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14 silikat versetzt, bis eine schwache Opaleszenz der LOsung eintritt und dann langsam auf 300 erwlirmt, so entsteht eine lockere Oailerte, die, wenn sie rasch ausgewaschen wird, sich naeh 14stfindigem Kochen mit Wasser 10st. Das Filtrat ist gelbrot, opalisierend, besitzt zusammen- ziehenden Oeschmack und wirld auf Lackmus nicht ein. Neben konzentrierter Schwefelsiiure l~itlt sich die Lfisung bis zu einem (3ehalt yon 10 Prozent Kiesel~ure oder stiirker einengen und ist dann yon 01iger Konsistenz. Beim Verdunsten hinterbleibt ein opalartiger Riick- stand. Durch den elektrischen Strom gefrieren lassen, durch Hinzuffigen yon Weingeist oder Schwefels~ure wird die LOsung zum Koagulieren gebracht. Fremy, Ueber wa~serl/Jsliche Kiesel. sliure. (Ann. China. Phys. [3] 38, 314, J. B. 185% s. 326.) Wenu man Scbwefelsilizium mit Wasser zusammenbrin~, so. entsteht bet glelchzeitigem Entweichen yon Schwefelwasserstoff eine vOllig klare LOsung, weiche bet hinl~inglicher Ver- dfinnung sich monatelang erhalten i~iflt. Bet Siedehitze oder beim Einengen, sowie bet Zu- satz yon 16slichen Alkalisalzen tritt Koagulierung ein. Beim Verdampfen im Vakuum hinterbleibt ein irn Wasser unlOslicher, durchseheinender, glasartiger Riickstand yon wasserhaltigem Kiesel- s~urehydrat. W. Cram, Ueber elnlge Salze derTon- erde, besonders fiber esslgsaure. (Ann. Pharm. 89, S. 156; J. B. 1853, 347.) Hat man dutch Doppelzersetzung yon wiissdger schwefelsaurer Tonerde mit essig- saurem Bleioxyd eine L/~sung yon essigsaurer Tonerde dargestellt, so scheidet diese LOsung beim Erw~.rmen oder, wenn man sie einige Tage in der Kiilte stehen liil~t, ein weifles un- 16sliches Putver aus. Wenn man hingegen die- selbe L6sung rasch und bet niedriger Tempe- ratur eindampft, so hinterbleibt ein in Wasser leicht und vollst;indig 16sliches Salz. Kocht man das unl¢;~sliche essigsaure Salz einige Stunden mit Wasser, so lost es sich auf. Diese LOsung, sowie auch die genfigend verdfinnte LOsung der dutch Eindampfen erhaltenen essig- sauren Tonerde werden durch I~.ngeres Er- hitzen unter Freiwerden ~mflicher Essig~ure und Bildung yon 1Oslicher Metatonerde zersetzt. Zur Darstellung verdfinnt man so weit, dab die LOsung nicht mehr als 1 Tell Tonerde auf 200 Teile Wasser enth~iit; zuerst wird sie im geschlossenen OeI,-iB dutch siedea~des Wasser t0 "rage lang erhitzt. Sodann wird in einem offenen flachen Oef~fle bet gleichzeitigem Er- satz des verdunsteten Wassers solange erw~irmt, bis alle Essigsiiure verjagt und die LOsung neutral geworden ist. Der Verdampfungs- rfickstand ist Metatonerdehydrat mit 25,67 Pro- zent Wasser. POan de St. Oilles, Verhalten des essigsauren Eisenoxydes in hOherer Tern. peratur. (Compt. rend. T. 40. S. 568--569. J. B. 1855, S. 401.) In Anlehnung an die von W. Crum zur Darstellung yon 16slicher Tonerde angegebene Methode (J. B. 1853, S. 347), zeigt Verf. die Bildung von 15slichem Eisenoxyd. Zu diesem Behufe wird eine kalt bereitete L0sung yon Eisenoxydhydrat in Essigs~iure tagelang am Wasserbade von 1000 erwiirmt. Schon nach 5 Stunden veriindert sich die L6sung, indem sie opalisierend und im auffallenden Lichte trfibe wird; die Farbe geht alsbald in ziegelrot fiber. Nach 30stfindigem Erhitzen hat die Lfsung den herben metallischen Oeschmack verloren und daffir den des Essigs angenommen. Fiillt man die LOsuug mit konz. Salz.~ure oder Sai- peters~ure and trocknet den rotbraunen kOrnigen Niederschlag auf unglasiertem PorzeUan, so bleibt ein brauner, gliinzender Firnil~, welcher sich in Wasser zu einer geschmacklosen, roten Flfissig- keit 16st, weiche durch Spuren yon Salzen ge- f~illt wird, zuriick. Faraday, Michael, Experimentelle Be. zlehungen von Gold und anderen Metallen zu Lieht. (Phil. Trans. 1857, I. 145--182; Philos. Mag. [4] 14, 401---417, 512--539, 1857; J. B. 1857, S. 258; Ann. Phys. [2] I01, 316; 1857.) In seiner Untersuchung fiber das Verhalten yon GGold und anderen rein zerteilten Metallen gegen das Licht, bemerkt Faraday, dab die Fiirbung des mit Gold rot gef~irbten Glases und die ether Flfissigkeit, welche (v~ie eine Gold- 16sung, aus welcher durch Beriihren mit Phos- phor Gold reduziert und ausgeschieden wird) rein zerteiltes Gold enthaltend rot aussieht, yon einerlei Beschaffenheit zu sein scheint. (3 ra h a m, T h., Anwendung der Diffusion der Flflsstgketten zur Analyse. (Phil. Trans. 186I, 183; Philos. Mag. [4] 23, 204, 290, 368, (1862); Ann. 121, S. 1--77, (1862.) Der Verf. ffihrt dieBezeichnung Krystalloid - substanzen fftr Stoffe ein, welche den kr3,stalli- nischen Zustand annehmen k0nnen und K o 1 loid- substanzen, welche diese F~ihigkeit nicht be- sitzen; w~hrend die ersten leicht in Fliissig- keiten hineindiffundieren, verl~iuft die Diffusion

