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Richtlinien zur Schadenverhütung
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge
VdS 2259 : 2010-12 (02)
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge VdS 2259 : 2010-12 (02)
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Kurzreferat
Mittels Batterieladeanlagen werden Akkumulatoren von Elektrofahrzeugen wieder aufgeladen, üb-licherweise mit niedrigen Gleichspannungen und hohen Strömen. Hohe Ladeströme, mögliche explosionsfähige Ausgasungen beim Laden der Batterien, ggf. das Hantieren mit Chemikalien, z.B. den Elektrolyten der Energiespeicher, und ein unbeaufsichtigter Betrieb, etwa nach Arbeitsende der Mitarbeiter, bergen unterschiedliche Gefahren. In den Richtlinien werden Schutzmaßnahmen aufgezeigt, um solchen Gefahren zu begegnen und einen sicheren Betrieb zu ermöglichen. Diese beinhalten Brandschutzmaßnahmen, Hinweise zur Auswahl und Aufstellung von Batterieladeanlagen sowie Anleitungen für den Ladebetrieb. Es werden auch weiterführende Informationsquellen genannt.
Die vorliegende Publikation ist unverbindlich. Die Versicherer können im Einzelfall auch andere Sicherheitsvorkehrungen oder Installateur- oder Wartungsunternehmen zu nach
eigenem Ermessen festgelegten Konditionen akzeptieren, die diesen technischen Spezifikationen oder Richtlinien nicht entsprechen.
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge VdS 2259 : 2010-12 (02)
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Richtlinien zur Schadenverhütung
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge
Inhalt
Kurzreferat .......................................................................................................................................... 2
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................... 4
2 Allgemeines ............................................................................................................................. 4
3 Begriffe .................................................................................................................................... 4
4 Planung, Auswahl und Errichtung .......................................................................................... 54.1 Batterieladeräume und Batterieladestationen ............................................................................... 54.2 Einzelladeplätze (Ladestellen)....................................................................................................... 54.3 Ladegeräte und Ladeleitungen ..................................................................................................... 64.4 Be- und Entlüftung ......................................................................................................................... 74.5 Kennzeichnung .............................................................................................................................. 8
5 Betrieb und Erhalten des ordnungsgemäßen Zustandes ..................................................... 8
Anhang A − Literaturverzeichnis ................................................................................................... 10
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge VdS 2259 : 2010-12 (02)
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1 Anwendungsbereich
Die Richtlinien gelten für die Planung, Auswahl, Errichtung und den Betrieb von Ladeanlagen für Batterien von Elektrofahrzeugen, wie
Flurförderzeuge (z.B. Schlepper, Gabelstapler, Hubwagen, Elektrokarren, Regalbediengeräte, Fahrzeuge zur Personenbeförderung) und
Reinigungsgeräte bzw. -maschinen (z.B. Kehr-maschinen, Bohnermaschinen)
Die Richtlinien finden auch Anwendung bei Fahr-zeugen mit eingebauten Ladegerät und Batterie.
In den Richtlinien werden
Maßnahmen gegen Brandgefahren, die von Batterieladeanlagen bzw. von Elektrofahrzeu-gen ausgehen können, beschrieben,
Hinweise zur räumlichen Anordnung von La-deanlagen gegeben,
Auswahlkriterien von Ladeanlagen aufgezeigt, Maßnahmen zum Schutz der versorgenden
elektrischen Anlage und der im Elektrofahr-zeug beschrieben sowie
Anweisungen für den Ladebetrieb gegeben.
Diese Hinweise können lediglich unverbindlichen Charakter haben. Ihre Anwendung entbindet nicht von der Beachtung der einschlägigen DIN-Normen und sonstiger Regeln bzw. Vorschriften. Gesetzliche und behördliche Vorschriften sowie die Vereinbarungen mit dem Versicherer bleiben unberührt.
