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Bayerisches Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz www.justiz.bayern.de 11. Auflage Vorsorge für UNFALL KRANKHEIT ALTER durch Vollmacht Betreuungsverfügung Patientenverfügung

UNFALL KRANKHEIT ALTER...UNFALL KRANKHEIT ALTER durch Vollmacht Betreuungsverfügung Patientenverfügung 2 Dr. Beate Merk, MdL Bayerische Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz

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  • Bay e ri sches Staats mi nis te ri um der Jus tiz und für Verbraucherschutz

    www.justiz.bayern.de11. Auflage

    Vorsorge für

    U N F A L LK R A N K H E I TA L T E R

    durchVol lmachtBet reuungsver fügungPat ientenver fügung

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    Dr. Beate Merk, MdL

    Bayerische Staatsministerin der Justizund für Verbraucherschutz

    Bernadette Fittkau-Tönnesmann

    für den Arbeitskreis „Vorsorge“

    An dem Arbeitskreis haben mitgewirkt:

    Dr. Jürgen Bickhardt, Internist, KardiologeProfessor Dr. Gian Domenico Borasio, Neurologe, PalliativmedizinDr. Hans Dworzak, Anästhesist, IntensivmedizinBernadette Fittkau-Tönnesmann, M.P.H., Anästhesistin, Palliativmedizin Professor Dr. Monika Führer, Kinderärztin, Palliativmedizin Bruno Geßele, Notar a. D.Udo Gramm, JuristKarlo Heßdörfer, JuristDr. Hans-Joachim Heßler, JuristBrigitte Hirsch, Krankenschwester /PalliativfachkraftDr. Dr. Ralf Jox, M.A., Medizinethik, Neurologie, PalliativmedizinAnnemarie Keupp, Diplom-Sozialpädagogin (FH)Professor Dr. Bernhard Knittel, JuristWolfgang Putz, RechtsanwaltJosef Raischl, Hospizsozialarbeiter, DiplomtheologeHermann Reigber, Diplomtheologe, DiplompflegewirtDr. Susanne Roller, Internistin, PalliativmedizinUrsula Ruck-Köthe, SozialpädagoginAngelika Schieder, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

    Die se Bro schü re wur de von den Mit glie dern des Ar beits krei ses „Vor sor ge“ im Rah men der Chris to pho rus Aka de mie für Pal lia tiv- me di zin, Pal lia tiv pfle ge und Hos piz ar beit im In ter dis zi pli nä ren Zent rum für Pal lia tiv me di zin, Kli ni kum der Uni ver si tät Mün chen-Groß ha dern, ver fasst und wird vom Bay e ri schen Staats mi nis te ri um der Justiz und für Verbraucherschutz herausgegeben.

  • 3

    Viel zu we ni ge Men schen in Deutschland den kenda ran, Vor sor ge für we ni ger gu te Zei ten zu tref fen –näm lich für den Fall, dass sie in fol ge ei nes Un falls, ei ner schwe ren Er kran kung oder auch durch Nach las -sen der geis ti gen Kräf te im Al ter ih re An ge le gen hei tennicht mehr selbst wie ge wohnt re geln kön nen. Da beiist in an de ren Be rei chen Vor sor ge selbst ver ständ lich –so bei der fi nan zi el len Ab si che rung durch Ver mö gens -bil dung oder Ver si che run gen viel fäl ti ger Art. Al ler dingssoll te sich je der auch ein mal die Fra ge stel len, wer imErnst fall Ent schei dun gen für ihn tref fen soll, wenn erselbst vo rü ber ge hend oder auf Dau er nicht mehr hier -zu in der La ge ist, und wie sei ne Wün sche und Vor stel -lun gen Be ach tung fin den kön nen.

    Diese Frage wird leider von vielen verdrängt oderauf „später“ hinausgeschoben. Dabei kann niemand sicher davor sein, vielleicht schon morgen durch einenschweren Unfall dauerhaft das Bewusstsein zu verlie-ren und darauf angewiesen zu sein, dass ein andererfür ihn spricht. Falls hierfür keine Vorsorge getroffenwurde, wird das Betreuungsgericht im Bedarfsfall eineBetreuerin oder einen Betreuer zur gesetzlichen Vertre-tung bestellen. Das Gericht wird hierbei prüfen, ob dieBetreuungsperson vorrangig aus dem Kreis der Ange-hörigen ausgewählt werden kann. Ist dies nicht mög-lich, können auch familienfremde Personen zum Betreuer bestellt werden. Bundesweit werden derzeitetwa 1,25 Millionen Betreuungen geführt.

    Für diesen Fall kann nach deutschem Recht jeder-mann vorsorgen, indem er schriftliche Wünsche für dieAuswahl eines möglichen Betreuers wie auch die Vor-stellungen für dessen Amtsführung formuliert.

    Wer dabei im Angehörigen- oder Bekanntenkreisauf jemanden zählen kann, dem er unbeschränkt ver-trauen darf, sollte überlegen, ob er nicht diese Personfür den Fall des Falles bevollmächtigt. Liegt eine wirk-same und ausreichende Vollmacht vor, darf in ihremRegelungsbereich ein Betreuer nicht bestellt werden.

    In jedem Fall sollte neben der Abfassung einerVollmacht oder einer Betreuungsverfügung auch daran

    gedacht werden, Wünsche und Vorstellungen für diespätere Gesundheitsfürsorge niederzulegen. Insbeson-dere in der letzten Lebensphase kann jeder in eine Situation kommen, die anderen schwierige Entschei-dungen abverlangt. Sollen auch im Fall einer unheilba-ren Erkrankung bei weitgehendem Verlust jeglicherkörperlicher Selbständigkeit lebenserhaltende Maßnah-men wie intensivmedizinische Behandlung, künstlicheErnährung o.Ä. begonnen bzw. fortgesetzt werden?Oder soll – auch unter Berücksichtigung der Vorstellun-gen des Patienten von Würde im Leben wie im Sterben– auf den Eingriff in einen natürlichen Verlauf verzich-tet werden? Dies sind schwierige Fragen, über die sichjeder vorausschauend und abwägend eine Meinungbilden sollte. Wer sich dem nicht stellt, muss wissen,dass im Ernstfall andere für ihn entscheiden und hier-bei mühsam versuchen werden, den mutmaßlichenWillen des Patienten zu ermitteln.

    Der Gesetzgeber hat mit Wirkung vom 1. Septem-ber 2009 die Patientenverfügung ausdrücklich in den§§ 1901 a und 1901 b des Bürgerlichen Gesetzbuchsgeregelt und hierfür die Schriftform vorgesehen. Vordiesem Zeitpunkt schriftlich verfasste Patientenverfü-gungen behalten ihre Gültigkeit.

    Die vorliegende Informationsschrift will dazu bei-tragen, im Bewusstsein aller die Notwendigkeit einerVorsorge für den rechtlichen Betreuungsfall stärker alsbisher zu verankern. Sie soll gleichzeitig konkrete Vor-schläge für denjenigen liefern, der sich zu einer Vorsor-gevollmacht oder Betreuungsverfügung und möglichstauch zu einer hiermit kombinierten Patientenverfügungentschließt. Es ist jedem zu wünschen, dass ihm eineLage erspart bleibt, in welcher hiervon Gebrauch zumachen ist. Sollte es aber tatsächlich einmal so weitkommen, kann der Wert einer gut durchdachten Vor-sorge gar nicht hoch genug veranschlagt werden – fürAngehörige, Ärzte, aber nicht zuletzt auch für die Be-troffenen selbst.

    München, im September 2009

    Vorwort

    Dr. Beate Merk, MdLBayerische Staatsministerin der Justiz und für Verbraucherschutz

    Bernadette Fittkau-Tönnesmann, M.P.H.Leiterin der Christophorus Akademie

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    1Wofür sollte ich denn überhaupt

    Vorsorge treffen? Was kann denn schon passieren?

    Jeder von uns kann durch Unfall, Krankheitoder Alter in die Lage kommen, dass er wichtigeAngelegenheiten seines Lebens nicht mehrselbstverantwortlich regeln kann.

    Sie sollten sich für diesen Fall einmal gedanklichmit folgenden Fragen befassen:

    • Was wird, wenn ich auf die Hilfe andererangewiesen bin?

    • Wer handelt und entscheidet für mich? • Wird dann mein Wille auch beachtet

    werden?

    oder noch konkreter gefragt:

    • Wer verwaltet mein Vermögen?• Wer erledigt meine Bankgeschäfte?• Wer organisiert für mich nötige ambulante

    Hilfen?

    • Wer sucht für mich einen Platz in einem Senioren- oder Pflegeheim?

    FRAGEN

    die sich jeder stellen sollte…

    • Wer kündigt meine Wohnung oder meinenTelefonanschluss?

    • Wie werde ich ärztlich versorgt? • Wer entscheidet bei Operationen und

    medizinischen Maßnahmen?

    und überhaupt:

    • Wer kümmert sich um meine persönlichenWünsche und Bedürfnisse?

    Dies sind nur einige von vielen Gesichtspunkten,die Sie beschäftigen sollten.

    2Aber ich habe doch Angehörige!

    Mein Ehepartner oder meine Kinder werden sich doch

    darum kümmern?

    Natürlich werden Ihre Angehörigen Ihnen – hoffentlich – im Ernstfall beistehen. Wenn aberrechtsverbindliche Erklärungen oder Entschei-dungen gefordert sind, dürfen Ehegatte oder Kin-der Sie nicht gesetzlich vertreten. In unseremRecht haben nur Eltern gegenüber ihren minder-jährigen Kindern ein umfassendes Sorgerecht unddamit die Befugnis zur Entscheidung und Vertre-

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    tung in allen Angelegenheiten. Für einen Voll-jährigen können hingegen Angehörige nur inzwei Fällen entscheiden oder Erklärungen abge-ben: Entweder aufgrund einer rechtsgeschäftli-chen Vollmacht oder wenn sie gerichtlich be-stellter Betreuer sind.

    Näheres zum Begriff der Vollmacht und derdurch sie entstehenden Rechtsbeziehungen fin-den Sie auf Seite 16. Dort wird auch der Begriffder Betreuungsverfügung im Unterschied zurVollmacht erklärt.

    3Was spricht denn für eine Vollmacht zur Vorsorge?

    Die Vollmacht zur Vorsorge ermöglicht Ihnenein hohes Maß an Selbstbestimmung. Sie benen-nen eine oder mehrere Personen Ihres Vertrau-ens, die bereit sind, für Sie im Bedarfsfall zu han-deln. Hierbei können Sie sich von Ihren persön-lichen Wünschen und Bedürfnissen leiten lassensowie zusätzlich Anweisungen geben, wie IhreAngelegenheiten geregelt werden sollen. Es istsehr zweckmäßig, nach Möglichkeit die ge-wünschten Bevollmächtigten (z.B. Angehörigeoder Freunde) bereits bei der Abfassung der Voll-macht mit einzubeziehen.

    4Was ist eine Generalvollmacht?

    Genügt sie zur Vorsorge?

    Eine Generalvollmacht kann etwa „zur Ver-tretung in allen Angelegenheiten“ ermächtigen.Sie deckt aber mehrere wichtige Fälle nicht ab:

    • Der Bevollmächtigte soll an Ihrer Stelle aucheiner ärztlichen Untersuchung, einer Heilbe-handlung oder einem medizinischen Eingriffzustimmen können, wenn hierbei Lebensge-

    fahr besteht (etwa bei ei ner Herz ope ra ti on)oder ein schwe rer, län ger an dau ern der Ge -sund heits scha den zu er war ten ist (z.B. beiei ner Am pu ta ti on); er soll die Einwilligung insolche Maßnahmen auch verweigern odereine entsprechende Einwilligung widerrufendürfen, insbesondere soll er der Unterlas-sung oder Beendigung lebensverlängernderMaßnahmen zustimmen dürfen.

