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Medienjahrbuch 2008
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Im Interview:
Jürgen Leinemann Magazin für Medienmacher
www.visdp.de
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URO
Katharina Wagner, Jürgen Leinemann, Anne Will, Heribert Prantl, Günter Müchler, Dirk Planert, Anne Ameri-Siemens, Christoph Amend, Matthias Matussek, Klaus Wowereit, Jörg Thadeusz, Günther Jauch, Mathias Müller von Blumencron, Stefan Aust, Maybrit Illner, Peter Limbourg, Wolf Bauer, Ernst Elitz, Uwe Vorkötter, Bascha Mika, Peter-Michael Gaede, Patricia Pantl, Dunya Hayali, Klaus Bresser, Volker Herres
PROGNOSE: SO WIRD DAS MEDIENJAHR 2008
Der Goldene PrometheusDeutschlands beste Journalisten 2007
Editorial V.i.S.d.P. spezial Seite 3
Anzahl der Gäste bei der Verleihung des „Gol-denen Prometheus“ im U3 Bahnhof Potsdamer Platz: 430Anzahl der verliehenen Preise: 9Anzahl der anwesenden Rammstein-Fans: mindestens 1Anzahl der anwesenden Polittalk-Königinnen: 2Anzahl des verzehrten Bio-Rinds: 1 Stück Bug pro GastAnzahl der Gäste, die auch nach Beginn des Ab-baus noch feierten: ungefähr sieben (genauere Angaben waren nicht mehr erhältlich)
Liebe V.i.S.d.P.-Leser, liebe Freunde des Goldenen Prometheus,
wir danken den Siegern, Nominierten, Gästen, Laudatoren, Sponsoren, dem Modera-
tor, der Technik, der Redaktion, den Fotografen, Catering und Service, allen Helfern,
Vor- und Nachbearbeitern, der sudoku-lösenden Dame im Hygienebereich, dem DJ,
dem Pianisten, Mephisto, der Apotheke für Paracetamol und der U-Bahn dafür, dass
sie wirklich nicht eingefahren ist.
Bis zum nächsten Jahr
Das Medienmagazin der Herzen
Ihr V.i.S.d.P.
« Das Berliner Medienmagazin „V.i.S.d.P.“ verlieh den „Goldenen Pro-metheus“ heute Abend zum dritten Mal. Eine Jury aus Medienjour-nalisten und Chefredakteuren kürte die Journalisten, die sich 2007 durch großartige journalistische Arbeit ausgezeichnet haben. Für sein Lebenswerk bekam der langjährige SPIEGEL-Reporter Jürgen Leine-mann einen „Goldenen Prometheus“. » SPIEGEL ONLINE
« Vorsicht, jetzt kommt ein kleiner Klacks Bildung: In der Hauptstadt wurde der „Goldene Prometheus“ verliehen. Das war bei den ollen Griechen der, der den Menschen die Kultur gebracht hat. Und wer bringt uns heute die Kultur? Genau, die Journalisten! Mit dem Preis ausgezeichnet wurde darum unter anderen Anne Will (41) für ihre Talk-show und Opernregisseurin Katharina Wagner (29) für den „Coup des Jahres“ (mutige „Meistersinger“-Inszenierung.) » BILD
« Die ARD-Talkerin und ehemalige Tagesthemen-Sprecherin Anne Will ist „Fernsehjournalistin des Jahres 2007“. Das Medienmagazin „V.i.S.d.P.“ würdigte sie damit für ihre gleichnamige ARD-Sendung und überreichte ihr am Abend den Goldenen Prometheus für besondere journalistische Leistungen.. » TAGESSCHAU.DE
Hinter jeder hervorragenden Leistung stehen Menschen mit Ambitionen.
Als einer der weltweit führenden Gase- und Engineering-Konzerne entwickeln wir innovative Ideen, die den Horizont des menschlich Machbaren konsequent erweitern.Herausragende Ingenieurkunst, Exzellenz im operativen Bereich und der Antrieb, bei Technologien und Innovationen weltweit neue Maßstäbe zu setzen, unterstützen uns dabei, richtungsweisende Schritte in eine lebenswerte Zukunft zu machen.
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Seite 08: V.i.S.d.P. prophezeit: So wird das Medienjahr 2008
Seite 24: Im Interview: Jürgen Leinemann
Seite 30: Web-2.0-Trends
Inhalt Seite 5 V.i.S.d.P. spezial
SEITE 11 Titel – Der Goldene Prometheus Die Journalisten des Jahres 2007 – alles über die diesjährigen Preisträger
« Sie sind meinungsstark, klug, originell, mutig und charmant. Zum dritten Mal zeich-net das Medienmagazin V.i.S.d.P. die Journa-listen des Jahres mit dem Goldenen Promet-heus aus. »
Journalisten des Jahres 11 Goldener Prometheus: Die Preisträger Edelfedern, Meinungsmacher oder kluge Strategen – sie haben im letzten Jahr ihren Job besonders herausragend gemacht: die Journa-listen des Jahres 2007. Eine Jury aus führenden Medienjournalisten und erfahrenen Chefredak-teuren hat die Preisträger in den Kategorien Fernsehen, Radio, Zeitung, Magazin, Newcomer und Online gekürt. Sonderpreise wurden für das Lebenswerk und den Coup des Jahres verliehen. Hier erfahren Sie alles über die Gewinner.
51 Die Gästeliste
Das Medien-jahr 2008 08 So verrückt wird 2008Das letzte Jahr war turbulent. Doch ein verwe-gener Blick in die V.i.S.d.P.-Wahrsagekugel offen-bart: Nächstes Jahr kommt alles noch viel doller.
30 Web 2.0: Coole Communities Die Verlage gingen im letzten Jahr auf große Web-2.0-Einkaufstour. Wer dabei leer ausgegan-gen ist, findet hier die coolsten und innovativsten Social Communities 2008.
35 Das neue TV-JahrInternational eingekaufte Showformate und amerikanische Unterhaltungsserien dominierten 2007 das deutsche Fernsehprogramm. Wird sich daran etwas ändern?
Rubriken
03 Editorial
07 Chef des Jahres
24 Interview Ein Gespräch mit Jürgen Leinemann
38 Impressum
40 FotostoryVor der Gala des Jahres. Ein Fotoessay von Albrecht Noack und Marco Urban
45 Die Gala
54 Jugendsünden Peter KloeppelFoto
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Lieblingsmoderator des Jahres V.i.S.d.P. spezial Seite 7
Claus Kleber
Warum: Weil er dem Werben des SPIEGEL widerstanden hat und bei seiner Mannschaft bleibt.
Wer ist der Mann? Journalist, Nachrichten-Anchor, Quasi-Amerikaner, Frauenschwarm.
Was zeichnet ihn aus? Glaubwürdigkeit und Souveränität, kombiniert mit Charme. Der Leiter der
„heute“-Redaktion ist ein zeitgemäßer Teamplayer und pflegt einen integrativen Führungsstil
– klingt langweilig, ist es aber bei Kleber nicht.
Und warum ist er noch nicht Intendant? Weil er lieber mal US-Präsident wird.
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So verrückt wird 2008 Seite 8 V.i.S.d.P. spezial
Februar Weil dem Traditionsblatt die greisen Leser ab-spenstig werden, nötigt ZEIT-Chef di Lorenzo seinen Kulturchef Jens Jessen zu einem Gast-auftritt in der ZDF-Erfolgsserie „Traumschiff “. Der gerontophile Feuilletonist spielt einen blinden Passagier aus Weißrussland, den eine Seniorenreisegruppe beim Mopsen am Buffet erwischt und mit dem Segen des Kapitäns kiel-holen schickt. März Der erste große Eklat des Jahres: Johannes B. Kerner schmeißt Olli Geissen nach 55 Minu-ten aus dessen eigener Sendung „Die ultima-tive Chartshow – Die erfolgreichsten Hits aus dem Deutschen Herbst“. Grund: Grinse-Geissen hatte Studiogast Horst Mahler mitten im Hitlergruß unterbrochen.
Kerner fuchsig: „Wenn hier einer auf Anti-fa macht, dann ja wohl ich.“ Dabei hatte die Show durchaus juxig begonnen. Als heitere Pa-nel-Pop-Ups nämlich mit dabei: Chrissi Klar, Marek Dutschke und Uschi Obermaier (oben ohne). Live-Auftritt: Die Söhne Stammheims.
April Umzug I: Klaus Zapf reibt sich die Hände, Mö-belwagen blockieren in der Springer-Straße den Bürgersteig, krummrückige Osteuropäer wuchten kistenweise Volksbibel-Remittenden – BILD zieht nach Berlin und Mathias Döpf-ner endlich bei Friede Springer ein.
2008 So verrückt wird
Umzug II: Der neue Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann zieht von Ka-lifornien nach New York. „Jetzt kann wirklich nie-mand mehr behaupten, ich sei nicht nah genug an der Mannschaft dran“, sagt Klinsi im KICKER.
