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VEKTOR-ÜBERTRAGENE ERKRANKUNGEN Die wichtigsten Erreger beim Hund im Überblick

VEKTOR-ÜBERTRAGENE ERKRANKUNGEN · Atypische Form: disseminierte intravasale Gerinnung (DIC), zerebrale Babesiose Myositis und Arthritis bei chronischen Formen beschrieben Labor

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  • VEKTOR-ÜBERTRAGENEERKRANKUNGENDie wichtigsten Erreger beim Hund im Überblick

  • 2

    Mit Hund auf Reisen

    Vektor-übertragene Erkrankungen

    Über viele Jahre wurden die durch Vektoren übertragenen

    Infektionserkrankungen schlicht unter dem Begriff „Reise-

    krankheiten“ zusammengefasst. Diese Benennung brachte

    zum Ausdruck, dass ausschließlich bei gereisten oder aus

    dem Ausland importierten Tieren mit den entsprechenden

    Infektionen zu rechnen war. Aufgrund des Klimawandels

    und der damit verbundenen Ausbreitung der unterschiedli-

    chen Vektoren, wie Mücken und Zecken, trifft diese Annah-

    me heute nicht mehr zu.

    Die Situation ist sehr viel dynamischer geworden und er-

    fordert regelmäßige Updates zur Verbreitung und Therapie.

    SYNLAB Vet hat Ihnen dazu eine Übersicht mit den wich-

    tigsten Eckdaten der verschiedenen Erreger, die zu den

    Vektor-übertragenden Erkrankungen in Europa zählen, an-

    gefertigt.

    Ein Nachschlagewerk für den Praxisalltag

    Neben den Steckbriefen der einzelnen Erreger finden Sie

    eine Auflistung zu unseren neuen, angepassten Profilen.

    Diese Profile haben wir entsprechend der aktuellen endemi-

    schen Situation der Länder zusammengestellt.

  • 3

    Bild: Blutausstrich: Anaplasmen (Anaplasma phagozytophilum) in

    einem neutrophilen Granulozyten.

    Anaplasmose

    Erreger Anaplasma phagocytophilum Anaplasma platys

    Erkrankung Canine granulozytäre Anaplasmose Infektiöse zyklische Thrombozytopenie

    Vektor Ixodes ricinus Rhipicephalus sanguineus (nicht vollständig bewiesen)

    Verbreitung Weltweit, gemäßigte Klimazone, Nord- und Zentraleuropa

    Teile Südeuropas, wie Türkei, Griechenland, Kroatien, Rumänien

    Nord- und Südamerika, Asien, Australien, Afrika

    Inkubationszeit 1– 2 Wochen p. i. Ca. 1– 2 Wochen p. i.

    Typische Symptome

    Oft unspezifisch (Fieber, Anorexie, Lethargie), blasse Schleimhäute, Lymphadenomegalie, Splenomegalie, Lahmheiten, selten ZNS Symp tomatik

    Oft asymptomatisch, ggf. leichtes Fieber

    Bei immunsupprimierten Tieren: Petechien, Ekchymosen

    Laborveränderungen

    Thrombozytopenie (80 %) Normochrom-normozytäre Anämie Lymphopenie, Eosinopenie, Monozytose

    Zyklische Thrombozytopenie

    Krankheits verlauf Akut Akut bis chronisch

    Diagnostik: klinischer Krankheitsverdacht

    Blutausstrich

    PCR

    Blutausstrich

    PCR

    Diagnostik: Screening unter suchung

    Serologie (Antikörperbestimmung)? (Antikörpertiter sagt nichts über eine aktuelle Infektion aus)

    PCR

    Therapie Doxycyclin: 10 mg/kg 1x tgl. p.o. für 28 Tage

    Normalisierung der Symptome innerhalb von 6 Tagen, wenn keine Besserung: Co-Infektio-nen abklären.

    Doxycyclin: 10 mg/kg 1x tgl. p.o. für 28 Tage

    Therapie kontrolle Klinischer Verlauf PCR zwei Wochen nach Therapieende

    Klinischer Verlauf PCR zwei Wochen nach Therapieende

    Prophylaxe Zeckenprophylaxe Keine Impfung verfügbar

    Zeckenprophylaxe Keine Impfung verfügbar

    Besonderheiten Seroprävalenz in Deutschland bei > 20 %, daher Abklärung einer Anaplasmose vor allem bei Krankheitsverdacht und nicht als Screeninguntersuchung

    Achtung: häufig Co-Infektionen mit Borrelien, da gemeinsamer Vektor

    BAKTERIEN

  • 4

    BAKTERIEN

    Ehrlichiose

    Erreger Ehrlichia canis

    Erkrankung Canine monozytäre Ehrlichiose

    Vektor Rhipicephalus sanguineus

    Verbreitung Weltweit in tropischen und subtropischen Regionen, Südeuropa

    Inkubationszeit 8 – 20 Tage p. i.