    • Der Bevollmächtigte soll an Ihrer Stelle auchin eine zu Ihrem Schutz notwendige ge-schlossene Unterbringung oder in eine ande-re freiheitsbeschränkende Maßnahme (etwaein Bettgitter) einwilligen können.

    • Der Bevollmächtigte soll an Ihrer Stelle ineine Organspende einwilligen können.

    In diesen Fällen verlangt das Gesetz, dass dieschriftlicheVollmacht diese Befugnisse ausdrück-lich bezeichnet. Eine „Generalvollmacht“ genügtalso nicht.

    Außerdem braucht der Bevollmächtigte in denersten beiden Fallgruppen (erster und zweiterPunkt der obigen Auflistung) für seine Entschei-dung die Genehmigung des Betreuungsgerichts.In der ersten Fallgruppe (erster Punkt der obigenAuflistung) braucht der Bevollmächtigte eine be-treuungsgerichtliche Genehmigung jedoch nurdann, wenn er mit dem behandelnden Arzt überden Willen des Patienten nicht einig ist (vgl. auchFrage 17).

    Aber auch im Übrigen empfiehlt es sich, inder Vollmacht genauer zu bezeichnen, wozu sieim Einzelnen ermächtigen soll.

    Grundsätzlich ist es möglich, die Vollmachtnur auf bestimmte Aufgabengebiete zu beschrän-ken (z.B. nur für den Gesundheitsbereich). Diesbedeutet aber, dass im Bedarfsfall für die ande-ren Aufgaben möglicherweise ein Betreuer be-stellt werden muss (vgl. unten zu Fragen 6 und 11).

  • Selbst wenn der Bevollmächtigte vom Gerichtauch für die ergänzenden Aufgaben als Betreuerausgewählt werden kann (vgl. auch Frage 12): EinNebeneinander von Vollmacht und Betreuungsollte besser vermieden werden.

    5Muss eine solche Vollmacht eine

    bestimmte Form haben?

    Schon aus Gründen der Klarheit und Beweis-kraft ist eine schriftliche Abfassung notwendig.Die Vollmacht zur Vorsorge muss nicht hand-schriftlich verfasst sein (in diesem Fall wäre aller-dings die Gefahr der Fälschung am geringsten;außerdem lässt sich späteren Zweifeln an der Ge-schäftsfähigkeit des Vollmachtausstellers eher be-gegnen, wenn er den Text vollständig selbst ge-schrieben hat). Sie können eine Vollmacht auchmit Maschine schreiben oder von einer anderenPerson schreiben lassen. Schließlich können Siesich auch eines Vordruckmusters hierfür bedie-nen. Ort, Datum und vollständige eigenhändigeUnterschrift dürfen jedoch keinesfalls fehlen.

    Bei der Abfassung einer Vollmacht könnenSie selbstverständlich auch den Rat eines Rechts-anwalts oder eines Notars einholen. Dies ist be-sonders dann zu empfehlen, wenn Sie z.B. um-fangreiches Vermögen besitzen, mehrere Bevoll-mächtigte einsetzen oder neben der Vollmachtsehr eingehende Handlungsanweisungen an denoder die Be voll mäch tig ten fest le gen wol len. Dieno ta ri el le Be ur kun dung kann not wen dig bzw.sinnvoll sein, wenn Ih re Voll macht zum Er werboder zurVer äu ße rung von Grund stü cken oder zurDar le hens auf nah me be rech ti gen soll. Hilfe beider Formulierung einer Vollmacht können Sieauch bei den Betreuungsvereinen erhalten. Überderen konkrete Angebote informieren Sie sichbitte vor Ort.

    Sie kön nen Ih re Un ter schrift un ter der Voll -macht durch die Be treu ungs be hör de öffentlichbe glau bi gen las sen (in Ba den-Würt tem berg auchdurch den Rats schrei ber in Ge mein den, die ei nensol chen be stellt ha ben, in Hes sen und Rhein -land-Pfalz durch die Orts ge rich te). Da mit kön -nen Sie Zwei fel an der Echt heit Ih rer Un ter schriftbe sei ti gen.

    Wei te re Hinweise zur Mitwirkung eines Notars bei der Abfassung einer Vollmacht findenSie auf Seite 17. Bitte beachten Sie auch denHinweis auf Seite 22.

    6Muss ich nicht einen Missbrauch

    der Vollmacht befürchten?

    Eine Vollmacht zur Vorsorge gibt – je nach ih-rem Umfang – dem Bevollmächtigten gegebenen-falls sehr weit reichende Befugnisse. Deshalb istdie wichtigste Voraussetzung hierfür Ihr Vertrauenzu der Person, die Sie womöglich bis zu IhremLebensende mit dieser Vollmacht ausstatten wol-len. Dies wird in der Regel ein Angehöriger odereine Ihnen sonst sehr nahestehende Person sein.

    Auch bei Bevollmächtigung einer Vertrauens-person müssen Sie nicht auf Vorkehrungen ge-gen Missbrauch verzichten (z. B. Kontroll- bzw.Widerrufsrecht für einen Dritten oder Bestellungmehrerer Bevollmächtigter).

    7Kann ich mehrere Personen

    bevollmächtigen?

    Sie können für verschiedene Aufgaben (z. B.Gesundheitsfürsorge und Vermögensangelegen-heiten) jeweils einen eigenen Bevollmächtigteneinsetzen. Es benötigt dann jeder eine eigene

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  • Vollmachtsurkunde. Dazu können Sie das For-mular dieser Broschüre mehrfach verwenden.

    Wenn Sie mehrere Bevollmächtigte mit dem-selben Aufgabengebiet betrauen, besteht aller-dings die Gefahr, dass die unterschiedlichen Per-sonen verschiedener Meinung sind, was dieWahrnehmung Ihrer Interessen gefährden kann.

    Sie kön nen die Voll macht aber auch so er tei -len, dass meh re re Be voll mäch tig te Sie nur ge -mein sam ver tre ten dür fen. Dies kön nen Sie beiAn ge le gen hei ten vor se hen, die Ih nen be son derswich tig sind (Bei spiel: Für die bei ei ner Haus -halts auf lö sung not wen di gen Rechts ge schäf te dür -fen Ih re Kin der nur ge mein sam han deln).

    Für den Fall, dass der von Ih nen Be voll mäch -tig te „im Ernst fall“ ver hin dert ist, soll te mög lichstei ne wei te re Ver trau ens per son als Er satz be voll -mäch tig ter zur Ver fü gung ste hen. Dass die se nurbei Ver hin de rung des ei gent li chen Be voll mäch -tig ten für Sie han deln darf, soll te in tern ab ge -spro chen wer den. Im Text der Voll macht wä re ei ne sol che Ein schrän kung fehl am Platz (vgl. dieHin wei se auf Sei te 16). Am bes ten ge hen Sie al sofol gen der ma ßen vor: Sie er tei len Ih rer Ver trau ens -per son und dem je ni gen, der die se im Not fallver tre ten soll (Ih rem Er satz be voll mäch tig ten) je -weils ei ne un ein ge schränk te Voll macht, z. B. in -dem Sie das bei ge füg te For mu lar mehr fach ver -wen den. In tern spre chen Sie mit Ih rem Be voll -mäch tig ten und dem Er satz be voll mäch tig ten ab,dass der Ver tre ter nur dann han delt, wenn der er-s te Be voll mäch tig te ver hin dert ist.

    Sie kön nen in der Voll macht auch vor se hen,dass der Be voll mäch tig te wei te ren Per so nen Un ter voll macht er tei len darf, die Sie dann im Be darfs fall ver tre ten kön nen. Da mit le gen Sie dieEnt schei dung über die Un ter voll macht aber indie Hän de Ih rer Ver trau ens per son.

    8Wo bewahre ich

    die Vollmacht auf?

    Die Vollmacht sollte zu Ihrer Sicherheit soerteilt werden, dass sie nur wirksam ist, solangeder Bevollmächtigte die Vollmachtsurkunde be-sitzt und sofern er bei Vornahme eines Rechtsge-schäfts für Sie dem Geschäftspartner die Urkundeim Original vorlegen kann.

    Handlungsfähig ist Ihr Bevollmächtigter dannnur, wenn er die Vollmacht im Original vorwei-sen kann. Sorgen Sie deshalb stets dafür, dass dieVollmacht zur Vorsorge dem Berechtigten zurVerfügung steht, wenn sie benötigt wird.

    Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

    Sie verwahren die Vollmacht an einem imErnstfall gut zugänglichen Ort, den der Bevoll-mächtigte kennt (z. B. in Ihrem Schreibtisch).

    Sie übergeben die Vollmacht von vornhereindem Bevollmächtigten mit der Maßgabe, vondieser nur in dem besprochenen Fall Gebrauchzu machen. Wie schon gesagt, sollten Sie ohne-hin nur den bevollmächtigen, dem Sie vorbe-haltlos vertrauen können. Sollte diese Person absprachewidrig schon vorzeitig von der Voll-macht Gebrauch machen, können Sie die Voll-macht widerrufen und Schadenersatz fordern.

    Sie übergeben die Vollmacht einer anderenVertrauensperson zur treuhänderischen Verwah-rung mit der Auflage, sie dem Bevollmächtigtenim Bedarfsfall auszuhändigen.

    Sie kön nen die Voll macht ebenso wie eineBetreuungsverfügung (siehe Seite 9 ff.) ge büh ren -pflich tig bei dem Zent ra len Vor sor ge re gis ter derBun des no tar kam mer (Bun des no tar kam mer, – Zent-ra les Vor sor ge re gis ter –, Post fach 080151, 10001Ber lin; www.vor sor ge re gis ter.de) re gist rie ren las -sen. Dies emp fiehlt sich, weil dann das Ge richt

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  • im Be darfs fall Kenntnis von der Vollmacht er-langt. Es wird dann keinen Betreuer bestellen,weil eine wirksame Vollmacht im Rahmen ihrerReichweite eine Betreuung entbehrlich macht.

    Bei ei ner no ta ri el len Voll macht kön nen Sieauch an fol gen de Mög lich keit den ken: Sie kön -nen den No tar an wei sen, an den Be voll mäch tig -ten nur dann ei ne Aus fer ti gung der Voll machts ur -kun de he raus zu ge ben, wenn die ser ein ärzt li -ches At test vor legt, wo nach Sie die in der Voll -macht be zeich ne ten An ge le gen hei ten nicht mehrbe sor gen kön nen. Sie kön nen mit dem No tar ab spre chen, wie alt das At test sein darf und dasser des sen Rich tig keit nicht über prü fen muss.

    9Ab wann und wie lange

    gilt die Vollmacht?

    Die Vollmacht gilt im „Außenverhältnis“ abihrer Ausstellung. Im „Innenverhältnis“ zum Be-vollmächtigten ist aber die mit ihm getroffeneVereinbarung maßgebend (zu diesen Begriffenvgl. näher Seite 16). Diese wird wörtlich oderstillschweigend dahingehend lauten, dass er vonder Vollmacht erst Gebrauch machen darf, wennSie selbst nicht mehr handlungsfähig sind.

    Wenn Sie Ihre Vollmacht widerrufen wollen,müssen Sie das ausgehändigte Formular zurück-verlangen. Haben Sie eine „Konto-/Depotvoll-macht-Vorsorgevollmacht“ erteilt, die Sie wider-rufen möchten, sollten Sie dies in jedem Fallauch Ihrer Bank oder Sparkasse unverzüglichschriftlich mitteilen.