Mai Oliver Pocher vertraut seinem Hausblatt ZEIT in einem Interview an: „Ich fühle mich ausgebrannt und leer.“ Nur ein paar Tage später erfährt der SPIEGEL, dass PROSIEBEN-Mas-kottchen Elton einen unterschriftsreifen Praktikantenvertrag der ARD vorliegen
Aust weg, Matussek auch, die FAZ mit bunten Bildern – ver-rückt, verrückt, das Medienjahr 2007. Auch 2008 begann
nicht schlecht: Poschardt weg, MAX sowieso, ein Onliner lässt sich dazu herab, Chef eines Printtitels zu werden. Doch die
V.i.S.d.P.-Wahrsager wissen: Das war alles noch gar nix! Text: Wendelin Hübner
Oliver Pocher Mathias Döpfner
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So verrückt wird 2008V.i.S.d.P. spezial Seite 9
hat. ARD-Programmdirektor Struve lässt die Katze daraufhin aus dem Sack, im Herbst soll eine neue Sendung starten, Titel: „Pocher & Elton & Schmidt & Helmut & Zerlett & Band“.
Juni Deutschland wird Europameister! Im End-spiel gegen Österreich schießt Rasenallergi-ker Mike Hanke alle drei Tore zum 3:2-Sieg. ARD-Experte Günter Netzer löst daraufhin seine Wettschuld ein (hatte auf Österreich getippt) und zieht sich mit Dellings specki-gem Taschenkamm einen Mittelscheitel. Live! VANITY FAIR, das seit ein paar Wochen nur noch im Pdf-Format erscheint, macht Jogi Löw zum Coverboy (mit Gartenschlauch zwischen den Beinen) und widmet ihm eine 18-seitige Fotostrecke (Rollkragenpulli: Ralph Lauren, Seidenschal: Armani).
Juli Florian Henckel von Gedönsheimer kündigt an, Eva Hermans Leben verfilmen zu wollen. In den Hauptrollen der teamWorx-Produk-tion: Susan Stahnke (als Eva Herman), Vroni Ferres (als Bettina Tietjen) und Helge Schnei-der (als Hitler).
Außerdem: Film-Debüt für Roland Koch! Der CDU-Rechtsaußenminister spielt im Frank-furter „Tatort“ einen Döner-Verkäufer, der von einer Rotte Neonazis verprügelt wird.
August Die Fußball-Bundesliga startet in ihre 46. Saison. Das Spitzenspiel des ersten Spieltags (Meister Hannover 96 gegen 1899 Hoffen-heim) überträgt der neue Pay-TV-Kanal LEX LEO TV exklusiv. Die ARD darf in ihrer „Sportschau extra“ um 0:30 Uhr nur gepixel-te Fotos zeigen – und Waldi Hartmann muss mit verzerrter Stimme hinter der Milchglas-scheibe moderieren. So steht es Braille auf Weiß in Kirchs Knebelverträgen.Dafür landen die öffentlich-rechtlichen Spür-hunde bei den Olympischen Spielen in Peking einen echten Scoop: Alle für die Spiele qua-lifizierten Schwimmer, so ZDF-Recherchen, sollen sich in Wien mit Eigenblut gepimpt haben. Weil sonst niemand in Reichweite ist, der mindestens Seepferdchen vorweisen kann, bekommt ZDF-Reporterin Kristin Otto alle Goldmedaillen.
SAT.1 spendiert Micha-el Jackson zu dessen 50. Geburtstag die große Gala „HIStory“. In der Show mit Kai Pflaume spielen Prominente Sze-nen aus Jacksons Leben nach. Gerald Asamoah und Bill Kaulitz mimen den jungen Michael vor und nach seiner ersten Gesichts-OP.
Oktober Der Sendestart von „Pocher & Elton & Schmidt & Helmut & Zerlett & Band“ rückt näher, Zeit für Deutschlands Feuilletonisten, sich an eine ausführliche Elton-Exegese zu machen: „Elton ist ein Mensch von interessanter Unschär-fe. Einerseits eine reine, Sendezeit fressen-de Fernsehspot(t)geburt, groß geworden als Grobkomiker und Stu-dio-Anheizer. Anderer-seits vermittelt er den nicht ganz unbegrün-deten Eindruck, zum Fernsehen gar nicht zu gehören“ (DIE ZEIT). „Er soll Pocher erlösen und retten zugleich. Er wird nicht darauf zäh-
len dürfen, dass Pocher ihn schützt. Wen hätte Pocher je geschützt? Bei Pocher macht Pocher die Gags. Elton wird sich an Regeln halten müssen. Und neben alldem muss er nur noch lustig sein“ (SÜDDEUTSCHE).
November V.i.S.d.P.-Herausgeber Hajo Schumacher ge-winnt in der Stadthalle Wuppertal einen Ho-ward-Carpendale-Look-alike-Wettbewerb.
Claus Kleber wird zum 44. Präsidenten der USA gewählt.
Dezember Die CDU entzieht Angela Merkel überra-schend das Vertrauen. BILD erfährt als Erste den Grund: Die Kanzlerin hatte auf der Frak-tions-Weihnachtsfeier nur verhalten am Spu-mante genippt und das Adenauer-Haus schon vor 23 Uhr verlassen. Rolli Koch, Laurenz Meyer und Volker Kauder bleiben hart am Glas und schaukeln sich gegen fünf Uhr früh zum Kanzler-Putsch hoch (Streber Pofalla kotzt da schon längst ins Mädchenklo). Konse-quenz: In ihrem Video-Blog verkündet Merkel kurz darauf zerknirscht den Rücktritt von allen Ämtern; Oliver Kahn wird neuer Bundesvor-sitzender, Kanzler wird der Maier Sepp.
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Die PreisträgerV.i.S.d.P. spezial Seite 11
V.i.S.d.P.-Beirat
Reinhard Appel ehem. Intendant des DEUTSCHLANDFUNKS, ZDF-ChefredakteurManfred Bissinger ehemaliger KONKRET- und DIE WOCHE-ChefredakteurKlaus Bresser ehemaliger ZDF-ChefredakteurRalf-Dieter Brunowsky ehemaliger Chefredakteur von CAPITALWerner Funk ehem. Chefredakteur von SPIEGEL, STERN und MANAGER MAGAZINMichael Geffken ehemaliger Chefredak-teur W&V und MÄNNER VOGUEJoerg Howe ehemaliger Chefredakteur von SAT.1Hans Mahr ehemaliger RTL-Informations-direktor und PREMIERE-Sport-Vorstand Friedrich Nowottny ehemaliger Intendant des WDRMarkus Peichl ehemaliger Chefredakteur von TEMPOUdo Röbelehemaliger Chefredakteur von BILDHajo Schumacherehemaliger Chefredakteur von MAXGeorgia Tornowehemalige Chefredakteurin der TAZBeate Wedekind ehemalige Chefredakteu-rin von BUNTE und ELLEDieter Weirich ehemaliger Intendant der DEUTSCHEN WELLE
Medienjournalisten
Christian BartelsNETZEITUNGBen Bolz NDRSteffen GrimbergTAZLutz MeierFINANCIAL TIMES DEUTSCHLANDRalf Mielke BERLINER ZEITUNGUlrike SimonWELT/WELT ONLINEAndreas StoppDEUTSCHLANDFUNKJörg WagnerRADIO EINS, RBB Rolf WestermannDPA
m 28. Janu-
ar 2008 war
es wieder so
weit: Zum dritten Mal wurde im Rahmen
einer großen Gala im Berliner U3 Bahnhof
Potsdamer Platz der „Goldene Prometheus“
für die Journalisten des Jahres vergeben.
Die Gewinner wurden von einer kompe-
tenten Jury gekürt, die sich zusammensetzt
aus dem Redaktionsbeirat von V.i.S.d.P
und den wichtigsten Medienjournalisten
Deutschlands. Vergeben wurde der „Golde-
ne Prometheus“ in sechs Kategorien: Zei-
tungsjournalist, Magazinjournalist, Fernseh-
journalist, Radiojournalist, Onlinejournalist
und Newcomer des Jahres. Für sein Lebens-
werk wurde der herausragende Politik-Jour-
nalist Jürgen Leinemann ausgezeichnet. Ein
Sonderpreis für den medialen „Coup des
Jahres“ ging an Katharina Wagner: „Sie hat
sich 2007 mit einer herrlichen Mischung
aus Leichtigkeit, Beharrlichkeit, Kühnheit,
Frechheit, Kompetenz und Mut durch eine
feindliche Medienlandschaft bewegt“, heißt
es in der Begründung der Jury. „Und das“,
sagt Laudatorin Maybrit Illner, „ist in der Tat
einen Goldenen Prometheus wert.“
Die Jury hat gewählt: Die Journalisten des Jahres
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Die PreisträgerSeite 12 V.i.S.d.P. spezial
Seine Kommentare zur Innenpolitik sind engagiert, sachkundig und pointiert. Der Ressortleiter Innenpolitik der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG hat mit meinungsfreudigen Kommentaren zur Online-Überwachung die Politik aufgemischt.
Er ist verantwortlich für die beste Magazin-Neueinführung des Jahres. Als im Mai das ZEIT-MAGAZIN nach acht Jahren zurückkehrte, wünsch-te sich Redaktionsleiter Amend, seine Leser sollten das Gefühl haben, das Magazin sei schon immer da gewesen. In der Tat, dank der zurück-haltenden Optik findet man sich im Heft leicht zurecht, freut sich über das überraschende Doppelcover, opulente Fotos und klasse Texte.
