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I (Veröffentlichungsbedürftige Rechtsakte, die in Anwendung des EG-Vertrags/Euratom-Vertrags erlassen wurden) VERORDNUNGEN VERORDNUNG (EG) Nr. 1528/2007 DES RATES vom 20. Dezember 2007 mit Durchführungsbestimmungen zu den Regelungen der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen oder der zu Wirtschaftspartnerschaftsabkommen führenden Abkommen für Waren mit Ursprung in bestimmten Staaten, die zur Gruppe der Staaten Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP) gehören DER RAT DER EUROPÄISCHEN UNION – gestützt auf den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemein- schaft, insbesondere auf Artikel 133, auf Vorschlag der Kommission, in Erwägung nachstehender Gründe: (1) Gemäß dem Partnerschaftsabkommen zwischen den Mit- gliedern der Gruppe der Staaten in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean einerseits und der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten anderer- seits, unterzeichnet in Cotonou am 23. Juni 2000 ( 1 ) (nachstehend „AKP-EG-Partnerschaftsabkommen“ genannt), sollen spätestens zum 1. Januar 2008 Wirt- schaftspartnerschaftsabkommen (WPA) in Kraft treten. (2) Das AKP-EG-Partnerschaftsabkommen sieht vor, dass die Handelsregelungen nach Anhang V dieses Abkommens bis 31. Dezember 2007 aufrechterhalten werden. (3) Seit 2002 verhandelt die Gemeinschaft über Wirtschafts- partnerschaftsabkommen mit der Gruppe der AKP-Staaten, und zwar mit den sechs Regionen Karibik, Zentralafrika, Östliches und Südliches Afrika, Pazifische Inselstaaten, Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika und Westafrika. Diese Wirtschaftspartnerschaftsabkommen ste- hen mit den WTO-Verpflichtungen in Einklang, unterstüt- zen die regionale Integration und fördern die schrittweise Einbeziehung der Volkswirtschaften der AKP-Staaten in das regelbasierte Welthandelssystem und begünstigen damit deren nachhaltige Entwicklung und leisten einen Beitrag zu den Gesamtbemühungen zur Beseitigung der Armut und zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den AKP-Staaten. In einem ersten Schritt können die Ver- handlungen über die zu Wirtschaftspartnerschaftsab- kommen führenden Abkommen mit mindestens WTO- kompatiblen Regelungen über den Warenverkehr im Einklang mit den Prozessen der regionalen wirtschaftlichen und politischen Integration abgeschlossen werden, die so bald wie möglich durch vollständige Wirtschaftspartner- schaftsabkommen zu ergänzen sind. (4) Die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen oder die zu Wirt- schaftspartnerschaftsabkommen führenden Abkommen, für die die Verhandlungen bereits abgeschlossen sind, sehen vor, dass die Vertragsparteien, soweit machbar, Schritte zur Anwendung des Abkommens vor der vorläu- figen gegenseitigen Anwendung unternehmen können. Es ist angezeigt, Maßnahmen zur Anwendung der Abkom- men auf der Grundlage dieser Bestimmungen zu treffen. (5) Die in dieser Verordnung enthaltenen Bestimmungen sind, soweit erforderlich, nach Maßgabe der Wirtschaftspartner- schaftsabkommen oder der zu Wirtschaftspartnerschafts- abkommen führenden Abkommen zu ändern, sobald diese Abkommen unterzeichnet und gemäß Artikel 300 des Ver- trags abgeschlossen sind und entweder vorläufig ange- wandt werden oder in Kraft sind. Die Regelungen sind gänzlich oder teilweise zu beenden, wenn die fraglichen Abkommen nicht innerhalb eines angemessenen Zeit- raums in Kraft treten, nach Maßgabe des Wiener Überein- kommens über das Recht der Verträge. ( 1 ) ABl. L 317 vom 15.12.2000, S. 3. Geändert durch das Abkommen vom 22. Dezember 2005 (ABl. L 209 vom 11.8.2005, S. 27). 31.12.2007 DE Amtsblatt der Europäischen Union L 348/1

VERORDNUNG (EG) Nr. 1528/2007

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mit Durchführungsbestimmungen zu den Regelungen der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen oderder zu Wirtschaftspartnerschaftsabkommen führenden Abkommen für Waren mit Ursprung inbestimmten Staaten, die zur Gruppe der Staaten Afrikas, des karibischen Raums und des PazifischenOzeans (AKP) gehören

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  • I(Verffentlichungsbedrftige Rechtsakte, die in Anwendung des EG-Vertrags/Euratom-Vertrags erlassen wurden)

    VERORDNUNGEN

    VERORDNUNG (EG) Nr. 1528/2007 DES RATES

    vom 20. Dezember 2007

    mit Durchfhrungsbestimmungen zu den Regelungen der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen oderder zu Wirtschaftspartnerschaftsabkommen fhrenden Abkommen fr Waren mit Ursprung inbestimmten Staaten, die zur Gruppe der Staaten Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen

    Ozeans (AKP) gehren

    DER RAT DER EUROPISCHEN UNION

    gesttzt auf den Vertrag zur Grndung der Europischen Gemein-schaft, insbesondere auf Artikel 133,

    auf Vorschlag der Kommission,

    in Erwgung nachstehender Grnde:

    (1) Gem dem Partnerschaftsabkommen zwischen den Mit-gliedern der Gruppe der Staaten in Afrika, im karibischenRaum und im Pazifischen Ozean einerseits und der Euro-pischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten anderer-seits, unterzeichnet in Cotonou am 23. Juni 2000 (1)(nachstehend AKP-EG-Partnerschaftsabkommengenannt), sollen sptestens zum 1. Januar 2008 Wirt-schaftspartnerschaftsabkommen (WPA) in Kraft treten.

    (2) Das AKP-EG-Partnerschaftsabkommen sieht vor, dass dieHandelsregelungen nach Anhang V dieses Abkommens bis31. Dezember 2007 aufrechterhalten werden.

    (3) Seit 2002 verhandelt die Gemeinschaft ber Wirtschafts-partnerschaftsabkommen mit der Gruppe der AKP-Staaten,und zwar mit den sechs Regionen Karibik, Zentralafrika,stliches und Sdliches Afrika, Pazifische Inselstaaten,Entwicklungsgemeinschaft des sdlichen Afrika und

    Westafrika. Diese Wirtschaftspartnerschaftsabkommen ste-hen mit den WTO-Verpflichtungen in Einklang, unterstt-zen die regionale Integration und frdern die schrittweiseEinbeziehung der Volkswirtschaften der AKP-Staaten indas regelbasierte Welthandelssystem und begnstigendamit deren nachhaltige Entwicklung und leisten einenBeitrag zu den Gesamtbemhungen zur Beseitigung derArmut und zur Verbesserung der Lebensbedingungen inden AKP-Staaten. In einem ersten Schritt knnen die Ver-handlungen ber die zu Wirtschaftspartnerschaftsab-kommen fhrenden Abkommen mit mindestens WTO-kompatiblen Regelungen ber den Warenverkehr imEinklang mit den Prozessen der regionalen wirtschaftlichenund politischen Integration abgeschlossen werden, die sobald wie mglich durch vollstndige Wirtschaftspartner-schaftsabkommen zu ergnzen sind.

    (4) Die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen oder die zu Wirt-schaftspartnerschaftsabkommen fhrenden Abkommen,fr die die Verhandlungen bereits abgeschlossen sind,sehen vor, dass die Vertragsparteien, soweit machbar,Schritte zur Anwendung des Abkommens vor der vorlu-figen gegenseitigen Anwendung unternehmen knnen. Esist angezeigt, Manahmen zur Anwendung der Abkom-men auf der Grundlage dieser Bestimmungen zu treffen.

    (5) Die in dieser Verordnung enthaltenen Bestimmungen sind,soweit erforderlich, nach Magabe der Wirtschaftspartner-schaftsabkommen oder der zu Wirtschaftspartnerschafts-abkommen fhrenden Abkommen zu ndern, sobald dieseAbkommen unterzeichnet und gem Artikel 300 des Ver-trags abgeschlossen sind und entweder vorlufig ange-wandt werden oder in Kraft sind. Die Regelungen sindgnzlich oder teilweise zu beenden, wenn die fraglichenAbkommen nicht innerhalb eines angemessenen Zeit-raums in Kraft treten, nach Magabe des Wiener berein-kommens ber das Recht der Vertrge.

    (1) ABl. L 317 vom 15.12.2000, S. 3. Gendert durch das Abkommenvom 22. Dezember 2005 (ABl. L 209 vom 11.8.2005, S. 27).

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/1

  • (6) In Bezug auf die Einfuhren in die Gemeinschaft sollten dieWirtschaftspartnerschaftsabkommen oder die zu Wirt-schaftspartnerschaftsabkommen fhrenden Abkommendie Gewhrung des zoll- und kontingentfreien Zugangszum Gemeinschaftsmarkt fr alle Waren auer Waffenvorsehen. In diesem Zusammenhang gelten bergangs-fristen und -regelungen fr bestimmte empfindliche Warenund Sonderregelungen fr die franzsischen berseeischenDepartements. Aufgrund der besonderen Situation Sd-afrikas sollten fr Waren mit Ursprung in Sdafrika wei-terhin die Bestimmungen des Abkommens ber Handel,Entwicklung und Zusammenarbeit zwischen der Europi-schen Gemeinschaft und ihren Mitgliedsstaaten einerseitsund Sdafrika andererseits (1) (nachstehend TDCAgenannt) gelten, solange bis ein Wirtschaftspartnerschafts-abkommen oder ein zu einem Wirtschaftspartnerschafts-abkommen fhrendes Abkommen zwischen derGemeinschaft und Sdafrika in Kraft tritt.

    (7) Fr die am wenigsten entwickelten Lnder, die zu denAKP-Staaten gehren, ist es empfehlenswert, ihre knfti-gen Handelsbeziehungen zur Gemeinschaft auf Wirt-schaftspartnerschaftsabkommen zu sttzen anstatt auf dieSonderregelungen fr die am wenigsten entwickelten Ln-der, die in der Verordnung (EG) Nr. 980/2005 des Ratesvom 27. Juni 2005 ber ein Schema allgemeiner Zoll-prferenzen (2) festgelegt sind. Um eine solche Entwick-lung zu frdern, sollte dafr gesorgt werden, dassdiejenigen dieser Lnder, die Verhandlungen ber Wirt-schaftspartnerschaftsabkommen oder zu Wirtschaftspart-nerschaftsabkommen fhrende Abkommen abgeschlossenhaben und die Regelungen nach dieser Verordnung inAnspruch nehmen knnen, weiterhin fr einen begrenz-ten Zeitraum die Sonderregelungen fr die am wenigstenentwickelten Lnder nach der Verordnung (EG)Nr. 980/2005 fr die Waren in Anspruch nehmen knnen,fr die die bergangsregelungen in dieser Verordnungweniger vorteilhaft sind.

    (8) Fr Einfuhren nach dieser Verordnung sollten fr einenbergangszeitraum die in Anhang II dieser Verordnungaufgefhrten Ursprungsregeln gelten. An die Stelle dieserRegeln sollten die Regeln im Anhang der mit den inAnhang I aufgefhrten Regionen oder Staaten geschlosse-nen Abkommen treten, sobald die betreffenden Abkom-men vorlufig angewandt werden oder in Kraft treten, jenachdem, welcher Zeitpunkt frher liegt.

    (9) Es ist notwendig, die Mglichkeit vorzusehen, bei Verwei-gerung der Verwaltungszusammenarbeit, Unregelmig-keiten oder Betrug die in dieser Verordnungfestgeschriebenen Regelungen vorbergehend auszusetzen.bermittelt ein Mitgliedstaat der Kommission Informatio-nen ber einen mglichen Betrug oder eine mgliche Ver-weigerung der Verwaltungszusammenarbeit, so sollten dieeinschlgigen gemeinschaftsrechtlichen Vorschriften zurAnwendung kommen, insbesondere die Verordnung (EG)Nr. 515/97 des Rates vom 13. Mrz 1997 ber die gegen-seitige Amtshilfe zwischen Verwaltungsbehrden der Mit-gliedstaaten und die Zusammenarbeit dieser Behrden mit

    der Kommission im Hinblick auf die ordnungsgemeAnwendung der Zoll- und der Agrarregelung (3).

    (10) Es ist angezeigt, in diese Verordnung bergangsregelungenfr Zucker und Reis aufzunehmen und darin besonderevorbergehende Schutzmanahmen und berwachungs-mechanismen vorzusehen, die nach Auslaufen der ber-gangsregelungen gelten.

    (11) Im Zusammenhang mit den bergangsregelungen frZucker gem dem Beschluss 2007/627/EG des Rates (4)luft das Protokoll Nr. 3 betreffend AKP-Zucker, das demAnhang V des AKP-EG-Partnerschaftsabkommens beige-fgt ist, zum 1. Oktober 2009 aus.

    (12) Bei Auslaufen des Protokoll Nr. 3 betreffend AKP-Zuckersollten angesichts der besonderen Empfindlichkeit desZuckermarkts fr diese Ware bergangsmanahmen erlas-sen werden. Gleichzeitig ist es angebracht, besondere vor-bergehende berwachungs- und Schutzmanahmen frbestimmte verarbeitete landwirtschaftliche Erzeugnisse zuerlassen, die einen hohen Zuckergehalt haben knnen undgehandelt werden knnten, um die vorbergehendenbesonderen Schutzmanahmen fr Zuckereinfuhren in dieGemeinschaft zu umgehen.

    (13) Es ist auerdem angezeigt, allgemeine Schutzmanahmenfr die unter diese Verordnung fallenden Waren zuerlassen.

    (14) Angesichts der besonderen Empfindlichkeit landwirtschaft-licher Erzeugnisse sollten bilaterale Schutzmanahmenergriffen werden knnen, wenn Einfuhren Strungen derMrkte fr die betreffenden Erzeugnisse oder Strungender diese Mrkte regulierenden Mechanismen hervorrufenoder hervorzurufen drohen.

