16
Ueber die Fabrikation des Blutlaugensalzes ; yon Reinhold Hofmann. - In einer ausfiihrlichen Abhandlung") habe ich die Re- sultate einer Untersuchung rnitgetheilt, welche theils zu eigener Belehrung , hauptsachlich aber im Inleresse der Fa- brikation unternornrnen wurde. Das Folgende enthiilt in kurzem Auszug und mit wenigen neuen Zusiitzen dasjenige, was fur die Theorie der Fabrikation besonders wichlig ist und auch von rein wissenschaftlichern Standpunkt aus nicht ganz ohne Interesse sein durfte. In Beziig auf die Bildung des Cyankaliurns beim Ein- tragen von thierischen Sloffen in geschmolzene Pottasche und von Blutlaugensalz beim Auflosen der Schmelzen wurde der Untersuchung L i e b i g ' s **) durch alle spateren Bear- beiter nichts Wesentliches zugefugt ; denn wenn such von mehreren Seiten andere Ansichten uber die Bildung des Cyankaliurns und seiner Beziehung zum Schwefelcyankalium aufgestellt wurden, so entbehrlen sie doch durchaus der that- sachlichen Begrundung, und im Wesentlichen blieb L i e b i g's Auffassung in Geltung , riach welcher das Cyankaliurn theils aus fertig gebildetem kohlensaurern Amrnoniak , theils und der Hauptmenge nach direct aus der stickstoffhaltigen Thier- kohle entstehe. Die Bildung des Schwefelcyankaliums wurde von Liebig und bis auf die neueste Zeit ganz allgerncin auf das schwefelsaure Kaliurn der Pottasche zuruckgefiihrt und der Schwefelgehalt der Thierstoffe entweder gar nicht, oder nur beilaufig in Betracht gezogen. Ueberhaupt wurde *) Krit. Zeitschrift fur Chemie u. 6. w. **) Diem Annslen XXXVIII ~ 20. Annul. d. Ciieni. 11. Pliarni. CXIII. Bd. 1. Heft. 6

Ueber die Fabrikation des Blutlaugensalzes

Embed Size (px)

Citation preview

Ueber die Fabrikation des Blutlaugensalzes ; yon Reinhold Hofmann. -

In einer ausfiihrlichen Abhandlung") habe ich die Re- sultate einer Untersuchung rnitgetheilt, welche theils zu eigener Belehrung , hauptsachlich aber im Inleresse der Fa- brikation unternornrnen wurde. Das Folgende enthiilt in kurzem Auszug und mit wenigen neuen Zusiitzen dasjenige, was fur die Theorie der Fabrikation besonders wichlig ist und auch von rein wissenschaftlichern Standpunkt aus nicht ganz ohne Interesse sein durfte.

In Beziig auf die Bildung des Cyankaliurns beim Ein- tragen von thierischen Sloffen in geschmolzene Pottasche und von Blutlaugensalz beim Auflosen der Schmelzen wurde der Untersuchung L i e b i g ' s **) durch alle spateren Bear- beiter nichts Wesentliches zugefugt ; denn wenn such von mehreren Seiten andere Ansichten uber die Bildung des Cyankaliurns und seiner Beziehung zum Schwefelcyankalium aufgestellt wurden, so entbehrlen sie doch durchaus der that- sachlichen Begrundung, und im Wesentlichen blieb L i e b i g's Auffassung in Geltung , riach welcher das Cyankaliurn theils aus fertig gebildetem kohlensaurern Amrnoniak , theils und der Hauptmenge nach direct aus der stickstoffhaltigen Thier- kohle entstehe. Die Bildung des Schwefelcyankaliums wurde von L i e b i g und bis auf die neueste Zeit ganz allgerncin auf das schwefelsaure Kaliurn der Pottasche zuruckgefiihrt und der Schwefelgehalt der Thierstoffe entweder gar nicht, oder nur beilaufig in Betracht gezogen. Ueberhaupt wurde

*) Krit. Zeitschrift fur Chemie u. 6. w. **) Diem Annslen XXXVIII ~ 20.

Annul. d. Ciieni. 11. Pliarni. CXIII. Bd. 1. Heft. 6

82 Ho f f rn an n , iiber die Fa6rSation

bis auf N o e 11 n e r’s Mittheilung ”) dem Vorkommen des Schwefelcyankaliums keine weitere Bedeutung beigelegt, ent- weder weil man nicht wufste, in welch bedeutender Menge dasselbe gebildet wird, oder weil man die Reduclion des- selben im Schmelzprocefs als ganz unzweifelhaft ansah. Eben so waren nur wenige thatslchliche Belege iiber die Bedeu- tung des Schwefels im Allgemeinen, uber die veranderte Zusammensetzung der Pottasche und des aus den letzten Mutterlaugen zuriickerhaltenen sogenannten Blaukali’s durch blofses Einschmelzen fur sich oder in den eisernen Gefafsen der Fabrikation und bei wiederholtem Durchgang durch die Fabrikation u. s. f. vorhanden. Dagegen wurden, hauptsach- lich durch die Arbeit Brunnquel l ’ s**) und die spater fol- genden, wichtige Aufklarungen besonders iiber die Ursachen des Pottascheverbrauchs, von dem man bis dahin nuf wubte, dafs er den fur Bildung des Blutlaugensalzes berechneten Betrag weit iibersteige, gegeben. Aber die Grilfse des Ver- brauchs fur die verschiedenen in der Fabrikation vorlcommenden Verhaltnisse entzog sich noch immer der Berechnung , weil die quantitativen Bestimmungen nicht zahlreich genug vorhanden waren.

