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236 Anch das Stutlinm der Einwirkiing von Anilin anf Aethmiilonyl- chlorid. ClCO CH:! COO CzI-f-), habe icli bereits begorinen. Lbsst man beide Kiirper h i gewhhnlicher Tcniperntiir in Renzolliisang auf ein- :indm wirkcii , sn fiillt iius diewr neheri salzsaurern Aniliii ein ails hlkohol in schiineii Nadeln 1rryst:illisireiider Kiirper am. Derselbe \chriiibt bei 208-2 100, eiiiriial qrschrnolzeii e r s t m t er niclit wiedrr. Er I<)st sikh in Natr onlarige otld Arnmorri:ih, 4wieriger in kohleii- haiireni Xatron. Die %ns:~ninirn ling ist iioch iricht frstpestrllt. Die durch Schiittehi niit Salzsaiire 1 on iiberschiissigem Aniliii befi-cite Renzollijsung hintcrliisst nach dem Verdunsteii des Liisungsmittels einen zghfltissigen Syrup, dessen Untersiichuiq fortqesetpt werden soll, sobald griis4er.e Mengen dargestellt sein werden. Icli gedenke die Untersuchung der Eiriwirknng von Aminbascw auf Bethrria1onylch1orid nrrd tilkylirtt. Aethmnlonylcliloride, deren Studium \on Frennd bis j noch riicht in hrrgrilf genornmeii ist , fortzn- setzen; auch wercle ich in Verfolgung der ohen ausgesprochenen Idee die Cntei suehung des Eimflussrs ~.aiserentziehender Mittel auf Malon- xiilsiinre nnd nnalog cotistitnii tc Kiirper weitei fuhren . ein Gebiet, anf melches Frc uiid seine Untrrsuchnngen - wie ich ails dern scbliessrn muss, was er iiber. die Richtring sagt, die ('r drnselben ZII qrben qedeiilrt - niclit ausdrhncn wircl. ICiel, den 30. tJann:ir 67. P. Friedlaender: 1884. Ueber eine Bildung von Paraamido- benzvlcyanid. ~Mitthciliing aui dem clicm. Ld). tler Akatlemic der \Vissensch. in Miinthen.: (Eingegangrn an1 1. Ftxbrn,lr.) Vor eiiiiger Zeit beobachtrteii C. Miihl y nrid ich I) die Bildnng einer Base CsHs Sr , welclie iii betrfichtlicher Xlrnge (ca. 30 pCt der Theorir) bei der Rediiktion drs P ;t i an i t rop h en y 111 i t r o a cryl- sd u rr a the r s ncben dem als H;iuptpr odukt entstelienden Parunnrido- pheiijlalaniir anftritt. Knchdciii die Anwesenheit nur einer (Para-) Amidogrnppc~ diirch verschieclene Iiealrtioneri coiistntirt war. wurde die Vermnthung :tnsgrspr.ocheii, die Base rniichtr der TClassr der von Stiidel rid deiir Namen Amp hini t r i l r bezeiclineteii Verbindungen cri CH besitzen. deim ,N ', angehiirrn und die Atonigruppirntig cs 114~ 1s H:, Zustandekonimen durch Keduktion von 1) Dicsa Eericlde XV.

Ueber eine Bildung von Paraamidobenzylcyanid

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Anch das Stutlinm der Einwirkiing von Anilin anf Aethmiilonyl- chlorid. ClCO CH:! COO CzI-f-), habe icli bereits begorinen. Lbsst man beide Kiirper h i gewhhnlicher Tcniperntiir in Renzolliisang auf ein- :indm wirkcii , sn fiillt iius diewr neheri salzsaurern Aniliii ein ails hlkohol in schiineii Nadeln 1rryst:illisireiider Kiirper am. Derselbe \chriiibt bei 208-2 100, eiiiriial qrschrnolzeii e r s t m t er niclit wiedrr. Er I<)st sikh in Natr onlarige otld Arnmorri:ih, 4 w i e r i g e r i n kohleii- haiireni Xatron. Die %ns:~ninirn ling ist iioch iricht frstpestrllt. Die durch Schiittehi niit Salzsaiire 1 on iiberschiissigem Aniliii befi-cite Renzollijsung hintcrliisst nach dem Verdunsteii des Liisungsmittels einen zghfltissigen Syrup, dessen Untersiichuiq fortqesetpt werden soll, sobald griis4er.e Mengen dargestellt sein werden.

