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Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM GERMANY Geschäftsbericht 2014/2015 Verarbeitung Wissenschaft Gesetzgebung Normung www.idf-germany.com « u0/

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Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM

GERMANY

Geschäftsbericht 2014/2015

Verarbeitung Wissenschaft Gesetzgebung Normung

www.idf-germany.com

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Page 2: VDM-Geschaeftsbericht_2014-2015 WEB

Geschäftsbericht 2014/201 5Inhalt des Geschäftsberichtes

Inhalt des GeschäftsberichtesGERMANY

Seite

IDF-GERMANY - Wesen und Aufgaben 3

Entscheidungen der Mitgliederversammlung 5

Aus der Arbeit des Verbandsausschusses 8

IDF-Nationalkomitee und Arbeitsschwerpunkte 9

Normung und Harmonisierung 17

Umweltschutz und Technik 31

Veranstaltungen in 2014/201 5 35

Team 38

Vorstand 42

Fördernde Bundesministerien und Bundesländer 43

Mitglieder und Förderer 44

Impressum 45

2Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5 Grußwort

GrußwortGERMANY

„Willkommen in der Markt­wirtschaft“ !

Mit diesem Satz sind die Jahre 2014 und 2015 in der Milchwirt­schaft eng verbunden. Das Aus­laufen der Milchquotenregelung war in aller Munde. Die Lage nach deren Ende bliebt eher ruhig, die Stimmung in der Bran­che und die Erwartungen für die Zeit nach der Quote waren eher positiv. Auch die Kritiker

der Quotenaufhebung geben heute eine moderate Einschätzung ab, weil eine Steuerung der Märkte nicht immer möglich ist. Die Abhängigkeit von den internationalen Märkten ist groß.

Im Moment befindet sich die Branche in einer außergewöhnli­chen Situation. Die verschiedenen Krisenherde und insbesondere das russische Lebensmittel-Embargo haben deutliche Auswir­kungen. In die Lücke, die das Russland-Embargo gerissen hatte, sprangen andere europäische Lieferanten, allerdings exportierte auch Deutschland vermehrt in andere europäische Staaten. Zwar sind die europäischen Märkte noch aufnahmefähig, aber der deut­liche Produktionszuwachs verursacht zusätzlichen Druck. Es ist an der Zeit, andere Märkte aktiver zu betreuen. Die Überprüfung der­jenigen Betriebe, die vor dem Embargo nach Russland exportiert haben, wurde zwar zu Beginn des Jahres 2015 durch die russi­schen Veterinäre fortgesetzt, eine Wiederaufnahme der Lieferung und eine Aufhebung des Embargos ist jedoch nicht in Sicht.

Milch ist und bleibt weltweit eher knapp, sodass die Zukunfts­aussichten für die Branche positiv sind. Es kommt jetzt entschei­dend darauf an, die Grünlandnutzung für die Milchviehhaltung zu erhalten. Bereits kleinste Ereignisse können die Volatilität des Marktes beeinflussen. Aber auch Wetterphänomene wie Orkane, sintflutartige Regenfälle und Flutkatastrophen, verursacht durch „El Niño" könnten das weltweite Angebot entscheidend verändern und sich möglicherweise in den kommenden Jahrzehnten noch ver­stärken. Die Milchwirtschaft muss lernen, mit den Höhen und Tiefen umzugehen, dies wird letztlich auch deren Erfolg bestimmen. Der Terminmarkt muss dazu stärker genutzt werden.

Anfangs herrschte 2014 eine gute Grundstimmung, und Einbrüche bei den Milchauszahlungspreisen waren nicht in Sicht, auch wenn Preisschwankungen, besonders bei börsennotierten Produktgruppen vorhanden waren. Angebotsbedingt wurde nur ein leichter Rückgang der Milcherzeugung befürchtet und dass es nach dem Wegfall der Quotenregelung keine leichte Landung geben würde.

Schon im Sommer hatte sich die Marktlage etwas abge­kühlt - national und international. Die Rohstoffwerte lagen nur leicht unter den Höchstspitzen des Vorjahres. Die Nachfrage war

dennoch gegeben, sodass die Hoffnung bestand, dass 2014 ein ähnlich gutes Milchjahr werden könnte wie 2013. Die Stimmung auf der bäuerlichen Seite war dennoch gut, zwischen 0,37 und 0,39 € pro Kilogramm Milch wurden ausgezahlt. Dramatische Verschlechterungen waren nicht erkennbar. Leider geriet auch das Thema Mengenregulierung immer wieder ins Gespräch, obwohl es bereits seit langem im Berufsstand ausdiskutiert und abge­lehnt worden war. Die schwächelnde Marktsituation und das Russlandembargo drückten die Preise. Hinzu kamen Überlage­rungen, verursacht durch die normale Volatilität im Markt, in dem auch die deutsche Milchwirtschaft angekommen war. Es bestand aber die berechtigte Hoffnung, dass sich der Auszahlungspreis am Jahresende im bundesdeutschen Durchschnitt zwischen 32 und 34 Ct./kg Milch bewegen würde. Deshalb waren und sind die glo­balen Megatrends nicht aufgehoben. Auch wenn das Wachstum in anderen Teilen der Welt derzeit etwas stagniert, so ist den­noch mit weltweit steigender Nachfrage zu rechnen. Die deut­sche Milchwirtschaft startete mit einer Marktschwäche ins neue Jahr 2015. Bundesweit war eine Spreizung bei den Milchpreisen von 27 - 37 Ct./kg von Nord nach Süd zu verzeichnen. In China wird sehr viel Ware nachgefragt, allerdings nicht mehr mit großem Wachstum. 2015 begann daher eher schwierig, aber die globalen Trends werden trotz der Zahlung der Superabgabe und der gegen­wärtig schwierigen Situation am Ende des Jahres wieder Anlass zur Hoffnung und zur Erholung der Märkte geben.

Für den VDM waren die Jahre 2014 und 2015 ein Spiegelbild der Marktlage: Ein Auf und Ab der Prognose. Nachdem die EU- Kommission bereits 2013 mit der Überprüfung der Umlagever­wendung nach dem Milch- und Fettgesetz begonnen hatte, waren der Vorstand, die Mitglieder und die Vertreter der fördernden Bundeländer auch in 2014 zeitlich sehr stark in die Formulierung von Stellungnahmen und in die Erarbeitung von möglichen Alter­nativen eingebunden.

Innerhalb des Vorstandes besteht die große Bereitschaft, den VDM als Organisation zu erhalten und eine zukunftsfähige Lösung für den VDM zu finden. Die Einführung einer bundesweit freiwilli­gen Umlage für eine eventuell notwendige Plattform Milch würde äußerst schwierig werden, und es ist zu befürchten, dass einige Aufgaben künftig wegfallen werden.

Wir alle hoffen, dass die Untersuchungen zu einem positiven Ergebnis führen werden und bedanken uns bei all denjenigen, die uns bei unserer Bemühungen unterstützen: bei unseren Zuwen­dungsgebern, den Mitgliedern und Förderern sowie bei den Experten, die uns international vertreten

Udo Folgart Präsident

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 1

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Geschäftsbericht 2014/201 5 Grußwort

GERMANY

140 Jahre VDM

Am 15. Juni 2014 wurde der Verband der Deutschen Milch­wirtschaft e.V 140 Jahre alt. Die wesentlichen Aufgaben des Verbandes haben sich seit seiner Gründung kaum geändert: „Wahrnehmung und Förderung der Interessen der Milchwirt­schaft nach jeder Richtung hin".

Die Entscheidung im Haupt­prüfverfahren der EU-Kommission zur Verwendung der Umlage nach dem Milch- und Fettgesetz könnte für den VDM existentielle Folgen haben. Der VDM-Vorstand hat sich deshalb im Sommer 2014 einen ganzen Tag Zeit genommen, um das gesamte natio­nale und internationale Aufgabenspektrum des Verbandes inten­siv zu diskutieren. Es besteht Konsens im VDM-Vorstand darüber, dass:

es weiterhin eine „Bundesplattform Milch" geben soll, sofern der VDM infolge des EU-Hauptverfahrens aufgelöst werden muss,

chen Landesvereinigungen geben muss, um Lösungsansätze auf Bundesebene zu diskutieren,

dass es Aufgaben gibt, die weiterhin bundesweit zu erledigen sind - mit und ohne VDM und

dass die „Bundesplattform Milch" keine Rechtsnachfolge des VDM sein darf.

Der Vorstand ist sich überwiegend einig darüber, dass über die Zuständigkeit und die Themen Qualitätsmanagement Milch und Branchenkommunikation weitere Gespräche notwendig sind. Über all diese Punkte haben auch die Präsidenten der Trägerver­bände beraten.

Noch ist auf EU-Ebene nichts entschieden. Es bleibt zu hoffen, dass uns der Zeitpunkt der Entscheidung genügend Raum für alternative Lösungen bietet.

dass es ein Gespräch der Präsidenten der Spitzenorganisatio- Dr. Ines Märkle-Coldewey nen DBV, DRV, MIV und dem Vorsitzenden der Milchwirtschaftli- Geschäftsführerin

2Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Wesen und Aufgaben des VDM

GERMANYWesen und Aufgaben des VDM

Der Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. (VDM) ist Gründungsmitglied des Internationalen Milchwirtschaftsverban­des - IDF. Deutschland ist seit mehr als 110 Jahren aktiv über den VDM im IDF vertreten. Das beweist, dass die Interessenver­tretung für die gesamte deutsche Milchwirtschaft stets wichtig und unverzichtbar war und noch heute ist, auch wenn sich die politischen Rahmenbedingungen verändert haben.

Der VDM ist 140 Jahre alt

Am 15. Juni 2014 konnte der Verband der Deutschen Milchwirt­schaft e.V sein 140 jähriges Bestehen feiern. Der in Bremen am 15. Juni 1874 gegründete „Milchwirtschaftliche Verein" hatte ab 1919 seinen Sitz in Berlin. Damals trug der Verband zwischenzeit­lich den Namen „Deutscher Milchwirtschaftlicher Reichsverband".

Die wesentlichen Aufgaben des VDM haben sich kaum geän­dert. Die Ur-Satzung des in Bremen gegründeten „Milch­wirtschaftlichen Vereins" lautete damals „Wahrnehmung und Förderung der Interessen der Milchwirtschaft nach jeder Richtung hin". Diesen umfangreichen Auftrag erfüllt der VDM als Dachorganisation der deutschen Milchwirtschaft damals wie heute.

Die Zeiten ändern sich - Die Aufgaben bleiben.

Der VDM ist als runder Tisch der Branche nach wie vor auf allen Ebenen aktiv - von der Milcherzeugung, über die Milchverarbei­tung bis hin zur Vermarktung von Milchprodukten. Er hat viele Umstrukturierungen hinter sich gebracht. Die Aufgaben, die er stellvertretend für die gesamte Branche erfüllt, sind geblieben.

In welcher Form und mit welcher Anerkennung sich die deut­sche Milchwirtschaft weltweit präsentiert, hängt auch ein stückweit von der Zukunft des VDM ab.

Der Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. (VDM) ist in erster Linie das Deutsche Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband (IDF) und vertritt dort die Interessen der

gesamten Milchbranche in Absprache mit seinen Mitgliedern und in enger Kooperation mit den Regierungen des Bundes und den Vertretern der Bundesländer. Dazu wird der VDM umfangreich von den Bundesländern unterstützt und gefördert.

IDFs Aufgabe als Basis für die VDM-Arbeit ist es,

■ wissenschaftlich fundiertes Fachwissen bereit zu halten,■ Konsens für die Branche herzustellen sowie■ die globale Stimme der Milchwirtschaft zu sein

für wichtige zwischenstaatliche Organisationen und andere Interessengruppen.

Das nationale Netzwerk bilden die Vertreter des Bundes und der Länder, die Mitgliedsverbände und Wissenschaftler. Alle Beteiligten beraten über die Weichenstellungen im nationalen und internationalen Lebensmittelrecht, im Bereich der Milchwis­senschaft und -analytik, der Ernährung, aber auch im Umwelt-, Klima- und Tierschutz.

Durch seine ausgewogene und neutrale Gestaltung ist der VDM vor allem als Gutachter und Ratgeber für die Bundesre­gierung und Länderministerien tätig.

Diese wichtige zentrale Funktion erfüllt der Dachverband unverändert durch:

■ Umfassende Beratung zu allen milchwirtschaftlichen Themen sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene,

■ Interessenvertretung im Gesetzgebungsprozess gegenüber den Ministerien, parlamentarischen Gremien, Ausschüssen und Arbeitsgruppen nationaler und internationaler, tech­nisch orientierter Verbände und Organisationen und

■ Veranstaltungen zu aktuellen Entwicklungen und Trends.

Der VDM fördert die Zusammenarbeit aller Mitglieder der Bran­che: Zu den Verbandszielen gehört auch die Unterstützung der Milchwissenschaft und die Förderung des technischen Fortschritts auf milchwirtschaftlichem Gebiet.

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 3

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Geschäftsbericht 2014/201 5Wesen und Aufgaben des VDM

GERMANY

Die Ergebnisse unserer Arbeit wirken sich mittel- und unmittel­bar auf die Maßnahmen der Bundesländer zur Qualitätssicherung von Milch und Milcherzeugnissen aus.

Durch seine neutrale Ausrichtung war auch die Finanzierung des VDM unabhängig konzipiert: Der VDM wurde deshalb in der Vergangenheit zusätzlich zu seinen Mitglieds und Förderbeiträ­gen - die nur ca. 20 % des Haushalts ausmachen - aus Mitteln der Umlage gemäß § 22 des Milch- und Fettgesetzes unterstützt. Dieser Grundkonsens ermöglichte eine neutrale Tätigkeit als Nati­onalkomitee, aber auch als Branchen- und Dachverband.

Da die milchwirtschaftliche Umlage nicht in allen Bundesländern erhoben wird, ist es unser ständiges Anliegen, eine ausgewogene Beteiligung aller Beteiligten an der Arbeit des VDM zu erreichen.

Entsprechend § 9 der Satzung hat der VDM die folgenden Organe:

■ Vorstand,■ Verbandsausschuss,■ Mitgliederversammlung.

Aufgaben auf nationaler und internationaler Ebene

Die wesentlichen Aufgaben des Verbandes - als eine von allen Gruppen der Milchwirtschaft getragene Sachverständigenstelle - liegen auf nationaler Ebene vor allem darin:

■ die Interessen der Milchwirtschaft als abgestimmte Mei­nung an die zuständigen Bundesbehörden heranzutragen,

■ eine koordinierte Stellungnahme der Milchwirtschaft herbei zu führen und

■ die Abstimmung zwischen den Bundesbehörden und der Milchwirtschaft zu fördern.

Der VDM vertritt als Nationalkomitee die deutschen Interessen bei internationalen Veranstaltungen des IDF oder anderer inter­nationaler Organisationen.

Stellvertretend für die gesamte Branche betreut der VDM die Normung und Standardisierung auf nationalem und inter­nationalem Gebiet in Zusammenarbeit mit den zuständigen Normungsorganisationen wie z. B. ISO, IDF, CEN und DIN.

Der VDM gestaltet die nationale und internationale Standardi­sierung entscheidend mit. Das betrifft sowohl die internationale Normierung auf ISO/IDF- Ebene als auch deren Übertragung auf die europäische Ebene als EN-Standards. Aufgrund der europäi­schen Harmonisierungsbestrebungen ersetzen die EN-Standards langfristig die ehemaligen Normen auf nationaler Ebene der EU- Mitgliedsstaaten. Die in Deutschland als DIN EN ISO- Standards bezeichneten Normen können dann in die Amtliche Methoden­sammlung nach § 64 LFGB eingehen und stehen damit für die staatliche Lebensmittelkontrolle zur Verfügung.

Zusätzlich berät der VDM die Bundesregierung und den IDF im Codex Alimentarius.

Der Codex Alimentarius ist eine Sammlung von Normen für die Lebensmittelsicherheit und -produktqualität und wurde 1962 von der UN Ernährungsorganisation - FAO und der Weltgesundheits­organisation - WHO gemeinsam gegründet. Ihm gehören mehr als 150 Staaten an. Das Ziel des Codex Alimentarius besteht in der Entwicklung international anerkannter Lebensmittelstandards sowie Grundsatzrichtlinien für die Lebensmittelerzeugung. Damit sollen ein weltweiter Verbraucherschutz und der Abbau von Han­delshemmnissen ermöglicht werden.

Damit die deutsche Milchwirtschaft international ausgewogen vertreten wird, nominiert der Verbandsausschuss die Experten für die Ausschüsse des Internationalen Milchwirtschaftsverbandes - IDF Dem Beirat des deutschen Nationalkomitees gehören die nominierten Experten aus der Praxis und der Wissenschaft des gesamten Bundesgebietes an.

In allen Gremien des Internationalen Milchwirtschaftsverban­des - von der Milcherzeugung, über die Milchverarbeitung bis hin zur Vermarktung von Milchprodukten - ist der VDM mit seinen Experten aktiv vertreten und sorgt so dafür, dass die deutschen Interessen berücksichtigt werden.

Dem VDM obliegt die gesamte Koordinierung der deutschen Mitarbeit im IDF. Der VDM benennt die Sachverständigen in die IDF-Gremien im Auftrag der Mitgliedsverbände und Bun­desregierung und nimmt Stellung zu internationalen Anfra­gen an das Deutsche Nationalkomitee.

Horizontale Fragen des Umweltschutzes nehmen für die Bran­che einen großen Raum ein. Nachhaltigkeit, Umwelt- und Tier­schutz sowie Energieeffizienz betreffen die Milcherzeuger und die Molkereien gleichermaßen. Mit seinem spezifischen Know-how vertritt der VDM die Position der Milchwirtschaft gegenüber der Politik, nationalen und internationalen Organisationen und im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF. So hat der VDM die internationale Klimaschutzinitiative entscheidend begleitet.

Durch Stellungnahmen, Leitfäden und Richtlinien trägt der VDM wesentlich dazu bei, dass die Milchwirtschaft und die Behörden zu einer gemeinsamen Sprache finden, wenn es um die Beurteilung umwelt- und sicherheitsrelevanter Para­meter geht.

Der VDM erarbeitet Schulungsunterlagen für die Branche und begleitet die gesamte technische Normung.

4Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Entscheidungen der Mitgliederversammlung

Entscheidungen der MitgliederversammlungGERMANY

23. Juni 2014■ Abrechnung des Haushaltsjahres/Genehmigung des Rech­

nungsabschlusses 2013■ Ergebnis der Rechnungsprüfung 2013■ Entlastung des Vorstandes■ Wahl der Rechnungsprüfer für 2014■ Genehmigung des Geschäftsberichtes 2013■ Turnusgemäße Neuwahl des Schatzmeisters■ Situation des VDM im EU-Hauptprüfverfahren1

Die Mitglieder wurden über den Stand des Verfahrens und die Ergebnisse des Gespräches mit der EU-Kommission informiert.

Die wichtigen Punkte wurden mit der Kommission noch einmal diskutiert, u. a. auch das Grundverständnis, dass der VDM kein Unternehmen und nicht wirtschaftlich tätig ist.

Für die wichtigen Teilbereiche der VDM-Tätigkeit (Internatio­nale und nationale Normung, Beratung, Informationsvermittlung) wurden die Argumente mit der Kommission ausgetauscht. Die Bearbeitung schreitet weiter voran, sodass im Herbst 2015 mit einer endgültigen Entscheidung gerechnet wird.

140 Jahre VDM - Grußwort von Udo Folgart im Innenhof der Jägerstraße 51

und würdigte die Leistungen, die in den mehr als 100 Jahren der Zusammenarbeit erbracht wurden. Dr. Theodor Seegers über­brachte die Glückwünsche des BMEL.

Der in Bremen am 15. Juni 1874 gegründete „Milchwirtschaft­liche Verein" hatte ab 1919 seinen Sitz in Berlin. Damals trug der Verband zwischenzeitlich den Namen „Deutscher Milchwirt­schaftlicher Reichsverband".

Der VDM ist 140 Jahre alt - Grund genug, über die der­zeit spannendsten Themen zu diskutieren

Am 15. Juni 2014 konnte der Verband der Deutschen Milchwirt­schaft e.V sein 140 jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlass besuchte der Präsident des Internationalen Milchwirtschaftsver­bandes, Dr. Jeremy Hill, den VDM als deutsches Nationalkomitee

140 Jahre VDM - Dr. Jeremy Hill im Interview mit Dr. Coldewey, Eckhard Heuser und Udo Folgart

1 Bekanntmachung im Amtsblatt der Europäischen Union vom 10. Januar 2014 (C 7/8) über die die staatliche Beihilfe SA.35484 (2013/C) (ex SA.35484 (2012/NN)) - Milch- und Fettgesetz.

Die wesentlichen Aufgaben des VDM haben sich kaum geän­dert. Die Ur-Satzung des in Bremen gegründeten „Milchwirt­schaftlichen Vereins" lautete damals „Wahrnehmung und Förde­rung der Interessen der Milchwirtschaft nach jeder Richtung hin". Diesen umfangreichen Auftrag erfüllt der VDM als Dachorganisa­tion der deutschen Milchwirtschaft damals wie heute.

Udo Folgart, Präsident des VDM, bedankte sich bei den Mit­gliedern und Förderern sowie den Vertretern der Bundesländer, bei allen Vorstandskollegen und dem gesamten VDM-Team für deren Unterstützung.

Wie gut greifen amtliche Überwachung und Qualitätsma­nagementsysteme der Wirtschaft ineinander?

Dr. Markus Albrecht und Dr. Werner Rüther befragten Herrn Dr. Seegers, Abteilungsleiter im BMEL, im Rahmen der 140-Jahrfeier des VDM zur Einbindung des Qualitätsmanagement-Systems im Milchbereich - QM-Milch, das als Eigenkontrollsystem der Wirt­schaft seit Jahren erfolgreich funktioniert.

Das föderale System in der Bundesrepublik bereitet zuneh­mend Probleme bei der Vernetzung. Der Bund soll einerseits den Rahmen setzen für eine einheitliche Ausgestaltung von Lebensmittelanforderungen. Dennoch fehlt zum Teil die Ver­bindung zu den Ländern sowie eine sinnvolle Verknüpfung der Eigenkontrollsysteme mit den öffentlichen Untersuchungen.

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 5

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Geschäftsbericht 2014/201 5Entscheidungen der Mitgliederversammlung

GERMANY

140 Jahre VDM - Dr. Seegers und Dr. Albrecht im Interview

Dr. Seegers hofft, dass die Revision des Lebensmittelrechts eine weitere Verbesserung in der Vernetzung bringen wird und bedau­erte, dass QM-Milch im Bundesgebiet noch nicht flächendeckend angewendet wird. Er bestätigte, dass die Abstimmung zwischen Bund und Ländern im Tagesgeschäft große Probleme bereitet, allerdings wird eine Änderung des Grundgesetzes nicht kurzfris­tig möglich sein, sodass weiter auf der untergesetzlichen Ebene nach Lösungen gesucht werden muss, z. B. zu der Frage, wie eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern im Fall von Krisen (Verwaltungsvereinbarung) ausgestaltet werden kann, damit der Bund dann auch eine entsprechende Handlungsbefugnis erhält.

QM-Milch sieht Sonderaudits zum Beispiel bei Erzeugerbetrie­ben mit Lieferausschlüssen vor. Die amtliche Überwachung über­prüft diese Betriebe parallel dazu. Hier wäre kurzfristig über eine Verzahnung eine Optimierung möglich.

Die Ergebnisse der QM-Milch-Sonderaudits könnten von der amtlichen Überwachung genutzt werden, um zu entschei­den, ob und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, ohne eine vergleichbare Vorkontrolle selbst durchführen zu müssen. Dies setzt natürlich voraus, dass alle Ergebnisse aus dem QM-Milch-System auch der amtlichen Überwachung zur Verfügung gestellt werden, so Dr. Seegers.

Was das Exportgeschäft anbetrifft, so bedauerte er, dass gerade Staaten wie Russland und China die Eigenkontrollsysteme nicht anerkennen, sondern ein staatliches Kontrollsystem fordern. Vor diesem Hintergrund sind zumindest im Export weiterhin staatlich bestätigte Dokumente erforderlich. Letztendlich müsste man sich hier für einen neuen Rechtsrahmen auf EU-Ebene einsetzen.