2 Allgemeines
Der Betreiber bzw. Unternehmer ist nach § 5 Ar-beitsschutzgesetz ArbSchG (§ 3 Betriebssicher-heitsverordnung – BetrSichV) verpflichtet, in einer Gefährdungsbeurteilung die Gefahren, die von den technischen Einrichtungen und Geräten aus-gehen können, einzuschätzen bzw. zu beurteilen.
Batterieladeanlagen werden im allgemeinen mit niedrigen Gleichspannungen betrieben. Bei Fehlern können hohe Ströme auftreten, die eine große Brandgefahr darstellen. Setzt die Batterie Wasserstoff beim Betreiben frei, besteht zusätz-lich eine erhebliche Explosionsgefahr. Es besteht auch Gefahr für Personen.
Der Betrieb von Ladegeräten ergibt sich häufig nutzungsbedingt außerhalb der allgemeinen Ar-beitszeit, ist somit unbeaufsichtigt und gefahrer-höhend.
3 Begriffe
Abgeschlossene elektrische Betriebsstätten
Abgeschlossene elektrische Betriebsstätten (s. 4.1) sind Räume oder Orte, die ausschließlich zum Betrieb elektrischer Anlagen dienen und un-ter Verschluss gehalten werden.
Batterien (Akkumulatoren)
Batterien sind elektrochemische Energiespei-cher. Für Elektrofahrzeuge bestehen sie im allge-meinen aus mehreren, meist in Reihenschaltung elektrisch miteinander verbundenen Zellen.
Batterieladeanlagen
Batterieladeanlagen umfassen Batterieladeräu-me, Batterieladestationen oder Einzelladeplätze und die zum Laden erforderlichen elektrischen Einrichtungen.
Batterieladeraum
Batterieladeraum ist ein Raum, in dem Batterien vorübergehend zum Laden aufgestellt sind. Die Ladegeräte sind hiervon räumlich getrennt.
Batterieladestation
Batterieladestation ist ein Raum, in dem Batte-rien vorübergehend zum Laden aufgestellt sind. Die Ladegeräte sind im gleichen Raum unterge-bracht.
Einzelladeplatz (Ladestelle)
Einzelladeplatz ist ein durch geeignete Anord-nung und Kenntlichmachung für das Laden von Batterien eingerichteter Platz.
Elektrische Betriebsstätten
Elektrische Betriebsstätten (s. 4.1) sind Räume oder Orte, die im wesentlichen zum Betrieb elek-trischer Anlagen dienen und in der Regel nur von unterwiesenen Personen betreten werden.
Explosionsfähige Atmosphäre
Explosionsfähige Atmosphäre ist ein Gemisch von brennbaren Gasen, Dämpfen, Nebel oder Stäuben mit Luft einschließlich üblicher Beimen-gungen, z.B. Feuchte, unter atmosphärischen Bedingungen, in dem sich eine Reaktion nach er-folgter Zündung selbständig fortpflanzt.
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge VdS 2259 : 2010-12 (02)
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Explosionsgefährdete Bereiche sind Bereiche, in denen explosionsfähige Atmosphäre auftreten kann (Explosionsgefahr).
Explosivstoffgefährdete Bereiche
Explosivstoffgefährdete Bereiche sind Bereiche, in denen explosive Stoffe hergestellt, bearbeitet, verarbeitet oder aufbewahrt werden.
Feuchte und nasse Bereiche
Feuchte und nasse Bereiche sind Bereiche, in denen durch Feuchtigkeit, Kondenswasser, che-mische oder ähnliche Einflüsse die elektrische Si-cherheit beeinträchtigt werden kann.
Feuergefährdete Bereiche
Feuergefährdete Bereiche sind Bereiche, in de-nen sich leichtentzündliche Stoffe auf den elek-trischen Betriebsmitteln ablagern oder sich so nähern können, dass eine Brandgefahr besteht (Informationen zu elektr. Anlagen in feuergefähr-deten Betriebsstätten und Hilfestellung zur Ein-stufung von Betriebsstätten gibt die Publikation „Elektrische Anlagen in feuergefährdeten Betrieb-stätten und diesen gleichzustellende Risiken“, VdS 2033).
