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U b e r d e n a l l g e m e i n e n t h e r m o d y n a m i s c h e n i n t e g r i e r e n -
d e n F a k t o r d e r E n t r o p i e f u n k t i o n .
Von A. Press in New York.
3Iit 2 Abbildungen. (Eingegangen am 26. Januar 1929.)
Der erste Teil dieser Arbeit handelt davon, dal3 im Gebiet der ge- sat~igten 5Iischung' der (2, v)-Ebene ein thermodynamischer integrierender
Faktor nieht notwendig ist. Abgesehen yon einer Konstanten integriert sieh die Warmegleiehung zu Q ~--- U-~ pv. Aul3erhalb dieses Gebietes kann man zu zwei Integrationsmethoden greifen. Die eine nimmt eine W e g f u n k t i o n wie etwa io z f2(c) an, indem sie eine willktirliehe Be- ziehung zwisehen den beiden, die thermodynamisehe Ebene bildenden Variablen definiert. Wenn man diese zu Anfang in die Energiegleiehung einsetzt, erh~lt man einen integrierbaren Ausdruek, wie etwa Q = U
ff,(v)dv. Die zweite Methode erlaubt die sofor~ ausfiihrbare direkte §
Integration dureh Multiplizieren mit einer integrierenden Funktion u, die in dem allgemeinen angegebenen mathematisehen Fall yon zwei Variablen abh~ngt. Da angenommen wird, dal3 die ganze Energiegleiehung auf
beiden Seiten hiermi~ multipIiziert wird, mull das Ergebnis der Inte-
gration yon der Form ~l~d(~) = Il~(dU@2dv) sieh auf die erste Form
Q ~ U @ If,(v)dv zurtiekfiihren lassen, vorausgesetz~, daft die Weg-
funktion ~o ~---f2(v) zur Yerifizierung hinterher eingesetzt wird. Die zweite Methode verdient vor der ersten so lange den Vorzug, als man sieh mit sogenannten thermodynamisehen Potentialeffekten beschgf~igt.
Der zweite nun folgende Absehnit~ beseh~fgig~ sieh im wesentlichen mit der Darstellung der thermodynamisehen Oberflgehenftmktion oder Charakteristik, wie sie manehmal genann~ wird. Diese beruh~ anf einer Untersuehung tier notwendigen Gleiehgewiehtsbedingungen, die zwisehen den Variablen/), v und U bestehen mtissen, wenn alas System Wgrme
weder aufnehmen noeh abgeben soil. So kann die Ausdehnung eine v S l l i g f r e i e in ein Vakunm skin naeh der ursprtingliehen G a y - L u s s a e -
schen Anordnnng; hier wird, wenn im Anfangs- und Endzustand Gleich- gewieht, herrseht, U eine Konstante sein. Oder man kann eine voll- stgndig adiabatisehe Ansdehnung betraehten. Es wird gezeigt, dal~ fiir die freie Ausdehnung, die (bei erreiehtem Gleiehgewieht) im wesentlichen, wenn aueh nieht vollst~ndig, isotherm verl~uft, die Beziehung 1o v ~--- (y - - 1) U
9*
132 A. Press,
gilt. Ffir die adiabatische Ausdehnung, bei der ~ul]ere Arbeit geleistet wird, nimmt die Formel die Gestalt p v~ = constans an. Diese Glei- ehungen waren zur Integration nStig, im Zusammenhang mit der die not- wendige Differentialbeziehung bestimmenden Gleichung, die befriedigt werden mu~te, damit der ~[ultiplikator /t ein integrierender Faktor im
mathematischen Sinne wurde. Die Gleichung, auf deren L~sung der zweite Teil zustrebte, lautete
0~ 0t~ 0~ 0t~ 0 O-t" Ov - - Ov Ot + Ot (t~p)"
Dies wird nun im dritten Teil ausgef~hrt und es ergibt sich eine Funktional- gleiehung der F o r m / t = v~'-lW{lg(UvY-1)}. Es wird ~edoeh darauf hingewiesen, dal] die ffir t~ abgeleitete Funktionalbeziehung wesentlich davon abhing, da~ ~0r die Darstellung der Energiegleichung
0u d Q = ( ~U ) d t ~- (-d~v ~- P ) d v
v und t als unabhangige Variable gewahlt waren. Im Gegensatz zu den bisher benutzten Variablen werden im vierten Tell U und v allein als unabhangige Variable angesehen. Die Energiegleiehung behalf daher die Form dQ = dU~,pdv. Es wird gezeigt, dal] der integrierende
1
