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UniversitätKaiserslautern
Qualität in der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Welche Lehren lassen sich aus den Entwicklungen im Qualitätsmanagement für die betrieblichen Gesundheitsförderung
ziehen? -
Münster, 23. Feb. 2005 Dr. Martin J. Thul
Institut für Technologie und Arbeit e.V., Universität [email protected]
Dr. Martin J. ThulUniversitätKaiserslautern
Agenda
Der Managementbegriff Warum Gesundheit managen? Qualität im Wandel der Zeit Kennzeichen von Excellence-Modellen Das Modell eines integrativen betrieblichen
Gesundheitsmanagements Kritische Erfolgsfaktoren eines betrieblichen
Gesundheitsmanagements
Dr. Martin J. ThulUniversitätKaiserslautern
Kennzeichen des Managementbegriffes
Management: Führen zweckgerichteter sozialer Systeme (Staehle)
Planungs-, Organisations- und Kontrollaufgaben
Aspekte der Menschenführung
Institutionales Management
Personengruppen, die Managementaufgaben wahrnehmen
Funktionales Management
Anwendung von Managementprinzipien
Dr. Martin J. ThulUniversitätKaiserslautern
Kennzeichen der Managementorientierung
Zielorientierung
Stakeholderorientierung
Einbindung in das Tagesgeschäft
Evolutionäre Weiterentwicklung
Kontinuierliche Verbesserungsprozesse
Aufbau geeigneter Regelkreise
Breit angelegte Kennzahlensysteme
Langfristige Ansätze
Einbindung von Fachexperten, Führungskräften und Mitarbeitern
Umsetzung geeigneter Strukturen und Prozesse
Dr. Martin J. ThulUniversitätKaiserslautern
Qualität im Wandel der Zeit (I)
Antike ca. 2000 v. Chr. Codex Hamurabi
("Wer schlechte Ware liefert wird geköpft"Babylon, König und Baumeister, ältestes überliefertes Gesetz)
Mittelalter Entstehung der Zünfte
(eigene Gesetze bezüglich Qualität, Kosten, Verarbeitung und Ausbildung)
1549 Reinheitsgebot(detaillierte Aufstellung der beim Brauen zu verwendenden Rohstoffe)
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Qualität im Wandel der Zeit (II)
Qualitätssicherung
Qualitätskontrolle
1950 1990198019701960 2000
Business Excellence
TQM
Qualitätsmanagement
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Das EFQM-Modell für Excellence
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Wesentliche Kennzeichen der Entwicklungen im Qualitätsbereich
Von der (eindimensionalen) Produkteigenschaft zur Erfüllung multidimensionaler Anforderungen
Von der Hersteller- über die Kunden- zur Stakeholderperspektive Veränderter Zugang zum Thema Qualität
Von reaktiven, technikzentrierten zu präventiven, breit angelegten Ansätzen
Zunehmende Prozessorientierung Strategische Verankerung Lernzyklen und kontinuierliche Verbesserung Von expertenorientierten Ansätzen zu Konzepten, die Mitarbeiter,
Führungskräfte und Fachexperten einbeziehen Ergänzung der vergangenheitsorientierten Ergebnisperspektive
um eine zukunftsorientierte Potenzialperspektive
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Konsequenzen für das Management von Gesundheit
Anforderungen Breites Gesundheitsverständnis
Gesundheit als Element des „Tagesgeschäfts“
Ergebnis- und Potenzialperspektive
Berücksichtigung unterschiedlichster Interessengruppen
Zusammenarbeit von Mitarbeitern, Führungskräften und Fachexperten bei der Verbesserung der Gesundheit
Kontinuierliche Verbesserung
Prävention
Langfristige Ausrichtung Das EFQM-Modell als geeignete Basis für die Entwicklung
eines Modells für ein betriebliches Gesundheitsmanagement
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Das Kriterienmodell zur Bewertung betrieblicher Gesundheitsmanagementansätze
Führung10%
Strategieund
Planung8%
Mitarbeiter-orientierung
9%
Ressourcen9%
Betrieb-liches
Gesund-heits-
systemund
Prozesse14%
Mitarbeiter-zufriedenheit
14%
Gesundheit beiKunden und Lieferanten
6%
Gesellschaft-liche
Verantwortung6%
Betrieb-liche
Gesund-heits-
situation24%
Zeitabhängige Gewichtung: 1. Jahr
ab 3. Jahr 2. Jahr
70% : 30%60% : 40%50% : 50%
Voraussetzungen 500 Punkte Ergebnisse 500 Punkte
Dr. Martin J. ThulUniversitätKaiserslautern
Inhaltliche Ausrichtung des BGM
Breites Gesundheitsverständnis Gemeinsame betriebliche „Gesundheits-Philosophie“
Einbindung unterschiedlicher Fachexperten