    Typische Symptome

    Akut: Fieber, Schwäche, Anorexie Chronisch: Lymphadenopathie, Hautblut ungen, blasse Schleimhäute, Augenveränderungen bis Blindheit

    ZNS-Störungen, Polyarthritis, Husten

    Laborveränderungen

    Thrombozytopenie, Anämie, Leukopenie, erhöhte Leberenzyme, Hyperglobulinämie,

    Proteinurie, Azotämie

    Krankheits verlauf Akut: 2– 4 WochenSubakut: Wochen bis Jahre (ziehen sich hierbei bevorzugt in Milz und Knochenmark zurück)Chronisch: „silent killer“, in der chronischen Phase häufig erst klinisch auffällig

    Diagnostik: klinischer Krankheitsverdacht

    Akut: PCR aus Blut Blutausstrich: häufig kein Direktnachweis möglichSubakut: PCR aus Feinnadelaspiration Milz => bessere Sensitivität als PCR aus Blut, SerologieChronisch: Serologie

    Diagnostik: Screening unter suchung

    Serologie (Antikörperbestimmung)

    Therapie Doxycyclin: 10 mg/kg 1x tgl. p.o. für 28 Tage

    Nur im Ausnahmefall oder bei Co-Infektion mit großen Babesien:

    Imidocarb: 5 mg/kg s.c., 2 x im Abstand von 14 Tagen

    Therapie kontrolle Klinischer Verlauf

    Serologie aufgrund langer Antikörperpersistenz (6 – 9 Monate, teilweise Jahre) bedingt geeignet

    PCR (wenn eingangs positiv)

    Prophylaxe Zeckenprophylaxe Keine Impfung verfügbar

    Besonderheiten Häufig Co-Infektionen mit Leishmanien, Hepatozoon oder Anaplasmen (schlechteres Ansprechen auf Therapie)

    Bild: Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)

  • 5

    BAKTERIEN

    Borreliose

    Erreger Borrelia burgdorferi sensu lato-Komplex

    Erkrankung Lyme-Borreliose

    Vektor Ixodes ricinus, Ixodes hexagonus, Ixodes scapularis, Ixodes pacificus

    Verbreitung Europa (Ixodes ricinus, Ixodes hexagonus) USA (Ixodes scapularis / Ixodes pacificus)

    Inkubationszeit Ca. 2 – 5 Monate p. i.

    Typische Symptome

    Häufig asymptomatisch, unspezifische Symptome wie Fieber, Schwäche, Lethargie, < 5 % der Hunde Lahmheit, 1– 2 % Nierenerkrankung

    Sehr selten eine Herzbeteiligung oder neurologische Symptomatik

    Laborveränderungen

    Proteinurie

    Krankheits verlauf Chronisch

    Diagnostik: klinischer Krankheitsverdacht

    Nach Ausschluss von Differentialdiagnosen: Serologie (Antikörperbestimmung) und im Anschluss Durchführung eines Immunoblot

    PCR aus Synovia, Blut, Urin, Liquor (häufig falsch negativ)

    Besser: PCR aus Synovialmembran

    Diagnostik: Screening unter suchung

    Serologie (Antikörperbestimmung)? (Antikörpertiter sagt nichts über eine aktuelle Infektion aus)

    Therapie Doxycyclin: 10 mg/kg 1 x tgl. p.o. für 28 Tage

    Alternativ Amoxicillin: 20 mg/kg alle 8 – 12 Stunden für 28 Tage

    Bei Verdacht auf Lyme-Nephritis: Therapie und Monitoring nach IRIS http://www.iris-kidney.com/guidelines/staging.html

    Achtung: Polyarthropathien können auch immunmediiert sein

    Therapie kontrolle Klinischer Verlauf

    Antikörper persistieren Monate, daher Kontrolle des Antikörpertiters erst 6 Monate nach Therapieende sinnvoll

    Prophylaxe Zeckenprophylaxe Impfung erhältlich (kein Ersatz für Zeckenprophylaxe)

    Besonderheiten Zoonose

    Klinische Symptome beim Menschen ausgeprägter

    Bild: Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)

  • 6

    Bild: Knochenmarkaspirat Hund: Amastigote Leishmanien

    in einem Makrophagen.

