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U17-Frauen-Europameisterschaft Endrunde - Nyon 2011

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U17-Frauen-EuropameisterschaftEndrunde - Nyon 2011

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Die vierte Endrunde der U17-Frauen-Europameisterschaft fand wie die drei vorherigen Ausgaben im Stade de Colovray in Nyon, direkt neben dem UEFA-Sitz, statt. Wie auch bei früheren Turnieren hatte das UEFA-Personal für hervorragende Turnierbedingungen gesorgt und alle administrativen und logistischen Herausforderungen bewältigt. Viele UEFA-Angestellte engagierten sich zudem als freiwillige Helfer und trugen zur freund-schaftlichen Turnieratmosphäre bei. Die Spiele zogen insgesamt 3 300 Zuschauer an, darunter viele Fans aus dem benachbarten Frankreich. Das Endspiel und die beiden Halbfi nalbegegnungen wurden europaweit von Eurosport und Eurosport 2 ausgestrahlt und sechs lokale Sponsoren, darunter ein Radiosender und eine Zeitung, unterstützten die Veranstaltung. Am Rande des Turniers fanden verschiedene Breitenfussballak-tivitäten statt, wie zum Beispiel Übungseinheiten unter Leitung von vier Schweizer Nationalspielerinnen. Turnierbotschafter Patrick Müller (81 Länderspiele für die Schweiz) war in zahlreiche Promotion-Aktionen involviert und die Fans hatten die Möglichkeit, bei einem Fussball-quiz Jabulani-Fussbälle von adidas mit den Unterschriften des spanischen und des irischen Nationalteams, den beiden U17-EM-Finalisten von 2010, zu gewinnen.

An den Übungseinheiten nahmen 200 Jungen und Mädchen im Alter von 5 bis 14 Jahren aus Sommer-fussballcamps (z.B. dem von Nestor Subiat, der mit der Schweizer Nationalmannschaft bei der WM 1994 dabei war) sowie Juniorinnen- und Juniorenteams aus den Kantonen Waadt, Genf und Freiburg teil. Die knapp zwei Stunden langen Einheiten wurden von der UEFA in Zusammenarbeit mit den Fussballverbänden der Kantone Waadt (ACVF) und Genf (ACGF) organisiert und umfassten einen Übungsparcours mit acht Stationen, wo die jungen Talente an verschiedenen Spielfähigkeiten arbeiten

konnten. Im Vordergrund stand dabei natürlich der Spass am Spiel und die Nationalspielerinnen Marie-Andrea Egli, Jennifer Oehrli, Rahel Graf und Noémie Beney sorgten dafür, dass es ein unvergesslicher Tag für alle Teilnehmer bzw. Teilnehmerinnen und ihre Familien wurde.

Als der Ball dann endlich rollte, hatten die Zuschauer die Gelegenheit, das Über-raschungsteam der Qualifi kation unter die

Lupe zu nehmen. Die von Thorlákur Arnason trainierten Isländerinnen hatten mit 37:2 Toren in sechs Qualifi kationsspielen für jede Menge Furore gesorgt. Ihre Feuertaufe hatten sie gegen den amtierenden Titelträger Spanien. Doch dessen ballbesitzorientiertes Spiel stellte das isländische Team, das von dem grossen Namen sichtlich beeindruckt war, vor grosse, allzu grosse Probleme. Auch wegen einiger individueller Fehler lag Spanien bereits zur Halbzeit mit drei Toren vorn. Zur Ehrenrettung der Isländerinnen sei gesagt, dass sie in der zweiten Halbzeit alles gaben und nur noch ein

IMPRESSUMDies ist eine Publikation der UEFA

Redaktion:Andy Roxburgh (Technischer Direktor der UEFA)Graham Turner

Produktion:André VieliDominique MaurerUEFA-Sprachdienste

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Stürmerin Alexia Putellas im Halbfi nale vor der konsternierten isländischen Verteidigerin Irunn Aradottir an den Ball.

INHALT

Turnierüberblick

Das Endspiel

Technische Analyse

Diskussionspunkte

Mannschaftsanalyse: Deutschland

Mannschaftsanalyse: Frankreich

Mannschaftsanalyse: Island

Mannschaftsanalyse: Spanien

Die Technische Beobachterin

Ergebnisse

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Bilder:Sportsfi leOle Andersen (Grafi ken)

Technische Beobachterin:Béatrice von Siebenthal

Layout:Atema Communication SA, CH-Gland

Druck:Artgraphic Cavin SA, CH-Grandson

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weiteres Tor kassierten, allerdings ein umso schmerzhafteres Eigentor. Thorlákur Arnason gab nach dem Spiel zu: „Wir haben viel darüber gelernt, was es heisst, unter Druck zu stehen. Die meisten Spielerinnen waren nervös, aber sie haben nun diese Erfahrung gemacht und werden in der Zukunft sicherlich besser damit umzu-gehen wissen.“ Das andere Halbfi nale wurde von zwei „turniererfahrenen“ Teams mit sehr hoher Intensität geführt. Anfangsnervosität spielte hier keine Rolle, auch wenn Frankreichs Trainer „Paco“ Rubio hinterher erklärte, seine jungen Spielerinnen hätten wohl nicht so recht an einen Sieg gegen Deutschland glauben wollen. Nach einer Kombination durch die Mitte erzielte Lina Magull den frühen Führungstreffer für die von Ralf Peter trainierten Deutschen. Und trotz eines harten Schlagab-tausches blieb es bei einer knappen Halbzeitführung für Deutschland. Paco Rubio schien aber in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team ging hochmotiviert in die zweite Hälfte. Mit zwei Standardsituationen konnten die Französinnen das Spiel drehen: Zuerst verwandelte Teamkapitänin Claire Lavogez einen Freistoss aus 25 Metern, dann brachte sie eine Ecke in die Mitte, die Lydia Belkacemi per Kopf zum 2:1 verwertete. Es blieben noch 20 Minuten Spielzeit, und die Deutschen schalteten nun in den Angriffs-modus und wurden für ihr Anrennen auch belohnt, als Annabel Jäger mit einem 30-Meter-Heber den Ausgleich erzielte. Da das Wettbe-werbsreglement bei einem Unentschieden keine Verlängerung vorsah, ging es nach der regulären Spielzeit direkt ins Elfmeterschies-sen. Um einen Sieger zu ermitteln, waren 16 Schüsse vom Punkt notwendig, wobei die beiden Kapitäninnen für den Auftakt und den Schlusspunkt verantwortlich waren: Claire Lavogez eröffnete das Elfmeterschiessen mit einem Fehlversuch und nachdem Annabel Jäger beim Stand von 5:5 einen Matchball vergeben hatte, war es letztlich der Fehlschuss von Deutschlands Kapitänin Melanie Leupolz, der Frankreich den 6:5-Sieg sicherte.

„Wir haben das Elfmeter schiessen trainiert“, erklärte Ralf Peter, „aber wenn es dann so weit ist, dann kannst du nur versuchen, Ruhe auszustrahlen und die Spielerinnen zu ermahnen, sich zu konzentrie-ren und entschlossen zu schiessen.“ „Auch wir haben Elfmeter trainiert“, sagte sein Gegenüber Rubio, „aber im Training hast du nicht den Druck der vielen Zuschauer um dich herum. Wir haben gewonnen, aber ich würde nicht sagen, dass wir das mit dem Druck voll im Griff hatten.“ Ralf Peter ergänzte: „Es war ein hervorragendes Spiel, das keinen Verlierer verdient hatte. Aber das ist ja gerade das Schöne am Fussball – und dieses Spiel war tolle Werbung für den Frauen-fussball.“ Beide Trainer betonten, dass das vorherige Trainieren der Elfmeter in einem Wettbewerb, in dem es in den Qualifi kationsrunden kein Elfmeterschiessen gibt, sehr wichtig ist.

