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UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein 17.1.2014 Nydahl - UKSH Frühmobilisation kritisch Kranker Geht die Frühmobilisation baden? UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein 17.1.2014 Nydahl - UKSH Skript & Konflikterklärung Skript: www.nydahl.de Konflikterklärung 2011: bezahlter Vortrag Fa. Hill Rom 2012: Fahrtkosten Fa. Hollister Sonst keine Konflikte finanzieller, wirtschaftlicher oder sonstiger Art

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17.1.2014 Nydahl - UKSH

Frühmobilisation kritisch Kranker Geht die Frühmobilisation baden?

UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein

17.1.2014 Nydahl - UKSH

Skript & Konflikterklärung

Skript: www.nydahl.de

Konflikterklärung !2011: bezahlter Vortrag Fa. Hill Rom 2012: Fahrtkosten Fa. Hollister !Sonst keine Konflikte finanzieller, wirtschaftlicher oder sonstiger Art

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Deutsches Netzwerk Frühmobilisierung beatmeter Intensivpatienten: www.fruehmobilisierung.de

Kerngruppe: Dubb, Filipovic, Flohr, Hermes, Jüttner, Kaltwasser, Klarmann, Mende, Nydahl, Rothaug, Schuchardt, Schwabbauer, Schwarzmann

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Aktivitäten

! Veröffentlichungen ! Fallbeispiele (Pflegezeitschrift) ! Ernährungsbedarf (DIVI) ! Interview (intensiv) ! Übersichtsartikel (Dubb in pflegen intensiv) ! Mobilization-Day (CCM) ! Syst. Review: Barrieren, Komplikationen ! Newsletter (monatlich) ! Absaugen für Therapeuten ! Didakt. Konzept für PT auf ICU ! Int. Konferenz: 2.-3.11.13 in Wien - 7.-8.11.14 Athen ! Nächstes Netzwerktreffen: 21. Februar 2014 in Bremen

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It feels like a fish in water!

We are proud to announce the opening of the first training pool in the world where Intensive Care patients

who are depend on respiratory equipment can practice. We like to celebrate it with you!

We invite cordially with at the festive opening of our training pool and the mini symposium "like a fish in

water" on Friday afternoon, 19th of april .

Program:

12:30 reception in the courtyard garden

13:00 word of welcome Prof. dr. Melvin Samsom, Chairman of the Executive Board

13:05 "no water is us too deep" Prof. Hans van der Hoeven, head of Intensive Care

13:20 “Earlymobilisation in Intensive Care: a leap of faith!" Drs. Rutger Verhage,

anesthesiologist-intensivist

13:40 "the weakened ICpatiënt surfaces" Ms. Inge Verheijen, physiotherapist Intensive Care

14: 10 “to alert you when a clear "Johan Niënhaus, senior nurse and controler pool

14: 30 official opening of the training pool by swimming coach Jacco Verhaeren

14: 45 “ for the training pool?" Drs. Anne-Miek Broods. company director Intensive Care

15: 00 locking with a snack and a drink. You can also visit our training pool location

The symposium will be held in the courtyard of the Radboud University Nijmegen medical centre, route

714 Address: Geert Groote Square-South 10 6525 GO Nijmegen

Notification symposium Subscribe before 5 april 2013 indoor send an

e-mail to [email protected]

Participation is free.

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Die Frühmobilisierung geht baden …

http://nos.nl/video/497256-zwembad-voor-patienten-op-intensive-care.html

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Die Frühmobilisierung geht baden …

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Die Wiener gehen auch baden …

(Raab, 2013)

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Immobilität

„Zustand der physischen und mentalen Immobilisierung“ (Kress, 2013) !Konsequenzen sind ! Erhöhtes Risiko für Decubitus, Pneumonie, Thrombose ! Hormonelle Veränderung (Ca-Abbau, Insulinresistenz) ! Verlust der Körperkraft 1-1.5%/d ! Orthostatische Intoleranz nach 3d ! Verlust an Körpergewicht (19% nach 2W.) ! Risiko der ICU-acquired weakness (50% bei Sepsis) ! bis zu 80% Delir, später 28% PTSD, 28% Depressionen, 24% Angst ! Rehabilitation nach 48h Beatmung dauert 9-12 Monate (Boles et al. 2007, Brower 2009, Vollman 2010, NICE 2010, Desai, 2011)

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Top 10 Mythen der Sedierung und des Delirs (Peitz et al., 2013)