Flurförderzeuge
Flurförderzeuge mit batterieelektrischem Antrieb sind überwiegend innerbetrieblich verwendete Fahrzeuge, die entsprechend ihrer Bauart zum Befördern von Personen sowie zum Transportie-ren, Ziehen, Schieben, Heben und Stapeln von Lasten aller Art verwendet werden. Die elektrische Energie wird einer fahrzeugeigenen Batterie ent-nommen.
Ladegeräte
Ladegeräte sind elektrische Einrichtungen zum Laden von Batterien.
Sie bestehen in der Regel aus
Netzanschluss, Netzteil (Transformator), Ladeteil (Gleichrichter) und Verbindungsleitungen zur Batterie (Ladelei-
tungen).
Wechselbatterien
Wechselbatterien sind Antriebsbatterien, die zum Laden aus dem Fahrzeug herausgenommen wer-den.
4 Planung, Auswahl und Errichtung
Die folgenden Maßnahmen sind bedeutsam für die Schadenverhütung und werden deswegen empfohlen.
4.1 Batterieladeräume und Batterieladestationen
Batterieladeräume und -stationen sind so anzu-ordnen, dass sie von anderen Betriebsbereichen wie Produktionsstätten und Läger mindestens feuerhemmend abgetrennt sind, z.B. Bauteile mit Feuerwiderstandsdauer von mind. 30 Minuten. Sie gelten im Sinne von DIN VDE 0100 als „Elek-trische Betriebsstätten“ oder als „Abgeschlossene elektrische Betriebsstätten“. Es sind die Normen der Reihe DIN VDE 0100 und DIN VDE 0510 zu beachten.
4.2 Einzelladeplätze (Ladestellen)
4.2.1 Auch für Einzelladeplätze gelten die Normen der Reihe DIN VDE 0100 und DIN VDE 0510.
4.2.2 Unzulässig ist das Errichten von Einzella-deplätzen an Orten in
feuergefährdeten Bereichen (Betriebsstätten) nach VdS 2033,
explosionsgefährdeten Bereichen nach DIN VDE 0165,
explosivstoffgefährdeten Bereichen nach DIN VDE 0166,
feuchten und nassen Bereichen (Räumen) nach DIN VDE 0100 Teil 737 und
geschlossenen Großgaragen. Die Garagenver-ordnung des jeweiligen Bundeslandes bleibt davon unberührt.
4.2.3 Einzelladeplätze müssen durch geeig-nete dauerhafte Markierungen gegenüber ande-ren Betriebsbereichen gekennzeichnet sein. Das Laden von Elektrofahrzeugen darf nur an diesen Ladestellen erfolgen.
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge VdS 2259 : 2010-12 (02)
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Anmerkung:
Die Kennzeichnung kann z.B. durch Anstrich auf dem Fußboden und an der Wand erfolgen (Bild 1 und 2).
4.2.4 Einzelladeplätze müssen so angeordnet werden, dass Fahrzeuge ungehindert in die ge-kennzeichneten Bereiche gefahren und dort ab-gestellt werden können.
4.2.5 Einzelladeplätze müssen jeweils für das größte Fahrzeug bemessen sein. Zum Bedienen sind Gänge von mindestens 0,6 m Breite um den gekennzeichneten Stellplatz vorzusehen. Dieser Abstand ist auch zu baulichen Anlagen und ande-ren technischen Einrichtungen, z.B. Maschinen, Regale, einzuhalten (Bild 2). Die lichte Höhe des Einzelladeplatzes ist abhängig vom Fahrzeug. Sie muss aber mindestens 2,00 m betragen (Bild 2).