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Szene aus einem verbissen geführten Halbfi nale: Die Französin Kadidiatou Diani versucht, die deutsche Nr. 8 Melanie Leupolz am Flanken zu hindern.

R BLICK

Ralf Peter hatte dann die schwierige Aufgabe, seine enttäuschten Spielerinnen für das anstehende Spiel um Platz 3 gegen Island aufzubauen. Bis auf einen Wechsel blieb er bei der gleichen Startelf und forderte seine Spielerinnen damit auf, ihre Qualitäten unter Beweis zu stellen und sich im Kampf um die Plätze im U19-Team zu positionieren. Und seine Spielerinnen brannten gegen das islän-dische Team, in dem Thorlákur Arnason fünf Änderungen, inklusive eines Wechsels im Tor, vorgenommen hatte, ein wahres Feuerwerk ab. Die Deutschen führten bereits zur Halbzeit mit 5:0 und sicherten sich Platz 3 letztlich mit einem 8:2-Sieg. Dabei stachen Lina Magull und Annabel Jäger heraus, die aus der Tiefe kommend immer wieder Torchancen kreierten und am Schluss beide einen Hattrick zu Buche stehen hatten. Vier der acht deutschen Tore waren Weitschüsse und drei entstanden aus Freistössen. Die Isländerinnen retteten mit zwei Treffern in der zweiten Halbzeit ihre Ehre. Ihr Trainer Thorlákur Arnason erklärte, dass sich die mangelnde Turniererfahrung seines Teams deutlich bemerkbar gemacht habe, zeigte sich aber überzeugt davon, dass seine Spielerinnen durch diese erste Endrundenteil-nahme eines isländischen Teams viel dazu gelernt hätten. Darüber hinaus sei dieser vierte Platz bei einem UEFA-Wettbewerb der grösste Erfolg der isländischen Fussballgeschichte.

Das Zehn-Tore-Spiel um Platz 3 stellte einen wunderbaren Appetit-macher für das Endspiel zwischen Frankreich und Spanien dar, das ein weiterer Beweis für die hohe Qualität des Frauenfussballs auf dieser Ebene war. Karen Espelund, die kürzlich als erste Frau zu den Sitzungen des UEFA-Exekutivkomitees eingeladen wurde, sagte in Nyon: „Diese Wettbewerbe sind wichtig für die Nachwuchsförderung und rund 45 der 53 UEFA-Mitgliedsverbände nehmen regelmässig an Frauenwettbewerben teil. Betrachtet man zum Beispiel das dies-jährige WM-Team Deutschlands, so sieht man, wie viele Spielerinnen sich über die Juniorinnenturniere in die A-Mannschaft gespielt haben. Die Strukturen in den nationalen Verbänden entwickeln sich, die jungen Mädchen haben mehr Möglichkeiten, Fussball zu spielen, und all dies trägt dazu dabei, dass das Niveau allgemein, aber auch bei solchen Turnieren steigt.“

ber Rubio, „aber im Training hastn Zuschauer um dich herum. Wir

würde nicht sagen, dass wir das atten.“ Ralf Peter ergänzte: „Es l, das keinen Verlierer verdient das Schöne am Fussball – erbung für den Frauen-nten, dass das vorherige em Wettbewerb,nsrunden keinr wichtig ist.

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DAS ENDSPIELEin Tor aus heiterem Himmel

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Sommer, Fussball, Sonnenschein – so hiess das Motto des Finaltags der Frauen-U17-Endrunde im Stade de Colovray von Nyon. Französische und spanische Fahnen, Tröten, Hupen und fröhliche Fangesänge trugen zur typischen Endspielatmosphäre bei. Ein riesiges Banner mit der Aufschrift „SANDIE“ erinnerte die französische Mittelfeldspielerin Sandie Toletti daran, dass ihre Familie und Freunde extra aus der Heimat angereist waren, um bei diesem für sie so wichtigen Tag dabei zu sein. Auch von vielen anderen Finalistinnen waren Familienmitglieder und Bekannte anwesend, die auf der Tribüne gerührt den Nationalhymnen lauschten. Die Schweizer Unparteiische Simona Ghisletta pfi ff an und das Frauen-U17-Finale 2011 begann.

Die beiden Mannschaften waren auf sehr unterschiedliche Weise in dieses Endspiel eingezogen. Spanien hatte Island im Halb-fi nale souverän und mit komfortablem Torvor-sprung geschlagen, während Frankreich sich in einem Nervenkrimi inklusive Elfmeter-schiessen gegen Deutschland behauptet hatte. Die beiden Trainer Jorge Vilda (Spanien) und Paco Rubio (Frankreich) hatten im Vorfeld angekündigt, dem Gegner von Beginn an das eigene Spiel aufzwingen zu wollen. Wenngleich die Spielerentwicklung bei dieser Altersstufe im Vordergrund steht, ging es hier doch um einen europäischen Titel. Daraus ergab sich ein beharrlicher Kampf um jeden Zentimeter – bis zum dramatischen, kaum mehr erwarteten Schlusspunkt, der deutlich machte, wie eng Erfolg und Nieder-lage manchmal beieinander liegen können.

Es war schnell klar, dass sich hier zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber-standen, die sich nichts schenken würden. Torchancen waren Mangelware, doch wie

vorherzusehen war, war Spanien hinsichtlich Ballbesitz und Drang zum gegnerischen Tor überlegen. Verantwortlich dafür waren zwei talentierte Mittelfeldspielerinnen: die offensiv wie defensiv starke Spielführerin Gemma Gili mit ihrem feinen Gespür für das Spielge-schehen sowie Marina García, eine robuste, zweikampfstarke Spielerin, deren Spezialität äusserst präzise Zuspiele sind. Auf links sorgte besonders in der ersten Hälfte Albita Pomares ständig für Gefahr. Stets stand und lief sie richtig und nahm so eine wichtige Rolle im spanischen Angriffsspiel ein.

Dennoch konnte sich bis zur Halbzeitpause keines der Teams einen zählbaren Vorteil verschaffen. Echte Torgelegenheiten gab es nur sehr wenige. Frankreich verteidigte konsequent und souverän und konnte sich mit Griedge M´Bock Bathy Nka auf eine über-aus abgeklärte Abwehrregisseurin verlassen. In der Offensivabteilung liess Kapitänin Claire Lavogez gelegentlich ihre Fähigkeiten aufblitzen, mit denen sie schon so manches Spiel entschieden hat. Sie war es auch, die nach 20 Minuten die grösste Möglichkeit hatte: Ihr mit rechts hereingezirkelter Frei-stoss von der linken Seite – praktisch eine Kopie ihres so wichtigen Ausgleichtreffers gegen Deutschland – landete am Aussen-netz. Auf der anderen Seite scheiterte Laura Gutiérrez mit einem stramm geschossenen Freistoss an Frankreichs Torfrau Solène Durand, bevor ein Kopfball der quirligen Stürmerin Raquel Pinel für kurze Aufregung sorgte.

Mehr war aus der ersten Halbzeit nicht zu vermelden, und auch nach dem Wiederanpfi ff ging es nach demselben Schema weiter: Zumeist war Spanien in Ballbesitz und Frank-reich lauterte auf Kontergelegenheiten seiner antrittsschnellen Sturmspitze Meryll Wenger. Zwar erwies sich der Spielaufbau der Französinnen als weniger wirkungsvoll, doch sie gaben nie nach und konnten dank ihrem unermüdlichen Einsatz den technisch beschlagenen Spanierinnen standhalten. Sandie Tolettis enormes Arbeitspensum vor allem in der zweiten Hälfte hielt Frankreich im Spiel und sorgte bei ihrem persönlichen Fanclub auf der Tribüne für besondere Freude.

Beide Seiten zeigten sich äusserst defensiv-stark, was der Entstehung von Tormöglich-keiten naturgemäss abträglich war. Nach einem Sololauf über die rechte Aussenbahn

Die spanische Angreiferin Claudia Barea überlegt, wie sie sich der heranstürmenden französischen Abwehrspielerin Marina Kerrache entledigen soll.

