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Heft t4 Kurze Originalmitteilungen ~ 1960 (Jg. 47) Ober den Einsatz der Filmkamera bei phiinometrischen Untersuehtmgen an Kartoffeln Der Begriff ,,Ph~nometrie" wurde roll den Meteorologen gepr~gt. Man versteht darullter alle MeBmethoden, die ge- eigllet sind, das Pflanzellwachstum laufend zu iiberwaehen, um an diesell Messullgen die Wirkullgen der meteorologischen Faktoren zu untersuchen. Mit Hilfe der Ph~nometrie hoffen wir, eillen tiefereI1 Einblick ill die Entwicklllllgsphysiologie Fig. I. Versuehsanordnung mit Kulturgef~ig, Kamera AK 16 Blitzger~it B 140 und Schaltuhr der Pflanzen vom Standpunkt der Wechselbeziehungen zwi- schen Erbgut und Umwelt zu gewinnenl~). Um das Knollenwachstum von Kartoffeln laufelld ver- folgen zu k611nen, wllrdell Mitscherlich-GefS~Be entsprechend abgeiindert und mit einem lichtdichtell Allfsatz versehenlb). Mit Tastern wurden die in einem Hohlraum wachsenden Knol- len t~glieh oder jedell 2. Tag gemessen. Eine ellgere 3/feBfolge war wegen der Fehlergrenzen der Messung nicht sinnvoll. Diese Schwierigkeitell (Messell, Mel3genauigkeit und Bertihren der wachsenden Knollen) kollnten dutch den Einsatz der Fitm- kamera llmgangen werden. An einer seitlichen 0Iinung des Gef/tBmantels wllrde die Filmkamera AK 16 und das Elektronenblitzger/~t B 140 an- .4uyus/ 79S9 Ykzze// ld 7d 7d ~2 7Z Cll~ 3 7d0 ..... " 750 - .." .......... ...... " ........ ..... " 7r 7#.~7oa ..."""" 73d ........ """ .... * zdO- .... ......... . '. 77d Fig. 2. Volumina einer sttindlich gefilmten Kartoffenknolle (Sorte Mira) im Wachstum gebracht und das Innere des Gef~tBes gegen Einfall von Tages- lieht abgedichtet (Fig. 1). Die Einzelbild-Allfnahmen wurden mit eiller vom Institut ffir the0retische Physik der Universit/it Rostoek gebauten Sehaltuhr ausgel6st. Ein KOlltakt an der Antriebswelle der Kamera gew/ihrleistete die Synchronit~t zwischen Kameraversehluf3 ulld Blitz. Die Aufnahmefrequenz betrug eille Aufnahme pro Stunde. Die Spiegelreflexeinrich- tung der Kamera gestattete eill gellaues Einstellen auf die zu beobachtenden Knollen. Das Anfl6sungsverm6gen des t6 mm-Filmes reichte aus, nm zu sicheren Zllwachsmessungell zu kommen. Es erwies sich abet als gfinstig, den Bildausschnitt auf nur eine Knolle zu besehrSmken. Zeit-, Temperatur- nnd Grrl3enkontrolle war jederzeit mOglieh, well wit eine Uhr, ein Thermometer und einen Mal3stab im Inneren der Geliil3e im Bereich des Bildaussehnittes angebracht hatten. Schon beim Vorffihren der gewonnenen Filmstreifen regi- strierte das Auge eill periodisches, vorzugsweise n~chtliches Wachstum der Kllollen. Die Eillzelbildauswertung, die durch Ausmessen der im Leseger~t vergrTf3erten Bilder erfolgte, zeigte eine delltliche Bevorzllgung der Zeit yon t6.00 bis 7.00 Uhr ffir das Knollenwachstum. ~Vir erfaf3ten sowohl Knollen, die am Tage wenig wuchsen, als auch Knollen, die zwischell 7.00 und 16.00 Uhr llicht dell geringsten Zllwachs erkennen lieflen. Aus der Fig. 2 kann man entnehmen, dab bei kr~ftigem Wachstum durchaus ~u yon Stunde zu Stunde zu erkellnen sind. Dies ist gegenfiber dell bisherigen phiillo- metrischen Messllllgen anf der Grulldlage yon Proberodungen oder Einzelmessullgen eille bedeutende Verbesserullg, llm kurzfristige, signifikante Zuwachswerte zu erlangell. Es ergibt sich die MOglichkeit, gemeinsam mit Messungen yon Assimilation, Atmung ulld Transpiration der oberirdischen Organe den Stoffhaushalt der gesamten Kartoffelpflanze in Abh~ingigkeit von der Umwelt einigermal3en zu erfassen. Werdell diese