4.2.6 Der Abstand von Einzelladeplätzen zu brennbaren Bauteilen und anderen brennbaren Materialien wie Lagergut muss horizontal minde-stens 2,50 m betragen (Bild 3). In Ausnahmefäl-len kann im Rahmen des Brandschutzkonzeptes bei der Anwendung gleichwertiger Ersatzmaß-nahmen, z. B. eine feuerwiderstandsfähige Ab-trennung zwischen Ladegerät und brennbaren Material, der Abstand reduziert werden.
Sowohl die Lagerung brennbarer Materialien, z.B. in Regalen, als auch die Verwendung brenn-barer Baustoffe ist über Einzelladeplätzen nicht zulässig. Der Abstand zu feuer-, explosions- und explosivstoffgefährdeten Bereichen nach 4.2.2 muss mindestens 5,00 m betragen.
4.2.7 Um einen sicheren Ladebetrieb zu ge-währleisten sind Einzelladeplätze nur in solchen Bereichen vorzusehen, in denen mit Frost nicht zu rechnen ist. Gefahren des Grundwasseran-stiegs und der Überschwemmung sollten bei der Platzwahl berücksichtigt werden.
4.2.8 An geeigneter Stelle sind Feuerlöscher vorzusehen.
Das Einrichten von Brandmeldeanlagen ist zu empfehlen, um einen Brand frühzeitig zu detek-tieren und rechtzeitig zu bekämpfen.
4.2.9 Für Fahrzeuge mit integriertem Ladege-rät gelten bei vergleichbarer Gefahr beim Lade-vorgang (hohe Ströme, Ausgasen) die gleichen Maßnahmen wie bei Fahrzeugen ohne Ladegerät (Abschnitt 4.2).
4.3 Ladegeräte und Ladeleitungen
4.3.1 Ladegeräte müssen auf die zu ladenden Batterien abgestimmt sein.
4.3.2 Ladegeräte sollten auf der Netzseite durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Nennfehlerstrom I∆n ≤ 300 mA (vorzugs-weise 30mA) geschützt werden.
Bild 1
Bild 2
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge VdS 2259 : 2010-12 (02)
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4.3.3 Ladegeräte müssen vom versorgenden Netz getrennt werden können.
4.3.4 Ladegeräte ohne eingebaute Überstrom-schutzeinrichtungen sind auf der Netzseite ge-gen Überlast und Kurzschluss durch Überstrom-schutzeinrichtungen zu schützen.
Überstromschutzeinrichtungen sind auch für die Ladeseite vorzusehen. Sie sind nach dem größt-möglichen Ladestrom zu bemessen.
4.3.5 Ladegeräte dürfen nicht auf brennbaren Bau- und Werkstoffen angebracht oder abgestellt werden. Ortsveränderliche Ladegeräte sind ge-gen Umkippen zu sichern.
4.3.6 Ladegeräte sind gegen mechanische Be-schädigungen zu schützen.
4.3.7 Beim Anbringen und Aufstellen von La-degeräten sowie deren Zubehör ist darauf zu achten, dass sie nicht im Abluftstrom von Ent-lüftungsanlagen nach Abschnitt 4.4 angeordnet werden.
4.3.8 Der Abstand der Ladegeräte zu den zu ladenden Batterien muss mindestens 1,00 m be-tragen.
4.3.9 Als Anschlussleitungen zwischen den Ladegeräten und den zu ladenden Batterien (Ladeleitungen) sind einadrige Gummischlauch-leitungen der Bauart H07 RN-F nach DIN VDE 0282 Teil 4 oder gleichwertiger Bauart zu verwen-den. Zugelassen sind auch einadrige Schweiß-leitungen NSLFFöu (H01 N2-D/H01 N2-E) nach
DIN VDE 0282-6. Die Leitungen sind an den An-schlussstellen von Zug und Schub zu entlasten.