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Die spanische Spielmacherin Gemma Gili schirmt den Ball vor der fl eissigen französischen Mittelfeldspielerin Sandie Toletti ab.

Erfolgreiche Familie: Der spanische Trainer Jorge Vilda und sein Assistent und Vater Ángel freuen sich über die erfolgreiche Titelverteidigung.

brachte Léa Declercq den Ball fl ach zur Mitte, von wo aus ihn Meryll Wenger in den Abendhimmel von Nyon drosch. Auf der Gegenseite lenkte Duran eine Bogenlampe von Alexia Putellas über die Latte. Ein 20-Meter-Schuss der emsigen Claire Lavogez verfehlte ebenfalls knapp das Tor und es wurde immer klarer, dass ein einziger Treffer die Partie wohl entscheiden würde.

Die Fans im Stadion feuerten ihr jeweiliges Team aus Leibeskräften an. Das Spiel stand auf Messers Schneide, und alle begannen bereits, sich auf ein Elfmeterschiessen einzu-stellen – ein Treffer schien zu diesem Zeit-punkt einer an Strafraumszenen eher armen Begegnung einfach nicht mehr wahrschein-lich. Es lief die Nachspielzeit, die Schieds-richterin schaute bereits auf ihre Uhr, da pas-sierte es: Aus heiterem Himmel fand sich Albita Pomares, die über weite Strecken auffälligste Spielerin des Abends, die unab-lässig nach Kombinations- und Abschluss-möglichkeiten gesucht hatte, nach einem raffi nierten Hackenpass von Gemma Gili freistehend im Strafraum wieder. Sie sah hoch, zögerte nur einen Moment und lupfte den Ball dann über die französische Torhüterin hinweg an die Lattenunterkante, von wo aus er hinter die Linie abtropfte. Das Spiel war in dem Augenblick entschieden worden, als niemand mehr damit gerechnet hatte.

In der spanischen Elf, unter den Verantwort-lichen und Anhängern der Mannschaft in Rot gab es nun kein Halten mehr. Der tapfere französische Nachwuchs war am Boden zerstört. Zeit zu reagieren blieb keine mehr, der Schlusspfi ff brachte höchsten Jubel auf der einen und schiere Verzweifl ung auf der anderen Seite zum Ausbruch. „Am Ende hat eine Kleinigkeit entschieden“, resümierte Jorge Vilda. „Fussball kann grausam sein – er war grausam zu Deutschland im Halbfi nale, und heute war er grausam zu uns“, fügte Paco Rubio hinzu. In der Tat liegen Triumph und Trauer im Fussball oft nur um Haares-breite auseinander – und an diesem Tag war das Schicksal den technisch starken Spanierinnen gewogen, die sich das zweite Jahr in Folge mit dem Titel „Frauen-U17-Europameisterinnen“ schmücken durften.

Seine Bilanz kann sich sehen lassen: Keinen Monat nach seinem 30. Geburtstag gewann Jorge Vilda, der 2008 den Trainer-posten bei der spanischen U17-Frauen-Nationalelf übernahm, bereits seinen zwei-ten Europameistertitel in Folge. Die spa-nische Erfolgsstory im Juniorenbereich ist auch eine Vater- und Sohn-Geschichte: Bei den WU17-Wettbewerben assistiert Jorges Vater Ángel seinem Sohn, bei der Alters-stufe darüber halten sie es umgekehrt.

Bemerkenswert ist weiterhin die Tatsache, dass die Spanierinnen sowohl bei ihrem Sieg im vergangenen Jahr als auch bei der Titelverteidigung keinen einzigen Gegen-treffer zuliessen. Dies lässt zunächst an eine sehr defensive Spielweise denken, doch wer die iberischen Teams einmal gesehen hat, weiss, dass dies der Philo-sophie spanischer Trainer im Allgemeinen und Jorge Vildas im Besonderen nicht gerecht wird. Angriff ist die beste Verteidi-gung, wenn eine Mannschaft attraktiven Fussball zeigen will und bereit ist, Risiken durch hohes Pressing einzugehen, um im Erfolgsfall den Gegner unmittelbar in Gefahr zu bringen. Deshalb liegt im

Training der Schwerpunkt auf dem Klein-feldspiel, mit dem Technik, Positionsspiel und Balleroberung besonders gut eingeübt werden können. „Den Titel gleich ein zweites Mal zu gewinnen, ist Wahnsinn“, gestand Jorge Vilda nach dem Endspiel gegen Frankreich ein. „Jetzt weiss die Öffentlichkeit, dass unser Erfolg kein Zufall war, sondern das Ergebnis guter Arbeit im Verband und in den Vereinen.“

Jorge Vilda – Angriff ist die beste Verteidigung

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TECHNISCHE ANALYSEErfolgsrezepte und Ursachenforschung

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Man sollte sich hüten, im Zusammenhang mit einem Turnier mit vier Teams das Wort „Trend“ in den Mund zu nehmen. Dennoch zementierte die geglückte Titelverteidigung der spanischen U17-Juniorinnen, die prak-tisch zeitgleich erfolgte wie der neuerliche Titelgewinn der U19 der Männer, den Status des spanischen Fussballs als Trendsetter in den verschiedenen Nachwuchskategorien beider Geschlechter. Aufgrund der immer noch geringen Anzahl registrierter Spiele-rinnen ist Spanien zwar noch nicht für einen Erfolg auf A-Stufe bereit, doch die zwei aufeinanderfolgenden Erfolge der U17-Aus-wahl zeigen, dass das von allen Männer-teams praktizierte, technisch raffi nierte Pass-spiel auch bei den Frauen erfolgreich ist.

Bei der diesjährigen U17-Endrunde der Männer war ein Trend hin zum 4-2-3-1 zu beobachten gewesen, dem in der Regel von den Spaniern bevorzugten Spielsystem. Bei den Juniorinnen war diese Präferenz weniger ausgeprägt, wobei auch da Deutschland und Spanien auf ein 4-2-3-1 mit Doppelsechs setzten, während Frankreich in einem 4-3-3 mit nur einer Abräumerin (Sophie Vaysse) agierte. Island operierte bei seinem Endrun-dendebüt mit einem vorsichtigen 4-5-1 und setzte darauf, tief zu verteidigen und ein

zahlenmässiges Übergewicht im Mittel-feld zu haben. Die Elf von Thorlákur Arnason hatte in der ersten Qualifi kationsrunde mit zweistelligen Siegen gegen Litauen und Bulgarien sowie einem 5:1 gegen Italien für Aufsehen gesorgt und sich dann mit drei Siegen gegen England, Schweden und Portu-gal und einem Torverhältnis von 8:1 souverän für die Endrunde qualifi ziert. Dies zeigt, wie wichtig die Erfahrung grosser Turniere ist, blieben die Isländerinnen in Nyon doch hinter den Erwartungen zurück und mussten zwölf Gegentreffer (bei insgesamt 19 Turniertoren) hinnehmen. Arnason meinte hinterher, seine Mannschaft sei phasenweise überfordert gewesen: „Es gab Momente, in denen es schien, als ob die Spielerinnen alles verges-sen hatten, was sie konnten. Sie verloren ihren Kampfgeist und konnten den Ball nicht halten. Es wäre untertrieben zu sagen, dass dies eine Enttäuschung war.“

Obwohl sie sich so schnell wie möglich zu neunt hinter den Ball stellten, waren die Isländerinnen den offensiven 4-2-3-1-For-mationen Spaniens und Deutschlands nicht gewachsen, wobei es insbesondere die DFB-Elf gut verstand, die isländische Abwehr bis in den Strafraum zurückzudrängen, um dann aus halblanger Distanz zum Torschuss

anzusetzen. Die 14 Tore in den zwei Spie-len mit isländischer Beteiligung liessen den Endrundenschnitt auf 4,75 Treffer pro Partie anwachsen, womit selbst der in der ersten Qualifi kationsrunde (4,58) verzeichnete Wert übertroffen wurde – von jenem der zweiten Qualifi kationsrunde (3,5), in der besonders intensiv um die vier Startplätze in Nyon gerungen wird, gar nicht zu sprechen.