    (15) Gem Artikel 299 Absatz 2 des Vertrags sollte bei allenpolitischen Manahmen der Gemeinschaft, insbesonderein der Zoll- und Handelspolitik, die besondere struktur-bedingte soziale und wirtschaftliche Lage derGemeinschaftsgebiete in uerster Randlage gebhrendbercksichtigt werden.

    (16) Es sollte mithin im Interesse einer effektiven Anwendungbei der Festlegung der Bestimmungen zu den bilateralenSchutzmanahmen sowohl die Empfindlichkeit landwirt-schaftlicher Erzeugnisse, insbesondere von Zucker, alsauch die besondere Anflligkeit und die besonderen Inter-essen der Gemeinschaftsgebiete in uerster Randlagebercksichtigt werden.

    (1) ABl. L 311 vom 4.12.1999, S. 1. Gendert durch das Zusatzprotokollvom 25. Juni 2005 (ABl. L 68 vom 15.3.2005, S. 33).

    (2) ABl. L 169 vom 30.6.2005, S. 1.

    (3) ABl. L 82 vom 22.3.1997, S. 1. Gendert durch die Verordnung (EG)Nr. 807/2003 (ABl. L 122 vom 16.5.2003, S. 36).

    (4) Beschluss 2007/627/EG des Rates vom 28. September 2007 ber dieKndigung seitens der Gemeinschaft von Protokoll Nr. 3 betreffendAKP-Zucker im Anhang des Lom-Abkommens mit den entsprechen-den, dem genannten Abkommen beigefgten Erklrungen, enthaltenin Protokoll Nr. 3, das dem Anhang V des PartnerschaftsabkommensAKP-EG beigefgt ist, in Bezug auf Barbados, Belize, die Republik CtedIvoire, die Republik Fidschi-Inseln, die Republik Guyana, Jamaika, dieRepublik Kenia, die Republik Kongo, die Republik Madagaskar, dieRepublik Malawi, die Republik Mauritius, die Republik Mosambik, dieRepublik Sambia, die Republik Simbabwe, die Fderation St. Kitts undNevis, die Republik Suriname, das Knigreich Swasiland, die VereinigteRepublik Tansania, die Republik Trinidad und Tobago und die Repu-blik Uganda (ABl. L 255 vom 29.9.2007, S. 38).

    L 348/2 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • (17) Die zur Durchfhrung dieser Verordnung erforderlichenManahmen sollten gem dem Beschluss 1999/468/EGdes Rates vom 28. Juni 1999 zur Festlegung der Modalit-ten fr die Ausbung der der Kommission bertragenenDurchfhrungsbefugnisse (1) erlassen werden.

    (18) Diese Verordnung erfordert die Aufhebung der geltendenVerordnungen, die im Zusammenhang mit Anhang V desAKP-EG-Partnerschaftsabkommens erlassen wurden, ins-besondere der Verordnung (EG) Nr. 2285/2002 des Ratesvom 10. Dezember 2002 ber die im AKP-EG-Partnerschaftsabkommen vorgesehenen Schutz-manahmen (2), der Verordnung (EG) Nr. 2286/2002 desRates vom 10. Dezember 2002 ber die Regelung fr land-wirtschaftliche Erzeugnisse und daraus hergestellte Warenmit Ursprung in den Staaten in Afrika, im karibischenRaum und im Pazifischen Ozean (AKP-Staaten) (3) und desArtikels 1 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1964/2005des Rates vom 29. November 2005 ber die Zollstze frBananen (4). Folglich werden alle Durchfhrungsbestim-mungen, die auf den aufgehobenen Verordnungen beru-hen, hinfllig

    HAT FOLGENDE VERORDNUNG ERLASSEN:

    KAPITEL 1

    GEGENSTAND, GELTUNGSBEREICH UND MARKTZUGANG

    Artikel 1

    Gegenstand

    Diese Verordnung wendet fr Waren mit Ursprung in bestimm-ten Staaten, die zur Gruppe der Staaten Afrikas, des karibischenRaums und des Pazifischen Ozeans (AKP) gehren, die Regelun-gen an, die in Wirtschaftspartnerschaftsabkommen oder zu Wirt-schaftspartnerschaftsabkommen fhrenden Abkommenvorgesehen sind.

    Artikel 2

    Geltungsbereich

    (1) Diese Verordnung gilt fr Waren mit Ursprung in den Regi-onen und Staaten, die in Anhang I aufgefhrt sind.

    (2) Auf Vorschlag der Kommission ndert der Rat mit qualifi-zierter Mehrheit Anhang I, indem er zur AKP-Staatengruppegehrende Regionen oder Staaten darin aufnimmt, die Verhand-lungen ber ein Abkommen zwischen der Gemeinschaft und derbetreffenden Region oder dem betreffenden Staat abgeschlossenhaben, das zumindest die Anforderungen des Artikels XXIV desGATT 1994 erfllt.

    (3) Diese Region oder dieser Staat verbleibt auf der Liste inAnhang I, solange der Rat nicht auf Vorschlag der Kommissionmit qualifizierter Mehrheit Anhang I ndert und die Region oderden Staat aus diesem Anhang streicht, insbesondere in Fllen, indenen

    a) die Region oder der Staat mitteilt, dass sie/er nicht beabsich-tigt, das Abkommen, das ihre/seine Aufnahme in Anhang Iermglicht hat, zu ratifizieren,

    b) die Ratifizierung des Abkommens, das die Aufnahme derRegion oder des Staates in Anhang I ermglicht hat, nichtinnerhalb eines angemessenen Zeitraums erfolgt ist, so dassdas Inkrafttreten des Abkommens ber Gebhr verzgertwird, oder

    c) das Abkommen gekndigt wird oder die betreffende Regionoder der betreffende Staat ihrer/seiner Rechte und Pflichtennach dem Abkommen beendet, das Abkommen ansonstenjedoch in Kraft bleibt.

    Artikel 3

    Marktzugang

    (1) Vorbehaltlich der Artikel 6, 7 und 8 werden die Einfuhr-zlle auf alle Waren der Kapitel 1 bis 97, nicht jedoch 93, desHarmonisierten Systemsmit Ursprung in einer Region oder einemStaat, die/der in Anhang I aufgefhrt ist, beseitigt. Diese Zoll-beseitigung erfolgt vorbehaltlich der vorbergehenden Schutz-und berwachungsmechanismen im Sinne der Artikel 9 und 10sowie des allgemeinen Schutzmechanismus im Sinne der Arti-kel 11 bis 22.

    (2) Fr Waren des Kapitels 93 des Harmonisierten Systems mitUrsprung in Regionen oder Staaten, die in Anhang I aufgefhrtsind, gelten weiterhin die anwendbaren Meistbegnstigungszlle.

    (3) Unbeschadet des Artikels 3 Absatz 2 der Verordnung (EG)Nr. 980/2005 knnen frWarenmit Ursprung in den amwenigs-ten entwickelten Lndern, die in Anhang I der genannten Verord-nung und in Anhang I dieser Verordnung aufgefhrt sind, nebenden in dieser Verordnung vorgesehenen Regelungen auch weiter-hin die Prferenzen nach der Verordnung (EG) Nr. 980/2005 frfolgende Waren in Anspruch genommen werden:

    a) Waren der Tarifposition 1006, ausgenommen Unterposition1006 10 10, bis 31. Dezember 2009 und

    b) Waren der Tarifposition 1701 bis 30. September 2009.

    (4) Absatz 1 sowie Artikel 6, 7 und 8 gelten nicht fr Warenmit Ursprung in Sdafrika. Fr diese gelten die einschlgigenBestimmungen des TDCA. Sobald die relevanten Handels-bestimmungen des TDCA durch entsprechende Handels-bestimmungen eines Wirtschaftspartnerschaftsabkommens odereines zu einem Wirtschaftspartnerschaftsabkommen fhrendenAbkommens abgelst worden sind, wird dieser Verordnung nachdem in Artikel 24 Absatz 3 genannten Verfahren ein Anhangangefgt, in dem die Regelungen fr Waren mit Ursprung in Sd-afrika festgelegt sind.

    (1) ABl. L 184 vom 17.7.1999, S. 23. Gendert durch den Beschluss2006/512/EG (ABl. L 200 vom 22.7.2006, S. 11).

    (2) ABl. L 348 vom 21.12.2002, S. 3.(3) ABl. L 348 vom 21.12.2002, S. 5.(4) ABl. L 316 vom 2.12.2005, S. 1.

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/3

  • (5) Absatz 1 gilt nicht fr Waren der Tarifposition 0803 0019,die Ursprungswaren der in Anhang I aufgefhrten Regionen oderStaaten sind und die bis 1. Januar 2018 in den zollrechtlich freienVerkehr in den Gemeinschaftsgebieten in uerster Randlagebergefhrt werden. Absatz 1 und Artikel 7 gelten nicht frWaren der Tarifposition 1701, die Ursprungswaren der inAnhang I aufgefhrten Regionen oder Staaten sind und die bis1. Januar 2018 in den zollrechtlich freien Verkehr in den franz-sischen berseeischen Departements bergefhrt werden. Diegenannten Zeitrume werden bis 1. Januar 2028 verlngert,sofern zwischen den Vertragsparteien der entsprechendenAbkommen nichts anderes vereinbart wird. Die Kommissionunterrichtet die betroffenen Parteien durch eine Bekanntmachungim Amtsblatt der Europischen Union ber das Auslaufen dieserBestimmung.

    KAPITEL II

    URSPRUNGSREGELN UNDVERWALTUNGSZUSAMMENARBEIT

    Artikel 4

    Ursprungsregeln

    (1) Die in Anhang II aufgefhrten Ursprungsregeln werdenangewandt, um festzustellen, ob Waren Ursprungswaren der inAnhang I aufgefhrten Regionen oder Staaten sind.

    (2) Ursprungsregeln im Anhang eines mit den in Anhang I auf-gefhrten Regionen oder Staaten geschlossenen Abkommenshaben Vorrang vor den Ursprungsregeln in Anhang II, sobald dasbetreffende Abkommen vorlufig angewandt wird oder in Krafttritt, je nachdem, welcher Zeitpunkt frher liegt. Die Kommissionunterrichtet die Marktteilnehmer mit einer Bekanntmachung imAmtsblatt der Europischen Union. In dieser Bekanntmachung wirdder Tag der vorlufigen Anwendung bzw. des Inkrafttretens ange-geben, ab dem die in dem Abkommen festgelegten Ursprungs-regeln fr Waren mit Ursprung in den in Anhang I aufgefhrtenRegionen oder Staaten gelten.

    (3) Die Kommission, die von dem mit der Verordnung (EWG)Nr. 2913/92 des Rates vom 12. Oktober 1992 zur Festlegung desZollkodex der Gemeinschaften (1) eingesetzten Ausschuss fr denZollkodex untersttzt wird, berwacht die Umsetzung undAnwendung der Bestimmungen des Anhangs II. Technischenderungen und Entscheidungen bezglich der Handhabung desAnhangs II knnen nach dem in den Artikeln 247 und 247a derVerordnung (EWG) Nr. 2913/92 genannten Verfahren erlassenwerden.

    Artikel 5

    Verwaltungszusammenarbeit

    (1) Hat die Kommission auf der Grundlage objektiver Informa-tionen eine Verweigerung der Verwaltungszusammenarbeitund/oder Unregelmigkeiten oder Betrug festgestellt, so kann sienach diesem Artikel die Beseitigung von Zllen gem den Arti-keln 3, 6 und 7 (nachstehend vorgesehene Prferenzbehandlunggenannt) vorbergehend aussetzen.

    (2) Eine Verweigerung der Verwaltungszusammenarbeit imSinne dieses Artikels liegt unter anderem vor, wenn

    a) die Verpflichtung zur berprfung der Ursprungseigenschaftder betroffenen Ware(n) wiederholt nicht erfllt worden ist;

    b) die nachtrgliche Prfung des Ursprungsnachweises oder dieMitteilung des Ergebnisses wiederholt abgelehnt oder unge-bhrlich verzgert worden ist;

    c) die Erteilung der Genehmigung fr Manahmen im Rahmender Verwaltungszusammenarbeit zur Prfung der Echtheitder Papiere oder der Richtigkeit der Angaben, die fr dieGewhrung der Prferenzbehandlung von Bedeutung sind,wiederholt abgelehnt oder ungebhrlich verzgert wordenist.

    Fr die Zwecke dieses Artikels knnen Unregelmigkeiten oderBetrug unter anderem festgestellt werden, wenn die Einfuhren vonWaren ohne zufriedenstellende Erklrung rasch zunehmen unddas bliche Produktionsniveau und die Exportkapazitten derbetroffenen Region oder des betroffenen Staates bersteigen.

    (3) Stellt die Kommission auf der Grundlage der von einemMitgliedstaat bermittelten Informationen oder von sich aus fest,dass die Voraussetzungen der Abstze 1 und 2 erfllt sind, sokann die vorgesehene Prferenzbehandlung nach dem in Arti-kel 24 Absatz 2 genannten Verfahren ausgesetzt werden, wenndie Kommission zuvor

    a) den Ausschuss nach Artikel 24 unterrichtet hat,

    b) die betroffene Region oder den betroffenen Staat gem denzwischen der Gemeinschaft und diesem Staat oder dieserRegion anwendbaren Verfahren unterrichtet hat und

    c) eine Bekanntmachung im Amtsblatt der Europischen Unionverffentlicht hat, in der mitgeteilt wird, dass eine Verweige-rung der Verwaltungszusammenarbeit, Unregelmigkeitenoder Betrug festgestellt wurden.

    (4) Die Aussetzung nach diesem Artikel ist auf den Zeitraumbeschrnkt, der notwendig ist, um die finanziellen Interessen derGemeinschaft zu schtzen. Sie betrgt hchstens sechs Monateund kann verlngert werden. Nach Ablauf dieses Zeitraumsbeschliet die Kommission entweder, die Aussetzung imAnschluss an die Unterrichtung des Ausschusses nach Artikel 24zu beenden, oder den Zeitraum der Aussetzung nach dem inAbsatz 3 des vorliegenden Artikels genannten Verfahren zuverlngern.