1. Jeder beatmete Intensivpatient benötigt eine Sedierung 2. Tief sedierte Patienten sind einfacher zu pflegen 3. Nur chirurgische Patienten haben Schmerzen 4. Sedativa ermöglichen Schlaf 5. Delir ist eine erwartete Nebenwirkung der Intensivtherapie 6. Delir-Screening macht jeder und jeder gleich 7. Jedes Delir ist gleich und kann medikamentös behandelt werden 8. Tägliche Aufwachversuche sind nicht sicher 9. Sedativa und Analgetika akkumulieren nicht bei längerem Gebrauch 10.Tiefe Sedierung und Amnesie verbessern das psychologische Outcome

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abcde Konzept (Lütz et al. 2011, Vasilevskis et al. 2010)

Abb.: Strøm 2012

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abcde Konzept (Balas et al., 2013)

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abcde Konzept (Balas et al., 2013)

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Zunehmende Evidenz der Frühmobilisierung

! Frühmobilisierung ist machbar und sicher (Bailey et al. 2007, Bourdin et al 2010)

! Mehr Unabhängigkeit in den ADLs (Schweickert et al. 2009) ! Verkürzte Beatmungs- und Intensivdauer (Morris et al. 2008, Schweickert

et al. 2009, Needham et al. 2010) ! Reduzierte Inzidenz des Delirs (Needham et al. 2010, Balas 2013) ! Reduzierte Wiederaufnahmen (Morris et al 2011, Needham et al. 2010) ! Mehr Neuaufnahmen, mehr Geld (Needham et al. 2010)

Foto: Spuhler Foto: Kho Foto: Dittrich

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Algorithmus – Stufen der Mobilisierung

0 Keine Mobilisierung 1 Im Bett sitzen, bzw. Übungen 2 Passiv in einen Stuhl bewegen 3 Auf der Bettkante sitzen 4 Stehen vor dem Bett 5 Aktiver Transfer in einen Stuhl 6 Auf der Stelle gehen 7 Gehen mit ! 2 Personen > 5m 8 Gehen mit 1 Person > 5m 9 Gehen mit Hilfsmittel > 5m 10 Unabhängiges Gehen

Toleranzkriterien Herzfrequenz 40-150 syst. RR < 200 O2-Sättigung > 90 Bei Dyspnoe evtl.: FiO2+0,2 & PEEP + 2 Evtl. ASB + 2-4 Steilere Rampe

Hodgson et al., 2014, Nydahl et al., 2010

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Fallbeispiel

Videosequence 2:14

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Fallbeispiel

Videosequence 2:14

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Planung

Primäre Verantwortung !Wer? !Wann? !Welche Stufe? !Risiken? !Abbruchkriterien? !

Basis: EbN-Algorithmus

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Verantwortungen füreinander teilen

Primäre Verantwortung !Bewegungen !Haltung !Schwäche

Primäre Verantwortung

! Kreislauf ! Beatmung

Gemeinsame Verantwortung ! Zu- & Ableitungen ! Kommunikation ! Koordination ! Individuelle Abbruchkriterien

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Wann soll ich das auch noch machen?

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Die Intensivpflege geht baden

… aber es wird nicht besser werden … !! Erfassen Sie Ihre Barrieren ! Überwinden Sie die Barrieren ! Belegen Sie den Benefit

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Barrieren identifizieren

Einen Monat alle Intensivpatienten zu ihrer Mobilisierung und ihren Hindernissen erfassen

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Barrieren überwinden

Beispiel Priorisierung: Mit jedem Tag, den ein Patient später das erste Mal aus dem Bett mobilisiert wird, nimmt der Gesamtaufenthalt um 1.8 Tage zu! !!!!!!Beispiel Anordnung: ärztliche Anordnung zur Immobilisierung notwendig. Ansonsten: Mobilisierung nach Algorithmus (Hermes & Station 23, Ronnebaum et al. (2012), Needham et al., 2010))

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Benefit belegen

Needham 2010 !!!!!!!!!-2.1d ICU, -3.1d KH, +20% Neuaufnahmen -> 3.2 Mio $ Mehreinnahmen

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Benefit belegen

Castro, 2013: 24h-Besetzung von PT rechnet sich! Beatmungstage, Infektionsrate, KH-Tage, Mortalität

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• Frühmobilisierung muss nicht immer Schwimmbad sein

• Frühmobilisierung ist eine der effektivsten interdisz. Maßnahmen

• Gehen Sie nicht baden, sondern lernen Sie schwimmen oder besser noch: rudern Sie gemeinsam !

• Identifizieren Sie Barrieren • Überwinden Sie die Barrieren • Belegen Sie die Verbesserung

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Zusammenfassung

Abb: www.rippenspreizer.de Skript: www.nydahl.de Mail: [email protected]