Bei meinen Versuchen verfolgte ich zwei Hauptrichtun- gen : Gestaltung sammtlicher Fabrikationsverhaltnisse bei Ver- wendung von ganz reiner Pottasche, veranderte Zusammen- setzung der letzteren in fortlaufendem Betrieb, und im Ver- gleich hiermit : Ergebnisse der gewohnlichen Fabrikation. Durch diese Versuche und durch das von anderen Seitcn schon vorher bekannt Geworderie gelmgte ich zu folgender Auffassung des Schmelzprocesses :

Die reine (schwefelfreie] Poltasche erleidet beirn blofsen Einschmelzen in dem Ofen (Flamniofen mit eiserner Schale)

*) Diese Annaleii CVIII, 8. ””) Din& polyt. Journ. CXL, 389 u. 452.

des Blutlaugensalzes. 83

weder eine Umanderung in der Zusammensetzung, noch bei mehrstundigem ruhigem Verweilen in demselben einen nach- weisbaren Gewichtsverlust, selbst wenn die Temperatur die lebhafte Rothgliihhitze weit ubersteigt. Beim Eintragen der Thierstoffe bildet sich Cyankalium und Schwefelcyankalium von Anfang bis eu Ende der Schmelze und weit uber das gewohnlich iibliche Verhaltnih von gleichen Theilen Pott- asche nnd Thierstoffe hinaus in gleicher procentischer Menge der Thierstoffe und in gleichem relativem Vcrhaltnik Der Schwefel der Thierstoffe wirkt hierbei gerade so ein, wie man es yon freiem Schwefel unter gleichen Umstanden er- warten konnte : wahrend gleichzeitig Schwefelcyankalium und Einfach- Schsefelkalium (beide durch Alkohol ausziehbar), Schwefeleisenkalium und wahrscheinlich auch kaliumfreies Schwefeleisen entstehen, entweicht ein Theil des Schwefels mit den ahrigen Thierstoffgasen. Die in den eigenthiimlichen und zufalligen Aschenbestandtheilen der Thierstoffe enthaltene Kieselsaure und Phosphorsaure theilen sich ganz so, wie man es von deren freien Salzen weirs, nach unbekannten Ver- haltnissen in die vorhandenen erdigen und alkalischen Basen. Ueber das fernere Verhalten dieser Verbindungen beim A d - liisen der Schmelzen wird im Folgenden noch die Rede sein. Ob im Laufe der Schmelzarbeit erhebliche Mengen von koh- lensaurem Kalium als solches oder in anderer Verbindung verfluchtigt oder von den Gaseri mechanisch mil fortgerissen werden, erscheint zweifelhaft ; alle directen Versuche und Beobachtungen sprechen dagegen , dafiir nur der indirecte Beweis, dafs der gesammte Verbrauch von Pottasche grorser gefundcn wurde, als dem Kaliunigehalt der neu gebildeten Cyan -, Schwefel- und Kieselverbindungen entspricht.

Bestcht das alkalische Schmelzmaterial nicht BUS reiner Pottasche, sondern aus dem von fruheren Operationen zuriick- erhaltenen Mutterlaugensalz (Blaukali) , welches irnmer reich

6*

84 Ho f f m a n n , iiber die Fabrikation

an Schwefelkalium ist, so tritt schon wahrend des Ein- schmelzens in der eisernen Schale eine so vollstandige Ent- schwefelung (unter Bildung von Schwefeleisenkalium) ein, dafs von dem Eintragen der Thierstoffe an die Reactionen genau so verlaufen, wie mit reiner Pottasche. 1st aber der Schwefel in der Pottasche als schwefelsaures Kalium vor- handen, so unterscheidet sich der Vorgang daduwh , dafs beim blofsen Einschmelzen nur ein Theil des schwefelsauren Kaliums durch metallisches Eisen in Schwefelkalium , resp. Schwefeleisenkalium ubergeht ; wird dann Kohle zugesetzt, so wird der ganze Rest des schwefelsauren Kaliums sehr schnell reducirt und gleichzeitig , auch ohne besonderen Eisenzusatz, voZZstundG entschwefelt, indem als Hauptproducte Schwefeleisenkalium und kohlensaures Kalium entstehen. Un- terbleibt der Zusatz von Kohle, so erfolgt dieselbe Reaclion beim Eintragen der ersten Portionen von Thiersloffen , nur mit dem Unterschied, d a b dann gerade so, wie wenn man schwefelsaures und Cyankalium fur sich a h ' sin zusammen- schmilzt, auch cyansaures und Schwefelcyankalium entsfehen konnen, etwa nach der Formel :

oder nach einer Ihnlichen. Von da an ist wieder die wei- tere Reaction von der mit reiner Pottaache in Nichts ver- schieden. L i e b ig 's Auffassung , nach welcher durch Ein- wirkung der Kohle auf das schwefelsaure Kalium der Pott- asche Kaliumoxyd und Zweii'ach - Schwefelkalium entstehe, welches dann beirn Zusammentreffen mit Cyankalium Schwe- felcyankalium oder mit Eisen Schwefeleisenkalium bilde , ist nur insofern richtig , als Zweifach - Schwefelkalium bei der Reduction von schwefelsaurem Kalium durch Kohle allein zwar als regelmafsiger Bestandtheil, aber immer nur in sehr geringer Menge auftritt und als die Entschweflung der Pott- asche durch Kohle und Eisen so rasch und vollstandig er-