    (1) ABl. L 302 vom 19.10.1992, S. 1. Zuletzt gendert durch die Verord-nung (EG) Nr. 1791/2006 (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 1).

    L 348/4 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • (5) Die Verfahren zur vorbergehenden Aussetzung gemden Abstzen 2 bis 4 werden durch die Verfahren ersetzt, die ineinem mit den in Anhang I aufgefhrten Regionen oder Staatengeschlossenen Abkommen enthalten sind, sobald dieses vorlufigangewandt wird oder in Kraft tritt, je nachdem, welcher Zeitpunktfrher liegt. Die Kommission unterrichtet die Marktteilnehmermit einer Bekanntmachung im Amtsblatt der Europischen Union. Indieser Bekanntmachung wird der Tag der vorlufigen Anwendungoder des Inkrafttretens angegeben, ab dem die in dem Abkommenvorgesehenen Verfahren zur vorbergehenden Aussetzung fr dieunter diese Verordnung fallenden Waren gelten.

    (6) Um die vorbergehende Aussetzung gem einem mit denin Anhang I aufgefhrten Regionen oder Staaten geschlossenenAbkommen anzuwenden, geht die Kommission wie folgt vor:

    a) sie unterrichtet unverzglich den Ausschuss nach Artikel 24darber, dass Verweigerung der Verwaltungszusammen-arbeit, Unregelmigkeiten oder Betrug festgestellt wurden,und

    b) sie verffentlicht unverzglich im Amtsblatt der EuropischenUnion eine Bekanntmachung, in der mitgeteilt wird, dass Ver-weigerung der Verwaltungszusammenarbeit, Unregelmig-keiten oder Betrug festgestellt wurden.

    ber die vorbergehende Aussetzung der vorgesehenenPrferenzbehandlung wird nach dem in Artikel 24 Absatz 2genannten Verfahren entschieden.

    KAPITEL III

    BERGANGSREGELUNGEN

    ABSCHNITT 1

    Reis

    Artikel 6

    Zollfreikontingente und Beseitigung der Zlle

    (1) Die Einfuhrzlle auf Waren der Tarifposition 1006 werdenam 1. Januar 2010 beseitigt, ausgenommen die Einfuhrzlle aufWaren der Unterposition 1006 10 10, die am 1. Januar 2008beseitigt werden.

    (2) Fr Waren der Tarifposition 1006, ausgenommen Warender Unterposition 1006 10 10, mit Ursprung in den in Anhang Iaufgefhrten Regionen oder Staaten, die zur CARIFORUM-Regiongehren, werden folgende Kontingente zum Zollsatz Nullerffnet:

    a) 187 000 Tonnen Reisquivalent (geschlter Reis) fr denZeitraum vom 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2008,

    b) 250 000 Tonnen Reisquivalent (geschlter Reis) fr denZeitraum vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009.

    (3) Die Durchfhrungsvorschriften zu den Zollkontingentennach Absatz 2 werden nach den in Artikel 13 und Artikel 26Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1785/2003 des Rates vom

    29. September 2003 ber die gemeinsame Marktorganisation frReis (1) genannten Verfahren erlassen.

    ABSCHNITT 2

    Zucker

    Artikel 7

    Zollfreikontingente und Beseitigung der Zlle

    (1) Die Einfuhrzlle auf Waren der Tarifposition 1701 werdenam 1. Oktober 2009 beseitigt.

    (2) Zustzlich zu den gem Artikel 28 der Verordnung (EG)Nr. 318/2006 des Rates vom 20. Februar 2006 ber die gemein-same Marktorganisation fr Zucker (2) erffneten und verwalte-ten Zollkontingenten werden fr Waren der Tarifposition 1701fr den Zeitraum vom 1. Oktober 2008 bis 30. September 2009folgende Zollkontingente erffnet:

    a) 150 000 Tonnen Weizuckerquivalent zum Zollsatz Nullausschlielich fr Waren mit Ursprung in den in Anhang Ider Verordnung (EG) Nr. 980/2005 aufgefhrten am wenigs-ten entwickelten Lndern, die in Anhang I der vorliegendenVerordnung aufgefhrt sind. Dieses Zollkontingent wird zwi-schen Regionen aufgeteilt, wobei die Mengen nach Magabeder Abkommen festgelegt werden, die die Regionen oderStaaten fr die Aufnahme in Anhang I qualifizieren, und

    b) 80 000 Tonnen Weizuckerquivalent zum Zollsatz Nullausschlielich fr Waren mit Ursprung in Regionen oderStaaten, die nicht zu den am wenigsten entwickelten Lndernzhlen und in Anhang I aufgefhrt sind. Dieses Zoll-kontingent wird zwischen Regionen aufgeteilt, wobei dieMengen nach Magabe der Abkommen festgelegt werden,die die Regionen oder Staaten fr die Aufnahme in Anhang Iqualifizieren.

    (3) Artikel 30 der Verordnung (EG) Nr. 318/2006 gilt fr Ein-fuhren im Rahmen der in Absatz 2 genannten Zollkontingente.

    (4) Die Durchfhrungsvorschriften zu den Zollkontingentenund ihrer regionalen Aufteilung nach diesem Artikel werden nachdem in Artikel 39 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 318/2006genannten Verfahren erlassen.

    Artikel 8

    bergangsregelung

    Fr die Zeit vom 1. Oktober 2009 bis 30. September 2012 giltArtikel 7 Absatz 1 nicht fr Einfuhren von Waren des KN-Codes1701, es sei denn, der Einfhrer verpflichtet sich, diese Waren zueinem Preis zu erwerben, der mindestens 90 % des in Artikel 3 derVerordnung (EG) Nr. 318/2006 fr das betreffende Wirtschafts-jahr festgelegten Referenzpreises (auf c.i.f. Basis) betrgt.

    (1) ABl. L 270 vom 21.10.2003, S. 96. Aufgehoben mit Wirkung ab1. September 2008 durch die Verordnung (EG) Nr. 1234/2007(ABl. L 299 vom 16.11.2007, S. 1).

    (2) ABl. L 58 vom 28.2.2006, S. 1. Zuletzt gendert durch die Verord-nung (EG) Nr. 1260/2007 (ABl. L 283 vom 27.10.2007, S. 1).

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/5

  • Artikel 9

    Befristeter Schutzmechanismus fr Zucker

    (1) Fr die Zeit ab 1. Oktober 2009 bis 30. September 2015kann die nach Artikel 7 Absatz 1 gewhrte Behandlung der Ein-fuhren von Waren der Tarifposition 1701 mit Ursprung in Regi-onen oder Staaten, die in Anhang I aufgefhrt sind und nicht zuden am wenigsten entwickelten Lndern nach Anhang I der Ver-ordnung (EG) Nr. 980/2005 zhlen, ausgesetzt werden, wenn

    a) die Einfuhren mit Ursprung in Regionen oder Staaten, beidenen es sich um AKP-Staaten handelt, die nicht zu den amwenigsten entwickelten Lndern nach Anhang I der Verord-nung (EG) Nr. 980/2005 zhlen, die folgenden Mengenbersteigen:

    i) 1,38 Millionen Tonnen im Wirtschaftsjahr 2009/2010,

    ii) 1,45 Millionen Tonnen im Wirtschaftsjahr 2010/2011,

    iii) 1,6 Millionen Tonnen in den Wirtschaftsjahren2011/2012 bis 2014/2015 und

    b) die Einfuhren mit Ursprung in der Gesamtheit der AKP-Staaten 3,5 Millionen Tonnen bersteigen.

    (2) Die Mengen gem Absatz 1 Buchstabe a knnen nachRegionen unterteilt werden.

    (3) Whrend des in Absatz 1 genannten Zeitraums ist fr Ein-fuhren von Waren der Tarifposition 1701 mit Ursprung in den inAnhang I aufgefhrten Regionen oder Staaten eine Einfuhrlizenzerforderlich.

    (4) Die Aussetzung der nach Artikel 7 Absatz 1 gewhrtenBehandlung endet mit dem Ende des Wirtschaftsjahres, in dem sieeingefhrt wurde.

    (5) Die Durchfhrungsbestimmungen zur Unterteilung derMengen nach Absatz 1 und zur Verwaltung des in den Abst-zen 1, 3 und 4 genannten Systems sowie Aussetzungsbeschlssewerden nach dem in Artikel 39 Absatz 2 der Verordnung (EG)Nr. 318/2006 genannten Verfahren erlassen.

    Artikel 10

    Befristeter berwachungsmechanismus

    (1) In der Zeit vom 1. Januar 2008 bis 30. September 2015unterliegen die Einfuhren von Waren der Tarifpositionen1704 90 99, 1806 10 30, 1806 10 90, 2106 90 59, 2106 90 98mit Ursprung in den in Anhang I aufgefhrten Regionen oderStaaten dem berwachungsmechanismus nach Artikel 308d derVerordnung (EWG) Nr. 2454/93 der Kommission vom 2. Juli1993 mit Durchfhrungsvorschriften zu der Verordnung (EWG)Nr. 2913/92 zur Festlegung des Zollkodex derGemeinschaften (1).

    (2) Anhand dieser berwachung prft die Kommission, obwhrend eines Zeitraums von zwlf aufeinanderfolgenden Mona-ten ein kumulativer Anstieg der Einfuhrmenge einer oder mehre-rer dieser Waren mit Ursprung in einer bestimmten Region ummehr als 20 % gegenber den durchschnittlichen jhrlichen Ein-fuhren in den drei vorangegangenen Zwlfmonatszeitrumenerfolgt ist.

    (3) Ist das in Absatz 2 genannte Niveau erreicht, analysiert dieKommission das Handelsgefge, die wirtschaftliche Begrndetheitund den Zuckergehalt der betreffenden Einfuhren. Gelangt dieKommission zu dem Schluss, dass diese Einfuhren der Umgehungder Zollkontingente, der bergangsregelungen und des besonde-ren Schutzmechanismus nach den Artikeln 7, 8 und 9 dienen,kann sie die Anwendung des Artikels 3 Absatz 1 auf Einfuhrenvon Waren der Tarifpositionen 1704 90 99, 1806 10 30,1806 10 90, 2106 90 59, 2106 90 98 mit Ursprung in den inAnhang I aufgefhrten Regionen oder Staaten, die nicht zu denam wenigsten entwickelten Lndern nach Anhang I der Verord-nung (EG) Nr. 980/2005 zhlen, bis zum Ende des jeweiligenWirtschaftsjahres aussetzen.

    (4) Die Durchfhrungsvorschriften zur Verwaltung dieses Sys-tems und Aussetzungsbeschlsse werden nach dem Verfahrengem Artikel 16 der Verordnung (EG) Nr. 3448/93 des Ratesvom 6. Dezember 1993 ber die Handelsregelung fr bestimmteaus landwirtschaftlichen Erzeugnissen hergestellte Warenerlassen (2).

    KAPITEL IV

    ALLGEMEINE SCHUTZBESTIMMUNGEN

    Artikel 11

    Begriffsbestimmungen

    Im Sinne dieses Kapitels bezeichnet der Ausdruck

    a) Wirtschaftszweig der Gemeinschaft die Gesamtheit der Her-steller gleichartiger oder unmittelbar konkurrierender Warenim Gebiet der Gemeinschaft oder diejenigen unter ihnen,deren Produktion gleichartiger oder unmittelbar konkurrie-render Waren insgesamt einen erheblichen Teil der gesam-ten Gemeinschaftsproduktion dieser Waren ausmacht;

    b) erhebliche Schdigung eine deutliche allgemeine Ver-schlechterung der Lage der Gemeinschaftshersteller;

    c) Gefahr einer erheblichen Schdigung eine erhebliche Sch-digung, die eindeutig unmittelbar bevorsteht;

    d) Strungen Strungen in einem Sektor oderWirtschaftszweig;

    e) Gefahr von Strungen Strungen, die eindeutig unmittel-bar bevorstehen.

    (1) ABl. L 253 vom 11.10.1993, S. 1. Zuletzt gendert durch die Verord-nung (EG) Nr. 214/2007 (ABl. L 62 vom 1.3.2007, S. 6).

    (2) ABl. L 318 vom 20.12.1993, S. 18. Zuletzt gendert durch die Ver-ordnung (EG) Nr. 2580/2000 (ABl. L 298 vom 25.11.2000, S. 5).

    L 348/6 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • Artikel 12

    Grundstze

    (1) Eine Schutzmanahme kann nach Magabe dieses Kapitelseingefhrt werden, wenn Waren mit Ursprung in den in Anhang Iaufgefhrten Regionen oder Staaten in derart erhhten Mengenund unter solchen Bedingungen in die Gemeinschaft eingefhrtwerden, dass Folgendes eintritt oder einzutreten droht:

    a) eine erhebliche Schdigung des Wirtschaftszweigs derGemeinschaft,

    b) Strungen in einem Wirtschaftsbereich, insbesondere wenndiese Strungen erhebliche soziale Probleme oder Schwierig-keiten verursachen, die eine ernsthafte Verschlechterung derWirtschaftslage in der Gemeinschaft nach sich ziehen knn-ten, oder

    c) Strungen auf den Mrkten fr landwirtschaftliche Erzeug-nisse, die unter Anhang I des WTO-bereinkommens berdie Landwirtschaft fallen, oder bei den Regulierungs-mechanismen dieser Mrkte.

    (2) Eine Schutzmanahme kann nach Magabe dieses Kapitelseingefhrt werden, wenn Waren mit Ursprung in den in Anhang Iaufgefhrten Regionen oder Staaten in derart erhhten Mengenund unter solchen Bedingungen in die Gemeinschaft eingefhrtwerden, dass sie Strungen der Wirtschaft eines oder mehrerer derGemeinschaftsgebiete in uerster Randlage hervorrufen oderhervorzurufen drohen.