Dies führte zu Diskussionen über das Endrundenformat. Ein Beobachter meinte: „Wenn eine der vier Mannschaften gegen-über den anderen abfällt, wirkt sich dies stark auf den Turnierverlauf aus. In einem Achterfeld fällt die Präsenz eines Aussen-seiters hingegen viel weniger ins Gewicht. Bei der U17-Frauen-EM – dem einzigen Fuss-ballwettbewerb der UEFA, der mit einem Viererturnier abgeschlossen wird – ist das Endrundenformat ein Dauerthema. In dieser Ausgabe lag die Teilnehmerzahl bei 42 Natio-nalverbänden, was bedeutet, dass die Chance für die Endrundenqualifi kation bei weniger als 10% lag.

VORBEREITUNG

Trotz des missglückten Auftritts der Islände-rinnen herrschte die allgemeine Meinung vor, dass sich das Spielniveau des Wettbewerbs weiter verbessert hat. Béatrice von Sieben-thal, technische Beobachterin der UEFA, hielt fest, dass die drei Spitzenteams in Nyon ein ordentliches bis hohes Niveau erreicht hätten und lobte die Intensität und das anhaltend hohe Tempo der Spiele. Ebenfalls auffallend war, dass im Training mehr Wert auf indivi-duelle Qualitäten gelegt wurde, was sich im hohen technischen Niveau der Spielerinnen niederschlug. Wenngleich die DFB-Auswahl nicht ihre beste Leistung abrufen konnte, so waren doch all ihre Spielerinnen ballsicher, in bester physischer Verfassung und zu attraktivem Kombinationsspiel fähig.

Deutschland zog sein übliches Vorbereitungs-programm durch, das so abläuft, dass der DFB die Klubs seiner Spielerinnen mit indivi-duellen Trainingsplänen für die physische Vorbereitung sowie mit DVDs mit techni-schen Übungen versorgt. Vor der Abreise nach Nyon fanden zudem ein zweiwöchiges Trainingscamp und zwei Testspiele statt – eines gegen ein Frauen-Bundesligateam und eines gegen eine Männer-Juniorenmann-

Ganz knapp schafft es die Isländerin Glodis Perla Viggosdottir, den Ball vor der deutschen Torjägerin Lena Petermann wegzuspitzeln.

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schaft. Die Französinnen bestritten im Rahmen ihrer Vorbereitung, die drei viertä-gige Trainingslager umfasste, ebenfalls zwei Partien gegen Männerteams. Die spanische Auswahl wurde ihrerseits während des gesamten Jahres jeweils drei Tage im Monat zusammengezogen; die konkrete Vorberei-tung auf die Endrunde begann dann mit zwei viertägigen Trainingscamps mit einer Voraus-wahl von 24 Spielerinnen, bevor das end-gültige Aufgebot der 18 Spielerinnen noch-mals zusammenkam. Die Isländerinnen, die mitten im Meisterschaftsbetrieb steckten, trafen sich erst zwei Tage vor der Abreise in die Schweiz und bestritten keine Vorberei-tungsspiele.

Die beiden Finalisten Spanien und Frank-reich spielten einen sehr technisch geprägten Fussball und versuchten, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und das Tempo zu diktieren. Beide Teams waren ballsicher genug (vor allem bei der Annahme), um ihr Passspiel auch auf engem Raum durchzuzie-hen und Angriffe über sehenswerte Kombi-nationen einzuleiten – vor allem über die Aussenbahnen. Die drei Topteams setzten je zwei Flügelspielerinnen ein: Claudia Barea und Albita Pomares bei Spanien, Kadidiatou Diani und Léa Declercq bei Frankreich sowie Linda Dallmann und Sara Däbritz bei Deutschland, die beide auf beiden Seiten zum Einsatz kamen.

DIE SPIELMACHERINNEN

Ein Diskussionspunkt drehte sich um den Spielfeldbereich, in dem die talentiertesten Spielerinnen eingesetzt wurden. Bei der Endrunde in Nyon verstärkte sich der Ein-druck, dass die Teams ihre „Spielmacher“

vermehrt auf der Sechserposition einsetzen. So entpuppte sich die französische Nr. 8, Sandie Toletti, als eine der Schlüsselfi guren der „Bleuettes“, während Gemma Gili und Marina García eine zentrale Rolle in der Angriffsauslösung der spanischen Mann-schaft einnahmen. Auch die dynamische deutsche Doppelsechs mit Lina Magull und Melanie Leupolz beteiligte sich am Offensiv-spiel – ausserdem waren beide regelmässig selber vorne anzutreffen.

DIE TORSCHÜTZINNEN

Eines der auffallenden Merkmale der Endrunde 2011 war die Tatsache, dass nur wenige Tore von den Sturmspitzen erzielt wurden. Drei der vier Teams spielten mit nur einer Spitze – bei Deutschland agierte Fabienne Dongus nur leicht hinter der nomi-nellen Hauptstürmerin Lena Petermann, weshalb man hier von einem Duo sprechen könnte. Das einzige Tor aus dem Spiel heraus, das auf das Konto einer Sturmspitze ging, war jenes der Isländerin Aldis Ludviks-dottir; daneben traf nur noch die Französin Claire Lavogez, allerdings per direkt verwan-deltem Freistoss.

i Flügelspielerinnen ein: Claudia Barea bita Pomares bei Spanien, Kadidiatou

und Léa Declercq bei Frankreich Linda Dallmann und Sara Däbritz bei chland, die beide auf beiden Seiten nsatz kamen.

PIELMACHERINNEN

skussionspunkt drehte sich um den eldbereich, in dem die talentiertesten rinnen eingesetzt wurden. Bei der nde in Nyon verstärkte sich der Ein-dass die Teams ihre „Spielmacher“

Mit geschicktem Körpereinsatz schirmt die spanische Stürmerin Alexia Putellas den Ball vor der isländischen Verteidigerin Irunn Aradottir ab.

STANDARDSITUATIONEN

Fast einem Drittel aller Tore ging eine Standardsituation voraus; darunter befanden sich satte fünf direkt verwandelte Freistösse. Beide französischen Tore gegen Deutschland wurden aus ruhenden Bällen erzielt, wes-halb Ralf Peter die nachlässige Deckungsar-beit seiner Abwehr in diesen Situationen bemängelte. Der zweite Treffer, ein Kopfball der Mittelfeldspielerin Lydia Belkacemi, war zugleich der einzige verwertete Eckstoss des Turniers (bei insgesamt 44 Eckbällen).