Dr. Seegers forderte die Wirtschaft auf, das Ministerium dabei zu unterstützen, entsprechend sinnvolle Zertifikate für die ver­schiedenen Exportländer zu erarbeiten. Er sieht hier auch einen Auftrag an die Wirtschaft, phytosanitäre Zertifikate für die ver­schiedenen Produkte und Staaten zielgerichtet mit zu erarbeiten, weil die Verhandlungen darüber sehr zeitaufwendig sind.

Die Milchwirtschaft betreibt seit Jahrzehnten Monitoringpro­gramme auf bestimmte Rückstände, um zeitnah und sachgerecht auf kritische Eintragswege reagieren zu können. Der Bund hat mittlerweile im Bereich Dioxine/PCB die Wirtschaft zwangsver­pflichtet, alle vorliegenden Untersuchungsergebnisse zur Erstel­lung eines Bundesmonitrorings zu melden. Die Meldevorschriften im Lebensmittelbereich gehen in Deutschland derzeit deutlich über das EU-Recht hinaus.

Hier wäre es sinnvoll, der Wirtschaft ebenfalls zeitnah die Untersuchungsergebnisse (neutralisiert) von Futtermitteln und Rohmilch auf interessante kritische Parameter wie Aflatoxine, PCB/Pestizide, zur Verfügung stellen. Der Gewinn wäre für die Wirtschaft, ihre eigenen Aktivitäten bei Bedarf zielgerichtet zu erhöhen bzw. zu lenken. Ein Beispiel für ein temporär auftauchen­des Ereignis, auf das schnell reagiert werden konnte, waren die QAVs2 vor zwei Jahren.

Auch in der Abstimmung von Aufbau und Auswertung von amt­lichen und wirtschaftseigenen Montoringprogrammen kann ein Qualitätsgewinn mit einem evtl. wirtschaftlichen Nutzen verbun­den werden.

Dr. Seegers betonte, dass umfangreiche Meldepflichten vor dem Hintergrund der jüngsten Vorfälle sinnvoll sind. Das Bundes­amt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit - BVL fasst die Ergebnisse zusammen und wertet diese z. B. im Fall von PCB 1A jährlich gemeinsam mit dem Umweltbundesamt - UBA aus.

Zwar werden die Daten aus dem Labor sofort an die betreffen­den Unternehmen weitergeleitet, aber gerade die entsprechende Auswertung ist für einen abgestimmtes Vorgehen wichtig. Even­tuell könnte man hier über eine Verkürzung des Rhythmus für die Auswertung diskutieren, so Dr. Seegers.

Verbands- und Branchenkommunikation - größte Wir­kung mit kleinstem Nenner?

Dieser Frage widmeten sich die Teilnehmer der 140-Jahrfeier des VDM im Interview mit Stefan Wegner, dem Geschäftsführer von Scholz & Friends Agenda, einer der führenden Agenturen auf diesem Gebiet. Folgende Fünf Fragen für die Branchenkommuni­kation der Milchwirtschaft wurden in dem Interview diskutiert:

Droht Milch dasselbe Schicksal von Tabak und Zucker: wird Milch zum Opfer einer gesellschaftlichen Trendwende? Wandelt sich das Bild der Milch vom gesunden Convenience-Produkt zum Problemnahrungsmittel?

2 Quartäre Ammoniumverbindungen - QAV

6Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Entscheidungen der Mitgliederversammlung

GERMANY

Selbstbewusstsein braucht Selbstkritik: Die Branche muss die Milch feiern und sich gleichzeitig für Kritik öffnen. Daraus wird eine transparente und glaubwürdige Haltung. Ein Erfolgsbeispiel ist die Kampagne von Mc Donald's.

Der Inhalt bestimmt die Verpackung und nicht umgekehrt: Eine werbliche Imagekampagne reicht nicht. Die richtige Substanz für

24. November 2014■ Verabschiedung des Haushalts 2015

Die Mitglieder wurden über die Absicht des Vorstandes infor­miert, dass die Arbeit des VDM unverändert fortgeführt werden soll, bis die endgültige Entscheidung der EU-Kommission über die Rechtmäßigkeit der Finanzierung des VDM aus der Umlage nach dem Milch- und Fettgesetz vorliegt.

140 Jahre VDM - Dr. Linderer, Herr Wegner und Dr. Schmidt im Interview

Multiplikatoren und Medien ist ein Erfolgsfaktor, um Überzeu­gungskraft zu entwickeln.

Die Meinung zur Milch wird im Netz gemacht: Von den ersten zehn Google-Treffern zur Milch sind sechs negativ. Es fehlt eine Content-Strategie, um die Meinungshoheit im Netz zurückzuerobern.

Die Milch braucht eine Leitidee vom Euter bis in den Magen: Die Kommunikation für Milch fängt im Stall an und endet auf dem Frühstückstisch. Die richtige Verbindung aller Beteiligten ist der erste Schritt zum Erfolg. Nur eine ganzheitliche und branchen­übergreifende Kommunikation sowie die Nutzung der Vielzahl von Kanälen führen zum Ziel.

Der Vorstand hat aktiv nach einer Lösung für den Fall gesucht, dass die Entscheidung der EU-Kommission negativ ausgehen sollte und hat die finanzielle Situation des Verbandes kritisch betrachtet.

Innerhalb des Vorstandes besteht die große Bereitschaft, den VDM als Organisation zu erhalten und eine zukunftsfähige Lösung für den VDM zu finden.

Der Vorstand hat sich daher im Sommer 2014 im Rahmen einer Vorstandsklausur intensiv mit der Zukunft des Verbandes ausei­nandergesetzt. Daraus folgten zahlreiche individuelle Gespräche, insbesondere resultierte daraus ein Spitzengespräch mit den Prä­sidenten der Trägerverbände: DBV, DRV, MIV und GML, das im Januar im Rahmen der Grünen Woche 2015 geführt wurde. Dabei wurde erörtert, wie die Aufgaben und Akteure künftig auf Bun­desebene gebündelt werden können.

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen MilchwirtschaftsverbandVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Aus der Arbeit des Verbandsausschusses

Aus der Arbeit des VerbandsausschussesDa'vrS '

GERMANY

31. März 2014■ Austausch zur wirtschaftlichen Situation der Branche■ Inhalt der Stellungnahmen zum Hauptprüfverfahren der

EU-Kommission in Sachen Umlage nach dem Milch- und Fettgesetz

■ EEG-Beihilfeverfahren - Stand der Dinge■ Neuausrichtung des IDF - Bericht aus dem IDF-Vorstand■ Rückblick auf das Antibiotika-Seminar und Fazit■ Bericht aus dem DIN-Ausschuss „Milch und Milcherzeug­

nisse - Probenahme- und Untersuchungsverfahren" - Wesentliche Ergebnisse aus dem chemisch-physikalischen und mikrobiologischen Bereich

■ Bericht aus der ersten Sitzung zur Revision des europäi­schen „BVT-Merkblattes Nahrungsmittel-, Getränke- und Milchindustrie"

■ Recht aktuell■ Rückblick auf InterIce-Symposium 2013■ Ausblick auf die IDF/ISO-Analytische Woche im Mai 2014

in Berlin■ Aus- und Fortbildung■ Schulmilch

2 3 .Juni 2014■ Austausch zur wirtschaftlichen Situation der Branche■ Interview mit Dr. Jeremy Hill, Präsident des Internationalen

Milchwirtschaftsverbandes - IDF,Thema: Neuausrichtung des IDF - Wo liegen die Schwerpunkte?

■ Interview mit Dr. Theodor Seegers, Abteilungsleiter im Bun­desministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Thema: Wie gut greifen amtliche Überwachung und Qualitätsma­nagementsysteme der Wirtschaft ineinander?

■ Interview mit Stefan Wegner, Partner und Geschäftsführer Scholz & Friends Agenda,Thema: Verbands- und Branchenkommunikation - größte Wirkung mit kleinstem Nenner?

08. September 2014■ Austausch zur wirtschaftlichen Situation der Branche■ Bericht von der IDF/ICAR-Tagung 2014 in Berlin■ Aktueller Stand der Revision des europäischen „BVT-Merk-

blattes Nahrungsmittel-, Getränke- und Milchindustrie"■ EEG-Beihilfeverfahren - Stand der Dinge■ Benennung von deutschen Sachverständigen in

IDF-Gremien■ Stand des Hauptprüfverfahrens der EU-Kommission in

Sachen Umlage nach dem Milch- und Fettgesetz und mög­liche Konsequenzen

■ Nationale Ausgestaltung der EU-Schulmilch-Beihilfen-Regelung

■ Stand des Normungsverfahrens für Milchsammelwagen■ Recht aktuell

24. November 2014■ Austausch zur wirtschaftlichen Situation der Branche■ Resümee der Fachexkursion der deutschen Delegation nach

Israel■ Ausblick auf die IDF-Arbeitsgruppensitzungen vom

1.-5.12.2014 in Paris■ Neue Vorschläge für internationale Normungsvorhaben■ Bericht aus der Auftaktsitzung zur Revision des europäi­

schen „BVT-Merkblattes Nahrungsmittel-, Getränke- und Milchindustrie"

■ Benennung von deutschen Sachverständigen in IDF-Gremien

■ Abschluss des Kooperationsprojektes mit dem IFEU- Institut zur klima-freundlichen Herstellung von Milch- und Milchprodukten

■ Recht aktuell■ Stand des Normungsverfahrens für Milchsammelwagen■ Stand des Hauptprüfverfahrens der EU-Kommission in

Sachen Umlage nach dem Milch- und Fettgesetz■ Open Day des Nationalkomitees

24. März 2015■ Austausch zur wirtschaftlichen Situation der Branche■ Ausblick auf die Analytische Woche des IDF mit ISO■ Ergebnisse des Codex-Komitees für Analyse- und

Probenahmeverfahren■ Bilaterale Kooperation mit IDF-Nationalkomitees■ Übersicht Zusammenarbeit IDF-FAO (Projekte LEAP und

GASL)■ Benennung von deutschen Sachverständigen in

IDF-Gremien■ Künftige Zusammenarbeit mit dem DIN■ Stand des Normungsverfahrens für Milchsammelwagen■ Schulmilchförderung in Deutschland■ Recht aktuell■ Stand des Hauptprüfverfahrens der EU-Kommission in

Sachen Umlage nach dem Milch- und Fettgesetz■ Aktuelles zur BREF-Revision■ Rückblick auf den Open Day 2015

8Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Das nationale und internationale Netzwerk für die Milch

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GERMANYas nat etzwe

1903 wurde in Brüssel der Internationale Milchwirt­schaftsverband - IDF gegründet - Zeit für eine Neuaus­richtung!

Der VDM ist das älteste Nationalkomitee weltweit und Grün­dungsmitglied des IDF. Anlässlich der 140-Jahr-Feier und Mit­gliederversammlung des VDM am 23. Juni 2014 diskutierten die Mitglieder im Rahmen verschiedener Interviews u. a. die struktu­relle Neuausrichtung des Internationalen Verbandes und dessen Zusammenarbeit mit den nationalen Vertretungen und Experten.

Jeremy Hill, der Präsident des IDF, betonte dabei, dass die neue Zielsetzung und die Umsetzung der Vision in den vier Kernberei­chen: Normung, Lebensmittelsicherheit, Ernährung und Nachhal­tigkeit in Zukunft besser dazu beitragen soll, die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen - sei es zwischenstaatlich oder privatwirtschaftlich - zu verbessern.

IDF leistet einen großen Beitrag bei der Entwicklung von welt­weit gültigen Standards und einheitlichen Untersuchungs­methoden. Seine Aufgabe ist es nicht nur, wissenschaftlich fundiertes Fachwissen bereit zu halten und den Konsens für die Branche herzustellen, sondern auch „die globale Stimme der Milchwirtschaft zu sein" für wichtige zwischenstaatliche Organisationen und andere Interessengruppen.

Die Aufgabe der Nationalkomitees ist es, diesen weltweit gefundenen Konsens in wichtigen Fragen wie z. B. bei interna­tional anerkannten Standards, über wissenschaftlich basierte Ernährungsinformationen oder auch zu Fragen der Hygiene und Lebensmittelsicherheit national zu übernehmen und mit den eige­nen staatlichen Stellen zu diskutieren.

IDF stellt das notwendige Netzwerk zur Verfügung:

■ mit dem aufkommende Fragen identifiziert werden können, die möglicherweise die uneingeschränkte Ver­marktung von Milchprodukte bedrohen und

■ mit dem die weltweite wissenschaftliche Gemeinschaft zusammengebracht wird, damit faktenbasierte Informati­onen zur Unterstützung der Milchwirtschaft zur Verfü­gung stehen.

Die Arbeit des Nationalkomitees wird wesentlich durch die Ver­treter des Bundes und der Länder, die Mitglieder und die Exper­ten des Beirates unterstützt. Ohne diese fachliche Unterstützung wären die Anfragen aus dem In- und Ausland nicht zu bewäl­tigen. Daher besitzt die fachliche Diskussion bei Sitzungen und Rückkopplung mit den Experten einen hohen Stellenwert.

Zur Tätigkeit des VDM gehört auch der internationale fachliche Austausch mit anderen Dienststellen, Wissenschaftlern, Verbän­den und Regierungen im Ausland.

IDF-Vorstand und Mitglieder diskutieren Neuausrichtung

Ebenfalls im Juni 2014 trafen sich die Vertreter des Vorstandes und der Mitgliedsstaaten des Internationalen Milchwirtschafts­verbandes - IDF in Brüssel. Hauptthema der Gespräche war die strukturelle Neuausrichtung des Verbandes. Die Delegierten ver­ständigten sich dabei über die Zielsetzung und die Umsetzung der Vision in den vier Bereichen.

Deutschland bringt sich mit seinen über 60 Experten über­durchschnittlich stark in die Arbeit des Internationalen Milch­wirtschaftsverbandes ein. Die Pflege dieses Netzwerkes und die bessere Kommunikation der Arbeitsergebnisse wird eine der Her­ausforderungen für den VDM und den IDF gleichermaßen sein.

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen MilchwirtschaftsverbandVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM

IDF9

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Geschäftsbericht 2014/201 5Das nationale und internationale Netzwerk für die Milch

GERMANY

IDF besitzt DIE globale Kernkompetenz in Sachen Milch und ist weltweit DIE unabhängige Informationsquelle über Milch - von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Welthandel.

IDF steht an vorderster Front, wenn es darum geht, die Vor­teile von Milchprodukten in der gesunden Ernährung aktiv zu verfechten.

IDFs Vision lautet: Wir helfen, die Welt mit sicheren und nachhaltig erzeugten Milchprodukten zu ernähren.

IDF ist die globale Stimme der Milchwirtschaft.

Weil IDF dies seit über 110 Jahren ist, erkennen weltweit zwi­schenstaatliche Organisationen IDF als eine glaubwürdige Quelle an und begrüßen die Beteiligung von IDF, wenn es um die Festle­gung von Standards, Leitfäden oder Rahmenbedingungen für den Welthandel mit Milchprodukten geht.

„Die Milchwirtschaft wäre heute nicht so erfolgreich, leis­tungsfähig und belastbar, wenn es die Arbeit des IDF nicht geben würde. Durch unsere nährstoffreichen Produkte ist die Milchwirt­schaft bereits heute eine Hauptquelle für die Grundernährung von vielen hundert Millionen Menschen und wird in der Zukunft sogar eine noch größere Rolle bei einer nachhaltig bedarfsge­rechten, erschwinglichen und schmackhaften Ernährung spielen. Würde IDF als Organisation heute nicht existieren, so müsste die globale Milchwirtschaft sie neu gründen, um den vielen Heraus­forderungen und Bedrohungen zu begegnen", betonte dabei der IDF-Präsident Dr. Jeremy Hill.

Strategische Neuausrichtung

Vier Kernziele will der Internationale Dachverband in Zukunft verfolgen:

■ Überzeugen von Meinungsbildnern, dass IDF die globale Kernkompetenz in Sachen Milch besitzt,

■ Verbessern der Anerkennung der IDF-Arbeit bei den Spitzenmanagern der Branche,

■ Absichern der langfristigen finanziellen Überlebensfähigkeit,

■ Überarbeiten des Arbeitsprogramms.

Folgende Zielgruppen sind dabei im Blickfeld:■ Die Milchwirtschaft weltweit - Milcherzeuger, Molkereien,

Wissenschaftler■ Führende Meinungsbildner in Bezug auf den Milchsektor■ Politische Entscheidungsträger in zwischenstaatlichen

Organisationen

mit Bedeutung für die Milchwirtschaft (WHO, OIE, FAO, ISO, Codex, etc.)

■ Nichtstaatliche Organisationen mit Bezug auf die Milch­wirtschaft, Nachhaltigkeit und Ernährung

So erfolgt die Umsetzung der IDF-Strategie in den vier Kernbereichen:

■ Schaffung international harmonisierter und wissenschaft­lich basierter Normen,

■ Unterstützung international anerkannter Leitlinien zur Lebensmittelsicherheit und Förderung erfolgreicher Praxisbeispiele,

■ Verbesserung der Kontakte zu politischen Entscheidungs­trägern und der Wahrnehmung positiver Forschungsergeb­nisse im Ernährungsbereich,

■ wissenschaftliche Begleitung und Übernahme der Vorreiter­rolle im Bereich Nachhaltigkeit,

■ Sicherstellung der langfristigen Überlebensfähigkeit durch Zugang zu Expertenwissen, finanzieller Unterstützung von Projekten und Konzentration auf das Wesentliche.

IDF-Faktenblätter

Mit den IDF-Faktenblättern stehen fachlich fundierte Informa­tion zur Verfügung, die in verständlicher Form aufbereitet und für die interne und externe Kommunikation verwendet werden. Die übersetzten Faktenblätter werden regelmäßig in den VDM- Schnellinformationen und auf der IDF-Internetseite veröffentlicht.

Folgende Faktenblätter sind derzeit als Übersetzungverfügbar:

■ IDF-Faktenblatt-Nährstoffe in Milch und Milcherzeugnissen

■ IDF-Faktenblatt-Milch und Milcherzeugnisse tragen zur Welternährung bei

■ IDF-Faktenblatt-Resistenz gegen antimikrobielle Mittel■ IDF-Faktenblatt-Länderberichte der einzelnen

Mitgliedsländer■ IDF-Faktenblatt-Haltbarkeit von Milch und

Milchprodukten■ IDF-Faktenblatt-Salze und die Umwelt■ IDF-Faktenblatt-Umweltauswirkungen durch Salze, die in

der Milchwirtschaft Vorkommen■ IDF-Faktenblatt-Lebensmittelzusatzstoffe■ IDF-Faktenblatt-Verwendung von Milchbezeichnungen

für die Kennzeichnung und Werbeaussagen■ IDF-Faktenblatt-Futtermittelassoziierte Mykotoxine in der

Milchkette-Vorkommen und Bekämpfung■ IDF-Faktenblatt-Listeria monocytogenes und seine Rele­

vanz für Milch und Milcherzeugnisse■ IDF-Faktenblatt-Das Laktoperoxidase-System■ IDF-Faktenblatt-Die wirtschaftliche Bedeutung der

Milchwirtschaft

10Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Das nationale und internationale Netzwerk für die Milch

GERMANY

■ IDF-Faktenblatt-Aktuelle Länderberichte■ IDF-Faktenblatt-Proteinbestimmung■ IDF-Faktenblatt-Shiga-Toxin produzierende Escherichia

coli (STEC)■ IDF-Faktenblatt-Milch und Herzerkrankungen■ IDF-Faktenblatt-Milch und Laktoseintoleranz■ IDF-Faktenblatt-Osteoporose■ IDF-Faktenblatt-Klimawandel und Milchwirtschaftssektor■ IDF-Faktenblatt-Milchkonsum kann möglicherweise vor

Darmkrebs schützen■ IDF-Faktenblatt-Umstellung auf die DIAAS-Methode (Teil 1)■ IDF-Faktenblatt-Umstellung auf die DIAAS-Methode (Teil 2)■ IDF-Faktenblatt-Überwachung und Nachweis von Anti­

biotikarückständen in Milch und Milcherzeugnissen■ IDF-Faktenblatt-Mycobacterium Paratuberculosis und

seine Bedeutung für die Milchwirtschaft■ IDF-Faktenblatt-Mikrobielle Kulturen für Lebensmittel■ IDF-Faktenblatt-Risikobasiertes Management der

Lebensmittelsicherheit■ IDF-Faktenblatt-Transfettsäure zwischen industriell her­

gestellten und aus Natur vorhandenen unterscheiden■ IDF-Faktenblatt-Die Rolle von Milch und Milchprodukten

in der optimalen Ernährung und Mangelernährung-die ersten 1.000 Tage

■ IDF-Faktenblatt über den Internationalen Milchwirtschaftsverband

■ IDF-Faktenblatt-Die Rolle von Milch und Milchprodukten in der nachhaltigen Ernährung

Bericht aus der Generalversammlung des Internationa­len Milchwirtschaftsverbandes - IDF

Am 5. Dezember 2014 fand in Paris die ursprünglich für Tel Aviv geplante Generalversammlung des IDF statt. Delegierte aus über 30 Mitgliedstaaten nahmen daran teil.

Die Neuausrichtung und Strategie des Verbandes wurde intensiv diskutiert, und es wurde eine Zusammenarbeit mit der Global Dairy Platform - GDP beschlossen. Es ist geplant, größere For­schungsprojekte gemeinsamen aus einem Fonds zu finanzieren.

Der Internationale Milchwirtschaftsverband muss derzeit eine Reihe von Herausforderungen meistern: die größere öffentliche Debatte über Ernährungs- und Umweltthemen und die Zusam­menarbeit mit den großen internationalen Organisationen der Vereinten Nationen (wie z. B. FAO, WHO, CODEX Alimentarius, ISO). Auch IDF muss sich auf die Schwerpunkte konzentrieren und mit anderen Organisationen zusammen arbeiten. Dazu gehört auch die stärkere Kooperation mit anderen internationalen Branchenorganisationen. Die IDF-Mitglieder haben sich deshalb ausführlich mit einer neuen Strategie und Neuausrichtung des internationalen Verbandes befasst.

IDF-GDP arbeiten stärker zusammen

Eine neue Zusammenarbeit zwischen IDF und der Global Dairy Platform - GDP ist wichtig, um eine für beide Seiten sinnvolle Struktur zu finden und die Milchwirtschaft weltweit besser zu vertreten.

GDP wird von einigen wenigen international tätigen Unter­nehmen dominiert (z. B. Arla Foods, Dairy Farmers of America, Fonterra, FrieslandCampina, Land O'Lakes, Nestlé, Saputo etc.). Zahlreiche Organisationen und Milchverbände sind nichtzahlende Mitglieder.

Damit die Interessen des Mittelstandes und insbesondere der deutschen Positionen gewahrt werden, haben sich die deutschen Vertreter in der Generalversammlung für einen Kooperationsvertrag und eine faire Zusammenarbeit aller Beteiligten stark gemacht.

Die Schwerpunkte der geplanten Zusammenarbeit wurden in Paris intensiv diskutiert, z. B. wie das Arbeitspensum bei IDF künf­tig mit weniger Personal bewältigt werden kann, wenn es künftig von vier „Sector Leadern" mit begleitet wird, die zur Hälfte aus einem gemeinsamen Fonds bezahlt werden.

Es muss darauf geachtet werden, dass sowohl genügend Experten vorhanden sind als auch eine gute Koordinierung der Arbeit zwischen den beiden großen internationalen Organisatio­nen IDF und GDP erfolgt. Die tägliche Praxis wird im kommenden Jahr zeigen, inwieweit der geplante Kooperationsvertrag auch tatsächlich gelebt wird.

Ein weiterer wichtiger Part ist auch eine bessere Kommunika­tion der IDF-Arbeitsergebnisse. Die Identität und Unabhängigkeit des IDF dürfen nicht verloren gehen. Hier muss eine starke Rück­kopplung zu den Kommunikationsmaßnahmen in beiden Organi­sationen gegeben sein.

IDF-Arbeitsprogramm

IDF befasst sich derzeit mit über 120 Arbeitsprojekten in 9 Bereichen: vom Farm-Management bis hin zu Ernährungs- und Umweltfragen.

Der IDF-Programm-Koordinierungsausschuss (SPCC) über­wacht die Themen und achtet darauf, dass keine Überschnei­dungen stattfinden bzw. die notwendigen Abstimmungen zwischen den 18 Ausschüssen in den 9 Arbeitsbereichen erfolgen.