1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Er hatte die etwas schwerfällige Zeile: „Why you shouldn‘t be
afraid of a re-unified Germany“, erschienen in einer Jugendzeitung
in Plymouth, England, während meines Aufenthalts als Gastschü-
ler 1990.
2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Ich fürchte: Es war zwar gut gemeint, aber nicht gut gemacht.
3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Kar-riere?Als Praktikant im Lokalteil der GIESSENER ALLGEMEINEN
ZEITUNG sollte ich recherchieren, wann und wo genau die ört-
liche US-Army ihren Sperrmüll abholte. Vielleicht erinnere ich
mich auch deshalb so genau an diesen Auftrag, weil von den von
mir nach Recherche verfassten zehn Zeilen in der Zeitung gerade
mal anderthalb übrig geblieben waren.
4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Andy Warhol.
5. Und was würden Sie fragen?Haben Sie mit Paris Hilton gerechnet?
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Zeitungsjournalist des Jahres:
Heribert PrantlMagazinjournalist des Jahres:
Christoph Amend
1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Ich war etwa fünfzehn und berichtete von einer Sitzung der ober-
pfälzischen Kreisbrandmeister. Es ging um Löschfahrzeuge und
Tragkraftspritzen. Der Artikel ist in drei Lokalzeitungen erschie-
nen: im BAYERWALD-ANZEIGER, im BAYERWALD-ECHO und
im NAABTAL-KURIER. Ich habe meinen Text einfach mit zwei
Durchschlägen geschrieben; sonst hätte es sich bei acht Pfennig
pro Zeile überhaupt nicht rentiert. So habe ich mir ein paar Jahre
lang als Gymnasiast Geld verdient.
2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Der Kreisbrandinspektor war so begeistert, dass er mir einen Auto-
Feuerlöscher schenkte (der war allerdings ein paar Jahre später, als
ich dann mein erstes Auto hatte, schon wieder unbrauchbar). Also
war ich einigermaßen stolz auf mich.
3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere?Komischerweise fällt mir kein wirklich langweiliger ein. Auch die
Langeweile kann ja sowohl bezeichnend als auch spannend sein.
Das erlebt man immer wieder auf Parteitagen.
4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Den lieben Gott.
5. Und was würden Sie fragen?Wann bist du eigentlich lieb, lieber Gott?
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CHRISTOPH HILDEBRAND
30. NOVEMBER 07 - 01. MÄRZ 08MO-FR 11- 20 UHR SA 11-18 UHRENBW SHOWROOM SCHIFFBAUERDAMM 1 10117 BERLIN
5030_ENBW_Hildebrand_VISDP_RZ.in1 1 29.01.2008 14:54:50 Uhr
Die PreisträgerSeite 14 V.i.S.d.P. spezial
Die Preisträger Seite 14 V.i.S.d.P. spezial
Er hat den DEUTSCHLANDFUNK behutsam umgebaut und zum zen-tralen Informationssender weiterentwickelt. Der Erfolg gibt dem Pro-grammdirektor Recht und zeigt, dass sich immer mehr Hörer nach seriösem, glaubwürdigem und anspruchsvollem Hörfunk mit hohem Anteil an Wortbeiträgen sehnen.
Radiojournalist des Jahres:
Günter Müchler
1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Als Schülerzeitungsredakteur habe ich, selbstbewusst, wie man in
diesem Alter ist, das „Non“ des Generals de Gaulle zum britischen
EWG-Beitrittsantrag scharf verurteilt. Als Lokalredakteur war ich
unter anderem mit der ländlichen Posse um einen Bürgermeister
befasst, Kabale und Hiebe. Das war in der GÜNZBURGER ZEI-
TUNG.
2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Ein ordentlich recherchiertes Stück. Die Hochachtung, die ich auch
heute noch vor der Arbeit des guten Lokalredakteurs empfinde,
stammt aus dieser Zeit.
3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Kar-riere?Als Bonner Korrespondent fand ich die üblichen Wahlabend-Fea-
tures aus den Parteizentralen mit der rituellen Zählung belegter
Brötchen und der Sammlung nichtssagender Stellungnahmen au-
ßerordentlich ätzend.
4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Heinrich Heine. 5. Und was würden Sie fragen?Ich würde ihn fragen, ob er noch einmal als Korrespondent nach
Paris gehen würde, diesmal für DEUTSCHLANDFUNK und
DEUTSCHLANDRADIO KULTUR.
Planert deckte einen Skandal im Dortmunder Rathaus auf und bewies, dass auch Reporter kleiner Privatsender investigativ recherchieren kön-nen.
Radiojournalist des Jahres:
Dirk Planert
1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Ich berichtete über den Prozess gegen einen ehemaligen Komman-
danten des KZ Auschwitz Birkenau. Der Text ist vor etwa 20 Jahren
im Lokalteil der WESTFALENPOST in Siegen erschienen.
2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Es war reine Gerichtsberichterstattung. Das in der Luft des Gerichts-
saals schwebende Adrenalin, das Zittern der ehemaligen KZ-Ge-
fangenen, die als Zeugen ausgesagt haben, die Wut der Zeitzeugen,
die den Prozess beobachtet haben, das alles ist in dem Bericht nicht
transportiert worden. Genau das hätte den Text aber deutlich pa-
ckender gemacht.
3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Kar-riere?Es gab nur einen. Während meines Volontariats bei RADIO 91.2 war
ich zwei Wochen lang Praktikant bei SAT.1. Ich musste in der Redak-
tion in Düsseldorf eine Woche lang das Telefon hüten. Dabei habe
ich das erste Mal das Ticken meiner Uhr gehört. Es gab nichts zu tun,
außer auf Anrufe zu warten.
4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Josip Broz Tito. 5. Und was würden Sie fragen?Welche Weichen hätten in der Geschichte des ehemaligen Jugoslawi-
ens anders gestellt werden müssen, um einen Krieg zu verhindern?
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Über 14 Millionen Menschen sind in einer der über 160 Betriebskrankenkassen versichert.
Der BKK Bundesverband ist als Spitzenverband deren Interessenvertretung auf Bundesebene.
Fakten, Antworten und Meinungen rund um die BKK und die Gesetzliche Krankenversicherung
fi nden Sie unter www.bkk.de oder persönlich in der Pressestelle des BKK Bundesverbandes.
Pressesprecherin: Ann Hörath, Ebertstraße 24, 10117 Berlin
Tel.: 030 22312-123, Fax: 030 22312-129, E-Mail: [email protected]
Die Pressereferenten der BKK Landesverbände fi nden Sie im Internet unter www.bkk.de/lv
Wir sind hier.
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Die PreisträgerV.i.S.d.P. spezial Seite 15
Die PreisträgerV.i.S.d.P. spezial Seite 15
Sie hat der RAF-Geschichtsschreibung eine neue, wichtige Perspektive hinzugefügt. Im Buch „Für die RAF war er das System, für mich der Vater“ kommen die Hinterbliebenen der Opfer zu Wort.
Newcomer des Jahres:
Anne Ameri-Siemens
1. Wovon handelte ihr allererster journalis-tischer Beitrag, und wo ist er erschienen?In der Schülerzeitung NEW WAVE, eine
Fantasy-Kurzgeschichte.
2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Es ging dann doch in eine andere Richtung
weiter.
3. Was war der langweiligste Auftrag in ih-rer journalistischen Karriere?Er muss so langweilig gewesen sein, dass
ich ihn vergessen habe.
4. Welche verstorbene oder fiktive Persön-
lichkeit würden Sie am liebsten interview-en? Nur eine? Schwere Entscheidung ... Simo-
ne de Beauvoir, Winston Churchill, John
Woo, Rudi Dutschke, Karl Lagerfeld und
noch viele mehr.
5. Und was würden Sie fragen?Simone de Beauvoir würde ich fragen:
Wenn Sie heute so alt wären wie damals,
als Sie sich in den Siebzigerjahren der in-
ternationalen Frauenbewegung zur Ver-
fügung stellten, würden Sie es wieder tun
– oder würde Sie ein anderer Weg mehr
interessieren? Wenn Sie das menschliche
Treiben in Politik und Gesellschaft
gegenwärtig beobachten, wo gibt es An-
lass, sich im Sinne der Frauenbewegung
zu engagieren?
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Über 14 Millionen Menschen sind in einer der über 160 Betriebskrankenkassen versichert.
Der BKK Bundesverband ist als Spitzenverband deren Interessenvertretung auf Bundesebene.
Fakten, Antworten und Meinungen rund um die BKK und die Gesetzliche Krankenversicherung
fi nden Sie unter www.bkk.de oder persönlich in der Pressestelle des BKK Bundesverbandes.
