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Sckwefelkohlenstoff v. sein. iiblen Geruche z. bdreien. 277 nat nicht wohl uber einc so grosse Fliiche uich verbreitet habon. Bekanntlich hat schon S c h e e 1 e den Baryt in der Asche von Buchenholz gefunden und B o d e c k e r ein solches Vor- kommen besttitigt. Wenn das Wasser des Nils selbst, ahnlich wie Kalkcar- bonat, auch Barytcarbonat in Losung enthielte, so ware schwer einzusehen , wie Wasserpflanzen darin fortkommen konnen, weil durch dasselbe die ihnen nothwendige Schwefel- saure ausgefallt werden musste. Als zweites Factum hebt der Verf. hervor, dass der Thon des Nilabsatzes einen sehr hohen Gehalt an Eisenoxyd und von allen bis jetzt in seinem Laboratorio gepriiften Erden die hochste Absorption besitzt. Als drittes Factum bestatigen diese Analysen die Humus- armuth des Nilabsatzes. Der Nilschlamm giebt daher, in vollem Einklange mit den durch die Wasserculturen gewonnenen Erfahrungen prac- tisch den Beweis, dass die Factoren der Fruchtbarkeit der Ackererden lediglich an der Mischung der Mineralbestand- theile des Ackerbodens haften. (Die landwirthsch. Versuchs.- Siationen XVLZ. Nr. 1. S. 65.). Gbg. Urn den Schwefelkohlenstoff von seinem iiblen Ge- ruche en befreien, empfiehlt Y v o n , ihn mit Kupferfeile in Beruhrung zu brin- gen, und es sei nicht einmal nothwendig zu schiitteln. Er nehme nun bald einen atherischen Geruch an, werde auch, wenn er vorher gef&rbt gewesen sei, farblos. (Le Bordeaux mkdical). Diese Angabe hat, wie ich mich uberzeugt habe, gerade so vie1 Werth oder vielmehr Unwerth, wie eine fruhere von M i l l o n , wonach man obigen Zweck durch Destilliren deb: Schwefelkohlenstoffs uber Kalkmilch erreichen sollte. Wittstein.

Um den Schwefelkohlenstoff von seinem üblen Geruche zu befreien

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Sckwefelkohlenstoff v. sein. iiblen Geruche z. bdreien. 277

nat nicht wohl uber einc so grosse Fliiche uich verbreitet habon.

Bekanntlich hat schon S c h e e 1 e den Baryt in der Asche von Buchenholz gefunden und B o d e c k e r ein solches Vor- kommen besttitigt.

Wenn das Wasser des Nils selbst, ahnlich wie Kalkcar- bonat, auch Barytcarbonat in Losung enthielte, so ware schwer einzusehen , wie Wasserpflanzen darin fortkommen konnen, weil durch dasselbe die ihnen nothwendige Schwefel- saure ausgefallt werden musste.

Als zweites Factum hebt der Verf. hervor, dass der Thon des Nilabsatzes einen sehr hohen Gehalt an Eisenoxyd und von allen bis jetzt in seinem Laboratorio gepriiften Erden die hochste Absorption besitzt.

Als drittes Factum bestatigen diese Analysen die Humus- armuth des Nilabsatzes.

Der Nilschlamm giebt daher, in vollem Einklange mit den durch die Wasserculturen gewonnenen Erfahrungen prac- tisch den Beweis, dass die Factoren der Fruchtbarkeit der Ackererden lediglich an der Mischung der Mineralbestand- theile des Ackerbodens haften. (Die landwirthsch. Versuchs.- Siationen XVLZ. Nr. 1. S. 65.). Gbg.

Urn den Schwefelkohlenstoff von seinem iiblen Ge- ruche en befreien,

empfiehlt Y v o n , ihn mit Kupferfeile in Beruhrung zu brin- gen, und es sei nicht einmal nothwendig zu schiitteln. Er nehme nun bald einen atherischen Geruch an, werde auch, wenn er vorher gef&rbt gewesen sei, farblos. (Le Bordeaux mkdical).

Diese Angabe hat, wie ich mich uberzeugt habe, gerade so vie1 Werth oder vielmehr Unwerth, wie eine fruhere von M i l l o n , wonach man obigen Zweck durch Destilliren deb: Schwefelkohlenstoffs uber Kalkmilch erreichen sollte.

Wittstein.