    Der Tod des Vollmachtgebers führt nach neue-rer Rechtsprechung im Zweifel zum Erlöschen derVollmacht. In der Vollmacht sollte jedoch geregeltwerden, dass die Vollmacht über den Tod des Voll-machtgebers hinaus fortgilt (Hierzu finden Sie wei-tere Erläuterungen auf Seite 17).

    10Wie kann ich dem Bevollmächtigtenmeine Wünsche und Vorstellungen

    verdeutlichen?

    Zunächst sollte beachtet werden, dass die Voll-macht eine für Dritte bestimmte Erklärung ist. Siebezeichnet die Person des rechtsgeschäftlichenVertreters und beschreibt, was dieser „im Außen-verhältnis“ mit Rechtswirkung für Sie tun darf.

    Deshalb sollten Anweisungen an den Bevoll-mächtigten zum inhaltlichen Gebrauch der Voll-macht nicht in diese selbst aufgenommen werden.

    Beispiel:Eine Vollmacht kann zum Abschluss eines

    Heimvertrages ermächtigen. Etwaige Wünsche,welches Heim vorrangig in Betracht kommt – oder umgekehrt keinesfalls ausgewählt werdensollte –, gehören nicht in diese Erklärung mitAußenwirkung. Dies kann vorweg mit dem Bevollmächtigten als „Auftrag“ besprochen oderauch in einer schriftlichen Handlungsanweisung,etwa einem Brief, niedergelegt werden.

    Dasselbe gilt z. B. für die Aufforderung, be-stimmte Angehörige an Geburtstagen, Weihnach-ten usw. zu beschenken oder die bisherigen Spen-dengewohnheiten fortzuführen. All dies sollte nichtin den Text der Vollmacht, sondern in den Auftragan den Bevollmächtigten aufgenommen werden.

    Welchen Inhalt dieser im Einzelnen habenkann, hängt von Ihren individuellen Wünschenund Be dürf nis sen ab. Hie rauf wird – im Zu sam -men hang mit der Be treu ungs ver fü gung – in Fra -ge 14 noch nä her ein ge gan gen. Die dort er ör ter -ten As pek te kön nen auch in ei nem die Vor sor ge -voll macht be glei ten den Auf trag ge re gelt wer den.

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  • 11Was kann geschehen, wenn ichkeine Vollmacht erteilt habe?

    Wenn Sie infolge eines Unfalls oder einer Erkrankung oder auch aufgrund nachlassendergeistiger Kräfte im Alter Ihre Angelegenheitenganz oder teilweise nicht mehr regeln könnenund Sie keine Vollmacht erteilt haben, kann dieBestellung eines gesetzlichen Vertreters („Betreu-ers“) für Sie notwendig werden. Hierfür ist dasBetreuungsgericht (vor dem 1. September 2009:Vormundschaftsgericht) zuständig. Wird diesemz.B. durch Mitteilung von Angehörigen, Ärztenoder auch Behörden ein entsprechender Anlassbekannt, prüft es, ob ein Betreuer für Sie zu be-stellen ist und welchen Aufgabenkreis dieserdann haben soll. Hierzu müssen Sie in jedemFall vom Richter persönlich angehört werden.Außerdem ist regelmäßig ein ärztliches Sachver-ständigengutachten einzuholen. Häufig wirdauch die Betreuungsstelle Ihrer Stadt oder IhresLandkreises um Äußerung gebeten. Wenn SieIhre Rechte nicht mehr selbst wahrnehmen kön-nen, kann das Gericht einen Verfahrenspfleger,z. B. einen Rechtsanwalt, für Sie bestellen.

    Bestellt das Gericht einen Betreuer, wird die-ser Ihr gesetzlicher Vertreter in dem festgelegtenAufgabenkreis.

    12Was ist eine

    Betreuungsverfügung?

    Das Gericht hört Sie auch zur Frage an, wen Siegegebenenfalls als Betreuer wünschen. Falls Siesich nicht mehr äußern können, hat das Gericht Wünsche, die Sie zuvor festgelegt ha-ben, zu berücksichtigen. Dies geschieht zweck-mäßig in einer schriftlichen vorsorgenden Ver-fügung für den Betreuungsfall, auch „Betreu-ungsverfügung“ genannt. Sie können darin be-

    stimmen, wer Ihr Betreuer werden soll. Sie können aber auch festlegen, wer keinesfalls alsBetreuer in Betracht gezogen werden soll. Die-se Wünsche sind für das Gericht grundsätzlichverbindlich. Im bei ge füg ten Voll machts for mu larkön nen Sie des halb auch ver fü gen, dass Ihr Be voll mäch tig ter als Be treu er aus ge wählt wer densoll, wenn trotz der Voll macht ei ne Be treu er-be stel lung not wen dig wer den soll te.

    13Muss der Betreuer

    meinen Willen beachten?

    Ein für Sie bestellter Betreuer hat Ihre Angele-genheiten so zu besorgen, wie es Ihrem Wohl ent-spricht. Hierzu gehört auch die Möglichkeit, imRahmen Ihrer Fähigkeiten Ihr Leben nach Ihreneigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestal-ten. Deshalb hat der Betreuer Ihren Wünschen zuentsprechen, so weit dies Ihrem Wohl nicht zuwi-der läuft und ihm zuzumuten ist. Ehe der Betreuerwichtige Angelegenheiten für Sie erledigt, hat erdiese grundsätzlich mit Ihnen zu besprechen.

    Da nicht sichergestellt ist, dass Sie Ihre Wün-sche und Vorstellungen im Fall der Betreuungs-bedürftigkeit noch jederzeit klar äußern können,ist es möglich, schon „in guten Zeiten“ entspre-chende Verfügungen schriftlich niederzulegen.Diese sind für den Betreuer ebenso verbindlichwie aktuell geäußerte Wünsche, es sei denn,dass Sie erkennbar an ihnen nicht mehr festhal-ten wollen.

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  • 14Was kann in einer Betreuungs-

    verfügung alles geregelt werden?

    Der Inhalt einer Betreuungsverfügung hängtwesentlich von Ihrer individuellen Lebenssitua-tion und Ihren persönlichen Bedürfnissen ab.

    Folgende Fragen sollen Ihnen Anregungendafür bieten, was in einer Betreuungsverfügungbeispielsweise geregelt werden kann.

    Vermögensangelegenheiten

    • Möchte ich meinen bisherigen Lebensstan-dard beibehalten? Soll dazu notfalls meinVermögen aufgebraucht werden?

    • Wie soll über mein Grundvermögen (meinHaus /meine Eigentumswohnung) verfügtwerden?

    Persönliche Angelegenheiten

    • Will ich weiterhin bestimmten Personen zuGeburtstagen, Weihnachten, Hochzeitenusw. einen bestimmten Geldbetrag oder einGeschenk zukommen lassen?

    • Sollen meine bisherigen Spendengewohn-heiten fortgeführt werden?

    • Wünsche ich den Abschluss eines Bestat-tungsvorsorgevertrages?

    Wohnungsangelegenheiten und Heimaufnahme

    • Von wem wünsche ich im Fall meiner Pflege-bedürftigkeit versorgt zu werden?

    • Möchte ich, so weit meine Versorgung undPflege gewährleistet werden kann, bis zumeinem Tod in meiner angestammten Woh-nung /meiner Eigentumswohnung leben?

    • Möchte ich – falls der Umzug in ein Heimunvermeidbar sein sollte – mich mit dem Ver-kaufserlös aus meinem Haus / meiner Eigen-tumswohnung in eine bestimmte Senioren-wohnanlage einkaufen und meinen Aufent-halt dort finanzieren?

    • Wünsche ich, sollte eine Heimaufnahme erforderlich werden, in einem bestimmtenHeim zu wohnen?

    • Wo möchte ich wohnen, wenn in dem vonmir ausgewählten Heim kein Platz zur Verfü-gung steht?

    • In welches Heim möchte ich auf keinen Fall?• Möchte ich, wenn ich in einem Heim leben

    muss, meine persönlichen Gegenstände undMöbel so weit wie möglich mitnehmen? Welche sind am wichtigsten?

    • Welche Möbel oder Gegenstände sollen imFall einer Wohnungsauflösung an ... (Name,Anschrift) ausgehändigt werden? Sollen dieseGegenstände wohltätigen Zwecken zur Ver-fügung gestellt werden?

    Dies sind aber – wie gesagt – nur Anregun-gen. Entscheidend ist Ihre individuelle Situation.

    15Welche Form muss eine

    Betreuungsverfügung haben undwo kann sie registriert werden?

    Die Betreuungsverfügung sollte schon ausBeweisgründen schriftlich abgefasst und von Ihnen mit Ort und Datum unterschrieben werden.Sie kön nen Ih re Un ter schrift un ter der Be treu -ungs ver fü gung auch durch die Be treu ungs be hör -de öffentlich be glau bi gen las sen.

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  • Sie können die Betreuungsverfügung, ebensowie dieVollmacht zur Vorsorge, gebührenpflichtigbei dem Zentralen Vorsorgeregister der Bundes-notarkammer registrieren lassen (siehe Seite 7).

    16Was ist demnach besser für mich:

    eine Vollmacht oder eine Betreuungsverfügung?

    Das lässt sich nicht allgemein beantworten.

    Ist jemand, dem Sie vollständig vertrauenkönnen, bereit, sich im Bedarfsfall um Ihre Ange-legenheiten zu kümmern, dürfte eine Vollmachtvorzuziehen sein. Mit Ausnahme der schon er-wähnten Fälle – eine risikoreiche Heilbehand-lung oder eine geschlossene Unterbringung bzw.andere freiheitsbeschränkende Maßnahmen –braucht er für seine Entscheidungen auch keinegerichtlichen Genehmigungen. Sie vermeidendamit das mit der Betreuerbestellung verbun-dene gerichtliche Verfahren. Ihr Bevollmächtig-ter steht – anders als der Betreuer – nicht unterder Kontrolle des Betreuungsgerichts.

    Allerdings kann das Betreuungsgericht, wennihm ein entsprechender Anlass bekannt wird, füreinen Bevollmächtigten eine Kontrollperson be-stellen. Dieser „Vollmachtsbetreuer“ hat nur dieAufgabe, den Bevollmächtigten zu überwachenund im Falle eines Missbrauchs die Vollmacht zuentziehen. Wird das nötig, müsste das Gerichtdann einen Betreuer für den Aufgabenkreis be-stellen, der zuvor dem „ungetreuen“ Bevoll-mächtigten übertragen war.

    Wenn Sie hingegen niemanden haben, demSie eine Vollmacht anvertrauen wollen, emp-fiehlt sich die Festlegung einer Betreuungsverfü-gung. Damit erwarten Sie, dass im Bedarfsfall einBetreuer für Sie bestellt wird. Sie nehmen dannEinfluss auf dessen Auswahl und dessen späteresHandeln für Sie.

    17Wer entscheidet über meine

    ärztliche Behandlung?

    Solange Sie als Patient einwilligungsfähigsind, entscheiden Sie selbst nach Aufklärung undBeratung durch den Arzt über alle Sie betreffendenärztlichen Maßnahmen. Dies gilt auch, wenn fürSie eine Betreuung mit dem Aufgabenkreis derGesundheitsfürsorge angeordnet wurde.

    Falls Sie aber nicht mehr entscheidungsfähigsind, vor allem Ihren Willen nicht mehr äußernkönnen, muss ein Bevollmächtigter oder Betreuerfür Sie entscheiden. Ist weder ein Bevollmächtig-ter noch Betreuer bestellt, muss bei eilbedürftigenMaßnahmen der Arzt nach Ihrem „mutmaßlichenWillen“ handeln. Bei nicht eilbedürftigen ärzt-lichen Behandlungen muss gegebenenfalls einvorläufiger Betreuer bestellt werden. Ihr mutmaß-licher Wille ist überhaupt maßgebend für jedeärztliche Behandlung, zu der Sie sich selbst nichtmehr äußern können. Es muss – gegebenenfallsvon Ihrem Bevollmächtigten oder Betreuer – ermittelt werden, wie Sie sich in der gegebenen Situation entscheiden würden, wenn Sie IhrenWillen noch kundtun könnten. Dies kann sehrschwierig sein, wenn Sie in der Vergangenheitniemals schriftlich oder auch nur mündlich, z. B.gegenüber Angehörigen, Ihre Vorstellungen füreine medizinische Behandlung, insbesondere inder letzten Lebensphase, geäußert haben. Des-halb ist es wichtig, dies vorausschauend in einer„Patientenverfügung“ festzulegen.

