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112 Ueber das chromsauro Chromoxgd. sich beim Schiitteln mit Luft zu leicht oxydirt uud diesc Oxydation irrthiimlich als Wirkung des Chlors in Rechnung kommt. 4) Die Jodkaliumprobe von S c h war z ist zuverlassig beim Chlorwasser, giebt aber zu hohe Werthe beim Chlorkalk. 5) Die Exhalation des Chlorwassers aus einer zu meh- ren vergleichenden Versuchen bestimmten Plasche is t bci deren successiver Entleerung so bedeutend , dass dies auch fur die kiirzesten Zeitfristen beachte t wcrden muss. Ueber das ohromsaure Chromoxyd. Von 0. Popp.*) Wenn eine Losung von unterschwcfligsaurem Natron mit einer Losung von saurem chromsauren Kali erhitzt wird, so bildet sich ein brauner Niederschlag von chromsaurem Chrom- oxyd. Wird die Losung des Na0,S202 mit dcr Kalibichro- matlosung in der Kalte vermischt, so findet momentan schein- bar keine Einwirkung statt; nach kurzcr Zeit bilden sich braune wolkige Ablagerungen , die Menge des Niederschla- gcs wird allmahlig starker und ist nach einigen Tagen fast vollstandig. Bringt man die Losung des Natronhyposulfits erst zum Kochen und fugt dann allmahlig die Kalibichromatlosung hinzu, so findet die Ausscheidung des braunen Niederschlages sofort statt; doch bleibt auch hier immer ein kleincr Theil geltist, der sich erst nach einigor Zeit vollstandig niederschlagt. In beiden Fallen ist der copiose braune Niederschlag hydrati- aches chromsaures Chromoxyd. Die nach der Zersetzung resultirende Losung enthalt , ausser ctwas unzersetztem Na- tronhyposulfit , neutrales Kalichromat , schwefelsaures und schwefligsaures Salz. Die Reaction kann durch folgende Zersetzungsgleichung wiedergegeben werden : Z(K0, 2 CrO3) + NaO, S20e = KO, Cr03 + Cr203, Cr03 + KO, SO3 + NaO, SO2. *) Als Scparatabdruck aus den Annalen d. Chenl. u. Pbarmaeie. Bd. 156 (1870) vom Rrn. Verfasser eingceandt. €?. L.

Ueber das chromsaure Chromoxyd

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112 Ueber das chromsauro Chromoxgd.

sich beim Schiitteln mit Luft zu leicht oxydirt uud diesc Oxydation irrthiimlich als Wirkung des Chlors in Rechnung kommt.

4) Die Jodkaliumprobe von S c h w a r z ist zuverlassig beim Chlorwasser, giebt aber zu hohe Werthe beim Chlorkalk.

5 ) Die Exhalation des Chlorwassers aus einer zu meh- ren vergleichenden Versuchen bestimmten Plasche is t bci deren successiver Entleerung so bedeutend , dass dies auch fur die kiirzesten Zeitfristen beachte t wcrden muss.

Ueber das ohromsaure Chromoxyd. Von 0. P o p p . * )

Wenn eine Losung von unterschwcfligsaurem Natron mit einer Losung von saurem chromsauren Kali erhitzt wird, so bildet sich ein brauner Niederschlag von chromsaurem Chrom- oxyd. Wird die Losung des Na0,S202 mit dcr Kalibichro- matlosung in der Kalte vermischt, so findet momentan schein- bar keine Einwirkung statt; nach kurzcr Zeit bilden sich braune wolkige Ablagerungen , die Menge des Niederschla- gcs wird allmahlig starker und ist nach einigen Tagen fast vollstandig.

Bringt man die Losung des Natronhyposulfits erst zum Kochen und fugt dann allmahlig die Kalibichromatlosung hinzu, so findet die Ausscheidung des braunen Niederschlages sofort statt; doch bleibt auch hier immer ein kleincr Theil geltist, der sich erst nach einigor Zeit vollstandig niederschlagt. In beiden Fallen ist der copiose braune Niederschlag hydrati- aches chromsaures Chromoxyd. Die nach der Zersetzung resultirende Losung enthalt , ausser ctwas unzersetztem Na- tronhyposulfit , neutrales Kalichromat , schwefelsaures und schwefligsaures Salz. Die Reaction kann durch folgende Zersetzungsgleichung wiedergegeben werden :

Z(K0, 2 CrO3) + NaO, S 2 0 e = KO, Cr03 + Cr203, Cr03 + KO, SO3 + NaO, SO2.

*) Als Scparatabdruck aus den Annalen d. Chenl. u. Pbarmaeie. Bd. 156 (1870) vom Rrn. Verfasser eingceandt. €?. L.