Untersuchungell auf verschiedene Kartoffel- sorten bzw. -stEmme ausgedehnt, so kann diese physiologisch telldierte Arbeitsriehtullg der praktischen Pflanzenztichtung wertvolle Diellste leisten. Solche Untersuchungen brauchen aber nicht auf die Kartoffel beschr~nkt zu bleiben, sondern k6nnen elltsprechend auch allf andere Kulturpflallzen allsgedehllt werden. In F~I- lell, in denen das VVachstum oder die EntwieMung aus Grfinden der MeBschwierigkeiten llicht genall genug verfolgt werden k6nllen, hilft der Einsatz der Filmkamera, diese Klippen zu tiberbriicken, und erschlief3t neue Arbeitsm6gliehkeiten. Institut /i& P/lanzenziichtung der Deutschen Akademie der Landwirtsaha[tswissenschc~ften zu Berlin und d grarme~eorologG sahe Forschungsstation des Meteorologischen und Hydrologischen Dienstes der DDR, Grofl-Li~sewitz, Kreis Rostock K.-t~. ENGEL, K. ENGELHARDT und A. RAEUBER Eingegangen am 22. April 1960 ~) ENGEL, K,-H., u. A. RAEtmER: a) Sitz.Ber. D. Akad. Landw. Berlin 1959 (im Druck); b) Ziiehter 30, im Druck (1960). Ober das Vorkommen einer peritrophischen Membran im Darm von Myxine glutinosa L. (Cyclostomata) Gelegentlich von Untersuchungen all lebendell Myxillen, die in Drobak (Oslofjord) durchgeffihrt und durch Beobach- tungen in den Biologischen Stationen Espegrend-Bergen und Trondheim (West-Norwegen) erg~llzt wurden, konnte ich Iest- steHen, dab der Mitteldarmillhalt der Tiere w~hrend des Ver- dauungsvorganges yon einer feinen, peritrophischell Membran umhfillt wird Die Durchsieht der Fachliteratur ergab, dab weder bei Myxine noch bei verwandtell CyclostomenarteI1 derartige Gebilde bisher besehrieben worden sind. Bei einigell InsektengruppeI1 wurden peritrophische Membranen schon vor ls Zeit nachgewiesen und genauer untersuchtl),~), nicht jedoch meines W-issens bei Chordaten. Bei der Beobachtung VOlt lebenden Myxillell ill Aqllariell fiel mir auf, dab bisweilen bei manchell Tieren aus der Anal- 6ffnung ein dfinnes, hyalill-durchseheinendes und streifeI1- fOrmiges Gebilde yon etwa der halben L~nge der Tiere austrat. Zull~chst Melt ich diese Gebilde ftir wellig oder schleeht ver- daute Nahrungsreste. Betrachtet man jedoch ein solches Gebilde flottierend in Wasser und breitet es vorsiehtig ausr so erkellllt man, dab es sieh llm eillen diinllwandigen Schlauch handelt, der recht deutlieh die ,,Zick-Zack-Faltung" des Sehleimhalltreliefs der Darlnwand a) als Negativ zeigt. Die beschriebenell Schl/~llche enthaltell oft UllVerdallte Nahrungsreste, Fischschuppen, Grs llnd alldere, llieht oder llur wellig angegriffene Teile der Belltetiere Die Ge- schwilldigkeit der Verdanung ist naeh eigellell Beobachtungell all Myxine ulld Angabell in der Literatur fiber die nahe ver- wandte Art Bdellostoma 4) llur sehr gering. Ein Verweilen der Nahrullg im Mitteldarm yon etwa 2 bis 3 \Vochen konnte ich mit Sicherheit im Sommer t959 bei ill Aquariell gehaltenell ulld geffittertell Tierell feststellen. Die mikroskopische Untersuchung der peritrophischen Membran roll Myxine ergibt, daf3 es sieh llm eine unter I [z dicke Lamelle handelt. In dieser sind weder Zellkerne, noch sonstige Anzeichen daffir zu findell, dab es sich um eine ab- gestoBene Epithellage handeln krllnte. Die Membran ist ~hnlich anf~rbbar wie die lumennahell Teile der Zellen des Schleimhautepithels, die als Bfirstensaum beschrieben wur- den3),5). Offenbar handelt es sich bei der hier beschriebenen peritrophischen Membran um ein verfestigtes, geformtes Sekret des Mitteldarmepithels, wofiir auch die genaue Naeh- bildung des inneren Darmreliefs sprieht.