Jeder Ausschuss ist aufgefordert worden, seine Arbeit mit Blick auf die vier Prioritäten im Bereich Ernährung, Nachhaltigkeit, Lebensmittelsicherheit und Standardisierung zu überprüfen und ggf. neu festzulegen.

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Das nationale und internationale Netzwerk für die Milch

GERMANY

Der Vorsitzende des SPCC, Michael Hickey (Irland), präsentierte den ca. 120 Delegierten die Fortschritte, die der Verband im letz­ten Jahr erreicht hat. Der Generalsekretär, Nico van Belzen, stellte die veränderte Arbeitsteilung in der Geschäftsstelle vor.

Mitglieder, Finanzen und Organe

Der Rechnungsabschluss 2013 wurde genehmigt. Der gegen­wärtige Vorstand und die Geschäftsführung wurden für die Jahre 2012 und 2013 entlastet.

Vertretung Deutschlands in den IDF-Gremien

Vorstand (Board),Wissenschaftlicher Programm-Koordinierungsausschuss (SPCC), Generalversammlung (GA)

Tiergesundheit (SC AHW), Hofmanagement (SC FM), Tierfütterung (TF AF)

Milchpolitik und Ökonomie (SC DPE), Produktstandards , Herkunftsschutz und Lebensmittelkennzeichnung (FSSG / SC SIL), Lebensmittelzusatzstoffe(SC FA)

Ernährung und Gesundheit (SC NH, M ilchwissenschaft und Technologie (SC DST), Mikrobiologische Hygiene (SC MH), Marketing (SC M), Umweltschutz (SC ENV)

Standards und Analytische Methoden für: Rückstände/chem. Kontaminanten (SC RCC), Zusatzstoffe/Kontaminanten (SC AMAC), Milch-Haupt-komponenten (SC AMC), Milch­Mikroorganismen (SC AMDM), Prozeßhilfsstoffe (SC AMPAI), Statistik, Probenahme, Automatisierung (SC SA), Harmonisierung von mikrobiologischen Methoden (SC HMM)

In den letzten Jahren hatte IDF mit einer Reihe von feh­lenden Einnahmen (insgesamt und Kostensteigerungen zu kämpfen. Die Mitgliedsbei­träge werden daher im kom­menden Jahr um 1,2 % erhöht werden und an die Inflations­rate angepasst. Seit 2011 ist dies die zweite Erhöhung (5 % im letzten Jahr). Der Haus­halt und die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für 2015 wurden genehmigt. Ferner wurde der Säumniszuschlag

i.H.v. 0.5 % pro Monat für zu spät (nach 90 Tagen) gezahlte Mit­gliedsbeiträge auch für 2015 aufrechterhalten.

Brasilien, Griechenland, Mexiko, die Philippinen, Portugal und Russland wurden von den Dienstleistungen des inter­nationalen Verbandes ausgeschlossen, weil sie entweder in 2014 oder den Jahren davor ihre Mitgliedsbeiträge nicht oder nicht vollständig entrichtet haben.

Die nächsten Weltmilchgipfel werden 2015 in Litauen, 2016 in den Niederlanden und 2017 in der Türkei stattfinden. Für 2018 hat sich Südkorea beworben.

Beispiele für die Vertretung Deutschlands in den IDF-Gremien

GA: U. FolgartBoard: Dr. I. Märkle-Coldewey (IDF-Germany)

SC AHW: Dr. N. Grabowski (TiHo), Dr. K. Knappstein (MRI), M. Preidl (IDF-Germany), Dr. C. Oertel (DBV) SC FM: Dr. N. Grabowski (TiHo), Dr. B. Lassen (vTI), M.Preidl (IDF-Germany), Dr. C. Oertel (DBV),

Prof. H. Thiele (ife), B. Schulze-Wartenhorst (GEA)

SC DPE: L. Börger (DBV), Dr. T. Hemme (IFCN), E. Heuser (MIV), H. Schmidt (DRV), Prof. H. Thiele (ife), M. Wätjen (DMK), M. Wohlfahrt (ZMB)

SC SIL: Dr. J. Rieke (MIV), Dr. O. Trofimtseva (IDF-Germany)SC FA: Dr. G. Runge (MIV)

SC NH: SC DST: SC MH: SC ENV:

Dr. M. de Vrese, Dr. K.Lehmann (MIV), Dr. OTrofimtseva (IDF-Germany)Dr. I. Märkle-Coldewey (IDF-Germany), Prof. H. Frister (HS Hannover), Dr. W. Hoffmann (MRI), Prof. U. Kulozik (TUM) Dr. J. Bräunig (BfR), Dr. G. Runge (MIV), Prof. E. Märtlbauer (LMU), Dr. M. Wenning (TUM)R. Bertsch (RP Tübingen), Dr. P. Inderhees (DMK), M. Preidl (IDF-Germany)

Dr. K. Knappstein (MRI) SC AMAC: Dr. A. Adriany (AIM), Dr. C. Baumgartner (MPR BY), Dr. F. Braun (muva), Dr. B. Kreis (AIM),Prof. E. Märtlbauer (LMU), Dr. O. Trofimtseva (IDF-Germany)Dr. F. Braun (muva), Prof. H. Frister (HS Hannover), Dr. J. Molkentin (MRI), Dr. O. Trofimtseva (IDF-Germany)F. Breitenwieser (MPR BW), Dr. A. Budde-Niekiel, G. Fischer (Danisco), B. Gerten (Merck), Dr. M. Moravek (muva),Dr. O. Trofimtseva (IDF-Germany) SC AMPAI: Dr. F. Braun (muva), Dr. I. Clawin-Rädecker (MRI), Dr. S. Völl (VDL)Dr. C. Baumgartner (MPR BY), Dr. U. Braun (muva), T. Hauck (MPR BY), Dr. B. Müller (FH Riedlingen), Dr. A. Niemöller (Brucker Optic) Dr. A. Budde-Niekiel (Danisco), B. Gerten (Merck), Dr. U. Leist (DRRR)

SC AMC: SC AMDM:

SC SA:SC HMM:

12Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Das nationale und internationale Netzwerk für die Milch

GERMANY

In den IDF-Vorstand wurden die folgenden Mitglieder aufgenommen bzw. wiedergewählt:

Position Name Organisation Staat DauerIDF-Präsident Dr. Jeremy Hill Fonterra Co-operative Group Ltd. NZ 2012-2016Vorsitzender des SPCC Michael Hickey Golden Vale plc - und

irisches NationalkomiteeIR 2012-2015

Delegierter der Generalversamm­lung und Schatzmeister

Luc Morelon Groupe Lactalis FR 2013-2015

Delegierte der Generalversammlung

Cary Frye International Dairy Foods Association (IDFA), Amerikanischer Milchindustrieverband und IDF-Nationalkomitee

US 2013-2015

Delegierte der Generalversamm lung

Dr. Tova Avrech Israel Dairy Board und israelisches Nationalkomitee

IL 2014-2016

Delegierter der Generalversamm­lung für die Milchverarbeitung

Jorgen Hald Christensen Danish Agriculture and Food Council and Danish Dairy Board und dänisches Nationalkomitee

DK 2014-2016

Vertreter für Milchverarbeitung Thierry Philardeau Nestlé Ltd. CH 2013-2015Vertreter für Milcherzeugung Marcel Denieul National Federation of Milk Producers (NPFL),

französischer BauernverbandFR 2014-2016

Vertreterin der Sekretäre der Nationalkomitees

Dr. Ines Markle-Coldewey IDF Germany - Deutsches Nationalkomitee

DE 2013-2015

IDF Generaldirektor Dr. Nico van Belzen IDF-Sekretariat BE 2012-

Der neue wissenschaftliche Programmausschuss (SPPC) setzt sich wie folgt zusammen:

Position Name Organisation Staat DauerVorsitzender des SPCC Michael Hickey Golden Vale plc und irisches Nationalkomitee IR 2012-2015Vertreter für Wissenschaft Pierre Schuck INRA-LRTL Agrocampus Rennes FR 2013-2015Vertreter für Analytik und Probenahme

Dr. Harrie van den Bijgaart

Qlip NV Quality Assurance Services NL 2014-2016

Vertreter für Tiergesundheit und Wohlbefinden

Prof. Olav 0steras Geschäftsführer Bereich Tiergesundheit und Wohl­befinden, TINE-Molkerei

NO 2013-2015

Vertreter für Milchverarbeitung Jean-Marc Delort Nestec Ltd. - Abt. Forschung und Entwicklung CH 2013-2015Vertreter für Milcherzeugung Christopher James Sampson Farm Stackpole,

britischer MilcherzeugerUK 2014-2016

Vertreter für Hofmanagement Helen Dornom Dairy Australia -Australisches Nationalkomitee j

AU 2013-2015

Vertreter für Ökonomie und Marketing

Robert Yonkers International Dairy Foods Association (IDFA), Amerikanischer Milchindustrieverband und IDF-Nationalkomitee

US 2013-2015

Vertreter für Lebensmittelstandards Eric Grande Groupe Lactalis. FR 2014-2016Vertreter für Hygiene und Sicherheit Andrzej Babuchowski Universität Warmia und Masuren -

Polnisches NationalkomiteePL 2013-2015

Vertreter für Ernährung Mary Anne Burkman Dairy Council of California US 2014-2016Vertreter für Technologie Dr. Phil Kelly c/o Moorepark Food Research Centre (TEAGASC)

und irisches NationalkomiteeIR 2014-2016

Vertreter für Umweltschutz Brian Lindsay Britisches Nationalkomitee UK 2013-2015

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 13

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Geschäftsbericht 2014/201 5Das nationale und internationale Netzwerk für die Milch

GERMANY

Deutsche Milcherzeuger im Austausch mit israelischen Kollegen

15 Vertreter der deutschen Milchwirtschaft, darunter 10 Mil­cherzeuger aus allen Teilen der Bundesrepublik besuchten vom 20. bis 27. Oktober 2014 das Land, wo Milch und Honig flie­ßen. Die klimatischen Bedingungen in Israel sind alles andere als optimal für die Milchproduktion. Dennoch gehört Israel zu den weltweit erfolgreichsten Spezialisten in Sachen Milcherzeugung. Obwohl der Weltmilchgipfel wegen der politischen Unruhen im Sommer 2014 abgesagt werden musste, wollte sich die deutsche Delegation dennoch ein Bild von der Situation vor Ort machen und mit den israelischen Kollegen über die Milcherzeugung diskutieren.

Eine Besonderheit ist das „Israel Dairy Board", das in seiner Struktur mit dem VDM vergleichbar ist und von der Milchindus­trie, dem Bauernverband, Züchtungsorganisationen, Tierärzten, Ministerien (Landwirtschaft, Gesundheit, Finanzen, Wirtschaft) sowie Verbraucherorganisationen getragen wird.

Zu dessen Aufgaben gehören nicht nur die Verbesserung der Milchqualität und der Tiergesundheit sondern auch die Konsens­bildung innerhalb der Milchwirtschaft sowie die Festsetzung des Milchauszahlungspreises. Hinzu kommt ein umfassender Milch­untersuchungsservice und eine umfassende Bestandsbetreuung, die sicherlich in dieser Form nur in Israel möglich sind.

Der Milchauszahlungspreis beruht auf einer Vereinbarung zwi­schen der Regierung, den Milchbauern und der Milchindustrie. Ausgangspunkt ist ein Grundpreis je nach Fett- oder Proteinge­halt zzgl. verschiedener Boni für den Gesamtkeimgehalt, für die Anzahl der somatischen Zellen sowie für eine Produktionsverla­gerung in die Sommermonate, in denen traditionell weniger Milch zur Verfügung steht.

Einzigartig ist auch das israelische Milchquotensystem, das ebenfalls vom Israel Dairy Board organisiert wird. Die Produk­tionsquoten werden von der israelischen Milchwarenbehörde festgelegt, und das jährliche Volumen wird in monatliche Quoten umgerechnet. Ein Gesetz verbietet die Produktion und den Ver­trieb unverarbeiteter Milch. Dieses Verfahren hilft beim Ausgleich von Angebot und Nachfrage, während zugleich Wachstum und angemessene Profitabilität ermöglicht wird. Alle drei Monate wird auf der Grundlage der landesweiten Milchproduktion ein Zielpreis errechnet.

Alle Teilnehmer dieser Studienreise, die von der Landwirtschaft­lichen Rentenbank gefördert wurde, waren tief beeindruckt von der Art und Weise, wie in diesem Land, das nicht nur klimatisch sondern auch politisch vor großen Herausforderungen steht, Milch erzeugt wird. Es hat sich für alle gelohnt, einen Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus zu werfen, um von Milcher­zeugern in Israel zu lernen. Ein ausführlicher Reisebericht findet sich im Internet unter http://www.idf-germany.com/aufgaben/ idf-nationalkomitee/browse/weiter/

Deutsche Milcherzeuger im Austausch mit israelischen Kollegen im Herbst 2014

14Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Das nationale und internationale Netzwerk für die Milch

GERMANY

Deutsch-Russischer Kooperationsvertrag in der Milch­wirtschaft unterzeichnet

Udo Folgart, Präsident des Verbandes der Deutschen Milchwirt­schaft - IDF-Germany und Arkadij Ponomarev, Präsident des rus­sischen Milchwirtschaftsverbandes „Russian Dairy Union", haben am 16. Januar 2015 anlässlich der Grünen Woche einen Koope­rationsvertrag beider Nationalkomitees unterzeichnet und wollen trotz der politisch schwierigen Situation zukünftig enger Zusam­menarbeiten, damit die Bedingungen für stabile Wirtschaftsbezie­hungen verbessert werden.

Die russisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen sind so eng miteinander verbunden, dass es sich lohnt, für die Wiederauf­nahme des Warenaustausches zu kämpfen und Missverständnisse auszuräumen.

Dr. Ines Coldewey, Arkadij Ponomarev, Dr. Ludmilla Manltskaya und Udo Folgart bei der Unterzeichnung des deutsch-russischen Kooperationsvertrages am 16. Januar 2015 in Berlin

Arkadij Ponomarev und Dr. Ludmilla Manitskaya, die Geschäfts­führerin des russischen Nationalkomitees, betonten beide, dass die russische Milchwirtschaft sehr daran interessiert ist, im Gespräch miteinander zu bleiben, auch wenn die Probleme teil­weise von Dritten verursacht wurden. Insofern wurde mit dem Vertrag die Grundlage für eine konkrete und bessere Zusammen­arbeit gelegt. Arkadij Ponomarev ist gleichzeitig der Präsident des russischen Nationalkomitees im internationalen Milchwirtschafts­verband - IDF. Auch das russische Landwirtschaftsministerium unterstützt die Inhalte des Vertrages.

Das deutsche und das russische Nationalkomitee wollen zukünftig trotz der politisch schwierigen Situation wirtschaftlich enger zusammenarbeiten.

Im Rahmen ihrer Kompetenzen und der Gesetzgebung ihrer Länder wollen beide Nationalkomitees gemeinsam ihre Kräfte und ihre Aktivitäten koordinieren und abgestimmte Entschei­dungen treffen, damit die Bedingungen für stabile Wirtschafts­beziehungen verbessert werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Milch- und Milchproduktsicherheit während der Erzeugung und Verarbeitung, sowie die außenwirtschaftlichen Beziehungen beider Länder.

Folgende Inhalte wurden vereinbart:■ Gemeinsame Suche nach Lösungen in Fragen der Lebens­

mittelsicherheit und Qualität während der Erzeugung, Lagerung und des Transportes von Produkten, sowie bei Fragen des Befolgens von Veterinäranforderungen an Milch und Milchprodukte,

■ Beratungshilfen u. a. bei Fragen der veterinär-sanitären Sicherheit von Milch und Milchprodukten,

■ Informationsaustausch in Vorbereitung auf die Attestierung von Milchindustrieunternehmen, die ihre Produkte in die Länder der Zollunion (Russland, Weißrussland, Kasachstan, Armenien, Kirgisistan) exportieren wollen, durch staatliche Institutionen der Zollunion

■ Teilnahme an der Arbeit der Komitees, Kommissionen, Experten- und Arbeitsgruppen, die sich mit den Fragen beschäftigen, sowie an Besprechungen und anderen Veran­staltungen, die von den Parteien organisiert sind und

■ Beteiligung an der Auswahl von zuverlässigen ausländi­schen Partnern, die in der Lage sind, sichere und hoch­qualitative Produkte für die Länder der Zollunion gemäß internationaler Regelungen anzubieten.

Die Vereinbarung gilt zunächst für den Zeitraum von 5 Jahren und ist nichtkommerzieller Natur bzw. sieht keine finanziellen Verpflichtungen oder Zahlungen vor.

Salz in der Käseherstellung und -reifung - immer wieder ein Thema - Übersetzung des IDF-Bulletins liegt vor

Der Internationale Milchwirtschaftsverband - IDF hat im letz­ten Jahr eine Monografie zur Bedeutung von Salz bei der Käse­herstellung und -reifung herausgebracht. Bekannte Experten in diesem Bereich haben darin die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu zusammengetragen. Der VDM hat dieses Bul­letin übersetzen lassen, sodass es nun auch in deutscher Sprache verfügbar ist.

Salz wird seit Jahrtausenden zur Konservierung von Lebensmit­teln verwendet, wodurch einerseits das Wachstum unerwünsch­ter Mikroorganismen verringert und gleichzeitig technologische Eigenschaften und Funktionsweisen erreicht werden. Schlussend­lich werden Geschmack und Aroma durch Salzzugaben verbes­sert. Es wird daher in vielen Lebensmitteln verwendet. Der größte Anteil an Salz kommt aus dem Brot, Fleisch und Wurst und aus dem Käse.

Der Druck auf die Milchwirtschaft, den Salzgehalt zu reduzie­ren steigt. Dies ist allerdings nicht so einfach, weil viele wichtige Funktionen damit verbunden sind. Salz verlangsamt z. B. die Pro-

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 15

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Geschäftsbericht 2014/201 5Das nationale und internationale Netzwerk für die Milch

GERMANY

teolyse, hemmt das Keimwachstum und erhöht die Qualität des Schmelzens z. B. beim Fonduekäse.

Der Salzgehalt ist nicht nur sorten-, sondern auch länder­und markenabhängig. Kuhmilch hat ein Verhältnis Natrium zu Kalium von 1 zu 3, und dieses wurde in den letzten 20 Jahren um 20 bis 50 % reduziert. Auch hierzu hat die IDF- Arbeit viele positive Signale gesetzt, die nun in dieser Mono­grafie veröffentlicht wurden.

Sie veranschaulicht, dass sich die Milchwirtschaft durchaus der Auswirkungen einer erhöhten Salzaufnahme auf die Gesundheit bewusst ist und den Empfehlungen der Weltgesundheitsorgani­sation - WHO folgt, langfristig in allen Lebensmitteln den Salzge­halt und somit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen zu verringern.

Die neue Veröffentlichung des IDF erklärt, dass Salz drei unter­schiedliche Rollen in verschiedenen Lebensmitteln spielt, die man bei der Verringerungsstrategie beachten sollte.

Für Lebensmittel wie Käse ist die mögliche Verringerung begrenzt durch Aspekte der Lebensmittelsicherheit einer­seits und technologische bzw. funktionale Notwendigkeiten andererseits. In bestimmten Fällen kann sogar die Matrix eines Lebensmittels selbst dafür sorgen, dass der Einfluss des Salzes auf den Blutdruck gesenkt wird, wie dies z. B. mit bestimmten Milchprodukten demonstriert wurde.

Die Monografie kann beim Internationalen Milchwirtschafts­verband - IDF in deutscher, englischer und französischer Sprache bezogen werden www.fil-idf.org/publications.

Neuausrichtung der EU-Schulmilch-Beihilfen-Regelung und nationale Ausgestaltung

Der VDM hat sich intensiv mit der Neuregelung der Schulmilch­beihilfe befasst und bereits im April 2014 die EU-Kommission auf die folgenden Punkte hingewiesen:

zurück, während der Verbrauch anderer Milcherzeugnisse stabil bleibt oder ansteigt. Deshalb konzentriert sich der neue Kommis­sionsvorschlag insbesondere auf die Verteilung von Trinkmilch. Die Mitgliedstaaten haben jedoch weiterhin die Möglichkeit, andere Milcherzeugnisse in ihre thematischen pädagogischen und Sensibilisierungsmaßnahmen einzubeziehen.

Die Mitglieder des VDM haben sich daher noch einmal für den Erhalt der bisherigen Schulmilchförderung eingesetzt, weil sie befürchten, dass ansonsten in Deutschland keine subventionierte Schulmilch mehr angeboten werden wird. Es wird sogar ange­nommen, dass die Schulmilch ganz aus den Schulen verschwin­den könnte, wenn keine finanzielle Unterstützung mehr erfolgt. Ohne H-Milch und Direktvermarktung wird die Schulmilch in Flächenländern, wie z. B. Niedersachen verschwinden, trotz aller begleitenden Maßnahmen, befürchten die Mitglieder.

■ Flexibilität bei der Auswahl der Produkte erhalten,■ beide Fettgehaltsstufen 1,5 % und 3,5 % beibehalten,■ kein Verzicht auf Milchmixgetränke im Katalog,■ Ernährungsberatung weiter ausbauen,■ Reichweite erhöhen,■ Kitas weiter fördern und■ keine Einschränkung in Bezug auf die Art der Wärmebe­

handlung und die Verpackungsart vornehmen.

Die Kommission überlässt es aber weitgehend den Mitgliedsstaa­ten, die Schulmilch darüber hinaus zu fördern. Einer Abschätzung zufolge geht der Verbrauch von Trinkmilch in der EU mittelfristig

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF16 Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

Normung und HarmonisierungGERMANY

Der VDM vertritt in Abstimmung mit Wissenschaftlern und Ver­bänden der deutschen Milchwirtschaft die nationale Interessens­lage auf internationaler Ebene beim Codex-Alimentarius und im Internationalen Milchwirtschaftsverband (IDF).

Stellvertretend für die gesamte Branche begleitet der VDM in Zusammenarbeit mit den zuständigen internationalen und natio­nalen Normungsorganisationen, wie z.B. IDF, ISO, CEN oder DIN, die Normungs- und Standardisierungsarbeit.

Der VDM ist dadurch ständiger Mitgestalter der nationalen und internationalen Standardisierungen. Diese sind für die Branche durch die Erleichterung des internationalen Handels, der Reduzie­rung von Wettbewerbsverzerrungen und den Verbraucher-schutz von Bedeutung.

Normungsarbeit im DIN

Der VDM engagiert sich im Bereich der Normung auf interna­tionaler Ebene ebenso wie auf der nationalen Ebene. Hier ist der VDM in folgenden DIN Ausschüssen vertreten:

■ NA 057-02-02 AA „Lebensmittelsicherheit - Management-Systeme"

■ NA 057-01-04 AA „Gentechnisch modifizierte Lebensmittel"

■ NA 057-01-06 AA „Mikrobiologische Lebensmitteluntersu­chung einschließlich Schnellverfahren"

■ NA 057-05-13 AA „Milch und Milchprodukte - Probe­nahme- und Untersuchungsverfahren"

Chemischer Bereich

Dank der finanziellen Förderung des DIN NA 057-05-13 AA „Milch und Milcherzeugnisse - Probenahme- und Untersu­chungsverfahren" seitens VDM werden vier weitere nationale Projekte im chemisch-physikalischen und mikrobiologischen Bereich bearbeitet.

Auf europäischer und internationaler Ebene wurden fol­gende Normen veröffentlicht und als DIN EN ISO Normen indas deutsche Normenwerk aufgenommen:

■ DIN EN ISO 11816-1, Milch und Milcherzeugnisse - Bestimmung der Aktivität der alkalischen Phosphatase- Teil 1: Fluorimetrisches Verfahren für Milch und flüssige Milchprodukte (ISO 11816-1:2013); Deutsche Fassung EN ISO 11816-1:2013 (veröffentlicht im März 2014)

■ DIN EN ISO 8968-1, Milch und Milcherzeugnisse - Bestimmung des Stickstoffgehaltes - Teil 1: Kjeldahl- Verfahren und Berechnung des Rohproteingehaltes (ISO 8968-1:2014); Deutsche Fassung EN ISO 8968-1:2014 (veröffentlicht im Juni 2014)

■ ISO/TS 1 7758, Bestimmung der Dispergierbarkeit und Benetzbarkeit von Instantmilchpulver (veröffentlicht im Juni 2014)

■ DIN EN ISO 16297, Milch - Bestimmung der Gesamt­keimzahl - Protokoll für die Bewertung alternativer Verfahren (ISO 16297:2013); Deutsche Fassung EN ISO 16297:2014 (veröffentlicht im September 2014)

■ DIN 10054 „Milch und Milcherzeugnisse - Bestimmung des L- und D-Milchsäuregehalts (L- und Lactat) - Reflek- tometrisches Verfahren (Screening-Verfahren)"

■ DIN 10344 „Milch und Milcherzeugnisse - Bestimmung des Lactose- und D-Galactosegehalts - Enzymatisches Verfahren"

Die Überarbeitung des ISO-Standards 9622 „Vollmilch - Bestimmung des Milchfett, Protein- und Lactosegehaltes - Leitfa­den für den Betrieb von Mittel-Infrarot-Geräten(ISO 9622:1999)" läuft momentan und als Nächstes wird die aktuelle ISO-Norm mit der alten Version aus dem Jahr 1999 verglichen und die erste Übersetzung vorgenommen.

