29
VERA 8 – Ergebnisse, Bewertungen und Konsequenzen Veranstaltung für die Schulleitungen der weiterführenden allgemein bildenden Schulen im Regierungsbezirk Tübingen Untermarchtal, 11. Januar 2017 Dr. Rüdiger Arnscheid, Referat 52 www.km-bw.de 11.01.2017

VERA 8 – Ergebnisse, Bewertungen und Konsequenzen · 2017-01-27 · KMK-Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring Teilnahme an internationalen Schulleistungsstudien (PIRLS/IGLU, TIMSS,

  • Upload
    vannhan

  • View
    213

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

VERA 8 –Ergebnisse, Bewertungen und Konsequenzen

Veranstaltung für die Schulleitungen der weiterführenden allgemein bildenden Schulen im Regierungsbezirk TübingenUntermarchtal, 11. Januar 2017

Dr. Rüdiger Arnscheid, Referat 52

www.km-bw.de 11.01.2017

Agenda

• Einführung und Hintergrund

• Ergebnisse von VERA 8

• Umgang mit den Ergebnissen und Ausblick

KMK-Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring

Teilnahme an internationalen Schulleistungsstudien

(PIRLS/IGLU, TIMSS, PISA)

Überprüfung und Umsetzung von Bildungsstandards(Primarstufe, Sekundarstufe I,

Allgemeine Hochschulreife)

Verfahren zur Qualitätssicherung auf Ebene

der Schulen

Gemeinsame Bildungsberichterstattung von

Bund und Ländern

Mehr anwendungsbezogenes Wissen für Bildungspolitik und

pädagogische Praxis

KMK-Bildungsstandards als Grundlage für

• KMK-Ländervergleiche (Bildungsmonitoring)

• VERA (Qualitätssicherung Schulebene)

kompetenzorientierter Unterricht, gezielte individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler

Ziele und pädagogische Potenziale von VERA

Zentrale Funktion• Unterrichts- und Schulentwicklung• Bestandteil eines datengestützten Entwicklungskreislaufs an Schulen• unterstützt Einführung fachlicher und fachdidaktischer Konzepte der

Bildungsstandards• Wichtig: VERA sollte nicht genutzt werden, um von SuS, Lehrkräften

oder Schulen Rechenschaft einzufordern oder diese zu sanktionieren.Pädagogische Potenziale• durchgängige Kompetenzorientierung der Testaufgaben,• Feststellung des Lern- und Unterstützungsbedarfs in den überprüften

fachlichen Bereichen,• „Blick von außen“, d. h. multiple Vergleichsmöglichkeiten für

schulübergreifende Qualitätssicherung, • Nutzung für kooperative Unterrichtsentwicklung im Kollegium.

Grundlegendes

Vergleichsarbeiten VERA 3 und VERA 8• einziges bundesweites, standardisiertes Verfahren• Entwicklung durch das IQB Berlin im Auftrag der KMK• Beteiligung von BW (Aufgabenentwicklung / Steuerungsgruppe)• Grundlage: KMK-Bildungsstandards der Fächer• unterschiedliche Handhabung in den Ländern

Verwaltungsvorschrift in Baden-Württemberg• verpflichtender Einsatz in den Klassen 3 und 8• Durchführung an festgelegten Terminen• keine Benotung, nicht Teil der Leistungsbewertung• Besprechung mit Eltern, Schülerinnen und Schülern, in

Lehrerkonferenzen• auf Wunsch Weitergabe an Schülerinnen und Schülern zum Verbleib

Lernstandserhebungen in Baden-Württemberg

VERA 3 und Lernstand 5: Deutsch und MathematikVERA 8: Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache (Englisch/ Französisch)

Agenda

• Einführung und Hintergrund

• Ergebnisse von VERA 8

• Umgang mit den Ergebnissen und Ausblick

Verpflichtet zur Teilnahme an VERA 8• alle öffentlichen allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe I

Testhefte• Testheftversion I (optimiert für unteren und mittleren Leistungsbereich):

• Einsatz an Haupt-, Werkreal-, Gemeinschafts- und Realschulen• Testheftversion II (optimiert für den oberen Leistungsbereich):