Über das Vorkommen einer peritrophischen Membran im Darm vonMyxine glutinosa L. (Cyclostomata)

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Page 1: Über das Vorkommen einer peritrophischen Membran im Darm vonMyxine glutinosa L. (Cyclostomata)

Heft t4 K u r z e Or ig ina lmi t t e i l ungen ~ 1960 (Jg. 47)

Ober den Einsatz der Filmkamera bei phiinometrischen Untersuehtmgen an Kartoffeln

Der Begrif f , , P h ~ n o m e t r i e " wurde ro l l den Meteorologen gepr~gt . M a n v e r s t e h t daru l l t e r alle MeBmethoden , die ge- eigllet s ind, das P f l a n z e l l w a c h s t u m laufend zu i iberwaehen, u m an diesell Messul lgen die W i rku l l gen der meteoro log i schen F a k t o r e n zu u n t e r s u c h e n . Mi t Hilfe der P h ~ n o m e t r i e hof fen wir, eillen tiefereI1 E inb l i ck ill die Entwickl l l l lgsphysio logie

Fig. I. Versuehsanordnung mit Kulturgef~ig, Kamera AK 16 Blitzger~it B 140 und Schaltuhr

der P f l anzen v o m S t a n d p u n k t der W e c h s e l b e z i e h u n g e n zwi- s chen E r b g u t u n d U m w e l t zu gewinnenl~) .

U m das K n o l l e n w a c h s t u m von Kar to f fe ln laufel ld ver- folgen zu k611nen, wllrdell Mitscherlich-GefS~Be e n t s p r e c h e n d abge i inder t u n d m i t e i nem l ichtd ichte l l Allfsatz ve r sehen lb ) . Mit T a s t e r n w u r d e n die in e inem H o h l r a u m w a c h s e n d e n Kno l - len t~gl ieh oder jedell 2. T a g gemessen . E i ne ellgere 3/feBfolge war wegen der Feh le rg renzen der M essung n i ch t s innvol l . Diese Schwierigkei tel l (Messell, Mel3genauigkei t u n d Ber t ihren der w a c h s e n d e n Knollen) ko l ln t en d u t c h den E i n s a t z der F i tm- k a m e r a l l m g a n g e n werden .

An e iner se i t l ichen 0 I i n u n g des Gef/ tBmantels wllrde die F i l m k a m e r a A K 16 u n d das Elektronenbl i tzger /~t B 140 an-

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77d

Fig. 2. Volumina einer sttindlich gefilmten Kartoffenknolle (Sorte Mira) im Wachs tum