4 CyK + 2 SKOr = CyKSz + 3 CyKOz + K~OZ,

des Bbitlaugensalzes. 85

folgt, d a k die Bildung des Schwefelcyankalium in der Fabrikation nicht, wie es seither allyemein geschali, auf den Schwefelgehalt der Pottasche, s0nder.n einzig und allein auf den der Thierstofe zuriickzufiihren ist.

Eben so unbegrundet ist die bis dahin allgemein ver- breitete Annahme , dafs das Schwefelcyankalium innerhalb der durch die Fabrikation bedingten Verhaltnisse durch Eisen zu Cyankaliunl reducirt werden konne. Bei Anwendung des gewohnlichen Materials (Eisendreh- und Bohrspahne) gelingt diese Umwandlung gar nicht, durch sehr fein vertheiltes (aus Oxyd durch Kohle reducirtes) und i n grofsem Ueberschufs verwendetes Eisen nur in sehr bcschranktem Make.

Das Schwefelcyankalium zeigt auch noch in anderer Be- ziehiing ein rathselhaftes Verhalten. Wird namIich reines Schwefelcyankaliurn rnit einetn so g r o b e n Ueberschub von kohlensaurem Kaliurn, wie e r in den Schmelzen der Fabrikation vorkornmt, zusarnmengeschmolzen , so wird es (auch bei Ab? schlufs von Luft und Feuchtigkeit) so vollstandig zersetzt, daTs mit Eisenoxydsalz keine Spur davon nachzuweisen bleibt ; dagegen findet man jetzt cyansaures und Schwefelkalium (kein Cyankalium). Schmilzt man die zuerst erhaltene Schmelze nochmals mit Zusatz von Kohle, so entsteht Cyankalium und merkwurdiger Weise auch Schwefelcyankaliurn , welches jetat nicht weiter sersetzt wird. Setzt man von Anfang an Kohle z u , so entsteht dem Anschein nach noch mehr Cyankalium und ein Theil des Schwefelcyankaliurns bleibt unzersetzt.

Obgleich es nun leicht ist, sowohl fur die Bildung von cyansaurem und Cyankalium , als auch fur die Wiedererzeu- gung yon Schwefelcyankalium mogliche Formeln aufzu- stellen :

(4) (2) 2 CyK03+ ~ K S B + ~ C = C ~ I ~ + C ~ K S ~ + ~ K S + ~ C O (3)

CyKSa + CKOa = CyKOn + KS2 + CO CyKSz + 2 CKOs + 4 C = CyK + 2 KS + 6 CO,

86 H o ffmann, iiber die Fa6rilcntiom

so ist es doch schwer zu begreifen, webhalb das Schwefel- cyankaliurn durch die Gegenwart der Kohln vor der ganz- lichen Zersetzung durch das iiberschussige kohlensaure Kalium geschutzt wird. Was man sich i n diesem Fall unter dern ,,katalytischen? Einflufs der Kohle zu denken habe, lafst sich aus dern bis je tz t Bekannten nicht erniitteln, aber die That- sache, dafs das Schwefelcyankaliurn der Schmelzen nur durch die Gegenwart der Kohle erhalten bleibe, ist nicht z u be2 zweifeln ; aufserdern ist e s wahrscheinlich, dafs eine Ver- mehrung des gewdhnlichen Kohlegehalts der Schmelzen auf e ine reichlichere Bildung von Schwefelcyankaliurn hinwirkt; wenigstens wurde bei Schmelzversuchen rnit Zusatz von Holz- kohle eben so viel Cyankaliurn und fast doppelt so viel Schwefelcyankalium wie gewohnlich gefunden. Ganz so wie z u reinem kohlensaurern Kaliurn verhalt sich das in die letz- ten Mutterlaugen ubergehende Schwefelcyankalium der Fa- brikation : schon beim Eindanipfen wird ein kleiner Theil desselben und das iibrige beirn Einschrnelzen des Blaukali’s vollstlndig zersetzt. Bei Versuchen im Kleinen konnte auch hier durch Zusatz von KohIc Cyankalium und Schwefelcyan- kalium erhalten werden, aber irn Schnrelzofen gelang d i e k nicht.