• Einsatz an Gymnasien• mit beiden Testheftversionen ist für jede Schülerin/ jeden Schüler eine

Zuordnung der jeweiligen Kompetenzstufe möglich

Termine• 23.02.2016 Deutsch (Lesen; Orthografie)• 01.03.2016 Mathematik (alle Leitideen)• 25.02.2016 Englisch oder Französisch (Leseverstehen; Hörverstehen)

Durchführung

Statistiken: Erster Jahrgang nach Wegfall der

verbindlichen Grundschulempfehlung

2012/13

Grundschulempfehlung für… Gym RS GMS WRS/HS

...Gymnasium 89% 17% 12% 1%

…Realschule 10% 60% 28% 5%

...Werkreal-/Hauptschule 1% 23% 60% 95%

Übergang in Prozent 44% 37% 2% 16%

privat öffentlich gesamt Anteil

Werkrealschulen 954 21.002 21.956 22%Gemeinschaftsschule-Sek.I 38 2.303 2.341 2%Realschulen 2.707 35.886 38.593 38%Gymnasien 4.358 34.098 38.456 38%Gesamtergebnis 8.057 93.289 101.346 100%

Schulart

SuS in Kl. 8

Übergang auf Schulart

Kompetenzstufenmodell in Mathematik

406

Erläuterungen zu den nachfolgenden Abbildungen

Kompetenzstufe Hauptschulabschluss (HSA) Mittlerer Sc hulabschluss (MSA)

V

Optimalstandard

Optimalstandard

IV Regelstandard plus

III Regelstandard plus Regelstandard

II Regelstandard Mindeststandard

Ib Mindeststandard unter Mindeststandard

Ia unter Mindeststandard

Auf den nachfolgenden Abbildungen wird die Verteilung der SuS je Schulart (Gym, RS, GMS-Starterschulen, WRS/HS), für den nichtgymnasialen Bereich (Sek I) und landesweit auf die Kompetenzstufen der erhobenen Kompetenzen in den Fächern dargestellt.