g e b r a c h t u n d das Inne re des Gef~tBes gegen Einfa l l von Tages- l ieht abged i ch t e t (Fig. 1). Die E inze lb i ld -Al l fnahmen w u r d e n m i t eiller v o m I n s t i t u t ffir t he0re t i sche P h y s i k der Univers i t / i t R o s t o e k g e b a u t e n S eha l t uh r ausgel6s t . E i n KOll tak t an der Ant r i ebswel le der K a m e r a gew/ihr le is te te die S y n c h r o n i t ~ t zwischen Kameraverseh luf3 ulld Blitz. Die A u f n a h m e f r e q u e n z b e t r u g eille A u f n a h m e pro S tunde . Die Spiegelref lexeinr ich- t u n g der K a m e r a g e s t a t t e t e eill gel laues E ins te l l en au f die zu b e o b a c h t e n d e n Knol len . Das A n f l 6 s u n g s v e r m 6 g e n des t6 m m - F i l m e s re ich te aus, n m zu s icheren Z l lwachsmessunge l l zu k o m m e n . Es erwies sich abe t als gfinstig, den B i l d a u s s c h n i t t au f n u r eine Knol le zu besehrSmken. Zeit-, T e m p e r a t u r - n n d Grr l3enkontrol le war jederze i t mOglieh, well wi t e ine Uhr , e in T h e r m o m e t e r u n d e inen Mal3stab i m I n n e r e n der Geliil3e i m Bereich des B i l d a u s s e h n i t t e s a n g e b r a c h t h a t t e n .

Schon be im Vorff ihren d e r g e w o n n e n e n F i lms t r e i f en regi- s t r ie r te das Auge eill per iodisches , vorzugsweise n~ch t l i ches W a c h s t u m der Kllollen. Die E i l l ze lb i ldauswer tung , die d u r c h

A u s m e s s e n der i m Leseger~t vergrTf3erten Bilder erfolgte, zeigte e ine dell t l iche Bevorz l lgung der Zeit yon t6 .00 bis 7.00 U h r ffir das K n o l l e n w a c h s t u m . ~Vir erfaf3ten sowohl Knol len , die a m Tage wenig wuchsen , als auch Knol len , die zwischell 7.00 u n d 16.00 U h r l l icht dell ge r ings ten Zl lwachs e r k e n n e n lieflen.

Aus der Fig. 2 k a n n m a n e n t n e h m e n , dab bei k r~ f t igem W a c h s t u m d u r c h a u s ~ u y o n S tunde zu S tu n d e zu erkel lnen s ind. Dies is t gegenfiber dell b i she r igen phiillo- m e t r i s c h e n Messll l lgen anf der Grul ldlage yon P r o b e r o d u n g e n oder E inze lmessu l lgen eille b e d e u t e n d e Verbesserul lg , l lm kurzfr is t ige , s ign i f ikan te Zuwachswer t e zu erlangell .

Es erg ib t s ich die MOglichkeit, g e m e i n s a m m i t M e s s u n g e n y o n Ass imi la t ion , A t m u n g ulld T r a n s p i r a t i o n der ober i rd i schen Organe den S to f fhausha l t der g e s a m t e n Kar to f fe lp f l anze in Abh~ingigkeit von der U m w e l t e inigermal3en zu erfassen. Werde l l diese U n t e r s u c h u n g e l l au f ve r sch iedene Kar tof fe l - so r t en bzw. - s t E m m e ausgedehn t , so k a n n diese phys io log isch te l ld ier te Arbe i t s r i eh tu l lg der p r a k t i s c h e n P f l anzenz t i ch tu n g wer tvol le Diellste leisten.

Solche U n t e r s u c h u n g e n b r a u c h e n aber n i ch t au f die Kar to f fe l be sch r~nk t zu bleiben, sondern k 6 n n e n e l l t sprechend auch allf andere Ku l tu rp f l a l l zen a l lsgedehl l t werden . In F~I- lell, in denen das VVachstum oder die E n t w i e M u n g aus Grf inden der MeBschwier igkei ten l l icht genal l genug ver fo lg t werden k6nl len, h i l f t der E in sa t z der F i l m k a m e r a , diese K l ipp en zu t iberbriicken, u n d erschlief3t neue Arbe i t sm6gl iehke i ten .

Ins t i tu t / i& P/lanzenzi ichtung der Deutschen Akademie der Landwirtsaha[tswissenschc~ften zu Ber l in und d grarme~eorologG sahe Forschungsstation des Meteorologischen und Hydrologischen Dienstes der D D R , Grofl-Li~sewitz, Kre i s Rostock

K.-t~. ENGEL, K. ENGELHARDT und A. RAEUBER

Eingegangen am 22. April 1960

~) ENGEL, K,-H., u. A. RAEtmER: a) Sitz.Ber. D. Akad. Landw. Berlin 1959 (im Druck); b) Ziiehter 30, im Druck (1960).