    Auch für Ihre letzte Lebensphase gilt somit:

    • Sie äußern Ihren Willen selbst. Ärzte und IhrVertreter (Bevollmächtigter oderBetreuer) müssen diesen Willen beachten.Oder

    • Sie können Ihren Willen nicht mehr selbstäußern.Ärz te und IhrVer tre ter (Be voll mäch tig ter oderBe treu er) müs sen Ih ren Wil len be ach ten, wie

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  • 12

    die ser in ge sun den Ta gen in ei ner Pa ti en ten -verfü gung nie der ge legt oder in Ge sprä chen(„Auf trag“) ge äu ßert wur de. Will Ihr Be voll -mäch tig ter nach Ih ren Wün schen für Sie dieEin wil li gung in le bens ver län gern de me di zi -ni sche Maß nah men ver wei gern, so be nö tigter hier für im mer dann ei ne betreuungsge -richt li che Ge neh mi gung, wenn er mit demArzt da rü ber kei ne Ei nig keit er zielt und bei -de Sei ten auf ih ren un ter schied li chen An -sich ten be ste hen (Dis sens fall).

    18Wo kann der BevollmächtigteUnterstützung bekommen?

    Der Be voll mäch tig te soll Ih re An ge le gen hei -ten so er le di gen, wie Sie das mit ihm ab ge spro -chen ha ben. Den noch kann es im Ver tre tungs fallSi tua tio nen ge ben, in de nen der Be voll mäch tig teauf Un ter stüt zung an ge wie sen ist. Um zu vermei-den, dass der von Ih nen aus ge wähl te Ver tre terauf grund von Über for de rung in ei nem sol chenFall nicht für Sie tä tig wer den kann, sieht es dasBe treu ungs recht vor, dass auch Be voll mäch tig tesich von den Be treu ungs ver ei nen be ra ten las senkön nen. Wie eh ren amt li che Be treu er kön nen Be voll mäch tig te de ren Hil fe in An spruch neh -men. Sie kön nen sich al ler dings auch an die ört -li che Be treu ungs be hör de wen den.

    19Was versteht man genau

    unter einer Patientenverfügung?

    In ei ner Pa ti en ten ver fü gung kön nen Sieschrift lich Ih ren Willen über die Art und Wei seärzt li cher Be hand lung abfassen. Dies geschiehtfür den Fall, dass Sie einmal selbst nicht mehrentscheiden können. Sollte dies eintreten, kannmit Hilfe der Patientenverfügung Ihr Wille in Be-zug auf ärztliche Maß nah men ermittelt werden.So können Sie, obwohl Sie dann aktuell nicht fä-hig sind zu entscheiden, auf ärztliche Maßnah-men Einfluss nehmen und Ihr Recht auf Selbstbe-stimmung wahren.

    Der Bundesgesetzgeber hat die Patientenver-fügung mit Wirkung vom 1. September 2009 ge-setzlich geregelt. Dabei wurde vorgesehen, dasseine Patientenverfügung schriftlich abzufassen ist.Wird die Schriftform nicht gewahrt, ist auch nachder neuen gesetzlichen Regelung wie bereits nachbisheriger Rechtslage der „mutmaßliche Wille“maßgeblich (vgl. Frage 17). Patientenverfügungen,die schon vor Inkrafttreten der neuen Regelungvon einem einwilligungsfähigen Volljährigen (da-zu unten) schriftlich verfasst wurden, bleibenauch nach der Gesetzesänderung gültig. Über dieSchriftform hinausgehende Formerfordernisse be-stehen nicht.

    Eine Patientenverfügung kann jeder verfassen,der volljährig und einwilligungsfähig ist. Einwilli-gungsfähig ist, wer die Art, die Bedeutung, dieTragweite und die Risiken einer beabsichtigtenmedizinischen Maßnahme sowie deren Ableh-nung verstehen und seinen Willen hiernach be-stimmen kann. Geschäftsfähigkeit ist nicht Vor-aussetzung; deshalb können im Einzelfall auchPersonen, die unter Betreuung stehen, oder De-menzkranke einwilligungsfähig sein. Im Zweifelempfiehlt sich ein fachärztliches Gutachten, dasdie Einwilligungsfähigkeit bescheinigt.

  • 13

    Das ab 1. September 2009 geltende Gesetztrifft keine Aussage über PatientenverfügungenMinderjähriger. Nach der zum bisherigen Rechtergangenen Rechtsprechung gilt, dass es für einenärztlichen Eingriff der Einwilligung der sorgebe-rechtigten Elternteile bedarf, wenn der Minderjäh-rige noch nicht selbst einwilligungsfähig ist; hier-bei haben die Eltern mit wachsender Reife desKindes dessen eigene Wünsche zu beachten. DieEinwilligungsfähigkeit (siehe oben) eines Minder-jährigen richtet sich nach dem individuellen Rei-fegrad und ist in Bezug auf den konkreten Eingriffzu beurteilen. Zur Frage, ob die vorausverfügteAblehnung einer medizinischen Maßnahmedurch einen einwilligungsfähigen Minderjährigendurch die Zustimmung der sorgeberechtigten El-tern „überstimmt“ werden kann, liegt noch keineRechtsprechung vor. In jedem Fall sind die Wil-lensäußerungen aufgeklärter und einwilligungsfä-higer minderjähriger Patienten bei der Entschei-dungsfindung zu beachten.

    20Ist eine Patientenverfügung

    für den Arzt rechtlich verbindlich?

    Ja, wenn der Wille des Patienten in Bezug aufärztliche Maßnahmen eindeutig und sicher fest-gestellt werden kann. Dies hat der Bundesgesetz-geber in den seit 1. September 2009 geltendenneuen Bestimmungen entsprechend der bereitszuvor bestehenden Rechtsprechung des Bundes-gerichtshofs geregelt: auch le bens er hal ten de oder-ver län gern de Maß nah men müs sen un ter blei ben,wenn dies dem zu vor ge äu ßer ten Wil len des Pa -ti en ten – et wa in ei ner Pa ti en ten ver fü gung – ent -spricht. Auch nach den Grund sät zen der Bun des -ärz te kam mer zur ärzt li chen Ster be be glei tung von2004 ist „die in ei ner Pa ti en ten ver fü gung zumAus druck ge brach te Ab leh nung ei ner Be hand -lung für den Arzt bin dend, so fern die kon kre teSi tua ti on der je ni gen ent spricht, die der Patient in

    der Ver fü gung be schrie ben hat, und kei ne An -halts punk te für ei ne nach träg li che Wil lensände-rung er kenn bar sind“. Ei ne Pa ti en ten ver fü gungist um so hilfrei cher für Ärzte und Angehörige, jezeitnaher und konkret krankheitsbezogener sieformuliert ist. Deshalb ist es empfehlenswert,eine einmal niedergelegte Patientenverfügung inbestimmten – vom Gesetz nicht vorgeschriebenen– Zeitabständen und bei schwerer Erkrankung *)

    zu überprüfen und zu aktualisieren. Selbstver-ständlich kann die Patientenverfügung von Ihnenjederzeit geändert oder widerrufen werden.

    Der Arzt hat eine derart verbindliche Patien-tenverfügung zu beachten. Die Missachtung desPatientenwillens kann als Körperverletzung straf-rechtlich verfolgt werden. Die ab 1. September2009 geltenden Bestimmungen legen ausdrück-lich fest, dass der Betreuer bzw. Bevollmächtigtedem Willen des Patienten Ausdruck und Geltungzu verschaffen hat.

    Nach der ab 1. September 2009 geltendengesetzlichen Neuregelung soll bei der Feststel-lung des Patientenwillens nahen Angehörigenund sonstigen Vertrauenspersonen des PatientenGelegenheit zur Äußerung gegeben werden, so-fern dies ohne erhebliche Verzögerung möglichist. Relevant wird dies insbesondere dann, wennzweifelhaft ist, ob die in einer Patientenverfügunggeäußerten Wünsche des Patienten auf die ak-tuelle Lebens- und Behandlungssituation zutref-fen. Sie können in Ihrer Patientenverfügung An-gaben dazu machen, welche Personen bei dereventuellen späteren Erörterung Ihres Willenshinzugezogen oder nicht hinzugezogen werdensollen (siehe hierzu auch das Formular am Endedieser Broschüre).

    Wenn zwischen dem Betreuer bzw. Bevoll-mächtigten und dem behandelnden Arzt keinEinvernehmen darüber besteht, was der tatsäch-

    *) Vgl. hierzu auch Frage 22.

  • liche (insbesondere in einer Patientenverfügunggeäußerte) oder mutmaßliche Wille des Patien-ten ist, braucht der Betreuer bzw. Bevollmächtig-te für seine Entscheidung die Genehmigung desBetreuungsgerichts. Das Gericht prüft dann, obdie Vornahme der Behandlungsmaßnahme oderderen Unterlassung dem Willen des Patientenentspricht und entscheidet auf dieser Grundlage.

    21Kann ich mir mit einer

    Patientenverfügung selbst schaden?

    Mit ei ner Pa ti en ten ver fü gung er tei len Sie ei neAn wei sung an zu künf tig be han deln de Ärz te fürden Fall, dass Sie nicht mehr sel bst ent schei denkön nen. Wenn Sie al so ei ne Pa ti en ten ver fü gungver fas sen, wol len Sie, dass die se auch in der Zu -kunft be ach tet wird. Da bei müs sen Sie be den -ken, dass sich Ent schei dun gen und Ein stel lun genvon Men schen im Lau fe ih res Le bens än dernkön nen. Das gilt ins be son de re für den Fallschwe rer Krank heit. Zu stän de, die Ih nen heu teals nicht le bens wert er schei nen, könn ten im Fal leei ner schwe ren Er kran kung ganz an ders wahr- ge nom men wer den. Da her soll te die Er stel lungei ner Pa ti en ten ver fü gung in je dem Fall nach sorg-fäl ti ger Über le gung und Aus ei nan der set zung mitden ei ge nen Wün schen und Vor stel lun gen er fol -gen. Um Ri si ken bei der Ab fas sung und spä te renUm set zung ei ner Pa ti en ten ver fü gung zu ver mei -den, ist fol gen des Vor ge hen zu emp feh len:

    1. Über le gen Sie sich, ob es in Ih rer Um ge bungei nen Men schen gibt, für den Sie ei ne Vor -sor ge voll macht aus stel len kön nen und derIh re Ver tre tung auch über neh men will. WennSie mit die sem Men schen Ih re Ein stel lun genund Wün sche aus führ lich bes pre chen, wirder in der La ge sein, ei ne Ent schei dung in Ih rem Sin ne zu tref fen.

    2. Die in ge sun den Ta gen ver fass te Pa ti en ten -ver fü gung und ins be son de re auch die ei ge -nen Wert vor stel lun gen, die Sie schrift lichnie der ge legt ha ben, er leich tern Ih rem Be voll -mäch tig ten sei ne Auf ga be. Am bes ten las senSie sich von Ih rem Haus arzt be ra ten, ehe Siedie Pa ti en ten ver fü gung ver fas sen (ins be son -de re für den Fall ei ner be ste hen den schwe -ren Er kran kung - s. For mu lar „Er gän zung zurPa ti en ten ver fü gung im Fall schwe rer Krank -heit“**). Da durch kön nen un kla re For mu lie -run gen ver mie den wer den.

