Müller wohl unseren fragenden Gesichtern an. Seine Erklärung ist einfach: Kin-der mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhalten eine andere Zuweisung und es liegt ein wenig am Geschick des Schulleiters und der Planung die dann insgesamt vorhan-denen Ressourcen so zu organisieren, dass man mehrere Pädagog/innen in den Klassen einsetzen kann. Wichtig ist zudem ein fester Stamm an Pädagog/innen an der Schule, die Halbierung von Stellen bzw. Ressourcen ist aus Verwal-tungshandeln sinnvoll, für die pädagogische Praxis aber keineswegs. Nur ein festes Team kann eine Identität auf-bauen und eine stabile Beziehung zu den Kindern, die alles sind, vor allem aber immer anders und individuell. „Jeder Pädagoge ist ein Sonderpädagoge.“, meint denn auch Mül-ler und erklärt weiter: „Unsere Welt ist viel toleranter ge-worden, auch die Bereitschaft zu Heterogenität, aber wir müssen die Schritte jetzt weiter gehen“.

Konzept der Schule

In der Konzeptbeschreibung der Schule liest sich das so: Hauptanliegen unserer Schule ist die Umsetzung einer in-klusiven Bildung und Erziehung. Wir wollen eine Schule für alle Kinder sein!Elementar bei der Umsetzung unseres Konzeptes ist inter-disziplinäre Zusammenarbeit, die Montessori-Pädagogik, Altersmischung innerhalb der Klassen, Freiarbeit als we-sentliche Unterrichtsform und Leistungsbewertung ohne Zensuren. Weitere wichtige Bestandteile des Schulkonzep-tes sind Offene Schule, Medienkompetenz und Fremdspra-chen. (Homepage der Schule)

Entscheidend ist die Haltung zum Kind Ein Besuch in der Montessori-Integrationsschule

Freiarbeit

Foto: Montessori-Integrationsschule

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Ganztagsschule

Gute Schule ist ein Fulltime-Job

Als staatlich anerkannte Ersatzschule hat die Montessori-Integrationsschule gegenüber den staatlichen Schulen einen Vorteil: Sie kann sich das Personal selbst aussu-chen. Damit wird ein Team von Pädagog/innen möglich, dass sich mit dem Konzept der Montessori-Pädagogik auskennt, dass sich auf die etwas andere, ganz vom Kinde aus gedachte Schulwelt einlässt und – das zumindest darf nicht unerwähnt bleiben – trotz hohen Engagements mit weniger Gehalt zufrieden gibt.

Arwed Müller malt auch kein rosarotes Bild. „Es gibt schon viele Konflikte, denen wir uns stellen müssen. Wichtig ist es daher, Plattformen zu entwickeln, wo man sich versammeln kann. Der Tag als Lehrer/in ist hier nicht mit dem Unterricht beendet, es finden Bespre-chungen, Beratungen mit den anderen Professionen statt, die Schultage werden vor- und nachbereitet in den interdisziplinären Teams. Und wir arbeiten hier im Haus, keiner geht direkt nach dem Unterricht. Das wäre keine Schule, die wir wollen.“

Wir brauchen eine Ausbildung fürs Kind

Auch wenn Arwed Müller sich seine Pädagog/innen aus-suchen kann, der Schulalltag bringt dennoch Herausfor-derungen zutage. Konfliktfähigkeit und der Umgang mit Behinderung müssen auch an der Montessori-Schule gelernt werden, jeden Tag aufs Neue. Dass sich daran auch Lehrerbildung messen lassen muss, macht er auch deutlich: „Studierenden muss klar werden, dass sie nicht Lehrer/in für Schüler/in XY werden, sondern für alle Kinder.“ Den idealtypischen Schüler bzw. Schülerin gäbe es nicht, gab es noch nie. Lehramtsstudierende brauchen Räume zum Lernen, zum Kennenlernen von Kindern mit oder ohne Behinderung, zum Austesten von Ängsten, Befürchtungen und Grenzen.

Lernen und Bewegung vereinen

Das Leben der Menschen, insbesondere das der Kinder folgt einem individuellen Rhythmus, ein Richtig oder Falsch gibt es nicht. Für Müller liegt daher die Stärke des Montessori-Konzepts in der intrinsischen Rhyth-misierung. In seiner Schule haben die Kinder nicht nur die Wahl, was sie wann in welcher Form lernen wollen, sondern auch wo sie dies im Klassenzimmer tun, ob sie am Tisch sitzen, auf dem Boden knieen oder oder oder. Entscheidend für die Lehrkräfte sei, immer zu schauen, welche Angebote braucht dieses Kind, welche Dinge in welchem Rhythmus sich ergänzen.

Fast zwanzig Jahre Erfahrung

1994 wurde die Ersatzschule gegründet, sie feiert nächs-tes Jahr ihr zwanzigjähriges Bestehen. Die Lernzieldiffe-renzierung war und ist erklärtes Ziel und der innovative

Grundgedanke, der in einer inkusiven Schulgestaltung umgesetzt werden soll. Und solange in den weiterfüh-renden Schulen Noten und Beurteilung mehr gelten als die Möglichkeiten des Individuums, Selektion wichtiger ist als gemeinsames Lernen für alle Kinder wird diese Schule eine Herausforderung und ein Modell im System sein.

Kathrin Vitzthum

Arwed Müller,

Foto: Foto am Dom

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Ganztagsschule

Ganztagsschule für LehrerInnen und PädagogInnenWer kennt es nicht von sich selbst oder hat es schon bei KollegInnen beobachtet. Kaum hat die die Schulglocke zur letzten Stunde geläutet, wird das Schulgebäude fluchtartig verlassen. Fix das Klassenbuch ins LehrerInnenzimmer schaffen, ein kurzer Blick auf den Vertretungsplan für morgen, aber dann erst mal heim und entspannen, wenn nicht noch ein Einkauf zu tätigen ist oder andere private Verpflichtungen anstehen.

Aber dann holt es uns doch wieder ein, wenn wir über-haupt schon abschalten konnten. Viele durchleben den Schultag noch einmal, rekapitulieren das Passierte und überlegen, ob es nichts zu verbessern gäbe oder denken unterschwellig immer an die nächsten Tage und Wochen. Schließlich steht doch noch was an. Arbeiten müssen korri-giert, das letzte Projekt nachbereitet und das nächste bzw. die nächsten Stunden vorbereitet werden. Dann sitzen wir, wenn nicht noch ein Elterngespräch oder ein Info-/ Eltern- oder sonstiger Abend wieder in der Schule ansteht, oft bis in die Nachtstunden, bevor es ins Bett und am nächsten früheren Morgen wieder in die Schule geht.Dabei reden wir doch unentwegt von der Ganztagsschule, die optimalerweise vielleicht eine Gemeinschaftsschule ist? Eltern und Verwandte sollen sich nicht noch mühsam mit den Kindern hinsetzen müssen, denn sie bringen un-terschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten mit. Und ob das dann noch unter Chancengleichheit fällt. Von Mittag-essen in der Schule ist da die Rede, von Nachmittagsan-geboten, wie AGs und Lernzeit und auch noch von vielen anderen Haupt- und Nebensächlichkeiten, die dann die Ganztagsschule als Lebensraum für die SchülerInnen aus-machen sollen.

Schule nur für SchülerInnen?

Aber ist die Schule nur ein Lebensraum für SchülerInnen? Nicht nur sie verbringen einen Großteil ihrer Lebenszeit im entsprechenden Alter in der Schule. Auch LehrerInnen, ErzieherInnen, Sonderpädagogische Fachkräfte, Schulpsy-chologInnen, SchulsozialarbeiterInnen und auch nichtpä-dagogisches Personal sind optimalerweise in einer Schu-le tätig und daher ist es auch ihr Lebensraum. Sollten sie dann nicht gemeinsam mit den SchülerInnen ihren Lebens-raum gestalten?Wenn alle Gruppen so viel Zeit mit der Schule verbringen, warum dann nicht auch in der Schule?

Wir wissen z. B., dass den meisten das frühe Aufstehen nicht gut tut, genauso wenig wie die enge 45-Minuten-Taktung, die noch weit verbreitet ist. Menschen haben ihre individuelle Leistungskurve, die zeitlich verschoben

sein kann. Der Mensch ist ein soziales Wesen und braucht Möglichkeiten der Zerstreuung und der Konzentration. Daher braucht er Rückzugsmöglichkeiten, aber auch Sozi-alräume um zusammenkommen und sich austauschen zu können. Wir brauchen anregende und entspannende Reize und dementsprechend sollte unsere Umgebung gestaltet sein. Diese und viele weitere Erkenntnisse und Einsichten versuchen wir in der Gestaltung unserer Schulen für die Kinder- und Jugendlichen umzusetzen. Viel zu oft ist das noch von den Möglichkeiten oder dem (Wohl-)wollen der Schulträger bezüglich der sächlich-materiellen und finanzi-ellen Ausstattung der Schulen abhängig.