Einige der wichtigen Ergebnisse der Sitzung der Arbeitsgruppe § 64 LFGB wurden diskutiert.

Bezüglich der Bestimmung des Phosphorgehaltes nach § 64 L 03.00-17 sind die Präzisionsdaten des letzten Ringversuches

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 17

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

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eingearbeitet worden und die neue Version wird demnächst ver­öffentlicht. Bei der Bestimmung von Mineralstoffen mittels AAS bzw. lonenchromatographie hat die Arbeitsgruppe beschlossen, die Bearbeitung einzustellen, da zwischenzeitlich horizontale Methoden auf der Basis von ICP bzw. ICP/OES veröffentlicht worden sind.

Ein weiterer Punkt war die Diskussion über ein Ringversuchs­Design zur Bestimmung von Molkenproteinen (SDS-Gel-Elektro- phorese) in Käse, für den Fall, dass im Rahmen der Novellierung der Käse-VO unter Berücksichtigung der Filtration der Käserei­milch ein Grenzwert dazu festgelegt wird.

Wichtiges Thema aus dem rechtlichen Bereich war die Anpas­sung des geltenden nationalen Kennzeichnungsrechts in der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung (LMKV), aber auch in den entsprechenden Produktverordnungen (KäseVO, ButterVO, MilcherzeugnisVO, Konsummilch-KennzeichnungsVO) an die am 14.12 2014 in Kraft tretende Lebensmittel-InfoVO (VO (EU) 1 169/201 1).

Auf EU-Ebene steht die formale Verabschiedung der Richtlinie für Kasein/Kaseinat an; in sachlicher Hinsicht wird im Wesentli­chen nur der Wassergehalt um 2 % angehoben und der Bleigehalt geringfügig abgesenkt. Auf der Ebene des Codex Alimentarius wird auf dänischen Vorschlag ein Standard für Molkenpermeat­pulver vorbereitet. Außerdem, wurden wieder die Arbeiten am Codex-Schmelzkäsestandard aufgenommen.

Neue Normen zur Haupt- und Wiederholungsprüfung von Milchsammelwagen

Der VDM hat die Überarbeitung der Normen finanziert und mit Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank dafür gesorgt, dass diese wichtigen Normen aktualisiert werden. Sie bilden die Grundlage für die Bezahlung der Landwirte.

Nach zweijähriger Arbeit haben sich die Mitglieder des DIN- Arbeitskreises „Probenahmeanlagen in Milchsammelwagen" über einen Kompromissvorschlag zur Art und Weise und zu den notwendigen Mengen bei Haupt- und Wiederholungsprüfungen von Milchsammelwagen verständigt.

Die in der Hauptprüfung zu berücksichtigenden Schaltstu­fen werden im Bericht der Typprüfung nach Teil 2 der Norm beschrieben.

Teil 1: Bei der ersten Hauptprüfung, die für eine Anlage vor­genommen wird, sind für jede Schaltstufe die entsprechenden Mengen zu prüfen.

Teil 2: Im Prüfbericht sind die bei Hauptprüfungen nach Teil 1 der Norm zu berücksichtigenden Annahmemengen und Schaltstu­fen zu vermerken.

Mit der Markteinführung von Vorstapler Probeanlagen, die in der höchsten Schaltstufe mit einer Annahmemenge von über 3.000 l einmal im Jahr zu prüfen sind, wurde deutlich, dass grundsätzlich die Vorgaben zur Durchführung einer Hauptprüfung hinsichtlich der Annahmemenge angepasst werden müssen. Dies wird insoweit notwendig, da eine 10.000 l Begrenzung der auf den Höfen gesammelten Milch für eine Probe sowie eine auto­matisch elektronisch gesteuerte Taktung der optimalen Befüllung des Probenvorlaufbehälters nicht immer möglich sein dürfte.

Gegenwärtig sind Hauptprüfungen nach der aktuell gültigen DIN 11868 Teil 1 (1999) durchzuführen. Diese gibt vor, dass im Fall der Vorstaplertechnik die Mengenangabe der überprüften Stufen um mindestens 20 l überschritten werden muss. Dies gilt solange, bis eine neue Milch-Güteverordnung in Kraft tritt, die auf eine novellierte DIN-Norm verweist.

Der jetzige Normentwurf gibt hierzu vor: „Jede Schaltstufe ist mit den der Herstellerangaben entsprechenden Mengen zu prüfen." Somit würde jedoch das Problem der hohen Annahme­menge nicht gelöst, wenn der Hersteller hierzu keine Angaben macht, die diese Menge reduziert.

Mit der Ergänzung im Teil 2 (der Typprüfung) wird festgelegt, mit welchen Annahmemengen und Schaltstufen in den jährli­chen Hauptprüfungen (Teil 1) geprüft werden muss. Somit kann die Typprüfung zum Ergebnis kommen, dass bei der Hauptprü­fung nicht alle Schaltstufen geprüft müssen, wenn hierdurch die Repräsentativität der Probenahme nicht beeinträchtigt ist.

Unabhängig hiervon ist im Teil 2 (Typprüfung) die Prüfung des gesamten Annahmebereiches festgelegt.

Mit der Ergänzung im Teil 1 wird Bezug auf den Zusatz im Teil 2 genommen und gleichzeitig festgelegt, dass bei der ersten Hauptprüfung (Neufahrzeug bzw. Einbau neuer Probeanlage) das gesamte Annahmespektrum zu prüfen ist. Dies soll eine mögliche Änderung beim Einbau der Anlage berücksichtigen.

Über diese Kompromissvorschläge stimmen derzeit die Mitglie­der der beteiligten Ausschüsse beim DIN ab. Danach kann die allgemeine Umfragefrist um bis zu 2 Monate verkürzt werden, so dass die neue Norm im Sommer 2015 veröffentlicht werden kann, sofern keine weiteren Kommentare eingehen.

Mikrobiologischer Bereich

Der Bereich der mikrobiologischen Analytik ist durch seine zunehmende Horizontalisierung stark durch die internationale Normungsarbeit geprägt. Es wurde sowohl aus den Unterkomi­tees ISO/TC 34/SC 5 „Milch und Milchprodukte" und ISO/TC 34/ SC 9 „Mikrobiologie" als auch aus dem CEN/TC 302 „Milch und Milchprodukte" und CEN/TC 275 „Lebensmittelanalytik - Hori­zontale Verfahren" berichtet.

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

GERMANY

Für die Milchwirtschaft wichtige Ergebnisse der 33. Sitzung des ISO/TC 34/SC 9 „Microbiology" und der 21. Sitzung der CEN/TC 275/WG 6 „Microbiology of the Food Chain" wurden präsentiert. Unter den Generellen Aspekten wurde besonders darauf einge­gangen, dass die FDIS-Umfrage beibehalten werden soll, wenn es während der DIS-Umfrage technische Kommentare gab. Außerdem wurden Themen der Roten (medizinischen) Biotechnologie sowie dem neu gegründeten ISO/TC 276 „Biotechnology" besprochen.

Der Jahresbericht des Nationalen Referenzlabors (NRL) für Milch und Milchprodukte am Max Rubner-Institut, Standort Kiel, aus 2014, soll auch in diesem Jahr an den Arbeitsausschuss ver­teilt werden. Damit stehen die Informationen über Aktivitäten des nationalen NRLs für Milch und Milchprodukte zur Verfügung. Das NRL bearbeitet den Bereich der Rohmilchuntersuchungen zur Bestimmung der alkalischen Phosphatase, der Gesamtkeimzahl und der somatischen Zellzahl. Damit wird der hygienische Sektor der Rohmilchgewinnung und der Herstellung von pasteurisierter Trinkmilch abgedeckt.

Außerdem, wird bei den mikrobiologischen Nationalen Refe­renzlaboratorien des BfR darüber nachgedacht, zukünftig Gebüh­ren für Laborvergleichstests zu erheben.

Bei dem Projektarbeiten an der DIN 10179 „Bestimmung von Pseudomonas spp. in Milch und Milchprodukten" wurde festge­stellt, dass das Projekt nicht richtig vorankommt. Daher einigte sich der Arbeitsausschuss darauf, das Projekt zu beenden, wenn 2015 sich keine weiteren Entwicklungen abzeichnen werden.

Bei der Arbeit an der DIN 10118 „Untersuchung von Lebens­mitteln - Nachweis von Verotoxinbildenden Escherichia (E.) coli- Stämmen" gab es keine neuen Entwicklungen.

Neue Entwicklungen fanden bei der DIN EN ISO 11133 „M ik­robiologie von Lebensmitteln, Futtermitteln und Wasser - Vor­bereitung, Herstellung, Lagerung und Leistungsprüfung von Nährmedien" statt. Die Norm ISO 11133 wurde im Mai 2014 veröffentlicht, jedoch sind Unklarheiten bei den technischen Anwendern aufgetreten. Hierzu wurde in Genf ein technisches Korrigendum erarbeitet, die als korrigierte Version der ISO 11133 veröffentlicht werden soll. Erst danach wird die deutsche Norm entstehen. Die Norm wird eine erhebliche Bedeutung für alle akkreditierten Laboratorien erlangen, da sie im Rahmen der Akkreditierung umzusetzen ist. Frau Gerten berichtet, dass die DAKKs ein entsprechendes Dokument als Hilfestellung für die Anwendung der Norm für Laboratorien vorbereitet.

Überprüfung von Altnormen - folgende Normen wurden bestätigt

Bereich chemisch-physikalische Untersuchungen:

Dokumenten - Nr. Titel

DIN 10349:2004-10 Bestimmung des pH-Wertes im Butterplasma

DIN 10456:1989-04 Bestimmung des pH-Wertes von Caseinen und Caseinaten; Referenzverfahren

DIN 10464:1994-08DIN 10464:1994-08 Bestimmung des Caseingehaltes sowie des Casein- und Molkenproteinanteils am Gesamtprotein von Milch und Milchprodukten - Casein-Phosphor-Verfahren

DIN 10481:2004-10Schnellverfahren für das milchwirtschaftliche Labor - Allgemeine Rahmenbedi gungen und Anforde­rungen für den Einsatz

DIN 12838:1964-03 Verdünnungspipette nach Demeter 1,1

DIN 12839:1964-1 1 Verdünnungspipette nach Demeter 2,2

Bereich mikrobiologische Untersuchungen:

DIN 10284:1964-03 Butyrometer für Rahm, nach Roeder, eichfähig

DIN 12836-1:1969-12Milchwirtschaftliche Untersuchungsgeräte; Butyrometer für Milch, Messbereich 0 bis 5 % und darüber, eichfähig

DIN 12837:1954-01 Milchwirtschaftliche Untersuchungsgeräte; Pipetten zum Butyrometer für MilchDIN 10284:1964-03 Butyrometer für Rahm, nach Roeder, eichfähig

Bereich mikrobiologische Untersuchungen:DIN 10455:1989-04 Sensorische Prüfung von Butter

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

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Normungsarbeit auf europäischer Ebene Diese Strategie basiert auf vier Hauptsäulen:

Die Normungsarbeit auf europäischer Ebene im Milchbereich findet im Unterkomitee CEN TC 302 statt. Da die Normungsvor­haben zunehmend parallel bei ISO und CEN erarbeitet werden oder die ISO Standards auf europäische Ebene übernommen werden, werden derzeit nicht viele Normenprojekte bearbeitet.

■ Entwicklung der internationalen Standards;■ Aufbau der Zusammenarbeit mit anderen

Normungsorganisationen;■ Angebot neuer Dienstleistungen;■ Schaffung eines Pools internationaler Experten.

Auf der 10. Sitzung des CEN TC 302, die 2014 in Berlin statt­gefunden hat, wurde die Übernahme von internationalen Normen diskutiert. Die Übernahme von einer Norm wurde zugestimmt, und die Norm wurde 2014 veröffentlicht:

■ EN ISO 16297:2014 Milk - Bacterial count - Protocol for the evaluation of alternative methods (ISO 16297:2013)

Normungsarbeit im IDF

Die Verstärkte Zusammenarbeit mit anderen internationalen Organisationen die IDF in ihrer neuen Arbeitsstrategie verfolgt, spiegelt sich auch im analytischen Bereich wieder.

Ziel des IDF ist die Identifizierung, Erarbeitung und Verbrei­tung von „Best Practices" auf internationaler Ebene, um eine harmonische Arbeit im Milchwirtschaftssektor zu sichern und die Suche nach einem Konsens für die verschiedenen Akteure und Vertreter zu ermöglichen und zu erleichtern.

Eine der Säulen dieser Arbeit sind die Standards für die Ana­lyse- und Probenahme-Methoden. Um die internationale Standar­disierung so effektiv wie möglich zu gestalten, arbeitet IDF schon seit 1963 mit der Internationalen Organisation für Normung ISO zusammen. Im Jahr 2001 erreichte diese Kooperation durch die vereinbarte Publikation des gemeinsamen Standards für Metho­den der Analyse und Probenahme für Milch und Milchprodukte ein neues Niveau. Heute ist die Arbeit beider Organisationen im analytischen Bereich vollständig integriert. Die Koordinierungs­gruppe für Methodenstandards (MSSG) des IDF koordiniert das gemeinsame Arbeitsprogramm.

Die Weltwirtschaft entwickelt sich aber rasch weiter und die globalen Herausforderungen an die Milchwirtschaft und Wissen­schaft wachsen ständig. Als eine globale Organisation darf der IDF diese Trends nicht verpassen. In Anbetracht globaler Entwick­lungstreiber wie Lebensmittelsicherheit, Integrität der Lebensmit­telketten und globale Harmonisierung, hat die Koordinierungs­gruppe MSSG eine Strategie erarbeitet, die auf den Stärken beider Organisationen basiert und eine Erweiterung des Arbeitsfeldes über die reine Normungsarbeit hinaus vorsieht.

Die Entwicklung der internationalen Standards und Normen im analytischen Bereich, die auch vom Codex Alimentarius über­nommen werden, wird weiterhin als wichtigste Aufgabe für die Kooperation zwischen IDF und ISO angesehen. Außer dieser Ker­narbeit, werden beide Partner ihre Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie AOAC International (Internationaler Verband der amtlichen Chemiker), CEN (Europäisches Komitee für Nor­mung), ICAR (Internationales Komitee für Leistungsprüfungen in der Tierproduktion) oder US Pharmacopeia (USP) ausbauen. Diese erweiterte Kooperation soll Synergien erzielen, Kosten senken und die globale Harmonisierung in der Standardisierung erleichtern.

IDF soll seine Stärke als globale Milchwirtschaftsplattform dazu nutzen, die neuen Dienstleistungen verschiedenen Interessen­gruppen anzubieten. Als Beispiel solcher Dienstleistungen kann die Entwicklung des Referenzsystems für somatische Zellzählung zusammen mit ICAR gesehen werden. Außerdem soll IDF verstärkt seine wissenschaftlichen Kompetenzen in internationalen Foren anbieten (z.B., Codex Alimentarius), damit schneller ein Konsens gefunden werden kann und wissenschaftlich basierte, harmoni­sierte Leitlinien, Standards usw. entwickelt werden können, um einerseits die Konsumenten weltweit zu schützen und gleichzeitig die Milcherzeuger nicht zu benachteiligen.

Eine der Stärken des IDF sind seine international tätigen Exper­ten. Heutzutage kommt die Mehrheit der aktiven IDF Analytik­Experten aus Europa. Daher stellt sich die Aufgabe, Experten aus anderen geographischen Regionen aktiver in die Arbeitsgremien zu involvieren, damit die internationale Repräsentanz verstärkt werden kann.

Ernährung und Gesundheit beim IDF

Ernährung und Gesundheit werden beim Internationalen Milch­wirtschaftsverband IDF als eine der wichtigsten Arbeitsbereiche des Verbandes angesehen. Das Thema gewinnt auf allen Ebenen an Aufmerksamkeit, da verschiedene Aspekte von Übergewicht und Lebensmittelverschwendung in Europa, die neuen Essge­wohnheiten in Asien und die Unterernährung in einigen Ländern weit vorn auf der Agenda stehen.

Der Ausschuss beschäftigte sich 2014 u.a., mit den Fragen der neuen Arbeitsstrategie des IDF. Was bedeutet das für dieses Gre­mium und welche Punkte des Arbeitsbereiches sollten herausge­hoben werden?

20Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

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Der SCNH will sich u.a. auf folgende Kernthemen im Rahmen der Arbeit mit strategischen Fokusgruppen konzentrieren: Milch und nicht übertragbare Krankheiten, Milchkonsum und Nach­haltigkeit oder die Rolle der Milch bei der Unterernährung und Mikronährstoffmangel.

Bei diesen und anderen Fragen soll verstärkt mit anderen inter­nationalen Organisationen kooperiert werden, besonders wichtig ist die Zusammenarbeit mit der FAO (Ausschuss für Ernährung) und der WHO. Z.B., haben Ausschuss-Mitglieder das FAO-Buch über Milch und Milchprodukte in der menschlichen Ernährung, das 2013 erschienen ist, besprochen. Die IDF-Expertise und das weltweite Milch-Netz des Verbandes sollen künftig beim Entste­hen solcher Publikationen effektiver genutzt werden.

Der Ausschuss verfolgt die Arbeit des Codex-Komitees für Ernährung und diätetische Lebensmittel (CCNFSDU) und des Codex-Komitees für Lebensmittelkennzeichnung (CCFL) und nimmt an den betreffenden Diskussionen teil. Die Ausschuss­Mitglieder sind eingeladen, an den Sitzungen der Komitees als IDF-Vertreter teilzunehmen und auch aktiver an der Kommentie­rung der zu Diskussion stehenden Dokumente sich zu beteiligen.

Im Rahmen der Ausschuss-Arbeit wird derzeit ein IDF Bulle­tin zum Thema Schulmilch-Umfrage vorbereitet und es wurde die Möglichkeit diskutiert, drei weitere IDF-Faktenblätter im Ernäh­rungs-Bereich vorzubereiten, die die oben genannten Kernthe­men aufgreifen sollen.

Die Veröffentlichung der IDF-Publikation zum Thema der Bewertung von Proteinqualität und DIAAS-Methode (wir haben darüber in einer früheren Schnell-Informations-Ausgabe berich­tet) fand viel Resonanz und bekam ein reichliches Feedback, das jetzt ausgewertet und analysiert werden soll.

Folgende Action Teams arbeiten im Rahmen des Ausschusses derzeit:

■ Fette und Öle;■ Koordination von Codex Alimentarius Themen;■ Milchkonsum und Nachhaltigkeit;■ Nährstoff Referenzwerte;■ Milch und alternde Gesellschaft;■ Strategie für Ernährung;■ Ernährungsinitiative■ und weitere.

In manchen dieser Arbeitsgruppen fehlen die deutschen Ernäh­rungsexperten. Daher laden wir die interessierten Fachleute ein, an der Arbeit als Mitglied des Gremiums an diesen Themen zu arbeiten.

IDF/ISO - Analytische Woche 2014

Die Zusammenarbeit von ISO und IDF wird durch die Analyti­sche Woche aktiv gefördert. Erstmalig wurde Analytische Woche 2014 in Kooperation mit dem Internationalen Komitee für Leis­tungsprüfung in der Tierproduktion (ICAR) organisiert.

Im Rahmen der Analytischen Woche organisierte der VDM ein Treffen der deutschen Delegation um eine möglichst deckende Teilnahme an den Projektgruppensitzungen sowie die Abklärung eventueller Prioritäten zu gewährleisten.

Auf der Analytischen Woche 2014 tagten sechs Ständige Aus­schüsse im Analytikbereich und es wurden unter anderem die Ergebnisse aus den Projektgruppensitzungen vorgestellt, Veröf­fentlichungen freigegeben und neue Projekte initiiert. Folgende Ausschüsse tagten:

■ SCAMAC - Komitee für Analysemethoden für Zusatzstoffe und Kontaminanten

■ SCSA - Komitee für Statistik, Probenahme und Automatisierung

■ SCAMDM - Komitee für Analysemethoden für Mikroorga­nismen in der Milchwirtschaft

■ SCAMC - Komitee für Analysemethoden für die Hauptzu­sammensetzung der Milch

■ SCAMPAI - Komitee für Analysemethoden für Prozessstoffe und Indikatoren

■ SCHMM - Harmonisierung der Mikrobiologischen Analysemethoden

Unter dem Vorsitz deutscher Experten steht derzeit nur das SCHMM (Frau Dr. Gerten).

Projekte des SC AMC - Komitee für Analysemethoden für die Hauptbestandteile der Milch

Die nachfolgenden Projekte werden zurzeit von den verschie­denen Arbeitsgruppen mit dem Ziel der Veröffentlichung bearbei­tet und vom Standing Committee diskutiert.

Am Ringversuch im Rahmen des Projektes „Direkte Bestim­mung von gesättigten, cis-mono-ungesättigten, cis-poly-unge- sättigten und trans-Fettsäure sowie konjugierter Linolsäuren in Milchprodukten und Kindernahrungsmitteln" haben 12 Labora­torien aus 9 Ländern teilgenommen. Hierbei wurden ca. 20.000 Ergebnisdaten für die Auswertung berücksichtigt. Bis Juli 2014 sollen die Ergebnisse an das Stakeholder Panel for Infant Formula and Adult Nutritionals SPIFAN (bzw. an Verband der Analytischen Gemeinschaft AOAC) übermittelt werden. Anschließend soll der Standard dem ISO zur weiteren Bearbeitung vorgelegt werden.

Bei dem Projekt: „Bestimmung des Stickstoffgehaltes in Milch; Teil 4: Bestimmung des Nicht-Protein-Stickstoffgehaltes; Teil 5:

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

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Bestimmung des Protein-Stickstoffgehaltes" Revision des ISO/IDF Standards ISO8968/IDF 20:2001 hat die abschließende Befra­gung stattgefunden Nach redaktionellen Änderungen kann der Standard veröffentlicht werden.

Bei der Sitzung zum Projekt „Bestimmung des Casein-Stick­stoffgehaltes in Milch" Zusammenfassung von Teil 1: Indirekte Bestimmung und Teil 2: Direkte Bestimmung" Revision des ISO/ IDF Standard ISO17997/IDF 29:2002 hat eine Diskussion über die pH-Wert-Messung stattgefunden. Prof. Dave Barbano (USA) teilte mit, dass offensichtlich bei der Ausfällung der Caseine nicht immer der pH-Wert von 4,6 vorliegt, so dass mit einer Schwan­kung des Caseingehaltes je nach vorliegendem pH-Wert gerech­net werden muss. Dem Vorschlag von deutscher Seite, den pH- Wert mittels eines pH-Meters korrekt einzustellen konnte nicht gefolgt werden, da Prof. Barbano berichtete, dass nicht alle betroffenen Prüflaboratorien in den USA ein pH-Meter besitzen. Es sollen daher die Schwankungsbreiten der Messergebnisse je nach pH-Wert in Form einer Tabelle im Standard angegeben werden.

Für das Projekt „Multi-Element-Bestimmung von Calcium, Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Phosphor, Kalium, Natrium und Zink in Milch- und Milchprodukten mittels ICP-AES, ICP- OES und ICP-MS" ISO/IDF Standard ISO 15151/IDF229 sollen zunächst die jeweiligen existierenden Methoden (ISO/IDF, SPIFAN (AOAC), CEN) bis Ende Juni 2014 mit möglicherweise vorhande­nen Präzisionsdaten abgerufen werden. Ein weiterer Ringversuch ist für 2015 geplant.

