Vincent Albouy Schmetterlinge - bücher.de

Vincent Albouy

Schmetter linge

Aus dem Französischen vonCornelia Panzacchi

Schmetterling.indb 1Schmetterling.indb 1 09.02.2011 13:17:2009.02.2011 13:17:20

InhaltGebrauchsanweisung für dieses Buch 4

Bauplan der Schmetterlinge 5

Bestimmungsschlüssel 6

Vier sichtbare Flügel in Ruhestellung

Hauhechel-Bläuling 8

Tagpfauenauge 9

Admiral 10

Aurorafalter 11

Postillion 12

Kleiner Fuchs 13

Distelfalter 14

Landkärtchen 15

Wegerich-Scheckenfalter 16

Kleiner Perlmutterfalter 17

Kaisermantel 18

Waldbrettspiel 19

Rotbraunes Ochsenauge 20

Kleiner Heufalter 21

Großes Ochsenauge 22

Gelbbindiger Mohrenfalter 23

Brombeer-Zipfelfalter 24

Kleiner Eisvogel 25

Kleiner Malven-Dickkopffalter 26

Schachbrett 27

Großer Kohlweißling 28

Baumweißling 29

Apollofalter 30

Hinterflügel mit Zipfel

Schwalbenschwanz 32

Segelfalter 33

Zitronenfalter 34

Holunderspanner 35

C-Falter 36

Erdbeerbaumfalter 37

Kleiner Feuerfalter 38

Nierenfl eck-Zipfelfalter 39

Großer Wanderbläuling 40

7

31

Braunauge

Schwalbenschwanz


Dreieckiger Umriss in Ruhestellung

Blutbär 42

Blutströpfchen 43

Rotes Ordensband 44

Brauner Bär 45

Stachelbeerspanner 46

Rostfarbiger Dickkopffalter 47

Eichenspinner 48

Mehlzünsler 49

Kohleule 50

Achateule 51

Gammaeule 52

Ligusterschwärmer 53

Kleines Nachtpfauenauge 54

41

Untypische Umrisse

Pfaffenhütchen-Gespinstmotte 56

Federgeistchen 57

Taubenschwänzchen 58

Grauleib-Flechtenbärchen 59

Hornissenschwärmer 60

Kupferglucke 61

55

Register 62

Hummelschwärmer

Kupferglucke

Blaues Ochsenband


40J F M A M J J A S O N D

• Lichte Wälder, Heide, Brachland, Felder, Gärten• Flachland und Berge

• Familie: Bläulinge• Unterfamilie: Polyommatinae

• tagaktiv• Spannweite: 3 cm

zwei kleinere

schwarze

Punkte

schmales

»Schwänzchen«

Grundfarbe

Blauviolett

brauner Saum

blauviolette

Markierungen

schwarze Punkte größer

als beim Männchen

Weibchen

Männchen

Kannibalische RaupeSie entwickelt sich in den Blüten und

Schoten des Ginsters, Stechginsters, der

Erbsen, Bohnen und Luzerne. In

jeder Schote fi ndest du nur eine

Raupe, denn wenn sie dort zu

meh reren waren, frisst die kräfti-

gere die anderen.

Gegen den StromWenn die Touristen im Sommer

ans Mittelmeer strömen, fl iegt

der Große Wanderbläuling nach

Norden und erreicht mitunter

fast die Ostsee. Fortpfl anzen

kann er sich aber nur im Süden.

Großer WanderbläulingLampides boeticus

Die Raupen des Großen Wanderbläulings sind

an Erbsen- und Bohnenpfl anzen zu fi nden sowie

am Blasenstrauch, der in milden Gegenden

in Parks und Gärten wächst. Der erwachsene

Schmetterling bestäubt dort auch die Blüten.

Grundfarbe

Braun

4

Gebrauchsanweisung für dieses BuchUm Schmetterlinge ganz aus der Nähe zu sehen, kann man sie mit einem Schmetter-

lingsnetz oder einem großen Glas einfangen – oder auch ganz in Ruhe beobachten,

wenn sie sich auf einer Pfl anze oder dem Boden niederlassen.

Schwierige wissenschaftliche NamenDie häufi g aus lateinischen und griechischen Wörtern

zusammengesetzten wissenschaftlichen Namen klingen

kompliziert. Sie sind aber wichtig, denn sie lauten in

allen Ländern gleich und erleichtern die Verständigung

zwischen Forschern.