Wer Schule aber in seiner Gesamtheit denken möchte, sollte vieles vom Gesagten und darüber hinaus berücksich-tigen, auch für die Erwerbstätigen in der Schule.

Eine Schule für alle – auch für die Beschäftigten

Wie wäre es also, wenn die Schule mit einem Fahrstuhl ausgestattet ist? Er schafft zunächst Barrierefreiheit, kann aber auch Lasten leichter transportieren. Rückzugsräume oder auch einfach mal eine Couch im Lehrerzimmer oder in einem Teamraum können Rückzugsmöglichkeiten und Entspannung bieten. Ansprechende Lehrerzimmer, Fach-bereichszimmer und Sozialräume können zur Vorberei-tung der anstehenden Dinge genutzt werden. Der Lehrer und die Schulsozialarbeiterin können in Ruhe gemeinsam einen Fall besprechen. Elterngespräche können fernab von Klassenräumen, mit der oft für Eltern bedrückenden Atmosphäre, abgehalten werden. Die FachlehrerInnen ei-nes Fachs können gemeinsam kreativ tätig sein und neues Material erstellen.Es gibt genügend (Computer-)Arbeitsplätze. Ich habe also die Möglichkeit meine Unterrichtsvorbereitung in der Schule abzuschließen und ohne den berühmten Rucksack voller Aufgaben nach Hause zu gehen. Ich bin ansprechbar für SchülerInnen, andere KollegInnen oder auch Eltern. So kann ich mir beispielsweise eine oder mehrere Sprechstun-den in der Woche, vielleicht auch für die verschiedenen Zielgruppen getrennt, geben. Ich muss dann nicht mehr so oft Terminpläne abgleichen oder Gespräche am späten Abend vereinbaren. In großen Speisesälen kann ich ge-meinsam mit den SchülerInnen essen. Ich muss jetzt auch nicht mehr so viel zwischen zu Hause und der Schule hin und her tragen, da ich ja alle Materialien und Hilfsmittel, die ich benötige auch in der Schule habe. Ich muss es also nicht erst mit nach Hause nehmen, oder habe zu Hause ein Exemplar und auch eines in der Schule.Sollte sich die Schule nicht auch für die Werktätigen im Sin-ne der Inklusion und der individuellen Förderung an deren Bedürfnisse anpassen? Kann eine Ganztagsschule auch für

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Ganztagsschule

uns PädagogInnen nicht dazu beitragen, weil mir die Wahl gelassen wird, ich aber nun endlich eine echte Wahl habe? Ich kann weiterhin Dinge zu Hause erledigen, aber eben auch in der Schule. Wenn ich mich an einigen Tagen für mehr Zeit in der Schule entscheide, habe ich an anderen kurze Schultage, kann dann aber danach wirklich die Schu-le Schule sein lassen, oder verbringe dadurch vielleicht nur vier Tage in der Woche in der Schule trotz einer vollen Stel-le? Gehe ich dann wieder etwas lieber in die Schule, weil ich auch eine aktive Mittagspause mit etwas Sport machen kann? Vielleicht freue ich mich dann (wieder etwas mehr), weil ich in einem Gebäude arbeite, dass meinen und unser aller Bedürfnissen entspricht, das flexibel ist und anspre-chend, anregend und ruhig zugleich. Dann wird vieles für uns und in unserem Umgang mit den Anderen in der Schu-le leichter, weil man uns dafür Raum gibt.

Wenn Schule, teilweise radikal, neu gedacht wird, sollten wir die Bedürfnisse der SchülerInnen, aber auch unsere Bedürfnisse nie aus dem Blick verlieren. Das heißt auch

diese vor Ort, aber auch im Kreis- und auf Landesebene klar einzufordern, am besten mit unserer GEW zusammen.

Marcel HelwigJunge GEW/ Projektgruppe LehrerInnenbildung

Wenn auch du fernab aller Zwänge Schule neu den-ken möchtest. Wenn auch du LehrerInnen- und Päda-gogInnenbildung dafür verändert möchtest. Wenn du kreative Ideen hast. Dann bring dich gerne ein bei der Projektgruppe LehrerInnenbildung.

Kontakt über Marlis Bremisch & Marcel Helwig, [email protected] [email protected]

Arbeitsplatz Ganztagsschule – pädagogisch wertvoll Handreichung der GEW, Organisationsbereich Jugendhilfe und Sozialarbeit, 2008

Jahrbuch 2013 – Ganztagsschule, Schulen ein Profil geben – Konzeptionsgestaltung in der GanztagsschuleHerausgeber Stefan Appel, Ulrich Rother, Wochenschau-Verlag, 2012(Das Jahrbuch erscheint einmal im Jahr zu einem ausgewählten Thema im Bereich Ganztagsschule)

Ganztagsschule als Hoffnungsträger für die Zukunft? – Ein Reformkonzept auf dem PrüfstandVerlag Bertelsmann Stiftung, 2012

Handbuch Ganztagsschule: Praxis, KonzepteHandreichung von Stefan Appel und Georg Rutz, Wochenschau-Verlag, 2009

Modell Ganztagsschule: Auf den Punkt gebracht von Rosemarie Portmann, Don Bosco Verlag, 2004

Ganztagsschule gestalten: Konzeption - Praxis - ImpulseHerausgeber Katrin Höhmann und Heinz G. Holtappels, Klett-Verlag, 2006

Ganztagsschule: Entwicklung, Qualität, Wirkungen: Längsschnittliche Befunde der Studie zur Ent-wicklung von Ganztagsschulen... von Natalie Fischer, Heinz-Günter Holtappels, Eckhard Klieme und Thomas Rauschenbach, von Beltz Juventa (2011)

Die Serviceagentur Ganztägig lernen (www.thueringen.ganztaegig-lernen.de/) bietet auf ihrer Plattform eine Vielzahl von Vorträgen zum downloaden, z. B.: - Arbeitszeitmodell; - Elternarbeit; - Checklisten; - Entwicklung und Organisation

Internet:www.gew.de; www.bertelsmann-stiftung.de; www.jugendhilfe-netz.de/; www.ganztagsschulen.org/; www.ganztagsschulverband.de; www.thueringen.ganztaegig-lernen.de/

Zusammengestellt von Petra Rechenbach, Referentin für Bildung

Literaturhinweise Ganztagsschule

17. Sommertreffen vom 13. bis 15.07.2013 im Hotel „Am Burgholz“ in Tabarz

„Gesundheit – Entspannung – Wissen“

Hiermit melde ich mich verbindlich zum 17. Sommertreffen der GEW Thüringen an.

Name, Vorname: __________________________ Mitgliedsnummer: ________________________Straße, PLZ, Wohnort: _____________________________________________________________________Telefon (p/d/mobil): _____________________________________________________________________Tätigkeit/Einrichtung: _____________________________________________________________________Seminarwunsch (Titel oder Buchstabe): ________________________________________________________Alternativwunsch (Titel oder Buchstabe): ______________________________________________________Übernachtung im Einzelzimmer: Doppelzimmer:mit: _________________________________Ich nehme das erste Mal an einem Sommertreffen teil: ja neinIch benötige Kinderbetreuung: ja Mein/e Kind/er ist/sind ______________ Jahre alt.Ich bin Vegetarier/in: ja nein Ich möchte am Mittagsimbiss am Abfahrtstag (15.07.) teilnehmen: ja nein Datum, Unterschrift _________________________

Anmeldeformular – Anmeldeschluss: 10.06.2013 (Poststempel)

Wenn der Frühling beginnt, ist auch der Sommer nicht mehr weit und das Sommertreffen der GEW Thüringen steht vor der Tür. Das heißt: anregende Seminare, Schnupperangebote und ein interessanter Abend der GEW warten genauso auf die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer wie die traditionell gute Betreuung im Hotel „Am Burgholz“ in Tabarz. Nun muss nur noch Petrus mitspielen und gutes Wetter liefern, das wäre das Tüpfelchen auf dem i.

Das Sommertreffen ist eine gemeinsame Veranstaltung von gewerk-schaftlicher Bildungsarbeit gb@ und GEW Wirtschaftsdienst GmbH in Kooperation mit dem DGB-Bildungswerk Thüringen bwt.Und Ihr wisst ja, liebe Kolleginnen und Kollegen: Nur rechtzeitiges Anmelden sichert einen Platz, die Nachfrage ist groß!

Marlis Bremisch

Organisatorisches

• Anreise: Samstag, 13.07.2013, bis 10:30 Uhr• Abreise: Montag, 15.07.2013, ab 14:00 Uhr• Die Teilnahmegebühr beträgt für GEW-Mitglieder – außer für das Se-

minar C – 90 Euro, Nicht-GEW-Mitglieder bezahlen 210 Euro, Kinder nach Alter. Für das Seminar C bezahlen GEW-Mitglieder 140 Euro, Nicht-GEW-Mitglieder 260 Euro.

• Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Aufgrund der großen Nachfra-ge ist der Eingang der Meldungen entscheidend für die Teilnahme. Weiterhin werden GEW-Mitglieder bevorzugt, die das erste Mal am Sommertreffen teilnehmen wollen. Anmeldungen nehmen wir aus-schließlich mit dem abgedruckten Anmeldeformular (per Post oder per Fax) bzw. mit dem Anmeldeformular auf unserer GEW-Homepage entgegen.

• Die Anmeldung ist verbindlich. Der/die Teilnehmer/in hat das Recht, schriftlich ohne Angabe von Gründen bis 28.06.2013 kostenfrei von der Teilnahme zurückzutreten. Bis 05.07.2013 ist der Rücktritt gegen Zahlung einer Stornogebühr von 50% der Teilnahmegebühr möglich. Erfolgt der Rücktritt nach dem 05.07.2013 oder erscheint die ange-meldete Person nicht auf dem Seminar, erhebt die GEW Wirtschafts-dienst GmbH die vollständige Teilnahmegebühr.

• Die Unterbringung erfolgt in Doppel- und Einzelzimmern. Die Zahl der Einzelzimmer ist begrenzt. Für Einzelzimmer ist pro Person und Nacht ein Zuschlag von 10 Euro bei Anreise bar an der Rezeption zu entrichten. Möchten Sie in einem Doppelzimmer untergebracht wer-den, aber es gibt dafür keine Interessenten, müssen wir Sie in einem zuschlagspflichtigen Einzelzimmer unterbringen.

• Am Abreisetag besteht die Möglichkeit, nach der Abschlussveranstal-tung einen Mittagsimbiss für 8 Euro einzunehmen. Dieser ist bei An-reise bar an der Rezeption zu bezahlen.

• Für Kinder zwischen 3 und 12 Jahren bieten wir eine Betreuung in der Zeit des Sommertreffens an.

• Neben den Teilnahmegebühren entstehen Ihnen Kosten für die Anrei-se, Tagungsgetränke und eventuell Freizeitangebote und den Mittags-imbiss am 15.07.

• Mit der Anmeldebestätigung Mitte Juni erhalten Sie den detaillierten Ablaufplan, eine Anreisebeschreibung und Hinweise für die Einzah-lung der Teilnahmegebühr. Die Überweisung der Teilnahmegebühr muss bis zum 26.06.2013 erfolgt sein.

• Anmeldungen an: GEW Thüringen, Landesgeschäftsstelle, Hein-rich-Mann-Str. 22, 99096 Erfurt oder per Fax: 0361 59095-60 oder www.gew-thueringen.de/Sommertreffen.html

Seminarangebote

A Der Mensch lebt nicht vom Brot allein ...

Ein Seminar für „Generation 55+“ bis „Generation aktiv“

… sondern braucht Anregung für Körper und Geist. Daher bietet das Seminar viel Anregung: Ernährung, Politik, Bewegung, Lite-ratur und Wissenswertes – und die Freude, dies mit anderen ge-meinsam erleben zu können.

Leitung: Gabriele Matysik

B Wer fröhlich sein will, muss sich bewegen

Ein positiver Blick zurück und mit neuen Impulsen für die Zukunft wollen wir euch mit fröhlichen Methoden des Stressabbaus in die Ferien begleiten und Angebote für eine erfolgreiche Bewältigung des Schulalltags vermitteln.Bringt Neugier auf Neues mit!

Leitung: Sigrid Gluche, Dipl.-MotologinGabriele Hampe, Regelschullehrerin

C Ein gesunder Rücken kann auch entzücken

Ein vielfältiges Programm mit theoretischen und praktischen Grundlagen, Kraft- und Beweglichkeitsmessung der Wirbelsäule, Übungen mit verschiedenen Kleingeräten, Indoor/Outdoor, Klet-terwald usw. erwarten die Teilnehmer/innen.

Leitung: Sven Drößmar, Dipl.-Sportwissen-schaftler, u. a.

D Ruhe und Bewegung Atem und Bewegung nach Prof. Ilse Middendorf ist eine schlichte Körperarbeit. Es ist ein Weg, dem Ausbrennen entgegen zu wir-ken, auf sanfte Weise Kraft zu schöpfen und die Körperhaltung zu verbessern. Sanfte Bewegungsangebote bringen den eigenen Atem in die Empfindung.

Leitung: Barbara Ulitzsch, Atempädagogin nach Prof. Ilse Middendorf

E An sich selbst denken Die eigene Gesundheit als wichtiges Thema

Was haben die Kinder und Kolleg/innen mit meiner Gesundheit zu tun? Die Einführung zum Thema erfolgt am Beispiel des Um-gangs mit verhaltensauffälligen Kindern. Nach Bestandsaufnah-me der eigenen Gesundheit geht es um Stabilisierung, Energie, Kraft und Motivation. Da Humor und Selbstachtsamkeit wichtige Säulen der Gesundheit sind, lade ich euch ein zu genießen, zu lachen, zu diskutieren und zu entspannen.

Leitung: Andrea Silz, betreibt die pädagogi-sche Praxis „Vespa“ in Gotha

F Kennst du den Räuber Hotzenplotz?

Ein Seminar für alle Diejenigen, de-nen Kinder- und Jugendliteratur am Herzen liegt und die gern in Bewe-gung bleiben

Das Rezensieren von Kinder- und Jugendliteratur ist eine Kunst, die Jede/r erlernen kann. Das Seminar bietet neben einer Einfüh-rung zum Thema praktische Anleitungen. Und nachdem der Geist spazieren gegangen ist, macht es ihm der Körper bei anregenden Sportsequenzen nach.Leitung: Bärbel Jähnert, Mitglied von AJuM,

Yvonne Matz, Dipl.-Sportwissen-schaftlerin

G Ganz normal anders Ein Seminar für all diejenigen, die bereit sind, gewohnte Denkweisen hinter sich zu lassen

Wir leben in einer Welt, in der Diskriminierungen nach wie vor an der Tagesordnung sind: aufgrund z. B. der sexuellen Identität, der so genannten Behinderung, des Alters. Wir werden erfahren, was es für Menschen bedeuten kann, „anders“ zu gelten und wie Jede/r von uns an Ab- und Ausgrenzungen beteiligt ist. Nicht zu-letzt wird das Seminar dazu dienen, zahlreiche Anregungen für den praktischen pädagogischen Alltag zu geben.

Leitung: Marcus Felix, AG DiversityMaria Gehre, Soziologin M.A.

H Lernen mit Kopf, Herz, Hand und Humor

Für Erzieherinnen und Erzieher Ganzheitlich Lernen ist die faszinierende Erfahrung, sich selbst mit Kopf, Herz, Hand, Humor bilden zu dürfen. In diesem Semi-nar wollen wir uns mit verschiedenen Bildungsthemen in der Umsetzung des Thüringer Bildungsplanes beschäftigen. Dabei geht es u. a. um Fragen der Organisation von Bildungsprozes-sen, Beobachtung und Dokumentation, um Beteiligungsrechte und Teilhabe, Rechtsfragen, wie Aufsichtspflicht und arbeits-vertragliche Regelungen. In der Auseinandersetzung mit dem pädagogischen Alltag steht nicht nur das Kind und seine Eltern, sondern vor allem das „Du“ im Mittelpunkt. Bei Fitness, Bewe-gung und Entspannung kannst du neue Kraft tanken, um dich rundherum wohlzufühlen.

Leitung: Katrin Osterloh, Leiterin des Refera-tes Frühkindliche Bildung und Sozial-pädagogikPetra Rechenbach, Referentin für Bildung

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GEW Aktuell

Die letzten Wochen haben deutlich gezeigt, dass die GEW bundesweit die durchsetzungs-fähigste Tarifgewerkschaft auf Länderebene ist.

Folgende Zahlen belegen dies ein-drucksvoll: vor der letzten Verhand-lungsrunde waren bundesweit ca. 150.000 Kolleg/innen im Warnstreik oder beteiligten sich an Aktionen, davon ca. 80 Prozent, die von der GEW aufgerufen wurden. In Sachsen standen ca. 18.000, in Sachsen-An-halt ca. 12.000, in Brandenburg ca. 8.000, in Berlin 7.500 (hier sind al-lein etwa 25.000 Unterrichtsstunden ausgefallen), in Nordrhein-Westfalen ca. 13.000, in Mecklenburg-Vorpom-mern ca. 10.000, in Thüringen ca. 1.200 GEW-Kolleg/innen auf den Straßen und Plätzen, um die Forde-rungen der GEW zu unterstützen. Ohne die massive Streikbereitschaft der Lehrkräfte wäre dieser Tarifab-schluss (siehe Seite 15) nicht möglich gewesen.