    Artikel 13

    Feststellung der Voraussetzungen fr die Einfhrung vonSchutzmanahmen

    (1) Bei der Feststellung des Vorliegens einer erheblichen Sch-digung oder der Gefahr einer erheblichen Schdigung werdenunter anderem folgende Faktoren bercksichtigt:

    a) das Volumen der Einfuhren, insbesondere im Falle eineserheblichen Anstiegs in absoluten Zahlen oder im Verhltniszu Produktion oder Verbrauch in der Gemeinschaft;

    b) die Preise der Einfuhren, insbesondere im Falle einer deutli-chen Unterbietung des Preises einer gleichartigen Ware in derGemeinschaft;

    c) die Auswirkungen auf die Gemeinschaftshersteller, wie sie ander Entwicklung bestimmter wirtschaftlicher Indikatoren, wiebeispielsweise Produktion, Kapazittsauslastung, Lagerbe-stnde, Absatz, Marktanteil, Preisrckgang oder Verhinde-rung eines Preisanstiegs, der normalerweise eingetreten wre,Gewinne, Kapitalrendite, Cashflow und Beschftigung,erkennbar werden;

    d) andere Faktoren als Einfuhrtrends, durch die den betroffenenGemeinschaftsherstellern eine Schdigung entstehen oderentstanden sein kann.

    (2) Bei der Feststellung des Vorliegens einer Strung oder derGefahr einer Strung werden objektive Faktoren zugrunde gelegt,unter anderem folgende:

    a) der Anstieg des Einfuhrvolumens in absoluten Zahlen oderim Verhltnis zur Gemeinschaftsproduktion und zu Einfuh-ren aus anderen Quellen und

    b) die Auswirkungen dieser Einfuhren auf die Preise oder

    c) die Auswirkungen dieser Einfuhren auf die Lage des Wirt-schaftszweigs der Gemeinschaft oder des betroffenenWirtschaftsbereichs unter anderem in Bezug auf den Absatz,die Produktion, die Finanzlage und die Beschftigung.

    (3) Bei der Feststellung, ob Einfuhren unter solchen Bedingun-gen erfolgen, dass sie Strungen der Mrkte fr landwirtschaftli-che Erzeugnisse oder der Regulierungsmechanismen dieserMrkte, einschlielich der Regelungen zur Schaffung Gemeinsa-mer Marktorganisationen, verursachen oder zu verursachen dro-hen, mssen alle relevanten objektiven Faktoren bercksichtigtwerden, unter anderem eines oder mehrere der folgendenElemente:

    a) das Einfuhrvolumen im Vergleich zu den vorangegangenenKalender- oder Wirtschaftsjahren (je nach Fall), Binnener-zeugung und verbrauch und geplante knftige Hhe ent-sprechend der Reform der GemeinsamenMarktorganisationen;

    b) die Hhe der Gemeinschaftspreise im Vergleich zu denReferenz- oder Richtpreisen, soweit vorhanden, und falls sol-che nicht existieren, im Vergleich zum durchschnittlichenBinnenmarktpreis whrend desselben Zeitraums der voran-gegangenen Wirtschaftsjahre;

    c) ab 1. Oktober 2015 auf den Mrkten fr Waren der Tarif-position 1701: Situationen, in denen der durchschnittlichegemeinschaftliche Marktpreis fr Weizucker in zwei aufein-anderfolgenden Monaten unter 80 % des durchschnittlichengemeinschaftlichen Marktpreises fr Weizucker im voran-gegangenen Wirtschaftsjahr fllt.

    (4) Bei der Feststellung des Vorliegens der in den Abstzen 1,2 und 3 genannten Voraussetzungen im Falle der Gemeinschafts-gebiete in uerster Randlage beschrnkt sich die Analyse auf dasbetroffene Gebiet/die betroffenen Gebiete in uerster Randlage.Besonders bercksichtigt wird die Gre des rtlichen Wirt-schaftszweigs, seine finanzielle Lage und dieBeschftigungssituation.

    Artikel 14

    Einleitung des Verfahrens

    (1) Eine Untersuchung wird auf Antrag eines Mitgliedstaatsoder auf Veranlassung der Kommission eingeleitet, wenn es frdie Kommission ersichtlich ist, dass gengend Beweise vorliegen,um die Einleitung zu rechtfertigen.

    (2) Die Mitgliedstaaten unterrichten die Kommission, wenn dieEntwicklung der Einfuhren aus einer/einem der in Anhang I auf-gefhrten Regionen oder Staaten Schutzmanahmen zu erfordernscheint. Diese Mitteilung muss die verfgbaren Beweise enthalten,wie sie sich aus den in Artikel 13 festgelegten Kriterien ergeben.Die Kommission leitet diese Informationen binnen drei Arbeits-tagen an alle Mitgliedstaaten weiter.

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/7

  • (3) Binnen acht Arbeitstagen nach bermittlung der Informa-tionen an die Mitgliedstaaten gem Absatz 2 durch die Kommis-sion finden Konsultationen mit den Mitgliedstaaten statt. Stelltsich nach den Konsultationen heraus, dass gengend Beweise vor-liegen, um die Einleitung eines Verfahrens zu rechtfertigen, so ver-ffentlicht die Kommission eine Bekanntmachung im Amtsblattder Europischen Union. Das Verfahren wird binnen eines Monatsnach Eingang der Informationen eines Mitgliedstaats eingeleitet.

    (4) Gelangt die Kommission nach Konsultation der Mitglied-staaten zu der Auffassung, dass die Voraussetzungen des Arti-kels 12 erfllt sind, so unterrichtet sie unverzglich die betroffeneRegion oder die betroffenen Staaten, die in Anhang I aufgefhrtist/sind, von ihrer Absicht, eine Untersuchung einzuleiten. DerMitteilung kann eine Einladung zu Konsultationen mit dem Zieleiner Klrung der Lage und der Erzielung einer fr beide Seitenzufriedenstellenden Lsung beigefgt werden.

    Artikel 15

    Untersuchung

    (1) Nach Einleitung des Verfahrens nimmt die Kommissioneine Untersuchung auf.

    (2) Die Kommission kann die Mitgliedstaaten um bermitt-lung von Informationen ersuchen, und die Mitgliedstaaten treffenalle erforderlichen Vorkehrungen, um einem entsprechendenErsuchen der Kommission nachzukommen. Sind diese Informa-tionen von allgemeinem Interesse oder ist ihre bermittlung voneinem Mitgliedstaat erbeten worden, leitet die Kommission sie analle Mitgliedstaaten weiter, sofern sie nicht vertraulich sind; fallsdie Informationen vertraulich sind, leitet die Kommission einenichtvertrauliche Zusammenfassung weiter.

    (3) Im Falle einer Untersuchung, die sich auf ein Gebiet inuerster Randlage beschrnkt, kann die Kommission die zustn-digen lokalen Behrden ber den betreffenden Mitgliedstaat umdie in Absatz 2 genannten Informationen ersuchen.

    (4) Die Untersuchung ist, wenn irgend mglich, binnen sechsMonaten nach ihrer Einleitung abzuschlieen. In Ausnahmefl-len kann diese Frist um drei Monate verlngert werden.

    Artikel 16

    Einfhrung vorlufiger Schutzmanahmen

    (1) In einer kritischen Lage, in der eine Verzgerung einenschwer wiedergutzumachenden Schaden verursachen wrde, wer-den vorlufige Schutzmanahmen ergriffen, wenn eine erste Pr-fung ergeben hat, dass die Voraussetzungen nach Artikel 12vorliegen. Die Kommission ergreift solche vorlufigen Manah-men nach Konsultationen mit den Mitgliedstaaten oder beiuerster Dringlichkeit nach Unterrichtung der Mitgliedstaaten.Im letzteren Fall finden sptestens zehn Tage, nachdem die Ma-nahme der Kommission den Mitgliedstaaten mitgeteilt wurde,Konsultationen statt.

    (2) Angesichts der besonderen Situation der Gebiete in uers-ter Randlage und ihrer Anflligkeit bei jeglichem Anstieg der Ein-fuhren werden in Verfahren, die diese Gebiete betreffen, vorlufigeSchutzmanahmen eingefhrt, wenn eine erste Prfung einenEinfuhranstieg ergeben hat. In diesem Fall unterrichtet die Kom-mission die Mitgliedstaaten bei Einfhrung der Manahmen, und

    sptestens zehn Tage, nachdem die Manahme der Kommissionden Mitgliedstaaten mitgeteilt wurde, finden Konsultationen statt.

    (3) Beantragt ein Mitgliedstaat ein umgehendes Eingreifen derKommission und sind die Voraussetzungen nach Absatz 1 oder 2erfllt, so fasst die Kommission binnen fnf Arbeitstagen nachEingang des Antrags einen Beschluss.

    (4) Die Kommission unterrichtet unverzglich den Rat und dieMitgliedstaaten ber jeden gem den Abstzen 1, 2 und 3 gefass-ten Beschluss. Innerhalb eines Monats nach der gem diesemAbsatz erfolgten Unterrichtung durch die Kommission kann derRat mit qualifizierter Mehrheit einen anderslautenden Beschlussfassen.

    (5) Vorlufige Manahmen knnen in einer Anhebung desZolls auf die betroffene Ware bis zur Hhe des gegenber ande-ren WTO-Mitgliedern angewandten Zolls oder bis zur Hhe derKontingentzlle bestehen.

    (6) Vorlufige Manahmen drfen nicht lnger als 180 Tagegelten. Sind vorlufige Manahmen auf Gebiete in uersterRandlage beschrnkt, so drfen sie nicht lnger als 200 Tagegelten.

    (7) Werden die vorlufigen Schutzmanahmen aufgehoben,weil die Untersuchung ergeben hat, dass die Voraussetzungen derArtikel 12 und 13 nicht erfllt sind, so werden alle aufgrund die-ser vorlufigen Manahmen vereinnahmten Zlle von Amtswegen erstattet.

    Artikel 17

    Einstellung von Untersuchung und Verfahren ohneManahmen

    Werden bilaterale Schutzmanahmen nicht fr notwendig erach-tet und werden im Beratenden Ausschuss nach Artikel 21 keineEinwnde erhoben, so werden die Untersuchung und das Verfah-ren durch Beschluss der Kommission eingestellt. In allen anderenFllen legt die Kommission dem Rat unverzglich einen Berichtber das Ergebnis der Konsultationen sowie einen Vorschlag freine Verordnung des Rates zur Einstellung des Verfahrens vor.Das Verfahren gilt als eingestellt, wenn der Rat nicht binnen einesMonats mit qualifizierter Mehrheit einen anderslautendenBeschluss fasst.

    Artikel 18

    Einfhrung endgltiger Manahmen

    (1) Ergibt sich aus der endgltigen Sachaufklrung, dass dieVoraussetzungen des Artikels 12 erfllt sind, so beantragt dieKommission zwecks Herbeifhrung einer fr beide Seitenannehmbaren Lsung Konsultationen mit der betroffenen Regionoder dem betroffenen Staat im Rahmen der einschlgigen institu-tionellen Regelungen des Abkommens, das die Aufnahme derRegion oder des Staates in Anhang I ermglicht hat.

    L 348/8 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • (2) Fhren die Konsultationen nach Absatz 1 nicht binnendreiig Tagen nach dem Konsultationsersuchen zu einer fr beideSeiten zufriedenstellenden Lsung, so fasst die Kommission imBenehmen mit den Mitgliedstaaten binnen zwanzig Arbeitstagennach Ende der Konsultationsfrist einen Beschluss zur Einfhrungendgltiger bilateraler Schutzmanahmen.

    (3) Ein nach diesem Artikel gefasster Beschluss der Kommis-sion wird dem Rat und den Mitgliedstaaten mitgeteilt. Jeder Mit-gliedstaat kann den Rat binnen zehn Arbeitstagen nach derMitteilung mit dem Beschluss befassen.

    (4) Hat ein Mitgliedstaat den Rat mit dem Beschluss der Kom-mission befasst, so kann der Rat den Beschluss der Kommissionmit qualifizierter Mehrheit besttigen, ndern oder aufheben. Hatder Rat binnen eines Monats, nachdem er mit der Angelegenheitbefasst wurde, keinen Beschluss gefasst, so gilt der Beschluss derKommission als besttigt.

    (5) Endgltige Manahmen knnen eine der folgenden For-men annehmen:

    Aussetzung der weiteren Absenkung des Einfuhrzolls auf diebetroffene Ware mit Ursprung in der betroffenen Regionoder dem betroffenen Staat;

    Anhebung des Zolls auf die betroffene Ware bis zur Hhe desgegenber anderen WTO-Mitgliedern angewandten Zolls;

    Zollkontingent.

    (6) Bilaterale Schutzmanahmen drfen frhestens ein Jahrnach Auslaufen oder Aufhebung vorangegangener Schutz-manahmen fr dieselbe Ware aus derselben Region oder dem-selben Staat eingefhrt werden.

    Artikel 19

    Geltungsdauer und berprfung von Schutzmanahmen

    (1) Schutzmanahmen bleiben nur so lange in Kraft, wie dieszur Verhinderung oder Beseitigung der erheblichen Schdigungoder Strungen erforderlich ist. Die Geltungsdauer darf zwei Jahrenicht bersteigen, auer wenn sie gem Absatz 2 verlngertwird. Die Geltungsdauer von Manahmen, die sich auf eines odermehrere der Gemeinschaftsgebiete in uerster Randlagebeschrnken, darf vier Jahre nicht bersteigen.

    (2) Die ursprngliche Geltungsdauer einer Schutzmanahmekann in Ausnahmefllen verlngert werden, vorausgesetzt, eswird festgestellt, dass die Schutzmanahme weiterhin notwendigist, um eine erhebliche Schdigung oder Strungen zu verhindernoder zu beseitigen.

    (3) Verlngerungen werden nach Magabe der in dieser Ver-ordnung festgelegten Verfahren fr Untersuchungen und unterAnwendung derselben Verfahren wie bei den ursprnglichenManahmen beschlossen.

    Die Gesamtgeltungsdauer von Schutzmanahmen darf ein-schlielich etwaiger vorlufiger Manahmen vier Jahre nicht ber-steigen. Im Falle von Manahmen, die auf Gebiete in uersterRandlage beschrnkt sind, betrgt diese Hchstdauer acht Jahre.