    Leishmaniose

    Erreger Leishmania infantum

    Erkrankung Leishmaniose

    Vektor Mücken der Unterfamilie Phlebotominae (Sandmücken)

    Verbreitung Südeuropa, Afrika, Asien, Süd- und Zentralamerika

    Inkubationszeit Monate bis zu 8 Jahren p. i.

    Typische Symptome

    Schuppige, nicht juckende Hautveränderungen (typischerweise Ohrränder, Nasenspiegel, Augen), Fieber, Lymphadenomegalie, PU/PD, Lethargie, gastrointestinale Symptome, Augenveränderungen, Lahmheit, Blutungstendenz

    Laborveränderungen

    Milde bis mittelgradige, nicht regenerative Anämie, Leukozytose oder Leukopenie, Thrombozytopenie, Hyperglobulinämie, Hypalbuminämie, Proteinurie, erhöhte Leberenzyme

    Krankheits verlauf Chronisch

    Diagnostik: klinischer Krankheitsverdacht

    Serologie: Bei niedrigem/fehlendem Antikörpertiter, aber klinischem Verdacht: => weitere Blut-/Urin-untersuchungen + direkter Erregernachweis (PCR) aus Lymphknoten, Konjunktiva etc. + ggf. Kontrolle der Serologie in 3 – 6 Monaten

    Diagnostik: Screening unter suchung

    Serologie frühestens 8 Wochen nach Eintreffen aus einem Endemiegebiet.

    Weitere Kontrolluntersuchungen im Abstand von 6 Monaten

    Therapie Abhängig von Befunden (Hämatologie, klinische Chemie, Urinuntersuchung inkl. Protein-Kreatinin-Quotient und Antikörpertiter) =>Siehe LeishVet guidelines

    Monotherapie: Allopurinol: 10 – 20 mg/kg 2 x tgl. p.o. für 6 –18 Monate

    Miltefosine: 2 mg/kg 1 x tgl. p.o. für 4 Wochen

    Meglumine antimoniate: 75 – 100 mg/kg 1 x tgl. s.c. für 4 – 8 Wochen

    Kombinationen: abhängig von Befunden: siehe LeishVet guidelines http://www.leishvet.org/

    Therapie kontrolle Klinische Untersuchung und Laborbefunde (inklusive Urinuntersuchung) 1, 3 und 6 Monate nach Beginn der Behandlung

    Nach Normalisierung: Kontrolle 1 – 2 x /Jahr Serologie alle 6 Monate

    Prophylaxe Mückenprophylaxe

    Chemoprophylaxe: Domperidon 0,5 mg/kg 1 x tgl. p.o. für 4 Wochen (Leisguard® Zulassung in Spanien) Impfung: CaniLeish®

    Besonderheiten Lange Inkubationszeit: 3 Monate bis 8 Jahre

    Venerische und transplazentare Übertragungen möglich

    PARASITEN

  • 7

    Bild: Blutausstrich: Mikrofilarie (L1) von

    Dirofilaria immitis.

    PARASITEN

    Filariose

    Erreger Dirofilaria immitis Dirofilaria repens

    Erkrankung Herzwurmerkrankung: Dirofilaria immitis Canine kutane Filariose: Dirofilaria repens

    Vektor Stechmücken der Familie Culicidae

    Verbreitung Dirofilaria immitis: Weltweit, insbesondere Südosteuropa

    Dirofilaria repens: Europa, Afrika, Asien

    Inkubationszeit Präpatenz: 6 Monate

    Typische Symptome

    Dirofilaria immitis: Je nach Intensität und Dauer: Leistungsschwäche, respiratorische Symp-tome wie Husten, Atemnot, pulmonäre Hypertension

    Dirofilaria repens: Knoten in der Unterhaut, ggf. juckende Hautentzündungen

    Laborveränderungen

    Dirofilaria immitis: ggf. hämolytische Anämien, Eosinophilie, Hämoglobinurie

    Dirofilaria repens: Eosinophilie

    Krankheits verlauf Chronisch

    Diagnostik: klinischer Krankheitsverdacht

    Dirofilaria immitis: Makrofilarien-Antigen und Mikrofilarien-PCR Ggf. Echokardiographie