Bei jeder Ar t findest du …

den wissen-

schaftlichen

Namen

den Beobachtungszeit-

raum (durch farbige

Punkte angegeben)

die Orte, an denen

du sie antreffen

kannst

den »Personal-

ausweis«

die Familie

die Unterfamilie

den Aktivitäts-

zeitraum

die Spannweite

den deutschen Namen

In diesem Naturführer sind

die Schmetterlinge nach

ihrer Form eingeteilt. Mithilfe

des Bestimmungsschlüssels

(S. 6) findest du schnell

heraus, in welchem Kapitel du

nachschlagen musst.

Bitte nicht anfassen!Berühre Schmetterlinge

niemals, denn an deinen

Fingern würden sonst die feinen

Schuppen kleben bleiben, die

ihre Flügel vor Wasser schützen.

Beim nächsten Regen hätten

sie dann Schwierigkeiten zu

fl iegen und würden zu einer

leichten Beute für ihre Fress-

feinde werden.

BeobachtungszeitraumDie Angaben hier berücksich-

tigen regionale Unterschiede:

Dieselbe Art zeigt sich im Flach-

land früher als in den Bergen

und in Gegenden mit mildem

Klima früher als dort, wo das

Klima kühler und rauer ist. Auch

das Wetter spielt eine wich-

tige Rolle. Deshalb kann eine

Art einige Wochen früher oder

später auftreten als im Vorjahr.

Es gibt

tagaktive und

nachtaktive

Schmetterlinge.

B

H

Z

R

Hi


5

Bauplan der SchmetterlingeAlle Schmetterlinge haben vier mit bunten Schuppen bedeckte Flügel, am Kopf

zwei Fühler und einen langen Hinterleib. Die Flügel und die sechs Beine sind

an der Brust angewachsen.

VorderflügelKopf

Brust

Hinterleib

ZipfelAugenfleck

Unterseite des

Vorderflügels

Unterseite des

Hinterflügels

Hinterflügel

Fühler

Rüssel

Bein

gekämmte

Fühler

Hinterflügel

Vorderflügel

Der Lebenszyklus des SchmetterlingsSchmetterlinge zählen zu den höheren Insekten,

deren Leben in vier deutlich unterscheid bare

Entwicklungsstadien zerfällt.

EiDas Leben eines Schmetterlings beginnt

in einem Ei. Dessen Hülle umgibt

eine Nahrungsreserve. Manchmal hat

das Ei eine »Sollbruchstelle«, die das

Schlüpfen der Raupe erleichtert.

RaupeDie Raupe kennt nur eine Beschäftigung:

fressen! Und sie hat nur ein Ziel: wachsen

und dicker werden! Sie ist kaum mehr als ein

wandelnder Verdauungsapparat. Sie wächst

schubweise und häutet sich, wenn es ihr in

der alten Haut zu eng geworden ist.

PuppeWenn ihre Entwicklung abgeschlossen ist, sucht

sich die Raupe einen ruhigen Ort für ihre Meta-

morphose (Verwandlung). Dort verwandelt sie sich

in eine Puppe, die längere Zeit unbeweglich an

ihrem Platz bleibt. Häufi g umgibt sie sich mit einem

Seidenkokon.

ErwachsenerDer Schmetterling schlüpft mit weichem Körper

und zerknitterten Flügeln aus der Puppe. Er

entfaltet die Flügel, indem er in ihre Adern

Blut pumpt, bevor sie wie der übrige Körper hart

werden. Das Leben als Schmetterling dauert bei

manchen Arten einige Wochen, bei anderen mehrere

Monate. Bei den meisten Arten gibt es im Jahr nur

eine Generation, bei einigen auch zwei oder mehr.


6

BestimmungsschlüsselWenn du einen Schmetterling siehst, schau

dir seine Gestalt und die Form seiner Flügel

genauer an und gehe dann die Fragen auf

dieser Seite durch. Sie helfen dir, das Kapitel

zu fi nden, in dem er beschrieben wird.

Frage 1Hat der Schmetterling am Ende

des Hinterfl ügels mindes-

tens einen Zipfel?

Ja: siehe Kapitel »Hinterfl ügel

mit Zipfel« (S. 31).

Nein: Gehe zu Frage 2.