Im Projekt „Bestimmung von ß-Hydroxibuttersäure (BHB) und Aceton mittels kontinuierlicher Fließanalyse (CFA)" ist die Durch­führung des Ringversuches für November 2014 geplant. Der Ent­wurf des Standards wird vorher zur Befragung verschickt.

Die Arbeitsgruppe der Projekte „Bestimmung des Fettgehaltes in Sahne - Butyrometrisches Verfahren und Butyrometer; „Bestim­mung des Fettgehaltes in Milch - Butyrometrisches Verfahren und Butyrometer" konnte sich darauf verständigen, das sowohl eine Gehaltsangabe in g pro 100g als auch in g pro 100 mL unter Verwendung der entsprechenden bisher verwendeten Milchpipet­ten (10,75 +/- 0.03 mL bzw. 11 mL) möglich ist. Bezüglich des Fettgehaltes in Sahne ist bis Ende 2014 ein Ringversuch geplant.

Die ISO-Befragung zum Entwurf des Standards im Rahmen des Projektes „Bestimmung von Propionsäure in Käse mittels GC und HPLC" ist positiv verlaufen. Nach Überarbeitung wird er der Gruppe als DIS vorgelegt. Der Ringversuch soll in 2015 durchge­führt werden. Zurzeit sind sechs Laboratorien an beiden Verfah­ren beteiligt.

Die nachfolgenden Projekte werden zurzeit daraufhin über­prüft, ob sie noch relevant bzw. nachgefragt sind oder ob ein Interesse an der weiteren Bearbeitung mit dem Ziel der Veröffent­lichung vorhanden ist.

In der Arbeitsgruppe des Projektes „Quantitative Bestimmung einzelner Proteine in Rohmilch" wurden HPLC-MS-chromatogra- phische Untersuchungen vorgestellt, die sich dadurch unterschei­den, dass bei den Untersuchungen aus der Schweiz zuvor ein enzymatischer Proteinabbau erfolgt und entsprechende Leitpep­tide erfasst werden. Um eine bessere Vergleichbarkeit zu erzielen, werden die beiden Laboratorien in einer Studie gleiche Proben untersuchen und die Ergebnisse vorlegen. Denkbar ist, dass diese Untersuchungsverfahren als Technische Standards publiziert werden.

In der Sitzung zum Projekt „Bestimmung des Gesamtzuckerge­haltes in Milch und Milchprodukten - HPLC-Verfahren" wurden sehr gute Trennergebnisse verschiedener Zucker wie Galactose, Glucose, Fructose, Lactose, Lactulose, Saccharose und Maltose in verschiedenen Milch und Milchprodukten mittels der HPAEC- PAD-Analytik vorgelegt. Ebenso ist es mit dem Verfahren mög­lich, GOS und FOS quantitativ zu erfassen. Es wurde beschlossen, diese Methode weiter zu unterstützen. Ein entsprechender Ring­versuch ist dazu geplant.

Bei der Arbeit an dem Projekt „Bestimmung von Fremdfett in Milchfett - GLC Methode (Referenzverfahren) ISO 17678/ IDF 202 - Überarbeitung des Anwendungsbereichs" wurden einige Schwierigkeiten festgestellt. Aufgrund der untersuchten verschie­denen Einflussparameter, wie Herkunft der Milch, Fütterung, Matrices und anderer Einflüsse kann die Methode nicht universell eingesetzt werden. Daher ist eine Überarbeitung sehr schwierig. Jedoch sollen die bisherigen Ergebnisse in einem IDF-Bulletin oder einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht werden.

Im Rahmen der Diskussion über das Projekt „Titrierbare Säure in Rohmilch" basierend auf „Bestimmung der titrierbaren Säure in Milchpulver" (Revision des Standards ISO 6091/IDF 86) wurde beschlossen, dass diese Untersuchungsmethode vorerst nicht auf andere Tierarten ausgedehnt werden soll. Aufgrund fehlen­der Präzisionsdaten kommt er nur als Technischer Standard in Frage.

Bezüglich des Standards ISO 16634 Lebensmittelerzeugnisse - Bestimmung des Gehaltes an Gesamtstickstoff mit dem Ver­brennungsverfahren nach Dumas und Berechnung des Gehaltes an Rohprotein - Teil 1 Ölsaatenschrote und Futtermittel und Teil 2 Getreide, Hülsenfrüchte und gemahlene Getreideerzeugnisse findet keine Horizontalisierung mit dem vorhanden Dumas­Standard für Milch und Milchprodukte statt, so dass der Umrech­nungsfaktor für Milchprotein darin erhalten bleibt.

Aus dem SC SA - Komitee für Statistik und Automatisierung

Der IDF-Ausschuss für Statistik und Automatisierung arbeitet intensiv mit den anderen IDF-Gremien im analytischen Bereich zusammen und unterstützt ihre Arbeit. Sechs aktive Projekte laufen derzeit in diesem Komitee.

22Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

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Einer der größten Arbeitsbereiche des Ausschusses ist die sta­tistische Auswertung analytischer Daten - den Ergebnissen der Ringversuche. Im Rahmen des gemeinsamen Ringversuches des Ausschusses für Analysemethoden für die Hauptzusammenset­zung der (SCAMC) und AOAC „Milchprodukte und Säuglingsnah­rung - direkte Bestimmung von markierten Fettsäuren" wurden vorläufige Ergebnisse geliefert. Die Arbeitsgruppe hat ihre Kom­mentare zum Hauptverfahren geschickt. Endgültige Vorschläge zur Darstellung der Ergebnisse und der Behandlung von Ausrei­ßern werden nach dem Erhalt von Antworten ausgegeben.

Bei dem Ringversuch des Ausschusses für Analysemethoden für Mikroorganismen in der Milchwirtschaft (SCAMDM) „Aufzählung der Milchsäurebakterien mittels Durchflusszytometrie" wurden die Daten für die aktiven Milchsäurebakterien vorgelegt. Da aber der ISO19344|IDF232 Standard nicht nur aktive, sondern auch inaktive und die Gesamtzahl der Milchsäurebakterien umfasst, sollen auch inaktive Milchsäurebakterien und die Gesamtzahl der Bakterien in diesem Ringversuch berücksichtigt werden.

Für das Projekt des Ausschusses für Analysemethoden für Pro­zessstoffe und Indikatoren (SCAMPAI) „Bestimmung der Aktivi­tät der alkalischen Phosphatase - Fluorimetrisches Verfahren für Käse" wurde der gesamte Ringversuch mit den Präzisionsdaten als Entwurf präsentiert und jetzt zur Abstimmung als ISO DIS weitergegeben.

Fünf weitere Ringversuche in verschiedenen Analytik-Bereichen sind für 2014-201 5 geplant.

Bezüglich des Projektes „Statistischer Probenahme-Plan" (Codex-Komitee für Analyse- und Probenahmeverfahren) wurde berichtet, dass das Codex-Komitee während der Sitzung im März dieses Jahres die begleitenden Anmerkungen zu den Prinzipien der Nutzung von Probenahme- und Testmethoden im internati­onalen Lebensmittelhandel überprüft und Kommentare des IDF berücksichtigt hat. Diese Prinzipien und Anmerkungen werden zukünftig den rechtlichen Rahmen regulieren, in denen die gehandelten Milchprodukte für zulässig oder unzulässig (konform oder nicht konform) erklärt werden.

Im Rahmen des Projektes „Neue Anwendungsfelder für Infra­rotspektroskopie" ist der Publikationsentwurf über den Ansatz für die Standardisierung des Spektrums diskutiert worden. Eine zweite Publikation - Diskussionspapier über die Qualitätssiche­rungspraktiken mit neuen Parametern soll als Entwurf im Sep­tember von Ausschuss-Mitgliedern kommentiert und 2015 ver­öffentlicht werden. Außerdem wird eine IDF-Umfrage zum Thema Qualitätssicherungspraktiken und neuen FTIR-Parametern in Rou­tinelabors vorbereitet und zirkuliert bis September 2014.

Im Bericht zum Projekt „Statistische Auswertung analytischer Daten von mikrobiologischen Verfahren" ging es um statisti­sche Aspekte zweier ISO Normen: Überprüfung der ISO 16140 „Microbiology of food and animal feed" und Vorbereitung des

ISO 17468 „Microbiology of food and animal feed - Technical requirements for the standardization of reference methods or revision of standard methods in food microbiology".

Das große gemeinsame IDF-ICAR Projekt „Referenzsystem für somatische Zellzählung" hat dieses Jahr prominente Unterstüt­zung bekommen: das Joint Research Centre, Institute for Refe­rence Materials and Measurements der Europäischen Kommission hat sich bereit erklärt, ein primäres Referenzmaterial herzustellen (Arbeitsprogramm 2014-2015) und das EU Referenzlabor für Milch- und Milchprodukte (EURL MMP) haben ihre Unterstützung und Zusammenarbeit bestätigt. Um das das Projekt effektiver weiterführen zu können, wird ein Businessplan entwickelt und allgemein das Managementsystem verbessert.

Im Rahmen des Projektes „Milch und Milchprodukte - das Ver­fahren für die automatische Probenahme" wurde der Arbeitsent­wurf des Dokuments präsentiert, das zusammen mit einem ISO NWI-Vorschlag bis Ende Juli 2014 präsentiert sein soll.

Bei der Überarbeitung des Standards ISO 21187 | IDF 196 „Milch - Quantitative Bestimmung der bakteriologischen Qua­lität" wurde dieses Projekt als NWI von IDF in das Arbeitspro­gramm aufgenommen. Die eingegangenen Kommentare wurden bearbeitet und während der analytischen Woche wurde der Arbeitsentwurf des Standards diskutiert. Als nächster Schritt wird ein neuer revidierter Arbeitsentwurf (nicht statistischer Teil) für die Kommentare und ein Beispiel für das statistische Verfahren zirkuliert werden. Danach soll der bearbeitete Arbeitsentwurf des Standards im März 2015 vorgelegt werden.

Vier neue NWIs wurden fürs Arbeitsprogramm des Ausschusses vorgeschlagen. Die Ausschussmitglieder haben sich dabei u.a. für die Überprüfung des IDF/ISO Standards ISO 8196-3 | IDF 128-3 „Milk - Definition and evaluation of the overall accuracy of alterna­tive methods of milk analysis. Part 3: Protocol for the evaluation and validation of alternative quantitative methods for milk analysis" im Rahmen der turnusmäßigen Überprüfung in 2014 ausgesprochen.

Projekte des SC AMPAI - Komitee für Analysemethoden für Prozessstoffe und Indikatoren

Das Komitee für Analysemethoden für Prozessstoffe und Indi­katoren (SCAMPAI) befasst sich im Wesentlichen mit Analyseme­thoden zur Bestimmung von Indikatoren wie Phosphatase oder gamma-Glutamyl Transpeptidase (GGT).

In der Arbeit an dem Standard ISO 11816-2|IDF 155-2 Milch und Milchprodukte - Bestimmung der Aktivität der alkalischen Phosphatase - Teil 2: Fluorimetrisches Verfahren für Käse wurden Ergebnisse der Validierungsstudie (Ringversuch) dem Komitee für Statistik und Automatisierung (SCSA) vorgelegt und mit der Sta­tistik-Arbeitsgruppe diskutiert. Da die Arbeit an diesem Projekt einem strengen Zeitrahmen unterliegt, wurden die Ringversuch­sergebnisse schon im April 2014 an ISO übermittelt. Ein Entwurf

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 23

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

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des Standards wird jetzt für die Abstimmung zirkuliert. Falls keine gravierenden Änderungen in dem Entwurf nötig werden, wird der Standard direkt als ISO Norm veröffentlicht.

Im Rahmen des Projektes „Bestimmung von gamma-Glutamyl- Transpeptidase (GGT) zum Nachweis der Hitzebehandlung von Milch anderer Tierarten" fand eine rechtliche Kollision zwischen der Food and Drug Administration (FDA) der Vereinigten Staaten und der ISO bezüglich der Ergebnisse der Studie zum Verfahren (Urheberrecht) statt. Daher wurden einige der geplanten Schritte im Projekt nicht unternommen. Wie während der Sitzung berichtet wurde, sind im ersten Entwurf des Verfahrens noch einige Fragen offen. Zudem benötigen einige Teile der Methode noch genauere Angaben. Da weiterhin die Notwendigkeit für solch ein Verfahren für die Milch anderer Tierarten besteht, wird die Arbeit an diesem Projekt fortgesetzt. Die Arbeitsgruppe wird einen neuen Projekt­leiter bekommen und weitere Arbeitsschritte werden geplant und durchgeführt. Eine Vorprüfung des Verfahrens mit Kuhmilch wird noch organisiert. Die Ergebnisse sollen bei der Analytischen Woche 2015 vorgestellt werden.

Zum Projekt zur Sammlung von Daten zu Phosphatase in Käse wurde über die neuen Daten berichtet, die in Irland gesammelt wurden. Es sind leider keine Daten von anderen, nicht-EU Län­dern, eingeflossen, was an den Schwierigkeiten mit dem Transport von Käseproben aus Rohmilch liegt. Nichtdestotrotz bleibt das Ziel für das Projekt: die Übersichtsstudie über die Phosphatase in Käse weltweit zu veröffentlichen.

Es wurde vorgeschlagen, das Verfahren hinter der Technischen Spezifikation ISO/TS17996|IDF/RM 205 für Käse: Bestimmung der rheologischen Eigenschaften durch einachsige Kompression bei konstanter Verschiebungsrate in eine Norm voranzubringen, weil nur wenige allgemein anerkannte Methoden für die Bestimmung der rheologischen Eigenschaften existieren. Es werden interes­sierte Experten gesucht, die an dieser Methode arbeiten wollen. Das Projekt bleibt unter Diskussion.

Eine große Diskussion fand zum Thema Charakterisierung und Definition von wenig gerinnender Milch statt. In diesem Projekt wird derzeit eine Gruppe von Experten zusammengesetzt, um das IDF New Work Item vorzubereiten. Als allgemeines Ziel wird die Veröffentlichung der ISO Norm geplant. Die Komitee-Mitglieder haben entschieden, dass die Arbeit an diesem Projekt auf dem Standard ISO 11815|IDF 1 57:2007 - Milk- Determination of total milk-clotting activity of bovine rennets basieren wird. Es bleiben aber die Zweifel an dem Oberbegriff an sich: was soll unter wenig gerinnender Milch verstanden werden? Demnächst wird eine technische Umfrage zur Validierung der Methode in verschiede­nen Labors durchgeführt. Dessen Ergebnisse werden nächstes Jahr bei der Analytischen Woche präsentiert.

Bei dem Projekt zur Generierung der Referenzmaterialien für alkalische Phosphatase wird nach einem neuen Projektleiter gesucht und danach werden weitere Arbeitsschritte diskutiert.

In dem Standard ISO 11816-1|IDF 155-1 Milch und Milchpro­dukte - Bestimmung der Aktivität der alkalischen Phosphatase - Teil 1: Fluorimetrisches Verfahren für Milch und flüssige Milchpro­dukte wird im Anwendungsbereich flüssige Sahne dazugegeben mit dem Vermerk, dass die Genauigkeitsdaten fehlen. Nicht validierte Daten aus verschiedenen Ländern (Frankreich, Italien, Israel) werden im Anhang mit Angabe des Fettinhalts eingestellt. Ein New Work Item soll später initiiert werden, um validierte Daten für Sahne zu bekommen.

Projekte im SC AMDM - Komitee für Analysemethoden für Mikroorganismen in der Milchwirtschaft

Es wurden insgesamt vier Projekte in diesem ständigen Aus­schuss besprochen. Zwei IDF/ISO Normen, die zur turnusmäßigen Überprüfung 2014 stehen (ISO 1 7792 | IDF 180 und ISO 20128 | IDF 192), wurden von SCAMDM-Mitglieder bestätigt. Als eine der größten Herausforderungen in der Arbeit der Projektgrup­pen wurde das Fehlen von geeigneten Projektleitern festgestellt. Daher sind deutsche Experten herzlich eingeladen.

Folgende aktive Projekte werden zurzeit von den Arbeitsgruppen bearbeitet und vom Standing Committee diskutiert.

Die Projektgruppe D06 leitet die Arbeit zur Erstellung eines Stan­dards zur Zählung von Milchsäurebakterien mittels Durchfluss- zytometrie. Im Rahmen dieses Projektes wurde ein Ringversuch mit 10 Probentypen und 3 Matrizen von Februar bis März 2014 durchgeführt. Es wurden dabei 120 Tests in 15 Laboren (insge­samt 1.800 Tests) durchgeführt. Das Projekt wurde im November 2013 ins ISO-Arbeitsprogramm als New Work Item ISO/NP 19344 innerhalb des Ausschusses ISO/TC 34/SC 5 aufgenommen. Nach Abstimmung und Kommentierung wurde ein Normenentwurf im April 2014 veröffentlicht. Derzeit werden die Präzisionsparame­ter für aktive Fluoreszenzeinheiten (AFU) durch die Arbeitsgruppe des Ständigen Ausschusses für Statistik, Probenahme und Auto­matisierung (SCSA) geprüft und Präzisionsparameter für n-AFU vorbereitet. Der endgültige Normentwurf soll, basierend auf den Korrekturvorschlägen, die während der IDF/ISO Analytische Woche noch eingegangen sind, im Sommer 2014 vorgelegt werden.

Die Projektgruppe D07 arbeitet am Projekt der Zählung von Lactobacillus caseii und Lactobacillus paracaseii in fermentierten Milchprodukten und Starterkulturen. Als Ergebnis dieses Projek­tes soll ein IDF/ISO Standard 2016 veröffentlicht werden. Seit der letzten Analytischen Woche in Amsterdam wurde die Literaturre­cherche durchgeführt. Derzeit wird im Rahmen des Projektes ein IDF-Fragebogen vorbereitet, der die offenen Fragen:

■ Was ist das erwartete und gewünschte Ergebnis der Arbeit - eine Norm oder Leitlinien?

■ In welchen Matrizen soll das Verfahren funktionieren?■ Empfindlichkeit des Verfahrens■ Welche Methode wird derzeit angewendet und welche

wird bevorzugt (agar, molekular usw.)

24Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

GERMANY

beantworten soll. Die Ergebnisse dieser IDF-Umfrage werden im September dieses Jahres erwartet. Die nächsten Schritte für das Projekt werden dann im Januar 2015 definiert und gestartet.

Zwei weitere Projekte wurden in diesem Bereich als New Work Items (NWI) diskutiert. Das Projekt zur Bestimmung von Milch­säurebakterien mittels qPCR oder v-qPCR wurde bis September 2014 in eine „Warteposition" gesetzt, weil die Projektgruppe keinen Projektleiter hat und weil zuerst ein NWI-Vorschlag zum Projekt an die Nationalkomitees geschickt werden soll.

Im Rahmen des zweiten Projektes - Revision der ISO 29981 | IDF 220 Norm - Zählung präsumtiver Bifidobakterien - wurden zwei Vorschläge bezüglich des Verfahrens diskutiert. Als nächster Schritt soll vor der Festlegung der Methode fürs Projekt ein NWI - Vorschlag abgestimmt werden.

Projekte des SC AMAC - Komitee für Analysemethoden für Zusatzstoffe und Kontaminanten

Der Ausschuss für Analysemethoden für Zusatzstoffe und Kon­taminanten hat sich im Jahr 2014 u.a., mit folgenden Projekten beschäftigt.

In der Arbeit am Standard ISO/TS 27105 | IDF/RM 216:2009 Milch und Milcherzeugnisse - Bestimmung des Lysozymgehaltes mit HPLC (Hochdruckflüssigchromatographie) und Bestätigung mit LC/MS (Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie) wurde DIS (Draft International Standard) für Kommentierung vorgelegt/ Arbeit soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden/Ergebnisse des Ringversuches werden als IDF Bulletin publiziert.

Das im Rahmen des Projektes zur Technischen Spezifikation ISO/TS 15495 | IDF/RM 230 Milch, Milcherzeugnisse und Säug­lingsnahrung - Leitlinien für die quantitative Bestimmung von Melamin und Cyanursäure mit LC-MS/MS erarbeitete Dokument steht als ISO/TS Leitfaden zur Verfügung. CEN und AOAC wollen ebenfalls ein horizontaler Standard zur Bestimmung von Melamin und Cyanursäure ausbringen. Das Ziel dabei ist eine internatio­nale Norm zu erarbeiten.

Eine der Arbeitsgruppen des Ausschusses arbeitet an der Leitli­nien für die Validierung von Screening-Methoden für Antibiotikar­ückstände. Das Ziel dieses Projektes ist die Erstellung eines sehr genauen, international gültigen Leitfadens für die Validierung von Screening-Methoden. Aktuell läuft im Rahmen des Projektes die Diskussion über Transfervalidierung und Definition vom "blank milk". Ein endgültiger Entwurf soll nach der Kommentierung Anfang 2015 veröffentlicht und zirkuliert werden.

Projekte im SC HMM - Komitee für Harmonisierung der Mikrobiologischen Methoden

Dieser Ausschuss arbeitet derzeit unter dem deutschen Vorsitz von Frau Dr. Gerten.

Die allgemeine Tendenz zur zunehmenden Horizontalisierung des mikrobiologischen Bereichs wird auch in der Arbeit des IDF Ausschusses deutlich. Auf dem Programm stehen viele Arbeitspro­jekte, bei denen es um Kooperation oder Mitarbeit bei CEN oder ISO Gremien geht. Im Rahmen des ISO/TC 34/SC 9 Microbiology sind in für Milchwirtschaft relevanten Arbeitsgruppen die IDF Ver­treter präsent, die bei entsprechenden Projekten in diesem Gre­mium mitwirken.

Bei dem Projekt ISO/TS 22964 | IDF/RM 210. Milk and Milk Products - Detection of Enterobacter sakazakii handelt es sich um die Revision der technischen Spezifikation und ihre Umwand­lung in einen horizontalen Standard. Die Revision wird parallel mit CEN TC275 WG6 durchgeführt werden. Eine der Diskussions­fragen ist die taxonomische Umklassifizierung von 3 Enterobacter spp. als Cronobacter spp. und deren Einfluss auf den Standard und dessen Validierung.

Der Standard ISO 6730 | IDF 101. Milk - Enumeration of col­ony-forming units of psychrotrophic microorganisms - CCT at 6,5 °C wird zusammen mit der Norm ISO 17410:2001 Microbiology of food and animal feeding stuffs - Horizontal method for the enumeration of psychrotrophic microorganisms revidiert.

In der Arbeitsgruppen Statistik (ISO/TC 34/SC 9 WG 2) und Methodenvalidierug (ISO/TC 34/SC 9 WG 3) wurde die Spezifika­tion ISO/TS 19036:2006 Microbiology of food and animal feeding stuffs - Guidelines for the estimation of measurement uncertainty for quantitative determinations und die ISO Norm 16140:2003 Microbiology of food and animal feeding stuffs - Protocol for the validation of alternative methods (in verschiedenen Teilen) überarbeitet.

Bei der Überprüfung des Standards ISO 6887 Microbiology of the food chain - Preparation of test samples, initial suspension and decimal dilutions for microbiological examination wurden für den Teil 5: General rules for the preparation of milk and milk pro­ducts sowohl ein Projektleiter, als auch Experten aus IDF-Gremien gesucht. Die Inhalte in diesem Teil sollen an alle anderen Teile des Standards angepasst werden.

Relevanter für die Milchwirtschaft erscheint der Standard ISO 1 1290 Microbiology of the food chain - Horizontal method for the detection and enumeration of Listeria monocytogenes and other Listeria spp. (Teil 1 und 2) steht derzeit als Entwurf zu den technischen Kommentaren und wird danach als Endentwurf für die Schlussabstimmung an CEN/ISO weitergereicht.

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 25

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

GERMANY

IDF Veröffentlichungen in 2014 im Analytischen Bereich■ ISO 17758 | IDF 087 - Instant dried milk - Determination

of the dispersibility and wettability■ ISO 8968/1 | IDF 20/1 - Milk and milk products - Deter­

mination of nitrogen content and crude protein calculation - Part 1: Kjeldahl principle

■ Bulletin N° 471/2014 - Detection of inhibitors and anti­microbial residues in milk and dairy products by screening methods - Guidance on preparation of the test portion

■ Bulletin N° 474/2014 - Detecting antibiotic residues in milk - Guidance on the application of screening and con­firmatory methods in integrated dairy chain management

■ Bulletin N° 477/2014 - Determination of hen 's egg white lysozyme in milk and cheese - Interlaboratory collaborative study

Stellungnahmen des VDM auf Anfragen des IDF zur inter­nationalen Normung

Der VDM vertritt als Deutsches Nationalkomitee im Internati­onalen Milchwirtschaftsverband (IDF) die nationalen Interessen der gesamten deutschen Milchbranche. In dieser Funktion hat der VDM auch in diesem Jahr seine Stellungnahmen in Abstimmung mit den beteiligten Kreisen an IDF weitergeleitet. Diese umfassten die Bereiche der Milchinhaltstoffanalytik, der mikrobiologischen Untersuchungsverfahren und der Verfahrensautomatisierung.