Mal ehrlich: Dies ist doch ein guter Abschluss. Warum spricht die GEW dann von Demütigung der Lehrkräfte, insbesondere im Osten?

Auch zwanzig Jahre nach der Wieder-vereinigung wird der wichtige Dienst in den Schulen und Hochschulen, trotz gleicher Aufgaben, höchst un-terschiedlich bezahlt. Zum einen gibt es deutliche Differenzen zwischen den Bundesländern, zum anderen sit-zen auch in den Thüringer Lehrerzim-mern Kolleginnen und Kollegen Seite an Seite, die wohl die gleiche Arbeit verrichten, aber höchst ungleiche Entlohnungen dafür erhalten. Und dies ohne Chance auf Angleichung.Diese Problematik wird sich in den nächsten Jahren noch verschärfen, da die Thüringer Landesregierung derzeit nicht bereit ist, den neu ein-gestellten jungen Lehrkräften ein An-gebot zur Verbeamtung zu machen. Diese Gerechtigkeitslücke lässt sich nur mit einer tarifvertraglichen Ent-geltordnung (L-ego) schließen, die die Möglichkeit einer fairen Angleichung generiert.Die GEW hat als einzige Gewerkschaft über nun mehr als fünf Jahre hinweg kontinuierlich und substanziell unter-legt das Thema L-ego zum zentralen tarifpolitischen Thema gemacht. Ilse Schaad, Verhandlungsführerin der GEW, steht wie keine andere für mehr Gerechtigkeit bei den Lehrkräften in den Schulen als auch in den Hoch- und Fachhochschulen.

Obwohl wir als GEW, zusammen mit ver.di, bereit gewesen wären, für eine bundesweit gültige Lehrerentgeltord-nung den Arbeitgebern erheblich ent-gegen zu kommen, waren diese nicht bereit, auf ihr Alleinbestimmungs-recht bei der Eingruppierung zu ver-zichten. Dies können alle betroffenen Lehrkräfte nur als Demütigung emp-finden, insbesondere diejenigen, die sich aktiv an den Streikmaßnahmen der letzten Wochen beteiligt haben.

Mal ehrlich: Waren Jahre des Kampfes für mehr Gerechtig-keit in den Lehrerzimmern, für L-ego, umsonst?

Dies werden Sie ganz persönlich mi-tentscheiden. Wir sind als GEWerk-schaft in diesem Punkt nicht in der Friedenspflicht und können jederzeit die Tarifbeschäftigten dazu in den Streik rufen. Es liegt an Ihnen: sind Sie der Meinung, das gleiche Arbeit auch vergleichbar bezahlt werden muss? Sind Sie der Meinung, dass es nicht hinnehmbar ist, dass Ihnen die Vorteile eines Beamtenstatus als Er-füller (erfüllt die beamtenrechtlichen Voraussetzungen) oder Nichterfüller nicht gegeben werden, Sie aber die Nachteile, das Alleinbestimmungs-recht des Dienstherren, in Kauf neh-men müssen? Sind Sie auch der Mei-nung, dass es besser ist, die eigenen Belange mit einer starken Gewerk-schaft an Ihrer Seite tarifvertraglich zu regeln statt weiterhin abhängig vom Willen des Dienstherren und der Kassenlage des Freistaates entlohnt zu werden?

Es liegt an Ihnen! Schreiben Sie uns, teilen Sie uns Ihre Meinung mit! Sind Sie bereit, sich für eine Verbesserung Ihrer Situation zu engagieren?

Ich zähle auf Sie,

Ihr Torsten WolfLandesvorsitzender der GEW Thüringen

[email protected]

Mal ehrlich – Was sagen Sie zum Tarifabschluss?

Foto: K. Vitzthum

Fotos: M. Puffert

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GEW Aktuell

Thüringen ist satt

Entgelt- Das Entgelt wird rückwirkend zum 1. Januar 2013 um 2,65

Prozent und weitere 2,95 Prozent zum 1. Januar 2014 erhöht.- Das Entgelt für Auszubildende und Praktikant/innen wird

2013 um einen Festbetrag von 50 Euro und ab dem 1. Januar 2014 um 2,95 Prozent erhöht.

- Der Betrag, um den das Tabellenentgelt für Lehrkräfte abge-schmolzen wird, vermindert sich in den Entgeltgruppen 6 bis 8 um jeweils 6,40 Euro und um jeweils 7,20 Euro in den Ent-geltgruppen 9 bis 13. Damit hat sich der Tabellenabschlag für Lehrkräfte von 72 bzw. 64 Euro im Jahr auf 21,60 bzw. 19,20 Euro vermindert.

- Die Laufzeit der Entgeltregelung beträgt 24 Monate.

UrlaubFür alle Beschäftigten beträgt die Dauer des Erholungsurlaubs bei einer Verteilung der regelmäßigen Arbeitszeit auf fünf Ar-beitstage 30 Arbeitstage, für Auszubildende 27 Tage.

Eindämmung des BefristungsunwesensBei der Unterbindung des Missbrauchs befristeter Arbeitsver-hältnisse gibt es keine greifbaren Ergebnisse. Es wurde lediglich vereinbart, dass die Tarifvertragsparteien ihre Gespräche über die Befristungspraxis im Länderbereich fortsetzen werden.

Keine Einigung zu L-egoDie Arbeitgeberblockade war trotz der Streiks zu massiv. Erst in den Abendstunden des 8. März legten die Arbeitgeber ein Angebot vor, das nahezu identisch mit dem bereits 2011 ab-gelehnten Angebot zur Eingruppierung von Lehrkräften war. Da es im Wesentlichen den Status quo fortschreiben wollte und damit keine durchgreifenden materiellen Verbesserun-gen für die Lehrkräfte vorsah, konnte die GEW und mit ihr die anderen verhandelnden Gewerkschaften das Angebot nur ab-lehnen. Die sächsischen Lehrkräfte hätten sich der einseitigen

Bestimmung des niedrigen Niveaus der Eingruppierung ent-gültig unterworfen. Zudem wollten die Arbeitgeber mit einer vagen Verhandlungszusage für Nichterfüller (ohne Sachsen) die GEW bis Ende 2014 in die Friedenspflicht zwingen.

Entscheidung der Bundestarifkommission (BTK)Die GEW-BTK Länder hatte zu bewerten, ob sie dem Eini-gungsvorschlag zu den anderen Forderungen auch ohne Einstieg in die Lehrkräfteeingruppierung zur Annahme emp-fiehlt. In der Diskussion teilten alle die Auffassung, dass die Ablehnung der Lohnerhöhung die Position zur Durchsetzung von L-ego nicht verbessert hätte. Vorbehaltlich der Zustim-mung der GEW-Mitglieder, für die der TV-L gilt, wurde dem Koordinierungsvorstand der GEW die Annahme empfohlen.

(Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Tarif-info Nr. 4, März 2013)

Das Tarifergebnis im Überblick

Na, da wird sich der Finanzminister Voß aber richtig die Au-gen gerieben haben, als er die Massen vor der Thüringer Staatskanzlei sah. Beeindruckt hatten ihn die Streikzahlen aus Sachsen auch schon vor Jahren nicht. Und dann dies Häuflein. Ins Fäustchen wird er sich gelacht haben, als er zusagte, es gäbe keine Nullrunde. Gibt es ja auch nicht. Aber auch kein L-ego. Und dafür haben die Kolleginnen und Kollegen ja auch gestreikt und protestiert. Nur nicht in Thüringen. Also, nicht wirklich jedenfalls. Ha, der Finanz-minister wusste schon Bescheid, die Thüringer Lehrkräfte sind satt. Denen geht’s zu gut, denen kann man noch ne Menge zumuten. Zum Beispiel, dass er jetzt noch mehr Personal abbauen will. Statt 8.818 sollen es nun 11.500 Stellen sein. Und ganz sicher nicht nur Polizisten und Ange-

stellte in den Verwaltungen. Neenee, der meint auch die Lehrkräfte. Besetzt er die freiwerden-den Stellen eben einfach nicht mehr. Kennen wir doch schon. Ging doch auch die letzten Jah-re gut. Ja, es ist schon schwer so im Alter mit den großen Klassen und diese neue Technik. Aber, da waren einfach zu wenige da, dort an der Staats-kanzlei. Und in Jena auch, in Nordhausen und in Erfurt und wie die tollen Städte alle heißen.Ich stelle mich gern in die Meckerecke. Wenn keiner zuschaut, versteht sich.

Hermione Jean Granger

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Referate

Bildungsurlaub – Eine Provinzposse?Seit 1974 besteht eine ILO-Übereinkunft, also eine Übereinkunft der Internationalen Arbeits-organisation zur Gewährung von Bildungsurlaub. Für deren Umsetzung sind aufgrund der Länder-zuständigkeit für Erwachsenenbildung die Bun-desländer verantwortlich. Neben Bayern und Sachsen ist Thüringen das Land, das bis heute sich einer Umsetzung verweigert.