Frage 2Sind bei dem Schmetter-

ling in Ruhestellung vier

Flügel sichtbar?

Ja: Gehe zu Frage 3.

Nein: Gehe zu Frage 4.

Frage 3Hat der Umriss insgesamt eher die Form

eines Trapezes oder eines Dreiecks?

Trapezform: siehe Kapitel »Vier sichtbare

Flügel in Ruhestellung« (S. 7).

Dreieck: siehe Kapitel »Dreieckiger

Umriss in Ruhestellung« (S. 41).

Weder das eine noch das andere: Siehe

Kapitel »Untypische Umrisse« (S. 55).

Frage 4Hat der Umriss insgesamt eher

die Form eines Dreiecks?

Ja: siehe Kapitel »Dreieckiger

Umriss in Ruhestellung« (S. 41).

Nein: siehe Kapitel

» Untypische

Umrisse« (S. 55).

Geschützte Ar tenManche Schmetterlingsarten sind so selten

geworden, dass sie unter Naturschutz

stehen. Es ist verboten, sie zu fangen, zu

transportieren, zu kaufen oder verkaufen

oder gar zu töten. Zu ihnen zählen bei uns

unter anderem der Kleine Eis vogel (siehe

S. 25), der Schwarze Bär (siehe S. 45) und

alle Arten der Gelblinge (siehe S. 34) und

der Glucken (siehe S. 61).

Zipfel


Vier sichtbare Flügel in Ruhestellung

Hauhechel-Bläuling

Tagpfauenauge

Admiral

Aurorafalter

Postillion

Kleiner Fuchs

Distelfalter

Landkärtchen

Wegerich-Scheckenfalter

Kleiner Perlmutterfalter

Kaisermantel

Waldbrettspiel

Rotbraunes Ochsenauge

Kleiner Heufalter

Großes Ochsenauge

Gelbbindiger Mohrenfalter

Brombeer-Zipfelfalter

Kleiner Eisvogel

Kleiner Malven-Dickkopffalter

Schachbrett

Großer Kohlweißling

Baumweißling

Apollofalter



• Wiesen, Lichtungen, Brachland, Parks und Gärten• Flachland und Berge

• Familie: Bläulinge• Unterfamilie: Polyommatinae• tagaktiv• Spannweite: 2,8 cm

Hauhechel-BläulingPolyommatus icarus

Es gibt mehrere Dutzend Arten kleiner blauer Schmetterlinge, doch der

Hau hechel-Bläuling (auch: Gemeiner Bläuling) ist am stärksten verbreitet. Nur

das Männchen ist auffallend blau gefärbt. Das Weibchen erscheint eher bräunlich

und ist dadurch gut getarnt.

Flatternde LiebespaareDie Paarung dauert verhältnismäßig lange. Du kannst

die Paare währenddessen sogar bei der Nahrungssuche

auf einer Blüte oder beim Sonnenbad auf einem Blatt

beobachten.

Die im Frühjahr

geborenen Weibchen

weisen an den

Flügelansätzen häufig

blaue Stellen auf. Bei

der Sommergeneration

ist das seltener.

Reihe orangefarbener

Halbmonde weißer Rand

weiße Fransen

leuchtend blaue

Flügeloberseite

graublaue

Marmorierung

schwarzer Leib

mit blauen

Markierungen

Raupe

Weibchen

Männchen

Männchen

ZusammengefaltetDie Unterseite der Flügel

ist beim Männchen grau

und blau marmoriert, beim

Weibchen braunorange.


9• Wiesen, Brachland, Wegränder, Gärten• Flachland und Berge

• Familie: Edelfalter• Unterfamilie: Fleckenfalter


J F M A M J J A S O N D

TagpfauenaugeInachis io

Mit seinen großen, metallisch glänzenden

Augen fl ecken ist das Tagpfauenauge einer der

farbenprächtigsten Schmetterlinge. Dabei sollen seine Flügel

vor allem Angst machen: Die Flecken sehen wie die Augen eines

Raubtiers aus und schrecken ihre Fressfeinde, die Vögel, ab.

Wohin im Winter?Die am Ende des Sommers geborenen

Tagpfauenaugen überwintern in

dichtem Efeu, in einem hohlen Baum

oder in einer Felsspalte. Aber auch

in einem Schup pen, einer Höhle oder

einem unbeheizten Gebäude fühlen

sie sich wohl.