Die leichte Zersetzbarkeit des Cyankaliurns durch den freien Sauerstoff der Feuerluft ist fur den Ausfdil der Fabrikation nicht yon so grofser Bedeutung , als man nach dern Verhalten des reinen Cyankaliurns erwarten sollte und seither vielfach angenommen hat. Obgleich nlmlich eine sehr bernerkbare Zersetzung yon Cyankalium statlfindet, wenn eine fertige Schmelze langere Zeit in ,freier Beriihrung mit der Flarnme bleibt, SO war einerseits diese Zersetzung bei einem hieriiber angestellten Versuch nur dern Wasserdampf der (bei Gas- feuerung leicht zu erzeugenden) neutralen oder Reductions- flamme zuzuschreiben, und andererseits schutzen die wlhrend

des Blutlaugensaltes.

des Schmelzens reichlich entweichenden Thierstoffgase die Schmelze so vollstandig vor der Beriihrung der oben her- ziehenden Flamme , dafs die Ausbeute an Cyankalium ganz dieselbe bleibt , ob man mit reducirender oder oxydiren- der Flamme arbeitet. Diefs ist offenbar einer von den Griin- den, welshalb die Praxis der Arbeit in Flammofen iiberall den Vorzug vor derjenigen in geschlossenen Gefafsen ge- geben hat.

Die Angaben iiber das Vorkornmen von cyansaurem Kalium in den gewohnlichen Schmelzen der Fabrikation sind mit grolser Vorsicht aufzunehmen , da eine Ammoniakent- wickelung der wasserigen Schrnelzlosung beim Kochen auch durch Cyankalium und Schwefelcyanlraliurn veranlafst und darum nicht als Beweis fur Anwesenheit von cyansaurem Kalium angefiihrt werden kann. Ich fand in einer durch Einwirkung der Flammengase zum grofsen Theil zersetzteii Probe von reinem Cyankaliurn wohl kohlensaures, aber kein cyansaures Kalium, und konnte letzteres auch niernals in dem alkoholischen Auszug der gewohnlichen Schmelzen nach- weisen; es Scheint demnach, als ob das cyansaure Iialium bei freier Beruhrung mit der Flamme eben so schnell weiter zersetzt als gebildet werde.

Es bleibt nun noch von den fremden Bestandtheilen des gewohnlichen Schmelzmaterials das kieselsaure und salzsaure Kalium zu erwahnen iibrig, insofern die Cyanbildung bei armer Pottasche iiberhaupt weniger reichlich erfolgt und gegen Ende der Schmelze immer mehr abnimmt, wenn auch noch ein grolser Uebcrschufs von kohlensaurem Kalium iibrig bleibt. Aufserdem ist das kieselsaure Kalium von grofser Bedeutung fur den Pottascheverlust beim Aufarbeiten der Schmelzen (wie weitcr unten noch gezeigt werden soll), und das Chlorkalium is1 der Verfliichtigung im Schrnelzofen in weit slarkerem Mafs als die reine Pottasche unterworfen.

$8 Ho f f m a n n , ii6er die FabrikatioiL

Diefs geht aus der Zusammensetzung des in allen Ofenziigen vorkominenden Salzabsatzes hervor, indern derselbe iminer vorwaltend aus Chlorkalium mit einem grofseren und gerin- geren Gehalt von schwefelsaurem Kalium besteht. In den kalteren Ofentheilen finden sich zuweilen schwefelsaures und salzsaures Ammoniak in solcher Menge, dars sich das Yor- kornmen von schwefelsaurem Kalium recht wohl auf eine Umsetzung von Chlorkalium mit schwefelsaurem Ammoniak zuriickfuhren lhfst.

Es wurde ohen angefuhrt, dafs sich der Schwefel der Thierstoffe und der Pottasche theils als Schwefelcyankalium und Schwefelkalium , theils als Schwefeleisen und Schwefel- eisenkalium in den Schmelzen wieder findc. Ueber die Ei- genschaften des letzteren bleibt noch Einiges anzufuhren ubrig. Behandelt man eine Probe von einer der oben er- wahnten entschwefelten Massen mit kaltem Wasser und wascht durch Decantiren vollstandig aus, so bleibt ein braun- schwarzer Schlarnm zuriick, welcher (wahrscheinlich neben kaliumfreiem Schwefeleisen) ein Schwefeleisenkalium von nicht nachgewiesener Zusammensetzung enthalt. Mit kochen- dem Wasser giebt derselbe, unter Zurucklassung von ge- wohnlichem Schwefeleisen , eine intensiv schwsrzgriine Auf- liisung, welche rnit den von H. R o s e aus eisensaurem Kalium und Schwefelwasserstoff erhaltenen identisch ist und ein Schwe- feleisenkalium von bestimmten chemischen Eigenschaften enthalt , dessen Zusammensetzung durchs die Formel FeKSB ausgedriickt werden kann. Beim jedesmaligen Erhitzen der griinen Losung bis zum Sieden wird sic braun oder bei starker Yerdiinnung farblos und beim Erkalten wieder grun. Bei langerern Stehen, auch in geschlossenen Gefarsen, gesteht eine concentrirte Losung zu einem Magma; die abgielsbare Flussigkeit ist manchmal schwach griin , meistens ganz farblos und scheint dann gar Nichts aufgelost zu enthallen; bcim