Die Voraussetzung für eine nationale und milchwirtschaftlich fundierte Antwort auf die IDF-Anfragen ist die Befragung von Wissenschaftlern und Experten aus den hiesigen Forschungsein­richtungen und den Verbänden der deutschen Milchwirtschaft.

In allen Fällen wurde ein einheitliches Meinungsbild zu den angefragten Themen durch den VDM ermittelt (s. Übersicht).

Folgende Einrichtungen aus der Milchforschung und -wirtschaft waren an den Stellungnahmen beteiligt:

■ MIV - Milchindustrieverband e.V■ DBV - Deutscher Bauernverband e.V.■ muva Kempten■ Milchprüfring Bayern e.V.■ Milchprüfring Baden-Württemberg e.V.■ Ludwig-Maximilians-Universität München■ Universität Hohenheim■ Fachhochschule Hannover■ Tierärztliche Hochschule Hannover■ Max-Rubener-Institut■ Analytik in Milch (AIM), Produktions- und Vertriebs- GmbH

Aus der internationalen Harmonisierungsarbeit im Codex-Alimentarius

Die Codex-Alimentarius-Kommission (CAC) ist das gemein­same Gremium der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen.

Somit stellt sie das oberste Lenkungs- und Beschlussorgan für den Codex-Alimentarius dar. Die einheitliche Sammlung interna­tionaler Lebensmittelstandards beruht auf den Annahmen und Beschlüssen der Kommission. Die wesentliche Arbeit an den Codex-Standards erfolgt in den bestimmten Fach- oder Regional­gebieten zu geordneten Codex-Gremien.

Dok.-Nr. New Work Items/Neue Arbeitsprojekte

02/14

Revision des ISO 21187|IDF 196:2004 Aufbereitung von Hintergrundinformationen über die Notwendigkeit für die Erarbeitung einer Übertragungsbeziehung zwischen den Messwerten von Routine- und Referenzverfahren bei der quantitativen Bestimmung der bakteriologischen Qualität

03/14 Kodex Standard für Molkenpermeatpulver

Dok.-Nr. Questionaires/Umfragen

01/14

Milch und Milcherzeugnisse - Bestimmung des Stickstoffgehaltes - Teil 4: Bestimmung des Proteinstickstoff-Gehaltes und des Nichtproteinstickstoff-Gehaltes und Berechnung des tatsächlichen Proteingehaltes (Referenzverfahren) (ISO/ DIS 8968-4:2013)

02/14Strategie für den Nachweis von Hemmstoffen und Antibiotikarückständen in Milch: Leitlinien für die Anwendung von Screening- und Bestätigungsmethoden

06/14ISO 1 1816-1:2014-03 Milch und Milchprodukte - Bestimmung der Aktivität der alkalischen Phosphatase - Teil 2: Fluorimetrisches Verfahren für Käse

07/14ISO/DIS 19344|IDF 232 Fermentierte Milcherzeugnisse - Quantifizierung von Hydroxypropionsäurebakterien - Durchflusszytometrieverfahren

08/14 ISO/DIS 27105 | IDF 216 Milch und Käse Bestimmung des Hühnereiweiß-Lysozymgehaltes mittels HPLC

26Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

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Der Internationale Milchwirtschaftsverband IDF arbeitet inten­siv mit verschiedenen Komitees der Codex-Alimentarius-Kommis- sion (CAC) zusammen. Der VDM als Nationalkomitee nimmt an den Sitzungen relevanter Codex-Komitees teil. Die Kommission tagt jährlich abwechselnd in Rom und in Genf.

Sitzung der Codex-Alimentarius-Kommission 2014

Die wichtigste für die Milchwirtschaft Entscheidung wurde das ehemals vertagte Codex-Komitee für Milch und Milchpro­dukte wieder belebt und CCMMP soll einen neuen Standard für Schmelzkäse erarbeiten. Ziel ist es, bis 2016 einen neuen Codex­standard „Schmelzkäse" zu verabschieden. Eine Arbeitsgruppe, die gemeinsam von Neuseeland und Uruguay geleitet wird, soll bereits Ende 2014/Anfang 2015 tagen und einen Standardent­wurf erarbeiten.

Die Entscheidung, einen neuen Codexstandard für „Molkenper­meatpulver" zu erarbeiten, soll erst 2015 fallen. Wenn der däni­sche Antrag die notwendige Unterstützung im CCMMP erhält, will die CAC endgültig im Juli 2015 darüber entscheiden, ob ein neuer Standard „Molkenpermeatpulver" erarbeitet werden soll. Dänemark und Neuseeland haben den gemeinsamen Vorsitz der elektronischen Arbeitsgruppe.

Die CAC hat in ihrer Sitzung nochmals die weltweite Bedeu­tung des Codex Alimentarius für die Lebensmittelsicherheit und die Produktqualität hervorgehoben. Ziel des Codex Alimentarius sei es, faire Handelspraktiken weltweit sicherzustellen und Han­delshemmnisse zu vermeiden. Betont wurde darüber hinaus, dass sämtliche Entscheidungen der CAC auf wissenschaftlichen Fakten basieren sollen.

Die CAC hat entschieden, das CCMMP wieder zu eröffnen. Es soll zunächst aber nur auf schriftlichem Wege arbeiten. Diese Ent­scheidung beruht im Wesentlichen auf der von der CAC getrof­fenen Entscheidung zu „Schmelzkäse" und den Entwicklungen betreffend eines möglichen neuen Codexstandard für „Molken­permeatpulver". Die endgültige Entscheidung über die Wiederer­öffnung des CCMMP will die CAC im Juli 2015 treffen.

Es wird interessant sein zu sehen, ob die einzelnen Staaten nun von der Möglichkeit Gebrauch machen werden, zu beantra­gen, weitere Milchthemen auf die Codex-Agenda zu setzen (z.B. „Analog"-Produkte etc.).

Die CAC hat nach eingehender Diskussion über den Bericht der von ihr eingesetzten Arbeitsgruppe und deren Empfehlun­gen beschlossen, dass das CCMMP einen neuen Codexstandard „Schmelzkäse" erarbeiten soll. Damit konnten sich die Länder Panama, Costa Rica, Kolumbien, Brasilien, Ecuador, Dominika­nische Republik, Kenia, Jordanien, Libanon, Afghanistan, Iran und Ägypten, die dies im Plenum der CAC erneut nachdrücklich gefordert haben, durchsetzen. Lediglich die Vereinigten Staaten von Amerika und die Schweiz haben sich gegen die Erarbeitung

eines neuen Codexstandards „Schmelzkäse" ausgesprochen. Die Vertreter der EU-Kommission und der anwesenden EU-Mitglied- staaten haben geschwiegen!

Der Vorsitzende der CAC hat aber deutlich gemacht, dass die CAC und das Exekutiv-Komitee der CAC, das in der letzten Woche keine Empfehlung an die CAC bezüglich „Schmelzkäse" ausgesprochen hat, die Arbeiten genau verfolgen werden. Sollte sich erneut zeigen, dass die Erarbeitung eines Codexstandards „Schmelzkäse" nicht Erfolg versprechend voranschreitet, werden beide zeitnah eingrei­fen und die dann notwendigen Entscheidungen treffen.

Ziel ist es, bis 2016 einen neuen Codexstandard „Schmelzkäse" zu verabschieden. Die Erarbeitung soll den Empfehlungen der Arbeitsgruppe folgen und den rechtlichen Rahmen für „Schmelz­käse" definieren. „Dabei soll auch den unterschiedlichen natio­nalen Präferenzen, insbesondere bzgl. der Produktzusammenset­zung Rechnung getragen werden. Ferner soll der Standard flexibel gefasst werden, um die unterschiedlichen nationalen Vorausset­zungen und Präferenzen bezüglich der Kernthemen Mindestkä­segehalt, Verwendung von anderen Milchzutaten und Akzeptanz der Verwendung von Stärke und Gelatine unterzubringen." Der neue Standard soll entsprechend der Struktur des existierenden Allgemeinen Codexstandards „Käse" (CODEX STAN 283-1978) gefasst werden, der weite Regelungen bzgl. Anwendungsbereich, Produktdefinition, wesentliche Zusammensetzung und Qualitäts­faktoren, Kennzeichnung etc. enthält.

Die CAC hat das CCMMP reaktiviert, damit die Erarbeitung des Standards unter der Leitung des CCMMP erfolgt. Gleichzeitig soll eine Arbeitsgruppe, die gemeinsam von Neuseeland und Uruguay geleitet wird, bereits Ende 2014/Anfang 2015 tagen, um einen Standardentwurf zu erarbeiten, der dann auf Stufe 3 des Codex­Annahmeverfahrens durch das CCMMP der CAC im Juli 2015 vorgelegt werden soll.

Wie zu hören ist, hat die EU-Kommission angeboten, die Sit­zung der Arbeitsgruppe in Brüssel abzuhalten. Abhängig von den Fortschritten bei der Erarbeitung des Codexstandards „Schmelz­käse" soll dann auch entschieden werden, ob das CCMMP eine Sitzung einberufen soll, was wohl auch davon abhängen wird, ob bis dahin weitere Milchthemen von den Codex-Mitgliedern auf die Agenda gesetzt werden.

Dänemark hat den Antrag gestellt, einen Codexstandard für „Molkenpermeatpulver" zu schaffen. Von dem ursprünglichen Ansinnen, zunächst einen (regionalen) europäischen Codex­standard zu schaffen, wurde abgegangen. So hat Dänemark mit Unterstützung der EU-Kommission beantragt, einen weltweit gültigen Codexstandard „Molkenpermeatpulver" zu schaffen. Erfasst werden soll in dem Codexstandard Molkenpermeatpulver als Zutat für Lebensmittel. Begründet wird der Antrag u.a. mit Handelsproblemen und Importbeschränkungen auf bestimmten Märkten. Zudem gewinne der Handel mit diesem Produkt mehr und mehr an Bedeutung.

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 27

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

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Das Exekutiv-Komitee der CAC, das die Entscheidungen der CAC in der letzten Woche vorbereitet hat, ist der Auffassung, dass das von Dänemark eingereichte Projektdokument zunächst weitere Konsultationen mit anderen Ländern erfordere und wei­tere Informationen über den internationalen Handel mit diesen Produkten vorgelegt werden sollen. Ferner wurde festgehalten, dass die Erarbeitung eines solchen Standards in die Zuständigkeit des CCMMP fällt. Das Exekutiv-Komitee hat der CAC empfohlen, zunächst eine elektronische Arbeitsgruppe einzurichten, um das Projektdokument von Dänemark zu überarbeiten bevor es dem CCMMP vorgelegt werden soll.

Die CAC hat diese Empfehlung angenommen und eine elektro­nische Arbeitsgruppe eingerichtet. Diese wird nun das vorgelegte Projektdokument überarbeiten und dem CCMMP ein Diskussi­onspapier vorlegen. Wenn der dänische Antrag die notwendige Unterstützung im CCMMP erhalten wird, hat die CAC endgültig im Juli 2015 darüber zu entscheiden, ob ein neuer Codexstandard „Molkenpermeatpulver" erarbeitet werden soll. Dänemark und Neuseeland haben den gemeinsamen Vorsitz der elektronischen Arbeitsgruppe.

Die Zusatzstoffvorschriften in den Codex-Produktstandards sollen - sofern notwendig - dem Allgemeinen Codexstandard für „Lebensmittelzusatzstoffe" (CODEX STAN 192-1995) angepasst werden. Offen ist noch, ob davon auch Codex Milchproduktestan­dards betroffen sein werden.

Analyse und Probenahmeverfahren im Codex

Das Kodex-Komitee für Analyse- und Probenahmeverfahren (CCMAS) befasste sich 2014 mit Diskussionspunkten, die zur weiteren Etablierung vom wirksamen Lebensmittelkontrollsystem im internationalen Handel beitragen sollen. Durch die aktuellen Diskussionen in Arbeitsgruppen und zwischen den Mitgliedsorga­nisationen wird die Strategie für die Steigerung der Effizienz und einer wissenschaftlich begründeten einheitlichen Verwendung von Analysemethoden verwirklicht.

Die Frage der Probenahme- und Testmethoden spielt eine bedeutende Rolle im globalen Agrar- und Lebensmittelhan­del. Diese Methoden werden benutzt, um herauszufinden, ob die exportierten oder importierten Erzeugnisse den spezifi­schen technischen Anforderungen entsprechen. Die lücken­hafte Verwendung solcher Methoden kann dazu führen, dass einige Produktlieferungen zu Unrecht angenommen oder abgelehnt werden.

Wenn keine klar definierten, wissenschaftlich begründeten „Spielregeln" vorhanden sind, führt dies zur häufigen Anwen­dung von ad hoc Methoden, zu inkonsequenten Entscheidungen und als Ergebnis zu vermehrten Handelsdisputen zwischen den Ländern.

Aus diesem Grund formulierte das CCMAS die Grundprinzi­pien der Probenahme- und Testmethoden (CAC/GL 83-2013). Um dieses Dokument zu ergänzen und „nutzerfreundlicher" zu machen, wurde letztes Jahr die Erarbeitung von Begleittexten durch eine elektronische Arbeitsgruppe unter deutscher Leitung initiiert. Diese Erläuterungen sollen dem Verständnis der Grund­prinzipien seitens der Staatsbehörden dienen und den Handels­partnern helfen, die entsprechenden Methoden einzusetzen, um entscheiden zu können, ob konkrete Warenlieferungen die technischen Spezifikationen erfüllen oder nicht. Die durch die Arbeitsgruppe erarbeiteten ergänzenden Erläuterungen wurden während der Komitee-Sitzung diskutiert und redigiert. Es wurde entschieden, dass sie nicht als Anhang zum Hauptdokument, son­dern als Teil des Haupttextes integriert werden. Die Formulierung weiterer begleitender Erklärungen zu den Prinzipien der Probe­nahme- und Testmethoden wird weiterhin in der elektronischen Arbeitsgruppe bis zur nächsten Komitee-Sitzung laufen.

Der IDF hat zusammen mit dem ISO/TC34/SC5 im Vorfeld der Sitzung das Kodex-Komitee über die Aktualisierung von Analy­semethoden aus dem Bereich Milch und Milcherzeugnisse infor­miert. Zwei Normen, ISO 8968-1|IDF 20-1:2001 und ISO 8968- 2|IDF 20-2:2001, wurden überarbeitet und in eine neue Norm ISO 8968-1|IDF 20-1:2014 zusammengelegt. Diese Norm ersetzt auch den alten Standard IDF 92:1979/ISO 5549:1978. Das Komi­tee hat diese Aktualisierungen während der Sitzung bestätigt.

Der IDF hat darauf hingewiesen, dass im Rahmen dieser Nor­mungsarbeit die Methodik überarbeitet und zahlreiche Ringstudien für die Validierung des Standards durchgeführt wurden. Es geht dabei um folgende Produkte: Kuhmilch mit reduziertem Fettgehalt, Ziegenvollmilch, Schafvollmilch, Käse, Milchpulver und Milchpul­vererzeugnisse einschließlich Säuglingsanfangsnahrung auf Milch­pulverbasis, Milcheiweißkonzentrat, Molkenproteinkonzentrat, Kasein und Kaseinate. Der IDF schließt nicht aus, dass als Ergebnis dieser Überarbeitung der ISO|IDF Standard technisch nicht mehr gleichwertig mit dem AOAC Standard 991.20 sein wird. Das Kodex­Komitee hat dazu beschlossen, den AOAC Standard 991.20 vor­erst zu behalten und den Verband der Analytischen Gemeinschaft (AOAC) zu bitten, den Standard demnächst zu überprüfen.

Der IDF hat das Komitee darüber informiert, dass der veraltete Standard IDF 165:1993 zurückgezogen wurde. Außerdem weisen der IDF und der ISO/TC34/SC5 darauf hin, dass die aktuelle Ver­sion des Codex STAN 234 - 201 1 nicht alle Änderungen der IDF/ ISO Analysemethoden enthält, die seit 2008 aktualisiert wurden.

Drei Diskussionspapiere wurden auf der Kodex-Sitzung dieses Jahr präsentiert. Der eine davon wurde von der Arbeitsgruppe unter der Leitung der USA vorbereitet und befasst sich mit der Vorgehensweise bei der Festlegung von Kriterien für die Multi- analyt-Methoden, die Methoden, die Toxizitätsäquivalenzfaktoren (TEF) anwenden, und die Typ I Methoden (offizielle Kodex-Metho­den). Es wurde beschlossen, dass die Arbeit in diesem Bereich in zwei unterschiedlichen Arbeitsgruppen fortgesetzt wird: die erste

28Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

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Gruppe wird sich auf die Erarbeitung der Kriterien für die Typ I Methoden und die zweite auf die Entwicklung von Kriterien für die Multianalyt-Methoden, konzentrieren.

Der zweite Diskussionsbeitrag hatte zum Ziel, das systematische und einheitliche Vorgehen für die regelmäßigen Aktualisierungen der Methoden zu entwickeln. Die Arbeitsgruppe unter der Lei­tung von Brasilien, hatte die Aufgabe drei spezifische Vorschläge für die Diskussion zu präsentieren: eine einheitliche Quelle (als Dokument oder Datenbank) für alle vorhanden CCMAS-Metho- den; einen Prozess (Vorgehensweise) für die Aktualisierung der Methoden sowie einen Plan für die Setzung von Prioritäten in der Bestätigung oder Überprüfung von aktuellen Methoden im CODEX STAN 234-1999. Nach den Diskussionen während der Kodex-Sitzung wurde entschieden, dass die offene elektronische Gruppe weiter tätig sein und folgende Aspekte erarbeiten wird: eine einheitliche bearbeitbare Liste der Analysemethoden CODEX STAN 234-1999; eine auf bearbeitbare Gruppen geteilte Metho­denliste (auf Basis der entwickelten Prioritätskriterien) und die Durchführung eines Validierungsverfahrens für eine der Metho- den-Gruppen. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden nächstes Jahr diskutiert.

Der dritte Diskussionsbeitrag wurde vom Inter-Agency Meeting (IAM) vorbereitet und präsentierte die Fragen der Probenahme in Kodex-Standards. Das Papier enthält Empfehlungen und Vor­schläge für die praktische Anwendung der besten Probenahme­Prinzipien (z.B., Selbstkontrolle, Messunsicherheit, pragmatischer Ansatz bei Probenahmen) in die Standards. Als nächster Schritt werden in diesem Bereich praktische Beispiele von Probenahme­Plänen entwickelt. Die Arbeitsgruppe soll auch eine kurze Erklä­rung der Anwendung von Probenahme und Messunsicherheit in Produktkontrollen vorbereiten, die Beispiele mit konkreten Rat­schlägen (case-by-case) für die Berücksichtigung von Messunsi­cherheiten in Probenahme entwickeln und die Methoden für die Bestimmung der Ergebnisse von Messunsicherheiten erarbeiten (wie z.B. Probenteilung, Probenbearbeitung und Analyse).

Lebensmittelkennzeichnung

Das Codex Komitee für Lebensmittelkennzeichnung behandelte folgende wichtige Themen im Jahr 2014:

Zu den Kennzeichnungsregelungen im Codexstandard für nicht- fermentierte Sojabohnen-Produkte, der vom Codexkomitee Asien (CCASIA) erarbeitet wird, hatte das CCFL bereits in seiner letz­ten Sitzung Stellung genommen und die Verwendung des Wortes „Sojamilch" nicht akzeptiert und die Kennzeichnungsvorschläge an das CCASIA zurück verwiesen, mit der Aufforderung, die im Codex Alimentarius bestehenden Bezeichnungsschutzregelungen für Milch und Milchprodukte (Allgemeiner Codexstandard für die Verwendung von Milchbezeichnungen - GSUDT - CODEX STAN 206-1999) zu beachten.

Der Standardentwurf befindet sich auf Stufe 5 des Codex­Annahmeverfahrens. Die Codex Alimentarius Kommission (CAC) hat das CCASIA aufgefordert, die o.g. Kennzeichnungsregelungen im Lichte der Feststellungen des CCFL in seiner nächsten Sitzung Anfang November 2014 zu überarbeiten.

Weiterhin streitig ist die Schaffung eines Claims „transfettsäu­refrei" im Rahmen der Codex-Leitlinien über die Verwendung von Nutrition- und Health Claims (CA/GL 23-1997). Die WHO, die der­zeit die Definition von Transfettsäuren überarbeitet, spricht sich weiterhin für die Festlegung von Voraussetzungen für die Verwen­dung eines solchen Claims aus. Auch die Mehrheit der Mitglieder des CCFL hatte sich in seiner letzten Sitzung dafür ausgesprochen, einen solchen Claim zu schaffen und hatte das Codexkomitee für diätetische Lebensmittel (CCNFSDU) gebeten, die Bedingungen für einen solchen Claim auszuarbeiten. Kanada hat nun einen Vor­schlag hierzu erarbeitet, der in der nächsten Sitzung des CCNFSDU, die Ende November 2014 stattfinden wird, diskutiert werden wird.

Der Internationale Milchwirtschaftsverband (IDF) hat gegen­über dem CCNFSDU Stellung genommen und sich gegen die Schaffung eines solchen Claims ausgesprochen. In der Sitzung des CCFL hat IDF ferner darauf hingewiesen, dass zudem die laufenden Arbeiten von IDF und ISO an einer Methode für die Feststellung von Transfettsäuren abgewartet werden sollen, die frühestens Mitte 2015 abgeschlossen sein werden.

Die Kennzeichnung des Mindesthaltbarkeitsdatums und des Verbrauchsdatums sind im Allgemeinen Codexstandard für die Kennzeichnung vorverpackter Lebensmittel (GSLPF - CODEX STAN 1-1985) geregelt. Aufgrund der Tatsache, dass es welt­weit zahlreiche unterschiedliche Kennzeichnungssysteme gibt und unterschiedliche Begrifflichkeiten auf den Verpackungen verwendet werden, hatte die CAC bereits 2013 entschieden, die bestehenden Regelungen zu überarbeiten, um die Verwirrung auf Verbraucherseite wie auch im internationalen Handel abzustellen.

Die Datumskennzeichnung ist nach Auffassung der CAC eines der Schlüsselelemente der Lebensmittelkennzeichnung. Sie hat das Ziel, dass die Verbraucher ein Lebensmittel sicher und optimal verwenden können. Ferner gebe es auch Potential, Lebensmittel­abfälle durch von eine einheitliche Verwendung und einem ein­heitlichen Verständnis von Datumskennzeichnung auf weltweiter Ebene zu verringern.

Die EU-Kommission hat aufgrund dieser Diskussion auf die Regelungen in der Verordnung (EU) Nr. 1 169/201 1 (Lebensmit- telinformations-Verordnung - LMIV) Bezug genommen. Die EU- Kommission und auch IDF haben ferner deutlich gemacht, dass es wichtig sei, bei einer Datumskennzeichnung weiterhin zu unter­scheiden, ob sie sich auf die organoleptischen Eigenschaften eines Produkts bezieht (Mindesthaltbarkeitsdatum - „best before") oder auf Sicherheitsaspekte (Verbrauchsdatum - „use-by"). Das Verbrauchsdatum sollte nur bei Lebensmitteln verwendet werden, die aus mikrobiologischer Sicht besonders leicht verderblich sind.

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Geschäftsbericht 2014/201 5Normung und Harmonisierung

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Sehr kontrovers wurden die Begriffsbestimmungen in sec. 2 GSLPF und die Kennzeichnungsregelungen und Aufbewahrungs­hinweise in sec. 4.7 GSLPF diskutiert. Die Definitionen Mindest­haltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum wurden leicht modifi­ziert. Bei der Definition des Verbrauchsdatums konnte verhindert werden, dass auch auf Nährwertaspekte abgestellt wird. Beide Begriffsbestimmungen stehen weiterhin in Einklang mit der LMIV

Bei den Begriffsbestimmungen „Abpackdatum" und „Herstel­lungsdatum" wird jeweils der erläuternde Satz aufgenommen, dass diese Daten keinen Hinweis auf die Haltbarkeit des Produk­tes darstellen. Die Begriffsbestimmung „zu verkaufen bis-Datum" wird im GSLPF ersatzlos gestrichen.

