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Gottfried Besenhofer
Antragstellerkonferenz, April 2017, Wien
Institut für Pflanzenschutzmittel
Versuchseinrichtungen für die Prüfung
der Wirksamkeit und Phytotoxizität von
Pflanzenschutzmittel
Hintergrund
Zweck
Anforderungen
Umsetzung in Österreich
Zahlen zu GEP-Versuchen in
Österreich
Inhaltsüberblick
Im Rahmen des Zulassungsverfahrens von Pflanzenschutzmitteln sind vom
Antragssteller unter anderem auch Unterlagen zur Wirksamkeit und Phytotoxizität
vorzulegen.
Derartige Studien können im Zulassungsverfahren nur dann berücksichtigt
werden, wenn sie von amtlichen oder amtlich anerkannten Versuchseinrichtungen
durchgeführt wurden.
Standardisierte Versuche in hoher Qualität
Voraussetzung für die Akzeptanz von Versuchen aus anderen EU-Mitgliedstaaten
Hintergrund
a) Sie verfügen über ausreichendes wissenschaftliches und technisches Personal
mit der nötigen Ausbildung, Schulung, Fachkenntnis und Erfahrung für die ihm
zugewiesenen Aufgaben.
b) Sie verfügen über geeignete Ausrüstung für die ordnungsmäßige Durch-
führung der Versuche und Messungen in ihrem beanspruchten Kompetenz-
bereich. Die Ausrüstung wird ordnungsgemäß instand gehalten und gegebenen-
falls vor und nach der Verwendung gemäß einem feststehenden Programm
kalibriert.
c) Sie verfügen über geeignete Versuchsfelder und, falls nötig, über
Gewächshäuser, Klimakammern oder Lagerräume. Die Versuchsumgebung darf
weder die Versuchsergebnisse verfälschen noch die erforderliche Messgenauigkeit
beeinträchtigen.
EU-weit einheitliche Anforderungen 1/2 gem. EU-VO 284/2013 - Datenanforderungen für Pflanzenschutzmittel
d) Sie stellen die für die Versuche angewandten Arbeitsanweisungen und
Protokolle dem einschlägigen Personal zur Verfügung.
e) Sie stellen der zuständigen Behörde auf deren Verlangen vor Beginn eines
Versuchs Informationen zu dem Versuchsort und den untersuchten
Pflanzenschutzmitteln zur Verfügung.
f ) Sie tragen dafür Sorge, dass die Qualität der durchgeführten Arbeiten der Art,
dem Bereich und dem Umfang dieser Arbeiten sowie dem beabsichtigten Zweck
angemessen ist.
g) Sie bewahren die Aufzeichnungen aller Beobachtungen, Berechnungen und
abgeleiteten Daten, die Kalibrierungsprotokolle und den Schlussbericht über den
Versuch solange auf, wie das betreffende Mittel in einem Mitgliedstaat zugelassen
ist.
EU-weit einheitliche Anforderungen 2/2 gem. EU-VO 284/2013 - Datenanforderungen für Pflanzenschutzmittel
Die amtlich anerkannten Versuchseinrichtungen und -organisationen und, soweit
von den zuständigen Behörden verlangt, die amtlichen Einrichtungen und
Organisationen müssen
• der zuständigen nationalen Behörde alle Informationen vorlegen, die für den
Nachweis erforderlich sind, dass sie den Anforderungen gemäß Nummer 3.2
genügen;
• jederzeit Inspektionen zulassen, die jeder Mitgliedstaat regelmäßig in seinem
Hoheitsgebiet durchführt, um die Einhaltung der Anforderungen gemäß Nummer
3.2 zu überprüfen.
Verpflichtung zur Durchführung von Inspektionen gem. EU-VO 284/2013 – Datenanforderungen für Pflanzenschutzmittel
§ 9 Versuchseinrichtungen
(1) Versuchseinrichtungen für die Prüfung der Wirksamkeit und Phytotoxizität sind
die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH und
das Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und
Landschaft.
(2) Das Bundesamt für Ernährungssicherheit hat auf Antrag mit Bescheid sonstige
Betriebe als Versuchseinrichtungen anzuerkennen, wenn sie die in Art. 29 Abs. 3 der
Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 festgelegten Voraussetzungen – gegebenenfalls
unter Erteilung von Bedingungen und Auflagen – erfüllen.
Umsetzung in Österreich 1/2 Pflanzenschutzmittelverordnung 2011
§ 9 Versuchseinrichtungen
(3) Das Bundesamt für Ernährungssicherheit hat die Anerkennung aufzuheben, wenn
die Versuchseinrichtungen die Voraussetzungen gemäß Abs. 2 nicht mehr erfüllen.
(4) Amtliche oder amtlich anerkannte Versuchseinrichtungen anderer Mitgliedstaaten
sind inländischen Versuchseinrichtungen gleichgestellt.