Faktor unter diesen Umstanden die Form /t = U- I~F{lg(Ur - ~ . v)}
annimmt. Auf den ersten Blick kSnnte man annehmen, dal] die beiden Funk-
tionalformen far tt im wesentliehen identiseh w~ren. D i e s wird daher im fiinften Tell untersucht. Es wird dureh Gleichsetzen der beiden eben abgeleiteten Funktionalgleichungen gezeigt, dal] eine resultierende Funk- tionalgleichung
/ 1 lg.x}
erffillt werden mul3. Diese filhrt naeh ihrer L~sung zu dem Ergebnis, dal] der integrierende Faktor tt auf den sehr einfachen a]gebraisehen Ausdruck t~ = B.v~-~ "-~). U beschr~nkt wird. Der Funktionalcharakter ist also dadurch vollst~ndig verschwunden und nur eine spezielle Form von ~ angegeben. Es zeigt sich klar, dal], wenn wir nun nach Art der
1 klassischen Theorie nach freier Wahl # als dureh die Beziebung t~ - - ~-
1 definiert ansehen, dann notwendigerweise U = C t ,~r wird und
~ber den allgemeinen thermodynamischen integrierenden Faktor usw. 133
wir fiir die Zustandsgleichung nur den Ausdruck
C ( 7 - - 1 ) 1 ~v --=- ( 7 - - 1) U = t . v ~ ( r _ l )
erhalten, was sehr unbefriedigend ist. Daher behandelt der seehste Teil die mSglichen Formen der Zu-
standsg]eichung, die eine Substanz haben kann, wenn sie nur durch die Bedingung beschr~tnkt ist, da~] der integrierende Fak tor in d e r (v, t) - Eb e n e
1 noch klassisch dutch die Formel # = -~- befriedigt wird. Die im fiinf~en
Abschnit~ ausgearbeitete Annahme der ~_quivalenz der FunktionalFormen yon te wird vSllig beiseite getegt. Auf diese Ar t reduziert sich die differentielle Bedingungsgleiehung ftir /, auf
OU~vv+ 7 - - 1 U = ( 7 _ _ 1 ) v T 0 t ' t c)U
Es wird gezeigt, dal~ die LiSsung zu dem Funktionalausdruek U = v 1 - r . F { l g ( t v r - 1 ) } ftihrt. Dies heil]f nat~rlieh, dab ganz allgemein die
1 Zustandsgleiehung mi~ te = T dureh p v = ( 7 - - 1) v ~ - r " F { l g ( t - v ~ ' - ~ ) }
gegeben ist, eine gegent~ber der in dem v a n L a a r s e h e n Bueh ,,Die Zu- sgandsgleiehung", S. 92, gegebenen empirisehen Formel, die auf eine An- regung yon K a m e r l i n g h 0 n n e s zuriickgeht, wesentlich verbesserte Form.
Der siebente und letzte Tell ist nun dem Aufbau einer geeigneten Zustandsgleiehung in Reihenform gewidmet, tier sieh auf die Funktional-
l~sun~ des vorhergehenden Absehnittes s~itz~. Es zeigt sieh, da~] zwei Gleichungen entstehen. Die eine ist besonders ftir hohe Temperaturen und grolae Verdt~nnungen geeignet und lautet
~ - 1 ] a~ 4- .v2(r-_~) 4- .. �9 2 v ~ ( 7 - 1 ) a l t 4 - v r - ~ t "/
Die zweite, die sich tiefen Temperaturen besser anpaflt, hal die Form
p v = (7 - - 1) {a~ t 4- a~t2 v~-(, " - 1) 4_ % t % a ( . / - 1) 4- . . .} .
t~ber die N o t w e n d i g k e i t e i n e s i n t e g r i e r e n d e n F a k t o r s . Xaeh A n d r e w s teilt sieh die (1), v)-Ebene al]gemein in ein Fltissigkeitsgebiet, ein Koexistenzgebiet yon Fliissigkeit und Dampf, ein Dampfgebiet und ein Gasgebie*. Die Isothermen sind in Fig. 1 angedeutet. Sie zeigen, dal3, obgleieh die Energiegleiehung immer
d Q = d V + p d v (1)
134 A. Press,
lantet, daraus doch nicht folgt, dab der Druck lJ fiir alle diese Gebiete eine Funktion yon zwei Variablen ist. Ira Koexistenzgebiet A B C
werden die Isothermen dureh Linien gegeben, die der Voluraenaehse parallel ]aufen. Also ist der Druek io eher eine Funktion der Terape- ratur t als des VOlumens v. Und infolgedessen kann ira Xoexistenz-
gebiet A B C die Gleiehung (1) ohne die Benufzung eines integrierenden Faktors integriert werden. Es w~re daher raOglieh, (1) in der Form
Q ~ u + toy (fiir das Koexistenzgebiet A B C) (2)
zu schrelben, wenn man yon einer Integrationskonstanten absieht.