Ober das Vorkommen einer peritrophischen Membran im Darm von Myxine glutinosa L. (Cyclostomata)

Gelegent l ich von U n t e r s u c h u n g e n all lebendell Myxil len, die in D r o b a k (Oslofjord) durchgef f ih r t u n d du rch Beobach- t u n g e n in den Biologischen S ta t ionen E s p e g r e n d - B e r g e n u n d T r o n d h e i m (West -Norwegen) erg~llzt wurden , k o n n t e ich Iest- steHen, dab der Mi t t e lda rmi l lha l t der Tiere w~hrend des Ver- d a u u n g s v o r g a n g e s yon einer feinen, per i t rophische l l M e m b r a n umhfi l l t w i r d Die D u r c h s i e h t der Fach l i t e r a tu r ergab, dab weder bei M y x i n e noch bei ve rwand te l l Cyclostomenar teI1 dera r t ige Gebilde b i sher besehr ieben worden sind. Bei einigell InsektengruppeI1 w u r d e n pe r i t roph i sche M e m b r a n e n schon vor l s Zei t nachgewiesen u n d genaue r un te r such t l ) ,~ ) , n i ch t j edoch meines W-issens bei Chorda ten .

Bei der B e o b a c h t u n g VOlt l ebenden Myxillel l ill Aqllariell fiel m i r auf, dab biswei len bei manche l l T ie ren aus der Ana l - 6 f fnung ein dfinnes, hya l i l l -du rchsehe inendes u n d streifeI1- fOrmiges Gebilde yon e twa der ha lben L~nge der Tiere au s t r a t . Zul l~chs t Melt ich diese Gebilde ftir wellig oder sch leeh t ver- d a u t e N a h r u n g s r e s t e . B e t r a c h t e t m a n jedoch e in solches Gebilde f lo t t ie rend in W a s s e r u n d bre i te t es vors ieh t ig ausr so erkellllt m a n , dab es s ieh l lm eillen d i in l lwandigen Sch lauch handel t , der r ech t deu t l i eh die , ,Z i ck -Zack -Fa l t ung" des Sehleimhal l t re l iefs der D a r l n w a n d a) als Nega t i v zeigt.

Die beschr iebenel l Schl/~llche en tha l te l l oft UllVerdallte N a h r u n g s r e s t e , F i s chschuppen , Grs l lnd alldere, l l ieht oder l lur wellig angegr i f fene Teile der Be l l t e t i e re Die Ge- schwil ld igkei t der V e r d a n u n g i s t n a e h eigellell Beobach tunge l l all M y x i n e ulld Angabe l l in der L i t e r a t u r fiber die n a h e ver- w a n d t e A r t Bdellostoma 4) l lur sehr gering. E in Verweilen der Nahru l lg i m M i t t e l d a r m y o n e twa 2 bis 3 \Vochen k o n n t e ich m i t S icherhei t i m S o m m e r t959 bei ill Aquar ie l l gehal tenel l ulld geffi t tertel l Tierell fests te l len.

Die mikroskop i sche U n t e r s u c h u n g der pe r i t roph i schen M e m b r a n ro l l M y x i n e ergibt , daf3 es sieh l lm eine u n t e r I [z dicke Lamel le hande l t . I n dieser s ind weder Zellkerne, noch sons t ige Anze ichen daffir zu findell, dab es s ich u m eine ab- ges toBene Epi the l lage h a n d e l n k r l ln te . Die M e m b r a n i s t ~hnl ich an f~ rbba r wie die l u m e n n a h e l l Teile der Zellen des Sch le imhau tep i the l s , die als B f i r s t e n s a u m beschr ieben wur - den3),5). Of fenbar h a n d e l t es sich bei der hier be sch r i eb en en pe r i t roph i schen M e m b r a n u m ein verfes t ig tes , ge fo rmtes Sekre t des Mi t t e lda rmepi the l s , wofiir auch die genaue Naeh - b i ldung des inneren Darmrel ie fs spr ieht .