4.3.10 Der Querschnitt der Ladeleitungen ist nach dem höchsten zu erwartenden Ladestrom zu bemessen. Aus Gründen der mechanischen Festigkeit sollte der Querschnitt von 10 mm² Cu nicht unterschritten werden.
4.3.11 Der Anschluss der Ladeleitungen an das Elektrofahrzeug muß grundsätzlich über ge-normte Steckvorrichtungen aus Kunststoff erfol-gen. Die Ladeleitungen müssen an den Steck-vorrichtungen von Zug und Schub entlastet wer-den. Werden Ladeleitungen in alten Anlagen mit Anschlusszangen oder Polklemmen verwendet, müssen diese isoliert sein.
4.3.12 Ladeleitungen sind sorgfältig gegen mechanische Beschädigungen zu sichern, z.B. durch Quetschen, Abscheren sowie durch Über-fahren. Für die Ablage der Ladeleitungen und Steckvorrichtungen bei Nichtgebrauch sind ge-eignete Aufnahmevorrichtungen aus Kunststoff vorzusehen. Defekte Steckvorrichtungen und Lei-tungen sind unverzüglich auszutauschen.
4.4 Be- und Entlüftung
4.4.1 Eine ausreichende Be- und Entlüftung der Batterieladeanlagen ist sicherzustellen, um den Gefahren von Ausgasungen der Batterien entgegenzuwirken
Bild 3
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge VdS 2259 : 2010-12 (02)
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4.4.2 Batterieladeanlagen sind vorzugsweise an Orten anzuordnen, an denen natürliche Lüf-tung ausreicht.
4.4.3 Einzelladeplätze sollten nur in solchen Räumen angeordnet werden, in denen mit ei-ner ausreichenden natürlichen Luftbewegung zu rechnen ist. Dies ist im allgemeinen der Fall, wenn die Anordnung der Einzelladeplätze in (z.B. Hallen) vorgenommen wird.
4.4.4 Lüftungsöffnungen sollen so angeordnet werden, dass der Luftstrom sich über den Lade-bereich bewegt und dann an der höchsten Stelle abzieht bzw. abgesaugt wird.
4.4.5 Zur Verstärkung der Lüftung können zu-sätzlich
Zu- und Abluftöffnungen, Zu- und Abluftrohre oder -kanäle oder Zwangsbe- und -entlüftungsanlagen
vorgesehen werden.
Bei Zwangsbe- und -entlüftung muss sicherge-stellt sein, dass diese noch 1 Stunde nach Been-digung des Ladevorganges eingeschaltet bleibt. Eine genaue Berechnung der Dimensionierung der Lüftung ist in DIN VDE 0510 beschrieben.
4.4.6 Belüftungsanlagen sind so anzuordnen, dass keine gefährlichen Dämpfe und Gase ange-saugt werden.
4.4.7 Entlüftungen sind so anzuordnen, dass ihre Abgase nicht von anderen Belüftungsanla-gen angesaugt werden.
4.5 Kennzeichnung
4.5.1 Batterieladeanlagen sind als solche zu kennzeichnen. Sie sind mit dem Warnschild WS 2 nach DIN 40 008 Teil 3 zu versehen.
Sind Batterieladeanlagen elektrische oder abge-schlossene elektrische Betriebsstätten, sind sie zusätzlich mit dem Warnschild WS 1 nach DIN 40 008 Teil 3 auszustatten.
4.5.2 In Batterieladeanlagen ist Rauchen, Feu-er und offenes Licht verboten. Hier ist das Ver-botsschild V 2 nach DIN 4844 Teil 1 anzubringen.
5 Betrieb und Erhalten des ordnungsgemäßen Zustandes
Notwendige Maßnahmen
Die folgenden Maßnahmen sind bedeutsam für die Schadenverhütung und werden deswegen empfohlen.
1. Die Betriebsanleitungen der Hersteller für die Batterieladegeräte, Batterien und Elektrofahr-zeuge müssen beachtet werden. Ebenso sind die Anforderungen der Berufsgenossenschaf-ten zu berücksichtigen.