Dabei hat es mehrere Anläufe gegeben: 1993 war man kurz davor. Der neue Ministerpräsident Bernard Vogel verhin-derte jedoch die mit Kultusminister Dieter Althaus getrof-fene Vereinbarung. Während der ersten Großen Koalition misslang eine Gesetzesinitiative von Gewerkschaften und Bildungseinrichtungen an der mangelnden Konfliktfähig-keit der SPD und dem massiven Widerstand der CDU. Zu Ende der letzten Legislaturperiode brachte die SPD einen Gesetzentwurf ein, der allerdings keine Mehrheit fand. Seit der neuen Großen Koalition steht ein Bildungsfreistellungs-gesetz auf der politischen Agenda der Landesregierung – nimmt man den Koalitionsvertrag ernst.

Gleichwohl, bislang forcieren alleine Gewerkschaften und SPD – Fraktion und Bildungsministerium – den Gesetzge-bungsprozess. Massive Blockaden gibt es aus dem Bereich der Wirtschaftsverbände, der arbeitgebernahen Presse und natürlich von Seiten der CDU. Nicht unerwähnt sollte aller-dings bleiben, dass Linke und Grüne – auf Initiative letzterer – bereits 2010 einen Gesetzesvorschlag ins Parlament einge-bracht haben, der wenig zur Unterstützung der bisherigen Promotoren der Bildungsfreistellungsinitiativen beitrug. Im Gegenteil: Das Kernanliegen, eine Freistellung v. a. für gesell-schaftspolitische Bildung mit Rechtsanspruch zu versehen, wurde konterkariert durch eine Ausweitung des inhaltlichen Umfangs – jegliche Form von Weiterbildung – und dem gänzlichen Verzicht auf organisatorische Eingrenzung der Bildungsformate. Selbst die von Sozialdemokraten bereits 2009 ins Spiel gebrachte vollständige finanzielle Kompen-sation der Arbeitgeber (Lohnfortzahlungen), die Grüne und Linke ebenfalls übernahmen, konnte den Widerstand der Gegner nicht lindern. Im Gegenteil: je arbeitgeberfreundli-cher die Ausgestaltung, desto massiver der Widerstand, den die CDU nicht mal öffentlich artikulieren musste – es reichte, dass die Wirtschaftsverbände und die ihnen nahestehenden Pressevertreter kampagnenartig in den letzten Monaten die üblichen Untergangsszenarien zelebrierten. Insofern ist die CDU sowohl taktisch als auch strategisch gut aufgestellt: Der Koalitionsvertrag beinhaltet ein im Einvernehmen mit der Wirtschaft zu gestaltendes Bildungsfreistellungsgesetz. Zweitens eine dort einzufügende Klausel zur Förderung des Ehrenamts. Letztere ist – in Folge derzeitiger höchstrichter-licher Rechtsprechung – nur mit Kompensationsleistungen an die Arbeitgeber möglich.

Die Kompensationsleistung ist bezogen auf Bildungsfreistel-

lung gemäß ILO aber weder vorgesehen noch zwingend. Und wird von den Gewerkschaften prinzipiell abgelehnt, ebenso wie Ausnahmetatbestände wie Betriebsgrößen u. ä. Dort, wo es sie in anderen Bundesländern gibt, wa-ren sie das Bonbon, um den Widerstand der Arbeitgeber zu mildern. In den Bundesländern, die unter SPD-Führung erst seit den neunziger Jahren Bildungsfreistellungsgesetze verabschiedeten – Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Meck-lenburg-Vorpommern – war diese Art der Durchsetzung von Rechtsansprüchen auf Freistellung eingeübt worden. Das war auch durch die sich nachhaltig zuungunsten der Arbeit-nehmerInnen und ihrer Gewerkschaften veränderte Kräfte-konstellation bedingt. Ein veränderter sozialdemokratischer Politikmodus – nicht erst seit der Agenda 2010 – tat ein Übrigens: Wenn sozialer Fortschritt für ArbeitnehmerInnen, dann nicht zu Lasten der Unternehmer, sondern allenfalls via staatlicher Subvention.

Dieser veränderte Modus des Umgangs der SPD mit dem In-teressenkonflikt zwischen Kapital und Arbeit – wie man das früher nannte – gerät heutzutage politisch wie ökonomisch unter Druck. Und im Falle des Bildungsfreistellungsgesetzes in eine Strategiefalle. Hintergrund: der parteiübergreifende Primat der Haushaltskonsolidierung bzw. des Schuldenab-baus. Da ist es nicht verwunderlich, dass der Finanzminis-ter jegliche Kompensationszahlungen ablehnt. Dafür gibt es verteilungspolitisch gute Gründe. Vor allem aber mittler-weile auch ein Haushaltsgesetz. Der Finanzminister will den Schuldenstand via Ausgabenkürzungen senken. Da passen Zusatzausgaben für Lohnkompensationen nicht rein. Ge-genüber verteilungspolitischen Argumenten kann er so tun, als würde er sich neutral verhalten – was er objektiv nicht ist. In jedem Fall vergrößert sich durch sein Nein zur Kom-pensation der politische Hebel der Unternehmer gegen das Gesetz. Und die CDU hat durch dies kluge „Überbandespie-len“ alle Trümpfe in der Hand. Sie weiß genau, dass die SPD es derzeit nicht riskieren wird, sich einseitig auf die Seite der ArbeitnehmerInnen zu stellen und dies konflikthaft in der Koalition auszufechten. Wenn dies schon bei der gesell-schaftspolitisch bedeutsameren Unterstützung der Bundes-ratsinitiative für einen allgemeinen gesetzlichen Mindest-

Positionen zur Bildungsfreistellung auf einen BlickDGB/SPD - Fünf Tage Freistellung,- Arbeitsweltbezogene- und gesellschaftspolitische

Bildung,- Thüringer ArbeitnehmerInnen ohne Begrenzung der

BetriebsgrößeArbeitgeber/CDU: - Kombination von Erholungsurlaub und Freistellung, - Volle Kompensation der Arbeitgeberkosten, - Keine gesellschaftspolitische Bildung, - Nur Betriebe über 50 ArbeitnehmerInnen

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thüringer zeitschrift 02/2013

Referate

IAP zwischen Theorie und Praxis

lohn durch Thüringen nicht gelang, dann wohl kaum beim Bildungsfreistellungsgesetz.

Die Positionen zwischen Bildungsministerium und Gewerk-schaften auf der einen Seite und Arbeitgeberverbänden und CDU auf der anderen sind mittlerweile soweit voneinander entfernt, dass auch eine Annäherung – die der Bildungs-freistellung noch einen substanziellen Gehalt gibt – kaum möglich erscheint. Zumal nun die SPD auch dadurch noch unter Druck gerät, dass mittlerweile auch die Ministerprä-sidentin in den Vorgang im Rahmen eines Spitzengesprächs zwischen Regierung, Gewerkschaften und Unternehmer-verbänden involviert ist. Wenn nichts dabei rauskommt, dann hat der Bildungsminister versagt, wenn etwas her-auskommt, dann war’s Christine Lieberknecht. Für die SPD und für Christoph Matschie ist das eine echte Niederlage. Die CDU kann mit jeder Lösung leben: Sie mag symbolisch etwas verlieren – wieder eine programmatische Grundpo-sition geräumt – aber die Arbeitgeber sind in der Mehrheit nicht so dumm, dass sie den Untergangsideologien ihrer Verbandsvertreter auf den Leim gehen. Sie wissen genau, dass die homöopathischen Kostenbelastungen keinen Be-trieb ruinieren werden. Wäre das anders, hätten sie bereits über Kammern und Verbände eine interne organisatori-sche Kompensationslösung vorgenommen. Die (Mitglieds)Schwäche der Verbände und die Legitimationsdefizite der Kammern in den eigenen Reihen sprechen diesbezüglich für sich. Zudem wissen die UnternehmerInnen und ihre ManagerInnen, dass man die Inanspruchnahme auch auf subtilere Weise hintertreiben kann: vom Druck auf einzel-ne ArbeitnehmerInnen bis zum Gang vor die Gerichte. Oder das Anliegen in eine Richtung lenken kann, die noch ihren

Interessen förderlich ist: in dem nämlich die im betriebli-chen Interesse veranlasste Weiterbildung weiter privatisiert – d. h. durch „Kostenteilung“ und Freizeitinanspruchnahme der ArbeitnehmerInnen - oder staatliche Subventionierung vorangetrieben wird. Darin ist man in Thüringen seit zwei Jahrzehnten ja bereits geübt. Auch daran lassen sich die Kräfteverhältnisse zwischen Kapital und Arbeit sehr präzi-se ablesen. Zumal zwischenzeitlich formal die Mitbestim-mungsrechte ausgeweitet wurden – im Rahmen der Novel-lierung des Betriebsverfassungsgesetzes durch Rot-Grün – materiell aber der Zug in Richtung einer stärkeren Kosten- und Freizeitbeteiligung der ArbeitnehmerInnen fährt.