Ueber einige Salze der Tonerde, besonders über essigsaure

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Page 1: Ueber einige Salze der Tonerde, besonders über essigsaure

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silikat versetzt, bis eine schwache Opaleszenz der LOsung eintritt und dann langsam auf 300 erwlirmt, so entsteht eine lockere Oailerte, die, wenn sie rasch ausgewaschen wird, sich naeh 14stfindigem Kochen mit Wasser 10st. Das Filtrat ist gelbrot, opalisierend, besitzt zusammen- ziehenden Oeschmack und wirld auf Lackmus nicht ein. Neben konzentrierter Schwefelsiiure l~itlt sich die Lfisung bis zu einem (3ehalt yon 10 Prozent Kiesel~ure oder stiirker einengen und ist dann yon 01iger Konsistenz. Beim Verdunsten hinterbleibt ein opalartiger Riick- stand. Durch den elektrischen Strom gefrieren lassen, durch Hinzuffigen yon Weingeist oder Schwefels~ure wird die LOsung zum Koagulieren gebracht.

Fremy, Ueber wa~serl/Jsliche Kiesel. sliure. (Ann. China. Phys. [3] 38, 314, J. B. 185% s. 326.)

Wenu man Scbwefelsilizium mit Wasser zusammenbrin~, so. entsteht bet glelchzeitigem Entweichen yon Schwefelwasserstoff eine vOllig klare LOsung, weiche bet hinl~inglicher Ver- dfinnung sich monatelang erhalten i~iflt. Bet Siedehitze oder beim Einengen, sowie bet Zu- satz yon 16slichen Alkalisalzen tritt Koagulierung ein. Beim Verdampfen im Vakuum hinterbleibt ein irn Wasser unlOslicher, durchseheinender, glasartiger Riickstand yon wasserhaltigem Kiesel- s~urehydrat.