An außergewöhnlich milden Winter-

tagen wacht das Tagpfauenauge

manchmal auf und fliegt umher.

nd

sen

e

edunkler Fleck mit

gelbem und blauem

Rand

unregelmäßig

gewellter Rand

schwarzer, blau

markierter Fleck

Raupe

dunkel-

brauner bis

schwarzer

Grund

Die RaupeSie lebt nur auf Brenn-

nesseln. Ihre Ober-

seite ist mit Borsten

besetzt, sodass Vögel

sie nicht leicht schlu-

cken können. Bis

zur letzten Häutung

bleiben die jungen

Raupen unter einem

gemeinsamen Seiden-

gespinst zusammen.

geschlossene Flügel


10 • Waldränder, Brachland, feuchte Wiesen• Flachland und Berge




AdmiralVanessa atalanta

Im Spätsommer und Herbst lässt sich der Admiral häufi g

in den Gärten sehen. Er besucht die Blumen in den

Beeten und den im September blühenden Efeu. Auch

reifes Fallobst schmeckt ihm gut.

Die RaupeSie rollt sich zum Schutz

in ein Brennnesselblatt

ein und frisst von dort

aus. Es gibt helle und

dunkle Formen.

TrinkfestDer von faulendem Obst

ausgehende Alkohol geruch

zieht den Admiral an. Mit

dem Rüssel saugt er den

süßen, aus den Früchten

austretenden Saft auf. Da

er sich oft weit von seinem

Geburtsort entfernt, benötigt

er zum Fliegen viel Energie.

Auch zur Überwinterung muss

er Nahrungsreserven anlegen.

Das leuchtend

orange farbene

Band der jungen

Schmetterlinge wird

mit zunehmendem

Alter dunkler.

Reihe dunkler

Punkte

rosa Fleck

schwarze

Flügelspitzen

weiße Flecken

Raupe



11• Waldränder, Brachland, feuchte Wiesen• Flachland und Berge bis in 2000 m Höhe




AurorafalterAnthocharis cardamines

Wenn es im Frühjahr von Blüte zu Blüte fl iegt,

ist das Männchen an den orangefarbenen Flecken

auf seinen Flügeln leicht zu erkennen. Das Weib-

chen ist weiß mit unauffälligen schwarzen Flecken

und Markierungen. Leicht verwechselt man es mit

anderen Weißlingen.

Gar nicht dumm!Die Raupe lebt auf verschiedenen

Pfl anzen aus der Familie der Kreuz-

blütler (Gartenschaumkraut, Knob-

lauchsrauke, Senf) und frisst deren

längliche Früchte (Schoten). In

Farbe und Form gleicht die Raupe

diesen Schoten und ist deshalb

hervorragend getarnt.

Versetzter ZyklusIm Flachland verschwinden die

Schmetterlinge spätestens gegen

Ende des Frühjahrs, in den Bergen

dagegen treten sie erst ab Juni

auf und fl iegen bis in den August

hinein.

An den orangefarbenen

Flecken kann man

Männchen von Weibchen

und anderen Weißlingen

unterscheiden.

r

k

kleiner

schwarzer Fleck

Grund der

Flügel weiß kleine graue Flecken an

der Spitze des Vorderflügels

Raupe


Männchen

Weibchen



• Offene Landschaft, Dünen, Wiesen, Brachland, Böschungen• Flachland und Berge

• Familie: Weißlinge• Unterfamilie: Gelblinge

• tagaktiv• Spannweite: 4,5 cm

PostillionColias crocea

Der Postillion ist ein Wanderer und legt große

Strecken zurück. Er lebt in Skandinavien ebenso gerne

wie in den Alpen, pfl anzt sich jedoch nur im Mittelmeerraum

regelmäßig fort. Jedes Jahr gibt es zwei bis vier Generationen,

deren wichtigste die Sommergeneration ist. Im Sommer beginnt

auch sein Zug nach Norden.

Die RaupenWährend sich die Raupen im

Frühjahr und Sommer inner-

halb eines Monats entwickeln,

bleibt denen im Herbst nicht

genügend Zeit zum Wachsen.

Sie fressen den ganzen Winter

über, ohne größer zu werden,

und schließen ihre Entwicklung

im folgenden Frühjahr ab.