WEITSCHÜSSE

Wie an anderer Stelle erwähnt, machten Schüsse aus der Distanz 26% aller Tore aus. Sie waren ein effi zientes Mittel gegen die tiefstehenden Abwehrreihen, die Freiräume in Strafraumnähe zuliessen. Es besteht kein Zweifel, dass sich in dieser Altersklasse die Fähigkeit, aus 20 Metern oder mehr präzise zu schiessen, bezahlt macht. Dies hängt mit dem Niveau der Torhüterinnen zusammen, wobei auch gesagt werden muss, dass die Schlussfrauen in dieser Kategorie oft einen Nachteil in Sachen Körpergrösse haben. Die Vermutung, dass ein hoher Distanzschuss

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MENTALE STÄRKE

Der isländische Trainer Thorlákur Arnason machte sich Gedanken über die Leistung seiner Schützlinge, die seiner Meinung den Druck des Ereignisses schlecht verkraftet hätten. Der französische Coach „Paco“ Rubio lobte seine Spielerinnen nach dem Sieg im Elfmeterschiessen gegen Deutsch-land für ihre Geschlossenheit, ihren Kampf-geist und vor allem ihre mentale Stärke. „Normalerweise gewinnen französische Teams dank ihrer Technik, doch dieses Spiel war eine Frage der Konzentration und des Umgangs mit grossem Druck.“ Sein deutscher Kollege Ralf Peter sprach ebenfalls die hohe psychische Belastung an, die ein Elfmeterschiessen in einem solch wichtigen Spiel mit sich bringe – da spiele die Zahl der im Training verwandelten Elfmeter keine Rolle mehr. Der spanische Trainer Jorge Vilda schliesslich erklärte nach dem in der Nachspielzeit gewonnenen Endspiel: „Wir waren geduldig und sind unserer Spielphilosophie stets treu geblie-ben. Die mentale Stärke hat dabei eine wichtige Rolle gespielt.“ Wie wichtig ist die mentale Stärke auf U17-Stufe? Wie kann ein Coach sein Team in dieser Hinsicht stärker machen, wo, selbst in diesem Alter, so viele Spiele im Kopf entschieden werden?

nur zwei Treffer nach der 70. Minute erzielt, einer davon war der Siegtreffer Spaniens in der Nachspielzeit des Finales gegen Frank-reich. Auch waren die Tore gleichmässig auf beide Halbzeiten verteilt: Neun fi elen vor, zehn nach dem Seitenwechsel.

Minute Tore %

1-10 1 5 11-20 3 16 21-30 1 5 31-40 3 16 40+ 1 5 41-50 3 16 51-60 1 5 61-70 4 21 71-80 1 5 80+ 1 5

Fehlendes Prozent rundungsbedingt.

Team Versuche Schnitt aufs Tor Schnitt

Frankreich 17 8.5 5 2.5Deutschland 39 19.5 24 12Island 5 2.5 4 2Spanien 22 11 16 8

bei der U17 erfolgsversprechender ist als auf A-Stufe, ist legitim. Dennoch liess einer der Trainer verlauten: „Auf U17-Stufe ist es derzeit sehr schwierig, gute Torhüterinnen zu fi nden. Ein Lösungsansatz könnte sein, dass die Nationalverbände mehr Überzeu-gungsarbeit bei den Klubs leisten und sich für Torwarttrainer für die Frauenteams stark-machen.“

HERAUSGESPIELTE CHANCEN

Die Statistik der vier Spiele in Nyon ergab 19 Tore aus 83 Torversuchen, was die hohe Erfolgsrate von 23% ergibt. Interessanter-

weise lag dieser Wert ähnlich hoch wie bei der Endrunde 2010 – doch hier hören die Parallelen auf. 2010 wurden in den vier Spielen lediglich 33 Torversuche verzeichnet, von denen sieben erfolgreich waren. Unter die beeindruckenden Zahlen aus diesem Jahr.

ZEITPUNKT DER TORE

Der Zeitpunkt der in der Endrunde 2011 erzielten Tore spricht für die gute Ausdauer der Spielerinnen, wenn man davon ausgeht, dass die Schlussphasen aufgrund einsetzen-der Müdigkeit oft torreich sind. Doch wurden

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Die deutsche Angreiferin Linda Dallmann wird von der französischen Abwehrspielerin Charlotte Lorgère aus dem Gleichgewicht gebracht.

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LEITFIGUREN GESUCHT

„Was mir gefehlt hat, waren Spielerinnen, die in der Lage sind, ihr Team zu führen und Entscheidungen zu treffen.“ So die Worte von einem der Trainer bei der Endrunde der U17-Frauen-Europameister-schaft in Nyon. Worte, die geeignet sind, die Diskussion über die Merk-male und Besonderheiten des Frauenfussballs anzuheizen. Genauso wie die Tatsache, dass in Nyon bei allen vier Teams Männer als Trainer an der Seitenlinie standen. Was einen zu der provokanten Frage führt, ob männliche Trainer überhaupt in der Lage sind, die weibliche Psyche voll zu verstehen. Diese Frage zählt zu den meist diskutierten im Frauenfussball. So hiess es im technischen Bericht zur Women’s EURO 2009: „Die Teilnehmerinnen wurden von allen Seiten für ihren Teamgeist, ihre Disziplin und ihren Einsatz fürs Kollektiv gelobt. War es daher ketzerisch, dass ein Beobachter von einem ,Mangel an echten Charakteren oder Führungspersönlichkeiten‘ sprach?“

In den Diskussionen fallen immer wieder die Begriffe „Charakter“, „Persönlichkeit“ und „Temperament“, allerdings ohne diese einheit-lich zu defi nieren. Ausserdem besteht die Tendenz, diese Eigen-schaften an der Disziplin, sprich an den Karten, zu messen, was einen schnell auf heikles Terrain führt. Denn fünf gelbe Karten in vier Spielen (davon vier fürs deutsche Team) ist eine Statistik, die insbe-sondere im Hinblick auf die UEFA-RESPEKT-Kampagne eigentlich begrüsst werden sollte. Ist es deshalb fair, diese beiden Aspekte zu verknüpfen? Darf man „Führungsqualitäten“ mit einem Verhalten defi nieren, das gelbwürdig ist?

Folgende Fragen sollten vielleicht einmal diskutiert werden: Ist die (traditionell) niedrige Zahl an gelben Karten Ausdruck eines „passive-ren Verhaltens“? Sind Frauen die zurückhaltenderen Spielerinnen? Wie wichtig ist es, Spielerinnen mit Führungsqualitäten zu fördern? Und wenn dies als wichtig erachtet wird, wie macht man das dann? Würde zum Beispiel mehr Kontakt zu männlichen Spielern und Männerteams zu einer grösseren Wettbewerbshärte beitragen, ohne gleichzeitig negative Auswirkungen auf die Disziplin zu haben?

WIE LANG DAUERT´S NOCH, SCHIRI?

Ein weiterer interessanter (wenn auch deutlich weniger explosiver) Diskussionspunkt ergab sich aus dem Halbfi nale zwischen Frankreich und Deutschland. Nach Ende der regulären achtzigminütigen Spielzeit stand es 2:2 unent-

DISKUSSIONSPUNKTE

defi nieren, das gelbwürdig ist?

Folgende Fragen sollten vielleicht einmal diskutiert werden: Ist die (traditionell) niedrige Zahl an gelben Karten Ausdruck eines „passive-ren Verhaltens“? Sind Frauen die zurückhaltenderen Spielerinnen? Wie wichtig ist es, Spielerinnen mit Führungsqualitäten zu fördern?Und wenn dies als wichtig erachtet wird, wie macht man das dann? Würde zum Beispiel mehr Kontakt zu männlichen Spielern und Männerteams zu einer grösseren Wettbewerbshärte beitragen, ohne gleichzeitig negative Auswirkungen auf die Disziplin zu haben?

WIE LANG DAUERT´S NOCH, SCHIRI?

Ein weiterer interessanter (wenn auch deutlich weniger explosiver) Diskussionspunkt ergab sich aus dem Halbfi nalezwischen Frankreich und Deutschland. Nach Ende der regulären achtzigminütigen Spielzeit stand es 2:2 unent-

09

Mit äusserstem Einsatz versucht die französische Mittelfeldspielerin Sophie Vaysse im Finale, einen Pass der spanischen Spielführerin Gemma Gili abzublocken.

schieden, woraufhin es ohne Verlängerung direkt ins Elfmeterschie-ssen ging. Die Entscheidung über den Finaleinzug fi el dann erst mit dem 16. Schuss. Im Finale schien es bis kurz vor Ablauf der Nachspiel-zeit, als ob das Spiel denselben Verlauf nehmen würde. Die Trainer waren hin- und hergerissen hinsichtlich dieser Regelung: Einerseits waren sie der Meinung, dass es schöner wäre, die Spiele ohne Elfmeterschiessen zu entscheiden, andererseits schien es angesichts der kurzen Regenerationspausen in einem Turnier durchaus sinnvoll, keine Verlängerung vorzusehen – insbesondere in dieser Altersklasse. Oder etwa doch? Ebenfalls diskutabel ist die Spieldauer von 2 x 40 Minuten in der U17-Altersklasse. Die Trainer in Nyon erklärten, dass die meisten Spielerinnen von ihren Meisterschaftsspielen in der ersten oder zweiten Liga gewöhnt sind, 90 Minuten absolvieren zu müssen. Ist eine Spielzeit von 80 Minuten also noch der richtige Weg oder sollte man hier eine Änderung vornehmen?

