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390 Crum: E ssigsaure Tho ne r de. LXIII. Ueber essigsaure und andere Verbindungen der Thonerde. Von Walter Cmm. (Qunrterl. Journ. of the Chem. SOC. Vol. Vl, p. 217.) Die durch eine grosse Anzahl sorgfaltiger analytischer Untersuchungen gewonnenen Resultate uber Thonerdever- bindungen lassen sich im Folgenden zusammenfassen. Eine neutrale essigsaure Thonerde , &l&, scheint nicht zu existiren. Die Losung, welche entsteht wenn &g3 vollig durch Bleizucker zersetzt wird, scheint eine Mischung von &l& mit freier Essigsaure zu enthalten. Wenn concentrirte Losungen von &lS3 und iiber- schussigem 6b.X vermischt werden, SO erhalt man aus dem Filtrat nach Entfernung des Bleies und der Schmefelsiiure heim freiwilligen Verdunsten eine iinldsliche essigsaiire Thon- erde, &I& f 5H, welche in porzellanartigen Platten sich vom Gefass lost. Erhitzt man aber die Losung, aus wel- cher dieses Salz sich ausschied, SO Gllt sogleich ein schweres weisses Pulver zu Boden, &I& +2H. Wird das Salz mit 2 At. Essigsaure langere Zeit mit 200 Th. Wasser gekocht, so zerlegt es sich in ein losliches Salz, freie Essigsaure und Tkonerdehydrat, &Hz, welches durch sehr geringe Mengen verschiedener Sauren und Salze als Coa- gulum aus der Flussigkeit gefallt werden kann. Wenn eine Lijsung von essigsaurer Thonerde bei niedriger Temperatur schnell verdunstet wird , so scheidet sich && + 4H aus, welche in Wasser wieder vollkommen loslich ist, und bei fortgesetztem Sieden sich wie die vorige Verbindung in Thonerdehydrat u. s. w. zerlegt, ohne dass sich etwas Unlosliches ausscheidet. Die bemerkens- wertheste Eigenschaft dieses durch Kochen umgewandel- 1. 2. 3.

Ueber essigsaure und andere Verbindungen der Thonerde

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390 Crum: E ssigsaure Tho n e r de.

LXIII. Ueber essigsaure und andere Verbindungen

der Thonerde. Von

Walter Cmm.

(Qunrterl. Journ. of the Chem. SOC. Vol. Vl, p . 217.)

Die durch eine grosse Anzahl sorgfaltiger analytischer Untersuchungen gewonnenen Resultate uber Thonerdever- bindungen lassen sich im Folgenden zusammenfassen.

Eine neutrale essigsaure Thonerde , &l&, scheint nicht zu existiren. Die Losung, welche entsteht wenn &g3 vollig durch Bleizucker zersetzt wird, scheint eine Mischung von &l& mit freier Essigsaure zu enthalten.

Wenn concentrirte Losungen von &lS3 und iiber- schussigem 6b.X vermischt werden, SO erhalt man aus dem Filtrat nach Entfernung des Bleies und der Schmefelsiiure heim freiwilligen Verdunsten eine iinldsliche essigsaiire Thon- erde, &I& f 5H, welche in porzellanartigen Platten sich vom Gefass lost. Erhitzt man aber die Losung, aus wel- cher dieses Salz sich ausschied, SO Gllt sogleich ein schweres weisses Pulver zu Boden, &I& +2H. Wird das Salz mit 2 At. Essigsaure langere Zeit mit 200 Th. Wasser gekocht, so zerlegt es sich in ein losliches Salz, freie Essigsaure und Tkonerdehydrat, &Hz, welches durch sehr geringe Mengen verschiedener Sauren und Salze als Coa- gulum aus der Flussigkeit gefallt werden kann.

Wenn eine Lijsung von essigsaurer Thonerde bei niedriger Temperatur schnell verdunstet wird , so scheidet sich && + 4H aus, welche in Wasser wieder vollkommen loslich ist, und bei fortgesetztem Sieden sich wie die vorige Verbindung in Thonerdehydrat u. s. w. zerlegt, ohne dass sich etwas Unlosliches ausscheidet. Die bemerkens- wertheste Eigenschaft dieses durch Kochen umgewandel-

1.

2.

3.

v. Hauer: U r a n p e c h e r z . 391

ten Salzes ist die, dass seine Lasung nicht mehr als Beiz- mittel wirken kann ; Quercitron-Absud coagulirt zwar die Losung, sber der Niederschlag ist nicht gefkbt. Ebenso verhalten sich Abkochungen von Campeche- , Brasilien- holz u. a.

4. Das Thonerdehydrat, bei loo getrocknet &&, ist unloslich in starken Sauren, aber loslich in Essigsaure und reinem Wasser. Siedende Kalilosung verwandelt es nach einiger Zeit in das gewiihnliche Hydrat & H a .

5. Wird eine Losung von &x3 und Kg erwiirmt, so bildet sich bei 32O C. ein gallertartiger Niederschlag a25 -f- l O H , der in kalter Essigsaure loslich ist. Er stellt ge- trocknet eine harte , halbdurchsichtige , leicht pulverisir- bare Masse dar.

6. Wird essigsaure Thonerde mit Chlornatrium ver- mischt, so scheidet sich im Wasserbade ein sehr feiner Niederschlag aus , der 44,66 p. C. Thonerde, 24% Essig- saure, 5,51 Salzsaure, 25,W Wasser und 1,W Chlornatrium enthalt.

7. Das essigsaure Eisenoxyd verh5lt sich nicht der essigsauren Thonerde analog, sondern wenn @ex2 gekocht wird, SO trennen sich Saure und Basis vollig von einander.

LXN. Chemische Untersuchung des Uranpecherzes

von Przibram in Bohmen. Von

Csrl Bitter von Hsner.

(Aus dem Jahrb. der k. k. geologischen Reichsanstalt. 4. Jahrg. 1853. L Viertelj&. S. 105.)

Die Pechblende von Przibram wurde von H e m Prof. B re i thaupt ihres hohen specifischen Gewichtes wegen