    (4) Betrgt die Geltungsdauer einer Schutzmanahme mehr alsein Jahr, ist die Manahme whrend des Anwendungszeitraums,einschlielich des Verlngerungszeitraums, in regelmigenAbstnden schrittweise zu liberalisieren.

    Es finden regelmig Konsultationen mit der betroffenen Regionoder dem betroffenen Staat in den in den Abkommen genannteneinschlgigen institutionellen Gremien statt, um einen Zeitplanaufzustellen fr die Aufhebung der Manahmen, sobald dieUmstnde dies erlauben.

    Artikel 20

    berwachungsmanahmen

    (1) Entwickeln sich die Einfuhren einer Ware mit Ursprung ineinem AKP-Staat so, dass sie eine der in Artikel 12 genanntenSituationen hervorrufen knnten, so knnen die Einfuhren dieserWare einer vorherigen gemeinschaftlichen berwachung unter-worfen werden.

    (2) Der Beschluss zur Einfhrung der berwachung wird vonder Kommission gefasst.

    Ein nach diesem Artikel gefasster Beschluss der Kommission wirddem Rat und den Mitgliedstaaten mitgeteilt. Jeder Mitgliedstaatkann den Rat binnen zehn Arbeitstagen nach der Mitteilung mitdem Beschluss befassen.

    Hat ein Mitgliedstaat den Rat mit dem Beschluss der Kommissionbefasst, so kann der Rat den Beschluss der Kommission mit qua-lifizierter Mehrheit besttigen, ndern oder aufheben. Hat der Ratbinnen eines Monats, nachdem er mit der Angelegenheit befasstwurde, keinen Beschluss gefasst, so gilt der Beschluss der Kom-mission als besttigt.

    (3) berwachungsmanahmen sind befristet. Soweit nichtsanderes bestimmt ist, endet ihre Geltungsdauer am Ende des zwei-ten Sechsmonatszeitraums, der auf die sechs Monate folgt, indenen sie eingefhrt worden sind.

    (4) berwachungsmanahmen knnen, falls erforderlich, aufeines oder mehrere der Gemeinschaftsgebiete in uerster Rand-lage beschrnkt werden.

    (5) Der Beschluss zur Einfhrung von berwachungs-manahmen wird informationshalber unverzglich dem geeigne-ten institutionellen Gremium mitgeteilt, das mit dem Abkommeneingesetzt wurde, das die Aufnahme der Region oder des Staatesin Anhang I ermglicht hat.

    Artikel 21

    Konsultationen

    Der zustndige beratende Ausschuss fr die Zwecke dieses Kapi-tels ist der Beratende Ausschuss nach Artikel 4 der Verordnung(EG) Nr. 3285/94 des Rates vom 22. Dezember 1994 ber diegemeinsame Einfuhrregelung (1). Bei Waren, die unter KN-Code1701 eingereiht werden, wird der zustndige Ausschuss von demAusschuss nach Artikel 39 der Verordnung (EG) Nr. 318/2006untersttzt.

    (1) ABl. L 349 vom 31.12.1994, S. 53. Zuletzt gendert durch die Ver-ordnung (EG) Nr. 2200/2004 (ABl. L 374 vom 22.12.2004, S. 1).

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/9

  • Artikel 22

    Auerordentliche Manahmen mit begrenzter rumlicherGltigkeit

    Stellt sich heraus, dass die Voraussetzungen fr die Einfhrungbilateraler Schutzmanahmen in einem oder mehreren Mitglied-staaten erfllt sind, kann die Kommission, nachdem sie Alternativ-lsungen geprft hat, ausnahmsweise nach Magabe vonArtikel 134 des Vertrags die Anwendung von berwachungs-oder Schutzmanahmen genehmigen, die auf den betroffenenMitgliedstaat oder die betroffenen Mitgliedstaaten beschrnktsind, wenn sie der Auffassung ist, dass die Beschrnkung der Ma-nahmen auf dieses Gebiet angemessener ist als ihre gemeinschafts-weite Anwendung. Diese Manahmen mssen streng befristetsein und drfen das Funktionieren des Binnenmarkts nicht mehrals ntig stren.

    KAPITEL V

    VERFAHRENSVORSCHRIFTEN

    Artikel 23

    Technische Anpassungen

    Die technischen nderungen dieser Verordnung, die infolge vonUnterschieden zwischen dieser Verordnung und den mit den inAnhang I aufgefhrten Regionen oder Staaten unterzeichneten und vorlufig angewandten oder gem Artikel 300 des Ver-trags geschlossenen Abkommen erforderlich sind, werden nachdem in Artikel 24 Absatz 3 genannten Verfahren vorgenommen.

    Artikel 24

    Ausschuss

    (1) Die Kommission wird von dem WPA-Durchfhrungsausschuss untersttzt.

    (2) Wird auf diesen Absatz Bezug genommen, so gelten dieArtikel 3 und 7 des Beschlusses 1999/468/EG.

    (3) Wird auf diesen Absatz Bezug genommen, so gelten dieArtikel 5 und 7 des Beschlusses 1999/468/EG.

    (4) Der Zeitraum nach Artikel 5 Absatz 6 des Beschlusses1999/468/EG wird auf drei Monate festgesetzt.

    KAPITEL VI

    SCHLUSSBESTIMMUNGEN

    Artikel 25

    nderungen

    Artikel 1 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 1964/2005 wirdgestrichen.

    Artikel 26

    Aufhebung

    Die Verordnung (EG) Nr. 2285/2002 und die Verordnung (EG)Nr. 2286/2002 werden aufgehoben.

    Artikel 27

    Inkrafttreten

    Diese Verordnung tritt am Tag ihrer Verffentlichung im Amts-blatt der Europischen Union in Kraft.

    Sie gilt ab 1. Januar 2008.

    Diese Verordnung ist in allen ihren Teilen verbindlich und gilt unmittelbar in jedem Mitgliedstaat.

    Geschehen zu Brssel am 20. Dezember 2007.

    Im Namen des RatesDer Prsident

    F. NUNES CORREIA

    L 348/10 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • ANHANG I

    Liste der Regionen oder Staaten, die Verhandlungen im Sinne des Artikels 2 Absatz 2 abgeschlossen haben

    ANTIGUA UND BARBUDA

    DAS COMMONWEALTH DER BAHAMAS

    BARBADOS

    BELIZE

    DIE REPUBLIK BOTSUANA

    DIE REPUBLIK BURUNDI

    DIE REPUBLIK CTE DIVOIRE

    DAS COMMONWEALTH DOMINICA

    DIE DOMINIKANISCHE REPUBLIK

    DIE REPUBLIK FIDSCHI-INSELN

    DIE REPUBLIK GHANA

    GRENADA

    DIE KOOPERATIVE REPUBLIK GUYANA

    DIE REPUBLIK HAITI

    JAMAIKA

    DIE REPUBLIK KAMERUN

    DIE REPUBLIK KENIA

    DIE UNION DER KOMOREN

    DAS KNIGREICH LESOTHO

    DIE REPUBLIK MADAGASKAR

    DIE REPUBLIK MAURITIUS

    DIE REPUBLIK MOSAMBIK

    DIE REPUBLIK NAMIBIA

    DER UNABHNGIGE STAAT PAPUA-NEUGUINEA

    DIE REPUBLIK RUANDA

    DIE REPUBLIK SEYCHELLEN

    DIE REPUBLIK SIMBABWE

    FDERATION ST. KITTS UND NEVIS

    ST. LUCIA

    ST. VINCENT AND DIE GRENADINEN

    DIE REPUBLIK SURINAME

    DAS KNIGREICH SWASILAND

    DIE VEREINIGTE REPUBLIK TANSANIA

    DIE REPUBLIK TRINIDAD UND TOBAGO

    DIE REPUBLIK UGANDA

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/11

  • ANHANG II

    Ursprungsregeln

    BETREFFEND DIE BESTIMMUNG DES BEGRIFFS ERZEUGNISSE MIT URSPRUNG IN ODERURSPRUNGSERZEUGNISSE UND DIE METHODEN DER VERWALTUNGSZUSAMMENARBEIT

    TITEL I: Allgemeine Bestimmungen

    Artikel

    1. Begriffsbestimmungen

    TITEL II: Bestimmung des Begriffs Erzeugnisse mit Ursprung in oder Ursprungserzeugnisse

    Artikel

    2. Allgemeines

    3. Vollstndig gewonnene oder hergestellte Erzeugnisse

    4. In ausreichendem Mae be- oder verarbeitete Erzeugnisse

    5. Nicht ausreichende Be- oder Verarbeitungen

    6. Ursprungskumulierung

    7. Magebende Einheit

    8. Zubehr, Ersatzteile und Werkzeuge

    9. Warenzusammenstellungen

    10. Neutrale Elemente

    TITEL III: Territoriale Auflagen

    Artikel

    11. Territorialittsprinzip

    12. Unmittelbare Befrderung

    13. Ausstellungen

    TITEL IV: Nachweis der Ursprungseigenschaft

    Artikel

    14. Allgemeines

    15. Verfahren fr die Ausstellung der Warenverkehrsbescheinigung EUR.1

    16. Nachtrglich ausgestellte Warenverkehrsbescheinigung EUR.1

    17. Ausstellung eines Duplikats der Warenverkehrsbescheinigung EUR.1

    18. Ausstellung der Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 auf der Grundlage vorher ausgestellter oder ausgefertig-ter Ursprungsnachweise

    19. Voraussetzungen fr die Ausfertigung der Erklrung auf der Rechnung

    20. Ermchtigter Ausfhrer

    21. Geltungsdauer der Ursprungsnachweise

    22. Transitverfahren

    23. Vorlage der Ursprungsnachweise

    24. Einfuhr in Teilsendungen

    25. Ausnahmen vom Ursprungsnachweis

    26. Informationsverfahren fr Kumulierungszwecke

    27. Belege

    28. Aufbewahrung von Ursprungsnachweisen und Belegen

    29. Abweichungen und Formfehler

    30. In Euro ausgedrckte Betrge

    L 348/12 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • TITEL V: Methoden der Verwaltungszusammenarbeit

    Artikel

    31. Gegenseitige Amtshilfe

    32. Prfung der Ursprungsnachweise

    33. Prfung der Lieferantenerklrung

    34. Sanktionen

    35. Freizonen

    36. Ausnahmeregelungen

    TITEL VI: Ceuta und Melilla

    Artikel

    37. Besondere Bestimmungen

    TITEL VII: bergangs- und Schlussbestimmungen

    Artikel

    38. bergangsbestimmung fr Durchgangs- und Lagerwaren

    39. Anlagen

    INHALTSVERZEICHNIS

    ANLAGEN

    ANLAGE 1: Einleitende Bemerkungen zu der Liste in diesem Anhang

    ANLAGE 2: Liste der Be- oder Verarbeitungen, die an Vormaterialien ohne Ursprungseigenschaft vorgenommen wer-den mssen, um den hergestellten Erzeugnissen die Ursprungseigenschaft zu verleihen

    ANLAGE 2A: Ausnahmeregelungen zu der Liste der Be- oder Verarbeitungen, die gem Artikel 4 dieses Anhangs anVormaterialien ohne Ursprungseigenschaft vorgenommen werden mssen, um den hergestellten Erzeug-nissen die Ursprungseigenschaft zu verleihen

    ANLAGE 3: Formblatt fr die Warenverkehrsbescheinigung EUR.1

    ANLAGE 4: Erklrung auf der Rechnung

    ANLAGE 5A: Lieferantenerklrung fr Erzeugnisse mit Ursprungseigenschaft

    ANLAGE 5B: Lieferantenerklrung fr Erzeugnisse ohne Ursprungseigenschaft

    ANLAGE 6: Auskunftsblatt

    ANLAGE 7: Erzeugnisse, auf die Artikel 6 Absatz 5 dieses Anhangs keine Anwendung findet

    ANLAGE 8: Fischereierzeugnisse, auf die Artikel 6 Absatz 5 dieses Anhangs vorbergehend keine Anwendung findet

    ANLAGE 9: Benachbarte Entwicklungslnder

    ANLAGE 10: Erzeugnisse, auf die die in Artikel 2 Absatz 2 und Artikel 6 Abstze 1 und 2 dieses Anhangs vorgeseheneKumulierung nach dem 1. Oktober 2015 Anwendung findet und auf die Artikel 6 Abstze 5, 9 und 12dieses Anhangs keine Anwendung findet

    ANLAGE 11: Erzeugnisse, auf die die in Artikel 2 Absatz 2 und Artikel 6 Abstze 1 und 2 dieses Anhangs vorgeseheneKumulierung nach dem 1. Januar 2010 Anwendung findet und auf die Artikel 6 Abstze 5, 9 und 12 die-ses Anhangs keine Anwendung findet

    ANLAGE 12: berseeische Lnder und Gebiete

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/13

  • TITEL I

    ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN

    Artikel 1

    Begriffsbestimmungen

    Im Sinne dieses Anhangs bezeichnet der Ausdruck

    a) Herstellen jede Be- oder Verarbeitung einschlielich Zusammenbau oder besonderer Vorgnge;

    b) Vormaterial jegliche Zutaten, Rohstoffe, Komponenten oder Teile usw., die beim Herstellen des Erzeugnisses verwen-det werden;

    c) Erzeugnis die hergestellten Waren, auch wenn sie zur spteren Verwendung in einem anderen Herstellungsvorgangbestimmt ist;

    d) Waren sowohl Vormaterialien als auch Erzeugnisse;

    e) Zollwert den Wert, der nach dem bereinkommen zur Durchfhrung des Artikels VII des Allgemeinen Zoll- und Han-delsabkommens 1994 (WTO-bereinkommen ber den Zollwert) festgelegt wird;

    f) Ab-Werk-Preis den Preis des Erzeugnisses ab Werk, der dem Hersteller gezahlt wird, in dessen Unternehmen die letzteBe- oder Verarbeitung durchgefhrt worden ist, sofern dieser Preis den Wert aller verwendeten Vormaterialien umfasst,abzglich aller inlndischen Abgaben, die erstattet werden oder erstattet werden knnen, wenn das hergestellte Erzeug-nis ausgefhrt wird;

    g) Wert der Vormaterialien den Zollwert der verwendeten Vormaterialien ohne Ursprungseigenschaft zum Zeitpunktder Einfuhr oder, wenn dieser nicht bekannt ist und nicht festgestellt werden kann, der erste feststellbare Preis, der indem betreffenden Gebiet fr die Vormaterialien gezahlt wird;

    h) Wert der Vormaterialien mit Ursprungseigenschaft den Wert dieser Vormaterialien nach Buchstabe g, der sinngemanzuwenden ist;

    i) Wertzuwachs den Ab-Werk-Preis abzglich des Zollwerts der in die Gemeinschaft oder in die AKP-Staaten einge-fhrten Vormaterialien;

    j) Kapitel und Positionen die Kapitel und Positionen (vierstellige Codes) der Nomenklatur des Harmonisierten Systemszur Bezeichnung und Codierung der Waren, in diesem Anhang Harmonisiertes System oder HS genannt;

    k) Einreihen die Einreihung von Erzeugnissen oder Vormaterialien in eine bestimmte Position;

    l) Sendung Erzeugnisse, die entweder gleichzeitig von einem Ausfhrer an einen Empfnger oder mit einem einzigenFrachtpapier oder bei Fehlen eines solchen Papiers mit einer einzigen Rechnung vom Ausfhrer an den Emp-fnger versandt werden;

    m) Gebiete die Gebiete einschlielich der Kstenmeere;

    n) LG die in Anlage 12 aufgefhrten Lnder und Gebiete.