Ueber das chromsaure Chromoxyd. 113

Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass primitiv der Bil- dung der schwefligen und Schwefelsaure die der Unterschwe- felshre vorausgeht und erstere beiden die Zersetzungspro- ducte der letzteren sind. Der Reactionsgleichung wiirde man demnach folgenden Ausdruck geben miissen:

2(KO, 2Cr03) + XaO, SBOB = KO, CrOS + CrBOs, CrOs + NaO, SpOs + KO,

welch’ letzteres, besonders in der Hitze, die Bildung der schwefligen und Schwefelsaure veranlassen und unterstiitzen wiirde.

Das Auftreten des’ chromsauren Chromoxyds von der angenommenen Formel Cre03, Cr03 kann als normales und primitives aufgefasst werden; doch ist dessen Bildung an ganz bestimmte Bedingungen gekniipft. Dasselbe bildet sich nur dam, wenn die Zersetzung in der Kalte geschieht und die Verbindung nicht zu lange ausgewaschen wird. Wird die Verbindung in der Hitze gebildet und das Auswaschen so lange fortgesetzt , bis das ablaufende Waschwasser nicht mehr gelb gefarbt erscheint, so resultirt stets eine Verbin- dung, welche der Formel 2 Cr203, CrOS entspricht, und ist dieses Verhalten auf die Eigenschaft des einfach - basischen Salzes, in ein iiberbasisches iiberzugehen, begriindet

Das so dargestellte chromsaure Chromoxyd ist sehr hydratisch und, bei gelinder Warme getrocknet, eia leichtes voluminoses Pulver von tief gelbbrauner Farbe. Es lost sich, besonders beim Erwarmen , leicht in verdiinnter Schwefel- und Salzsaure auf mit intensiv griiner Farbe; in verdiinnter Essigsaure ist es schwerer loslich. Salpetersiiure lost es mit tief brauner Farbe, concentrirte Salzsaure beim Erwarmen unter Chlorentwickelung auf. Aus den Auffiisungen in ver- diinnter Sale- und Schwefelsaure wird durch Ammoniak grii- nes Chromoxyd gefallt ; in Losung bleibt Ammonchromat, gewohnlich etwas Chromoxyd gelost enthaltend.

Wird die Verbindung im Platintiegel vorsichtig erhitzt, so entweicht zuerst das Hydratwasser ; bei gesteigertem Er- hitzen tritt ein heftiges Gliihphanomen ein; es wird Sauer- stoff entwickelt und reines Chromoxyd von schon griiner

&oh. d. Phnrm. UXUVI. Bds. 8. BtL 8

114 Ueber. Perser gratissima Gaei.tner (Laurinene).

Farbe bleibt zuriick. Mit kohlensauren und aetz. Alkalien gekocht wird grunes Chromoxyd ausgeschieden und Chromat gebildet.

Die Analyse der Verbindungen geschah in der Weise, dass dieselben mit Natroncarbonat so lange gekocht wurden, bis das gebildete Chromoxyd rein griin war, und dieses als solches direct bestimmt. Das in Losung gegangene Chromat wurde durch schweflige Siiure reducirt und als Chromoxyd bestimmt.

Wie schon oben erwiihnt, war es nur maglich eine Ver- bindung zu erhalten, welche der Formel Cr203, Cr03 ent- sprach, wenn die Zersetzung in der Kalte geschah und das Auswaschen nicht zu lange fortgesetzt wurde ; gewohnlich resultirten Verbindungen, welche den Formeln Cr 8 0 3 , CrO3 und 2 Cra03, CrO3 intermediar waren. Geschah die Bildung der Verbindung in der Siedhitze und wurde das Auswaschen derselben so lange fortgesetzt , bis das Waschwasser farblos erschien, so entsprach die Zusammensetzung der Verbindung immer der Formel 2Cr*03, CrOS, und zwar mit 9 Aequiva- lenten Hydratwasser , so dass die Formel des hydratischen chromsauren Chromoxyds als 2 Cr203, CrOS + 9 aq. aufge- fasst werden kann.

Dieses iiberbasische chromsaure Chromoxyd scheint die bestandigste der eventuellen Verbindungsgrade zu sein, welche das Chromoxyd mit der Chromsiiure eingehen kann.

Laboratorium in G 6 t t i n ge n , den 15. Juli 1870.

Ueber Persea gratissima Baertner (Laurineae). Von Dr. Theodor P e c k o l t in Rio de Janeiro.

A b a ca t e i F a , A va c a t e n ba u m, Abacatenbirne (P e - r e i r a A b a c a t e ) , L o u r e i r o A b a c a t e , A b a c a t e n - 1 o r b e e r. 1st in einigen Werken Advogatobaum benaunt, welches man von Advocaten herriihrend glauben konnte; doch ist der ursprungliche von den Caraiban herstammende Name