Abgestimmte Strategien
Ausrichtung an unterschiedlichen Interessengruppen Win-Win-Situationen schaffen
Zielkonflikte abbauen
Offene, dynamische Ansätze realisieren
Gesundheit als Bestandteil des Tagesgeschäfts Verantwortungsübernahme
Abstimmung mit den sonstigen betrieblichen Aktivitäten
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Vorgehen bei der Einführung
Umsetzung differenzierter, unternehmensspezifischer Konzepte Betriebliche Rahmenbedingungen
Unternehmensgröße
Integration vorhandener Ansätze
Zielorientierte, abgestimmte Vorgehensweisen Ressourcenbereitstellung
Konsequenz der Umsetzung
Geeignete personelle und organisatorische Verankerung Fach-, Macht- und Prozesspromotoren
Gremienlandschaft
Spannungsfeld langfristiger Ausrichtung vs. kurzfristiger Erfolgsorientierung
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Dauerhafte betriebliche Verankerung
Keine einseitige Expertenorientierung
Regelmäßige Überprüfung und Weiterentwicklung unter Effektivitäts- und Effizienzgesichtspunkten
Aktive Rolle der Führungskräfte und der Mitarbeitervertretung Sensibilisierung
Qualifizierung und fachliche Unterstützung
Ausgestaltung von Plänen und Strategien
Anreizsysteme
„Personelle Stabilität“ in Bezug auf Schlüsselfiguren
Adäquate Informations- und Kommunikationsstrategien
Integration in das Tagesgeschäft
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Fazit
Analogien zwischen dem Qualitätsbereich und dem Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung Abgestimmtes, breites Gesundheits-/Qualitätsverständnis Einbindung von Mitarbeitern, Fachexperten und Führungskräften Ergebnis- und Potenzialperspektive Stakeholderansatz Regelmäßige Überprüfung von Effektivität und Effizienz Anpassung und Weiterentwicklung betrieblicher Ansätze Integration in das Tagesgeschäft
Vorteile der Anwendung von Managementprinzipien Höhere Managementunterstützung Zielgerichteter Ressourceneinsatz Nachhaltigere Verbesserungsansätze
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Ergänzungsfolien
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Warum Gesundheit „managen“?
Gleichstellen mit Themen wie Qualität und Umweltschutz Systematischer, auf Dauer angelegter Ansatz „Managementsystem“ als Umsetzungsinstrument, das mit der
Sprache der Manager kompatibel ist Nutzung von Synergien ermöglichen Kontinuierliche Verbesserung als integraler Bestandteil Gesundheit als Element integrierter Managementsysteme Verknüpfung von unternehmens- und mitarbeiterbezogenen sowie
gesellschaftsbezogenen Interessen
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Qualität im Wandel der Zeit (III)
Qualitätskontrolle Qualität ist die Eigenschaft eines Produktes
Fokus auf Eingangs-, Zwischen- und Endprüfungen im Fertigungsprozess
Reaktive, technikzentrierte Ansätze
Kostenproblematik wurde ausgeblendet Qualitätssicherung
Produkt-/herstellerorientierter Qualitätsbegriff
Ausweitung auf Entwicklungs- und Konstruktionsprozesse
Zunehmende Bedeutung von Kostenaspekten
Einsatz präventiver Qualitätssicherungsmethoden
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Qualität im Wandel der Zeit (IV)
Qualitätsmanagement Kundenorientierter Qualitätsbegriff
Funktions- und unternehmensübergreifende (Management)Ansätze
DIN ISO 9000: 1994
• Elementestruktur
• Fokus auf der produzierende Branche
• Zu geringe Kundenorientierung
DIN ISO 9000: 2000
• Prozessorientierung
• Betonung von KVP
• Stärkere Kundenorientierung
• Größere Branchenunabhängigkeit
Dr. Martin J. ThulUniversitätKaiserslautern
Lieferantenbe-ziehungen zum gegenseitigen
Nutzen
Lieferantenbe-ziehungen zum gegenseitigen
NutzenSystem-
orientierter Management-
ansatz
System-orientierter
Management-ansatz
FührungFührung
QM-Grundsätze nach ISO 9000:2000
Kunden-orientierung
Kunden-orientierung
Einbeziehung der Menschen
Einbeziehung der Menschen
Prozess-orientierter Ansatz
Prozess-orientierter Ansatz
Sachlicher Ansatz zur Entschei-dungsfindung
Sachlicher Ansatz zur Entschei-dungsfindung
Ständige Verbesserung
Ständige Verbesserung
Dr. Martin J. ThulUniversitätKaiserslautern
Der prozessorientierte Ansatz der DIN EN ISO 9000:2000ff.