Pressesprecherin: Ann Hörath, Ebertstraße 24, 10117 Berlin
Tel.: 030 22312-123, Fax: 030 22312-129, E-Mail: [email protected]
Die Pressereferenten der BKK Landesverbände fi nden Sie im Internet unter www.bkk.de/lv
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Die PreisträgerSeite 16 V.i.S.d.P. spezial
Mitte Oktober inszenierte der SPIEGEL-Autor anlässlich der 50. Aus-gabe seines Video-Blogs eine grandios überdrehte Gala für sich selbst. Mit aufgeknüpftem Hemd, viel Selbstironie und Peter-Lustig-Charme ist Matussek der lässigste Blogger Deutschlands. Sein Video-Blog „Matusseks Kulturtipp“ auf SPIEGEL ONLINE ist total gaga, herrlich verschroben und allerfeinste Unterhaltung.
Nachdem im Februar 2007 feststand, dass sie Sabine Christiansens Erbe am Sonntagabend antreten würde, hat Anne Will strategisch-klug ihre neue Talkshow publizistisch vorbereitet. Ihre kompetente und un-aufgeregte Art der Nachrichtenpräsentation hat sie auf ihre Talkshow übertragen.
1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Es ging darum, wie man es anstellt, seinen Nachnamen zu ändern.
Etwa wenn man die vielen Witze satt ist, die damit gemacht wer-
den. Zur Recherche gehörte ein Anruf bei der Familie „Puff“. Ich
erklärte umständlich, worum es ging, bis die Gegenfrage kam:
„Und wie sind Sie dann auf uns gekommen?“ Erschienen ist
das Ganze irgendwann im Sommer 1986 in der KÖLNISCHEN
RUNDSCHAU.
2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Es ist immer noch eine meiner besten Stehparty-Geschichten.
3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Kar-riere?Die Präsentation des längsten Rettichs des Erftkreises.
4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Den Mann im Mond. 5. Und was würden Sie fragen?Stimmt es wirklich, dass die Amerikaner da waren?
Onlinejournalist des Jahres:
Matthias MatussekFernsehjournalist des Jahres:
Anne Will
1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Eine Rezension der legendären expressionistischen Lyrik-An-
thologie „Menschheitsdämmerung“, Stadtmagazin HOBO, Ber-
lin.
2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Die „Menschheitsdämmerung“ ist immer noch frisch. Die Be-
sprechung hat Staub angesetzt. Das Magazin ist eingestellt.
3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere?Jeremy Irons zu interviewen.
4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Aristoteles. 5. Und was würden Sie fragen?Wie zum Teufel er darauf kommt, dass das Rebhuhnweibchen
durch die Stimme des Männchens befruchtet werden kann.
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Werte schaffen – das Ziel von Arcandor. Operative Exzellenz, strategische Partnerschaften und organisches Wachstum sind Voraussetzung dafür. Karstadt, Thomas Cook und Quelle nehmen Spitzenpositionen in Europa ein und bieten hohes Wertsteigerungspotenzial.
W E R T S T E I G E R U N G
ARCANDOR_210x280_alt.indd 1 29.01.2008 17:17:54 Uhr
Die PreisträgerSeite 18 V.i.S.d.P. spezial
Aus der Laudatio von Maybrit Illner:
Der Goldene Prometheus für den Coup des Jahres:
Katharina Wagner
„Katharina Wagner hat etwas Einzigarti-
ges geschafft in unserer bisweilen ziemlich
hysterischen und brutalen Medienwelt: Sie
ist noch da. Sie hat sich nicht unterkriegen
lassen. Sie steht wie eine deutsche Eiche.
Und sie hat noch etwas vor.
Man muss sich das einmal vorstellen: Kein
kulturelles Ereignis in unserem Land ist
dermaßen emotional besetzt wie Richard
Wagner und die Bayreuther Festspiele:
soviel dramatische Geschichte, so viel hin-
gebungsvoller Familienzoff, so viel Sehn-
süchte und Träume, aber noch mehr Zorn
und Hass – insbesondere auch bei den ge-
schätzten Kollegen vom Feuilleton. (...)
Katharina Wagner weiß, dass sie nicht allen
gefallen wird, also versucht sie es auch gar
nicht erst. (...)
Sie ist schlau genug, das fortwährende
Quietschen der germanischen Traditiona-
listen als Anerkennung zu begreifen. Wenn
sie wieder mal als blödes Blondchen der
Oper bezeichnet wird, dann bedruckt sie
Bayreuther Theaterpostkarten mit einer
Barbie. Wundervoll. Genauso sprengt man
die Trutzburgen der alten deutschen Hoch-
Pressestimmen
„Katharina, die Mutige. Was sie zur Er-
öffnung der Bayreuther Festspiele auf die
Bühne gebracht hat, ist die blanke Provo-
kation und bricht mit allem, was man hier
zu den ‚Meistersingern von Nürnberg‘ bis-
her gesehen hat.“ (WELT ONLINE)
„Wie diese nette Kunst-Welt nach und
nach Risse bekommt, wie die idyllischen
Figuren allmählich ihre Konturen und
ihre Identitäten verändern, wie die Büh-
ne aus den Fugen geht und die Gipsköpfe
ins Leben finden, das muss man gesehen
haben.“ (FRANKFURTER ALLGEMEINE
ZEITUNG)
„Diese Frau ist als Kämpferin, Bluts-
schwester und Verbündete, als Hebamme,
Nanny und eventuell sogar als feste Grö-
ße in einer wie auch immer konstruierten
Festspielleitung der Zukunft unbedingt
wünschenswert.“ (TAGESSPIEGEL)
„Katharina Wagner näherte sich dem Werk
respektlos und mit viel Witz.“ (WDR 2)
kultur.
Katharina Wagner sagt mit ihrer Sandpa-
pierstimme von sich: ‚Ich führe ein ganz
normales Leben.‘ Das glaube ich nicht.
Was immer sie spricht, was sie macht, jeder
Blick von ihr wird interpretiert, bewertet
und in 150 Jahre sehr komplexer Geschich-
te eingeordnet.
Aber sie kann damit umgehen, sie bezieht
sogar Kraft daraus. Das mediale Gewitter,
das im vergangenen Sommer über sie her-
niederging, hat sie abgehärtet, ohne ihr die
Unbefangenheit zu nehmen.
Noch ist sie nicht angelangt auf dem grü-
nen Hügel, der in Wirklichkeit der steilste
und unwirtlichste Gipfel der deutschen
Kultur ist. Überall lauern Lawinen, wil-
de Tiere, Einsamkeit und Kälte. Aber wer,
wenn nicht sie, kann diesen unwirtlichen
Aufstieg bis zum Gipfel schaffen? (...)
Wagner folgte dem Wunsch ihres Urgroß-
vaters Richard, der forderte: ‚Kinder, macht
was Neues!‘
Das tut sie. Und das ist in der Tat einen
Goldenen Prometheus für den Coup des
Jahres wert.“ Foto
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Gruner + Jahr – life enriching media.Das Leben steckt voller Geschichten und voller Möglichkeiten. Damit Sie keine davonverpassen, versuchen wir Tag für Tag, Ihnen alles Spannende, Wissenswerte, Unter-haltende und Informative näherzubringen. Und das mit einem Medienangebot, das so vielfältig ist wie das Leben selbst.
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Wir gratulieren
den Journalisten
des Jahres!
01-Anz Prometheus.qxd 21.01.2008 11:09 Uhr Seite 1
Die PreisträgerV.i.S.d.P. spezial Seite 21
Stimmen zum Preisträger:
« Eine ganz tolle Entschei-dung. Leider konnte er nicht hier sein, aber seine Frau und Tochter haben den Preis für ihn so charmant ent-gegengenommen. Jürgen Leinemann ist ein heraus-ragender Journalist, der in Deutschland vieles geprägt hat und der wirklich diesen Preis verdient hat. » Klaus Wowereit
« Die brutalstmögliche Jury ist sich so einig wie noch nie seit Bestehen des Preises.
Jürgen Leinemann ist der ideale Preisträger. Er ist ein Kämpfer für guten Stil und für gute Inhalte, ein harter Journalist in seinen politi-schen Geschichten. Er hat den Leuten wehgetan, aber er hat sie nicht verletzt. » Hajo Schumacher
« Es rührt mich sehr an, dass Leinemann den Golde-nen Prometheus gewinnt. Er ist jemand, der diesen Preis und die Ehrung wirklich verdient hat. Mit großem Respekt und Anerkennung habe ich seine Reportagen,
Der „Goldene Prometheus” für das Lebenswerk:
Jürgen LeinemannPorträts und Psychogram-me gelesen. Er ist einer der Großen in unserem Genre. » Heribert Prantl
« Herr Leinemann hat immer sehr genau beobachtet; er hat eine sehr feine Sprache.Eine ganz besondere Per-sönlichkeit, die in jedem Fall den Preis verdient hat. » Günther Jauch
« Leinemann ist ein ganz wunderbarer Journalist. Es freut mich sehr, hier von seiner Frau zu hören, dass es ihm besser geht. » Anne Will
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Die PreisträgerSeite 22 V.i.S.d.P. spezial
Mit Bundeskanzler Gerhard Schröder unterwegs im Hubschrauber im Wahlkampf-Sommer 2002.
Im Gespräch mit Kanzlerkandidat Edmund Stoiber im August 2002 in dessen Heimat Bayern.
Südafrika-Besucher Franz Josef Strauß in einer Diskussion mit schwar-zen Gewerkschaftsvertretern der Firma Siemens am 31.12.1987.