Aul]erhalb des Koexistenzgebietes und besonders ira Hinbliek auf
den gasfSrraigen Zustand mull man
1o ~ f (v, t) (3)
schreiben. Hierdurch sell angedeutet werden, daJ] die therraodynamiseh'e
Fl~chenfunktion nieht nur eine Beziehung zwischen drei Variablen 1~, v
"l 0 A g d
Fig. 1,
/z D
0 u Fig. 2.
und t herstellen sell, sondern dab sie dariiber hinaus als raatheraatisch
reguliir angenommen wird. Durch Einsetzen der thermodynaraischen F]~chenfunktlon in die
Energiegleiehung (1) entsteht
dQ --~ dry + f ( v , t)dv. (4)
Eine solche Funktion ist nun keineswegs integrierbarer als die Gleiehung
(1), aus der sie abge]eitet ist. Daher ist auBerhalb des Koexistenz- gebietes aul]erdem zur Ausftihrung tier Integrat ion noch eine W e g - b e z i e h u n g notwendig, die an[ irgend eine geeignete Weise den speziel]en Integrat ionsweg (z. B. D E in Fig. 2) festlegt. Wir wollen daher an- nehmen, dull die dem Wege D E in der (2, v ) -Ebene der Fig. 2 zu-
geordnete no~wendige We g b e z i e h u n g dureh
t ~ F ( s ) (~ar den W~g DE) (5)
(lber den allgemcinen thermodynamischen integrierenden Faktor usw. 135
gegeben sei. Dann hat ieder Punkt der Kurve D E einen eigenen Tempe- raturwert. Ftihrt m~n (5) in (3) ein, so erhi l t man die iiquivalente
W eg'beziehung p ~ f(v, t) ~ fl(v, T') ~ f~(v). (6)
Ers t durcb Einsetzen yon (6) in (1) oder. (5) in (4) wird (1) zu einer
im zugehSrigen Nieht-Koexistenzgebiet integrierbaren Funktion. So gibt (6) in (1) eing'esetzt:
dQ ~- dU + pdv - - - dU-~ f~iv)dv, (7)
eine integrierbare Funktion, denn aus (7) ergibt sich
U + j'f~(v)dv. (8) Q
Es ist iedocii keinesweg's notwendig, eine Wegfunktion (5) in eine Differentialbeziehung der Form (4) einzufihren and h i n t e r h e r z u in t e -
g r i e r e n . Es bietet gewisseVorteile, wenn man zuniiehst die differentielle Form yon (4) vermeidet and erst sparer die zugehSrige Weg[unktion, wie etwa (5), ie nach Bedarf einfiihrt. F i r den letzteren Zweck ist ein inte- grierender F~ktor yon wesentliehster Bedeutung.
Gehen wir Yon einer Gleiehung der Form (4) aus, die zwei unab- hingige Variable v und U enth~lt, so wird es im Augenbliek vorteil- ha~ter sein, die gleiehe Beziehung in die Form
Ou d /Ou (~)
zu kleiden. Ans~att U und v sind nun t und v die unabhingigen Variablen. Man sieht, da~ (9) die Beziehung (3) einsehlielt, naeh der 19 als Funktion yon v und t allein ausdriiekbar ist, aulerdem wird aber noeh voraus-
gesetzt, dal die innere Energiefunktion U ebenfalls Ms Funktion der beiden unabhanglgen Variablen v und t darstellbar ist. Wenn nun (9) integrierbar gemaeht werden soll, ohne zunichst eine spezielle Weg- funktion anzugeben, so kann ein Faktor /t au~ beiden Se]ten eingeftihrt werden, ohne dal dadureh die wirkliebe Beziehung (9) im mindesten ge- ~tndert wiirde. Denn wir kSnnen (9) durch
ersetzen. Damit die Funktion I ( l i r den allgemeinen Fall) brauehbar ist, mug sie eine passende Funktion der beiden unabhingigen Variablen t
uad v sein, also ~ ~ (v, t), (L0)
136 A. Press,
Aul~erdem miissen wir nattirlich die Eulersche Bedingung ansetzen, da] ni~mlich # der Forderung
gentigen mull. Diese letzte Gleichung fiihrt zu dem wichtigen Ergebnis, dab die Beziehung
~)tJ,, \~)v}t--" \Ov/ t \Ot},, ~ ( # P ) (12)
erfiillt werden mul~. Eine Gleichung der Art von (12) spielt insofern eine wichtige Rolle, als sie den integrierenden Faktor /z funktional mit den Variablen U, v, p und t verkntipit.