Da zahlreiche Aspekte, wie die Art und Weise der Datumskenn­zeichnung und bei welchen Produkten auch zukünftig eine Datumskennzeichnung nicht vorgeschrieben ist, umstritten sind, wurde der Überarbeitungsentwurf des GSLPF auf Stufe 3 des Codex-Annahmeverfahrens belassen.

Offen ist weiterhin, ob die Allgemeinen Codex-Leitlinien für die Verwendung des Begriffs „Halal" (CAC/GL 24-1997) überarbeitet werden. Aus Zeitgründen konnte sich das CCFL nicht mit dem von Ägypten vorgelegten Vorschlag für eine Überarbeitung befassen.

Auch die Diskussion über den Antrag Indiens, einen Codexstan­dard für die Kennzeichnung von Großhandelsverpackungen zu schaffen, wurde aus Zeitgründen auf die nächste Sitzung vertagt.

Die Interessen der Deutschen Milchwirtschaft bezüglich der Lebensmittelkennzeichnung werden auf Codex-Ebene von Herrn Dr. Rieke (MIV) vertreten.

Lebensmittelhygiene im Codex

Auch das Komitee für Lebensmittelhygiene (CCFH) arbeitete 2014 an einigen für die Milchwirtschaft relevanten Themen.

Das Komitee hat den Fortschrittsbericht über die Aktivitäten des gemeinsamen FAO/WHO Sachverständigenausschusses für mikrobiologische Risikobewertung (JEMRA) besprochen. Der Aus­schuss begleitet die Arbeit des Codex-Komitees im Bereich der mikrobiologischen Risikobewertung (MRA) und erstellt relevante wissenschaftliche Gutachten. Derzeit werden von CCFH mikro­biologische Kriterien für Lebensmittel erarbeitet und JEMRA soll sieben entsprechende Beispiele als wissenschaftliche Publikatio­nen vorbereiten. Aktuell sind vier von sieben Publikationen fertig. Diese werden demnächst in der „peer reviewed" Zeitschrift „Food control" veröffentlicht, aber auch auf den Webseiten von FAO und WHO zugänglich sein. Anfang 2015 sollen alle sieben Beispiele zur Veröffentlichung fertig gestellt sein. Der Ständige Ausschuss für Mikrobielle Hygiene des IDF wird diese Arbeit wei­terhin verfolgen.

Ein weiteres Thema, das u.a. Protein- oder Milchpulver betrifft, ist die Entwicklung des Leitfadens für Hygienepraxis für Lebens­mittel mit geringem Feuchtigkeitsgehalt. Der Entwurf des Leitfa­dens wurde von einer Arbeitsgruppe zur aktuellen Sitzung des Komitees vorbereitet. Der nächste Schritt in diesem Vorhaben soll die Entwicklung eines Risiko-Ranking Models sein.

Der vorgeschlagene Entwurf dieses Leifadens regte viele Dis­kussionen während der Sitzung an. Der Sachverständigenaus­schuss JEMRA hat Lebensmittel mit geringem Feuchtigkeitsgehalt in acht Gruppen hinsichtlich der Risiken, die mit dem Auftreten von Bacillus cereus, Clostridium botulinum, Clostridium perfrin- gens, Cronobacter spp., Escherichia coli, Salmonella spp., Staphy­lococcus aureus, Listeria monocytogenes und Enterobacteriaceae verbunden sind, eingeteilt. Die Protein- und Milchpulverprodukte sind dabei auf Platz zwei gelandet (die Babynahrung wird in diese Kategorie nicht aufgenommen).

Der IDF hat sich sehr aktiv darum bemüht, dass die Definition von „Trinkwasser", die für die Reinigung von Lebensmittelkon­takt-Flächen benutzt wird und in vielen Stellen des Dokumentes auftritt, geändert wird. Der Verband hat durch Konsultation von Hauptakteuren erreicht, dass in entscheidenden Stellen („Nass­reinigung") der Hinweis auf Trinkwasser entfernt wird.

Das Komitee für Lebensmittelhygiene arbeitet an der Frage der mikrobiologischen Sicherheit der therapeutischen und ergän­zenden Fertignahrungsmittel, die bei starker und akuter Mange­lernährung benutzt werden. Dazu kommt, dass UNICEF vorge­schlagen hat, dass ein neuer Standard für diese Nahrungsmittel entwickelt werden soll. Derzeit werden mikrobiologische Risiko­faktoren eingestuft, damit deren Priorität für diese Lebensmittel­kategorie definiert werden können. Der Bakterie Salmonella spp. wurde höchste Priorität eingeräumt. Die entsprechenden Aus­schüsse des IDF werden die Arbeit in diesem Bereich beobachten und eventuell kommentieren.

Einer der größten Arbeitsgebiete des Komitees stellte die Vor­bereitung eines Dokumentes über statistisch-mathematische Gegebenheiten zu Prinzipien und Leitlinien für die Erstellung und Anwendung von mikrobiologischen Kriterien in Lebensmitteln dar. Eine elektronische Arbeitsgruppe arbeitete an diesem Dokument und hat bereits einen Entwurf, der als Frage-Antwort Publikation strukturiert wurde, vorgestellt. Das Codex-Komitee hat entschie­den, dass dieses Dokument als FAO/WHO Publikation veröffent­licht wird und nicht als Anhang zu o.g. Prinzipien und Leitlinien.

Es wird auch vorgeschlagen, dass der IDF sich an der Arbeit an den Leitlinien zur Anwendung von allgemeinen Grundsätzen der Lebensmittelhygiene für die Kontrolle lebensmittelbedingter Para­siten aktiv beteiligen wird, weil einige der Aspekte dieses Papiers einen Bezug zur Milch zu haben scheinen. Der IDF wird auch an der Bearbeitung von allgemeinen Grundsätzen der Lebensmittel­hygiene (CAC/RCP 1-1969) mitarbeiten.

30Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Umweltschutz und Technik

GERMANYUmweltschutz und Technik

Der Umweltschutz ist einer der Arbeitsschwerpunkte des Internationalen Milchwirtschaftsverbandes (IDF). Nachstehend werden die wichtigsten Projekte aus dem Jahr 2014 in diesem Bereich vorgestellt.

FAO LEAP-Projekt: IDF einer der wichtigsten Projektpart­ner

Im Rahmen des sog. LEAP-Projektes der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sollen wissenschaftsbasierte, nachvollziehbare und praktische Leitlinien entwickelt werden, mit deren Hilfe die Umweltauswirkungen der Tierhaltung entlang der Lieferkette erfasst und reduziert werden können.

LEAP besteht aus vier Komponenten:

■ Berechnungsleitlinien für Treibhausgasemissionen im jeweiligen Sektor,

■ Datenbank mit Treibhausgasemissionen aus der Futtermittelerzeugung,

■ Weitere Umweltindikatoren (Wasser, Biodiversität),■ Strategie und Kommunikation.

An der Arbeit im branchenübergreifenden LEAP-Projekt (Live­stock Environmental Assessment and Performance Partnership) sind inzwischen 11 Organisationen aus dem Privatsektor, 6 Länder (u.a. Frankreich, Niederlande, Neuseeland), zahlreiche NGOs (u.a. WWF) und Beobachter (UNEP, ISO, OIE, Europäsiche Kommission) beteiligt. Der Internationale Milchwirtschaftsverband (IDF) ist einer der wichtigsten Projektpartner.

IDF beteiligt sich am Dairy PEF-Projekt der EU-Kommis- sion

Die Umweltwirkung von Produkten und Organisationen soll künftig nach einer EU-weit einheitlichen Methode gemessen und transparent kommuniziert werden. Ein Teilprojekt befasst sich

mit den Milchprodukten (Dairy Product Environmental Footprint Project, Dairy-PEF).

An dem Dairy PEF beteiligen sich Molkereien, Molkerei­verbände, Handel, Verwaltung, Forschung sowie die Zulie­ferindustrie. Der Internationale Milchwirtschaftsverband (IDF) engagiert sich insbesondere bei der Erarbeitung der Berechnungsleitlinien.

Neues IDF Projekt: Innovative Praktiken für umwelt­freundliche Milchverarbeitung

Die Mitgliedsstaaten des Internationalen Milchwirtschaftsver­bandes (IDF) haben dem neuen Projektvorschlag des Umweltaus­schusses zu „Innovative Practices for Eco-Friendly Dairy Proces­sing" zugestimmt.

Ziel des Projektes ist es, eine Reihe von Publikationen mit praktischen Beispielen für innovative, zukunftsfähige Techno­logien im Bereich Umweltschutz in der Milchverarbeitung zu entwickeln.

Dabei sollen die Praktiken, die idealerweise weltweit anwend­bar sind bzw. die Beispiele in drei Kategorien unterteilt werden:

■ Messung und Überwachung des Energie- und Wasserverbrauchs

■ Technische Lösungen zur Energieeinsparung und Reduk­tion des Carbon Footprints (z.B. energieeffiziente Geräte, Wärmerückgewinnung)

■ Technische Lösungen zum effizienten Umgang mit Wasser (z.B. Wiederverwendung von Wasser, umweltfreundliche Reinigung)

Die Leitung der Arbeitsgruppe übernahm Herr Piercristiano Brazzale (IDF NC Italy). Das Projekt wird vom IDF Ausschuss für Milchwissenschaft und Technologie (SC Dairy Science and

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 31

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Geschäftsbericht 2014/201 5Umweltschutz und Technik

GERMANY

Technology, SC DST) unterstützt. Der VDM sowie die deutschen Experten werden sich an der Arbeit beteiligen.

Der Ständige Ausschuss für Umweltschutz (SC ENV) des IDF tagte in Paris

Am 02. Dezember 2014 fand in Paris unter der Leitung von Sophie Bertrand (CNIEL) und Anna-Karin Modin Edman (Arla Foods) eine Sitzung des Ständigen Ausschusses für Umweltschutz (SC ENV) des Internationalen Milchwirtschaftverbandes (IDF) statt.

Diskutiert wurden in Paris vor allem die laufenden Arbeitspro­jekte sowie die Strategie des IDF im Bereich Umweltschutz.

Des Weiteren wurde über die Fortschritte in der Implementie­rung des sog. Dairy Sustainability Framework (DSF) berichtet, das von der Global Dairy Agenda for Action (GDAA) ins Leben gerufen wurde. Derzeit beteiligen sich weltweit allerdings nur etwa 40 Unternehmen bzw. Organisationen an der DSF.

Sehr ausführlich wurde über die Revision des IDF-Leitfadens (Bulletin 445/2010) "A Common Carbon Footprint Approach for Dairy: The IDF Guide to Standard Lifecycle Assessment Methodo­logy for the Dairy Sector" diskutiert. Die Berechnungsmethodik sollte im Punkt „Allokation" an die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst werden.

Herr Marcin Preidl (VDM) berichtete über die Fortschritte bei der Erarbeitung einer Berechnungsmethodik für den Water Foot­print. In die Arbeit an dem Dokument wurden innerhalb der letz­ten Monate mehrere externe Experten einbezogen und um ihre Anmerkungen gebeten. Das finale Dokument liegt vor und soll im Jahr 2015 veröffentlicht werden

Im Rahmen der Sitzung wurde Herr Marcin Preidl (VDM) zum Vize-Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses für Umweltschutz (SC ENV) gewählt.

Umweltbilanz von Milch und Milcherzeugnissen: Das VDM/ MIV Kooperationsprojekt mit IFEU ist abgeschlossen

Der Verband der Deutschen Milchwirtschaft e.V. (VDM) hat nach zweijähriger Arbeit zusammen mit dem Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) und dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) das Projekt über die Umweltbilanz von Milch- und Milcherzeugnissen abgeschlossen.

Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass sich die Energieef­fizienz der Milchverarbeitung in den letzten 20 Jahren deut­lich verbessert hat (siehe Abbildung 1, heute ca. um 16 % geringerer Endenergiebedarf pro Tonne angelieferter Milch).

Auch die Treibhausgasbilanz der Milcherzeugung ist deut­lich besser geworden (heute ca. um 20 % geringere Treibhaus gasemissionen).

Abbildung: Endenergiebedarf der deutschen Molkereiwirtschaft je Tonne angelieferter Milch in den Jahren 1993 und 2010, differenziert nach Energieträgern

Die Milchverarbeitung trägt heute bei typischen Produktions­verfahren je nach Milchprodukt 5 - 25 % zu den Treibhaus­gasemissionen und 15 - 40 % zum Primärenergiebedarf pro Kilogramm Produkt bei. Für die übrigen Umwelteinwirkungen (eutrophierende und versauernde Emissionen, Flächenbedarf) ist die Milchverarbeitung kaum von Bedeutung.

Alle vier Produktlinien zeigen, dass die Strom- und Wärme­bereitstellung sowie der Strom- und Wärmebedarf die wich­tigsten Stellgrößen für die Optimierung der Treibhausgasbi­lanz und des Energiebedarfs in Molkereien sind.

Hier bestehen noch erhebliche Einsparpotenziale durch den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern, Kraft-Wärme-Kopp- lungsanlagen und Energiemanagementsystemen.

Betrachtet man den Gesamtlebensweg, beeinflusst die Mil­cherzeugung die Umweltbilanz bei fast allen Produkten und Wir­kungskategorien am stärksten. So sind die treibhauswirksamen Emissionen hauptsächlich auf die Verdauungsemissionen der Kühe und die Lagerung und Ausbringung des anfallenden Wirt­schaftsdüngers zurückzuführen.

Die Anlieferungsentfernungen spielen entgegen landläufigen Meinungen nur eine geringe Rolle für die Umweltbilanz von Milchprodukten. Die Distribution der Milchprodukte ist zwar nicht ganz so relevant wie die Milchverarbeitung, aber immer noch deutlich relevanter für die Umweltbilanz als die Anlieferung.

Hohe Einsparpotenziale bestehen hauptsächlich bei der Küh­lung im Einzelhandel. Verbraucher haben vor allem mit ihrem Einkaufsverhalten hohen Einfluss auf die Umweltbilanz der von ihnen konsumierten Produkte. Zur Optimierung der Umweltbilanz sollten Verbraucher auf drei Handlungsfelder achten: die Vermei­dung zusätzlicher PKW-Fahrten, geringe Abfallquoten und ener­gieeffiziente Kühlschränke.

32Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Umweltschutz und Technik

GERMANY

Online Emissions- und Ressourcenrechner

Im Rahmen des Projektes wurde für die Mitglieder ein Emissi­ons- und Ressourcenrechner entwickelt - ein hilfreiches Online­Tool, um unternehmens- und produktspezifische Klimagas- und Energiebilanzen von Molkereiprodukten zu erstellen.

Der Rechner befindet sich unter: www.ifeu.de/milchrechner

Abbildung: Online-Tool Klima- und Energierechner für die Deutsche Milchwirtschaft

Die Zugangsdaten sowie die vollständige Fassung des Berich­tes können beim VDM erfragt werden.

Das Projekt, das im Mai 2012 startete, wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft auf­grund eines Beschlusses des deutschen Bundestages gefördert. Projektträger war die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Die Revision des BVT-Merkblattes Nahrungsmittel-, Getränke- und Milchindustrie offiziell gestartet

Die EU-Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Vermin­derung der Umweltverschmutzung (IVU, 2008/1/EC) wurde 2010 durch die Industrieemissions-Richtlinie (IED, 2010/75/EU) ersetzt. Einher gingen damit einige bedeutende Änderungen. Eine Neue­rung der Richtlinie ist die stärkere Verbindlichkeit der unter dieser Richtlinie erarbeiteten Merkblätter über Beste Verfügbare Techni­ken (BVT) in den jeweiligen Branchen.

Die in einem eigenständigen Dokument veröffentlichten BVT Schlussfolgerungen mit aus den BVT abgeleiteten Emissions­grenzwerten sind verbindlich umzusetzen und haben so direkte Auswirkungen auf die Genehmigungspraxis in der gesamten EU.

In diesem Zusammenhang hat Ende Januar 2014 auf Initia­tive des Umweltbundesamtes (UBA) eine sogenannte „erweiterte nationale Arbeitsgruppe", bestehend aus Behördenvertretern und Vertretern der betroffenen Industriezweige sowie Umwelt­verbänden, ihre Arbeit aufgenommen.

Bis Ende Mai dürften europaweit alle Branchen der Ernäh­rungsindustrie ihre Änderungsvorschläge zum bestehenden BREF-Dokument „Nahrungsmittel-, Getränke- und Milchindust­rie" dem Sevilla-Büro übermitteln. Die deutsche Milchindustrie thematisierte insbesondere die Repräsentativität und Aktualität der sog. „Besten Verfügbaren Techniken" und die europaweite Anwendbarkeit der Grenzwerte.

Die deutsche Branchenposition ist sowohl in die offizielle Posi­tion des Umweltbundesamtes (UBA) sowie des Europäischen Mil­chindustrieverbandes (EDA) miteingeflossen.

Vom 27.-30. Oktober 2014 fand in Sevilla unter Leitung des europäischen IPPC-Büros und der Europäischen Kommission die erste Sitzung (ein sog. Kick-off Meeting) der Arbeits­gruppe zur Überarbeitung des BREF Dokuments für die Nah­rungsmittelindustrie statt.

Über 70 Teilnehmer aus Umweltbehörden der EU-Mitglieds- staaten, aus EU-Institutionen und der Lebensmittelindustrie dis­kutierten intensiv über die zukünftige Ausgestaltung des Doku­mentes sowie über die weitere Vorgehensweise.

Die Grundlage des zukünftigen Dokumentes bilden, neben einer Beschreibung der sog. „Besten verfügbaren Techniken", die Grenzwertbandbreiten der Luftemissionen und Abwassergrenz­werte, die aus Rückmeldungen der Betriebe auf einen Fragebogen abgeleitet werden.

In Bezug auf die Milchindustrie sollen in diesem Zusammenhang:

■ Daten über den Wasserverbrauch,■ Daten über die Staubemissionen aus den Trocknungspro­

zessen einschließlich Charakterisierung der Staubfraktion, Trocknungstechnik und Filtersysteme und

■ Informationen über Energieeffizienz■ Detaillierte Informationen im Bereich Abwasserbehandlung

gesammelt werden.

Auf Wunsch der Umweltbehörden sollen auch Betriebe, die indirekt Abwasser ableiten, in die Befragung einbezogen werden.

Ende Dezember 2014 hat das für die Koordination der Arbeit in Deutschland verantwortliche Umweltbundesamt (UBA) dem Sevilla-Büro eine nationale Liste der sog. Referenzanlagen über­mittelt. Diese Betriebe sollen Mitte 2015 an einer europaweiten Datenbefragung teilnehmen. Ziel der Befragung ist, aus den

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 33

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Geschäftsbericht 2014/201 5Umweltschutz und Technik

GERMANY

tatsächlichen Emissionsdaten im Bereich Luft und Abwasser die zukünftigen Emissionsgrenzwerte abzuleiten.

Derzeit arbeiten die nationalen Umweltbehörden und das Büro in Sevilla an dem Fragebogen, der an die Betreiber der Referenz­anlagen versendet wird. Die Arbeit in Deutschland wird vom Ins­titut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Leibniz Universität Hannover (ISAH) als Unterstützung des UBA begleitet.

Wie im Rahmen der Expertensitzungen bereits festgestellt wurde, wird die Ausarbeitung eines einfachen und klar strukturierten Fragebogens für die Milchbranche besonders schwierig, da sich die Unternehmen der Milchindustrie, vor allem aufgrund der Vielzahl und Heterogenität der herge­stellten Produkte, wie in kaum einer anderen Branchen, sehr stark voneinander unterscheiden.

Wie in der Vergangenheit beteiligt sich der VDM sowie seine Experten aktiv an dem BREF-Prozess.

Positionspapier zur Reform des EEG

Im Laufe des Jahres 2014 haben sich der VDM sowie der Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) in einem gemeinsamen Posi­tionspapier zu Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) positioniert.

Der MIV und der VDM begrüßen den Ansatz, langfristig den Anteil der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien auf über 55 % auszubauen, sofern eine wettbewerbsfähige Stromversor­gung sichergestellt wird.

Im Rahmen der Besonderen Ausgleichsregelung haben die Unternehmen Energiemanagementsysteme installiert und trei­ben auf diesem Weg die Energieeffizienz voran, auch dies ist mit gewissen Kosten verbunden und sollte bei der Festlegung eines angemessenen Kostenbeitrags berücksichtigt werden.

Dabei kommt es nicht nur darauf an, wie stark ein Unterneh­men auf den ausländischen Märkten aktiv ist, sondern auch im Inland mit ausländischen Konkurrenten im Wettbewerb steht. Die Milchindustrie ist zwar im Verhältnis zu den anderen ausge­nommenen Wirtschaftszweigen eine eher eine kleine Branche, die aber stark im internationalen Wettbewerb agiert.

Verordnung zur Errichtung und zum Betrieb von Verduns­tungskühlanlagen - VDM nimmt Stellung

In einer gemeinsamen Stellungnahme haben sich der Verband der Deutschen Milchwirtschaft e.V. (VDM) und der Milchindust­rie-Verband e.V. (MIV) zu der geplanten Regelung über Verduns­tungskühlanlagen positioniert.

Die zukünftigen Anforderungen an die Errichtung und den Betrieb von Verdunstungskühlanlagen sollen sinnvoll gestal­tet sein und verhältnismäßig bleiben.

Zur Vorbeugung von Legionellenausbrüchen plant das Bundes­ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) eine neue Rechtsverordnung, um die Anforderungen an die Errichtung und den Betrieb von Verdunstungskühlanlagen aufzustellen und hat dazu ein Eckpunktepapier veröffentlicht.

In dem Dokument werden u.a. die Anforderungen an die Mes­sung und Überwachung konkretisiert. Diese sollen aus Sicht der betroffenen Verbände sinnvoll gestaltet sein und verhältnismäßig bleiben.

Des Weiteren wird in dem Dokument ein sog. Maßnahmenwert von 100 KBE/100 ml Legionella ssp. definiert. Auch hier sollte genau geprüft werden, ob dieser Wert verhältnismäßig und pra­xisgerecht ist. Die Molkereiwirtschaft ist bestrebt, sichere Neben­anlagen zu betreiben, aber Anforderungen wie an Trinkwasser erscheinen als nicht verhältnismäßig.

Außerdem wird darauf hingewiesen, dass Kühlturmanlagen als technische Hilfsanlagen nie hygienegerecht konstruiert waren und sind. Die eingesetzten Materialien und die gesamte Konst­ruktion sind mit Anlagen in der Lebensmitteltechnik oder insbe­sondere in der Molkereitechnik (CIP-Fähigkeit) nicht vergleichbar.

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM34

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Geschäftsbericht 2014/201 5Veranstaltungen in 2014/201 5

Veranstaltungen in 2014/2015GERMANY

Experten diskutieren über das internationale Engage­ment der Deutschen Milchwirtschaft - Open Day 2015

Mit freundlicher Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank

rentenbankIm Vorfeld des Berliner Milchforums fand gestern zum dritten

Mal das offene Diskussionsforum aller deutschen Experten statt, die im internationalen Milchwirtschaftsverband IDF mitwirken. 60 interessierte Teilnehmer haben über aktuelle internationale Fragen diskutiert und die deutschen Positionen dazu beleuchtet. Eingeladen hatte der Verband der Deutschen Milchwirtschaft, der gleichzeitig das Nationalkomitee des IDF ist.

„Vielen ist nicht bewusst, welche zahlreichen Aufgaben mit der IDF-Mitgliedschaft verbunden sind und was ggf. für die deutsche Milchwirtschaft verloren gehen würde, wenn man den Fortbe­stand des VDM bzw. des Nationalkomitees gefährdet. Dass wir so viele Interessierte für unser Forum gewinnen konnten zeigt uns, dass die Mitarbeit auf internationaler Ebene wertvoll ist, und dass die Themen für die tägliche Arbeit eine Bedeutung haben." sagte Jan Heusmann, Vorstandsmitglied des VDM in seiner Eröffnung.