Jürgen Leinemann-Buchpräsentation in der Gaststätte „Mierscheid“ in Bonn mit Gerhard Schröder, Hans-Jochen Vogel, Oskar Lafontaine.
Beim Espresso mit Politik-Pensionär Joschka Fischer im Januar 2008. Mit Franz Beckenbauer am Rande einer Pressekonferenz in Leipzig, nach dem Bundesligaspiel München gegen VFB Leipzig am 19.02.1994.
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Die PreisträgerSeite 24 V.i.S.d.P. spezial
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V.i.S.d.P.: Herr Leinemann, wie würden Sie
heute ein Porträt über Angela Merkel be-
ginnen?
Jürgen Leinemann: Am liebsten mit einer
symbolträchtigen Szene, die auf Angela
Merkels Rätselhaftigkeit zielt. Sie ist seit 18
Jahren in der deutschen Politik, war acht
Jahre Ministerin in Bonn, zehn Jahre CDU-
Vorsitzende und nun schon im dritten Jahr
„Ohne inneres Geländer zerfließt alles“ Jürgen Leinemann ist einer der klügsten, unauf-geregtesten und elegantesten Beobachter des politischen Deutschlands. Im V.i.S.d.P.-Interview erinnert er sich an seinen ersten Artikel („Ratten in Burgdorf“), an den Machtmenschen Gerhard Schröder und verrät, warum sich Zeitungsstapel in seiner Wohnung türmen. Interview: Susan Mücke
Die Preisträger Seite 26 V.i.S.d.P. spezial
Kanzlerin. Dennoch bleibt die Person An-
gela Merkel blass, drückt sich nur in amtli-
chen Posen aus.
V.i.S.d.P.: Was ist das Geheimnis eines gu-
ten Einstiegs?
Leinemann: Ein guter Einstieg sollte unmit-
telbar an die Person heranführen, wie sie
hier und jetzt auftritt. Er müsste Vergan-
genheit aufscheinen lassen und Ausblicke
auf die Zukunft eröffnen.
V.i.S.d.P.: War das ein guter Einstieg, oder
wie hätte die ideale Eingangsfrage lauten
müssen?
Leinemann: Für den Reporter Jürgen Leine-
mann war es eine öffnende Einstiegsfrage.
An der Person Jürgen Leinemann zielt sie
vorbei.
V.i.S.d.P.: Sie sind seit mehr als 40 Jahren
Journalist, zunächst bei DPA, dann beim
SPIEGEL. Erinnern Sie sich noch an Ihre
erste Geschichte?
Leinemann: Sie handelte von einer Rat-
tenbrut im Stadtpark meiner Heimatstadt
Burgdorf, die den jungen Schwänen den
Garaus machen wollte.
V.i.S.d.P.: Was denken Sie heute über dieses
Erstlingswerk?
Leinemann: Es war zu lang, wie alle meine Geschichten später. Aber gut recherchiert. Ich ging gleich zum Stadtdirektor.
V.i.S.d.P.: Was war ihre beste Geschichte?
Leinemann: Das ist schwierig. Ich würde im-
mer meine Franz-Josef-Strauß-Geschich-
te zum Wahlkampf 1980 nennen. Den
Kisch-Preis habe ich aber erst später für
eine Hans-Dietrich-Genscher-Geschichte
erhalten, die mich weniger beschäftigt und
bewegt hat. Helmut Kohl war sozusagen
ein Dauerthema, das gilt auch für Gerhard Schröder und Angela Merkel. Besonders
reizvoll finde auch nachträglich noch viele
Geschichten über Fußballer und Trainer.
V.i.S.d.P.: Was hat Sie an Strauß fasziniert?
Leinemann: Dass die Grenzen zwischen
Schwarz und Weiß nicht ganz so klar gezo-
gen sind, wie sich die politische Korrektheit
das wünschen würde.
V.i.S.d.P.: Im Laufe Ihrer Karriere haben Sie
die Großen aller Parteien begleitet. Rasante
Aufstiege und Niedergänge beobachtet. Wer
war für Sie der spannendste Politiker?
Leinemann: Spannend waren ja meist die
Situationen, die zum Schreiben über Politi-
ker Anlass gaben: die politischen Krisen, die
Wahlkämpfe. Und aufregend waren immer Personen, die ein Geheimnis haben, hinter das ich nicht gekommen bin – wie zum Bei-spiel Heiner Geißler. Er machte und macht
mit einer Leidenschaft Politik, deren Wur-
zeln mir noch immer nicht ganz durch-
schaubar sind.
V.i.S.d.P.: Welche Begegnung war für Sie die
wichtigste?
Leinemann: Ein Interview mit dem Nato-
Oberbefehlshaber General Alexander Haig
auf einem abgemähten Kornfeld in Däne-
mark, wo er sich eine halbe Stunde Zeit
nahm, aus dem Manöver auszusteigen und
über seine Vergangenheit im Weißen Haus
in Washington als Nixons Sicherheitsberater
zu plaudern. Ich hatte Nixons Untergang in
Washington aus nächster Nähe miterlebt.
V.i.S.d.P.: Zu dieser Zeit waren Sie SPIE-
GEL-Korrespondent in Washington, haben
die Watergate-Affäre journalistisch be-
gleitet. In ihrem Buch „Höhenrausch“ be-
schreiben Sie die Zeit als einen Höhepunkt
und zugleich Tiefpunkt Ihrer Karriere. Wa-
rum waren die Jahre in den USA so prägend
für Sie?
Leinemann: Ich habe gemerkt, dass die Ri-tuale der Macht und die Macht selbst nicht nur für Politiker, sondern auch für die sie begleitenden Journalisten eine große Fas-zination bedeuten, eine Verführung. Ab-
gesehen davon, ist es natürlich schon etwas
Besonderes, zum legendären White-House-
Presscorps zu gehören.
V.i.S.d.P.: Sie haben zwei wichtige Kanzler-
Biographien geschrieben, über Helmut Kohl
und Gerhard Schröder – beide Machtmen-
schen. Wie haben Sie die Politiker erlebt?
Leinemann: Bei beiden habe ich mit Inter-
« Nach wie vor reiße ich interessante Ar-tikel und Essays aus den Blättern unter dem Vorwand, ich würde sie später lesen und gebrauchen. »
Abschiedsfeier für SPIEGEL-Redakteur Leinemann, mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder
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Die PreisträgerV.i.S.d.P. spezial Seite 27
« Aufregend waren immer Personen, die ein Geheimnis haben, hinter das ich nicht gekommen bin – wie zum Beispiel Heiner Geißler. »
esse beobachtet, wie sie aus den alltäglichen
Lebensbezügen heraus- – und in ihre neuen
Machtfunktionen hineinwuchsen. Das ver-
änderte sie wirklich.
V.i.S.d.P.: Hat Sie selbst die Nähe zu den
Mächtigen auch verändert?
Leinemann: Das kann ich so nicht beurtei-
len. Mein Verhalten zu den Mächtigen der
Republik war auch geprägt durch die un-
terschiedlichen Altersstufen. Als ich noch
der junge Mann vom SPIEGEL war, haben
mich die älteren Herren in der Politik sehr
viel distanzierter behandelt. Später war ich
das erfahrene Schlachtross, das alles live
miterlebt hatte, wovon die Schröders und
Fischers sich nur hatten erzählen lassen.
V.i.S.d.P.: In jeder Karriere gibt es auch im-
mer Haken und Stolpersteine. Erinnern Sie
sich an ihren größten Flop?
Leinemann: Als Leiter des Berliner Büros
war ich für die Falschmeldung verantwort-
lich, dass Wolfgang Schäuble als Kandidat
für das Amt des Berliner Bürgermeisters zur
Verfügung stehe. Leider erschien die Mel-
dung vor der entscheidenden Abstimmung
– und genau das führte dazu, dass Schäuble
als Kandidat kippte. Gerhard Schröder rief mich am Sonntagmorgen an, um mir sei-ne ganz persönliche Freude auszudrücken, dass das Schlauberger-Magazin SPIEGEL endlich mal auf die Nase gefallen sei.
V.i.S.d.P.: In welchen politischen Konstella-
tionen, in welchen Politikern haben Sie sich
getäuscht?
Leinemann: Bei der Einschätzung der ost-
deutschen Politiker lag ich am häufigsten
daneben. Am deutlichsten verspürte ich
das bei Verkehrsminister Günther Krau-se, dessen kriminelle Energie ich mir nicht
hätte träumen lassen. Fehleinschätzungen
sind heute seltener, aber noch immer zu
erwarten, wie die Betroffenen selber spür-
ten – Ministerpräsident Matthias Platzeck
zum Beispiel. Und der Leipziger Höhenflie-
ger Wolfgang Tiefensee. Bei Angela Merkel
habe ich aber immer davor gewarnt, sie zu
unterschätzen.
V.i.S.d.P.: Sie waren mehr als 35 Jahre beim
SPIEGEL – haben Sie nie daran gedacht, das
Magazin zu verlassen?