Post Skriptum: Am Mittwoch, den 13. März fand das er-wähnte Spitzengespräch statt. Wie zu erwarten, stand die (fehlende) Kompensation der Unternehmen ganz im Mit-telpunkt der ablehnenden Haltung der Arbeitgeber. Dar-an änderte auch die Moderation der Ministerpräsidentin nichts. Nun wird eine weitere Spitzenrunde – nach Ostern – ins Auge gefasst, vielleicht auch noch unter Einbeziehung weiterer „Akteure“, vulgo: der Kammern. Fehlen jetzt noch die Repräsentanten der Freien Berufe. Die klammheimli-chen und offenen parlamentarischen Vertreter der Ableh-nungsfront können sich zurücklehnen. Der Bildungsminister und seine Partei werden sich fragen lassen müssen, ob zur Umsetzung bildungspolitischer Re-formvorstellungen der richtige Koalitionspartner gewählt wurde. Dazu ist bis 2014 noch viel Zeit, viel Zeit zu reflektie-ren und zu lernen.

Uwe Roßbach, ReferatsleiterErwachsenenbildung und berufliche Fort-

und Weiterbildung

Lohnt sich der Aufwand?

KollegInnen, welche ständig mit Schülerinnen und Schülern arbeiten, die besonderer individueller Förderung bedür-fen, wissen natürlich, dass es seit Einführung des neuen Schulgesetzes entsprechend den gesetzlichen Vorgaben des TMBWK die Möglichkeiten der Individuellen Abschluss-phase (IAP) in den Regel- und Gemeinschaftsschulen gibt.

Da die GEW auch eine Bildungsgewerkschaft ist, wollen wir uns mit Vertretern des Ministeriums am 31.05.2013, in der Zeit von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr treffen und die Bedingun-gen, Möglichkeiten und Forderungen der KollegInnen dazu beraten. In der für das kommende Schuljahr gültigen VV Org findet man unter Punkt 4.2.1.1 den Absatz:„Der Regel- und Gemeinschaftsschule, der Gesamtschule sowie Förderschule mit dem Bildungsgang Regelschule wer-den für den ersten Schüler der individuellen Abschlusspha-se oder des zusätzlichen 10. Schuljahres der Regelschule 4

LWS und für jeden weiteren Schüler 0,75 LWS zugewiesen. Es werden Fachpraxislehrer der berufsbildenden Schulen eingebunden.“

Daraus ergeben sich natürlich Möglichkeiten für den Einsatz der Seiteneinsteiger, welche als Fachpraxislehrer immer weniger Unterricht an den SBBS abdecken können. Welche Kooperationen sollten die Regelschule und SBBS eingehen? Wie sind hier die gesetzlichen Grundlagen? Nur zwei von si-cher vielen Fragen, die beantwortet werden müssen.

Wir laden jetzt schon recht herzlich interessierte Regel-schullehrer und Seiteneinsteiger zu dieser Diskussion ein. Dabei können natürlich auch andere wichtige Probleme angesprochen werden.

Dieter GebhardtReferat Allgemein- und berufsbildende Schulen

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thüringer zeitschrift 02/2013

Kreisnachrichten

Jubilare Die GEW gratuliert folgenden KollegInnen zum Geburtstag.

87 JahrePaul Junker, Stadtroda

86 JahreProf. Dr. Horst Sachs, Ilmenau Günther Hoyme, Reurieth

85 JahreMargit Umbreit, ErfurtGünther Voll, Urnshausen

83 JahreChrista Scharschmidt, Greiz Horst Riepert, Suhl

82 JahreSusanna Friedrich, WeimarRichard Lehmann, Jena Ilse Kreuch, Bad LangensalzaGerda Peiser, GeraDagobert Hentschel, Neuhaus

81 JahreMarianne Sauer, Weimar

80 JahreElli Andrzejak, Altenburg Gerhard Herz, ErfurtIngrid Czentarra, Sömmerda

75 JahreSiegfried Oette, WeimarRolf Franke, AspachBrunhilde Meyer, Uhlstädt-Kirchhasel Dr. Ute Müller, ErfurtJürgen Drescher, Berka v. d. HainichIngrid Schöwitz, ErfurtRuth Schubert, Heilbad HeiligenstadtProf. Dr. Hartmut Köppler, WeimarJutta Jähnert, JenaKlaus Telke, ArnstadtDieter Bardehly, NeustadtEberhard Dallmann, Schmölln

70 JahreHartmut Herrmann, Dorndorf-SteudnitzJürgen Gerullis, KranichfeldChristine Schwarz, ArnstadtLothar Beyer, GeraHans Mainka, AltenburgRenate Steitz, DietlasErika Naujok, ApoldaRenate Rudloff, GothaHeidemarie Köhler, GehrenUte Wagner, Erfurt

Heinz Wainar, Remda-Teichel OT SundremdaGisela Pawlowsky, MeuselwitzAnita Maas, FriedrichrodaIrmlinde Straube, LeinatalGisela Rösing, Bad LiebensteinHeide Grubert, NiederorschelErika Malter, Eisenach Harald Geyer, WeimarHannelore Repp, GleichambergElke Berger, DermbachErika Redmann, WeimarUrsula Grünert, OldislebenWolfgang Hüther, MeiningenDietrich Krüger, LutterBrunhilde Itting, SaalfeldAdelheid Kuderna, IlmenauGudrun Lichtenheldt, OberhainHans Klinger, WeimarHannelore Simon, Schönau v. d. WaldeEvelyn Drzensla, Gera

65 JahreJutta Schultz, RottenbachMargit Fremde, SuhlBrigitte Böhm, AltenburgUlrike Zahn, ErfurtJoachim Becker, KaulsdorfMarlies Rabisch, ErfurtRegina Hantzsche, DietzhausenHeidi Heller, GothaRenate Penzel, Bad LangensalzaDirk Leonhardt, MühlhausenRegina Hemmelmann, ErfurtAnni Hobert, BischofrodaRoger Pröhl, Kosma Angelika Schwarzbach, AltenburgRenate Vogler, Bad Colberg-HeldburgDetlef-Jürgen Münsberg, DachriedenKlaus Burghardt, ErfurtElke Müller, MihlaAngela Peter, JenaErika Kirchner, KieselbachIngrid Strödter, Sondershausen-GroßberndtenGabriele Matysik, Bad SulzaFredegard Scholz, Steinbach-HallenbergUte-Maria Umbreit, HildburghausenPeter Resaie, ErfurtIngrid Walter, Bad Frankenhausen

März/April

Altenburger Land

Die Ausgabe der Lehrerkalender des KV Altenburger Land an die Kolleginnen und Kollegen erfolgt am 15.05.2013 im Ratskeller Altenburg in der Zeit von 16:00 bis 18:00 Uhr.

Peter Schindler

Apolda

Frauentag in Apolda

Wir Frauen können nicht nur demonstrieren; nein wir können es uns auch ganz gemütlich machen. Der KV Apolda lud anlässlich des Internationalen Frauentag sei-ne Mitgliederinnen zu einem zwanglosen Beisammen-sein ein. Viele folgten der Einladung und ließen sich bei Kaffee und Kuchen etwas verwöhnen. Und man traf sich auch mal wieder – das ist immer besonders reizvoll. Es hatte sich aber auch ein männliches Mitglied in unsere Runde eingeschlichen! Hans-Jürgen Häfner, Schulleiter der Lessing-GS kam als Gratulant und überbrachte jeder anwesenden Frau eine Rose. Toll gemacht! Danke!

Die älteste Teilnehmerin war mit 83 Jahren Rose-marie Schmidt, eine ehe-malige Kindergärtnerin.Die Jüngsten waren die Grundschüler der Schu-le am Schötener Grund, die mit ihren Tänzen im Linedance brausenden Applaus erhielten.

Es war wieder einmal eine gelungene GEW-Veranstaltung. Regelmäßige Zusammenkünfte und gemeinsame Aktio-nen tragen dazu bei, den Kontakt untereinander zu för-dern und zu zeigen, dass es überall aktive Mitstreiter für die Belange aller Pädagogen gibt.