Umsetzung in Österreich 2/2 Pflanzenschutzmittelverordnung 2011
Antrag an das BAES
Prüfung der Unterlagen
Durchführung einer Vorortinspektion
Erstellung eines Bewertungsberichtes, ggf. mit Auflagen und Hinweisen
Anerkennung durch das BAES per Bescheid
• Anerkennungsbereich (Ackerbau, Weinbau, …)
• Anerkennung wird auf die Dauer von 3 bis 5 Jahren ausgesprochen
• Gebühr im Pflanzenschutzmittelgebührentarif festgesetzt
a) Erstanerkennung (Stand 2017) 3.089,01 Euro
b) Verlängerung (Stand 2017) 702,10 Euro
Ablauf des Anerkennungsverfahrens in Österreich
Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abt. 10 Land- und Forstwirtschaft
ATC – Agro Trial Center GmbH Versuchsstation Gerhaus
BASF Österreich GmbH
Bayer Austria GmbH Bayer CropScience
Eurofins AgroScience Services GmbH
Land Niederösterreich, Amt der NÖ Landesregierung, Abt. Landw. Bildung (LF2)
T.B. Agrartechnik Service GmbH
Technisches Büro für Landwirtschaft, Ing. Adolf Hiebler
Details: http://www.baes.gv.at/pflanzenschutzmittel/autorisierung/
In Österreich amtlich anerkannte Versuchseinrichtungen Stand April 2017
Hinweis:
Ein Link auf die GEP Certificate Database
ersetzt im Zulassungsverfahren nicht die
Vorlage der GEP-Bestätigungen.
GEP-Bestätigung, GEP-Certificate
Verpflichtende Versuchsmeldung Laufend während der Versuchssaison
Regelmäßig
Stichprobenartig - jede Versuchseinrichtung zumindest einmal im Jahr
Risikobasiert – gezielt basierend auf den aktuellen Versuchsmeldungen
Sachkundig
Kontrolle von GEP-Versuchen in Österreich
Anzahl amtlich anerkannter Versuchseinrichtungen gem. § 9 PSM-VO 2011 bzw. PMG 1997 von 2000 bis 2017
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
2000 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Anzahl GEP-Versuche in Österreich
190
281
315
254
288
343 349 375
419 429
368
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
GEP-Versuche in Österreich 2006 - 2016 Aufstellung nach Einsatzgebiet
Ackerbau
68%
Obstbau
12%
Weinbau
14%
Sonstige
6%
GEP-Versuche in Österreich 2006 - 2016 Einsatzgebiet - Entwicklung
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Ante
il in
%
Ackerbau
Obstbau
Weinbau
Sonstige
GEP-Versuche in Österreich 2006 - 2016 Aufstellung nach Wirkungstyp
Herbizid
41%
Fungizid
33 %
Insektizid
16%
Sonstige
10%
GEP-Versuche in Österreich 2006 - 2016 Wirkungstyp – Entwicklung
0
10
20
30
40
50
60
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Ante
il in
%
Herbizid
Fungizid
Insektizid
Sonstige
Absolute Anzahl an Versuchsabbrüchen
11
27
7
11 9
8
17
8
13
5
9
0
5
10
15
20
25
30
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Anteil der abgebrochenen GEP-Versuchen Abbruch während des Versuchszeitraumes je Wirkungstyp
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Herbizid Fungizid Insektizid Sonstige
Ante
il an a
bg
eb
roch
enen V
ers
uch
en in
%
Gründe für den Abbruch von GEP-Versuchen Daten von abgebrochenen Versuchen zwischen 2006 und 2016
kein
Schaderregerauftreten
Trockenheit
Frost
Hagel
Mäusefraß
Hochwasser
Starkregen Lagerung
Unwetter
Verschlämmung
zu hohes
Schaderregerauftreten
Doppelbehandlung
Landwirt personelle
Veränderung
Prioritätsabstufung
Autorisierung von Versuchseinrichtungen fällt in Österreich in die Zuständigkeit
des Bundes / BAES
Derzeit 2 amtliche und 8 amtlich anerkannte Versuchseinrichtungen gem. EU-VO
284/2013
Jährlich durchschnittlich ca. 400 GEP-Versuche, Tendenz leicht steigend
Regelmäßige Kontrolle durch die Behörde
Etabliertes und gut funktionierendes Versuchswesen für die Prüfung der
Wirksamkeit und Phytotoxizität von Pflanzenschutzmittel in Österreich
Zusammenfassung
AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit
und Ernährungssicherheit GmbH
www.ages.at
Spargelfeldstraße 191
A-1220 Wien
T +43 (0) 50 555-33422
Gottfried Besenhofer
Institut für Pflanzenschutzmittel