Bedienungspersonal ist in den Umgang mit den Fahrzeugen und den Batterieladestati-onen einzuweisen.
2. Das Bedienungspersonal ist auf die möglichen Unfall- und Brandgefahren in Batterieladeanla-gen und insbesondere auf die Unfallgefahren beim Umgang mit Elektrolyten hinzuweisen.
Es wird empfohlen, dass der Brandschutzbe-
auftragte regelmäßig den Zustand der Batte-rieladeanlagen im Rahmen der Begehungen
Bild 4
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge VdS 2259 : 2010-12 (02)
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überprüft und die Ergebnisse dokumentiert; unabhängig von einem Mitarbeiter vor Ort, der verantwortlich die arbeitsnotwendige Überprü-fung der Sicherheit und den sicheren Zustand der Batterieladeanlagen übertragen bekommt.
3. Batterien dürfen nicht ab- oder angeklemmt werden, während Strom fließt.
4. Es ist auf die elektrische Polarität an den An-schlussstellen der Batterien und Ladegeräte sowie der Ladeleitungen zu achten. Verwechs-lungen können Brände verursachen und zu Beschädigungen führen.
5. Auf den festen Sitz von Anschlüssen, wie Ver-binder und Anschlussklemmen, ist zu achten.
6. Während des Ladevorganges sollten Span-nung, Stromstärke, Elektrolytdichte und -tem-peratur kontrolliert werden. Auf diese Weise lassen sich Unregelmäßigkeiten im Verhalten der Batterien und Ladegeräte rechtzeitig fest-stellen.
7. Batterien stehen auch bei abgeschalteten Ver-brauchern unter Spannung. Im Falle eines Kurz-schlusses fließen hohe Ströme, die Brände und Unfälle verursachen können. Deshalb sind Über-brückungen unter Spannung stehender Teile der Batterien, wie Pole, Zellenverbinder, mit leit-fähigen Gegenständen, wie Werkzeugen oder Blechabdeckungen, unbedingt zu vermeiden.
8. Werkzeuge, mit denen an Batterien gearbei-tet wird, müssen isoliert sein und dürfen keine Funken reißen.
9. Ladeeinrichtungen und Batterien sind sau-ber zu halten. Verschmutzungen können zu Kriechstrombildung führen (Brandgefahr).
10. Batterien, Ladegeräte und Ladeleitungen sind sorgfältig nach Herstellerangaben zu warten. Fehler und Mängel sind unverzüglich durch eine Fachkraft zu beseitigen. Ladeleitungen mit schadhafter Isolierung sind zu erneuern. Die Wartungen sind zu dokumentieren.
11. Be- und Entlüftungsanlagen sind regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen.
12. Handleuchten, die aus dem elektrischen Netz gespeist und in Batterienähe betrieben wer-den, dürfen keinen eingebauten Schalter besit-zen. Sie müssen der Schutzklasse II (Schutz-isolierung) nach DIN VDE 0711-2-8 entspre-chen und mindestens die Schutzart IP 54 nach VDE 0470-1 erfüllen sowie mit einem Schutz-
glas versehen sein. Handleuchten mit eigener Stromquelle müssen ebenfalls mindestens der Schutzart IP 54 VDE 0470-1 entsprechen.
13. Heizgeräte mit Oberflächentemperaturen über 200°C sind in einem Abstand bis 2,50 m zur Ladestelle nicht gestattet.
14. Bei alten Anlagen und Fahrzeugen sind we-gen erhöhter Brand- und Unfallgefahr Maß-nahmen zu empfehlen, wie
Einsatz von Leitungen nach Abschnitt 4.3.9,
Einsatz von genormten Steckvorrichtungen für Ladegerät und Fahrzeug (s. Abschnitt 4.3.11),
Befestigen der Steckvorrichtungen an ge-schützter Stelle am Fahrzeug, kurz- und masseschlusssicheres Verlegen der Lei-tungen im Fahrzeug und
Isolieren von Kontakten, die nicht gegen direktes Berühren geschützt sind.