Leinemann: Natürlich habe ich ein paar Mal
daran gedacht, es gab auch konkrete Ange-
bote. Aber ich habe ja auch beim SPIEGEL in
vielen Funktionen gearbeitet – als Redakteur,
als Auslandskorrespondent, als Reporter und
als Büroleiter. Und in diesem Rahmen er-
schien mir die Abwechslung groß genug und
die Arbeit hat einfach Freude gemacht.
V.i.S.d.P.: Den Prozess der deutsch-deut-
schen Wiedervereinigung haben Sie in Ber-
lin begleitet. Im Jahr der deutschen Einheit
1990 sind Sie von Bonn nach Berlin gezogen.
Wurde Ihnen Bonn zu eng und langweilig?
Leinemann: Als gelernter Historiker wollte ich natürlich da sein, wo die Vereinigung sich vollzog. Bonn war mir mit den Jahren
auch immer realitätsferner erschienen.
V.i.S.d.P.: Würden Sie heute etwas anders
machen?
Leinemann: Klar, aber nicht im Sinne von
richtiger. Die Zeiten haben sich geändert, die Politik hat sich geändert und ich auch.
V.i.S.d.P.: Welche Persönlichkeit würden Sie
gern kennenlernen?
Leinemann: Unter den ganz jungen Politi-
kern gibt es viele individualistische Persön-
lichkeiten – mit denen beschäftige ich mich
gerade.
V.i.S.d.P.: Sie haben einmal gesagt, dass zwei
Sätze leitmotivisch für Sie geworden sind:
„Wirklichkeit ist alles, wo man durch muss“
und eine Gedichtzeile von Peter Rühmkorff:
„Bleib erschütterbar und widersteh“. Was be-
deuten diese Sätze für Sie?
Leinemann: Sie stehen zunächst einmal für
eine Haltung – eine menschliche, politische
und persönliche Haltung. Bereitschaft zur
Offenheit sollte ihren Halt kriegen durch
ein inneres Geländer. Ohne dieses Geländer
zerfließt alles. Wir haben dann diesen Rela-
tivismus, in dem alles gesagt wird und nichts
etwas bedeutet. Und zu den Wirklichkeiten,
„wo man durch muss“, gehören auch die ei-
genen Empfindungen und Erfahrungen.
V.i.S.d.P.: Vor einem Jahr haben Sie beim
SPIEGEL aufgehört – welche Rituale pfle-
gen Sie heute noch?
Leinemann: Vom übermäßigen Zeitungs-
lesen komme ich nicht los. Nach wie vor reiße ich interessante Artikel und Essays aus den Blättern unter dem Vorwand, ich würde sie später lesen und gebrauchen. Die
Stapel werden nicht weniger.
V.i.S.d.P.: Sie haben keineswegs aufgehört
zu arbeiten. An welchen Projekten arbeiten
Sie, und warum gärtnern Sie nicht wie an-
dere Pensionäre?
Leinemann: Ich schreibe an einem Buch,
war auch für Fernsehen und Vorträge un-
terwegs. Im Moment bremst mich eine
Krankheit. Ich gärtnere nicht, weil ich vom Lande komme.
V.i.S.d.P.: Sie verpassen bestimmt kein Fuß-
ballspiel. Wer wird Europameister 2008?
Leinemann: Ich würde ja gerne Deutschland
sagen, aber die Mannschaft ist bereits viel zu
sehr in eine Favoritenrolle geraten, als dass
das alles glattgehen könnte. Also halte ich es
mit Sepp Herberger, der fragt: „Warum ge-
hen die Leute zum Fussball? Weil sie nicht
wissen, wie es ausgeht.“
V.i.S.d.P.: Was ist oder wäre die größte Aus-
zeichnung für ihre Arbeit?
Leinemann: Die zahlreichen Rückmeldun-gen und Anregungen von Lesern, die mir zeigen, dass nicht alles gleich versackt, sind mir Auszeichnung gewesen und bleiben es.
V.i.S.d.P.: Was würden Sie jungen Journalis-
ten heute raten?
Leinemann: „Bleib erschütterbar und wider-
steh.“
Helios Media arbeitet seit dem Jahr 2000 als einer der führen-
den Fachverlage im deutschsprachigen Raum an der Schnitt-
stelle von Politik, Wirtschaft und Medien.
Das unabhängige Verlagshaus publiziert mit
politik&kommunikation, pressesprecher und V.i.S.d.P. renom-
mierte Magazine für genannte Berufsgruppen. Mit seiner
Brüsseler Dependance und den dort erscheinenden Magazi-
nen Communication Director und European Agenda deckt der
Verlag den steigenden Bedarf an Informationen aus Politik,
Wirtschaft und Medien auf europäischer Ebene.
Unser Antrieb ist es, unseren Lesern täglich einen Wissensvor-
sprung zu verschaffen.
w w w . h e l i o s - m e d i a . c o m
Helios Media Publishing House
Friedrichstraße 209 • D-10969 Berlin
Tel +49 (0) 30/84 85 90 • Fax +49 (0) 30/84 85 92 00
[email protected] • www.helios-media.com
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www.mizpee.com Was ist … User-Forum zum stillen Örtchen.Was kann man hier finden … Wo ist die nächste Toilette in einer Stadt mei-ner Wahl (derzeit nur in den USA). Die Toi-letten können von den Usern nach Benutzung bewertet werden, woraus sich ein interessan-tes Toilettenranking ergibt: Während sich die beste Toilette Manhattans im Time Warner Center befindet („Nice marble counters, sinks;
large mirror; Geberit faucets; soft lighting“, meint Melody), führt die im Staten Island Fer-ry Terminal die Wall of Shame an („Only place open but better hold it“, Julie23).Wer trifft sich …Menschen, die plötzlich und ungeplant auf der Suche nach einem stillen Örtchen sind.
www.urbandictionary.com Was ist … Mitmach-Lexikon zu Alltagssprache und Slang.Was kann man hier finden … Wussten Sie, was ein „Googleganger“ ist? „Eine Person gleichen Namens, auf die man trifft, wenn man sich selbst googelt“, definiert shilohfire auf UR-BANDICTIONARY.COM. Hip-speak, teen talk and tech lingo – die Community sammelt und erklärt Begriffe des Slangs. Eine gute Res-source für Arbeiten über Alltagskultur. Das deutsche Pendant heißt, etwas weniger cool, SPRACHNUDEL.DE.Wer trifft sich …Jugendliche, Studenten und Sprachforscher.
www.midomi.com Was ist … Summ-Suche und Gesangscommunity.
Interview
„Wirtschaftliche Macht“
„Web 2.0“ nannte Software-entwickler Tim O’Reilly ein
Phänomen, das im Schatten des sogenannten Web 1.0 wuchs: soziale Netzwerke mit immer neuen Applikati-
onen. Ein Marketing-Gag mit kurzer Halbwert-zeit? Hendrik Speck, Informatik-Professor an der Fachhochschule Kaiserslautern, riskiert einen Blick in die Zukunft des Web 2.0.
V.i.S.d.P.: Warum erleben Social Networks ei-nen solchen Boom? Speck: Das sogenannte Web 2.0 ist seit etwa einem Jahr aufgrund der enormen Popula-rität einzelner Plattformen und ihrer stetig steigenden Mitgliederzahlen wirtschaftlich interessant geworden. Portale und ihre wer-befinanzierten Geschäftsmodelle wurden deshalb verstärkt das Ziel für Fusionen und Übernahmen. Bereits vor dem eigentlichen Aufschwung gab es jedoch soziale Platt-
Was kann man hier finden … Wer kennt das nicht: Man unterhält sich über Musik, aber sämtliche Songtitel sind wie weggeblasen und aus ihrem Gesumme wird niemand schlau. MIDOMI hilft: Pfeifen Sie einfach das gesuchte Lied ins Mikrofon und MIDOMI identifiziert es vielleicht für Sie. Au-ßerdem bietet das Portal ein Aufnahmestudio, in dem Sie andere Sänger treffen können.Wer trifft sich …Sangesfreunde.
www.vitavegetare.com Was ist … VITAVEGETARE ist eine Community von Vegetariern, Veganern und solchen, die dem Fleisch abschwören wollen.Was kann man hier finden … Woggelwanze ist 36 Jahre alt, isst seit 1998 kein Fleisch, weil er in vielerlei Hinsicht die Tiere dem Menschen vorzieht und man Menschen auch nicht essen sollte. Er ist Mitglied bei VI-TAVEGETARE. Das Credo heißt: „Wir essen keine Tiere!“ Vegetarier treffen Gleichgesinnte, tauschen Rezepte und Buchtipps und finden Wissenswertes rund ums fleischlose Leben.Wer trifft sich … Veggies.
formen, dazu zählen THE WELL, DMOZ, FRIENDSTER und ORKUT.
V.i.S.d.P.: Was sind die Dos and Don‘ts, wenn ich selbst ein Netzwerk gründen möchte? Speck: Die Technologie ist bei keinem der Social Networks besonders innovativ. Das Geschäfts-geheimnis liegt in der Vermarktung der nutz-ergenerierten Inhalte. Die meisten Plattformen sind bewusst als Daten-Sackgassen konzipiert – ein Haken für den einzelnen Nutzer: In XING aufgebaute Netzwerke können Sie nicht ohne weiteres zu FACEBOOK mitnehmen. Das soll Mitglieder vom Wechsel in eine andere Com-munity abhalten, denn die Plattformtreue ist vor allem bei Jugendlichen nicht sehr stark aus-geprägt.