E h e w i r (12) i n t e g r i e r e n k S n n e n , wird es niitig sein, eine weitere Funktionalbeziehung abzuleiten, die im wesentiiehen den Druek p als Funktion von v, U und einer Konstanten 7 liefert.
Ist eine Gleiehung (9 a) dutch passende Wahl yon # integrierbar geworden, so haben wit nattirlieh
I . e Q = ~[.(~ v + pd~)]. (la)
Das Ergebnis (13) kann ]etzt zusammen mit ieder gewiinschten Weg- funktion, wie etwa (5), benutzt werden und mull sich dureh Kiirzen au[ beiden Seiten auf die Gleiehung
q : u + ff~(v).dv (S)
reduzieren. Die allgemeine [ntegralform (13) spielt eine wichtige Rolle, wenn man die Eigenschaften anderer thermodynamischer Ausdriicke unter- suehen will, ohne in den Anfang der Arbeit die Weg~unktion einfiihren zu miissen. Hierdureh bleibt die grii~ere _Allgemelnheit gewahrt.
Z u s t a n d s g ] e i e h u n g und 7 -Bez iehung . Setzen wir wieder die Energiebeziehung
dQ = d U § (1)
an die Spitze, so mug aul~erhalb des Koexlstenzgebietes gelten:
d(2v) = 2 d r 4- vdp. (14)
(1) lal3t sich in der Form
dQ = d(U 4- 2 v ) - - v d p ([5)
schreiben. Man mull dabei im Auge behalten, dal] d Q immer b e d e u t e t , dal] dem S y s t e m Wi~rmeenergie zuge f i i h r t oder e n t n o m m e n
~ber den allgemeinen thermodynamischen integrierenden Fakr usw. 137
wird. Andererseits kann i odv in (1) gleich oder ungleich der ge- leisteten mechanischen Arbeit d W sein. Mit der irreversiblen Ausdehnung
in ein end]iches Vakuum ist keine aul~ere meehanische Arbelt d W ver- bunden. Es ist daher wichtig, iestzalegen, ob
dv ~ d W (16)
ist oder nieht. Bei der isothermen Ausdehnung eines idealen Gases in ein endHehes Vakuum wiirde die reehte Seite yon (1) noch ein vol]- standiges Differential se~n, wenigstens im mathematischen Sinne. Trotz- dem wiirde die linke Seite Null sein. Die rechte Seite bezieht sieh auf
den physikalisehen Zustand des Kiirpers und bertieksiehtigt nieht eine mSgliehe ~reie Ausdehnung. Die linke Seite dagegen bezieht sich nur auf den Warmeiibergang zum System oder yon dem System als solchem und wird daher durch iede freie Ausdehnung beeinflu~t. Wenn W~rme
zugefiihrt wird, so mul3 sie entweder in d U oder in p dv oder in beiden auftreten. Wenn sie in to dv auitritt, so mu~ dieser Tail yon d Q d W
entspreehen. Die richtige Deutung yon ~ d v ist wlchtig, wenn nu r eine Se i t e de r G l e i c h u n g (1) g e n o m m e n wird .
Nimmt das System keine Warmed Q auf, so wird aus Gleichung (1)
0 ~ d U § (17) und aus (15) wird
0 ~ d ( V § ~. (18)
Beztiglich d U ergeben (18) und (17)
d(u § pv) dp vdp d(~v) _ - - _ 1 § (19)
d U - - v d U - - p d v d U
Abet aus (14) folgt auch
was mit (19) zusammen
d(pv) dp dv - - 2 § v d r ' (20)
v d~
p ' d v p d v
ergibt; wir haben also
d (~ v) 1 + dff _i----
- - 1 - - . . . . . . . . 1 d(pv)__~ 1 - - - - v d(pv) (21) (~v) dv
I d(p~)
(pv) 1 - - . d r v
(22)
Die abh~ngige Variable in (22) ist n u n (pv) und die unabh~tngigen
Variablen d U und 1 / v . d v sind separlert. S e t z t man also die b e l d e n
138 A. Press,
S e i t e n g l e i c h e ine r K o n s t a n t e n 7, so kann die Gleichung (22) ge- 15st werden. Wir mtissen also setzen
d 00'4 1 + d U - - ~''
1 d(pv) (23) 1 - - ( p v - - ) 1 - - 7"
- - . (Iv "V
Die erste der beiden Gleiehungen (23) gibt so%r~ die Ausdehnung bei konstanter innerer Energie
pv = (7 - - 1) ~7, (24)
wenn man yon einer Integrationskonstanten absieh~. Die andere Old-
ehung wlrd erfiillt, wenn man das Gesetz der adiabatisehen Ausdehnung
hinschreibt : 2err ~ eonstans. (25)
Die Gleiehungen (24) und (25) sind die beiden gesnehten Zustands- gleiehungen.