des Blutluugensalzes. 89

Erhitzen lost sich Alles wieder auf und es scheidet sich dann nianchmal auch nach langem Stehen Nichts mehr ab. Durch eine concentrirte Losung von kohlensaurem Kalium wird das Schwefeleisenkalium unverandert gefallt und bei hinreichen- dem Verdunnen niit Wasser wieder gclost; eine solche L8- sung erhalt man auch durch Kochen von gefallteni Schwefel- eisen mit einer schwachen Pottaschelosung. Cyankalium kann sich in der KIlte langere Zeit in der grunen Losung erhalten, aber beim Erhitzen geht es augenblicklich in Blut- laugensalz iiber; doch wird hierbei immer auch etwas Schwe- felcyankalium gebildet. Durch Sauren wird eine frisch bc- reitete Losung des Schwefeleisenkaliums ohne Abscheidung von Schwefel zersetzt. Salze, welclie sich mit Schwefeleisen oder Schwefelkalium umsetzen konnen, fallen aus der griinen Losung Schwefeleisen , resp. Schwefelmetall ; so namentlich Kalk- und Ammoniaksalze (auch Kalkwasser, aber nicht atzendes Ammoniak), neutrale Eisen - , Kupfer- und andere Metallsalze. Eine ganz entsprechende Zersetzung erleidet der schwarze Ruclrstand vor dem Behandeln mit heifsem Wasser, wenn e r mit einer Losung der so eben genannten Salze geschiittelt wird; aber die Bildung des Schwefeleiscn- kaliums kann durch Zusatz von Kreide zu der einzuschmel- zenden schwefelhaltigen Pottasche nicht verhiitet werden.

Das Verhalten der Schmelzen beirn Auflosen ist in mehr- facher Hinsicht von Interesse, insofern damit die Bildung des Blutlaugensalzes und die Trennung des unloslichen vom 16s- lichen Theil der Schmelzen verbunden ist. Bekanntlich ist das Schwefeleisen besonders geeignet, das Eisen an das Cyan- kalium zu ubertragen, und die oben beschriebenen Eigen- schaften erklaren hinknglich die hierbei beobachteten That- sachen, dafs in concentrirten Schmelzlaugen auch bei tage- langem Digeriren mil dem an (ungelastem) Schwefeleisen reichen Rucksland Cyankalium als solches ubrig bleiben und

90 H o f f m a n n , iiber die Fabrikation

im Lauf des Aufarbeitens verloren gehen kann, wiihrend i n verdiinnten (von aufgelostem Schwefeleisen griin gefarbten) Laugen schon nach ganz kurzer Zeit kein Cyankalium mehr nachzuweisen ist. Die Gewinnung des Blutlaugensalzes durch Krysfallisation dcr abgedampften Schmelzlaugen bietet bei der mit steigender Concentration rasch abnehmenden Loslichkeit d e s ers teren weder Schwierigkeiten , noch sonst etwas Be- merkcnswerthcs dar.

Die Mcnge und Zusammensetzung des zuletzt bleibenden Mutterlaugensalzes ist von der verwendeten Poltascbe immer bedeutend verschieden und gieht unter gleichzeitiger Beach- lung des auf der andern Seite bleibendcn Auslaugeriick- standes ein Bild von dem Zusammenhang des gesammten Pottascheverbrauchs mit dem Aschegelialt der Thierstoffe, welches folgendermafsen zusainmengefafst werden kann. Wird ein Betrieb mit reirier Pottasche eroffnet , so gelangt von den beim ersten Schmelzen gebildeten Kieselverbindun- gen beim nachberigen Auflosen ein Theil als einfaches Silicat in die Laugen (und scliliefslich in's Blaukali), wahrend der grafsere Rest als eine Kalium, Erdnietalle und wohl auch Eisen enthaltende und innerhalb der hier in Betracht kom- menden Verhaltnisse ganz unlosliche Verbindung in den Auslaugeruckstand geht, in welchem bei der unvollkommenen Leistung der Fabrikationseinriclitungen aucli ger inge Antheile von loslichen Salzen mechanisch eingeschlossen werden konnen. Auch Schwefeleisenkalium kann in den Ruckstand ubergehen, wenu es besonders reichlich erzeugt und bei der Blutlaugensalzbildung nicht vollstiindig aufgebraucht wurde. In das Mutterlaugensalz gehen aufser dem kieselsauren (und wenig phosphorsaurem) Kalium alles Schwefelkalium und Schwefelcyankalium , eine Spur von Blutlaugensalz und alles in der Pottasche enlhaltene Chlorkalium uber. Bei der n8ch- sten Verwendung des Mutterlaugensalzes erfolgt dann die