    TITEL II

    BESTIMMUNG DES BEGRIFFS ERZEUGNISSE MIT URSPRUNG IN ODER URSPRUNGSERZEUGNISSE

    Artikel 2

    Allgemeines

    (1) Fr die Zwecke dieser Verordnung gelten die folgenden Erzeugnisse als Ursprungserzeugnisse der in Anhang I auf-gefhrten AKP-Staaten, fr die Zwecke dieses Anhangs nachstehend AKP-Staaten genannt:

    a) Erzeugnisse, die im Sinne des Artikels 3 dieses Anhangs in den AKP-Staaten vollstndig gewonnen oder hergestellt wor-den sind;

    L 348/14 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • b) Erzeugnisse, die in den AKP-Staaten unter Verwendung von Vormaterialien hergestellt worden sind, die dort nicht voll-stndig gewonnen oder hergestellt worden sind, vorausgesetzt, dass diese Vormaterialien in den AKP-Staaten im Sinnedes Artikels 4 dieses Anhangs in ausreichendem Mae be- oder verarbeitet worden sind.

    (2) Fr die Zwecke des Absatzes 1 gelten die AKP-Staaten als ein Gebiet.

    Ursprungserzeugnisse, die aus Vormaterialien bestehen, welche in zwei oder mehr AKP-Staaten vollstndig gewonnen oderhergestellt oder in ausreichendem Mae be- oder verarbeitet worden sind, gelten als Ursprungserzeugnisse des AKP-Staates,in dem die letzte Be- oder Verarbeitung vorgenommen wurde, vorausgesetzt, dass diese Be- oder Verarbeitung ber die inArtikel 5 dieses Anhangs genannte Behandlung hinausgeht.

    (3) Fr die in Anlage 10 aufgefhrten Erzeugnisse gilt Absatz 2 erst nach dem 1. Oktober 2015 und fr die in Anlage 11aufgefhrten Erzeugnisse erst nach dem 1. Januar 2010.

    Artikel 3

    Vollstndig gewonnene oder hergestellte Erzeugnisse

    (1) Als in den AKP-Staaten oder in der Gemeinschaft vollstndig gewonnen oder hergestellt gelten:

    a) dort aus dem Boden oder dem Meeresgrund gewonnene mineralische Erzeugnisse;

    b) dort geerntete pflanzliche Erzeugnisse;

    c) dort geborene oder ausgeschlpfte und dort aufgezogene lebende Tiere;

    d) Erzeugnisse von dort gehaltenen lebenden Tieren;

    e) i) dort erzielte Jagdbeute und Fischfnge;

    ii) Erzeugnisse der Aquakultur, einschlielich der Marikultur, sofern der Fisch dort ausgeschlpft ist und dort aufge-zogen wurde;

    f) Erzeugnisse der Seefischerei und andere von eigenen Schiffen auerhalb der Kstenmeere aus dem Meer gewonneneErzeugnisse;

    g) Erzeugnisse, die an Bord eigener Fabrikschiffe ausschlielich aus den unter Buchstabe f genannten Erzeugnissen her-gestellt werden;

    h) dort gesammelte Altwaren, die nur zur Gewinnung von Rohstoffen verwendet werden knnen, einschlielich gebrauch-ter Reifen, die nur zur Runderneuerung oder als Abfall verwendet werden knnen;

    i) bei einer dort ausgebten Produktionsttigkeit anfallende Abflle;

    j) aus dem Meeresboden oder Meeresuntergrund auerhalb der eigenen Kstenmeere gewonnene Erzeugnisse, sofern dieAKP-Staaten oder die Gemeinschaft zum Zwecke der Nutzbarmachung Ausschlielichkeitsrechte ber diesen Teil desMeeresbodens oder Meeresuntergrunds ausben;

    k) dort ausschlielich aus Erzeugnissen nach den Buchstaben a bis j hergestellte Waren.

    (2) Die Ausdrcke eigene Schiffe und eigene Fabrikschiffe in Absatz 1 Buchstaben f und g sind nur anwendbar aufSchiffe und Fabrikschiffe,

    a) die in einem Mitgliedstaat oder in einem AKP-Staat ins Schiffsregister eingetragen sind;

    b) die die Flagge eines Mitgliedstaats oder eines AKP-Staates fhren;

    c) die eine der folgenden Bedingungen erfllen:

    i) sie sind mindestens zur Hlfte Eigentum von Staatsangehrigen eines AKP-Staates oder eines Mitgliedstaats

    oder

    ii) sie sind Eigentum von Gesellschaften,

    die ihre Hauptsitze oder ihre Hauptniederlassungen in einem AKP-Staat oder in einem Mitgliedstaat haben und

    die mindestens zur Hlfte Eigentum eines AKP-Staates, ffentlicher Einrichtungen dieses Staates, Staatsangehri-ger dieses Landes oder eines Mitgliedstaats sind.

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/15

  • (3) Ungeachtet des Absatzes 2 erkennt die Gemeinschaft auf Antrag eines AKP-Staates die von diesem AKP-Staat zumFischfang in seiner ausschlielichen Wirtschaftszone gecharterten oder geleasten Schiffe als dessen eigene Schiffe an, sofern

    a) der AKP-Staat der Gemeinschaft die Aushandlung eines Fischereiabkommens angeboten, die Gemeinschaft dieses Ange-bot jedoch nicht angenommen hat;

    b) die Kommission anerkennt, dass dem AKP-Staat mit dem Charter- oder Leasingvertrag angemessene Mglichkeiten zurEntwicklung des Fischfangs fr eigene Rechnung geboten werden und dass dem AKP-Staat insbesondere die Verant-wortung fr die nautische und kaufmnnische Betriebsfhrung fr das ihm fr einen erheblichen Zeitraum zur Verf-gung gestellte Schiff bertragen wird.

    Artikel 4

    In ausreichendem Mae be- oder verarbeitete Erzeugnisse

    (1) Fr die Zwecke dieses Anhangs gelten Erzeugnisse, die nicht in den AKP-Staaten oder in der Gemeinschaft vollstndiggewonnen oder hergestellt worden sind, als in ausreichendem Mae be- oder verarbeitet, wenn die Bedingungen der Liste inAnlage 2 oder der Liste in Anlage 2A erfllt sind. In diesen Bedingungen sind fr alle unter diese Verordnung fallendenErzeugnisse die Be- oder Verarbeitungen festgelegt, die an den bei der Herstellung der Erzeugnisse verwendeten Vor-materialien ohne Ursprungseigenschaft vorgenommen werden mssen; sie gelten nur fr diese Vormaterialien. Ein Erzeug-nis, das nach den Bedingungen der Liste die Ursprungseigenschaft erworben hat und bei der Herstellung eines anderenErzeugnisses verwendet wird, hat die fr das andere Erzeugnis geltenden Bedingungen nicht zu erfllen; die gegebenenfallsbei der Herstellung des ersten Erzeugnisses verwendeten Vormaterialien ohne Ursprungseigenschaft bleiben demnachunbercksichtigt.

    (2) Vormaterialien ohne Ursprungseigenschaft, die nach den Bedingungen der Liste nicht bei der Herstellung eines Erzeug-nisses verwendet werden drfen, knnen abweichend von Absatz 1 dennoch verwendet werden, sofern

    a) ihr Gesamtwert 15 v. H. des Ab-Werk-Preises des Erzeugnisses nicht berschreitet;

    b) die in der Liste aufgefhrten Vomhundertstze fr den hchsten zulssigen Wert von Vormaterialien ohne Ursprungs-eigenschaft durch die Anwendung dieses Absatzes nicht berschritten werden.

    Dieser Absatz gilt nicht fr Erzeugnisse der Kapitel 50 bis 63 des Harmonisierten Systems.

    (3) a) Nach vorheriger Unterrichtung der Kommission durch einen AKP-Staat des Pazifischen Ozeans gelten ungeach-tet des Absatzes 1 verarbeitete Fischereierzeugnisse der Positionen 1604 und 1605, die in diesem Staat in Betrie-ben an Land mit Vormaterialien ohne Ursprungseigenschaft der Positionen 0302 oder 0303 verarbeitet oderhergestellt wurden, die in einem Hafen dieses Staates angelandet wurden, als fr die Zwecke des Artikels 2 inausreichendem Mae be- oder verarbeitet. Bei der Unterrichtung der Kommission sind der Entwicklungsnutzenfr den Fischereisektor in diesem Staat, die erforderlichen Informationen ber die betreffenden Tierarten, die her-zustellenden Erzeugnisse und die jeweils in Betracht kommenden Mengen anzugeben.

    b) Sptestens drei Jahre nach der Unterrichtung fertigt der AKP-Staat des Pazifischen Ozeans fr die Gemeinschafteinen Bericht ber die Umsetzung des Buchstabens a an.

    c) Buchstabe a gilt unbeschadet der in der EU geltenden gesundheitspolizeilichen und pflanzenschutzrechtlichenManahmen, der effektiven Bewahrung und nachhaltigen Bewirtschaftung der Fischereiressourcen und derUntersttzung der Bekmpfung der illegalen, nicht gemeldeten und unregulierten Fischerei in der Region.

    (4) Die Abstze 1 bis 3 gelten vorbehaltlich des Artikels 5.

    Artikel 5

    Nicht ausreichende Be- oder Verarbeitungen

    (1) Unbeschadet des Absatzes 2 gelten folgende Be- oder Verarbeitungen ohne Rcksicht darauf, ob die Bedingungen desArtikels 4 erfllt sind, als nicht ausreichend, um die Ursprungseigenschaft zu verleihen:

    a) Behandlungen, die dazu bestimmt sind, die Erzeugnisse whrend des Transports oder der Lagerung in ihrem Zustandzu erhalten (Lften, Ausbreiten, Trocknen, Khlen, Einlegen in Salzlake oder in Wasser mit Schwefel oder mit einemZusatz von anderen Stoffen, Entfernen verdorbener Teile und hnliche Behandlungen);

    b) einfaches Entstauben, Sieben, Aussondern, Einordnen, Sortieren (einschlielich des Zusammenstellens von Sortimen-ten), Waschen, Anstreichen, Zerschneiden;

    L 348/16 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • c) i) Auswechseln von Umschlieungen, Teilen oder Zusammenstellen von Packstcken;

    ii) einfaches Abfllen in Flaschen, Flschchen, Scke, Etuis, Schachteln, Befestigen auf Brettchen usw. sowie alle ande-ren einfachen Verpackungsvorgnge;

    d) Anbringen von Marken, Etiketten oder anderen gleichartigen Unterscheidungszeichen auf den Erzeugnissen selbst oderauf ihren Umschlieungen;

    e) einfaches Mischen von Erzeugnissen, auch verschiedener Arten; Mischen von Zucker mit anderen Vormaterialien;

    f) einfaches Zusammenfgen von Teilen eines Erzeugnisses zu einem vollstndigen Erzeugnis;

    g) Zusammentreffen von zwei oder mehr der unter den Buchstaben a bis f genannten Behandlungen;

    h) Schlachten von Tieren;

    i) Schlen, teilweises oder vollstndiges Bleichen, Polieren oder Glasieren von Getreide und Reis;

    j) Frben von Zucker oder Formen von Wrfelzucker; teilweises oder vollstndiges Mahlen von Zucker;

    k) Enthlsen, Entsteinen oder Schlen von Frchten, Nssen und Gemsen.

    (2) Bei der Beurteilung, ob die an einem Erzeugnis vorgenommenen Be- oder Verarbeitungen als nicht ausreichend imSinne des Absatzes 1 gelten, sind alle in den AKP-Staaten oder in der Gemeinschaft an diesem Erzeugnis vorgenommenenBe- oder Verarbeitungen insgesamt in Betracht zu ziehen.

    Artikel 6

    Ursprungskumulierung

    Kumu l i e r u n g m i t d e n LG und d e r G eme i n s c h a f t

    (1) Vormaterialien, die Ursprungserzeugnisse der Gemeinschaft oder der LG sind, gelten als Vormaterialien mitUrsprung in den AKP-Staaten, wenn sie dort bei der Herstellung eines Erzeugnisses verwendet worden sind. Diese Vor-materialien brauchen nicht in ausreichendem Mae be- oder verarbeitet worden zu sein, sofern die vorgenommene Be- oderVerarbeitung ber die in Artikel 5 genannte Behandlung hinausgeht.

    (2) Die in der Gemeinschaft oder in den LG vorgenommene Be- oder Verarbeitung gilt als in den AKP-Staaten vorge-nommen, sofern die hergestellten Vormaterialien anschlieend in einem ber die in Artikel 5 genannte Behandlung hinaus-gehenden Mae in den AKP-Staaten be- oder verarbeitet werden.