V.i.S.d.P.: Gehört es heute zur Pflicht, Mitglied in einer Online-Community zu sein? Einfach, um drin zu sein? Speck: Rupert Murdoch, bereits Besitzer der TI-MES, SUN, NEW YORK POST und des WALL STREET JOURNAL, erwarb 2005 MYSPACE mit den Worten: Zeitungen und traditionelle
Medien sind Emigranten mit sinkender Po-pularität, die von den Online-Nutzern lernen müssen. Für den Einzelnen steigt der Zwang, mitzumachen und gefunden zu werden. Aus der Business-Welt sind Social Communities kaum noch wegzudenken. Viele Manager pfle-gen professionelle Kontakte über das Web 2.0. User sollten darauf achten, welche Daten sie preisgeben und wie viel Einblick sie in ihre Pri-vatsphäre gewähren.
V.i.S.d.P.: Das weltweite Netz scheint hinsicht-lich des Datenschutzes eine Parallelwelt zu sein. Speck: Ende der Achtzigerjahre löste bereits die Volkszählung in der BRD großen Widerstand aus. Heute zeichnen die Internetuser beden-kenlos immer genauere Profile von sich, die das Herz jedes Marketingexperten höher schlagen lassen. Ich habe mal gezählt, wie viele Informa-tionen ein User heute quer durch verschiedene Communities von sich preisgibt. Es sind 120. Erschreckend ist, wie Jugendliche die Gefahr negieren. Die Versuche der Datenschützer, im Bereich der sogenannten verhaltensbasierten Werbung einzugreifen, kommen leider zu spät.
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TV-TrendsSeite 35 V.i.S.d.P. spezial
Im globalisierten Fernsehmarkt flimmern tagtäglich international eingekaufte Showformate und amerikanische Unterhaltungsserien über deutsche Bildschirme. Erfolgreiche Eigenpro-duktionen? Fehlanzeige. V.i.S.d.P. wirft einen Blick ins TV-Programm 2008. Text: Tobias Woidtke
Deutschland, Herbst 2008. Auf RTL mode-riert ein müder Günther Jauch täglich Dop-pelfolgen von „Wer wird Millionär?“, bevor bis zum „Nachtjournal“ wieder Frauen über den Bauernhof gejagt werden. Bei PROSIE-BEN übergibt Aiman Abdallah nach vier Stunden „Galileo“ an Stefan Raabs „TV To-tal Laubsäge-WM“. Auf SAT.1 übernehmen Kripo- und Gerichtsshows auch die letzten freien Sendeplätze. Nur bei ARD und ZDF, deren Programm schon länger fast nur aus Soaps, Telenovelas und Sport besteht, hat sich nicht viel verändert. Und alles nur, weil die Drehbuchautoren im Serienlieferan-tenland Amerika ihre Arbeit niedergelegt haben. Sender, die ihr Programm auf ame-rikanische Lizenzserien aufbauten, sahen sich gezwungen, ihr Programm radikal um-zustrukturieren.
Gewohnte Qualität Dieses Szenario ist zwar unwahrscheinlich, doch zeigt es, wie stark die Marktführer des deutschen Fernsehens von ihren Erfolgsserien aus den USA abhängig sind. Der dortige Auto-renstreik wird auch den hiesigen Markt beein-trächtigen, sind neben Spielfilmen doch US-Serien die größten Publikumsmagneten. Vor allem RTL bekäme Probleme, sollten von den Programmlieblingen „Dr. House“ und „CSI:Miami“ statt den üblichen 22 bis 24 Folgen nur noch halb so viele gesendet werden können.
Aber wie sieht das Programm 2008 aus? Bleibt die Dominanz amerikanischer Serien bestehen, oder werden die Sender versuchen, sich von der Abhängigkeit loszureißen?
Zumindest RTL will mehr Wert auf Ei-genproduktionen legen. Claus Richter, zustän-dig für den Bereich Fiction bei RTL: „Wir wol-
len wieder mit selbst produzierten Formaten Aufsehen erregen.“ Ein hehres Ziel, an dem sich bislang einige versucht haben, aber meist gescheitert sind. Das weiß man auch bei dem Kölner Sender: „Deutsche Serien haben es zur Zeit sehr schwer. Die einzige, die im Moment Erfolg hat, ist ‚Alarm für Cobra 11’.“ In der Tat sucht man auch bei der Konkurrenz eine gut laufende deutsche Serie vergeblich, lässt man Soaps und Telenovelas einmal unberücksich-tigt.
Der deutsche Zuschauer hat sich an die Serien „Made in USA“ gewöhnt. Erfolgsfor-mate wie „Dr. House“ (33 Prozent Marktan-teil), „CSI: Miami“ (28 Prozent) und „Grey‘s Anatomy“ (16 Prozent) haben eine eigene Form von Ästhetik und Farbgebung. Hans Hoff, Medienkritiker der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, sieht darin eine Qualität, die der
Das neue TV-Jahr Fo
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Sat.1
14:00 Tagesschau 14:10 Rote Rosen (275) 15:00 Tagesschau 15:10 Sturm der Liebe (538) 16:00 Tagesschau 16:10 Panda, Gorilla & Co. (66) 17:15 Brisant 18:00 Verbotene Liebe (3089) 18:25 Marienhof (3266) 18:55 Das Beste aus „Verstehen Sie Spaß?“ 19:20 Das Quiz mit Jörg Pilawa 19:50 Das Wetter im Ersten 19:55 Börse im Ersten 20:00 Tagesschau 20:15 Um Himmels Willen
ARD
12:00 Punkt 12 - Das RTL-Mittagsjournal 14:00 Die Oliver Geissen Show 15:00 Familienhilfe mit Herz 16:00 Das Strafgericht 17:00 Staatsanwalt Posch ermittelt 17:30 Unter uns 18:00 Explosiv - Das Magazin 18:30 Exclusiv - Das Star-Magazin 18:45 RTL Aktuell 19:03 RTL Aktuell - Das Wetter 19:05 Alles was zählt 19:40 Gute Zeiten, schlechte Zeiten 20:15 CSI: Miami 21:15 Dr. House 22:15 Ich bin ein Star - holt mich hier raus!
RTL
11:00 Richterin Barbara Salesch 12:00 Richter Alexander Hold 13:00 Britt 14:00 Zwei bei Kallwass 15:00 Richterin Barbara Salesch 16:00 Richter Alexander Hold 17:00 Niedrig und Kuhnt 17:30 Niedrig und Kuhnt 18:00 Lenßen & Partner 18:30 News 18:45 Sat.1 - Das Magazin 19:15 K11 - Kommissare im Einsatz 19:45 K11 - Kommissare im Einsatz 20:15 Der Butler und die Prinzessin 22:15 Akte 08/05
SAT. 1
TV-Trends Seite 36 V.i.S.d.P. spezial
Zuschauer nicht mehr missen will: „Es gibt eine Sehnsucht nach satten Bildern und guten Tönen. Die deutschen Produktionen sind da nicht maßgebend.“ Deutschland, das produktionstechnische Entwicklungsland. Der technische Fort-schritt blieb zwar auch bei uns nicht stehen. Doch gab es im deutschen Fernsehen jahr-zehntelang kaum Anstrengungen, die Pro-duktionsqualität grundlegend zu verbessern. Die Zuschauer haben sich damit abgefun-den. Hans Hoff glaubt, dass daran auch eine Institution des deutschen Fernsehens Mit-schuld hat: „Die Welt ist nicht so grau, wie sie im ‚Tatort’ gezeigt wird.“ Den sonntäg-lichen Krimi im ERSTEN sehen regelmäßig bis zu acht Millionen Zuschauer. Und dessen „farbentsättigtes Bild“ (Hoff) setzt Maßstäbe für den Rest der Branche, vom Fernsehfilm bis zur Serie.
V.i.S.d.P.: Herr Struve, wird sich am Verhältnis der Einkäufe zu Eigenproduktionen etwas än-dern?Günter Struve: Das ist bei uns ja schon extrem günstig, ich glaube, es gibt keinen Sender, der so viel Eigenproduktionen hat. Wir haben bei-spielsweise keine amerikanischen Serien im Programm, auch 2008 nicht. Möglicherweise werden wir einige fiktionale Programme weni-ger ausstrahlen als 2007. Das liegt aber daran, dass es sowohl die Fußball-EM als auch die Olympischen Spiele gibt.