des Blutlaugensalzes. 91

Zersetzung des Schwefelcyankaliums , die Entschweflung, die Cyan- und Silicatbildung irn Wesentlichen gerade so wie beirn ersten M a l , aber die quantitativen Verhaltnisse sind besonders darin vcrschieden, dafs beirn nachherigen Auflosen der Schmelzen von der neu zugefiihrteii Kieselsaure schon ein grofserer Theil in den Auslaugeriickstand geht und eine entsprechende Menge von Kaliurn rnit sich fuhrt , wahrend der Rest zur verrnchrten Verunreinigung des Blaukali’s bei- triigt. Dasselbe Spiel wicderholt sich bei jeder neuen Ver- wendung des Blaukali’s, nur dafs ein irnmer grofserer Theil von der Kieselsaure der Thierstoffe so fort in den Auslauge- ruckstand geht und sowohl desscn absolute Menge als auch seinen Procentgehalt an Kaliurn erhoht , wahrend die Ver- unreinigung des Blaukali’s zwar irnrner langsarner, aber sehr bernerklich fortschreitet, bis endlich ein Gleichgewichtszustand einlritt , bei welchern das iiberschussige Chlorkaliurn durch Iirystallisation entfernt werden kann urid alle Kieselsaure der Thierstoffe ohne weiteres Zuthun in den Auslaugeruck- stand ubergeht. In Bezug auf das Chlorkaliurn wird diese Grenze rnit einern Gehalt des Blaukali’s yon ungefahr 12 pC. erreicht; fur die Kieselsaure lafst sich eiiie SO fest bestirnmte Grenze nicht angeben, weil deren Uebergang in den Aus- laugeruckstand rnit der Zusarnrnensetzung der Thierstoffasche in einem besliinmten und darurn mit der Qualittit der letzte- ren wechselnden Zusarnrncnhang steht, SO zwar, daD z. B. einem Blaukali , welclies bei Verarbeilung von kieselreichen Thierstoffen his zu einem gleichbleibenden Gehalt yon 10 pC. Kieselsaurc gewonnen ist , bei nachheriger Verwendung sehr kiesebdrmer Thierstoffe so lange Kieselsaure oder richtiger kieselsaures Kaliurn entzogeii werden kann , bis deren Menge nur noch 4 oder 5 pC. ausmacht. Diescs VerhaPen kt fur die Fa6rihation von der grhysten Wichtigkeit, da mit der fortschreitenden Verunreinigung des Blaukali’s zugleich die

92

Ausbezite an Blutlaugensalz ab - und der Pottascheverbrauch so bedeutend zunimvnt , d a s derselbe zuletzt ganz rinabhangig vun der Bbrtlaugensalzbildzmg ( i n n c h i l b der hier vorkoni- menden Unterschiede) und fiir alle Thierstofe gleich yruJs erscheint. Einc sorgfaltige Reinigung dcr Thierstoffe von sandigen und erdigen Beimengungen und eine periodische Entkieselung nnd Reinerhaltung des Blaukali's von krystalli- sirharen fremden Salzen niiissen daher zu den wichtigsten Aufgaben der Fabrikation gezahlt werden.

Wenn oben angefuhrt wurde, dafs das knliunihaltige Silicat des Auslaugeruckstands innerhalb der hier vorkornmen- den Verhaltnissc ganz unaufloslich sci , so ist diefs dahin zu verstehen , dafs den ausgewaschenen Riickstanden des Fabrik- betriebs heirn Behandeln niit kaltern Wasser im Laboratorium nur ausnahmsweise Spuren von Baliuinsalzen entzogen werden konnen, dafs aber in heifsem Wasser sehr betriichtliche Men- gen sicti auflosen, und dafs in dieser Auflosung kieselsaures Kaliuni in stsrkerem V e r h l l t n i t als in den zugehorigcn Schmelzlaugen gegen die iibrigen Salze der Pottasctie vor- kommt.

Die wichtigeren quantitativen Ergehnisse meiner Vcr- suche sind im Folgenderi zusanimengestellt :

Hu.ff m a n 7i , iiber die Fa6~il;ation

I. Schnzebversuche.

Sammtlictie Proben wurden von jc funf Schmelzen ge- nommen. Die Thierstoffe kamen, w o nictits Besonderes be- merkt ist , in guter , aber nicht ausgewahller Beschaffenheit, ungetrocknet und ungereinigt zur Verwendung. Es werden unter der Bezeichnung Horn : gemischte Abfalle aus Iiamm- macher- und Dreherwerkstatten , Klauen , Hufe und Horner ; untcr Lumpen : wollene Tuchnlhte aus Kunstwollefabriken ; unter Schlappen : Gemische von altern Schuhwerk und Abfdllen aus Schuhmacherwerkstatten verstanden.

100

Thi

arst

offe

gab

en :

star

ker

Hitz

e &

& Po

ttasc

<e N

r. 3

. ,

'. .

. .

6. 3

5 Hor

n, 6

5 L

nmpe

n 6, n

iit B

lauk

ali v

on 5

, seh

r sta

rke H

itze

7. L

umpe

n B

)t ni

it B

lnuk

ali

yon

6, m

ch v

orge

nom

men

er

Ent

kies

clun

g nn

d Z

usat

z yo

n 7

pC.

Eis

en

. .

. B

. M

tt ,q

eroo

hhn/

ichea

c Bl

aztk

nli

I

I A

. M

it re

ince

r Po

tlasc

he

(ohn

e Ei

senz

usat

z).

1.

2 a.

Lum

pen,

bei

ina

fsig

er

2 b. H

orn,

bei

sch

r st

arke

r G

liihh

itze,

niit

Pot

tasc

he

n w

ic v

orhe

r. n

iit K

ohle

zusa

tz

25,3

'12,

5 -

24,3

13,

5 -

28,6

12,

3 -

2 c.

;;

bei

sehr

sta

rker

Hitz

e m

it

3.

Schl

appe

n,,

,, w

n

4.

5.

Hor

n nn

d Sc

hlau

ucn.

zu

al

eich

en

Schl

icht

sp$l

ine 5,

bei m

Usi

ger H

itze

9. L

umpe

n, b

ei m

gfsi

ger

n ,,

8 . .