WECHSEL BEIM AUSWECHSELN ?

Zehn Spielerinnen (sprich 14% aller Nominierten) standen in Nyon keine einzige Minute auf dem Platz. Es wurde deshalb vorgeschlagen, die Zahl der Auswechslungen von drei auf fünf zu erhöhen, damit noch mehr Spielerinnen von der entwicklungsfördernden Erfahrung eines Nachwuchsturnieres profi tieren können. Als Gegenargument wurde angeführt, dass zehn Wechsel innerhalb einer Partie den Spielfl uss beeinträchtigen würden. Wie ist dieser Vorschlag also zu bewerten?

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DEUTSCHLAND

Ralf PETER10.09.1961

TRAINER

Im Elfmeterschiessen gegen Frankreich hatten wir die Nase vorn, aber die Nerven gehören eben auch dazu. Die Spielerinnen müssen das Erlebte als Teil ihrer Entwicklung verbuchen. Unser Ziel – den Titelgewinn – haben wir nicht erreicht, aber wir haben über weite Strecken des Turniers guten Fussball gezeigt und bewiesen, dass wir über genügend Qualität verfügt hätten, um ins Finale zu kommen. Es war eine Herausforderung, sie für das Spiel um den dritten Platz zu motivieren, aber am wichtigsten ist, dass viele Spielerinnen unter Beweis gestellt haben, dass sie eine grosse Zukunft vor sich haben. Sie müssen die Lehren aus diesem Turnier ziehen und weiter an ihrer Karriere arbeiten.

• 4-2-3-1 mit Doppel-6, zwei Flügel-spielerinnen und einer zurückhängenden Spitze

• Ballbesitzorientiertes Spiel dank tech-nischer Stärke

• Gute Physis; 80 Minuten lang hohes Tempo

• Schnelles Umschalten auf Angriff mit direktem Zuspiel auf Stürmerinnen

• Aussenverteidigerinnen schalten sich in Angriffe mit ein, insgesamt hoch aufgerücktes Team

• Disziplinierte, kollektive Verteidigungs-arbeit; Nrn. 6 und 8 die Spielmacherinnen im Mittelfeld

• Sehr variables Angriffsspiel mit fl üssigen Kombinationen

Deutschland – Frankreich

Nr. Spielerinnen Geb. am Pos. FRA ISL T Klub

1 Friederike ABT 07.07.1994 TW 80 40 Herforder SV 2 Sarah ROMERT 13.12.1994 AW 80 FC Bayern München 3 Liesa SEIFERT 17.08.1994 AW 80 80 1. FFC Turbine Potsdam 4 Katharina LEIDING 17.03.1994 AW 80 57 SG Essen-Schönebeck 5 Franziska BRÖCKL 13.06.1994 AW 80 80 FSV Gütersloh 2009 6 Lina MAGULL 15.08.1994 MF 80 80 4 FSV Gütersloh 2009 7 Linda DALLMANN 02.09.1994 ST 80 80 SG Essen-Schönebeck 8 Melanie LEUPOLZ 14.04.1994 MF 80 80 1 TSV Tettnang 9 Lena PETERMANN 05.02.1994 ST 80 80 Hamburger SV10 Sara DÄBRITZ 15.02.1995 ST 80 57 1 SpVgg Weiden11 Fabienne DONGUS 11.05.1994 ST 63 80 VfL Sindelfi ngen12 Meike KÄMPER 23.04.1994 TW 40+ FCR 2001 Duisburg13 Hanna KALLMAIER 18.01.1994 AW FC Bayern München14 Annabel JÄGER 06.01.1994 AW 17+ 80 4 FSV Gütersloh 200915 Jacqueline DE BACKER 12.07.1994 ST 1. FC Saarbrücken16 Christina SCHEDEL 29.04.1994 AW 23+ FC Bayern München17 Merle BARTH 21.04.1994 MF 23+ Bayer 04 Leverkusen18 Selina HÜNERFAUTH 15.10.1994 MF TSG 1899 Hoffenheim

Pos. = Position; T = Tore; + = eingewechselt

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FRANKREICH

Nr. Spielerinnen Geb. am Pos. GER ESP T Klub

1 Solène DURAND 20.11.1994 TW 80 80 Montpellier HSC 2 Sarah HUCHET 04.05.1994 AW 80 80 Stade Briochin 3 Charlotte LORGÈRE 25.08.1994 AW 40 25+ Toulouse FC 4 Marina KERRACHE 10.02.1994 AW 80 80 Toulouse FC 5 Griedge M’BOCK Bathy Nka 26.02.1995 AW 80 80 Stade Briochin 6 Lydia BELKACEMI 02.03.1994 MF 80 80 1 Le Mans FC 7 Léa DECLERCQ 12.05.1995 ST 80 80 FC Hénin-Beaumont 8 Sandie TOLETTI 13.07.1995 MF 40 80 Montpellier HSC 9 Meryll WENGER 03.10.1994 ST 40+ 79 Montpellier HSC10 Claire LAVOGEZ 18.06.1994 MF 80 80 1 FC Hénin-Beaumont11 Clarisse LE BIHAN 14.12.1994 ST 1+ Stade Briochin12 Marie ADRAM 23.04.1995 AW 40+ Montigny-le-Bretonneux13 Claire LEVASSEUR 04.02.1994 AW FCF Juvisy14 Charlotte LANDRIEUX 22.01.1994 MF FC Hénin-Beaumont15 Sophie VAYSSE 22.01.1994 MF 80 80 AS PTT Albi16 Romane MUNICH 08.10.1994 TW FSV Jägersburg (GER)17 Kadidiatou DIANI 01.04.1995 ST 80 36 FCF Juvisy18 Mélodie HUREZ 22.05.1994 ST 19+ FC Hénin-Beaumont

Pos. = Position; T = Tore; + = eingewechselt

Francisco „Paco” RUBIO06.12.1953

TRAINER

In der Halbzeitpause gegen Deutschland habe ich Aus-wechslungen vorgenommen, weil ich das Gefühl hatte, dass nur wir Trainer daran glaubten, dass wir es schaf-fen können. Wir haben sie ein bisschen angestachelt und dann sind sie rausgegan-gen und haben es gepackt. Im Endspiel war die überwie-gende Zeit Spanien in Ballbe-sitz und unsere Offensivabtei-lung konnte ihr Angriffsspiel nicht wie gewohnt aufziehen. Die Mannschaft hat andert-halb Jahre lang zusammen-gespielt und es war für sie alle ein tolles Abenteuer. Ein Finale zu verlieren, tut immer besonders weh, denn die Leute erinnern sich immer nur an den Ersten. Es ist schade, dass wir mit dieser Enttäu-schung zum Abschluss ausei-nandergehen mussten, aber das hier wird ihnen immer im Gedächtnis bleiben – und ich hoffe, sie werden noch andere Endspiele bestreiten und ähnlich schöne Abenteuer erleben.