Nicht verwechseln!Bei der Goldenen Acht ist die Grund-

farbe der Flügel Gelb und nicht

Orange gelb. Ebenso wie der weibliche

Postillion hat sie an den schwärzlichen

Flügelspitzen gelbe Flecken.

Ein breites

schwarzes Band

mit gelben Flecken

säumt den Flügel.

schwarzes,

stellenweise

schmales

Band ohne

Flecken

großer schwarzer

Fleck

Grundfarbe

Orangegelb

Männchen

Raupe

Goldene Acht

Weibchen



• Waldränder, Hecken, Wiesen, Brachland, Gärten• Flachland und Berge



Kleiner FuchsAglais urticae

Dieser früher sehr verbreitete hübsche Schmetter-

ling ist heutzutage in manchen Gegenden selten

geworden. Dies könnte an der Klimaerwärmung

liegen, denn in den Bergen kommt er weiterhin

häufi g vor.

Nicht verwechseln!Kleiner und Großer Fuchs ähneln sich sehr.

Doch der Große Fuchs ist größer und nicht so

leuchtend bunt: Die Oberseite der Hinterfl ügel

ist rotbraun und die

blauen Flecken am

Flügelsaum sind

kleiner und nicht

sehr zahlreich.

,

e

ne

weißer Fleckgelbe

Flecken

drei

rechteckige

schwarze

Flecken

Grundfarbe

Orangerot

Raupen Großer Fuchs

Betreten verboten!In der Fortpfl anzungszeit

zeigt das Männchen häufi g

ein ausgeprägtes Revier-

verhalten. Es fl iegt am

Waldrand oder an einer

Hecke entlang und verjagt

alle männlichen Artge-

nossen, die sich zu nahe

heranwagen.

Die Raupen

sind schwarz

mit weißen

Pünktchen

und gelben

Bändern. Sie

leben nur auf

Brennnesseln.

Kleine blaue

Flecken

säumen die

Flügel.



• Wiesen, Brachland, Felder, Wegränder, Gärten• Flachland und Berge


• tag- und nachtaktiv

• Spannweite: 5 cm

DistelfalterVanessa cardui

Dieser Schmetterling ist ein unermüdlicher Wanderer, der in

manchen Jahren sogar den nördlichen Polarkreis überfl iegt.

Außer in Südamerika ist er auf allen Kontinenten, vor allem in Afrika

und Südeuropa, verbreitet.

VerfrorenJedes Jahr kommt der

Distelfalter nach Europa und

je nachdem, wie groß die

Populationen in Nordafrika

sind, dringt er weiter oder

weniger weit nach Norden vor.

Im Sommer pfl anzt er sich

so gut wie überall fort und

seine Raupen leben auf sehr

verbreiteten Pfl anzen. Distel-

falter verbringen den Winter

als Puppen oder Erwachsene,

gehen bei Kälte aber zugrunde.

Tagsüber sieht man ihn häufig, doch er wandert

auch nachts. Auf dem Flug über das Meer wird er

von den Scheinwerfern der Schiffe angezogen.

Spitze des

Vorderflügels

schwarz mit

weißen Flecken

Grund hell-

rostfarben mit

schwarzen

Flecken

schmale weiße

Binde am

Flügelrand


Raupe

Die RaupeSie lebt auf Disteln, Brenn-

nesseln, Malven und

Kletten. Sie versteckt sich

unter Blättern, die sie mit

ihrer Seide am Stängel

fi xiert hat. In einem derar-

tigen Unterschlupf verbirgt

sich auch die Puppe.



• Lichte Wälder, Waldränder, Sümpfe• Flachland und niedrige Berge


• tagaktiv• Spannweite: 3 cm bis 3,5 cm

Landkär tchenAraschnia levana

Die beiden Generationen des Landkärtchens, die des

Frühjahrs und die des Sommers, sind so verschieden

voneinander, dass man sie für unterschiedliche Arten

halten könnte. Die Raupen sehen aber immer gleich aus.

Alles meins!Das Männchen sucht sich ein Revier am Waldrand oder über

einem Strauch und bewacht es im Gleitfl ug. Taucht ein

Eindringling auf, wird er verfolgt, bis er das Weite sucht.

leuchtend

orangefarbener

Grund

schwärzlicher

Grund

Raupe

kleine

orangefarbene

Striche

unterbrochene

weiße Binde

Eier

schwarze

Flecken

mehrere

weißliche

Flecken

n-

h

t

r-

gt

Die Raupe ernährt

sich ausschließlich von

Brennnesseln.