10

. Sc

hlap

pen,

hei

yeh

r st

arkc

r H

itze,

mit

))

,, 9

. .

C.

Mid

Sod

a 11

. h

impe

n,

gwe,

le

i se

lw

star

ker

Hit

ze,

mit

Soda

von

87 y

C.

CN

aOs

. . .

. .

. .

. .

. .

. . 24

;5 1

0,3

2;l

- 1 7i7

0,6

17,6

111,

047)

2,Ol

(ohm

Eis

cnzu

satz

). 8.

Hor

n, b

ei s

ehr

star

ker

Hitz

o. m

it B

lauk

ali

Nr.

9 .

. 128.7116.1

11.2

5

Verlli

ew

is

_.

Ei td: G$

/n

e -

1,3 :

1,6 :

5:

7,4 :

095')

3:

-

-

-

8:

6,7 :

7,7 :

7,6 :

Eie

sels

aure

V

erbr

auch

yon

w

im

frei

er P

otta

sc

- .I

1,7 I 1,P) I

I!

3,4

13,4

0,8

3,5

1,7

5,2

8,5i

3,48

2,l

1,7

3,8

4,9'1,8

4,O

2,2

6,2

8,l

1,3

--

- 8,0

10,89

--

--

-

7,O

-0,6 6,4

48

4,9

8,l

-4,7

3

4 1

0,5,

7,3

6,Z

-0,9

5,2

6,6 8,03,

--

-1-

-

--

5

rser

- e

c

.s B sdc rl -

21,8

17,8

-

-

L9,5

24,5

19,5

56,5

?9

,0

-

-

..

l)

D

ie Z

ahle

n di

eser

lie

iden

Rei

hen

hahe

n ni

ir e

inen

rel

ativ

en \

Ver

th

zlir

Ver

glei

chun

g; d

a si

e nu

r di

irch

ein

e in

dirc

cte

Ber

ecbn

ung

ails

den

A

naly

sen

abge

leit

et

wer

deii

kon

nten

, st

imm

en s

ie m

it d

em w

a 11

re

n V

erb

r a 11

c h

nic

ht i

iher

ein.

F

iir g

ewdh

nlic

hes

Bla

ukal

i w

urde

dur

ch

Auf

arbe

iten

der

w

ahre

Ver

brao

cb z

u 2

0 bi

s 25

pC

. w

asse

rfre

ies

Bla

ukal

i,

fur

die

Sch

mel

zver

such

e m

it

rein

er P

otta

sche

und

Lum

pen

zu

14,7

pC

. ge

fund

en.

2)

Die

nii

t sc

hr3i

ger

Scli

rift

ged

ruck

ten

Zah

len

gell

dren

ni

cht

eige

ntli

ch 2

11

den

betr

effe

nden

S

chm

elzv

ersu

cben

, so

nder

n nu

r zu

ann

loge

n 7

r.*

hii

l+n

:aa

an

..,...U

.L".

~D

*".

j) N

ach

dem

Geh

alt

des

mit

kal

tem

Was

ser

gew

asch

enen

Rdc

ksta

ndes

ber

echn

et ; a

IIe

dbri

geu

Zah

len

dies

er R

eihe

bez

iehe

u si

ch a

nf R

Bck

-

4)

In d

er 5.

81 c

itir

ten

Abh

andl

ung

wur

de i

rrth

iim

licl

i di

e M

onge

des

Sch

wef

elcy

anka

lium

s zu

2,2

5 pC

. st

att 1,12 p

C.

ange

gebe

n.

") G

ut l

nftt

rock

en,

verl

oren

abe

r be

i 11

00 13.3

pC.

Was

ser.

6J

C

ut,

aber

feu

cht,

ver

lore

n be

i Z

imm

erte

mpe

ratu

r 11 p

C.

Was

ser.

?)

C

yann

atri

urn

und

Schw

cfel

cyan

nstr

ium

in

ihre

m A

equi

vale

nt v

on K

aliu

msa

le a

usge

drii

ckt.

stii

nde,

wel

cbe

niit

hei

fsem

Was

ser

ansg

ewas

chen

war

en.

94 H o f f m a n n , uber die Fibriirativn

I% Analysen von dem zu vomtehenden Schmelwersuchen verwendeten Material.

1. Reine Pottasche, zu Sctimelzversuch 1; 2 a , b, c;

2. Blaukali von voriger Pothsche zuriickerhalten. 3. Reine Pottasche, zu Schmelzversuch 5 verwendet. 4. Blaukali, von Schmelzversuch 5 zuriick erhalten und

5. Blaukali , von Schmelzversuch 6 zuriick erhalten. 6. Blaukali Nr. 5, nach Entfernung der Kieselsaure zii

7. Blaukali von Schmelzversuch 7 zuriick erhallen und

8. Blaukali aus dem gewohnlichen Fabrikbetrieb, zu

9. Blaukali, wie vorher, zu Schmelzversuch 8 verwendet. 10. Blaukali, aus dem Fabrikbetrieb nach eingefuhrter

Siimmtliche Analysen beziehen sich auf geschinolzenes

3 und 4 verwendet.

fur 6 verwendet.

