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Mai 13
Verpackung und Verpackungsabfälle
nachhaltig & ökologisch?!? Mag. Dr. Nicole Reischütz
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Ökologie Nachhaltigkeit
Ökologie ist ursprünglich die Teildisziplin der Biologie, welche die Wechselbeziehungen der Lebewesen untereinander und mit ihrer natürlichen Umwelt erforscht.
Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, der Stabilität und der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht.
Ökologische Nachhaltigkeit beschreibt den weitsichtigen und rücksichtsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.
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Ökologische Überlegungen zu Herstellung, Gebrauch
und Beseitigung von Packstoffen
• Energetische Betrachtung des Herstellungsverfahrens
• Folgen der Herstellung für die Umwelt
• Wie viel Verpackung ist notwendig?
• Einflüsse von Packstoffen auf die Umwelt
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Ökologische Überlegungen zu Herstellung, Gebrauch
und Beseitigung von Packstoffen
• Einfluss der Entsorgung, bzw. der ausgewählten
Entsorgungsmethode auf die Umwelt – Deponien,
Müllverbrennung, Belastung nachgeschalteter Kläranlagen
• Ansteigender Wunsch nach nachwachsenden Rohstoffen
– Sinn oder Unsinn?
• Einsatz von Verpackungen als Mehrweggebinde
- Möglich? Sinnvoll?
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Entsorgung
• Müllverbrennung = thermische Verwertung
Verbrennung atmosphärisch brennbarer Anteile von
Abfall zur Volumenreduktion des Abfalls unter Nutzung
enthaltener Energie
Einhergehend mit der Kompaktierung der Restmenge
zur weiteren Verwertung bzw. Deponierung
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Entsorgung
Deponie = bauliche und technische Anlage zur Ablagerung
von Müll möglichst ohne Umweltschädigung
• Entscheidend für das Verhalten von Verpackungsabfällen
in Deponien: • Wasserlöslichkeit
• Sauerstoff- bzw. Wasserzutritt
• Verdichtungsvolumen
• Verrottbarkeit
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Ökobilanzen
Definition: Methode zur Abschätzung der Auswirkungen eines Produktes und seines Herstellungsprozesses auf die Umwelt
Bei der Erstellung einer Ökobilanz werden die verschiedenen Lebensstadien des zu untersuchenden Produktes bzw. Verfahrens auf ihre Umweltrelevanz untersucht. Diese Lebensstadien umfassen dabei die Bereiche:
• Rohstoffgewinnung
• Herstellung
• Verarbeitung
• Transport
• Gebrauch
• Nachnutzung
• Abfall (kommunale Abfallbeseitigung)
• Abwasserreinigung
• Entsorgung
Input Output
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Wenn es um die Frage Einweg oder Mehrweg geht…
• Die EU-Richtlinie besagt, dass
„Solange Lebenszyklusuntersuchungen bei wiederverwendbaren
Verpackungen und verwertbarem Verpackungsabfall keine klare
Option für einen der beiden Verpackungstypen (Einweg oder
Mehrweg) rechtfertigen, sind beide als gleichwertige Methode zur
Verringerung der Umweltbelastungen durch Verpackungen
anzusehen.
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Wiederverwendung Wiederverwertung
Minimierung negativer Einflüsse der Verpackung auf die Umwelt
Umweltnutzen = Abhängig von der Anzahl an Wiederbefüllungen
und Transport
Reinigung und Desinfektion von Lebensmittelverpackungen vor
jeder Wiederbefüllung
Erreichung von Grenzen beim Recycling:
Kosten von Sammlung, Trennung und Aufbereitung; Anforderungen an
den neuerlichen Produkteinsatz entsprechen mind. denen von primären
Rohstoffen
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Recycling von Kunststoffen
Definition:
Rückführung von Produktions- und Konsumabfällen in den Wirtschaftskreislauf.
Recyclingverfahren bieten eine konkrete Chance:
Recycling von PET - Recycling von weltweit 5 Mio. Tonnen PET (2006)
Einsparung von insgesamt 15 Mio. Tonnen CO2-Emissionen weltweit Fraunhofer UMSICHT „CO2 Einsparung durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen“
Durch Recycling werden zusätzlich:
- Beinahe 75% des Öls eingespart
- 65% weniger Energie eingesetzt und
- CO2-Emissionen reduziert
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Recycling von Kunststoffen
Grenzen des Recycling
- Aufbereitung von Polyethylen => 4 – 5 mal möglich mit gängigen
Recyclingverfahren
- Die fortlaufende Abnahme der Kettenlänge lässt weitere Recyclingzyklen
nicht mehr zu. ABER
Der Einsatz von LDPE als Folie im Sekundärprozess führt zu einer Einsparung
von 1,19 t CO2 pro Tonne LDPE
Eine Reduktion von 70% Fraunhofer UMSICHT „CO2 Einsparung durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen“
CO2 - Emission (carbon foot print) PET virgin Material 3.300 kg/t CO2 PET Recyclat, food-grade 700 kg/t CO2
Energie Einsatz PET virgin Material 100 GJ/t PET Recyclat, food-grade 25 GJ/t
PET to PET Recycling Österreich GmbH
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Verordnung EG 282/2008 Recycling für
Lebensmittelkontaktmaterialien
VO über Materialien und Gegenstände aus recyceltem Kunststoff, die
dazu bestimmt sind mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen
- gestützt auf die VO (EG) 1935/2004
- Festlegung besonderer Bedingungen zur Gewährleistung der Eignung dieser
Materialien für den Kontakt mit Lebensmitteln (Reinigungsprozess!)