Produkt-Realisierung
Eingabe Ergebnis
Kunden
Zufrieden-heit
Kunden
Anforde-rungen
Ständige Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems
Verantwortung der
Leitung
Management von Ressourcen
Messung, AnalyseVerbesserung
Produkt
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Qualität im Wandel der Zeit (V)
Total Quality Management Umfassender Qualitätsbegriff
Langfristiger/strategischer Ansatz
Wiederentdeckung des Menschen
Ausrichtung auf direkte und indirekte Prozesse
Stakeholderorientierung
Produkt- bzw. produktionsgeprägtes Qualitätsverständnis nach wie vor verbreitet
Excellence Ansätze Begriffliche Abgrenzung zu TQM
Qualität als Element eines integrierten Managementsystems
Qualität als zentraler Aspekt der Unternehmensführung
Dr. Martin J. ThulUniversitätKaiserslautern
Die Grundkonzepte des EFQM-Modells für Excellence
Ergebnisorientierung Ausrichtung auf den Kunden Führung und Zielkonsequenz Management mittels Prozessen und Fakten Mitarbeiterentwicklung und -beteiligung Kontinuierliches Lernen, Innovation und Verbesserung Entwicklung von Partnerschaften Soziale Verantwortung (CSR)
Dr. Martin J. ThulUniversitätKaiserslautern
Total Quality Management
• Qualität ist Chefsache und Prinzip der Unternehmenskultur• Qualität steht gleichbedeutend neben anderen Unternehmens- zielen•Produktqualität ist das Ergebnis ständiger Qualitätsverbesserung
Qualitätsmanagementsystem
• Qualität ist Sache aller Unternehmensbereiche• Qualitätssicherung ist Managementaufgabe• Produktqualität wird durch Qualitätslenkung gesichert
Qualitätskontrolle
• Qualität ist vorwiegend Sache des Qualitätswesens• Produktqualität wird durch Prüfungen verifiziert
Der Weg von der Q
ualitätsk
ontrolle
zum
Total Q
uality M
anagement
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Mitarbeiter-orientierung
• Langfristige Entwicklungs-ziele
• Leitbild• Schulpro-gramm
Ressourcen
Prozesse
Mitarbeiter-zufriedenheit
FührungErgebnisse
der Bildungs-arbeit
Kunden-zufriedenheit
Gesellschaft-liche
Verantwortung
EFQM in der Schule
Dr. Martin J. ThulUniversitätKaiserslautern
Das Modell für Project Excellence
Quelle: http://www.gpm-ipma.de/10-3.htm
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Ausgewählte Inhalte des IBGM-Modells
BetrieblicheGesundheits-
situation24%
Führung10%
M itarbeiter-orientierung
9%
Strategie undPlanung
8%
Ressourcen9%
BetrieblichesGesundheits-system und
Prozesse 14%
M itarbeiter-zurfriedenheit
14%
Gesundheit beiKunden undLieferanten
6%
Gesell-schaftliche
Verantw ortung6%
- S chulung derFührungskräfte zuG esundheits them en
- K om m unikation m itM itarbe itern
- G esundheitsaspekte inZ ie lvere inbarungen
- Zusam m enarbe it m itFachexperten
- A ktive M itw irkung anV erbesserungspro jekten
- G esundheit in a llgem einenP länen und S tra teg ien
- S tra teg ische A usrichtungdes BG M
- S ystem atischesP roblem lösen
- B ewußtse insb ildung fürG esundheitsfragen
- Identifikation und S teuerung vonSchlüsselprozessen des BG M
- O rganisationsstruktur des B G M
- G esta ltung der A rbe itsbedingungen- P ersonalentw ick lung- B ete iligungsansätze- K om petenzen und B efugnisse- A nerkennung
- Zufriedenheit der M itarbeiter- B etriebsklim a- B ewertung der E ntw ick lungsm öglichkeiten
durch die M A- A uslastungsgrad des P ersonals- F luktuationsrate
- B efind lichke itder M itarbe iter
- Fehlze iten- U nfa llra ten