Icli gedenke die Untersuchung der Eiriwirknng von Aminbascw auf Bethrria1onylch1orid nrrd tilkylirtt. Aethmnlonylcliloride, deren Studium \ on F r e n n d bis j noch riicht in hrrgrilf genornmeii ist , fortzn- setzen; auch wercle ich in Verfolgung der ohen ausgesprochenen Idee die Cntei suehung des Eimflussrs ~.aiserentziehender Mittel auf Malon- xiilsiinre nnd nnalog cotistitnii tc Kiirper weitei fuhren . ein Gebiet, anf melches F r c uiid seine Untrrsuchnngen - wie ich ails dern scbliessrn muss, was er iiber. die Richtring sagt, die ('r drnselben ZII

qrben qedeiilrt - niclit ausdrhncn wircl. ICiel, den 30. tJann:ir

67. P. Friedlaender:

1884.

Ueber eine Bildung von Paraamido- benzvlcyanid.

~Mitthciliing aui dem clicm. L d ) . tler Akatlemic der \Vissensch. in Miinthen.: (Eingegangrn an1 1. Ftxbrn,lr.)

Vor eiiiiger Zeit beobachtrteii C. Miihl y nrid ich I) die Bildnng einer Base CsHs S r , welclie iii betrfichtlicher Xlrnge (ca. 30 pCt der Theorir) bei der Rediiktion d r s P ;t i a n i t r o p h e n y 1 1 1 i t r o a c r y l - s d u rr a t h e r s ncben dem als H;iuptpr odukt entstelienden Parunnrido- pheiijlalaniir anftritt. Knchdciii die Anwesenheit nur einer (Para-) Amidogrnppc~ diirch verschieclene Iiealrtioneri coiistntirt war. wurde die Vermnthung :tnsgrspr.ocheii, die Base rniichtr der TClassr der von S t i i d e l r i d deiir Namen A m p h i n i t r i l r bezeiclineteii Verbindungen

cri CH besitzen. d e i m , N ',

angehiirrn und die Atonigruppirntig cs 1 1 4 ~ 1s H:, Zustandekonimen durch Keduktion von

1) Dicsa Eericlde XV.

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leicht erkliirlich ist. Eirle iibhere Uiitersuchung hat indessen sehr bald das Irrthumlichr dieser Ansicht eigeben; nachstehende Versuclie lassen die Verbindung nnzwcif'elhaft als P a r a m i d o b e n z y l c y a n i d

Ct; H4<:::z2' erscheinrn; die Nitrokolilerlstoffgr~ippe C-.-NOa -

geht bei der Behandlung rnit %inn nnd Salzs<iare in die Cyangruppe iiber und nur die eigenthiimliche, meines Wissens bis dahin noch iricht beobachtete Art der Reduktiori ist die Ursache, weshalb der Armahme eiues derartigen Verlauts der Reaktion anfgnglich krine Beachturig geschenkt wiirdr. Der Nachweis hierfiir lasst sich leicht auf zwei Wegen fuhren.

Die Verbindung wurde im Rohr mit iiberbchiissiger SalzsLure zwei Stiindeii auf 130° erhitzt. Nach dem Verdampfen der Liisung scheiden sich auf Zusatz von Natriumacetat gliinzende hellgelbe Blatt- chen aus. welche sich durch ihre Lijslichkeit in Alkalien und Sdureri als Amidosaure charakterisiren, ferner den Schmelzpunkt 197 ", sowie alle Eigenschaften zeigen, welche R a d z i s z e w s k i l) und R e d s o n 2,

fur die P a r a 3 m i d o p h r i i y l e s s i g s a u r e angeben. Die Analyse ergab:

Ber. tiir C ~ H ~ N O J Gefuiiden

C 63.57 63.89 pCt. H 5.96 5.93 ))

Redocirt man andererseits Paranitrobenzylcyanid mit Zinn und Salzsiiure, so erhalt man ein P a r a a r n i d o b e n z y l c y a n i d , das sich mit drr aus Dinitrozimmtsaureiither. erhalteneii Verbindung in jeder Ueziehung als identisch erwies. Kurze Angaben iiber die Darstellung der Verbindiing auf diesem Wege liegen bereits vor 3). Eine ausfuhr- lichere Reschreibung derselbeii gab G a b r i e l 4), dessen Angitben mit den iinserigen vollstandiq iibereinstimmen.