    (3) Fr die Feststellung, ob die Erzeugnisse Ursprungserzeugnisse der LG sind, gelten die Bestimmungen dieses Anhangssinngem.

    (4) Fr die in Anlage 10 aufgefhrten Erzeugnisse gilt dieser Artikel erst nach dem 1. Oktober 2015 und fr die inAnlage 11 aufgefhrten Erzeugnisse erst nach dem 1. Januar 2010.

    K umu l i e r u n g m i t S d a f r i k a

    (5) Nach Magabe der Abstze 6, 7, 8 und 11 gelten Vormaterialien, die Ursprungserzeugnisse Sdafrikas sind, als Vor-materialien mit Ursprung in den AKP-Staaten, wenn sie dort bei der Herstellung eines Erzeugnisses verwendet worden sindund die vorgenommene Be- oder Verarbeitung ber die in Artikel 5 genannte Behandlung hinausgeht. Diese Vormaterialienbrauchen nicht in ausreichendem Mae be- oder verarbeitet worden zu sein.

    (6) Erzeugnisse, die die Ursprungseigenschaft nach Absatz 5 erworben haben, gelten nur dann weiter als Ursprungser-zeugnisse der AKP-Staaten, wenn der dort erzielte Wertzuwachs den Wert der verwendeten Vormaterialien mit Ursprung inSdafrika bersteigt. Anderenfalls gelten die Erzeugnisse als Ursprungserzeugnisse Sdafrikas. Bei dieser Anrechnung blei-ben Vormaterialien mit Ursprung in Sdafrika, die in den AKP-Staaten in ausreichendem Mae be- oder verarbeitet wordensind, unbercksichtigt.

    (7) Die Kumulierung nach Absatz 5 findet auf die in den Anlagen 7, 10 und 11 aufgefhrten Erzeugnisse keineAnwendung.

    (8) Die Kumulierung nach Absatz 5 findet auf die in Anlage 8 aufgefhrten Erzeugnisse erst Anwendung, wenn die aufdiese Erzeugnisse erhobenen Zlle im Rahmen des Abkommens ber Handel, Entwicklung und Zusammenarbeit zwischender Europischen Gemeinschaft und der Republik Sdafrika beseitigt worden sind. Die Kommission verffentlicht dasDatum, an dem die Voraussetzungen dieses Absatzes erfllt sind, im Amtsblatt der Europischen Union (Reihe C).

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/17

  • (9) Unbeschadet der Abstze 7 und 8 gilt die in Sdafrika vorgenommene Be- oder Verarbeitung als in einem anderen,zu den AKP-Staaten gehrenden Mitgliedstaat der Sdafrikanischen Zollunion (SACU) vorgenommen, sofern die hergestell-ten Vormaterialien anschlieend in diesem anderen Mitgliedstaat der SACU be- oder verarbeitet werden.

    (10) Unbeschadet der Abstze 7 und 8 gilt die in Sdafrika vorgenommene Be- oder Verarbeitung auf Antrag der AKP-Staaten als in den AKP-Staaten vorgenommen, sofern die hergestellten Vormaterialien anschlieend im Rahmen eines ber-einkommens ber regionale wirtschaftliche Integration in einem AKP-Staat be- oder verarbeitet werden.

    (11) ber die Antrge der AKP-Staaten wird nach dem in den Artikeln 247 und 247a der Verordnung (EWG) Nr. 2913/92genannten Verfahren entschieden.

    (12) Die Kumulierung nach Absatz 5 ist nur unter der Voraussetzung zulssig, dass die verwendeten Vormaterialien, dieUrsprungserzeugnisse Sdafrikas sind, die Ursprungseigenschaft aufgrund von Ursprungsregeln erworben haben, die mit denRegeln dieses Anhangs bereinstimmen. Die Kumulierung nach den Abstzen 9 und 10 ist nur bei Anwendung von mit denRegeln dieses Anhangs bereinstimmenden Ursprungsregeln zulssig.

    K umu l i e r u n g m i t b e n a c h b a r t e n E n tw i c k l u n g s l n d e r n

    (13) Auf Antrag der AKP-Staaten gelten Vormaterialien, die Ursprungserzeugnisse eines benachbarten Entwicklungslandssind, das kein AKP-Staat ist, aber zu einem zusammenhngenden geografischen Gebiet gehrt, als Vormaterialien mitUrsprung in den AKP-Staaten, wenn sie dort bei der Herstellung eines Erzeugnisses verwendet worden sind. Diese Vor-materialien brauchen nicht in ausreichendem Mae be- oder verarbeitet worden zu sein, sofern

    die in dem AKP-Staat vorgenommene Be- oder Verarbeitung ber die in Artikel 5 genannte Behandlung hinausgeht.

    die AKP-Staaten, die Gemeinschaft und die anderen betroffenen Lnder eine bereinkunft ber geeignete Verwaltungs-verfahren geschlossen haben, die die ordnungsgeme Anwendung dieses Absatzes gewhrleistet.

    Dieser Absatz gilt nicht fr Thunfischerzeugnisse der Kapitel 3 oder 16 des Harmonisierten Systems und Reiserzeugnissedes HS-Codes 1006.

    Fr die Feststellung, ob die Erzeugnisse Ursprungserzeugnisse eines benachbarten Entwicklungslandes sind, gelten die Bestim-mungen dieses Anhangs.

    ber die Antrge der AKP-Staaten wird nach dem in den Artikeln 247 und 247a der Verordnung (EWG) Nr. 2913/92genannten Verfahren entschieden. In solchen Entscheidungen werden ferner die Erzeugnisse aufgefhrt, fr die eine Kumu-lierung nach diesem Absatz nicht zulssig ist.

    Artikel 7

    Magebende Einheit

    (1) Magebende Einheit fr die Anwendung dieses Anhangs ist die fr die Einreihung in die Position des HarmonisiertenSystems magebende Einheit jedes Erzeugnisses.

    Daraus ergibt sich,

    a) dass jede Gruppe oder Zusammenstellung von Erzeugnissen, die nach dem Harmonisierten System in eine einzige Posi-tion eingereiht wird, als Ganzes die magebende Einheit darstellt;

    b) dass bei einer Sendung mit gleichen Erzeugnissen, die in dieselbe Position des Harmonisierten Systems eingereiht wer-den, bei der Anwendung dieses Anhangs jedes Erzeugnis fr sich betrachtet werden muss.

    (2) Werden Umschlieungen nach der Allgemeinen Vorschrift 5 zum Harmonisierten System wie das darin enthalteneErzeugnis eingereiht, so werden sie auch fr die Bestimmung des Ursprungs wie das Erzeugnis behandelt.

    Artikel 8

    Zubehr, Ersatzteile und Werkzeuge

    Zubehr, Ersatzteile und Werkzeuge, die mit Gerten, Maschinen oder Fahrzeugen geliefert werden, werden mit diesenzusammen als Einheit angesehen, wenn sie als Bestandteil der Normalausrstung in deren Preis enthalten sind oder nichtgesondert in Rechnung gestellt werden.

    L 348/18 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • Artikel 9

    Warenzusammenstellungen

    Warenzusammenstellungen im Sinne der Allgemeinen Vorschrift 3 zum Harmonisierten System gelten als Ursprungser-zeugnisse, wenn alle Bestandteile Ursprungserzeugnisse sind. Jedoch gilt eine Warenzusammenstellung, die aus Bestandtei-len mit Ursprungseigenschaft und Bestandteilen ohne Ursprungseigenschaft besteht, in ihrer Gesamtheit alsUrsprungserzeugnis, sofern der Wert der Bestandteile ohne Ursprungseigenschaft 15 v. H. des Ab-Werk-Preises der Waren-zusammenstellung nicht berschreitet.

    Artikel 10

    Neutrale Elemente

    Bei der Feststellung, ob ein Erzeugnis Ursprungserzeugnis ist, braucht der Ursprung der folgenden gegebenenfalls bei seinerHerstellung verwendeten Waren nicht bercksichtigt zu werden:

    a) Energie und Brennstoffe,

    b) Anlagen und Ausrstung,

    c) Maschinen und Werkzeuge,

    d) Waren, die nicht in die endgltige Zusammensetzung des Erzeugnisses eingehen oder nicht eingehen sollen.

    TITEL III

    TERRITORIALE AUFLAGEN

    Artikel 11

    Territorialittsprinzip

    (1) Die in Titel II dieses Anhangs genannten Bedingungen fr den Erwerb der Ursprungseigenschaft mssen vorbehalt-lich des Artikels 6 ohne Unterbrechung in den AKP-Staaten erfllt werden.

    (2) Ursprungswaren, die aus den AKP-Staaten, aus der Gemeinschaft oder aus den LG in ein Drittland ausgefhrt undanschlieend wiedereingefhrt werden, gelten vorbehaltlich des Artikels 6 als Erzeugnisse ohne Ursprungseigenschaft, es seidenn, den Zollbehrden kann glaubhaft dargelegt werden,

    a) dass die wiedereingefhrten Waren dieselben wie die ausgefhrten Waren sind und

    b) dass diese Waren whrend ihres Aufenthalts in dem betreffenden Drittland oder whrend des Transports keine Behand-lung erfahren haben, die ber das zur Erhaltung ihres Zustands erforderliche Ma hinausgeht.

    Artikel 12

    Unmittelbare Befrderung

    (1) Die in dieser Verordnung vorgesehene Prferenzbehandlung gilt nur fr Erzeugnisse, die den Voraussetzungen diesesAnhangs entsprechen und die unmittelbar zwischen den Gebieten der AKP-Staaten, der Gemeinschaft, der LG oder fr dieZwecke des Artikels 6 Sdafrikas befrdert, nicht aber in andere Gebiete verbracht werden. Jedoch knnen Erzeugnisse, dieeine einzige Sendung bilden, durch andere Gebiete befrdert werden, gegebenenfalls auch mit einer Umladung oder vor-bergehenden Einlagerung in diesen Gebieten, sofern sie unter der zollamtlichen berwachung der Behrden des Durchfuhr-oder Einlagerungslandes bleiben und dort nur ent- und wiederverladen werden oder eine auf die Erhaltung ihres Zustandsgerichtete Behandlung erfahren.

    Ursprungserzeugnisse knnen in Rohrleitungen durch andere Gebiete als das Gebiet eines AKP-Staates oder der Gemein-schaft befrdert werden.

    (2) Der Nachweis, dass die Bedingungen des Absatzes 1 erfllt sind, ist erbracht, wenn den Zollbehrden des Einfuhr-landes eines der folgenden Papiere vorgelegt wird:

    a) ein durchgehendes Frachtpapier, mit dem die Befrderung vom Ausfuhrland durch das Durchfuhrland erfolgt ist, oder

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/19

  • b) eine von den Zollbehrden des Durchfuhrlandes ausgestellte Bescheinigung mit folgenden Angaben:

    i) genaue Beschreibung der Erzeugnisse,

    ii) Datum des Ent- und Wiederverladens der Erzeugnisse oder der Ein- und Ausschiffung unter Angabe der benutz-ten Schiffe oder sonstigen Befrderungsmittel und

    iii) Bedingungen des Verbleibs der Erzeugnisse im Durchfuhrland,

    oder

    c) falls diese Papiere nicht vorgelegt werden knnen, alle sonstigen beweiskrftigen Unterlagen.

    Artikel 13

    Ausstellungen

    (1) Werden Ursprungserzeugnisse aus einem AKP-Staat zu einer Ausstellung in ein nicht in Artikel 6 genanntes Land ver-sandt und nach der Ausstellung zur Einfuhr in die Gemeinschaft verkauft, so erhalten sie bei der Einfuhr die Begnstigungendieser Verordnung, sofern den Zollbehrden glaubhaft dargelegt wird,

    a) dass ein Ausfhrer diese Erzeugnisse aus einem AKP-Staat in das Ausstellungsland versandt und dort ausgestellt hat;

    b) dass dieser Ausfhrer die Erzeugnisse einem Empfnger in der Gemeinschaft verkauft oder berlassen hat;

    c) dass die Erzeugnisse whrend oder unmittelbar nach der Ausstellung in dem Zustand, in dem sie zur Ausstellung ver-sandt worden waren, versandt worden sind und

    d) dass die Erzeugnisse ab dem Zeitpunkt, zu dem sie zur Ausstellung versandt wurden, nicht zu anderen Zwecken als zurVorfhrung auf der Ausstellung verwendet worden sind.

    (2) Nach Magabe des Titels IV ist ein Ursprungsnachweis auszustellen oder auszufertigen und den Zollbehrden des Ein-fuhrlandes unter den blichen Voraussetzungen vorzulegen. Darin sind Bezeichnung und Anschrift der Ausstellung anzu-geben. Falls erforderlich, kann ein zustzlicher Nachweis ber die Umstnde verlangt werden, unter denen die Erzeugnisseausgestellt worden sind.

    (3) Absatz 1 gilt fr Handels-, Industrie-, Landwirtschafts- und Handwerksmessen oder -ausstellungen und hnlicheffentliche Veranstaltungen, bei denen die Erzeugnisse unter zollamtlicher berwachung bleiben; ausgenommen sind Ver-anstaltungen zu privaten Zwecken fr den Verkauf auslndischer Erzeugnisse in Lden oder Geschftslokalen.

    TITEL IV

    NACHWEIS DER URSPRUNGSEIGENSCHAFT

    Artikel 14

    Allgemeines

    (1) Ursprungserzeugnisse der AKP-Staaten erhalten bei der Einfuhr in die Gemeinschaft die Begnstigungen dieser Ver-ordnung, sofern

    a) eine Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 nach dem Muster in Anlage 3 vorgelegt wird oder

    b) in den in Artikel 19 Absatz 1 genannten Fllen vom Ausfhrer eine Erklrung mit dem in Anlage 4 angegebenen Wort-laut auf einer Rechnung, einem Lieferschein oder einem anderen Handelspapier abgegeben wird, in dem die Erzeug-nisse so genau bezeichnet sind, dass die Feststellung der Nmlichkeit mglich ist (nachstehend Erklrung auf derRechnung genannt).

