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218 Kupfer als fester Uebenug ab, wahreud am positiven Pol eine Sauerstoffentwicklung stattfand. Die Kupfcr- lijsung mufs man hierzu in eiuem verschlossenen Gefifse anwenden, weil sie sonst, wenn sie keinen Ueberschufs vom Ammoniak entlillt, von selbst einen blauen Nieder- schlag giebt. X VIII. Ueber die Farhancieranflt.rrLrt,o, welchc rlas neutrtrkc schwufeZsnure Chromoxyil in (Em Aujl Ziisrrng in FTussrr (lurch Erhitzen his zurn Kochpunkt crZoi&t; Fort Kr ii g i r, Studiosur Pliarmaciac. . D i e Ansicht, weIcIie man bisher von dieser Farbeuan- deruug battc, dab sic nfimlicli, wie beiin Kupferoxydhy- drat, von einem Austritte cliciniscli gcbundcnen Wassers herruhre, scheint durch folgendc Versuche widerlegt zu werden. Es wurde, uin das neutrale Salz frei von basischen Verbindungen zu liaben , die Verbindung desselbeu mit K S angewendet. Eiuc Aufliisung des krystallisirteu Sal- zes, bei einer Temperalur von 40" bereitet, wurdc durch hinzugefugten Alkoliol unverzndert gefallt , indcm der- selbe Nichts davon aufliistr. Ilas ausgeschiedenc Salz b s t e sich sogleich mit violetter Farbe in Wasser voll- kominen auf: Wul;de dagegen eine andere Quaiititlit der violetten Aufliisiing bis zum Kochpunkt oder bis sich dic Farbe in eine griine umgeandcrt hatte erhitzt, und darauf Alkoliol hiuzugefugt, so fie1 das GrS als dartige Flussigkeit, wel- che sptiter durch Entziehuog von Wasscr fest wurde, zu Boden. I)er aufgegossene Alkohol war ebenfalls farb- los, reagirte aber stark sauer, indern deln neutralen schwe- ... ...

Ueber die Farbenveränderung, welche das neutrale schwefelsaure Chromoxyd in der Auflösung in Wasser durch Erhitzen bis zum Kochpunkt erleidet

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Kupfer als fester Uebenug ab, wahreud am positiven Pol eine Sauerstoffentwicklung stattfand. Die Kupfcr- lijsung mufs man hierzu in eiuem verschlossenen Gefifse anwenden, weil sie sonst, wenn sie keinen Ueberschufs vom Ammoniak entlillt, von selbst einen blauen Nieder- schlag giebt.

X VIII. Ueber die Farhancieranflt.rrLrt,o, welchc rlas neutrtrkc schwufeZsnure Chromoxyil in (Em Aujl Ziisrrng in FTussrr (lurch Erhitzen his zurn Kochpunkt crZoi&t; Fort Kr ii g i r ,

Studiosur Pliarmaciac. .

D i e Ansicht, weIcIie man bisher von dieser Farbeuan- deruug battc, dab sic nfimlicli, wie beiin Kupferoxydhy- drat, von einem Austritte cliciniscli gcbundcnen Wassers herruhre, scheint durch folgendc Versuche widerlegt zu werden.

Es wurde, uin das neutrale Salz frei von basischen Verbindungen zu liaben , die Verbindung desselbeu mit K S angewendet. Eiuc Aufliisung des krystallisirteu Sal- zes, bei einer Temperalur von 40" bereitet, wurdc durch hinzugefugten Alkoliol unverzndert gefallt , indcm der- selbe Nichts davon aufliistr. Ilas ausgeschiedenc Salz bs te sich sogleich mi t violetter Farbe in Wasser voll- kominen auf:

Wul;de dagegen eine andere Quaiititlit der violetten Aufliisiing bis zum Kochpunkt oder bis sich dic Farbe in eine griine umgeandcrt hatte erhitzt, und darauf Alkoliol hiuzugefugt, so fie1 das GrS als dartige Flussigkeit, wel- che sptiter durch Entziehuog von Wasscr fest wurde, zu Boden. I)er aufgegossene Alkohol war ebenfalls farb- los, reagirte aber stark sauer, indern deln neutralen schwe-

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telsauren Cbrotnoxyd die durch Erwamen ausgeschiedeue S entzogen worden war.