Die n o t w e n d i g e F u n k t i o n a l b e s t i m m u n g s g l e i c h u n g fiir den i n t e g r i e r e n d e n F a k t o r in der (v , t ) -Ebene. Nehmen wir die Be- stimmungsgleichung fiir /t in der (v, t)-Ebene, ngm]ich
�9
zusammen mit der Beziehung zwischen drei u
v = ( 7 - - i) u, (24)
welch letztere gleichzeitig mit dem Gesetz der adiabatischen Expansion (25) gilt, so kann p eliminiert werden. Denn wit ktinnen schreiben
Ot--(ff2)v---- • (7--i)-- y-v T v + f f ~ v �9 (26)
Fiihren wir dies in (12) ein, so erg'ibt sich bei geeigneter Zusammen-
~assung tier Glieder
_~_)0 U 'Off 1 = (~_)v{ ,y .U-I- (O~)t} " (27)
Hierdurch sind die Variablen getrennt, denn es ergibt sich aus (27)
37~ ~ - - i f _ ~ v . (28)
~ber den allgemeinen thermodynamischen integrierenden Faktor usw. 139
In der Tat last sich jetzt leicht zeigen, da~ die letzte Gleichung nur eine entwickelte Form der fo]genden ist:
o 0-~ l g ( / ~ v l - ~ ) t - ~lg!Uvr- i ) t . I (29)
0-7 lg (/t v 1- r)v lg (Uvr- 1)v
Diese driiekt aber eine Jaeobische Beziehung aus, so dal] die allgemeine LSsung yon (12) sofort folgt, und zwar die Funktionalbeziehung
(") lg ~ = ~ {lg (v . v , -1)} . (30)
Jedoch gilt die @leichung (30) nur fiir die (v, t)-Ebene. Eine bessere Form yon (30) kann man erhaiten, wenn man schreibt
z ~ lg (Urn- l ) . (31)
Wir kSnnen dann eine Funktion gr yon (z) definieren, derart, dal~
~ ( ~ ) = lg-1. ~ {lgz}. (32) Au~ dlese Art folgt
so da~ mit (30) sofort folgt, dal~
= v~'-~. ~ { l g ( ~ - ~ ) } (33)
U n t e r s u c h u n g der I u n k t i o n a l e n B e s t i m m u n g s g l e i c h h n g fiir den i n t e g r i e r e n d e n F a k t o r /~ in der (U,v)-Ebene. Das Er- gebnis (33) erhielten wir dadurch, dal3 wir nach Gleiehung (10) und nach der Energiegleichung (9a), die dieselben unabh~ngigen Variablen bemltzt, /L als m~igliehe Funktion yon v und t ansahen, tIier werden wit die Energiegleichung in der Form
dQ---- dU+pdv (1)
lassen und den integrierenden Faktor explizit als Funktion der beiden unabh~ngigen Variablen U und v darstellen; d. h. wir nehmen start (10)
= ~ (% V). (34)
Aul3erhalb des Koexistenzgebietes ist die thermodynamisehe Flaehe immer noch dureh die Beziehung
definiert, pv ~ ( 7 - - I) U (35)
Multiplizieren wir (1) auf beiden Seiten wie oben mlt /~, so folgt
i~dQ ~ itdU + t~v.dv. (36)
140 A. Press,
Die Bedingung fiir ein vollst~ndiges Differential liefert dann
O 0 0-~ (~)u --~ 0 ~ (~)v. (37)
Fiihren wir nun in Gleichung (37) die Zustandsgleiehung (35) ein, so er- gibt sich
0 v (/~) u ~ .(re (y 1) v - - _=-- - - - { ~ u } , , . ( 3 s )
Au~erdem ist klar, dal] die Beziehung
0 1 0 O--i (t~)u - - ~ Ov (t~ u)~- (39)
geltea mull, so dal~ wir in Wirkliehkeit die Beziehung
1 c) U 1 t) (/t U)" aT (it U)u ~--- (7 - - 1) v (/t U) 0 U (/t U)~ (40)
erfiillen miissen. Maehen wir nun die folgenden Substitutlonen:
1 du ~ - - . d v ; u ~ l g ( v C ) , ]
1 dU 1 ~ (41) dw ~ - - - - - - ; w - - lg(DU),
7 - - 1 U 7 - - 1
z ~ ]g (t~ u), so sieM man sofort, da] eine Trennung der Variablen erreicht ist; denn (40) reduziert sigh nun zu
O z c ) z 0 u ----- 0w" (42)
Die allgemeine LSsung dieser Gleichung ist
Z ~ F ( u + w);
setzt man die alten Bezeiehnungen wieder ein, so gibt das 1
lg (/~ 17) = F {]g (v Ur-a)}. (43)
Also is~ die Funktionalgleichung (43) eine allgemeine LOsung der diffe- rentiellen Bedingungsgleichung (37).