    Ihr Ver tre ter, al so Ihr Be voll mäch tig ter oderein vom Ge richt be stell ter Be treu er, muss spä terIh ren Wil len um set zen und da für sor gen, dassnach Ih rer Pa ti en ten ver fü gung ge han delt wird. Ermuss prü fen, ob die von Ih nen kon kret be schrie -be ne Krank heits si tua ti on ein ge tre ten ist und dasBe hand lungs an ge bot der Ärz te nach den von Ih nen nie der ge leg ten Wün schen be wer ten. Ermuss sich auch si cher sein, dass die Pa ti en ten -ver fü gung noch Ih rem ak tu el len Wil len ent -spricht. Wenn er auf grund kon kre ter An halts -punk te be grün den kann, dass Sie Ih re Pa ti en ten -ver fü gung ganz oder teil wei se nicht mehr gel tenlas sen wol len, weil Sie Ih re Mei nung in zwi schenge än dert ha ben, darf die Pa ti en ten ver fü gung nichtum ge setzt wer den. Gibt es kei ne kon kre ten An -halts punk te für ei ne Mei nungs än de rung, bleibtIh re Ver fü gung ver bind lich. Im bei ge füg ten Mus terei ner Pa ti en ten ver fü gung er klä ren Sie, dass Ih nenoh ne ent spre chen de An halts punk te ei ne Mei -nungs än de rung nicht un ter stellt wer den soll.

    Des sen müs sen Sie sich be wusst sein. Auchhier gilt: Spre chen Sie mit Ih rem Be voll mäch tig -ten, wenn sich Ih re Wün sche än dern. Über prü -fen Sie Ih re Pa ti en ten ver fü gung auf Ak tua li tät.Der manch mal ge äu ßer te Ver dacht, mit ei ner Pa ti en ten ver fü gung könn ten Sie sich selbst scha -den, ist bei sorg fäl ti ger Ab fas sung und gu ter Kom -mu ni ka ti on un be rech tigt.

    14

    **) Abgedruckt auf Seite 37 und 53.

  • 22Wie formuliere ich eine

    Patientenverfügung?

    Die Patientenverfügung sollte nicht nur allge-mein gehaltene Formulierungen enthalten, wiez.B. den Wunsch „in Würde zu sterben“, wennein „erträgliches Leben“ nicht mehr möglich er-scheint. Vielmehr sollte ganz individuell festge-legt werden, unter welchen Bedingungen eineBehandlung nicht begonnen oder nicht fortge-setzt werden darf.

    Da die Patientenverfügung in erster Linie eineAnweisung an den Arzt darstellt, empfiehlt essich nicht, sie mit eigenen Worten zu formulie-ren, sofern Sie sich nicht eingehend hierüber voneinem Arzt haben beraten lassen oder selbst übergute medizinische Kenntnisse verfügen. Sie kön-nen sich eines Formularmusters bedienen, das infundierter Weise dem neuesten Stand von Medi-zin und Recht entspricht. Am Ende dieser Bro-schüre finden Sie ein solches Muster, das Ihnenverschiedene Entscheidungsvorschläge bietet.*)

    Es ist sehr empfehlenswert, dieses mit einemArzt Ihres Vertrauens zu besprechen. Wenn Sieaber derzeit kein ärztliches Beratungsgesprächüber eine Patientenverfügung suchen wollen,können Sie den vorgeschlagenen Vordruck auchselbst ausfüllen. Hierbei sollten Sie sich zuvorgründlich mit dem Abschnitt „Eigene Wertvor-stellungen“ und den medizinischen Erläuterungenzur Patientenverfügung befassen. Bitte bedenkenSie beim Ausfüllen, dass über die vorgesehenenEntscheidungsalternativen hinausgehende eigen-händige Streichungen im Text oder wesentlicheHinzufügungen, die nicht auf konkreten ärzt-lichen Empfehlungen beruhen, im Ernstfall zuZweifeln an der Bestimmtheit Ihrer Verfügung füh-

    ren können. Eine durch entsprechende Verände-rungen unklar oder widersprüchlich gewordenePatientenverfügung kann dann unbeachtlich sein.

    Wenn Sie bereits an einer schweren Krank-heit leiden, ist von vornherein allein das hierfürvorgesehene Formular einer speziellen Patien-tenverfügung **) geeignet. Dieses kann nur in Zu-sammenwirken mit dem behandelnden Arzt aus-gefüllt werden.

    23Genügt allein die Abfassung einerschriftlichen Patientenverfügung?

    Eine Patientenverfügung dokumentiert – wieschon gesagt – Ihren Willen, wenn Sie selbstnicht über bestimmte ärztliche Maßnahmen, vorallem den Beginn oder die Fortsetzung einer lebenserhaltenden Behandlung, entscheidenkönnen. Jedoch sollte sichergestellt sein, dassdieser Wille im Zweifel auch von jemandem zurGeltung gebracht werden kann, der mit Rechts-macht für Sie sprechen darf. Dies ist die Person,welche Sie hierzu bevollmächtigt haben. Des-halb empfiehlt es sich, die Patientenverfügungmit einer Vorsorgevollmacht oder zumindest miteiner Betreuungsverfügung zu kombinieren.

    Denn wenn Sie niemandem eine Vollmachterteilt haben, wird bei Bedarf das Betreuungsge-richt für Sie einen Betreuer mit dem Aufgaben-kreis der Gesundheitsfürsorge bestellen. Auchdieser ist gehalten, bei den für Sie zu treffendenEntscheidungen Ihren Willen zu beachten, wieer sich aus der Patientenverfügung ergibt.

    15

    *) Wenn Sie Ihre Patientenverfügung ohne Verwendung eines Formularsselbst zusammenstellen möchten, finden Sie geeignete Textbausteinez.B. in der Broschüre „Patientenverfügung“ des Bundesministeriums der Justiz, welche auf der Internetseite www.bmj.de unter der Rubrik „Service“ und dort unter „Publikationen“ abrufbar ist. **) Abgedruckt auf Seite 36 und 53.

  • Zusätzliche Erläuterungen zu Frage 2, Seite 4(Begriff der Vollmacht, zugrundeliegendes Rechts-verhältnis)

    Vollmacht ist die durch Rechtsgeschäft erteilteVertretungsmacht. Sie wird im Regelfall durchErklärung gegenüber dem zu Bevollmächtigen-den erteilt. Wie jedes Rechtsgeschäft setzt sie dieGeschäftsfähigkeit des Vollmachtgebers voraus.

    Man unterscheidet bei der Vollmacht einAußenverhältnis und ein Innenverhältnis. DasAußenverhältnis besteht zwischen Vollmachtge-ber und Bevollmächtigtem einerseits sowie aufder anderen Seite Dritten, denen gegenüber Er-klärungen abzugeben sind (z.B. Vertragspartner,Behörden, Ärzte usw.). Im Außenverhältnis inter-essiert für die Wirksamkeit der Erklärungen desBevollmächtigten nur der Inhalt der Vollmacht,nicht aber z.B. Absprachen zwischen dem Voll-machtgeber und dem Bevollmächtigten für denGebrauch der Vollmacht.

    Solche Absprachen betreffen vielmehr dasInnenverhältnis zwischen Vollmachtgeber undBevollmächtigtem.

    Dem Innenverhältnis liegt rechtlich ein Auf-trag zur Geschäftsbesorgung, also ein – auch still-schweigend abschließbarer – Vertrag zugrunde.In diesem Rahmen kann der Vollmachtgeber z. B.Weisungen zum Gebrauch der Vollmacht ertei-len. Dieses Auftragsverhältnis sollte zweckmäßi-gerweise schriftlich mit dem Bevollmächtigtenvereinbart werden, vor allem, wenn es um Ver-mögensangelegenheiten geht. Auf diese Weisekann der Vollmachtgeber zum einen die Rah-menbedingungen für die Vollmacht festlegen, ge-gebenenfalls aber auch die Frage der Vergütungdes Bevollmächtigten klären.

    Eine ausdrückliche Regelung des Innenver-hältnisses vermeidet auch Streit über die Rechtedes Bevollmächtigten und dient damit sowohldem Schutz des Vollmachtgebers (oder dessenErben) als auch dem des Bevollmächtigten. So

    16

    Wenn Sie es etwas genauer wissen wollen...

  • lässt sich z. B. die – häufig streitige – Frage ein-deutig regeln, ob die Vollmacht nur zur Verwal-tung oder auch zur Veräußerung von Grundbe-sitz erteilt worden ist.

    Von der Vollmacht zu unterscheiden ist eineBetreuungsverfügung. Diese berechtigt nicht zurVertretung bei Rechtsgeschäften. In ihr werdenvielmehr Wünsche festgelegt für den Fall, dass – weil keine Vollmacht erteilt wurde – ein Be-treuer bestellt werden muss (näher hierzu Fragen12 bis 16).

    Ergänzende Angaben zu Frage 5, Seite 6(Notarielle Mitwirkung bei der Abfassung derVollmacht)

    Wie schon gesagt, ist die no ta ri el le Be ur kun -dung ei ner Voll macht nicht all ge mein vor ge -schrie ben. Sie kann aber notwendig bzw. sinn-voll sein, wenn sie zum Er werb oder zur Ver äu -ße rung von Grund stü cken oder zur Auf nah mevon Dar le hen be rech ti gen soll.

    Ferner ist eine notarielle Beurkundung dannsinnvoll, wenn Sie ein Handelsgewerbe betreibenoder Gesellschafter einer Personen- oder Kapital-gesellschaft sind. Für eine Erbausschlagung, diez. B. wegen Überschuldung des Nachlasses in Ihrem Namen erklärt werden soll, ist eine nota-riell beglaubigte Vollmacht notwendig.

    Unter Umständen können durch eine nota-rielle Beurkundung spätere Zweifel an der Wirk-samkeit der Vollmacht leichter vermieden werden.

    Die no ta ri el len Ge büh ren be stim men sichnach dem Ge setz über die Kos ten in An ge le gen -hei ten der frei wil li gen Ge richts bar keit (Kos ten -ord nung). Sie rich ten sich nach dem Um fang derVoll macht und nach dem Ver mö gen des Voll -macht ge bers. Im Höchst fall be trägt die Be ur kun -dungs ge bühr 403,50 €, im ge rings ten Fall 10 €(zu züg lich Mehrwertsteu er). Ei ne hö he re Ge bührfällt dann an, wenn meh re re Per so nen (z.B. Ehe -leu te) sich ge gen sei tig oder ei ner an de ren Per son

    17

    *) Abgedruckt auf Seite 19 und 41.

    Voll mach ten er tei len, auch wenn dies in ei nerVoll machts ur kun de be ur kundet wird. Ent hält dieVor sor ge voll macht da rü ber hi naus ei ne Pa ti en -ten- und/oder Be treu ungs ver fü gung, ent ste ht imRe gel fall je weils ei ne wei te re Ge bühr in Hö hevon 26 €.

    Zusätzliche Erläuterungen zu Frage 9, Seite 8(Wirkung der Vollmacht über den Tod hinaus)

    Ob der Tod des Vollmachtgebers zum Erlö-schen der Vollmacht führt, ist durch Auslegungzu ermitteln. Um Zweifel nach dem Tod des Voll-machtgebers zu vermeiden, wird empfohlen, inder Vollmacht ausdrücklich zu regeln, dass dieVollmacht über den Tod hinaus gelten soll (vgl.Seite 3 des Formulars „Vollmacht“*)). Dann istder Bevollmächtigte auch nach dem Tod desVollmachtgebers befugt, von seiner Vertretungs-macht Gebrauch zu machen. Seine Erklärungenberechtigen und verpflichten die Erben hinsicht-lich des Nachlasses. Die Erben können Rechen-schaft vom Bevollmächtigten verlangen und dieVollmacht widerrufen.