Page 2: Über das Vorkommen einer peritrophischen Membran im Darm vonMyxine glutinosa L. (Cyclostomata)

334 K u r z e Or ig ina lmi t t e i l ungen Die Natur- wissenschaften

U n t e r s u c h u n g e n fiber /3ildung, F e i n b a u u n d F u n k t i o n der pe r i t roph i schen M e m b r a n von Myxine s ind i m Gauge.

H e r r n Professor Dr . /3 . FoYzq (Drobak) danke ich ftir die Obe r l a s sung eines Arbei t sp la tzes , H e r r n Professor Dr. H. BRATTSTR6M (Espegrend-/3ergen) , H e r r n Dr. RIJSTAD (Trondheim) n n d t l e r r n can& rent. F. WALVla (Drobak) ftir die f reundl iche U n t e r s t t i t z u n g meiner U n t e r s u c h u n g e n in Norwegen.

Biologische Station der Universiti~t Oslo in Drobak (Nor- wegen) (Direktor: .Pro I. Dr. ]3jo~I~ Fe~YN)

fnstitut fi~r Experimentelle Zoologie und Vergleichende dnatomie und Physiologie, Hochsehule /i~r Bodenkultur, Wien (Osterreich) (Vorstand: Pro/. Dr. R. SCHUBERT-SOLD~R~)

t~IANs ADAM Eingegangen am 6. Mai 1960

1) WIGGLESWORTH, V.B. : Vergleichende Physiologie (dtseh. Ausg. M.L. L0SCHER), S. 484. Basel u. S tu t tgar t : Birkh~iuser 1955. - - a) BUDDENBROCK, W. V.: Vergleiehende Physiologie, Bd. 3, S. 189. Basel u. Stut tgar t : Birkhfiuser t956. - - a) SCHREINER, K . E . : Bergens Aarbog 1898 (1899). - - MAAS, O.: Festschr. f. C. v. KUPI~FER 1899, S. I97. - - J~coBs- HAGEN, E.: Gegenbaurs nlorph. Jb. 70, 531 (1932). - - *)WORTmNGTO>', J-: Amer. NaturaIist 39, No. 465, 625 (1905). - - 5) COLE, F . J . : Trails. Roy. See. Edinburgh 11, 293 (1903).

Anatomische und funktionellr Untersuchungen am Visceralapparat einiger Acipenseridae

BBei den Acipenser idae is t die Pa r s p a l a t i n a - p a l a t o q u a d r a t i des MandibuIa r - bogens vOllig ve to N e u r o c r a n i n m gelOst. Suspensor ie l l i s t altein die H y o m a n d i b u l a (Methyostyl ie , n~/3EER, H O F ~ ) . W e g e n ihrer b o d e n n a b e n Lebensweise bedt i r fen die St6re eines e x t r e m pro t rus ions f~h igen Kie fe rappara tes . Die P ro t ru s i on des su b - t e r m i n a l ge legenen Maules erfolgt d u t c h den M. p ro t r ac to r h y o m a n d i b u l a r i s . Die H y o m a n d i b u l a f iber tr~gt diese /3ewe- g u n g auf das Sympl ec t i cum, das / i hn l i ch e inem Schubges tgnge wirke, t3ei seiner P r o t r u s i o n glei tet der K i e f e r appa ra t m i t s e inem Prec. m e t a p t e r y g o i d e u s an einer y o n den Procc. pa la tobasa le s la terales e t media l i s des N e u r o c r a n i u m s gebi lde ten Gle iebahn ent Iang. Diesen Vorgang s ichern einige b is lang niche b e k a n n t e BBgnder. Es s ind dies die Ligg. maxi l lo- h y o m a n d i b u l a r e , mand ibu lo -ce ra to - hyale, p raemax i l lo -pa la tobasale , cranio- me tap te rygo ida le , c ran io-pos tpa la t ina le . Gin zu wei tes Zur t ickgle i ten des Kiefer- appa ra t e s nach Kone rak t i on des M. re- t r ac to r h y o m a n d i b u l a r i s v e r h i n d e r t e in basa ler Wnlse des Neu roc ran i ums , der Torus subbas i spheno idens . I n den 13ar- te ln yon Acipenser s te l la tus u n d A. gyl- dens~:aedtii i s t e in den d is ta len Tel l der /3arteln ros t r ad k r t i m m e n d e r u n d b isher niche b e k a n n t e r Muskel vo rhanden , der M. ten tacul l . Der M. t en tacu l i z ieht i~,ngs der R o s t r a l k a n t e der /3arteI yon