Frühjahrsgeneration

Eine Reihe kleiner

blauer Flecken säumt

den Hinterflügel.

Sommergeneration

Die EierDas Weibchen legt die

Eier an der Unterseite

eines Blattes über-

einander ab, sodass

sie Bänder von sechs

bis 15 Eiern bilden.



• Wiesen, Rasen, Hänge, Brachland, Gärten• Flachland und Berge



Wegerich-ScheckenfalterMelitaea cinxia

Man kann ihn im Gebirge in über 2000 m Höhe antreffen. Im

südeuropäischen Flachland gibt es jedes Jahr zwei Generationen,

in den Bergen und im nördlichen Teil seines Verbreitungsgebiets

nur eine Sommergeneration.

Kleine schwarze Flecken

bilden unten an den

Hinterflügeln eine Reihe.

Die schwarzen Flecken ergeben

ein Schachbrettmuster.

Grundfarbe

Orange

Danke, Bauern!Der Wegerich-Scheckenfalter profi tiert von der

traditionellen Landwirtschaft, denn er kommt

viel auf Brachland vor, also auf Feldern, die

zwischendurch nicht bewirtschaftet werden.

Hier wächst der Wegerich, von dem sich seine

Raupen ernähren. Wo intensive Landwirtschaft

betrieben wird, ist er kaum anzutreffen.


Roter ScheckenfalterEr stammt aus der gleichen Familie

wie der Wegerich-Scheckenfalter, doch

seine weniger zahlreichen schwarzen

Flecken bilden kein Schachbrett-

muster. Die Grundfarbe der Flügel ist

beim Männchen leuchtend Orange, beim

Weibchen

stumpfer und

mitunter in

Grau über-

gehend.

Wenn die ältere Raupe an einem Stängel sitzt, ähnelt

sie einer Blütenähre des Spitzwegerichs. Diese Tarnung

schützt sie vor den Vögeln, ihren Fressfeinden.Raupe



• Wiesen, Rasen, Dünen, Brachland, Gärten• Flachland und Berge

• Familie: Edelfalter• Unterfamilie: Passions-

blumenfalter• tagaktiv• Spannweite: 3,5 cm

Kleiner PerlmutterfalterIssoria lathonia

Je nach klimatischen Bedingungen verbringt der Kleine Perl-

mutterfalter den Winter als Raupe, Puppe oder erwachsener

Schmetterling. In Jahren mit einem milden Spätwinter kann

man ihn als einen der ersten Schmetterlinge fl iegen sehen.

Er ist in der Lage, lange Wanderzüge zurückzulegen.

Seinen Namen

verdankt der

Falter den

perlmuttweißen

Flecken auf der

Unterseite seiner

Flügel.

en

Reihe schwarzer

Punkte

Grundfarbe

Orange mit

zahlreichen

schwarzen

Flecken

Nicht verwechseln!Der Feurige Perlmutterfalter ist ein

bisschen größer als der Kleine Perl-

mutterfalter. Die Oberseite der Flügel

ist sehr ähnlich, doch beim Kleinen

Perlmutterfalter ist sie orange und

braun, der Feurige Perlmutterfalter hat

graugrüne Markierungen.

m


Raupe

Raupe und PuppeDie nachtaktive Raupe frisst gerne Acker-

Stiefmütterchen. Sie verpuppt sich an der

Pfl anze, von der sie sich ernährt hat. Die

Puppe sieht wie Vogelkot aus und ist deshalb

gut getarnt.

Feuriger Perlmutterfalter



• Wälder, Lichtungen, Waldränder, Hecken• Flachland und niedrige Berge

• Familie: Edelfalter• Unterfamilie: Passions-

blumenfalter• tagaktiv• Spannweite: 6 cm

Die länglichen schwarzen

Flecken auf den Vorder flügeln

bestehen aus Schuppen,

die einen sexuellen Lockduft

verströmen. Nur die Männchen

haben sie.

viele schwarze

Markierungen

drei schmale Zick-

zackstreifen

Grundfarbe

Rostbraun

Die Raupe versteckt

sie sich häufig unter

altem Laub in der

Nähe von Veilchen.