Jan Heusmann, VDM-Vorstandsmitglied, und Eckhard Heuser, MIV befragen Marktexpertin Monika Wohlfarth, ZMB

Wie können wir die deutsche Beteiligung am internationalen Geschehen in Zukunft sicherstellen und effektiver gestalten? Dies war die Frage, die zahlreiche Milcherzeuger, Molkerei­vertreter, Milchwissenschaftler mit Vertretern von Behörden und Journalisten diskutierten.

Der weltweite Milchbedarf steigt kontinuierlich aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung und dem steigenden durchschnitt­lichen Pro-Kopf-Verbrauch. Der Selbstversorgungsgrad mit Milch ist zwischen 2003 und 2008 in Asien gesunken, während er in Ozeanien, Nordamerika und Europa gestiegen ist. Dies führt zu steigendem Welthandel. Die Preise für Milch und Milchprodukte weisen einen steigenden Trend auf, sie sind und bleiben allerdings volatil - so lautet die Prognose von Monika Wohlfarth, Zentrale Markt und Preisberichtsstelle, Berlin.

IDF kann Fettleibigkeit und Mangelernährung nicht beseiti­gen. Aber es ist wichtig, dass IDF die komplexe Zusammen­setzung der Milchprodukte und deren Wirkung kommuni­ziert. IDF muss Fehlinformationen der Öffentlichkeit zur Milch und ungerechtfertigten Warnungen vor Milch mit Hilfe von wissenschaftlich belegten Fakten entgegentreten.

Prof. Kulozik, TU München-Weihenstephan, im Gespräch mit Interviewgast Dr. Barbara Walther, Forschungsanstalt Agroscope-Bern

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 35

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Geschäftsbericht 2014/201 5Veranstaltungen in 2014/201 5

GERMANY

Der Forschungsbedarf muss abgeklärt und Projekte müssen initiiert werden, die diese komplexe Problematik von einer inter­disziplinären Seite her angehen. Davon ist Dr. Barbara Walther, Forschungsanstalt Agroscope Bern-Liebefeld-Posieux (ALP) überzeugt.

Krisenmanagement, Bioterrorismus und neue Arbeiten des Codex werden ganz neue Anforderungen an die Milchwirt­schaft stellen.

Da ist sich Dr. Udo Wiemer sicher. Er ist Mitglied der Regie­rungsdelegation im Codex-Alimentarius-Hygienekomitee und im BMEL für die Fleisch- und Lebensmittelhygiene zuständig.

„Normung schafft Vergleichbarkeit und somit auch Rechtssicherheit.

Die Entwicklung von Normen ist ein aktiver und offener Vor­gang. Die Nichtbeteiligung der deutschen Milchwirtschaft an der Entwicklung von Normen wäre mit Nachteilen verbunden.", sagte Professor Frister, Hoschule Hannover, der sich seit Jahrzehn­ten dafür engagiert.

Dr. Olga Trofimtseva und Konrad Schäfer interviewen Prof. Hermann Frister, HS Hannover

Auch im Bereich Nachhaltigkeit gewinnt die Harmonisierung der Berechnungsmethoden an Bedeutung.

Es ist wichtig, dass die Milchwirtschaft die gleichen Indi­katoren verwendet, um den Status-quo abzuleiten, Ver­besserungsmaßnahmen zu identifizieren und auch zu implementieren.

IDF muss Forschung und Projekte unterstützen, die die Nach­haltigkeit von Milchprodukten und ihrer Erzeugung fördern, das

meint Sophie Bertrand von der Branchenorganisation CNIEL, Paris, die gleichzeitig Vorsitzende des IDF-Umweltausschusses ist.

Marcin Preidl, Sophie Bertrand und Rainer Bertsch diskutieren das Thema Nachhaltigkeit

Alles, was der VDM tut, ist auf die Förderung der gesamten Milchwirtschaft ausgerichtet. Ein wichtiger Grund für das Fortbestehen des VDM besteht darin, dass wir die übergeord­neten Interessen der gesamten Milchwirtschaft unabhängig, neutral und unbefangen vertreten.

Neutralität und Sachkompetenz sind gerade in der Agrarpolitik für die Regierung des Bundes und der Länder besonders wichtig, weil damit die Grundlage für eine korrekte Aufgabenerledigung im öffentlichen Interesse gelegt ist.

Der Verband der Deutschen Milchwirtschaft hat viele Umstruk­turierungen hinter sich gebracht. Die Aufgaben, die er stellvertre­tend für die gesamte Branche erfüllt, sind geblieben.

Dr. Ines Märkle-Coldewey beim Open Day 2015

36Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Veranstaltungen in 2014/201 5

GERMANY

In welcher Form und mit welcher Anerkennung sich die deut­sche Milchwirtschaft weltweit präsentiert, hängt auch ein stück­weit von der Zukunft des VDM ab, sagte Dr. Ines Märkle-Colde- wey zum Abschluss der Veranstaltung.

Erfolgreiches VDM-Seminar „Umweltschutz und Stand der Technik in der Molkereiindustrie" 2014

Etwa 50 Teilnehmer aus Molkereien, Zulieferindustrie sowie Behörden und Verbänden nahmen am 29. September 2014 in Berlin an dem VDM-Seminar „Umweltschutz und Stand der Tech­nik in der Molkereiindustrie" teil.

In neun Fachvorträgen wurden die umweltrechtliche Rahmen­bedingungen sowie der Stand der Technik in emissionsrelevanten Bereichen und innovative Betriebsmaßnahmen in der Molkerei­industrie beleuchtet.

Der sog. „Stand der Technik" in der Milchverarbeitung wird in dem EU BVT-Merkblatt „Nahrungsmittel-, Getränke und Mil­chindustrie (BREF FDM)" beschrieben und aktuell überarbeitet. Die daraus abgleitenden Schlussfolgerungen und Emissions­grenzwerte sind zukünftig verbindlich umzusetzen und haben so direkte Auswirkungen auf die Genehmigungspraxis in der gesam­ten EU. In dem Einführungsvortrag stellte Herr Christopher Gabler (Umweltbundesamt, UBA) den aktuellen Stand der Arbeit sowie die deutsche Position kurz vor der Auftaktsitzung der europäi­schen Arbeitsgruppe zur Überarbeitung des BREF vor.

Ein intensiver Gesprächsbedarf ergab sich aus dem Vortrag von Frau Stefanie Fleischmann (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, BMUB). Sie präsentierte die Überlegungen des Ministeriums für eine neue Regelung mit Anforderungen an die Errichtung und den Betrieb von Verduns­tungskühlanlagen. Die Fragen betrafen insbesondere den vorge­sehenen Grenzwert und die Nachweismethoden für die Konzent­ration der Legionellen im Kühlwasser sowie die Anforderungen an den Betrieb und die Wartung von Kühlanlagen.

Herr Marcin Preidl (VDM) stellte den Anwesenden die wich­tigsten Ergebnisse des Kooperationsprojektes des Verbandes der Deutschen Milchwirtschaft e.V (VDM) und des Milchindustrie­Verbandes e.V. (MIV) mit dem Institut für Energie und Umwelt­forschung in Heidelberg (IFEU) vor. Im Rahmen des Projektes wurden anhand einer umfangreichen Ökobilanz u.a. die Optimie­rungspotentiale für eine klimafreundliche Herstellung von Milch­produkten untersucht sowie ein onlinebasiertes Berechnungstool - „Klima- und Energierechner" -entwickelt.

Im zweiten Teil der Veranstaltung ging Herr Thomas Weißer (Envirochemie) auf die Möglichkeiten des Wassermanagements für die Molkereiindustrie ein. Herr Stefan Grund (Berufsgenossen­schaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, BGN) referierte über die Prävention von Staubexplosionen in den Trocknungsbetrieben. Herr Ernst Wagemann (GEA TDS GmbH) zeigte in seiner Präsenta­tion zahlreiche Ansätze und Ideen zur energetischen und produk­tionstechnischen Optimierung in den Molkereien. Er ging u.a. auf die Wärme- und Wasserückgewinnung, Einsatz von Membranen sowie Aufbereitung von CIP-Medien und Spülmilchaufbereitung ein.

Ein Schwerpunkt des Seminars war traditionell die Vorstellung der innovativen Techniken in emissionsrelevanten Betriebsberei­chen. Hier standen dieses Jahr insbesondere die Eigenstromver­sorgungsverfahren mittels KWK sowie Entmineralisierungspro­zesse von Milchprodukten im Fokus der Veranstaltung.

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 37

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Geschäftsbericht 2014/201 5Team

TeamGERMANY

Das Team bestand aus folgenden Mitarbeitern

Dr.-Ing. Ines Märkle-Coldewey •Dipl.-Ing. Lebensmittelverfahrenstechnik Geschäftsführerin

Frau Dr. Märkle-Coldewey koordiniert die Interessen des Deutschen Nationalkomitees im Internationalen Milchwirtschafts­verband (IDF) und führt die Geschäfte des VDM.

Tätigkeitsfeld:

■ Geschäftspolitik, Öffentlichkeitsarbeit,Organisation, Personalwesen, Finanzen

■ Ansprechpartnerin für den Internationalen Milchwirt­schaftsverband IDF als Geschäftsführerin des Deutschen Nationalkomitees

■ Gesamtkoordinierung der deutschen Mitarbeit im IDF und anderen Organisationen

■ Benennung von Sachverständigen in die IDF-Gremien im Auftrag der Mitgliedsverbände und Bundesregierung

■ Stellungnahme zu Anfragen an das Deutsche Nationalko­mitee und Beantwortung von IDF-Umfragen

■ Vertretung der deutschen Interessen bei nationalen und internationalen Veranstaltungen

Mitarbeit • Zuständigkeit:

■ IDF Nationalkomitees im IDF-Vorstand■ Ständige Komitees des IDF für Umweltschutz und Milch­

wirtschaftliche Technologie■ DIN - Ausschuss Technische Normung■ VDMA - Ausschuss Technische Normung■ VDM - Sachkunde für den Milchsammelwagenfahrer

Veröffentlichungen • Vorträge • Moderationen:

■ Experts discuss international engagement of the German dairy industryInternational Dairy Magazine, 23.04.201 5

■ Bericht über den diesjährigen Open Day des IDF Germany am 1 1.03.201 5 in BerlinSonderbericht Molkerei-Industrie 30.03.2015

■ Bericht zum 140jährigen Jubiläum des VDM, Milch-Marketing 08-2014

■ Wer ist IDF-Germany und welche Aufgaben verbergen sich dahinter?Vortrag und Moderation Open Day 1 1.03.201 5

■ Moderation Workshop und Forum der Sekretäre der IDF- Nationalkomitees,Brüssel, 04./05.06.2014 Paris, 04.12.2014

■ Regelmäßige Berichterstattung in den VDM-Schnellinformationen und im Internet: http://www.idf-germany.com/aufgaben/ idf-nationalkomitee/

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF38 Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Team

"a/ Dairf

GERMANY

Dr. Olga Trofimtseva •Dr. rer. agr. AgrarökonomieReferentin für Nationale und Internationale Normung / Harmonisierung

Das Aufgabengebiet von Frau Dr. Trofimtseva umfasst die Standardisierung internationaler Lebensmittel- und Hygiene­anforderungen im Codex Alimentarius sowie die Normung von Analysemethoden in weiteren Normungsorganisationen wie z.B. ISO, IDF, ILAC, AOAC, CEN oder DIN. Die Begleitung von Nor­mungsvorhaben sowie die Abstimmung mit den beteiligten Krei­sen und das Erstellen entsprechender Stellungnahmen sind ihr Arbeitsschwerpunkt.

Tätigkeitsfeld:

■ Analytik, Hygiene, Veterinärmedizin, Agrarwissenschaften■ Harmonisierung internationaler Lebensmittelanforderungen

im Codex Alimentarius■ wissenschaftliche Begleitung von Normungsvorhaben

chemisch-physikalischer undmikrobiologischer Analysenmethoden und Zusammenarbeit mit anderen Normungsorganisationen wie z.B. ISO, IDF,CEN und DIN

■ Koordinierung deutscher Stellungnahmen zu IDF-Erhebun- gen und Abstimmung mit den beteiligten Kreisen

Mitarbeit • Zuständigkeit:

■ Codex Alimentarius Kommission und deren Komitees■ Ständige Ausschüsse der Milchanalytik des IDF■ DIN Ausschuss■ Milch- und Milchprodukte - Probenahme- und

Untersuchungsverfahren

Veröffentlichungen • Vorträge • Moderationen:

■ Artikel „Russischer Importstopp für Milch und Milch­produkte: Auswirkungen, Einschätzungen, Meinungen", moproweb-Newsletter vom 23.09.2014

■ Artikel „EU Milchmarkt nach 2015 - Entwicklungen und Herausforderungen", Deutsche Molkerei Zeitung 7/2014

■ Vortrag „Deutsche Milchwirtschaft: effektive Produktions­strukturen", 8. Milchwirtschaftskongress der Ukraine vom 3.-5.03. 201 5 in Kiew

■ Artikel „Verbesserung der Gesetzgebung für nachhaltige Entwicklung des Milchwirtschaft in der Ukraine", Milchal- manach der Ukraine 2014, Herausgeber: Deutsch-Ukraini­scher Agrarpolitischer Dialog

■ Vortrag „Deutsche Milchwirtschaft und die Aussichten für die Zusammenarbeit mit Russland", Milchwirtschafts­kongress des Russischen Verbandes der Milchwirtschaft, 17.-19.03.201 5, Moskau

■ Regelmäßige Berichterstattung in den VDM-Schnellinfor- mationen und im Internet: http://www.idf-germany.com/aufgaben/ normung-und-harmonisierung/

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 39

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Geschäftsbericht 2014/201 5Team

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GERMANY

Marcin Preidl •Dipl.-Ing. und M. Sc. Agrarökonomik Referent für Umweltschutz

Marcin Preidl ist Agrarökonom. Er studierte an der Land­wirtschaftlichen Universität in Szczecin und schloss das Master Studium der Agrarökonomik an der Humboldt-Universität zu Berlin ab. Seit 2008 arbeitet Marcin Preidl als Referent für Umweltschutz im Verband der Deutschen Milchwirtschaft e.V (VDM).

Tätigkeitsfeld:

■ Gewässer-, Boden- und Immissionsschutz sowie Genehmigungsverfahren

■ Wasser- und Abwasserverwertung■ Öko-Bilanzierung, Carbon Footprint, Water Footprint■ Energie- und Umweltmanagementsysteme■ Kreislauf- und Abfallwirtschaft■ Nachhaltigkeit■ Betreuung von entsprechenden Gremien des Verbandes■ Erstellen von Stellungnahmen und Abstimmung mit den

beteiligten Kreisen■ Begleitung der Normung in diesem Fachgebiet■ Nationale Erhebungen zu Umweltdaten bei Molkereien■ Aus- und Weiterbildung von angehenden Molkereiingeni­

euren im Bereich Umweltschutz

Mitarbeit • Zuständigkeit:

■ Ständige Ausschüsse des IDF für Umweltschutz, Tiergesundheit, Farm Management

■ VDM/MIV Arbeitsgruppe Umwelt■ Technische Arbeitsgruppen des europäischen Umweltbüros

und des■ Umweltbundesamtes■ VDM - Leitfaden Umweltschutz und Stand der

Molkereitechnik■ VDM - Richtlinien für Wasser und Abwasser in Molkereien

Veröffentlichungen • Vorträge • Moderationen:

■ „Umweltrecht / Umweltmanagement in der Milchindust­rie", Durchführung einer Lehrveranstaltung, MLUA Orani­enburg, 07.03.2014

■ „Revision des „BVT-Merkblattes Nahrungsmittel-,Getränke- und Milchindustrie"", Vortrag, Arbeitstagung der technischen Sachverständigen / Amtsingenieure, Bera­tungsingenieure der Milchwirtschaft, Dresden, 09.04.2014

■ „Umweltbilanz von Milch- und Milcherzeugnissen: Ergebnisse des Kooperationsprojektes mit dem Institut für Energie und Umweltforschung (IFEU)" Vortrag sowie Moderation, VDM-Seminar „Umweltschutz und Stand der Technik", Berlin, 29.09.2014

■ "Mehr Klimaschutz, höhere Energieeffizienz", Veröffentli­chung, Molkerei-Industrie 3/2015

■ Regelmäßige Berichterstattung in den VDM-Schnellinfor- mationen und im Internet: http://www.idf-germany.com/aufgaben/ umweltschutz-und-technik/

40Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Team

GERMANY

Beate Rabold •Assistentin der Geschäftsführung

Frau Rabold war in 2014 zuständig für die Veranstaltungs- und Büroorganisation und die Buchführung.

Tätigkeitsfeld:

■ Administrative Angelegenheiten■ Veranstaltungs- und Büroorganisation■ Terminverwaltung■ Reiseplanung■ Sitzungskoordination

Mitarbeit • Zuständigkeit:

■ Ansprechpartnerin für Übersetzungen■ Internationale Korrespondenz

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Geschäftsbericht 2014/201 5Vorstand

Vorstand" a / Da'vrS '

GERMANY

Eckhard Heuser■ VizepräsidentMilchindustrie

Udo Folgart ■ Präsident

Milcherzeugung

Heinz Hahn Ltd. Min. Rat a.D.

SchatzmeisterLeonhard Welzmiller ■

VizepräsidentBundesland mit

größter Milchmenge

Heinrich Schmidt ■ Jan Heusmann ■Mitglied des Vorstandes Mitglied des VorstandesMolkereigenossenschaften Milchwirtschaftlichen

Landesvereinigungen

42Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM

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Geschäftsbericht 2014/201 5Fördernde Bundesministerien und Bundesländer

Fördernde Bundesministerien und BundesländerGERMANY

Bundesministerien

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)*

Bundesländer

Bundesländer mit Umlage nach § 22 Milch- und FettgesetzBayern* Niedersachsen* Nordrhein-Westfalen* Rheinland-Pfalz* Hessen* Thüringen* Saarland*

Bundesländer ohne Umlage + Landesverbände als ordentliche MitgliederSchleswig-Holstein: Baden- Mecklenburg- Sachsen: Sachsen-Anhalt*: Brandenburg:Milcherzeugervereinigung Württemberg: Vorpommern*: Molkereien Molkereien Landeskontroll-Schleswig-Holstein e.V. Milchwirtschaftli- Arbeitsgemeinschaft verband

cher Verein Baden­Württemberg e.V

MilchMecklenburg­Vorpommern e.V.

Brandenburg e.V.

* Die Zahlungen sind bis zur Entscheidung der EU-Kommission im Hauptprüfverfahren nach Art. 108 Abs. 2 AEUV Staatliche Beihilfe - Prüfverfahren zur Milch-Umlage ausgesetzt.

Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDFVerband der Deutschen Milchwirtschaft e. V. - VDM 43

Page 46: VDM-Geschaeftsbericht_2014-2015 WEB

Geschäftsbericht 2014/201 5 Mitglieder und Förderer

Mitglieder und FördererGERMANY

Ordentliche Mitglieder

Bundesverbände Industrie und Landwirtschaft = Gruppe IDeutscher Bauernverband e.V (DBV) Claire-Waldoff-Straße 7 10117 Berlin www.bauernverband.de

Milchindustrie-Verband e.V (MIV) Jägerstraße 51 10117 Berlin www.milchindustrie.de

Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV)Büro BerlinPariser Platz 310117 Berlinwww.drv.raiffeisen.de

Gemeinschaft der Milchwirtschaftlichen Landesvereinigungen e.V. (GML) Jägerstraße 51 10117 Berlinwww.milchwirtschaft.com

Bundesverbände private Industrie, Handel, Ausbildung und Züchtung = Gruppe IIBundesverband der Privaten Milchwirtschaft e.V. (BPM) Jägerstraße 51 10117 Berlin www.milk.de

Bundesverband Molkereiprodukte e.V. (BUMO) Jägerstraße 51 10117 Berlin www.mopro.de

Zentralverband Deutscher Milchwirtschaftler e.V. (ZDM) Jägerstraße 51 10117 Berlin www.zdm-ev.de

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter (ADR) Adenauerallee 174 53113 Bonn www.adr-web.de

Bundesverbände Qualität, Analytik, Direktvermarkter und Marktbeobachtung = Gruppe IIIInternationale Gemeinschaft milchwirtschaftlicher Laboratoriumsleiter e.V. (INTERLAB) Hochvogelstraße 1 87435 Kempten www.interlab-ev.de

Verband für handwerkliche Milchverarbeitung im ökologischen Landbau e.V. (VHM) Eschenweg 31 85354 Freising www.milchhandwerk.info

Bundesverband der Vorzugsmilcherzeuger und Direkt­vermarkter von Milch und Milchprodukten e.V. (BVDM) Upn Saal 7 21 255 Dohren www.umweltelite.de

Informations- und Forschungszentrum für Ernährungswirtschaft e.V. (ife) Holstenstraße 19-27 24103 KielInternet: www.ife-ev.de

Förderer

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)FB Nahrungsmittel- und VerpackungsmaschinenLyoner Straße 1860528 Frankfurtwww.vdma.org

Elanco Animal Health Abt. der Lilly Deutschland GmbH Werner-Reimers-Straße 2-4 61352 Bad Homburg www.elanco.com

European Dairy Farmers (EDF) Eschborner Landstraße 122 60489 Frankfurt Internet: www.dairyfarmer.net

Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs­und Forschungsanstalten e.V. (VDLUFA) - FG Milch - c/o LUFA Nord-West - Institut für Lebensmittelqualität Ammerländer Heerstraße 115-117 26129 Oldenburg www.lufa-nord-west.de

44Deutsches Nationalkomitee im Internationalen Milchwirtschaftsverband - IDF

Verband der Deutschen Milchwirtschaft e. V - VDM

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Impressum

HerausgeberVerband der Deutschen Milchwirtschaft e.V - IDF-GermanyJägerstraße 5110117 Berlin-MitteTel.: 030-206-489-600Fax: [email protected]

GestaltungAmend PR & Kommunikation, Berlin DCM Druck Center Meckenheim GmbH

BildmaterialAgrarfoto.com Deutscher Bundestag Fotolia IDFAmend PR & KommunikationIDF-GermanyCMA i.L.

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Fördernde Bundesministerien und Bundesländer

Bundesministerien*

# 1 Bundesministerium für I Ernährung, Landwirtschaft I und Verbraucherschutz

BundesländerBundesländer mit Umlage nach § 22 Milch- und Fettgesetz

Bayern* Niedersachsen* Nordrhein­Westfalen*

Rheinland-Pfalz* Hessen* Thüringen* Saarland*

Bundesländer ohne Umlage und Landesverbände als ordentliche Mitglieder

Schleswig-Holstein Milcherzeugerver­

einigung Schleswig­Holstein e. V

Baden­Württemberg

Milchwirtschaftlicher Verein Baden

Württemberg e.V

Mecklenburg­Vorpommern*

Arbeitsgemeinschaft Milch Mecklenburg­

Vorpommern e.V.

Sachsen Sachsen-Anhalt*Molkereien Molkereien

BrandenburgLandeskontrollverband

Brandenburg e.V.

* Die Zahlungen sind bis zur Entscheidung der EU-Kommission im Hauptprüfverfahren nach Art. 108 Abs. 2 AEUV Staatliche Beihilfe - Prüfverfahren zur Milch-Umlage ausgesetzt.

MitgliederBundesverbände Industrie und Landwirtschaft

DeutscherBauernverband e.V.

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Milchindustrie­Verband e.V

DeutscherRaiffeisenverband e.V

Bundesverbände private Industrie, Handel, Ausbildung und Züchtung

B P M

Bundesverband der Bundesverband Zentralverband DeutscherPrivaten Milchwirtschaft e.V. Molkereiprodukte e.V. Milchwirtschaftler e.V.

Gemeinschaft der Milchwirtschaftlichen Landesvereinigungen e.V

ADR

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter

Bundesverbände Qualität, Analytik, Direktvermarkter und Marktbeobachtung

Internationale Gemeinschaft milchwirtschaftlicher Laboratoriumsleiter e.V.

Verband für handwerkliche Milchverarbeitung im ökologischen Landbau e.V

h * BVDM

Bundesverband der Vorzugs­milcherzeuger und Direkt- vermarkter von Milch und Milchprodukten e.V

Informations- und Forschungszentrum für Ernährungswirtschaft e.V

Förderer

Verband Elanco Animal Health European VerbandDeutscher Maschinen- Dairy Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- undund Anlagenbau e.V Farmers e.V Forschungsanstalten e.V - FG Milch