    Dirofilaria repens: Mikrofilarien-PCR

    Diagnostik: Screening unter suchung

    Dirofilaria immitis: Makrofilarien-Antigen und Mikrofilarien-PCRWiederholung in 6 Monaten, wenn negativ

    Dirofilaria repens: Mikrofilarien-PCR

    Therapie Bei Hunden mit Krankheitsanzeichen:

    Dirofilaria immitis: Therapie richtet sich nach Komplikationsrisiko und klinischen Sympto-men und beinhaltet die intensive Behandlung der adulten Würmer, Ruhe, ggf. Entzündungs-hemmer + Behandlung Mikrofilarien

    Eine detaillierte Darstellung der Therapie findet sich in den aktuellen Guidelines der American Heartworm Society https://www.heartwormsociety.org/

    Dirofilaria repens: Behandlung (unabhängig von Krankheits zeichen), Vorsicht: Zoonose

    Makrozyklische Laktone z. B. Moxidectin (Advocate®: 1 x im Monat über mind. 6 Monate (Mikro- und Makrofilarien))

    Therapie kontrolle Dirofilaria immitis: PCR: 30 Tage nach Therapie Makrofilarien-Antigen: 6 Monate nach Therapie

    Dirofilaria repens: PCR: 1 Monat und 4 Monate nach Therapie

    Prophylaxe Mückenprophylaxe

    Makrozyklische Laktone innerhalb 30 Tage nach der Reise in Endemiegebiete. Regel mäßige Behandlung mit makrozyklischen Laktonen.

    Besonderheiten Lange Präpatenz von 6 Monaten beachten

    Insbesondere D. repens ist eine Zoonose!

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    Babesiose

    Erreger Große Babesien: Kleine Babesien: Babesia canis Babesia gibsoni Babesia vogeli Babesia vulpes

    Erkrankung Babesiose

    Vektor B. canis: Dermacentor reticulatus B. vogeli: Rhipicephalus sanguineus B. gibsoni: Rhipicephalus sanguineus, Haemophysalis spp. B. vulpes: Ixodes spp.

    Verbreitung Weltweit, Europa inklusive Deutschland (große und kleine Babesien)

    Inkubationszeit 6 – 20 Tage p. i. (kann je nach Art variieren)

    Typische Symptome

    Fieber, Lethargie, Anorexie, blasse SchleimhäuteAtypische Form: disseminierte intravasale Gerinnung (DIC), zerebrale BabesioseMyositis und Arthritis bei chronischen Formen beschrieben

    Laborveränderungen

    Thrombopenie, hämolytische Anämie (nicht regenerativ bis regenerativ)

    Leukopenie mit Neutropenie

    Leberenzymerhöhungen, Bilirubinämie, Azotämie (prärenal und renal), Hämoglobinurie

    Krankheits verlauf Perakut bis akut Chronische Fälle bei v.a. kleinen Babesien beschrieben

    Diagnostik: klinischer Krankheitsverdacht

    PCR und/oder Blutausstrich

    => Hinweise für den Blutausstrich:- am besten „buffy coat“ (Anreicherung) oder Kapillarblut- Sensitivität: 38 %, Spezifität: 99 %

    Diagnostik: Screening unter suchung

    Serologie: Vorsicht: Kreuzreaktionen zwischen verschiedenen Babesienspezies möglich, daher Serologie in Kombination mit PCR sinnvoll

    Therapie Große Babesien: Imidocarb-diproprionat ca. 4 – 5 mg/kg s.c. oder i.m., ggf. Wiederholung nach 2 Wochen

    Kleine Babesien: Atovaquone 13 mg/kg alle 8 Stunden p.o. für 10 Tage + Azythromycin 10 mg/kg 1 x tgl p.o. für 10 Tage

    Therapie kontrolle Klinischer Verlauf

    PCR 2 Wochen nach Therapieende Große Babesien: gutes Therapieansprechen Kleine Babesien: häufig Persistenz

    Serologie wenig hilfreich: Abfall des Antikörpertiters oft erst nach 160 Tagen

    Prophylaxe Zeckenprophylaxe Impfung erhältlich: Pirodog® (nicht in Deutschland zugelassen)

    Besonderheiten Babesien können vertikal und über direkten Kontakt wie Blut, Speichel (insbesondere B. gibsoni) übertragen werden

    Co-Infektionen verschiedener Babesien spezies selten

    Co-Infektionen mit anderen Erregern wie Ehrlichia/Anaplasma spp. häufig

    PARASITEN

    Bild: Blutausstrich: große Babesien

    (Babesia canis) in einem Erythrozyt.