Schmelzversucli 7 verwendct.

abermals der Entkieselung unterworfen.

Schmelzversuch 9 verwendet.

Entkieselungsrnethode zu Schmelzversuch 10 verwendet.

84,O

9,07

G,P1 - - -

-0.72

Salz.

-- 87,O - - 2,17

+0,83

~~

Bestandtheile I 1.

I Kohlenbaures

Kalium , . Kiet;elsanres Kalium . .

Einfach-Schwa- felksIium*)

Chlorkalium . Schwefelsaures

Kalium . . Nicht be.

stimmte Tlieile urid Differenz

der Rereohnung fiir eineu Na- triumgehalt .

100,6i

- - - 0,Cs

--1,21 100,0(

4. 1 5. I 6.

32,4 75,15 78,64

7,GG 8,79 332

3 85 8 30 - 7:16 10:1u - - - -

-1,07 -2,37 $17,34

= I).

- 71,O

9,48

18,05 1,401

I

4-5.07 100,oo 100 00 100 00 100,oo i ' ; i ' ; I=

*) Ails dem gesanimten Gehalt an Sclrwefel berechnet, ohne Beriicksichtiguiig dea immer vorhandenen ~fehrC~cIi-Sch~vefellcaliunis u. s. f.

+) Probe wurde genomnmi yon der in der Seliale eingesclimolzenen (entscliwe- felten) Schmelzpost, in kalteni Wasser geliist, abgedamyft uud goschmolzen.

des Bliitkuuyensulzes. 95

I l l . Analysen von Auslazigeriickstanden (Schwarze).

A. V o n d e n S c h m e l z v e r s u c h e n m i t r e i n e r P o t t a s c h e.

1. Schwarze von Horn mit reiner Pottasche; Ruckstand der Analyse, mit heirsem Wasser ausgewaschen.

Schwarze von Lurnpen mit reiner Pottasche; Riick- stand der Analysen mit kaltern Wasser ausgewaschen.

Schwarze von Lurnpen rnit reiner Potlasche; Riick- stand aus dem Fabrikbetrieb niit lialtem Wasser ausgewaschen.

3. Schwarze von Schlichtspahnen mit reiner Pottasche; Ruckstand der Analyse; mit heirsem Wasser ausgewaschen.

4a. Schwarze von gleichen Theilen Horn und Schlappen mit reiner Pottasche ; Riickstand der Analyse mit heirsem Wasser ausgewaschen.

4b . Schwarze von gleichen Theilen Horn und Schlappen; Ruckstand aus dein Fabrikbelrieb ; niit kaltem M’asser ausge- waschen.

5 a . Schwarze von Horn urid Lumpen rnit dem bei dem vorigen zuruckerhaltenen Blaukali (Nr. 4); Rucksland der Analyse rnit h e i t e m Wasser ausgewaschen.

waschen.

2 a.

2b.

5b. Schwarze, wie vorher , niit kaltem Wasser ausge-

G a. Schwarze von Lurnpen init dem hei vorigem zuruck- erhallenem und entkieseltern Blaukali (Nr. ti); Ruckstand dcr Analyse mit heirsem Wasser gewaschen.

6 b. Schwarze, wie vorher, mit kaltem Wasser gewaschen.

B. V o n d e n S c h m e l z v e r s u c h e n m i t d e m M a t e r i a l d e s g e w o h n l i c h e n F a b r i k b e t r i e b s .

7. Schwarze von Horn und Blaukali, Ruckstand der Analyse ; rnit heirsem Wasser ausgewaschen.

96 W o o d , ii6er die Suhstitution des Wasserstofs

8. Schwarze aus dem Fabrikbetrieb zur Zeit des Schmelz- versuchs 9 ; rnit roher Pottasche , Blaukali , Hammerschlag, Lumpen und etwas Horn; mit kaltem Wesser gewaschen.

9 a. Schwlrze aus dem Fabrikbetrieb , nach Einfiihrung der Entkieselungsmethode ; mit roher Pottasche , Blaukali, wenig Eisendrehspahnen, Schlappen , Schlichtspahnen und Horn; mit kaltem Wasser gewaschen.

9b. Schwarze, wie vorher, im Laboratorium mit heifsem Wasser gewaschen.

Schwiirzeanalyse

1. 2 a. 2b. 3. 4 a. 4 b. 5 a. 5b. 6 a. 6 b. 7. 8. 9 a. 9 b.

Kohle

24,09

32,94

24.74 39,32 - - - - - - 11,55 - - -

Kieselsaure

14,33 24,26

22,33 14,96 15,78 13,80 29,84 - -

28,28 20,80 - -

Alknlien berechnet als kohlens. Kalium ____. .- __

6,25 CKOs 16,l CNaOe 6,9

" 17;04 12,75 5,lO 8,25

20,07 29,94

3,18 6,30

25,40 25,34

3,60 12,IO

Ueber die Substitution des Wasserstoffs durch die Elemente des Stickoxyds;

von C. S. Wood. -

In der bemerkenswerlhon Ahhandlung*) iiher die Ein- wirkung reducirender Korper auf Nitroverbindungen, in wel-

*) Bulletin scienlifiqne de St. PLtersburg, X, 18 (diese Annalen XLIV, 283).