    Erlischt dagegen die Vollmacht mit dem Toddes Vollmachtgebers, kann es sein, dass bei Ver-wendung der Vollmacht zu Lebzeiten des Voll-machtgebers zur Vornahme von Rechtsgeschäf-ten eine „Lebensbescheinigung“ verlangt wird.Außerdem ist der Bevollmächtigte nach demTode des Vollmachtgebers daran gehindert, Ge-schäfte zu besorgen, die nicht ohne Nachteileaufgeschoben werden können, bis der Erbe an-derweit Fürsorge treffen kann. Möglicherweise istdann auch eine Nachlasspflegschaft erforderlich.

    Empfehlenswert ist es daher, die Vollmachtüber den Tod hinaus zu erteilen, damit der Be-vollmächtigte in der Lage ist, Angelegenheiten imZusammenhang mit der Beerdigung oder einerWohnungsauflösung etc. regeln zu können, be-vor die Erben das Erbe angenommen und seineVerwaltung übernommen haben.

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    Zu dem nebenstehenden Formularvorschlag finden Sie im Anhang ein weiteres Exemplar, das Sie heraustrennen können.

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    Bitte beachten Sie:

    � Die vor ge se he nen An kreuz mög lich kei ten und die Leer zei len sol len Ih nen ei nein di vi du el le Ge stal tung der Voll macht nach Ih ren Be dürf nis sen er mög li chen.Dies be dingt aber auch, dass Sie sich je weils für „Ja“ oder „Nein“ ent schei den.Las sen Sie et wa ei ne Zei le un an ge kreuzt oder fül len ver se hent lich bei de Käst -chen aus, ist die Voll macht in die sem Punkt un voll stän dig bzw. wi der sprüch lichund un gül tig. Wol len Sie je den Zwei fel ver mei den, kön nen Sie je den Ab satz mitIh rer Un ter schrift ver se hen. Wol len Sie in die vor ge se he nen Leer zei len nichtsein tra gen, so soll ten Sie mit Füll stri chen den möglichen Vor wurf nach träg li cherVer än de rung ent kräf ten. Bit te ver wen den Sie Sorg falt auf das Aus fül len!

    � Die Un ter schrift des Be voll mäch tig ten ist kei ne Wirk sam keits vor aus set zung der Voll macht. Die dafür vor ge se he ne Zei le soll Sie nur da ran er in nern, dass die früh zei ti ge Ein bin dung Ih rer Ver trau ens per son höchst sinn voll ist.

    � Bei Zwei feln oder Un si cher hei ten soll ten Sie un be dingt den Rat ei nes Rechts anwaltsoder No tars su chen oder die Hilfe eines Betreuungsvereins in Anspruch nehmen.

    Noch zwei wichtige Hinweise zur Vollmacht:

    � Eine Vollmacht, die zur Vertretung in Vermögensangelegenheiten befugt, sollte in keinem Fall Zweifel am Eintritt ihrer Wirksamkeit zulassen. Sie sollten deshalb einleitend nicht etwa schreiben: „Für den Fall, dass ich selbst einmal nicht mehr handeln kann, soll an meiner Stelle…“ o. Ä. Damit bliebe nämlich für den Rechtsverkehr ungeklärt, ob diese Voraussetzung wirklich eingetreten ist. Es ist auch unzweckmäßig, die Gültigkeit der Vollmacht etwa von ärztlichen Zeugnissen über Ihren Gesundheitszustand abhängig zu machen. Dies würde wiederum Fragen aufwerfen, z.B. wie aktuell die Bescheinigungen jeweils sein müssen. Eine Vollmacht zur Vorsorge ist nur dann uneingeschränkt brauchbar, wenn sie an keine Bedingungen geknüpft ist.

    � Wollen Sie die Person Ihres Vertrauens mit der Wahrnehmung Ihrer Bankangele-genheiten bevollmächtigen, ist es ratsam, diese Vollmacht auch gesondert aufdem von den Banken und Sparkassen angebotenen Vordruck „Konto- /Depotvoll-macht – Vorsorgevollmacht“ zu erteilen (abgedruckt im Anschluss an das For-mular zur Vorsorgevollmacht). In dieser Vollmacht sind die im Zusammenhangmit Ihrem Konto oder Depot wichtigen Bankgeschäfte im Einzelnen erfasst. ZuIhrer eigenen Sicherheit sollten Sie die Vollmacht in Ihrer Bank in Anwesenheiteines Bankmitarbeiters erteilen. Ihr Kreditinstitut wird Sie sicherlich gerne – auchtelefonisch – beraten. Wenn Sie zum Abschluss eines Darlehensvertrages bevoll-mächtigen wollen, müssen Sie die Vollmacht notariell erteilen.

  • 19

    VOLLMACHT

    Ich, ...................................................................................................... (Vollmachtgeber/in)(Name, Vorname, Geburtsdatum)

    ............................................................................................................................................. (Adresse, Telefon, Telefax)

    erteile hiermit Vollmacht an

    ..................................................................................................... (bevollmächtigte Person)(Name, Vorname, Geburtsdatum)

    ............................................................................................................................................. (Adresse, Telefon, Telefax)

    Die se Ver trau ens per son wird hier mit be voll mäch tigt, mich in al len An ge le gen hei ten zu ver -tre ten, die ich im Fol gen den an ge kreuzt oder an ge ge ben ha be. Durch die se Voll machts er tei -lung soll ei ne vom Ge richt an ge ord ne te Be treu ung ver mie den wer den. Die Voll macht bleibtda her in Kraft, wenn ich nach ih rer Er rich tung ge schäfts un fä hig werden soll te.

    Die Voll macht ist nur wirk sam, so lan ge die be voll mäch tig te Per son die Voll machts ur kun debe sitzt und bei Vor nah me ei nes Rechts ge schäfts die Ur kun de im Ori gi nal vor le gen kann.

    Gesundheitssorge /Pflegebedürftigkeit

    � Sie darf in al len An ge le gen hei ten der Ge sund heits sor ge ent schei den,eben so über al le Ein zel hei ten ei ner am bu lan ten oder (teil-)sta tio nä renPfle ge. Sie ist be fugt, mei nen in ei ner Pa ti en ten ver fü gung fest ge leg tenWil len durch zu set zen.

    � Sie darf ins be son de re in sämt li che Maß nah men zur Un ter su chung des Ge sund heits zu stan des, in Heil be hand lun gen und ärztliche Eingriffe ein wil li gen, auch wenn die se mit Le bens ge fahr ver bun densein könn ten oder ich ei nen schwe ren oder län ger dau ern den ge sund heit li chen Scha den er lei den könn te (§ 1904 Abs. 1 BGB).*)

    � Sie darf insbesondere ihre Einwilligung in jegliche Maßnahmen zur Untersuchung des Gesundheitszustands, in Heilbehandlungenund ärztliche Eingriffe verweigern oder widerrufen, auch wenn die Nichtvornahme der Maßnahme für mich mit Lebensgefahr ver-bunden sein könnte oder ich dadurch einen schweren oder länger dauernden gesundheitlichen Schaden erleiden könnte (§ 1904 Abs. 2 BGB). Sie darf somit auch die Einwilligung zum Unterlassenoder Beenden lebensverlängernder Maßnahmen erteilen.**)

    � Sie darf Krankenunterlagen einsehen und deren Herausgabe an Dritte bewilligen. Ich entbinde alle mich behandelnden Ärzte undnichtärztliches Personal gegenüber meiner bevollmächtigten Vertrauensperson von der Schweigepflicht.

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    VOLLMACHT – Seite 1

    (Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).

    * / **) In diesen Fällen hat der Bevollmächtigte eine Genehmigung des Betreuungsgerichts einzuholen, wenn nicht zwischen dem Be-vollmächtigten und dem behandelnden Arzt Einvernehmen darüber besteht, dass die Erteilung, die Nichterteilung oder der Widerruf derEinwilligung dem Willen des Patienten entspricht (§ 1904 Abs. 4 und 5 BGB).

  • � Sie darf über meine Unterbringung mit freiheitsentziehender Wirkung(§ 1906 Abs. 1 BGB) und über freiheitsentziehende Maßnahmen (z.B.Bettgitter, Medikamente u. Ä.) in einem Heim oder in einer sonstigenEinrichtung (§ 1906 Abs. 4 BGB) entscheiden, solange dergleichen zumeinem Wohle erforderlich ist.*)

    � ........................................................................................................

    Aufenthalt und Wohnungsangelegenheiten

    � Sie darf meinen Aufenthalt bestimmen, Rechte und Pflichten aus demMietvertrag über meine Wohnung einschließlich einer Kündigungwahrnehmen sowie meinen Haushalt auflösen.

    � Sie darf einen neuen Wohnraummietvertrag abschließen und kündigen.

    � Sie darf einen Heimvertrag abschließen und kündigen.

    � ........................................................................................................

    Behörden

    � Sie darf mich bei Behörden, Versicherungen, Renten- und Sozial-leistungsträgern vertreten.

    Vermögenssorge

    � Sie darf mein Vermögen verwalten und hierbei alle Rechtshandlungenund Rechtsgeschäfte im In- und Ausland vornehmen, Erklärungen aller Art abgeben und entgegennehmen sowie Anträge stellen, abändern, zurücknehmen, namentlich

    � über Vermögensgegenstände jeder Art verfügen

    � Zahlungen und Wertgegenstände annehmen

    � Verbindlichkeiten eingehen

    � Willenserklärungen bezüglich meiner Konten, Depots und Safes abgeben. Sie darf mich im Geschäftsverkehr mit Kreditinstituten vertreten. Bitte beachten Sie hierzu auch den Hinweis auf Seite 22.

    � Schen kun gen in dem Rah men vor neh men, der ei nem Be treu er recht lich gestattet ist.

    � Folgende Geschäfte soll sie nicht wahrnehmen können

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    (Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).

    VOLLMACHT – Seite 220

    *) In diesen Fällen hat der Bevollmächtigte eine Genehmigung des Betreuungsgerichts einzuholen (§ 1906 Abs. 2 und 5 BGB).

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  • Post- und Fernmeldeverkehr

    � Sie darf die für mich be stimm te Post – auch mit dem Service „eigen-händig“ – ent ge gen neh men und öff nen so wie über den Fern mel de -ver kehr ent schei den. Sie darf al le hier mit zu sam men hän gen den Wil -lens er klä run gen (z.B. Ver trags ab schlüs se, Kün di gun gen) ab ge ben.

    Vertretung vor Gericht

    � Sie darf mich ge gen über Ge rich ten ver tre ten so wie Pro zess hand -lun gen al ler Art vor neh men.

    Untervollmacht

    � Sie darf in ein zel nen An ge le gen hei ten Un ter voll macht er tei len.

    Geltung über den Tod hinaus

    � Ich will, dass die Vollmacht über den Tod hinaus bis zum Widerrufdurch die Erben fortgilt.

    Betreuungsverfügung

    � Falls trotz dieser Vollmacht eine gesetzliche Vertretung („rechtlicheBetreuung“) erforderlich sein sollte, bitte ich, die oben bezeichneteVertrauensperson als Betreuer zu bestellen.

    Weitere Regelungen

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    .......................................................................................................

    ............................................. ...........................................................................................(Ort, Datum) (Unterschrift der Vollmachtgeberin /des Vollmachtgebers)

    ............................................. ...........................................................................................(Ort, Datum) (Unterschrift der Vollmachtnehmerin /des Vollmachtnehmers)

    Ja � Nein �

    Ja � Nein �

    Ja � Nein �

    Ja � Nein �

    Ja � Nein �

    (Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).