• 4-3-3 mit einer Abräumerin und zwei schnellen Flügelspielerinnen

• Technisch stark in allen Mannschafts-teilen mit ausgezeichneten Einzelkönne-rinnen

• Angriffsauslösung vorzugsweise über Kurzpass-Kombinationen

• Lange Abstösse der Torhüterin auf die Stürmerinnen

• Schnelles Umschalten auf Angriff über die Aussenbahnen

• Starke Innenverteidigung; gelegentlich Manndeckung im Mittelfeld

• Flüssiges Angriffsspiel mit häufi gen Positionswechseln

Frankreich – Deutschland

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ISLAND

Thorlákur ARNASON 13.09.1969

TRAINER

Nach dem Spiel gegen Spanien waren wir sehr ent-täuscht. Taktische Überlegun-gen werden irrelevant, wenn man den Ball nicht gewinnen bzw. behaupten kann. Die Spie-lerinnen haben sich offenbar von der Kulisse – den Fernseh-kameras und der Stimmung und allem – beeindrucken lassen. In der zweiten Halbzeit ging es dann nur noch darum, die Ehre zu retten. Gegen Deutschland haben wir besser gespielt und stellenweise Fussball gezeigt, von dem im Halbfi nale nichts zu sehen war. Die Deutschen haben eigentlich unsere Abwehr gar nicht so sehr ausgehebelt – die meisten der Gegentore entstanden aus Standardsituationen oder Weit-schüssen. Ich hatte die Mann-schaft umgestellt und einige Spielerinnen herausgenommen, die gegen Spanien nicht ihr volles Potenzial abrufen konn-ten, um anderen eine Chance zu geben, Turniererfahrung zu sammeln – schliesslich geht es hier vor allem um die Entwicklung der Spielerinnen.

• 4-5-1 mit einer Abräumerin und einer Sturmspitze

• Sehr starker Teamgeist und Einsatz; kämpften bis zum Schluss

• Kompakte, tief in der eigenen Hälfte ste-hende Abwehr, zu zehnt hinter dem Ball

• Starke zentrale Achse, insbesondere Nr. 4 in der Abwehr und Nrn. 6 und 11 im zentralen Mittelfeld

• Gegenstösse durch Torhüterin oder Innenverteidigerinnen eingeleitet

• Vorrangig direktes Zuspiel auf Sturmspitze mit Unterstützung aus dem Mittelfeld

• Sehr viele lange Bälle aus dem zentralen Mittelfeld über die gegnerische Abwehr hinweg

Island – Spanien

Nr. Spielerinnen Geb. am Pos. ESP GER T Klub

1 Unnbjörg OMARSDOTTIR 18.04.1994 TW 80 Vikingur 2 Sandra Maria JESSEN 18.01.1995 MF 22+ 46 Thor 3 Gudrun ARNARDOTTIR 29.07.1995 AW 80 40 Selfoss 4 Irunn ARADOTTIR 26.05.1994 AW 80 80 Stjarnan 5 Glodis Perla VIGGOSDOTTIR 27.06.1995 MF 80 80 HK 6 Lara Kristin PEDERSEN 23.05.1994 MF 80 80 Afturelding 7 Telma THRASTARDOTTIR 29.03.1995 MF 80 80 1 Stabæk Fotboll (NOR) 8 Lara GARDARSDOTTIR 11.03.1994 MF 80 34+ IBV Vestmannaeyjar 9 Aldis LUDVIKSDOTTIR 07.01.1994 ST 58 24+ 1 FH Hafnarfjördur10 Gudmunda OLADOTTIR 03.01.1994 ST 40 80 Selfoss11 Hildur ANTONSDOTTIR 18.09.1995 MF 80 80 Valur Reykjavik12 Arna KRISTINSDOTTIR 27.07.1994 TW 80 Kefl avik13 Svava OLAFSDOTTIR 22.07.1994 AW 80 IBV Vestmannaeyjar14 Eva ABRAHAMSDOTTIR 23.02.1994 MF 18+ 56 Fylkir15 Ingibjorg ELLERTSDOTTIR 14.01.1994 AW 40+ Grindavik16 Agusta KRISTINSDOTTIR 30.04.1994 MF KA17 Berglind AGUSTSDOTTIR 28.07.1995 ST Valur Reykjavik18 Anna Maria BALDURSDOTTIR 28.08.1994 AW 62 40+ Stjarnan

Pos. = Position; T = Tore; + = eingewechselt

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SPANIEN

Jorge VILDA 07.07.1981

TRAINER

Spielerinnen dabei zu haben, die schon 25 Länderspiele vorweisen können und über EM- und WM-Erfahrung ver-fügen, war ein grosser Vorteil. Das Endspiel gegen Frank-reich war ausgeglichen. Beide Teams haben gut gespielt und sich gegenseitig neutra-lisiert. Es war zu erwarten, dass am Ende eine Kleinigkeit entscheiden würde. Unsere Torhüterin Noelia Gil war sehr zuverlässig und unsere Abwehrregisseurin Ivana Andrés hat ein fehlerfreies Turnier gespielt. Aber der Sieg ist auf die mannschaft-liche Geschlossenheit zurück-zuführen und darüber bin ich besonders froh. Zwei Titel hintereinander zu gewinnen ist etwas ganz Besonderes und ich hoffe, dass es dazu führt, dass die Medien mehr über Frauenfussball berichten und wir so mehr Mädchen in Spanien für den Fussball gewinnen können.

• 4-2-3-1 mit Doppel-6 und zwei gefährlichen Flügelspielerinnen

• Ballbesitzorientiertes Spiel dank technischer Stärke

• Gefälliges, hochpräzises Kurzpassspiel

• Angriffsphilosophie; gute Nutzung der Räume; durchdachtes Flügelspiel

• Sofortiges, intensives Pressing auf

die ballführende Spielerin; schnelle Ballrückeroberung

• Kompakte Verteidigungsarbeit im zentralen Bereich durch Innenverteidi-gerinnen (Nrn. 4 und 5) und defensives Mittelfeld (Nrn. 6 und 8)

• Starker Teamgeist; Führungsspiele-rinnen sehr reif und erfahren für diese Altersstufe

Spanien – Island

Nr. Spielerinnen Geb. am Pos. ISL FRA T Klub

1 ANE Ochoa 18.04.1995 TW Gasteiz 2 CELIA Jiménez 20.06.1995 AW 40+ Sevilla FC 3 MAITANE López 13.03.1995 AW Ciutat de Palma 4 IVANA Andrés 13.07.1994 AW 72 80 Valencia CF 5 Laura ‘GUTI’ Gutiérrez 02.05.1994 AW 80 80 FC Barcelona 6 PAULITA López Muñoz 04.07.1994 AW 8+ Club Atlético de Madrid 7 GEMMA Gili 21.05.1994 MF 66 80 Valencia CF 8 MARINA García 03.08.1994 MF 80 80 1 SP Llanos Olivenza 9 RAQUEL Pinel 30.08.1994 ST 56 76 CD Sporting Club10 Claudia ‘COMGUI’ Barea 19.01.1994 ST 80 56 Valencia CF11 ALEXIA Putellas 04.02.1994 ST 80 80 2 RCD Espanyol12 NELLY Maestro 19.07.1994 MF 14+ UD Aragonesa13 NOELIA Gil Pérez 23.05.1994 TW 80 80 Club Atlético de Madrid14 LAURITA Ortiz 04.05.1994 ST 24+ Club Atlético de Madrid15 SILVIA Pereira 28.06.1994 ST 24+ 4+ Escuela Navega16 ALBITA Pomares 29.08.1995 ST 80 80 1 RCD Espanyol17 Raquel CARREÑO 01.02.1994 AW 80 40 AD Torrejón18 NURIA Mendoza 15.12.1995 AW 80 80 RCD Espanyol

Pos. = Position; T = Tore; + = eingewechselt Ein Tor war ein Eigentor der Isländerin Glodis Viggosdottir

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DIE TECHNISCHE BEOBACHTERIN

Tore Spielerinnen Land 4 Annabel JÄGER Deutschland Lina MAGULL Deutschland 2 Alexia PUTELLAS Spanien