VERA 8 – 2016 Baden-Württemberg: Ergebnisse

für Deutsch - Orthografie

0% 1%8%

16%

6% 4%1%

19%

40%

51%

30%

19%

9%

46%

35%

27%

40%

28%50%

29%

14%

5%

21%

32%

32%

4% 3% 0% 3%

14%

8%0% 0% 0% 0% 3%

0%

25%

50%

75%

100%

Gym RS GMS WRS/HS Sek. I BW gesamt

V

IV

III

II

Ib

Ia

VERA 8 – 2016 Baden-Württemberg: Ergebnisse

für Deutsch - Lesen

1%6%

13%

34%

15%10%

4%

12%

15%

23%

15%

11%19%

37%

34%

30%

35%

29%

36%

29%

22%

11%

23%

28%

26%

13% 11%

3%

9%

16%

14%

3% 4%1% 3%

7%

0%

25%

50%

75%

100%

Gym RS GMS WRS/HS Sek. I BW gesamt

V

IV

III

II

Ib

Ia

VERA 8 – 2016 Baden-Württemberg: Ergebnisse

für Englisch - Hörverstehen

0% 2%

12%

25%

10%6%

0%

9%

21%

29%

16%

10%

12%

49%

44%

35%

45%

33%

25%

23%

12%

6%

17%

20%

30%

11%6%

3%

8%

16%

32%

5% 4% 2% 4%

14%

0%

25%

50%

75%

100%

Gym RS GMS WRS/HS Sek. I BW gesamt

V

IV

III

II

Ib

Ia

VERA 8 – 2016 Baden-Württemberg: Ergebnisse

für Englisch - Leseverstehen

0%

9%

27%

50%

23%15%

1%

10%

13%

16%

12%

8%

14%

47%

37%

26%

40%

31%

16%

20%

13%

5%

15%

16%

22%

8%6%

2%

6%

12%47%

5% 4% 1% 4%

19%

0%

25%

50%

75%

100%

Gym RS GMS WRS/HS Sek. I BW gesamt

V

IV

III

II

Ib

Ia

VERA 8 – 2016 Baden-Württemberg: Ergebnisse

für Französisch - Hörverstehen

1%5% 1%

18%

45%

19%

68%

48%

67%

8%

0%

7%

3%1%

3%2% 1% 2%

0%

25%

50%

75%

100%

Gym RS BW gesamt

V

IV

III

II

Ib

Ia

VERA 8 – 2016 Baden-Württemberg: Ergebnisse

für Französisch - Leseverstehen

3%8%

3%

9%

31%

9%

53%

52%

53%

17%

5%

16%

9%

1%

9%

9%2%

9%

0%

25%

50%

75%

100%

Gym RS BW gesamt

V

IV

III

II

Ib

Ia

VERA 8 – 2016 Baden-Württemberg: Ergebnisse

für Mathematik

0%

10%

28%

51%

24%

15%

4%

34%

36%

33%

34%

23%

17%

36%

24%

13%

28%

24%

43%

17%

10%

3%

12%

23%

27%

3% 2%0% 2%

11%

9%

1% 1% 0% 0%4%

0%

25%

50%

75%

100%

Gym RS GMS WRS/HS Sek. I BW gesamt

V

IV

III

II

Ib

Ia

Analyse der Ergebnisse innerhalb der Schularten

(Beispiel: Mathematik)

0% 0% 0%

56%

12%

82%

4%

100%

0%

31%

9%

25%

21%

18%

16%

0%

0%

36%

23%

19%

32%

0%

40%

0%

24%

31%

57%

0%

24%

0%

32%

0%

38%

3%

6%

0%

6%

0%

8%

0%

38%

0%6%

0%6%

0% 0% 0%

0%

25%

50%

75%

100%

Gym1 Gym2 RS1 RS2 GMS1 GMS2 WHS1 WHS2

V

IV

III

II

Ib

Ia

Agenda

• Einführung und Hintergrund

• Ergebnisse von VERA 8

• Umgang mit den Ergebnissen und Ausblick

Umgang mit Ergebnissen: Allgemeine Hinweise

• Analyse, Interpretation und Maßnahmenableitung auf allen Ebenen (Schüler, Klasse, Schule, Schulaufsicht)

• Fokus ausschließlich auf die einzelnen SuS greift zu kurz• Veränderungen bei Kompetenzen vollziehen sich langsam (z. T. halbe

Kompetenzstufe Zuwachs pro Jahr)• Ergebnisse sind auch Resultat des Unterrichts in Klassenstufen 5 bis 8

• beim Blick in die Schulen gibt es in der Regel viele Anknüpfungspunkte und selten einfache Erklärungen

• Schulleitungen haben eine Schlüsselrolle• Ergebnisse einer Schule hängen ab von vielfältigen Faktoren

• Einzugsbereich und Belastungsgrad der Schulen• soziale und migrationsbedingte Herkunft der Schülerschaft• regionale Besonderheiten

Ergebnis einer Beispielschule

(Metrik der Bildungsstandards)

577

607

678

655

597

521

560

645 647

575569

585

679

668

566

585

620

637642

613

558

586

651646

592

539

560

636632

571

500

550

600

650

700

750

Orthographie Lesen Hörverstehen Leseverstehen Mathematik

8a

8b

8c

8d

Schule

Gym BW

Ergebnis einer Beispielschule

(Abweichung vom Landeswert)

38

4742

2326

-18

0

915

4

3025

43

36

-5

46

60

1

10

42

1926

15 14

21

-100

-50

0

50

100

Orthographie Lesen Hörverstehen Leseverstehen Mathematik

8a

8b

8c

8d

Schule

Routine Routine

Schulleitung• Identifikation von Handlungsbedarf• Einfordern von Berichten aus den FG• Überantwortung operativer Durchführung

Schulorganisatorische Bedingungen der Nutzung von

VERA-Rückmeldungen (aus Kuper, 2013)

Schulleitung• evaluationskritisch• kein Informationsgewinn durch VERA• Selbstverständnis demokrat. Führung• kein schulübergreifendes Konzept

Koordinierungs-stelle VERA• Durchführung• Berichtslegung

Lehrerkollegium• Mangel an konzept. Rahmung/ Information• Heterogene Reaktionen• Passive Einstellungen