In analoger Weise verhiilt sich bei der Reduktion der kurzlieh dargestellte M e t a n i t r o p h e n y l i i i t r o a cry1 s a u r e a t h e r

uber den ich nahere Mittheilnrigcn in B&lde an anderer Stelle zn geben gedenke. Auch hier wnrde rieben anderen Produkten die Bildung von Metaamidobenzylcyanid nachgewiesen. Ein Reprasentant der ))Amphi-

I) Diese Berichtc 11, 209. 2, Chcm. SOC. 37, 92.

C z u m p c l i k , cliese Berichte 111, 474. 4, Diese Berichte XV, 834.

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nitrilecc felilt daher vorllufig nocli , wenn uicht die kurzlich roil J. P l i i c h l *) beschriebene B e ~ i z o y l i m i d o z i m m t s ~ ~ u r e

CsH:,CH- - C H - - C O O H '. '

N C 0 CF H5 als eiii (rrducirtes) Der ivat eines solchrn zii betrachten ist. Jederifalls jedoch scheiiit die Tendenz zur 13ilduiig eines dreiatomigen Kohlen- stickstoffriiiges, wrnii es gestattet ist , ails der I)ei abnehmender Zahl der Kohleiistoffatome zuiiehrnenden Unbestlridigkeit dcrartiger ring- fiirriiiger Gruppiruirgen (beispielsweise Hydroc:trLostyril - Oxindol - Authranil) einrii Schliiss zii ziehrii, eiiie sehr geringe zu sein.

68. H. B. Hil l : Ueber die Einwirkung von Alkalien auf die Mucobromsaure.

(Eingegsngen am 1. Fellrnar.)

Vor laiigerer Zeit habcii 0. R. J a c k s o n nad ich die Spaltniig der Mucobromsiiure durcli uberschhssiges Karythydrat in Amrisen- saure und Dibromacrylsiiurc, brschriebeii ". Es bildet sich unter dieseri Urristaiiden durch weitere Zrrlegung der Dibromacrylslure vie1 Rrom- propiolsanre. Spltere Versuche , wrlche die Erzielung einer besseren Ausbeute an Dihromacrylriiiure zum Zweckr hatteri, zeigren , dass die Rraktion aiif gaiiz andere Weise 5 erlhft , sobald man irgend welchen grossen lieberschuss ail Alkali rermcidct. Da vorlriufige Kestimmungeii mich bald iiberzeugten , dass in dieseni Falle das Hauptprodukt eine zweibasische vier Kohlrnsto~ittome enttialteride Siiiire war, schien es mir wuuschenswerth. dicwlbe udliei keniien zn lernen. Ilurch die Llriwerrduiig voii Barythydrat gewiiitit man iini leichtesttw ein reiries Prodakt. Vertheilt man Mnc.obromsaure iri wenig Wassei , iieatrali- sirt rriit Ihrythydrat uiid fugt :ilsdanii Karytwasser allmlhlich ZU , s o

sirht riiari die alkalische Reaktioii Lnerst rasch , spiitrr larigscum \. er- schwinden. Hat m t i i schliesslich :~iidertlialL Molekiile H a i j thydrat Jinf ciri Molekd MiicobromGurr mgesetzt, so lasst m u 1 die alkalischtl Fliissiqkeit uber Nacht steheii wid eritfrriit alsdann eiiieii etwa no& bleibcndeii Uebersctiass a n Karythydrat durch Kotileirsknre. Wird dicl tiltrirtc' Liisnng (t+wa 300 ccm aiif 10 4 Mncobromsiiurr) init den1 glt,iclirii Volnm Alkohal I ermiqcht, 90 erhjilt i u n u in reichlichrr Mengr