Um die-Quantitat der *S zu bestimmen, wurden zwei Ma1 2 Grm. des krystallisirten Chromalauns in wenig Wasser gelbst und bis zum Kochen crhitzt. Die dar- auf durch hlkohol ausgezogene 'S betrug.

1) 0,092 Grm., 2) 0,08& Grm.,

aldo beinahe den dritten Theil der in dem neutralen Salze enthaltenen Slure. Ein kleiner Verlust von S konute durch Bildung von Schwefelweinsaure entstanden seyn.

Ueberlafst man eine zu stark erhitzte Auflbsung des & S sich selbst Iaogere Zeit, so nilnmt sie endlich die ausgeschiedene 'S wieder auf, und erhalt dann die vio- lette Farbe. 1st aber die Saure durch Alkohol entzogen so bleibt sie griin und krystallisirt nicht mit K S zam Doppelsalze. Dasselbe geschieht, wenu man zu der Auf- liisung des ChromaIauns nur so vie1 Atninonink hinzu- fugt , dafs sich das anfangs ausgeschiedene Chrouioxyd- hydrat wieder aufl6st.

Wird scbwefelsaures Chromoxyd so lange erhitzt, bis es die grhne Farbe unter Entweichung von S iu eine ro- senrothe umgeandert hat, so erhalt man ein basisch schwe- felsaures Chromoxyd, welches halb so vie1 Saure als das neutraIe Salz enthllt; es ist in yVasser ganz unliislich.

...

C L r o mr up ero x J d.

Wird Chromosydhydrat beim Zutritt der Lufi stark, jedoch oicht bis zum Gliihen, erhitzt, so verandert es die griine Farbe, nachdein es das Hydratwasser verloren hat, in eine braune um, indem es sich hsher oxydirt.

Wird das dunkelbraune Pulver nun bis zum Gliihen erhitzt, so giebt es das absorbirte Sauerstoffgas ab, und zwar das Mehte im Moment der eigentlichen Feuer-

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erscheinung, woher es auch kommt, dafs dann geradc die feinen Theilchen des Oxpds uinhergeschleudert wer- den. Die dunkelbraune Farbe ist nun plirtzlich ver- schwunden, indem sich nur griines Oxyd vorfindet.

Chroinoxydhydrat in einer Atmosphlre vou Kohleu- saure, kohlensaurem Ammoiiiak oder Stickstoffgas erhitzl und gegliiht, liefs keine Feuererscbeinung bemerken, son- dern vermandelte sich langsam in Oxyd von schinutzig gruner Farbe.

Hinaegen in einer Atmosphare von Sauerstoffgas ist die Erscheinang nocli starker als irr gewtbhnlicher Luft. Die pliitzliclie Zersetzung des Superoxyds in 0 und Oxyd mochte wohl die Ursache davon seyn.

Das Hgperoxyd liist sich in erhitzter Salzsiiure un- ter Entwickluug von Chlor auf. In verdunnter Salpe- terszure ist cs unliislich,. man kann es dauiit kocheu, UUI

zuruckgeblicbenes Oryd auszuziehen. Kaustisches Kali liifst es unveriindert und entzieht ihm keine Chromshwe.

B e r l i n , den 15. Januar 1843.

XIX. Bfikroskopische Beobnch~urtg ; clon C. G r u e l .

Es ist hinreichend bekannt, daCs das Gesichtsorgau der Insecten, jene oft halbkugelfihuigen Wblbuugen am Kopf des Thieres, kein einfaches Auge, sotldern ein Systein von vielen Hunderten einzelner Augen darstellt. - Schon das unbewaffnete Auge unterscheidet daran bei manchen Insectengattungen reihenweise und hbchst re- gelmafsig angeordnete Punkte oder Erhbhungen, welchc der gewiilbten Flache, bei hellem Licht betrachtet, ein irisirendes Ansehen verleihen , gleichwie auch anderc glanzende, fein gefurchte oder guillochirte FlYchen durch