- Zulassung des Recyclingverfahrens gemäß der VO (EG) 282/2008
- Einführung eines geeigneten Qualitätssicherungssystems
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Bedingungen für die Zulassung von Recyclingverfahren
• Die Qualität des Kunststoff-Ausgangsmaterials wird gemäß vorab
festgelegter Kriterien definiert und überwacht
• Diese Kriterien gewährleisten, dass hergestellte Materialien &
Gegenstände aus Recyclingkunststoff Art. 3 der VO (EG) 1935/2004
entsprechen
• Als Ausgangsmaterial dienen Materialien und Gegenstände aus
Kunststoff die dazu bestimmt sind/waren mit Lebensmitteln in
Berührung zu kommen
• Beantragung und Zulassung eines Recyclingverfahrens bei/durch eine
Behörde
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Biokunststoffe
Quelle: http://en.european-bioplastics.org/
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Biokunststoffe
4 Biopolymere sind derzeit kommerziell ‘problemlos’ erhältlich
• Kunststoffe auf Stärkebasis
• Polymilchsäure PLA
• Polyhydroxyalkanoate PHA
• Cellulose Derivate
Polymer Blends und Composites
Quelle: www.basf.com 2008-09-12 YU L. et al. 2006
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EU-Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und
Verpackungsabfälle
Sinn und Zweck der Richtlinie:
• Harmonisierung hinsichtlich Verpackungen und
Verpackungsabfällen innerhalb der EU
• Auswirkungen dieser Abfälle auf die Umwelt vermeiden bzw.
verringern
• Hohes Umweltschutzniveau sicherstellen
• Funktionieren des Binnenmarktes gewährleisten
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Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und
Verpackungsabfälle
Die beste Art Verpackungsabfall zu vermeiden ist die
Verringerung der Gesamtmenge an Verpackungen
Erste Priorität bei der Verpackungs- und Verpackungsabfall-
bewirtschaftung ist die Vermeidung von Verpackungsabfall
Weitere Hauptprinzipien:
- Widerverwendung
- Stoffliche Verwertung und andere Formen der Verwertung
- Verringerung der einer endgültigen Beseitigung
zuzuführender Abfälle
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Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und
Verpackungsabfälle
Was sieht die Richtlinie vor:
• Zur Vermeidung sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen
• Systeme für die Wiederverwendung fördern
• Stoffliche Verwertung für eine Verringerung des Einsatzes
an Primärrohstoffen
• Energetische Verwertung als wirksame Methode zur
Verwertung ansehen
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Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und
Verpackungsabfälle
• Errichtung von Rücknahme-, Sammel- und
Verwertungssysteme für Verpackungsabfall ist erforderlich
• Grundlegende Anforderungen an die Zusammensetzung
der Verpackungen und Möglichkeiten für eine
Widerverwendung/stoffliche Verwertung sind festzulegen
• Gehalt an schädlichen Metallen u.a. Substanzen zu
begrenzen
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Richtlinie 94/62/EG über Verpackungen und
Verpackungsabfälle
Geltungsbereich:
Die Richtlinie gilt für alle in der Gemeinschaft in Verkehr gebrachten
Verpackungen, unabhängig davon wo sie anfallen (Handel,
Verwaltung…)
Ebenso ist sie nicht stoffspezifisch – sie inkludiert alle Produkte zur
Aufnahme zum Schutz, zur Handhabung, zur Lieferung und zur
Darbietung von Waren:
• Primärverpackungen
• Sekundärverpackungen
• Tertiärverpackungen
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DIN EN 13427 - 13432
DIN EN 13427 – 13432
13427 - Anforderungen an die Anwendung der
Normen zu Verpackung und
Verpackungsabfällen
13428 - Ressourcenschonung &
Verpackungsminimierung
13429 - Wiederverwendung
13430 - Anforderungen für die stoffliche Verwertung
13431 - Anforderungen für die energetische
Verwertung
13432 - Anforderungen an die Verwertung
(Kompostierung / biologischer Abbau)
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DIN EN 13427 - 13432
DIN EN 13432 Anforderungen an die Verwertung (Kompostierung / biologischer Abbau)
• Festlegung von Kriterien, die eine Verpackung aufweisen muss, um für eine Verwertung über Kompostierung und biologischen Abbau zugelassen zu sein.
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Beinhaltet Anforderungen und Prüfungen
- Charakterisierung (Glührückstand, Schwermetallgehalt - Grenzwerten)
- Biologische Abbaubarkeit (signifikante organische Bestandteile,
aerobe und anaerobe Abbautests)
- Desintegration (Aerobe Kompostierung, Anaerobe Behandlung)
- Qualität des Komposts (Volumengewicht, Trockensubstanz, Glühverlust, usw.), Ökobiologie
- Für Endverbraucher als kompostierbar erkennbar