    VOLLMACHT – Seite 3 21

  • 22

    Hinweis: Für die Vermögenssorge in Bankangelegenheiten sollten Sie auf die von Ihrer Bank/Sparkasse ange-botene Konto-/Depotvollmacht zurückgreifen (Muster im Anschluss an dieses Formular). Diese Vollmacht berechtigt den Bevollmächtigten zur Vornahme aller Geschäfte, die mit der Konto- und Depotführung in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Es werden ihm keine Befugnisse eingeräumt, die für den normalen Geschäftsverkehr unnötig sind, wie z.B. der Abschluss von Finanztermingeschäften. Die Konto-Depotvollmachtsollten Sie grundsätzlich in Ihrer Bank oder Sparkasse unterzeichnen; etwaige spätere Zweifel an der Wirk-samkeit der Vollmachtserteilung können hierdurch ausgeräumt werden. Können Sie Ihre Bank/Sparkasse nichtaufsuchen, wird sich im Gespräch mit Ihrer Bank/Sparkasse sicher eine Lösung finden.

    Für Immobiliengeschäfte, Aufnahme von Darlehen sowie für Handelsgewerbe ist eine notarielle Vollmacht erforderlich bzw. sinnvoll!

  • KONTO-/DEPOTVOLLMACHT – VORSORGEVOLLMACHT(Abgestimmt mit den im Zentralen Kreditausschuss zusammenarbeitenden Spitzenverbänden der Kreditwirtschaft)

    Name undAnschrift

    Name der Bank/ Sparkasse und Anschrift

    Kontoinhaber/Vollmachtgeber

    Ort, Datum,Unterschrift desKontoinhabers

    Wich ti ge Hin wei se für den Kon to in ha ber /Voll macht ge berAb wann und un ter wel chen Vor aus set zun gen der Be voll mäch tig te von die ser Voll macht Ge brauch ma chendarf, rich tet sich nach den ge son dert zu tref fen den Ver ein ba run gen zwi schen dem Kon to in ha ber und dem Be voll mäch tig ten. Un ab hän gig von sol chen Ver ein ba run gen kann der Be voll mäch tig te ge gen über derBank/Spar kas se ab dem Zeit punkt der Aus stel lung die ser Voll macht von ihr Ge brauch ma chen.

    Die Bank/Spar kas se prüft nicht, ob der „Vor sor ge fall“ beim Kon to in ha ber/Voll macht ge ber ein ge tre ten ist.

    Ort, Datum,Unterschrift desBevollmächtigten= Unterschriftenprobe

    Der Be voll mäch tig te zeich net:

    Name, Vorname(auch Geburtsname)

    Anschrift

    Geburtsdatum

    Telefon-Nr.

    Ich bevollmächtige hiermit den nachstehend genannten Bevollmächtigten

    mich im Ge schäfts ver kehr mit der Bank/Spar kas se zu ver tre ten. Die Voll macht gilt für al lemei ne be ste hen den und künf ti gen Kon ten und De pots bei der vor ge nann ten Bank/Spar kas se.

    2. Zur Er tei lung von Un ter voll mach ten ist der Be voll mäch -tig te nicht be rech tigt.

    3. Die Voll macht kann vom Kon to in ha ber je der zeit ge gen -über der Bank/Spar kas se wi der ru fen wer den. Wi der ruftder Kon to in ha ber die Voll macht ge gen über dem Be voll -mäch tig ten, so hat der Kon to in ha ber die Bank/Spar kas -se hier über un ver züg lich zu un ter rich ten. Der Wi der rufge gen über der Bank/Spar kas se und de ren Un ter rich -tung soll ten aus Be weis grün den mög lichst schrift licher fol gen.

    4. Die Voll macht er lischt nicht mit dem Tod des Kon to- in ha bers; sie bleibt für die Er ben des ver stor be nen Kon to-in ha bers in Kraft. Wi der ruft ei ner von meh re ren Mit er bendie Voll macht, so kann der Be voll mäch tig te nur nochdie je ni gen Mit er ben ver tre ten, die sei ne Voll machtnicht wi der ru fen ha ben. In die sem Fall kann der Be voll -mäch tig te von der Voll macht nur noch ge mein sam mitdem Wi der ru fen den Ge brauch ma chen. Die Bank/Spar kas se kann ver lan gen, dass der Wi der ru fen de sichals Er be aus weist.

    Im Ein zel nen gel ten fol gen de Re ge lun gen:

    1. Die Voll macht be rech tigt ge gen über der Bank/Sparkas seda zu,

    � über das je wei li ge Gut ha ben (z. B. durch Über weisung,Ba rab he bun gen, Schecks) zu ver fü gen und in die semZu sam men hang auch Fest geld kon ten und sons ti ge Ein -la gen kon ten ein zu rich ten,

    � ein ge räum te Kre di te in An spruch zu neh men,

    � von der Mög lich keit vo rü ber ge hen der Kon toü ber zie -hun gen im bank üb li chen Rah men Ge brauch zu ma chen,

    �An- und Ver käu fe von Wert pa pie ren (mit Aus nah mevon Fi nanz ter min ge schäf ten) und De vi sen zu tä ti genund die Aus lie fe rung an sich zu ver lan gen,

    �Ab rech nun gen, Kon to aus zü ge, Wert pa pier-, De po t-und Er träg nis auf stel lun gen so wie sons ti ge die Kon ten/De pots be tref fen den Mit tei lun gen und Er klä run gen ent -ge gen zu neh men und an zu er ken nen

    � so wie De bit kar ten1 zu be an tra gen.

    1 Begriff institutsabhängig, zum Beispiel ec- bzw. Maestro-Karte oder Kundenkarte.

    Ihre Bank/Sparkasse ist gesetzlich verpflichtet, den Bevollmächtigten anhand eines gültigen Personalausweises oder Reisepasses zu identifizieren. Zur Erteilung der Konto-/Depotvollmacht suchen Sie daher bitte in Begleitung Ihres Bevollmächtigten Ihre Bank/Sparkasse auf.

    23

  • 24

    Falls Sie sich nicht entschließen wollen, eine Vollmacht zur Vorsorge zu erteilen, sollten Sie wenigstens für ein etwaiges Betreuungsverfahren vorsorgen,

    nämlich durch eine Betreuungsverfügung.

    Zumindest empfehlen sich Vorschläge zur Person eines möglichen Betreuers (oder auch die Festlegung, wer keinesfalls Ihr Betreuer werden soll).

    Diese Vorschläge sind grundsätzlich für das Gericht verbindlich.

    Im Übrigen können Sie Ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen äußern, an die sich ein Betreuer nach Möglichkeit zu halten hat.

    Besonders wichtig ist es, dem Betreuer Ihre Vorstellungen zu der gewünschten medizinischen Behandlung nahe zu bringen, wenn Sie selbst nicht mehr entscheidungsfähig

    sind. Deshalb sollte eine Betreuungsverfügung mit einer Patientenverfügung kombiniert werden.

    Der nebenstehende Formularvorschlag ist im Anhang nochmals zum Heraustrennen abgedruckt. Reicht der Vordruck aus Platzgründen für die Niederschrift

    Ihrer Wünsche nicht aus, können Sie auch ein Beiblatt anfügen.

  • Ich, ......................................................................................................................................(Name, Vorname, Geburtsdatum)

    .............................................................................................................................................(Adresse, Telefon, Telefax)

    lege hiermit für den Fall, dass ich infolge Krankheit, Behinderung oder Unfall meine Angelegenheiten teilweise oder ganz nicht mehr selbst besorgen kann und deshalb ein Betreuer als gesetzlicher Vertreter für mich bestellt werden muss, Folgendes fest:

    Als Person, die mich betreuen soll, schlage ich vor:

    Name: ..................................................................................................................................

    Geburtsdatum: .....................................................................................................................

    Straße: .................................................................................................................................

    Wohnort: .............................................................................................................................

    oder, falls diese nicht zum Betreuer bestellt werden kann:

    Name: .................................................................................................................................

    Geburtsdatum: .....................................................................................................................

    Straße: .................................................................................................................................

    Wohnort: .............................................................................................................................

    Auf keinen Fall zur Betreuerin /zum Betreuer bestellt werden soll:

    Name: .................................................................................................................................

    Geburtsdatum: .....................................................................................................................

    Straße: .................................................................................................................................

    Wohnort: .............................................................................................................................

    Zur Wahrnehmung meiner Angelegenheiten durch den Betreuer habe ich folgende Wünsche:

    1. Ich habe meine Einstellung zu Krankheit und Sterben in der beigefügten Patientenverfügung niedergelegt. Diese soll der Betreuer beachten.

    2. .........................................................................................................................................

    3. .........................................................................................................................................

    ................................................................... .....................................................................(Ort, Datum) (Unterschrift)

    BETREUUNGSVERFÜGUNG

    (Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).

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  • 26

    Wenn Sie sich mit einer Patientenverfügung beschäftigen wollen…

    …sollten Sie zunächst den Abschnitt„Eigene WERTVORSTELLUNGEN“

    in Ruhe lesen.

  • 27

    eine Chance besteht, nicht nur am Leben zubleiben, sondern ein weiterhin selbstbe-stimmtes Leben führen zu können?

    • Verzichten Sie im Falle eines plötzlichenHerz-Kreislauf-Stillstandes oder eines Atem-versagens auf die Chance, weitgehend fol-genlos eine Wiederbelebung zu überstehen,weil der Preis einer möglichen schlimmenHirnschädigung für Sie zu hoch wäre?

    Wachkomapatienten*) finden in Ausnahme-fällen noch nach Jahren intensiver Pflegebedürf-tigkeit und Therapie, aber auch totaler Abhängig-keit in ein selbstbestimmtes, bewusstes Lebenzurück. Auch in dieser Situation können Ärztezunächst nicht voraussagen, ob die jeweils be-troffene Person zu den wenigen gehören wird,die in ein selbstbestimmtes Leben zurückkehrenoder zu den vielen, die ihr Leben lang als Pfle-gefall betreut werden müssen.

    Fragen im Hinblick auf diese Situation könntensein:

    • Wünschen Sie, dass im Falle eines Wachko-mas alles Menschenmögliche für Sie getanwird in der Hoffnung, dass Sie vielleicht zuden wenigen gehören, die nach jahrelangerTherapie in ein selbstbestimmtes Leben zu-rückkehren können?

    • Oder ist Ihnen die Vorstellung einer langjäh-rigen totalen Abhängigkeit zu erschreckend,so dass Sie lieber auf diese Lebensmöglich-keit verzichten wollen und nach einer vonIhnen zu bestimmenden Zeit weitere Maß-nahmen zur Lebensverlängerung ablehnen?

    Natürlich werden Ihre Antworten auf dieseFragen davon abhängen, ob Sie alt oder jungsind, unheilbar krank oder gesund. Sie hängenaber auch ab von Ihren Einstellungen zu demhinter Ihnen liegenden Lebensabschnitt und vonIhren Vorstellungen über die vor Ihnen liegende

    Eigene Wertvorstellungen

    – Grundsätzliche Überlegungen zu Leben und Sterben –

    Eine wichtige Ergänzung und Verstärkung Ihrer Patientenverfügung ist es, wenn Sie Ihre ak-tuelle Lebens- und Krankheitssituation sowie Ihrepersönlichen Wertvorstellungen, Ihre religiöseAnschauung und Ihre Einstellung zum eigenenLeben und Sterben bedenken und aufschreiben.Dazu können Ihnen die Folgenden Überlegun-gen und Fragen hilfreich sein.