W. Cram, Ueber elnlge Salze derTon- erde, besonders fiber esslgsaure. (Ann. Pharm. 89, S. 156; J. B. 1853, 347.)

Hat man dutch Doppelzersetzung yon wiissdger schwefelsaurer Tonerde mit essig- saurem Bleioxyd eine L/~sung yon essigsaurer Tonerde dargestellt, so scheidet diese LOsung beim Erw~.rmen oder, wenn man sie einige Tage in der Kiilte stehen liil~t, ein weifles un- 16sliches Putver aus. Wenn man hingegen die- selbe L6sung rasch und bet niedriger Tempe- ratur eindampft, so hinterbleibt ein in Wasser leicht und vollst;indig 16sliches Salz. Kocht man das unl¢;~sliche essigsaure Salz einige Stunden mit Wasser, so lost es sich auf. Diese LOsung, sowie auch die genfigend verdfinnte LOsung der dutch Eindampfen erhaltenen essig- sauren Tonerde werden durch I~.ngeres Er- hitzen unter Freiwerden ~mflicher Essig~ure und Bildung yon 1Oslicher Metatonerde zersetzt. Zur Darstellung verdfinnt man so weit, dab die LOsung nicht mehr als 1 Tell Tonerde auf 200 Teile Wasser enth~iit; zuerst wird sie im geschlossenen OeI,-iB dutch siedea~des Wasser t0 "rage lang erhitzt. Sodann wird in einem

offenen flachen Oef~fle bet gleichzeitigem Er- satz des verdunsteten Wassers solange erw~irmt, bis alle Essigsiiure verjagt und die LOsung neutral geworden ist. Der Verdampfungs- rfickstand ist Metatonerdehydrat mit 25,67 Pro- zent Wasser.

POan de St. Oil les , Verhalten des essigsauren Eisenoxydes in hOherer Tern. peratur. (Compt. rend. T. 40. S. 568--569. J. B. 1855, S. 401.)

In Anlehnung an die von W. Crum zur Darstellung yon 16slicher Tonerde angegebene Methode (J. B. 1853, S. 347), zeigt Verf. die Bildung von 15slichem Eisenoxyd. Zu diesem Behufe wird eine kalt bereitete L0sung yon Eisenoxydhydrat in Essigs~iure tagelang am Wasserbade von 1000 erwiirmt. Schon nach 5 Stunden veriindert sich die L6sung, indem sie opalisierend und im auffallenden Lichte trfibe wird; die Farbe geht alsbald in ziegelrot fiber. Nach 30stfindigem Erhitzen hat die Lfsung den herben metallischen Oeschmack verloren und daffir den des Essigs angenommen. Fiillt man die LOsuug mit konz. Salz.~ure oder Sai- peters~ure and trocknet den rotbraunen kOrnigen Niederschlag auf unglasiertem PorzeUan, so bleibt ein brauner, gliinzender Firnil~, welcher sich in Wasser zu einer geschmacklosen, roten Flfissig- keit 16st, weiche durch Spuren yon Salzen ge- f~illt wird, zuriick.

Faraday, Michael , Experimentel le Be. zlehungen von Gold und anderen Metallen zu Lieht. (Phil. Trans. 1857, I. 145--182; Philos. Mag. [4] 14, 401---417, 512--539, 1857; J. B. 1857, S. 258; Ann. Phys. [2] I01, 316; 1857.)

In seiner Untersuchung fiber das Verhalten yon GGold und anderen rein zerteilten Metallen gegen das Licht, bemerkt Faraday, dab die Fiirbung des mit Gold rot gef~irbten Glases und die ether Flfissigkeit, welche (v~ie eine Gold- 16sung, aus welcher durch Beriihren mit Phos- phor Gold reduziert und ausgeschieden wird) rein zerteiltes Gold enthaltend rot aussieht, yon einerlei Beschaffenheit zu sein scheint.

(3 ra h a m, T h., Anwendung der Diffusion der Flflsstgketten zur Analyse. (Phil. Trans. 186I, 183; Philos. Mag. [4] 23, 204, 290, 368, (1862); Ann. 121, S. 1--77, (1862.)

Der Verf. ffihrt dieBezeichnung Krysta l lo id - subs tanzen fftr Stoffe ein, welche den kr3,stalli- nischen Zustand annehmen k0nnen und K o 1 loid- subs tanzen , welche diese F~ihigkeit nicht be- sitzen; w~hrend die ersten leicht in Fliissig- keiten hineindiffundieren, verl~iuft die Diffusion