Doris Hüttenrauch

Fotos: D. Hüttenrauch

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Kreisnachrichten

Erfurt

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

aus gegebenem Anlass bitten wir Sie, die persönlichen Angaben, die Sie der GEW Thüringen gemeldet haben, erneut zu überprüfen. Wir haben festgestellt, dass viele Informationen der GEW leider nicht bei Ihnen ankommen, da entweder ihre Anschrift (Umzug) oder ihre Dienststelle (Versetzung oder Auflösung der Dienststelle) nicht mehr aktuell sind. Wir bemühen uns immer, Sie mit den neu-esten Informationen zu versorgen. Sichern Sie sich diesen wertvollen Wissensvorsprung, in dem Sie jede Änderung ihrer persönlichen Daten, die für die GEW relevant sind, umgehend der GEW Thüringen mitteilen. Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

Kreisvorstand Erfurt

Aus d

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Schmalkalden-Meiningen

7. Stammtisch im Fliegerstüble Quaxs

Wir laden recht herzlich zum 7. Stammtisch am Mittwoch, den 29.05.2013 ins Fliegerstüble Quaxs auf dem Gelände der Flugschule Dolmar ein. Treffpunkt für alle Wanderfreun-de ist um 16:00 Uhr der Autoparkplatz am Ortsausgang von Kühndorf. Von dort aus begeben wir uns auf eine etwa 45minütige Wanderung mit dem Ziel Fliegerstüble Quaxs. Hier laden wir ab ca. 16:45 Uhr zum Grillfest ein und wollen unsere Anwesenden für ihre langjährige Mitgliedschaft im Rahmen unseres Stammtisches ehren.

Die kleinen A6-GEW-Kalender für das neue Schuljahr 2013/2014 werden nicht mehr verschickt und können dann mitgenommen werden.

Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung bis spätestens Mittwoch, den 22.05.2013 auf den bekannten Kommunika-tionswegen mit der zusätzlichen Angabe dazu, wer ab 16:00 Uhr an der vorherigen Wanderung vom Autoparkplatz Orts-ausgang von Kühndorf teilnimmt.Postanschrift:KV GEW, Am Wandervogel 46, 98617 MeiningenTelefon/Fax:03693/5017141 (GEW-KV) bzw. 036946/32010E-Mail:[email protected]

Auf eine rege Teilnahme freut sich Euer Kreisvorstand!Simone Rausch

Alljährlich unterstützt der Kreisvorstand der GEW Gotha seine Mitglieder, die mit besonderen Projekten im Sinne der Bildung und Erziehung an ihren Schulen tätig sind.

2012 entschieden wir uns für Frau Hüls mit ihrer Thea-tergruppe „Die Michels“ von der Regelschule in Ohrdruf. Seit über 16 Jahren übt sie Programme mit Schülern der Klassen 5 bis 10 ein, kümmert sich um die Kostüme und Kulissen, organisiert Auftritte. Im vergangenen Jahr führ-ten „Die Michels“ sehr erfolgreich das Märchen „Die Bre-mer Stadtmusikanten“ auf.

Wir sagen vielen Dank für solch ein Engagement und wünschen Frau Hüls mit ihrer Theatergruppe alles Gute für die weitere Arbeit und noch viele gelungene Auffüh-rungen.

Der Kreisvorstand GothaFotos: E.-M. Thomae

Gotha

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thüringer zeitschrift 02/2013

Warnstreik – „Wir sind es wert, dass wir wertgeschätzt werden!“

Am Mittwoch, 27.Februar 2013 versammelten sich ab 13 Uhr Lehrer/innen und Erzieher/innen sowie Angestellte der Fachhochschule vor dem Nordhäuser Rathaus. Der Kreisverband hatte seine Tarifbeschäftigten zu der Aktion aufgerufen. Von 14:00 bis 15:00 Uhr forderten die Anwe-senden lautstark Gehör. Als Hauptredner kamen unser GEW-Vorsitzender, Torsten Wolf, und Renate Licht vom DGB zu Wort. Sie betonten, dass die Arbeitgeberseite in den bisherigen Verhandlungen nicht einmal ein Angebot gemacht hätte, um aufeinander zuzugehen. Stattdessen wolle man den Urlaub um vier Tage kürzen und keinerlei Inflationsausgleich anbieten. De facto bewegen sich die Gehälter im öffentlichen Dienst auf dem Niveau von vor vier bis sechs Jahren. Trotz guter Wirtschaftskraft Deutsch-lands wird der Gewinn nur an einige Wenige verteilt bzw. als Rettungsschirm oder Unterstützungspaket für andere Länder weitergereicht. Bankenrettung wird vom Bürger fi-nanziert, für Lohnangleichung ist angeblich kein Geld da.

Die Kollegen der FH sind häufig nur durch Zeitverträge befristet eingestellt, können auf lange Sicht nicht planen. Eckehard Wildgrube berichtete von einer Kollegin, die nach elf Jahren die Hochschule verlassen hat, nachdem sie in dieser Zeit sage und schreibe 23 Arbeitsverträge hatte. Derzeit sind 74% der Verträge der Mitarbeiter nur befris-tet, ein Kollege hat bis zu 7 Verträge in einem Jahr.

Solche Bedingungen sind unattraktiv für den Hochschul-standort Thüringen. Auch Erik Onnen, Lehrer am Hum-boldtgymnasium Nordhausen, zog auf seiner kurzen Rede eine negative Bilanz für die stets neuen Vorgaben des Ministeriums in der Thüringer Bildungslandschaft. So soll z. B. ab dem kommenden Schuljahr am Gymnasium Wahlpflichtunterricht eingeführt werden, es steht aber jetzt schon fest, dass die Stundenzahl am Gymnasium gekürzt wird. Für die einzuführenden Fächer sind Lehr-pläne derzeit in Arbeit und stehen frühestens ab 2015 zur Verfügung.

Soll immer mehr unter immer schlechteren Bedingun-gen geleistet werden?

Wir leisten gute Arbeit. Für gute Arbeit haben wir auch gutes Geld verdient! Alle pflichteten diesen Worten mit Pfiffen und Rasseln bei und machten ihrem Unmut Luft. Der Thüringer Philologenverband als Teil des dbb (Beam-tenbundes) hatte sich übrigens unserer Tarifstreikaktion angeschlossen und war ebenfalls zahlreich vertreten. Im Ganzen fanden sich etwa 100 Streikende und Sympathi-santen aus den Schulen und der FH Nordhausen sowie aus Mühlhausen, dem Eichsfeld und Sondershausen auf dem Rathausplatz ein.

Die meisten waren sich einig: wir sehen uns in einer Wo-che zur Kundgebung im Bus nach Erfurt wieder.

Karin Greiner

Marktcheck Pädagog/innen

Die GEW Thüringen möchte mit Erzieher/innen, Lehrer/innen und Eltern über die Arbeits- und Tarifbedingungen in pädagogischen Berufen ins Gespräch kommen.Daher wird es am Donnerstag den 18. April 2013 in der Zeit von 16:00 bis 19:00 Uhr einzelne öffentliche Aktio-nen in der Innenstadt von Nordhausen geben.

Unter anderem wird ab 16:00 Uhr in der Bahnhofsstraße ein „Marktcheck“ durchgeführt. Bei diesem sollen Pas-sant/innen die Arbeitssituation von Pädagogen/innen einschätzen (körperliche Belastung, soziale Anerkennung etc.) sowie anschließend mit GEW-Kollegen/innen über Möglichkeiten diskutieren, wie die Arbeitsbedingung po-sitiv zu verändern sind.

Am 18. April 2013 heißt es: Augen und Ohren auf ma-chen, mitdiskutieren, GEWerkschaftliches Engagement zeigen!

Nadine Hübener

Kreisnachrichten

Fotos: K.Greiner

Nordhausen

Illustration:Sonja Stangl

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Fortbildungsangebote der GEW Thüringen Mai bis Juni 2013Der Umgang mit Mobbing von Schülern im Klassenver-band

Mobbing ist ein gruppendynamischer Prozess, der in den letzten Jahren deutlich stärker in den Fokus der pädagogischen Arbeit ge-rückt ist. In der Weiterbildung wird in das Verstehen von Mobbing, die Opfertypen, der professionelle Umgang mit Opfern, Tätern und Mitmacher sowie die dazugehörige Elternarbeit eingeführt. Kern-punkt ist das Erlernen von Anti-Mobbingstrategien in Schulen.Zeit: 16.05.2013, 13:00 - 17:00 UhrOrt: Gera, ZabelgymnasiumTN-Beitrag: 10/20 Euro (GEW-Mitglied/Nicht-Mitglied)Referent: Andreas Kaiser

Offene Arbeit im Hort

Offene Abeit in Kita und Hort: Alle machen, was sie wollen oder die Chance, individuell auf die Interessen der Kinder einzugehen?Wir möchten in einem Workshop mit Ihnen Erfahrungen austau-schen, neue Möglichkeiten entwickeln und erkunden, was wir dazu brauchen. Eingeladen sind ErzieherInnen, die offen arbei-ten, aber auch solche, die dieses neu für sich entdecken wollen. Zeit: 23.05.2013, 16:00 Uhr - ca. 19:00 UhrOrt: Erfurt, LandesgeschäftsstelleTN-Beitrag: 10/20 Euro (GEW-Mitglied/Nicht-Mitglied)Referentin: Katrin Osterloh

Wie nutze ich soziale Netzwerke?