Eine handliehere Form yon (43) kann man dureh den Ansatz 1
~ lg (v U r - ~) (44)
erlangen; denn dann last sich (43) folgendermal~en schreiben:
Y,~ (i) = lg- ' . F{lg~},
1 -- t~ --~ U" ~r {lg ( U r - ' . v)}. (45)
Uber den allgemeinen thermodynamisehen integrierenden Faktor usw. 141
D e r F u n k t i o n a l z u s a m m e a h a n g der i n t e g r i e r e n d e n F a k -
to ren . Man kSnnte denken, dal~ der integrierende Faktor 9 yon (45) ~iir die (U, v)-Ebene dem integrierenden Faktor 9 yon (33) ftir die (v, t)-
Ebene funktional aquivalent ist. Dem ist aber nicht so. Die Annahme, da~ es sieh iunktional um das gleiehe ~t handelt, schr~nkt die Allgemeinheit des Ansatzes stark ein. Im vorliegenden Teile wollen wir die Folgerungen aus der Annahme untersuehen, dal~ die beiden ~ gleieh sind; hieraus lgfit :sich eine gewisse Zustandsgleichung ableiten. Es wird sieh zeigen, dal3
1 die allgemein angenommene Bedingung 9 = ~- hier iiberhaupt nicht zur
idealen Gasgleiehung p v ~ I t t ftihrt. Im letzten Teile wird die allge-
1 meinste Zustandsgleichung fiir die Bedingung 9 = ~- abgeleitet werden.
Es wird sich herausstellen, dal~ sie sehr allgemeiner Art ist und sowohl die idealen Gasgesetze als auch das spezielle Ergebnis dieses Abschnitts umlaut.
Man bemerkt, dal] die Argumente ~ yon (44) und z yon (31) in Be- xiehung miteinander stehen. In der Tat kSnnen wir schreiben:
( 1) ( 7 - 1 ) g = (7 - - 1) lg ~ w ~ i - = ~. (4G)
Da also die Funktionen gr und W die gleiehen Variablen enthalten, folgt mit dem Ansatz
x = U v r - 1, (47)
dal] die entsprechenden ~-Funktionen
t* --~ v r - 1 . W {lgx} und
(33)
Sollen nun die Gieiehungen (33) und (45) gleiehzeitig gelten, so lauten. mull man notwendigerweise
-I 1 } U v r - 1 = x gr ~F {lg x} (48)
setzen. Dies fiihrt zu der Funktionalbeziehung
x.~F {lg.} = ~ / 1 } [ 7 - - 1 " l g x " (49)
Zur Ltisung dieser letzteren setzen wir bequemlichkeitsha]ber
1 lg x = y, - - ~, x ~--- e:~. (50)
y - - 1
142 A. Press,
(49) geht dann in die Form
ur {~v} = ~:' u r (v) (51) iiber. Diese Gleiehung miil3te fiir alle Wer te von y ebenso wie fiir alle
Parameterwer te a gelten. Wi r kiJnnen daher a als unabhi~ngige Variable
neben y betrachten. Par t ie l le Differentiation nach y ergibt
O u r d ur c} ( a y ) d ur ~ - = d (~v)" Ov = ~ (~v---~ " ~ (52) O y
Es folgt also
OUr O W d W - - W . e v + e V . - - (53)
O y - - o: ~ ((zv) d y
Andererseits ]iefert Differentiation naeh a
Our d u r O(~y) 0 u r _ y 0 g r (5r 0 ~ - - d ( ~ y ) 0a ~ Y ' 0 ( ~ y ) - - ~ ' a y "
Da die reehte Seite von (51) g nicht enth~lt, mull also offensichtlich
Our 0 = - . y 0ur__ _ _ Y u r + (55) gelten, c) a - - • 0 y - -
Diese Bedlngung mul~ fiir alle Wer te yon y erftillt sein, also
d u r urJr - d y - - O, u r z A . e - v . (56}
Diese LSsung der Funkt ionalgleiehung (51) fiihrt zu dem Ergebnis :
ur -~- A e - y ~ A e - ] g �9 ~ - - A x ~ ur {]g x},
ur {lgx} --~ B U v r - 1 - - ~* y7--1
~ B . v 2 (Y - - 1) . U . (57)
W i r kommen so zu dem wichtigen Ergebnis: d i e V o r a u s s e t z u n g
d e r A q u i v a l e n z zwischen den beiden urspriinglichen Formen yon /,
fiihrt zu einer sehr best immten Funktionalbeziehung (57) mit recht be-
grenztem Charakter*.