  • 9

    PARASITEN

    Hepatozoonose

    Erreger Hepatozoon canis

    Erkrankung Hepatozoonose

    Vektor Rhipicephalus sanguineus (Aufnahme der infizierten Zecke)

    Amblyoma spp., Haemophysalis spp.

    Verbreitung Tropische, subtropische und gemäßigte Klimazone, Südeuropa, Afrika, Asien, Südamerika

    Inkubationszeit Keine genaue Angabe verfügbar, Gamonten erst 4 Wochen p. i. im Blut nachweisbar

    Typische Symptome

    Unspezifische Symptome wie Abmagerung, Inappetenz, Lymphadenopathie, Ausfluss aus Augen und Nase, Lahmheit, Durchfall, intermittierendes Fieber, v.a. junge Hunde sowie im-munsupprimierte Tiere betroffen

    Bei niedriger Parasitämie – asymptomatisch

    Laborveränderungen

    Milde normozytär-normochrome Anämien (gelegentlich regenerativ), hochgradige Leukozy-tosen möglich, Thrombozytopenie, Hyperglobulinämie

    Krankheits verlauf Chronisch

    Diagnostik: klinischer Krankheitsverdacht

    PCR + Evaluierung Blutausstrich auf Gamonten in neutrophilen Granulozyten oder seltener Monozyten

    Diagnostik: Screening unter suchung

    PCR + Blutausstrich Serologie (Antikörperbestimmung) als Routinediagnostikum unüblich

    Therapie Bei nachgewiesenem Befall mit Krankheits anzeichen und Gamonten im Blutausstrich: Therapie: Imidocarb-dipropionat 5 mg/kg s.c oder i.m., alle 14 Tage bis keine Gamonten mehr im Ausstrich nachweisbar sind

    Ggf. Kombination mit Doxycyclin 10 mg/kg 1 x tgl. p.o. für 4 Wochen

    Eliminierung sämtlicher Erregerstadien nicht möglich. Trotz Therapie teilweise Reaktivierung 2 – 6 Monate nach Behandlung möglich

    Bei nachgewiesenem Befall ohne Krankheitsanzeichen: Keine Behandlung (Checkliste ESCCAP 2016)

    Therapie kontrolle Klinischer Verlauf

    Blutausstrich – Gamonten nachweisbar?

    PCR kann auch nach Behandlung noch positiv sein, da keine vollständige Erreger-Elimination zu erwarten ist

    Prophylaxe Zeckenprophylaxe

    Besonderheiten Transplazentare Übertragung möglich

    Hündinnen sollten bei Zuchteinsatz frei sein

    Literatur:Checkliste für Hunde aus dem Ausland ESCCAP Deutschland e.V. 06/2016Control of vector-borne diseaes in dogs and cats; ESCCAP guideline, 2012Guidelines for veterinary practioners on canine ehrlichiosis and anaplasmosis in Europe; Sainz et al., Parasites & Vectors (2015)LeishVet guidelines fort he practical management of canine leishmaniosis; Solano-Gallego et al., Parasites & Vectors (2011)Infectious diseaes of the dog and cat; Greene, 4. Auflage, 2012A review of canine babesiosis: the European perspective, Solano-Gallego et al. Parasites & Vectors (2016)

    Bild:Blutausstrich: Hepatozoon

    canis Gamont in einem neutrophilen Granulozyten.

  • 10

    Infektionskrankheiten Hund

    Reisekrankheiten (Vektor-übertragene Erkrankungen)

    Die Endemiesituation befindet sich in einem ständigen Wandel. Daher sind die Reiseprofile orientierend gedacht und sollten im Einzelfall ggf. ergänzt bzw. angepasst werden. Wenden Sie sich hierzu gerne an unserer Fachberatung.