Beobachtung und Dokumentation unter DreijährigenA-2013_0014

Die Beobachtung und Dokumentation der unter 3jährigen be-nötigt als Grundlage eine Einsicht in die spezifischen Kommu-nikations- und Interaktionskanäle dieser Altersgruppe. Diese zu erkennen und zu verstehen, um sie dann „verbildlichen“ zu kön-nen, bildet den Schwerpunkt dieses Seminars.Zeit: 28.05.2013, 16:00 Uhr - ca. 19:00 UhrOrt: Erfurt, LandesgeschäftsstelleTN-Beitrag: 10/20 Euro (GEW-Mitglied/Nicht-Mitglied)Referentin: Angela Möcker

Anmeldung: [email protected]

Was Sie schon immer über Facebook, Twitter & Co. wissen wollten. Es gibt eine Einführung in die sozialen Netzwerke Face-book und Twitter und praktische Übungen dazu. Sicherheitsa-spekte in sozialen Netzwerken werden angesprochen. Was müs-sen Lehrer/innen im Umgang mit sozialen Netzwerken und den Profilen ihrer Schüler/innen beachten?Zeit: 29.05.2013, 16:00 Uhr - 19:00 UhrOrt: Erfurt, LandesgeschäftsstelleTN-Beitrag: 10/20 Euro (GEW-Mitglied/Nicht-Mitglied)Referentin: Kathrin Vitzthum

Dienstplangestaltung

Gemeinsam mit Kollegen und Kolleginnen den Dienstplan ge-stalten setzt Partizipation voraus. Wie kann das gelingen und wie fange ich das an? Ein Angebot insbesondere für Kita-Lei-ter/innen.Zeit: 11.06.2013, 09:00 Uhr - 16:00 UhrOrt: EisenachTN-Beitrag: 40/60 Euro (GEW-Mitglied/Nicht-Mitglied)Referentin: Catrin Schwertfeger

Life Kinetik

Lernen macht Spaß, besonders, wenn man in der Lage ist, die ungeheuren Reserven, die jedes Gehirn in sich birgt, zu mobili-sieren. Mit Life Kinetik macht dieses Entfalten der Ressourcen den Kindern viel Spaß, so dass sie häufig gar nicht genug davon bekommen können. Eine Verbesserung von Lernergebnissen ist dann eine weitere Belohnung.Zeit: 13.06.2013, 15:30 Uhr - 17:30 Uhr Ort: Erfurt, LandesgeschäftsstelleTN-Beitrag: 10/20 Euro (GEW-Mitglied/Nicht-Mitglied)Referent: Michael Anhalt (Life-Kinetik-Trainer)

Arbeit mit Eltern

Während der Veranstaltung wird die Lebenswelt des Kindes innerhalb der familialen und innerhalb der institutionellen Be-treuung, Erziehung und Bildung erarbeitet und betrachtet. In beiden Welten muss sich das Kind orientieren und zurechtfin-den, auch wenn sie sich teilweise enorm unterscheiden. Vor diesem Hintergrund werden die Begriffe Elternarbeit und Er-ziehungspartnerschaft kritisch beleuchtet und diskutiert.Zeit: 18.06.2013, 16:00 Uhr - ca. 18:30 UhrOrt: Erfurt, LandesgeschäftsstelleTN-Beitrag: 10/20 Euro (GEW-Mitglied/Nicht-Mitglied)Referentin: Karin Krey

Bildung ganzheitlich denken

Nichts Neues, denken wir, wenn vom ganzheitlichen Lernen mit Kopf , Herz und Hand die Rede ist. Was passiert da genau? Welche Zusammenhänge gibt es? Was sind die Grundvoraus-setzungen für erfolgreiches Lernen? Lernen Erwachsene an-ders als Kinder?Natürlich hat jeder personale Kompetenzen, nehmen wir uns die Zeit und reflektieren wir einmal unsere Grundhaltung.Zeit: 02.07.2013, 16:00 Uhr - ca. 19:00 UhrOrt: Erfurt, LandesgeschäftsstelleTN-Beitrag: 10/20 Euro (GEW-Mitglied/Nicht-Mitglied)Referentin: Doris Tüngerthal

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Beteiligungsprozesse sind ein Gewinn, nicht nur in der Arbeit mit Kindern, sondern auch in der Arbeit mit Kolleg/innen. Verantwor-

Teilhabe und Beteiligung A-2013_016

tung abgeben. Wann? Wieviel? Warum? An wen? Ein Angebot insbesondere für Kita-Leiter/innen.Zeit: 29.05.2013Ort: EisenachTN-Beitrag: 40/60 Euro (GEW-Mitglied/Nicht-Mitglied)Referentin: Catrin Schwertfeger

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thüringer zeitschrift 02/2013

Rechtsstelle

Arbeitszeit LehrerInnenSind Lehrer/innen außerhalb der Unterrichtsverpflichtung zur Anwesenheit an der Schule verpflichtet?

Heike Kandraschow

Finanzielle Abgeltung von Urlaubs-ansprüchen

Heike Schiecke

bei Krankheit von Beamtinnen und Beamten

Streichung Praxisgebühr für BeamteDer DGB hat den Thüringer Finanzminister aufgefordert, im Zusammenhang mit dem Wegfall der Praxisgebühr der gesetzlichen Krankenkassen das Thüringer Beihilferecht entsprechend anzupassen.

Wir werden weiter darüber berichten.Heike Schiecke

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thüringer zeitschrift 02/2013

Rechststelle

Reisekostenerstattung für Lehramts-anwärterInnen

Rechtsanwaltskosten beim RentenstreitIch habe kürzlich gelesen, dass man die Kosten eines Rechtsanwaltes, den man in einer Rentenstreitsache beauf-tragt hat, selbst bezahlen muss. Ist das so richtig? Kann mir die GEW, bei der ich organisiert bin, vielleicht auch helfen?

Heike Kandraschow

Heike Schiecke

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thüringer zeitschrift 02/2013

Angebot für Schulen

Goethe mal anders – Interessantes Angebot für SchulenOhne Goethe kein Deutschunterricht. Völlig klar, denn ohne diesen bedeutenden Dichter der Weimarer Klassik, ohne das „Heidenröslein“, „Die Leiden des jungen Werther“ und „Faust – Erster Teil“ sind die Vermittlung deutscher Spra-che und Literatur kaum vorstellbar. Und dennoch löst der Name Goethe bei den Schülerinnen und Schülern hin und wieder ein heftiges Gähnen aus, wollen sie sich doch nicht mit dem alten Kram befassen, sind Reimform und Klang der Sprache altbacken und einfach nicht von heute.

Eine Rockoper will das ändern. „Faust – die Rockoper“ wird in diesem Jahr auch in Jena aufgeführt und wir möchten nicht versäumen, Sie auf dieses Erlebnis aufmerksam zu machen. Damit es nicht beim Hören, Sehen und Erleben bleibt, stellt die Agentur auch einen didaktischen Leitfaden zur Verfügung. Alle wichtigen Informationen finden Sie un-ter www.faust-rockoper.de sowie in der nachfolgenden Anzeige.

Kathrin Vitzthum

FAUST – DIE ROCKOPER„FAUST – Die Rockoper“ wird mit Schauspielern, Sängern, Tänzern und einer Live-Band, als vergnügliches Rock-Schauspiel aufgeführt. Dabei werden ausschließlich die Texte von Johann Wolfgang von Goethe verwendet.

Der Komponist und Librettist, Dr. Rudolf Volz, erzählt in einer Fassung mit 27 Rock- und Popsongs die bekannte Geschichte von Dr. Heinrich Faust.

Die Arrangements, Kostüme und Ausstattung haben An-leihen aus der Rockgeschichte der 70er Jahre genommen. Der Gestus der Inszenierung knüpft an die Volksstücktra-dition der Zeit vor Goethe an und macht das ganze zu ei-nem Spektakel zwischen Rockkonzert, Musical und Volks-stück.

Die Live-Show besteht aus zwei Spiel-Hälften mit 65 und 75 Minuten Spielzeit mit Zugaben.

Am 26.09.2013 wird im Volkshaus Jena, jeweils ab 11 Uhr und um 20 Uhr das Gastspiel der inzwischen legendären Rockoper zu erleben sein.

TICKETS:

Vorverkauf (ausschließlich für die Schülertickets): Tel. 0361 / 790 623 55Mobil 0173 / 9907006, E-Mail: [email protected] oder [email protected]

www.faust-rockoper.de© MANTHEY EVENT GMBH 2010

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