Männchen

Weibchen


Wohin mit den Eiern?Das Weibchen legt seine Eier auf der Rinde

eines Baumes ab, in dessen Nähe Veilchen

wachsen.

RaupeKaisermantelArgynnis paphia

Dieser Bewohner von Wäldern und Waldrändern ernährt sich vom

Nektar der Brombeerblüten und anderer Sträucher. Nachts zieht

sich der Kaisermantel in die Baumwipfel zurück, aber man kann

ihn morgens sehen, wenn er sich auf Blüten in der Sonne wärmt.



• Wälder, Waldränder, Hecken, Gärten• Flachland und niedrige Berge

• Familie: Edelfalter• Unterfamilie: Augenfalter


WaldbrettspielPararge aegeria

Diesem Schmetterling gefällt es im Wald. Gerne

sitzt er am Boden, auf niedrigen Pfl anzen oder den

unteren Ästen der Bäume. Wehe dem Rivalen, der ihm sein

Lieblingsplätzchen beim Sonnenbad streitig machen will!

Die südliche Unterart des in

Europa weitverbreiteten Waldbrett-

spiels hat orangebraune Flecken,

während die Flecken der nörd-

lichen Unterart ockergelb und

manchmal ziemlich blass sind.

ein kleiner

runder

schwarzer

Fleck mit

weißer Mitte gelbliche

Flecken

Netz aus

dicken

braunen

Linien

orangebraune

Flecken

drei kleine runde

schwarze Flecken

mit weißer Mitte

Nicht verwechseln!Der Mauerfuchs ähnelt der südlichen

Unterart sehr. Unterscheiden kann man sie

an den zu einem Netz verschränkten braunen

Linien auf dem

Vorderfl ügel, die

beim Waldbrett-

spiel wesentlich

dicker sind.

südliche Unterart

nördliche Unterart

Raupe

Mauerfuchs

Die Raupe

ernährt sich

von Gräsern.



• Lichtungen, Waldränder, Hecken, Brachland, Gärten• Flachland



Rotbraunes OchsenaugePyronia tithonus

Das Weibchen legt seine Eier gerne im Schutz von Sträuchern ab,

während die Raupe auf Gräsern lebt. Deshalb gefällt es diesem

Schmetterling in dicht bewachsenen Gärten, in denen Rasen und

Hecken nicht allzu oft geschnitten werden.

großer schwarzer

Fleck mit zwei

weißen Punkten

breites braunes

Band

winziger schwarzer

Fleck mit weißer

Mitte

Nicht verwechseln!Das Braunauge kann ebenso wie das

Rotbraune Ochsenauge auf dem Vorder-

fl ügel zwei weiße Punkte in einem

großen runden Fleck haben. Doch die

orangefarbenen Felder sind kleiner

und das braune Band am Flügelsaum

zeichnet sich weniger deutlich ab.

Männchen

Braunauge

Auf den Vorderflügeln

tragen die orangefarbenen

Flächen braune Markie-

rungen, die beim Weibchen

kaum zu sehen sind.

Die RaupeSie ist im Herbst und

im Frühling aktiv und

verbringt den Winter mit

verlangsamten Lebens-

funktionen im Gras

versteckt. Sie frisst nachts

und gräbt sich tagsüber in

die Erde ein.

Das Ochsen-

auge besucht

am liebsten

blaue oder

malvenfar-

bige Blüten,

besonders die

der Minzen.

Raupe


21



• Wiesen, Rasen, Brachland, Wege, Gärten• Flachland und Berge



Kleiner Heufalter Coenonympha pamphilus

Diesen kleinen Schmetterling sieht man bei uns sehr

häufi g – überall dort, wo es Gras gibt, sogar in den

Städten. Er fl iegt langsam und ruckartig knapp ober-

halb der Pfl anzen. Nachts schläft er auf einem Gras-

büschel, oft in Gesellschaft von Artgenossen.

In manchen Gegenden

legt das Weibchen zuerst

grüne und später gelbe Eier

ab. Trotzdem sehen die

Raupen alle gleich aus.

kleiner dunkler

runder Fleck mit

verschwommenen

Rändern

runder schwarzer

Fleck mit weißer

Mitte

Reihe kleiner

dunkler runder

Flecken

graubrauner

Streifen

hell

orangebrauner

Grund

r-

ts

n

Eine große FamilieIm Flachland gibt es jedes Jahr

zwei bis vier Generationen. Den

ganzen Sommer über kommen

neue Generationen hinzu und bis

in den Herbst hinein sieht man

diese Schmetterlinge in großer

Zahl fl iegen.