Batterieladeanlagen für Elektrofahrzeuge VdS 2259 : 2010-12 (02)
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Anhang A − Literaturverzeichnis
Gesetze und Verordnungen, behördliche Richtlinien, Regeln und Empfehlungen
Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Si-cherheitund des Gesundheitsschutzes der Be-schäftigtenbei der Arbeit - Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
Verordnung über Sicherheit und Gesundheits-schutzbei der Bereitstellung von Arbeitsmit-telnund deren Benutzung bei der Arbeit, über Si-cherheitbeim Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagenund über die Organisation des betrieb-lichenArbeitsschutzes – Betriebssicherheitsverordnung(BetrSichV)
Technische Regeln, Vorschriften und Informationen
BattG – Batteriegesetz Gesetz über das Inver-kehrbringen, die Rücknahme und die Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren
BGR 104 Regeln für Sicherheit und Gesundheits-schutz beider Arbeit – Explosionsschutz-Regeln (Ex-RL) desHauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften
BGV A3 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
BGV A8 Sicherheits- und Gesundheitsschutz-kennzeichnung am Arbeitsplatz
BGV D27 Flurförderfahrzeuge
BGI 5017 Ladeeinrichtungen für Fahrzeugbatte-rien
Carl Heymanns Verlag KGLuxemburger Str. 44950939 KölnInternet: www.heymanns.com
Normen
DIN VDE 0100 Errichten von Niederspannungs-anlagen mit Nennspannungen bis 1000 V
Teil 482 Auswahl von Schutzmaßnahmen; Brandschutz bei besonderen Risiken und Ge-fahren
Teil 737 Feuchte und nasse Bereiche und Räu-me und Anlagen im Freien
VDE 0105-100 Betrieb von elektrischen Anlagen
VDE 0117-1 Sicherheit von Flurförderzeugen – Elektrische Anforderungen; Allgemeine Anfor-derungen für Flurförderzeuge mit batterieelektri-schem Antrieb
VDE 0132 Brandbekämpfung im Bereich elek-trischer Anlagen
VDE 0165-1 Elektrische Betriebsmittel für gasex-plosionsgefährdete Bereiche, Elektrische Anla-gen in explosionsgefährdeten Bereichen
VDE 0165-10-1 Explosionsfähige Atmosphäre –Teil 17: Prüfung und Instandhaltung elektrischer Anlagen
VDE 0510 Sicherheitsanforderungen für Batterien und Batterieanlagen
DIN 43 589 Geräte-Steckvorrichtungen 160 und 320 A, 150 V für Elektro-Flurförderzeuge, Geräte-Steckvorrichtung 80 A, 150 A
VDE-Verlag GmbH, Berlin-OffenbachBismarckstr. 3310625 BerlinInternet: www.vde-verlag.de
GDV-Publikationen
VdS 2000 Brandschutz im Betrieb
VdS 2033 Elektrische Anlagen in feuergefähr-deten Betriebsstätten und diesen gleichzustel-lende Risiken, Richtlinien zur Schadenverhütung
VdS Schadenverhütung VerlagAmsterdamer Straße 17450735 KölnInternet: www.vds.de
AGI (Arbeitsgemeinschaft Industriebau) - Arbeitsblätter
J 31-1 Batterieräume
J 31-2 Batterieladeräume, Batterieladestationen
J 31-3 Einzelladeplätze
Callwey VerlagHeuriedweg 1988131 Lindauwww.industriebau-online.de
Herausgeber: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)
Verlag: VdS Schadenverhütung GmbH • Amsterdamer Str. 174 • D-50735 Köln Telefon: (0221) 77 66 - 0 • Fax: (0221) 77 66 - 341
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