Wmm wir nun untersuchen, was passiert, wenn wir
1 = T (58)
* Dagegen findet sieh, daJ] das /* fiir die (_p, v)-Ebene vom gleiehen, dureh # • v 7 - 1 . @ {lg ( U v 7 - 1)} gegebenen Funktionaltyp ist. Das maeht aber das ~V" yon (30) noeh nicht notwendigerweise mit dem hier gegebenen @ identiseh.
l)ber den allgemeinea thermodynamischen integrierenden Faktor usw. 143
als allgemein verwendbaren integrierenden Faktor setzen und ihn mit
(57) in Zusammenhang bringen, so linden wir dutch Substitution
1 B . v 2(~-1) U ~ T '
1 U ~ C . t v 2(~/-~)" (59)
Dies f i ih r t n a t t i r ] i c h nich~ za r i d e a l e n G a s g l e i c h u n g , denn wir
haben
p v _ _ _ _ ( 7 _ 1 ) U ~ _ C" 7 - 1 t v ~ (~_ ~) (60)
start p v --- R t.
[m n~chsten Abschnitt wird sieh zeigen, dat] der Ausdruek auf der rechten Seite als Spezial[all der a]lgemeineren Zustandsglelchung auftritt, die nur durch die Bedingung (58) eingesehr~nkt ist, und nieht durch die Aquivalenzbedingung, da~ (33) g]eieh (45) sein soll.
D i e m 6 g ] i e h e n Z u s t a n d s g l e i e h u n g e n ~i r den i n t e g r i e r e n d e n 1
F a k t o r ~ ~ -~- in der (v, t ) -Ebene. Die nrsprfingliche Bedingungs-
gleichung ftir die (v, t)-Ebene ]autete
(0~) r--1 (0~)+7--1c~ Jv~ - - ' t ~ ~ t v v
\ Ot/v
Interessant ist die LSsung nach U* unter Vorgabe der kl~ssischen a]l- gemeinen Bedingung
1 : T ' (58)
Die linke Seite yon (28) wird
# v t
- ( ~ - 1 ) . o(~) - ( ~ - 1) . . . . v (~1~
V
Wir miissen also die entstehende Gleichung
( o ~ ) + ~ - 1 ~ = (~ _ 1) ~ _ . / 0 ~ ( ~ @~-~ ~ - - " "v \Ot/~
* Ein ziemlich begrenz~er LSsungstyp wurde vom Verfasser schon in ZS. L Phys. 1928, Heft 3/4, angegeben.