Raupe

pe

Die RaupeSie ist grün mit helleren seit-

lichen Längsstreifen und so im

Gras gut getarnt. Da sie vor

allem nachtaktiv ist, kannst du

sie am ehesten in der Dunkel-

heit im Schein deiner Taschen-

lampe beobachten.



• Wiesen, Heide, Lichtungen, Brachland, Böschungen, Wege• Flachland und niedrige Berge



Großes OchsenaugeManiola jurtina

Dieser Schmetterling lässt sich im Flachland und

an Hügeln öfter beobachten als in den Bergen und

kommt über 1000 m nur selten vor. Mit etwas Übung

erkennt man ihn auf den ersten Blick an seinem

etwas ungeschickt wirkenden, ruckartigen Flug.

orangefarbene Fläche

in unterschiedlicher

Größe

brauner

Grund

kleiner schwarzer

Fleck mit weißem

Punkt, manchmal

kaum sichtbar

Grundfarbe fast

einheitliches

Braun

Auf dem Vorderflügel ist ein runder schwarzer

Fleck mit einem, manchmal auch zwei weißen

Punkten gut sichtbar.

Es lebe die Sense!Er ist ein typischer Bewohner

traditionell bewirtschafteter

Wiesen, die noch mit der Sense

geschnitten werden. Die Weibchen

legen die Eier dort ab, wo das

Gras kurz zuvor gemäht wurde.Schon gewusst?Das Große Ochsenauge besucht gerne die Blüten

der Flockenblume, der Brombeere und des Feld-

thymians, die auf handgemähten Wiesen und an

deren Rändern in großer Zahl vorkommen.

Weibchen

Männchen

Raupe



• Wiesen, Rasen, Böschungen, Waldränder• Berge und Hügel

• Familie: Edelfalter• Unterfamilie: Aurorafalter


Gelbbindiger Mohrenfalter Erebia meolans

Bei uns leben an die 30 Arten von Mohrenfaltern. Sie

sind nur schwer auseinanderzuhalten, zumal über zehn

verschiedene Arten am gleichen Ort herumfl attern können!

Einige dieser Arten sind vom Aussterben bedroht.

e

ast

Schwingel

schwärzlicher

Hintergrundorangerotes

Band

hen

Gelbgefl eckter Mohrenfalter

Raupe

Die RaupeIn den Bergen wächst sie nur sehr langsam.

Die kalte Jahreszeit verbringt sie unbeweglich

an einem Grashalm. Die Puppe ist durch einen

leichten Kokon geschützt, der aus Seidenfäden

und trockenen Grashalmen besteht.

Männchen

Nicht verwechseln!Der Gelbgefl eckte Mohren-

falter hat eine hellere Grund-

farbe und die Flecken auf den

orangeroten Bändern sehen

ein bisschen anders aus.

Ziemlich anpassungsfähigDie meisten Mohrenfalter arten können nur

unter bestimmten Bedingungen leben. Der

Gelbbindige Mohrenfalter dagegen ist wesent-

lich unkomplizierter und man begegnet ihm

fast überall, in 300 wie in 2400 m Höhe,

vorausgesetzt dort wachsen Schwingelarten

und Borstgras.


UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Vincent Albouy

Naturführer für Entdecker - Schmetterlinge

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Paperback, Klappenbroschur, 64 Seiten, 14,7 x 21,0 cmISBN: 978-3-570-15260-7

cbj

Erscheinungstermin: März 2011

Sie machen jede Blumenwiese, jeden Balkon oder Garten erst richtig komplett: kaumein Tier ist so schön und so bunt wie ein Schmetterling! Dieser Naturführer stellt über 50verschiedene Schmetterlinge und Falterarten vor und enthält alle wichtigen Informationenzu ihrer wissenschaftlichen Einordnung, ihrem Lebensraum, ihrer Größe, dem richtigenBeobachtungszeitraum, ihrem Vorkommen und ihren Verhaltensweisen.

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Vincent Albouy Schmetterlinge - bücher.de