deren Bas is bis zur d is ta len Spitze. E r wird du rch Sei ten~ste des R a m u s maxi l - laris Nervi t r i gemin i innerv ier t . Diese T r i g e m i n u s - I n n e r v a t i o n k 6 n n t e dafi ir sprechell , dab der M. t en tacu l i e ther Pa r s praeorb i ta l i s g l e i chkommt . I s t dies der FalI, danl l w~ire der M. t en t acu l i homolog d e m A d d u c t o r /~ (gETTER) einiger Hate.

Die endgfi l t ige K l ~ rung der /3artel- verh~Lltnisse sowie der F r agen tiber die Sp l anchnok ine t i k soli e iner in Kiirze er- schei l lenden Arbe i t des Verfassers vor- beha l t en bleiben. ~ l t e r e U l l t e r s u c h u n g e n

F u n k t i o n s a n a l y s e n fiir Selachier e rb rach t en j t ingst v. ~/~ARI- NgLLI u n d STRENOER t959 u n d fi~r meise spezial is ier te Tele- osteer HOFER t937, 1938, t945, GONTHER-DEOKERT t953, 1959, KIRCtttlOFF 1957, TREWAWAS 1931, TSCHERNAVlN 1953 U.a . E ine F u n k t i o n s a n a l y s e fiber den Sch~del yon Acipenser gab es b i sher n icht .

Institut ]i~r Zoologie und vergleichende Anatomie der Justus Liebig-Universit4t (Direktor : Pro[. Dr. W . E . A~KEL), Gieflen a.d. Lahn W. MEINEL

Eingegangen am 20. Mat 1960

Sfrukturmodifikationen in Speicheldriisenehromosomen yon Aerieotopus als Manifestation eines PositionseffeMes

I n natf i r l icben Populat ioneI1 der Chi ronomide Acricotopus lucidus STA;aCER bildet der l inke A r m des I. C h r o m o s o m s in- folge ether s u b t e r m i n a l e n Inve r s ion 3 K o m b i n a t i o n s t y p e n : Den h o m o z y g o t e n S t a n d a r d t y p u s A (Fig. t a), den heeerozygoten T y p u s ]3 (Fig. t b) n n d den h o m o z y g o t inve r t i e r t en T y p u s C

IB

A 3.

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A

Bd# - ........ O f

I I r

Fig. I a--c . Linkes Ende des I. Chromosoms von Acricotop2*s lucidus aus dem VorderIappen der Speicheldrfise w~ihrend des Vorpuppenstadiums. Querscheibenkomplex A 4 2 - - A 45 = BR~-Locus. Vergr. etwa 3000lath. a Standardtypus A olme besondere Aktivit~t des BRs- Locus. b Bastardtypus B m i t Puffbildung des BR~-Locus. e Inversionstypus C mit ausge- bildetem Balbialli-Ring BR~. Die distale und die proximale Inversionsgrenze ist mit Id

und Ip bezeiehnet

fiber den SchSodel yon Aci ipenser l iegen v e t von /3UGAjEW t930, LUTHER 1913, I936, PARKER t882, SEWERTZOFF t922, 1928, STANNIUS t849, VETTER t878.

(Fig. lc ) . Der i nne rha lb des I n v e r s i o n s s e g m e n t e s s u b m e d i a n getegene Q u e r s c h e i b e n k o m p t e x A 42 bis A 45 zeigt i m T y p u s A keine s t ruk tu re l l en BBesonderheiten, b i ldet j edoch im T y p u s 13