144 A. Press,
Risen. Division durch U auf beiden Seiten ergibt
a t d 0,: {0g v)t + lg (vy-i)} = ( 7 - - 1) " - ' v Ot (ig u)~,
0 t O O, ~ {]g (U 'oY- 1)} t : (~2 - - 1).--.v Ot {lg ([TV"--I)} v. (63)
Es drfingt sich also .wiederum eine Jaeobische Form auf, derart, dal] nach Division gilt:
0
0 a~ {lg (uv~-~)},,
Wir kSnnten dann schreiben:
o t Ov (Z)t
= ( r - - 2 ) - =
07 (z)~
(64)
lg (uvr - 1) ~ ~ (Z)" (65)
Hat man also Z, so ist das Problem gelSst. Durch Umo:dnen des reehten Teiles yon (64) erhalten wit
_1.0_~ _ 1 . 0 3 . (66) 1 O t - - ~ , - - 1 0 v
t v Schreiben wir hierin
1 dt ~ dx, l g t ~ x , ] t (
7--~--!v dv z dy, lg v~- I ~ y, /
so wird aus (66)
(67)
oA __ 03. (68) d x - - c)y
Die LSsung yon (68) ist nun offensichttich
Z ----- f ( x q- y) = f {lg (tvr -1)}. (69)
Daher ist die allgemeine L~sung yon (62)
lg (~rV}'--I) ~ ~ If {lg ( tv•-- l )}] , (70)
woftir man aueh ebensogut
lg (uvr -1) = F / l g (tvr-1)} (71)
schreiben kann. Dies liefert wiederum analog der in (30) und (33) ge- wi~hlten Darstelhmgsform
1 U : - - . F { l g (tvr-1)}. (72) qy$ -- 1
0ber den allgemeinen thermodynamischen integrierendcn Paktor usw. 145
Also ist die allgemeine Zustandsgleichung fiir alle mogliehen Stoffe, die
den Gesetzen 1
: T (58)
und p v _-- ( 7 - - 1) u (35)
gehorehen, daher funktionul durch den Ausdruek
p v = 7 - - 1 . F { l g ( t .vT-~)} (73) ~)?-- 1
gegeben. Dieser wirf t nattirlich betri~chtliches Licht auf die bisher be-
nutz~e Entwicklung
p v 1 + al a~ a~ R--/-- �9 -~- + J + ~ + " " us,v. (74)
(Vgl. S. 92 in v an L a a r , Die Zustandsgleiehung.) 1
E n t w i c k l a n g f i i r d i e Z u s ~ a n d s g l e i c h u n g m i t /x = ~- in d e r
(v, t ) - E b e n e . Naehdem gezeigt ist, da~ das Argument der Funk t ion U l
unter der Voraussetzung ~ ---- T zwei Variable t u n d vr - 1 enth~lt, kann
man schreiben : U ~ ~_~ a,at ~. v n (~" - 1). (75)
F i ihr t man (75) in die Gleichung
O u ~ , - - " t O u Ov + ' ~ v - - ~ = (7 - - 1) ((;2) v a t
ein, so ergibt sich
~ a m t m . n ( y _ _ l ) v n ( r _ l ) _ l _j_ 7 - - 1 ~ a m t m v n O , 1) Y
( 7 - - 1 ) ' - - ' t ~ a m . m . t m - ' . v ~ ( y - ~ ) . (76)
Suchen wir die Glieder aus, die zu dem Ausdruck tm. v n (r - :) - 1 gehSren,
so mtissen wir die Beziehung
n -~ 1 = m, n = m - - 1 (77)
erfiillen. Es iolgt so ftir unsere E n t w i c k h n g
p v = ( 7 - - 1) U - ~ ( 7 - - 1) ~ a ~ t m ' v ( ' ~ - : ) ( r - : ) . (78)
W g h l e n w i r d a h e r e i n e in m C a l l e n d e R e i h e und beginnen mit
m ~ 1, so haben wir
a- -1 a--2 } p v = ( 7 - - 1 ) a l t O - a~~ + ~ t 2 v 3 ( ~ _ i ; - ~ . . . . (79) yT-- 1 t y2 (7 -- 1)
Zeitschrift fiir Physik. Bd. 56. 10
146 A. Press, ~ber den allgemeinen thermodynamischen integrierenden Faktor usw.
man sieht sofort, dal] dies den Fa l l (60) einschliei]t und aui]erdem die
Zustandsgleiehung eines idealen Gases, wenn man nur das erste Glied
nimmt. Ferner zeigt sich, da~ die v a n d e r W a a l s s e h e Gleichung nur
ni~herungsweise eingeschlossen iSt. Fi i r grol]e Wer te yon v oder t is~ der
sogenannte Boylepunkt angedeutet.
Entwickel t man nun in eine steigende Reihe und beginnt m i t m ~ - 1
so ergibt sich
p v ~ ( 7 - - 1) {alt -~ a2t:v 2(~- 1) ~_ a~tav 3(~-1) -t- ""1" (80)
Diese letztere Gleichung ist geeigne~er fiir Arbeiten bei t i e f e n T e m p e -
r a t u r en und bei Bruchteilen des Normalvolumens. Dagegen eignet sich
die Gleiehung (79) besser ~tir die Arbei t bei h o h e n T e m p e r a t u r e n
und grol]en Volumina v.