BESTE TORSCHÜTZINNEN

Nr. Name Land

Torhüterinnen

1 Solène DURAND Frankreich

13 Noelia GIL Spanien

Verteidigerinnen

4 Ivana ANDRÉS Spanien

4 Irunn ARADOTTIR Island

5 Laura GUTIÉRREZ Spanien

14 Annabel JÄGER Deutschland

5 Griedge M’BOCK Bathy Nka Frankreich

18 Nuria MENDOZA Spanien

Mittelfeldspielerinnen

8 Marina GARCIA Spanien

7 Gemma GILI Spanien

8 Mélanie LEUPOLZ Deutschland

6 Lina MAGULL Deutschland

6 Lara PEDERSEN Island

8 Sandie TOLETTI Frankreich

Stürmerinnen

10 Sara DÄBRITZ Deutschland

7 Linda DALLMANN Deutschland

7 Léa DECLERCQ Frankreich

11 Fabienne DONGUS Deutschland

10 Claire LAVOGEZ Frankreich

9 Raquel PINEL Spanien

16 Albita POMARES Spanien

10 Alexia PUTELLAS Spanien

ENDRUNDENAUSWAHL

Solène

DURAND

Griedge

M’BOCK Bathy Nka

Lara

PEDERSEN

Claire

LAVOGEZ

Ivana

ANDRÉS

Marina

GARCIA

Sara

DÄBRITZ

Albita

POMARES

Noelia

GIL

Nuria

MENDOZA

Sandie

TOLETTI

Raquel

PINEL

Irunn

ARADOTTIR

Gemma

GILI

Linda

DALLMANN

Alexia

PUTELLAS

Laura

GUTIÉRREZ

Mélanie

LEUPOLZ

Léa

DECLERCQ

Annabel

JÄGER

Lina

MAGULL

Fabienne

DONGUS

Torhüterinnen Verteidigerinnen

Verteidigerinnen Mittelfeldspielerinnen

Mittelfeldspielerinnen Stürmerinnen

Stürmerinnen

Die Nähe zum UEFA-Sitz brachte es mit sich, dass bei der Frauen-U17-Endrunde in Nyon eine ganze Mannschaft von „technischen Beobachtern“ vor Ort war – und die Kapitänsbinde trug der Technische Direktor der UEFA, Andy Roxburgh... Als „echte“ Chefbeobachterin fungierte die Schweizer A-National-trainerin Béatrice von Siebenthal, die vor ihrer Trainerkarriere 14 Jahre lang bei BCO Basel, dem SV Sissach und dem FC Bern Fussball spielte. Die Inhaberin einer UEFA-Pro-Lizenz, die gerne erzählt, dass sie in ihrem Trainerkurs die einzige Frau war, begann ihre Laufbahn nach der aktiven Zeit im Regionalfussball, bevor sie ein Jahr später den FC Rot-Schwarz Thun übernahm. Ihr internationales Debüt gab sie 1995 als Frauen-U19-National-trainerin; ihre Vereinsmannschaft trainierte sie parallel dazu weiter. Seit 1996 gehört sie fest dem Trainerstab des Schweize-rischen Fussballverbands an; das Frauen-A-Nationalteam betreut sie seit 2005.

ACHTERIN

Die Schweizer A-Nationaltrainerin Béatrice von Siebenthal stand bei der Endrunde in Nyon als technische Beobachterin der UEFA im Einsatz.

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ERGEBNISSE

28. Juli 2011Island – Spanien 0:4 (0:3)

12. Marina García 0:1, 34. Alexia Putellas 0:2, 36. Alexia Putellas 0:3, 67. Glodis Viggosdottir 0:4 (Eigentor)Zuschauer: 700 im Colovray-Stadion, Nyon; Anstoss 14.00 UhrGelbe Karte: ESP: 72. Alexia Putellas Schiedsrichterin: Simona Ghisletta (Schweiz) Assistentinnen: Saribekyan; Vidova / Vierte Offi zielle: Grundbacher

Deutschland – Frankreich 2:2 (1:0); 5:6 nach Elfmeterschiessen

8. Lina Magull 1:0, 49. Claire Lavogez 1:1, 60. Lydia Belkacemi 1:2, 68. Annabel Jäger 2:2 Elfmeterschiessen (Frankreich begann): Claire Lavogez 0:0 (verschossen), Lina Magull 0:1, Lydia Belkacemi 1:1, 1:1 Linda Dallmann (gehalten) 2:1 Léa Declercq 2:2 Liesa Seifert 3:2 Marina Kerrache 3:3 Lena Petermann Sarah Huchet 4:3, Sara Däbritz 4:4, Griedge M’Bock Bathy Nka 5:4, Franziska Bröckl 5:5, Marie Adram (gehalten) 5:5, Annabel Jäger (verschossen) 5:5, Meryll Wenger 6:5, Melanie Leupolz (verschossen) 6:5Zuschauer: 550 im Colovray-Stadion, Nyon; Anstoss 18.00 UhrGelbe Karte: GER: 76. Annabel Jäger Schiedsrichterin: Anstoss Konstantina Boumpouri (Griechenland) Assistentinnen: Spirkoska; Zora / Vierte Offi zielle: Grundbacher

HALBFINALBEGEGNUNGEN

31. Juli 2011Island – Deutschland 2:8 (0:5)

12. Sara Däbritz 0:1, 14. Lina Magull 0:2 , 26. Annabel Jäger 0:3, 38. Annabel Jäger 0:4, 40.+1 Lina Magull 0:5, 47. Lina Magull 0:6 (Elfmeter), 48. Telma Thrastardottir 1:6, 67. Annabel Jäger 1:7, 68. Melanie Leupolz 1:8 , 80. Aldis Ludviksdottir 2:8 Zuschauer: 550 Colovray-Stadion, Nyon; Anstoss 14.00 UhrGelbe Karten: GER: 46. Melanie Leupolz, 57. Lena Petermann, 80.+4 Lina Magull Schiedsrichterin: Konstantina Boumpouri (Griechenland) Assistentinnen: Spirkoska; Zora / Vierte Offi zielle: Grundbacher

SPIEL UM DEN 3. PLATZ

31. Juli 2011Spanien – Frankreich 1:0 (0:0)

80.+2 Albita Pomares 1:0 Spanien: Noelia Gil; Raquel Carreño (41. Celia Jiménez), Laura Gutiérrez, Ivana Andrés, Nuria Mendoza; Gemma Gili (Kapitänin), Marina García; Claudia Barea (56. Laura Ortiz), Alexia Putellas, Albita Pomares; Raquel Pinel (Silvia Pereira 76.)Frankreich: Solène Durand; Sarah Huchet, Marina Kerrache, Griedge M’Bock Bathy Nka, Lydia Belkacemi; Sophie Vaysse, Sandie Toletti; Kadidiatou Diani (36. Mélodie Hurez / 55. Charlotte Lorgère), Claire Lavogez (Kapitänin), Léa Declercq; Meryll Wenger (79. Clarisse Le Bihan)Zuschauer: 1 500 im Colovray-Stadion, Nyon; Anstoss 18.00 UhrGelbe Karten: KeineSchiedsrichterin: Simona Ghisletta (Schweiz) Assistentinnen: Saribekyan; Vidova / Vierte Offi zielle: Grundbacher

ENDSPIEL

Name Land Geburtsdatum FIFA Schiedsrichterinnen Konstantina BOUMPOURI Griechenland 09.05.1981 2010 Simona GHISLETTA Schweiz 11.06.1976 2010

Schiedsrichterassistentinnen Araksya SARIBEKYAN Armenien 27.02.1982 2009 Vesna SPIRKOSKA EJR Mazedonien 04.03.1985 2009 Gergana VIDOVA Bulgarien 18.12.1977 2000 Kateryna ZORA Ukraine 09.03.1986 2011

Vierte Offi zielle Désirée GRUNDBACHER Schweiz 16.08.1983 –

OFFIZIELLE

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