    (2) Abweichend von Absatz 1 erhalten Ursprungserzeugnisse im Sinne dieses Anhangs in den in Artikel 25 genanntenFllen die Begnstigungen dieser Verordnung, ohne dass einer der oben genannten Nachweise vorgelegt werden muss.

    L 348/20 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • Artikel 15

    Verfahren fr die Ausstellung der Warenverkehrsbescheinigung EUR.1

    (1) Die Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 wird von den Zollbehrden des Ausfuhrlandes auf schriftlichen Antrag aus-gestellt, der vom Ausfhrer oder unter der Verantwortung des Ausfhrers von seinem bevollmchtigten Vertreter gestelltworden ist.

    (2) Der Ausfhrer oder sein bevollmchtigter Vertreter fllt zu diesem Zweck das Formblatt der Warenverkehrs-bescheinigung EUR.1 und des Antrags nach dem Muster in Anlage 3 aus. Diese Formbltter sind nach den Bestimmungendieses Anhangs auszufllen. Werden sie handschriftlich ausgefllt, so muss dies mit Tinte in Druckschrift erfolgen. DieWarenbezeichnung ist in dem dafr vorgesehenen Feld ohne Zeilenzwischenraum einzutragen. Ist das Feld nicht vollstndigausgefllt, so ist unter der letzten Zeile der Warenbezeichnung ein waagerechter Strich zu ziehen und der nicht ausgefllteTeil des Feldes durchzustreichen.

    (3) Der Ausfhrer, der die Ausstellung der Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 beantragt, hat auf Verlangen der Zollbe-hrden des ausfhrenden AKP-Staates, in dem die Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 ausgestellt wird, jederzeit alle zweck-dienlichen Unterlagen zum Nachweis der Ursprungseigenschaft der betreffenden Erzeugnisse sowie der Erfllung der brigenVoraussetzungen dieses Anhangs vorzulegen.

    (4) Eine Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 wird von den Zollbehrden des ausfhrenden AKP-Staates ausgestellt, wenndie betreffenden Erzeugnisse als Ursprungserzeugnisse der AKP-Staaten oder eines der in Artikel 6 genannten anderen Ln-der angesehen werden knnen und die brigen Voraussetzungen dieses Anhangs erfllt sind.

    (5) Die Zollbehrden, die die Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 ausstellen, treffen die erforderlichen Manahmen, umdie Ursprungseigenschaft der Erzeugnisse und die Erfllung der brigen Voraussetzungen dieses Anhangs zu berprfen.Sie sind berechtigt, zu diesem Zweck die Vorlage von Beweismitteln zu verlangen und jede Art von berprfung der Buch-fhrung des Ausfhrers oder jede sonstige von ihnen fr zweckdienlich erachtete Kontrolle durchzufhren. Die Zollbehr-den, die die Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 ausstellen, achten auch darauf, dass die in Absatz 2 genannten Formbltterordnungsgem ausgefllt sind. Sie prfen insbesondere, ob das Feld mit der Warenbezeichnung so ausgefllt ist, dass jedeMglichkeit eines missbruchlichen Zusatzes ausgeschlossen ist.

    (6) In Feld 11 der Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 ist das Datum der Ausstellung anzugeben.

    (7) Die Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 wird von den Zollbehrden ausgestellt und zur Verfgung des Ausfhrersgehalten, sobald die Ausfuhr tatschlich erfolgt oder sichergestellt ist.

    Artikel 16

    Nachtrglich ausgestellte Warenverkehrsbescheinigung EUR.1

    (1) Abweichend von Artikel 15 Absatz 7 kann die Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 ausnahmsweise nach der Aus-fuhr der Erzeugnisse, auf die sie sich bezieht, ausgestellt werden,

    a) wenn sie infolge eines Irrtums, eines unverschuldeten Versehens oder besonderer Umstnde bei der Ausfuhr nicht aus-gestellt worden ist oder

    b) wenn den Zollbehrden glaubhaft dargelegt wird, dass eine Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 ausgestellt, aber beider Einfuhr aus formalen Grnden nicht angenommen worden ist.

    (2) In Fllen nach Absatz 1 hat der Ausfhrer in seinem Antrag Ort und Datum der Ausfuhr der Erzeugnisse, auf die sichdie Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 bezieht, sowie die Grnde fr den Antrag anzugeben.

    (3) Die Zollbehrden drfen eine Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 nachtrglich erst ausstellen, nachdem sie geprfthaben, ob die Angaben im Antrag des Ausfhrers mit den entsprechenden Unterlagen bereinstimmen.

    (4) Die nachtrglich ausgestellte Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 ist mit dem folgenden Vermerk zu versehen:

    ISSUED RETROSPECTIVELY.

    (5) Der in Absatz 4 genannte Vermerk ist in das Feld Bemerkungen derWarenverkehrsbescheinigung EUR.1 einzutragen.

    Artikel 17

    Ausstellung eines Duplikats der Warenverkehrsbescheinigung EUR.1

    (1) Bei Diebstahl, Verlust oder Vernichtung einer Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 kann der Ausfhrer bei den Zoll-behrden, die die Bescheinigung ausgestellt haben, ein Duplikat beantragen, das anhand der in ihrem Besitz befindlichen Aus-fuhrpapiere ausgefertigt wird.

    31.12.2007 DE Amtsblatt der Europischen Union L 348/21

  • (2) Dieses Duplikat ist mit dem folgenden Vermerk zu versehen:

    DUPLICATE

    (3) Der in Absatz 2 genannte Vermerk ist in das Feld Bemerkungen derWarenverkehrsbescheinigung EUR.1 einzutragen.

    (4) Das Duplikat trgt das Datum des Originals und gilt mit Wirkung von diesem Tag.

    Artikel 18

    Ausstellung der Warenverkehrsbescheinigung EUR.1 auf der Grundlage vorher ausgestellter oder ausgefertigterUrsprungsnachweise

    Werden Ursprungserzeugnisse in einem AKP-Staat oder in der Gemeinschaft der berwachung einer Zollstelle unterstellt,so kann der ursprngliche Ursprungsnachweis im Hinblick auf den Versand smtlicher oder eines Teils dieser Erzeugnissezu anderen Zollstellen in den AKP-Staaten oder in der Gemeinschaft durch eine oder mehrere Warenverkehrs-bescheinigungen EUR.1 ersetzt werden. Diese Warenverkehrsbescheinigungen EUR.1 werden von der Zollstelle ausgestellt,unter deren berwachung sich die Erzeugnisse befinden.

    Artikel 19

    Voraussetzungen fr die Ausfertigung der Erklrung auf der Rechnung

    (1) Die in Artikel 14 Absatz 1 Buchstabe b genannte Erklrung auf der Rechnung kann ausgefertigt werden

    a) von einem ermchtigten Ausfhrer im Sinne des Artikels 20;

    b) von jedem Ausfhrer fr Sendungen von einem oder mehreren Packstcken, die Ursprungserzeugnisse enthalten, derenWert 6 000 EUR je Sendung nicht berschreitet.

    (2) Eine Erklrung auf der Rechnung kann ausgefertigt werden, wenn die betreffenden Erzeugnisse als Ursprungser-zeugnisse der AKP-Staaten oder eines der in Artikel 6 genannten anderen Lnder angesehen werden knnen und die brigenVoraussetzungen dieses Anhangs erfllt sind.

    (3) Der Ausfhrer, der eine Erklrung auf der Rechnung ausfertigt, hat auf Verlangen der Zollbehrden des Ausfuhrlan-des jederzeit alle zweckdienlichen Unterlagen zum Nachweis der Ursprungseigenschaft der betreffenden Erzeugnisse sowieder Erfllung der brigen Voraussetzungen dieses Anhangs vorzulegen.

    (4) Die Erklrung ist vom Ausfhrer maschinenschriftlich oder mechanografisch auf der Rechnung, dem Lieferschein odereinem anderen Handelspapier mit dem Wortlaut und in einer der Sprachfassungen der Anlage 4 nach Magabe der Rechts-vorschriften des Ausfuhrlandes auszufertigen. Wird die Erklrung handschriftlich erstellt, so muss dies mit Tinte in Druck-schrift erfolgen.

    (5) Die Erklrung auf der Rechnung ist vom Ausfhrer eigenhndig zu unterzeichnen. Ein ermchtigter Ausfhrer imSinne des Artikels 20 braucht jedoch solche Erklrungen nicht zu unterzeichnen, wenn er sich gegenber den Zollbehrdendes Ausfuhrlandes schriftlich verpflichtet, die volle Verantwortung fr jede Erklrung auf der Rechnung zu bernehmen, dieihn so identifiziert, als ob er sie eigenhndig unterzeichnet htte.

    (6) Die Erklrung auf der Rechnung kann vom Ausfhrer bei der Ausfuhr der Erzeugnisse oder nach deren Ausfuhr aus-gefertigt werden, vorausgesetzt, dass sie im Einfuhrland sptestens zwei Jahre nach der Einfuhr der betreffenden Erzeugnissevorgelegt wird.

    Artikel 20

    Ermchtigter Ausfhrer

    (1) Die Zollbehrden des Ausfuhrlandes knnen einen Ausfhrer, der hufig unter die Bestimmungen dieser Verordnungfallende Erzeugnisse ausfhrt, dazu ermchtigen, ohne Rcksicht auf den Wert dieser Erzeugnisse Erklrungen auf der Rech-nung auszufertigen. Ein Ausfhrer, der eine solche Bewilligung beantragt, muss jede von den Zollbehrden fr erforderlichgehaltene Gewhr fr die Kontrolle der Ursprungseigenschaft der Erzeugnisse und der Erfllung der brigen Voraussetzun-gen dieses Anhangs bieten.

    (2) Die Zollbehrden knnen die Bewilligung des Status eines ermchtigten Ausfhrers von allen ihnen zweckdienlicherscheinenden Voraussetzungen abhngig machen.

    (3) Die Zollbehrden erteilen dem ermchtigten Ausfhrer eine Bewilligungsnummer, die in der Erklrung auf der Rech-nung anzugeben ist.

    L 348/22 DE Amtsblatt der Europischen Union 31.12.2007

  • (4) Die Zollbehrden berwachen die Verwendung der Bewilligung durch den ermchtigten Ausfhrer.

    (5) Die Zollbehrden knnen die Bewilligung jederzeit widerrufen. Sie widerrufen sie, wenn der ermchtigte Ausfhrerdie in Absatz 1 genannte Gewhr nicht mehr bietet, die in Absatz 2 genannten Voraussetzungen nicht erfllt oder von derBewilligung in unzulssiger Weise Gebrauch macht.

    Artikel 21

    Geltungsdauer der Ursprungsnachweise

    (1) Die Ursprungsnachweise bleiben zehn Monate nach dem Datum der Ausstellung im Ausfuhrland gltig und sindinnerhalb dieser Frist den Zollbehrden des Einfuhrlandes vorzulegen.

    (2) Ursprungsnachweise, die den Zollbehrden des Einfuhrlandes nach Ablauf der in Absatz 1 genannten Vorlagefrist vor-gelegt werden, knnen zur Gewhrung der Prferenzbehandlung angenommen werden, wenn die Frist aufgrund auerge-whnlicher Umstnde nicht eingehalten werden konnte.

    (3) In allen anderen Fllen knnen die Zollbehrden des Einfuhrlandes versptet vorgelegte Ursprungsnachweise anneh-men, wenn ihnen die Erzeugnisse vor Ablauf der Vorlagefrist gestellt worden sind.

    Artikel 22

    Transitverfahren

    Werden die Erzeugnisse in einen AKP-Staat verbracht, bei dem es sich nicht um das Ursprungsland handelt, so beginnt eineneue Geltungsdauer von vier Monaten an dem Tag, an dem die Zollbehrden des Durchfuhrlandes Feld 7 der Warenverkehrs-bescheinigung EUR. 1 versehen mit

    dem Vermerk Transit,

    dem Namen des Durchfuhrlandes,

    dem amtlichen Stempel, von dem der Kommission nach Artikel 31 ein Musterabdruck bermittelt worden ist, und

    dem Datum der Vermerke.

    Artikel 23

    Vorlage der Ursprungsnachweise

    Die Ursprungsnachweise sind den Zollbehrden des Einfuhrlandes nach den dort geltenden Verfahrensvorschriften vorzu-legen. Diese Behrden knnen eine bersetzung des Ursprungsnachweises verlangen; sie knnen auerdem verlangen, dassdie Einfuhrzollanmeldung durch eine Erklrung des Einfhrers ergnzt wird, aus der hervorgeht, dass die Erzeugnisse dieVoraussetzungen fr die Anwendung dieser Verordnung erfllen.

    Artikel 24

    Einfuhr in Teilsendungen

    Werden auf Antrag des Einfhrers und unter den von den Zollbehrden des Einfuhrlandes festgelegten Voraussetzungen zer-legte oder noch nicht zusammengesetzte Erzeugnisse der Abschnitte XVI und XVII oder der Positionen 7308 und 9406 desHarmonisierten Systems im Sinne der Allgemeinen Vorschrift 2 a zum Harmonisierten System in Teilsendungen eingefhrt,so ist den Zollbehrden bei der Einfuhr der ersten Teilsendung ein einziger Ursprungsnachweis vorzulegen.

    Artikel 25

    Ausnahmen vom Ursprungsnachweis

    (1) Erzeugnisse, die in Kleinsendungen von Privatpersonen an Privatpersonen versandt werden oder die sich im persn-lichen Gepck von Reisenden befinden, werden ohne Vorlage eines frmlichen Ursprungsnachweises als Ursprungser-zeugnisse angesehen, sofern es sich um Einfuhren nichtkommerzieller Art handelt und erklrt wird, dass die Voraussetzungendieses Anhangs erfllt sind, wobei an der Richtigkeit dieser Erklrung kein Zweifel bestehen darf. Bei Postversand kann dieseErklrung auf der Zollinhaltserklrung CN22/CN23 oder einem dieser beigefgten Blatt abgegeben werden.

    31.