Gremien/Fachgruppen• Operative

Aufarbeitung der Ergebnisse

Delegation Delegation

Steuerungsgruppe VERA• stimmt strategische

Ausrichtung ab• koordiniert

Maßnahmen

Lehrerkollegium• individuell verantwortete Maßnahmen• gemeinsame Zielorientierung

Gremien/Fachgruppen• Entscheidung über

Durchführung• Kommunikation in

FG

Handlungs-bedarf

Bericht setzt einentsendet

Fall I Fall II

Ergebnisse in einem SSA-Bezirk

Anteil von SuS mit mindestens Regelstandard im Vergleich zu BW

Beispiel-SSA Gym Sek I (RS, GMS, WHS) gesamt

Deutsch - Orthografie signifikant geringer signifikant geringer signifikant höher

Deutsch - Lesen signifikant geringer signifikant geringer signifikant geringer

Englisch - Hörverstehen nicht signifikant nicht signifikant signifikant höher

Englisch - Leseverstehen nicht signifikant nicht signifikant signifikant höher

Mathematik signifikant geringer signifikant geringer signifikant höher

Erklärung:• Anteil von SuS an Gymnasien (ca. 50%) deutlich höher als in BW (38%)• Anteil mit Migrationshintergrund (ca. 40%) deutlich höher als in BW (19%)

Weiteres Vorgehen

In Bezug auf VERA 8• Nutzung der VERA-Ergebnisse durch Lehrkräfte und Schulleitungen• Einbindung der Schulaufsicht

• Derzeit aggregierte Ergebnisse, künftig Ergebnisse der Einzelschulen.• Es geht nicht darum, Schulen an den Pranger zu stellen, sondern

darum, mit den Schulen gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten.• Nutzung der Expertise/ Kompetenz der empirischen Bildungsforschung

Allgemein: Leistung & Qualität als ein Schwerpunkt im SJ 2016/17• Zusammenführung von Daten über Schüler, Lehrkräfte, Umfeld der

Schule, Leistungen• Nutzung im Sinne eines strategischen Bildungscontrollings

• gezielte Analyse der Daten• Ansätze sehr guter Schulen identifizieren• Schulen mit Entwicklungsbedarf gezielt unterstützen

„Abwehrmechanismen“

Beobachtbare Verhaltensweisen beim Feedback von Erg ebnissen• Quelle statt Inhalt rückt in den Vordergrund• „Mehr Analyse erforderlich“• Umbewertung, z. B. „besser als erwartet“, „gar nicht so schlecht“• Gewichte verschieben: kritische Ergebnisse werden weniger wichtig• Abblocken: „weiß ich schon, aber man kann nichts machen, haben genug

zu tun“• Verantwortung woanders suchen: „das liegt an den Schülern, Eltern,

Schulträger, Schulaufsicht, etc.“• Umdeuten: „es wird nicht das erhoben, was im Unterricht drankam“• Attackieren des Boten der schlechten Nachricht und Suche nach FehlernFokussierung darauf, …• sich den Ergebnissen zu stellen• die Ursachen zu ermitteln und • die Chancen für Verbesserungsmaßnahmen zu nutzen

Es geht nicht darum, jemanden an den Pranger zu stel len, sondern darum, gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten.

Ausblick

Termine im Durchgang 2017• 14.03.2017 Deutsch (Lesen; Zuhören)• 22.03.2017 Mathematik (alle Leitideen)• 16.03.2017 Englisch / Französisch (Leseverstehen; Hörverstehen)

Zentraler Druck und Versand der Testhefte

Künftige Rückmeldung an Schulleitungen• Kompetenzstufenverteilung jeder Klasse, der Schule und Referenzwerten

BW für alle Schularten• Mittelwerte auf der Bista-Metrik für jede Klasse, die Schule, Referenzwerte

BW für alle Schularten• wünschenswert: fairer Vergleich, weitere Referenzwerte (z. B. Geschlecht,

Migrationshintergrund, G8/G9, Französisch als 1. oder 2. Fremdsprache)

���� Ziel: VERA wird wirksam und effizient hinsichtlich d er Kompetenzen der SuS bei der Unterrichts- und Schulentwicklung genutzt

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!