    Zunächst zwei Beispiele, die folgendes deut-lich machen sollen:

    In bestimmten Grenzsituationen des Lebenssind Voraussagen über das Ergebnis medizini-scher Maßnahmen im Einzelfall kaum möglich.Wenn Sie sich selbst für die eine oder andere Lösung entscheiden, übernehmen Sie Verantwor-tung dafür, ob Sie auf der einen Seite auf einmögliches Stück Leben verzichten wollen, oderob Sie für eine kleine Chance guten Lebens einenmöglicherweise hohen Preis an Abhängigkeitund Fremdbestimmung zu zahlen bereit sind.

    Wiederbelebungsversuche sind häufig erfolg-reich im Hinblick auf das Wiedereinsetzen derHerz- und Nierentätigkeit. Leider gelingt jedochviel seltener eine komplette Wiederherstellung al-ler Gehirnfunktionen. Bei einer Wiederbelebungentscheiden oft Sekunden oder Minuten über denErfolg. Daher hat der Arzt in dieser Situation kei-ne Zeit, lange Diskussionen oder Entscheidungs-prozesse zu führen. Er kann auch nicht voraussa-gen, ob der betreffende Mensch überhaupt nichtzu retten ist, ob er mit einem schweren Hirn-schaden als Pflegefall überleben wird oder obihm nach erfolgreicher Wiederbelebung ein nor-males, selbstbestimmtes Leben möglich ist.

    Wenn Sie sich über Ihre Behandlungswün-sche in einer solchen Situation Klarheit verschaf-fen wollen, könnte die Beantwortung folgenderFragen hilfreich für Sie sein:

    • Wünschen Sie, dass Sie im Falle eines plötz-lichen Herz-Kreislauf-Stillstandes oder einesAtemversagens wiederbelebt werden, weil

    *) Siehe Erläuterungen zum Formblatt Patientenverfügung, S. 34.

  • 28

    Lebensspanne. Und je nach Lebenssituationkönnen die Antworten im Laufe Ihres Lebens im-mer wieder anders ausfallen.

    Die folgenden Fragen sollen Sie anregen,über Ihre eigenen Lebenseinstellungen undWertvorstellungen nachzudenken:

    • Können Sie Ihr Leben rückblickend als ge-lungen bezeichnen? Oder würden Sie lieber– wenn Sie könnten – Ihr Leben ganz andersführen? Sind Sie enttäuscht worden vom Leben? Gibt es viele unerfüllte Wünsche, vondenen Sie hoffen, dass sie zukünftig noch erfüllt werden könnten?

    • Wie sind Sie bisher mit leidvollen Erfahrun-gen in Ihrem Leben umgegangen? Haben Siesich dabei von anderen helfen lassen oderhaben Sie versucht, alles allein zu regeln undalles mit sich selbst auszumachen?

    • Haben Sie Angst, anderen zur Last zu fallenoder sind Sie der Meinung, dass Sie sich ge-trost helfen lassen dürfen?

    • Welche Rolle spielt die Religion in Ihrer Lebensgestaltung? Und welche Rolle spieltsie in Ihren Zukunftserwartungen, auch überden Tod hinaus?

    • Wollen Sie noch möglichst lange leben?Oder ist Ihnen die Intensität Ihres zukünftigenLebens wichtiger als die Lebensdauer? GehtIhnen die Qualität des Lebens vor Quantitätoder umgekehrt, wenn beides nicht in glei-chem Umfang zu haben ist?

    • Wie wirken Behinderungen anderer Men-schen auf Sie? Wie gehen Sie damit um? Gibtes für Sie einen Unterschied in der Wertungzwischen geistiger und körperlicher Behin-derung? Was wäre die schlimmste Behinde-rung, die Sie selbst treffen könnte?

    • Gibt es viele „unerledigte“ Dinge in IhremLeben, für deren Regelung Sie unbedingtnoch Zeit brauchen?

    • Welche Rolle spielen Freundschaften undBeziehungen zu anderen Menschen in IhremLeben? Haben Sie gern vertraute Menschenum sich, wenn es Ihnen schlecht geht oderziehen Sie sich lieber zurück? Können Siesich vorstellen, einen Menschen beim Ster-ben zu begleiten? Würden Sie eine solcheBegleitung für sich selber wünschen?

    Beschäftigen Sie sich mit den Fragen, die fürSie jetzt wirklich wichtig sind. Nehmen Sie sichZeit dafür und sprechen Sie mit vertrauten Men-schen darüber und notieren Sie die wichtigstenGedanken auf dem Beiblatt „Meine Wertvorstel-lungen“. Dieses Beiblatt ist als ergänzende Er-läuterung Teil Ihrer Patientenverfügung. Es dientdazu, die Ernsthaftigkeit und GlaubwürdigkeitIhrer Entscheidung zu unterstreichen und Ihrepersönlichen Überlegungen zu verdeutlichen.Wenn Sie diese nicht ausführlich niederschrei-ben wollen, genügt es auch, einige der beispiel-haft genannten Fragen schriftlich zu beantwor-ten. Zumindest sollten Sie aber mit eigenen Wor-ten möglichst handschriftlich zum Ausdruckbringen, dass Sie sich gründlich mit der Bedeu-tung einer Patientenverfügung befasst, den Inhaltder vorgeschlagenen Formulierung verstandenhaben und dass die jeweils von Ihnen angekreuz-ten Aussagen Ihrem eigenen Willen entsprechen.Dann kann später Ihre Verfügung nicht mit derBehauptung angezweifelt werden, Sie hättenmöglicherweise einen Vordruck unbesehen oderohne genaue Vorstellung seiner inhaltlichen Bedeutung unterschrieben.

    Sie haben dabei auch die Möglichkeit, sichgrundsätzlich zur Frage der Wiederbelebung imFalle eines plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstan-des zu äußern, wenn Sie das aufgrund Ihres Alters,Ihrer Lebenseinstellung oder Ihrer Krankheits-situation wünschen. Einzelheiten darüber solltenSie mit einem Arzt besprechen. Das gilt insbe-sondere für den Fall schwerer Krankheit (sieheauch Formblatt „Ergänzung zur Patientenverfü-gung im Fall schwerer Krankheit“).

  • 29

    MEINE WERTVORSTELLUNGEN

    – Persönliche Erläuterungen zu meiner Patientenverfügung –

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    (Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).

  • 30

    Es ist sehr empfehlenswert, eine Patientenverfügung mit Ihrem Hausarzt oder einem anderen Arzt Ihres Vertrauens zu besprechen.

    Wenn Sie sich aber entschließen, Ihre Verfügung ohne solche Beratung niederzulegen, lesen Sie bitte den vorgeschlagenen Text sorgfältig durch. Beschäftigen Sie sich auch mit den medizinischen Erläuterungen hierzu.

    Die vorgeschlagene Patientenverfügung soll Ihnen Anlass geben, sich mit den entsprechenden Fragen gründlich auseinander zu setzen.

    Deshalb sind Ankreuzfelder für Ihre Entscheidungen vorgesehen.

    Auch zur Patientenverfügung finden Sie im Anhang ein zum Heraustrennen und Ausfüllen bestimmtes weiteres Exemplar.

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  • Für den Fall, dass ich, ..........................................................................................................

    geboren am: .............................................................................................................................

    wohnhaft in: ..............................................................................................................................

    meinen Willen nicht mehr bilden oder verständlich äußern kann, bestimme ich Folgendes:

    1. Situationen, für die diese Verfügung gilt:

    � Wenn ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach unabwendbar im unmittelbaren Sterbeprozess befinde.

    � Wenn ich mich im Endstadium einer unheilbaren, tödlich verlaufenden Krankheit befinde, selbst wenn der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist.

    � Wenn infolge einer Gehirnschädigung meine Fähigkeit, Einsichten zu gewinnen, Entscheidungen zu tref fen und mit an de ren Men schen in Kon takt zu tre ten, nach Ein-schät zung zwei er er fah re ner Ärz te al ler Wahr schein lich keit nach un wie der bring lich er lo schen ist, selbst wenn der To des zeit punkt noch nicht ab seh bar ist. Dies gilt für di rek te Ge hirn schä di gung, z.B. durch Un fall, Schlag an fall, Ent zün dung, eben so wie für in di rek te Ge hirn schä di gung, z.B. nach Wie der be le bung, Schock oder Lun gen -ver sa gen. Es ist mir be wusst, dass in solchen Situationen die Fähigkeit zu Empfin-dungen erhalten sein kann und dass ein Aufwachen aus diesem Zustand nicht ganz sicher auszuschließen, aber äußerst unwahrscheinlich ist.

    � Wenn ich in fol ge ei nes sehr weit fort ge schrit te nen Hirn ab bau pro zes ses (z.B. bei De men zer kran kung) auch mit aus dau ern der Hil fe stel lung nicht mehr in der La ge bin, Nah rung und Flüs sig keit auf na tür li che Wei se zu mir zu neh men.

    � .........................................................................................................................................

    Vergleichbare, hier nicht ausdrücklich erwähnte Krankheitszustände sollen entsprechend beurteilt werden.

    2. In allen unter Nummer 1 beschriebenen und angekreuzten Situationen verlange ich:

    � Lindernde pflegerische Maßnahmen, insbesondere Mundpflege zur Vermeidung des Durstgefühls, sowie lindernde ärztliche Maßnahmen, im Speziellen Medikamente zur wirksamen Bekämpfung von Schmerzen, Luftnot, Angst, Unruhe, Erbrechen und anderen Krankheitserscheinungen. Die Möglichkeit einer Verkürzung meiner Lebens-zeit durch diese Maßnahmen nehme ich in Kauf.

    3. In den unter Nummer 1 beschriebenen und angekreuzten Situationen wünsche ich:

    � Die Unterlassung lebenserhaltender Maßnahmen, die nur den Todeseintritt verzögern und dadurch mögliches Leiden unnötig verlängern würden.

    � Keine Wiederbelebungsmaßnahmen

    31

    PATIENTENVERFÜGUNG

    PATIENTENVERFÜGUNG – Seite 1

    (Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).

    (Zutreffendes habe ich hier angekreuzt

    bzw. unten beigefügt)

  • Ja � Nein �

    Ja � Nein �

    Sofern dieser Patientenverfügung Erläuterungen zu meinen Wertvorstellungen, u.a. meiner Bereitschaft zur Organspende („Organspendeausweis“), meinen Vorstellungen zur Wieder-belebung (z.B. bei akutem Herzstillstand) oder Angaben zu bestehenden Krankheiten beigefügt sind, sollen sie als erklärender Bestandteil dieser Verfügung angesehen werden.

    Ich habe diese Verfügung nach sorgfältiger Überlegung erstellt. Sie ist Ausdruck meines Selbstbestimmungsrechts. Darum wünsche ich nicht, dass mir in der konkreten Situation der Nichtentscheidungsfähigkeit eine Änderung meines Willens unterstellt wird, solange ich diesen nicht ausdrücklich (schriftlich oder nachweislich mündlich) widerrufen habe.

    Ich weiß, dass ich die Patientenverfügung jederzeit abändern oder insgesamt widerrufen kann.

    ......................................................... ........................................................................(Ort, Datum) (Unterschrift)

    (Aus: „Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter“, Verlag C.H. Beck, ISBN 978-3-406-59511-0).

    PATIENTENVERFÜGUNG – Seite 2

    4. In den von mir unter Nummer 1 beschriebenen und angekreuzten Situationen, insbesondere in den Situationen, in denen der Tod nicht unmittelbar bevorsteht, wünsche ich sterben zu dürfen und verlange:

    � Keine künstliche Ernährung (weder über eine Sonde durch den Mund, die Nase oder die Bauchdecke noch über die Vene)

    � Keine Flüssigkeitsgabe (außer bei palliativmedizinischer Indikation zur Beschwerde-linderung)

    Die Befolgung dieser Wünsche ist nach geltendem Recht keine akti