    Vektor-übertragene Erkrankungen Nordeuropa Baltikum, Benelux, Deutschland, Großbritannien, Irland, Österreich, Polen, Schweiz, Skandinavien, Slowakei, Tschechien, Weißrussland

    Babesia spp. (mit Differenzierung B. canis, B. gibsoni und B. vulpes/Theileria annae nomen nudum) (PCR), Anaplasma phagocytophilum (PCR), Mikrofilaria (Differenzierung von D. immitis und D. repens) (PCR), Borrelia burgdorferi IgG + IgM-AK (EIA)

    Probenmaterial: Serum 0,5 ml, EDTA-Blut 1 ml

    Indikation: Bei klinischem Krankheitsverdacht einer Vektor-übertragenen Erkrankung (z. B. Fieber, Anämie, Lymphadenomegalie)

    Vektor-übertragene Erkrankungen Südeuropa Albanien, Bosnien-Herzegovina, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Italien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Portugal, Rumänien, Serbien, Slowenien, Spanien, Türkei, Ukraine, Ungarn

    Leishmanien-AK (EIA), Ehrlichien-AK (EIA), Babesien-AK (EIA), Anaplasma-phagocytophilum-AK (EIA), Hepatozoon spp. (PCR), Mikrofilarien spp. (PCR), Makrofilarien-Ag (Dirofilaria immitis) (EIA)+ Blutparasiten im Ausstrich

    Probenmaterial: Serum 1 ml, EDTA-Blut 1 ml und Blutausstrich (am besten Kapillarblut)

    Indikation: Bei klinischem Krankheitsverdacht (z. B. Fieber, Anämie, Lymphadenomegalie) oder als Gesundheitscheck nach der Einreise aus einem Endemiegebiet und bei negativem Ergebnis zusätzlich nach 6 Monaten.

    Früherkennung Vektor-übertragener Erkrankungen Südeuropa Ehrlichia canis (PCR), Anaplasma phagozytophilum (PCR), Babesia spp. (PCR) (mit Differenzierung B. canis, B. gibsoni und B. vulpes/Theileria annae nomen nudum), Hepatozoon canis (PCR)+ großes Blutbild, Blutparasiten im Blutausstrich

    Probenmaterial: EDTA-Blut 2 ml und Blutausstrich

    Importbedingungen Australien Ehrlichia-AK (IFT), Leishmanien-AK (EIA), Brucella-canis-AK (IFT)

    Probenmaterial: Serum 2 ml

    Hinweis: Bei nicht gegen Leptospirose geimpften Hunden ist zusätzlich ein Anti körpertest auf Leptospira interrogans serovar canicola vorgeschrieben

    Präanalytik: Blutentnahme innerhalb der letzten 45 Tage vor Ausreise

    Importbedingungen Südafrika Leishmanien-AK (EIA), Babesia gibsoni-AK (IFT), Brucella canis-AK (Aggl.), Mikrofilarien-Ag (Filtrationstest), Trypanosoma evansi-AK (Aggl.), Blutparasiten

    Probenmaterial: Serum 2 ml, EDTA-Blut 0,5 ml und Blutausstrich

    Präanalytik: Blutentnahme innerhalb von 30 Tagen vor Ausreise

  • 11

    Bosnien u.Herze- gowina

    Island

    Portu

    gal

    Spanieninkl. Kanaren

    Frankreich

    Deutschland

    SchweizÖsterreich

    Italien

    Luxemburg

    Norwegen

    Schweden

    Finnland

    Ukraine

    Weiß-russland

    Rumämien

    Bulgarien

    Ungarn

    Slovakei

    Slowenien

    Belgien

    Nieder-lande

    Däne-mark

    Russland

    Polen

    Litauen

    Lettland

    Estland

    Molda-wien

    Rumämien

    Griechen- land

    Alba-nien

    Tschechien

    Georgien

    Armenien

    Aserbaidschan

    Türkei

    Maze-donien

    Kroatien

    Irland

    VereinigtesKönigreich

    Serbien u.Montenegro

    Bosnien u.Herze- gowina

    Island

    Portu

    gal

    Spanieninkl. Kanaren

    Frankreich

    Deutschland

    SchweizÖsterreich

    Italien

    Luxemburg

    Norwegen

    Schweden

    Finnland

    Ukraine

    Weiß-russland

    Rumämien

    Bulgarien

    Ungarn

    Slovakei

    Slowenien

    Belgien

    Nieder-lande

    Däne-mark

    Russland

    Polen

    Litauen

    Lettland

    Estland

    Molda-wien

    Rumämien

    Griechen- land

    Alba-nien

    Tschechien

    Georgien

    Armenien

    Aserbaidschan

    Türkei

    Maze-donien

    Kroatien

    Irland

    VereinigtesKönigreich

    Serbien u.Montenegro

    Übersicht der Länder für das „Profil Vektor-übertragene Erkrankungen Südeuropa“

    Übersicht der Länder für das Profil „Vektor-übertragene Erkrankungen Nordeuropa“

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