V.i.S.d.P.: US-Serien sind bei den Privaten der große Quotenrenner. Im ERSTEN findet sich keine einzige, wieso haben Sie kein Interesse daran?Struve: Weil natürlich die Fehlerquote relativ hoch ist. Von vier bis fünf eingekauften Serien wird nur eine ein Erfolg. Wir haben jedoch eine
Interview
„Ausgeprägter Rechte- hunger“
Zur Person Günter Struve, 67
Günter Struve prägt seit mehr als 15 Jahren das Programm des ERSTEN. Er liebt das Seich-te, Hauptsache, die Quote stimmt. V.i.S.d.P. sprach mit dem scheidenden ARD-Programm-direktor über das künftige Verhältnis von Information und Unterhaltung, die Vorzeige-Telenovela „Rote Rosen“ und über die Gründe, warum die Zuschauer im ERSTEN so schnell kein „CSI“ sehen werden.
große Programmfamilie zu ernähren, die dann mit Ware bedient werden will, an der man alle Rechte auf Dauer hat – und die hat man nur an Eigenproduktionen. Das unterscheidet uns auch von den kommerziellen Mitbewerbern, die nicht so einen ausgeprägten Rechtehunger haben wie wir.
V.i.S.d.P.: Wird es Änderungen im Tagespro-gramm geben?Struve: Da machen wir keine größeren Ein-schnitte. Revolutionäres im Tagesprogramm ist deshalb schon nicht zu erwarten, weil da keine größeren Investitionen gemacht werden können.
V.i.S.d.P.: Der Nachmittag besteht bei Ihnen größtenteils aus Soaps und Telenovelas. Sollte aber bei einem öffentlich-rechtlichen Sender nicht der Informationscharakter im Vorder-grund stehen?Struve: Wir haben zwei Telenovelas im Nach-mittagsprogramm und dazwischen eine „Tagesschau“, die dank dieser Serien ihren Marktanteil verdoppelt hat. Das Informati-onsprogramm ist also durch die Telenovelas gestärkt worden.
V.i.S.d.P.: Was hindert Sie daran, statt „Rote Rosen“ eine Wissens-Doku zu senden?Struve: Es hindert uns nichts daran. Aber man muss auch die Wünsche der Zuschauer erfüllen.
V.i.S.d.P.: Die „Tagesschau“ ausgenommen, was bieten Sie Zuschauern, die nichts mit Soaps anfangen können?Struve: Zum Beispiel um 16.10 Uhr die Zoo-geschichten. Sie müssen auch die ganze ARD-Familie sehen. Wir haben eine Arbeitsteilung, die Dritten Programme bringen den ganzen Nachmittag Ratgebersendungen. Die sind zu-sammen fast so erfolgreich wie DAS ERSTE. Wir haben Samstag- und Sonntagnachmittag Ratgeber und das „Europamagazin“. Wobei man sagen muss, dass die Nachfrage nicht überwältigend ist – und trotzdem machen wir das.
V.i.S.d.P.: Es geht also alles weiter wie bisher?Struve: Wie gesagt, es wird 2008 mehr Sport geben als 2007, bedingt durch die Fußball-EM und die Olympischen Spiele.
Neue Ideen sind Mangelware Bei RTL hat man das erkannt, so Richter: „Durch die US-Serien hat sich bei den Zu-schauern eine gewisse Sehgewohnheit ein-gestellt, was Qualität, Production-Value und auch die Drehbücher angeht. Da müssen wir versuchen, mit eigenen Serien neue Standards zu setzen, ohne US-Vorbilder zu kopieren.“
Die deutschen Sender richten ihr Pro-gramm dementsprechend aus. RTL sendet zwar neue Staffeln seiner eingekauften Serien, hat sich beim Zukauf neuer Formate aber stark zurückgehalten. Die ARD setzt traditionell auf Eigenproduktionen (siehe Interview mit Pro-grammdirektor Günter Struve), PROSIEBEN bleibt seinem jüngst eingeschlagenen Kurs treu: Blockbuster, Raab-Events und dezent eingestreute Sportereignisse.
In der Produktion steht der Fokus auf In-fotainment und Show statt auf Serie. Der Ein-
kauf neuer US-Serien wurde zurückgefahren, das bestehende Angebot nur moderat ausge-baut. Nur das ZDF steuert gegen den Trend: Jüngst wird in Mainz laut darüber nachge-dacht, verstärkt auf Kaufserien zu setzen, um ein jüngeres Publikum zu erreichen.
Denn auch Überraschungserfolge wie „Schlag den Raab“ können nicht darüber hin-wegtäuschen, dass es dem deutschen Markt an Ideen fehlt. Dass zwei große Private die For-mate des Konkurrenten kopieren, statt Neu-ware zu produzieren, macht das deutlich. RTL klont die Familien-Doku „We are Family“ von PROSIEBEN, während der Münchner Sender von den Kölnern die absurde Hitparadensen-dung „Die 10“ abguckt. In Deutschland ist vor allem erfolgreich, wer grundlegende, einfache Unterhaltung bietet: Formate wie „Bauer sucht Frau“, das regelmäßig knapp acht Millionen Zuschauer hat, und „Ich bin ein Star, holt mich
studierte Politikwissenschaften in Berlin, war Redenschreiber bei Willy Brandt und ist seit 1992 Programmdirektor der ARD. Fo
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TV-Trends Seite 38 V.i.S.d.P. spezial
Impressum
Redaktion:
Bernhard Möller, Susan Mücke (Leitung),
Tobias Woidtke
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Wendelin Hübner
Lektorat:
Dr. Roland Kroemer
Grafische Konzeption:
Lo Breier, Veronika Neubauer
Grafik:
Steffi Butter, Melanie Schröder
Fotoredaktion:
Albrecht Noack
Fotografen:
Jens Jeske, Marco Urban
Anzeigen:
Sabine Wolf
Herausgeber:
Hajo Schumacher (V.i.S.d.P.),
Rudolf Hetzel
Redaktionsbeirat:
Reinhard Appel, Manfred Bissinger, Klaus
Bresser, Ralf-Dieter Brunowsky, Werner
Funk, Michael Geffken, Jörg Howe, Hans
Mahr, Friedrich Nowottny, Markus Peichl,
Udo Röbel, Hajo Schumacher, Georgia
Tornow, Beate Wedekind, Dieter Weirich
Redaktion:
Friedrichstraße 209, 10969 Berlin, Telefon:
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Berlin
hier raus!“, das bei RTL seit Anfang 2008 in der dritten Staffel läuft, weisen den Weg der Sender. Hans Hoff erklärt das Zuschauerinteresse an solchen Formaten: „Das ist großartiges, kom-plett ungelogenes Unterhaltungsfernsehen.“
Dabei sind nicht einmal diese Sendungen eine deutsche Erfindung, die Originale stam-men aus Großbritannien. Traditionell ist für die deutschen Senderchefs und Produzenten aber vor allem der nordamerikanische Fern-sehmarkt mit seinen vielen Senderfamilien ein Schlaraffenland des Einkaufs.
Keine Heilsbringer aus Übersee Doch auch aus den USA ist derzeit nicht mit weltbewegenden neuen Ideen zu rechnen. So lautet nach der Sichtung neuer US-Formate zumindest bei RTL die Meinung: „The next big thing ist nicht dabei.“Man orientiert sich stattdessen an Bewährtem.
In den Startlöchern stehen mit „Cashmere Ma-fia“ und „Lipstick Jungle“ zwei Serien, die sich sehr stark an „Sex and the City“ orientieren, besetzt mit etwas älteren Protagonistinnen. Neuaufgüsse alter Ideen, trotzdem heiße Kan-didaten für den Einkauf. Besonders, weil die PROSIEBEN-Adaption „Alles außer Sex“ mit nur 9,8 Prozent Marktanteil ein Reinfall war.
Grundsätzlich scheint die Serienindustrie ein Faible für die Geschichten der reiferen Ge-sellschaft zu entwickeln. Neben den Frauen-serien sind auch Formate über Männer in der Midlife-Crisis in der Mache.
Die Abkehr von sauberer Idylle und den perfekten Charakteren ist in den USA schon länger ein Trend, der allerdings bei uns bisher nicht richtig angekommen ist. Zyniker und Antihelden übernehmen die Hauptrolle, wo sie vorher höchstens mal Sidekick waren. In Deutschland ist bisher nur ein Vertreter dieser Art wirklich erfolgreich: „Dr. House“, der mür-rische, schmerzmittelabhängige Wunderarzt.
Auch die Hauptcharaktere beispielsweise in „Weeds“ oder „The Shield“ sind alles andere als Unschuldslämmer, doch fanden diese bei-den Serien in Deutschland nur sehr wenige
Anhänger. Nicht zu vergessen das desaströse Scheitern der SAT.1-Produktion „Blackout“, die mit ihren Antihelden, zwei völlig kaput-ten Bullen, Maßstäbe bei Charakterabgründen und Zuschauerschwund setzte. Der Erfolg von „Dr. House“ könnte dafür sorgen, dass diesem Konzept eine zweite Chance gegeben wird. Die amerikanischen Sender haben jedenfalls noch genug potenzielles Lizenzmaterial.
Deutsche Kopien von Original-Serien konnten sich dagegen bisher nie durchsetzen. Die Palette der Versuche ist lang. „Dr. Psycho“, „R.I.S.“, „Post Mortem“ und „Verschollen“ haben es versucht, blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück, auf Produzenten- wie auf Zuschauerseite. Erfolgsformate einfach auf Deutsch nachzuproduzieren, ist also nicht der Königsweg, Richter nennt es sogar „fahrlässig“. Er schlägt einen anderen Weg vor: „Man muss versuchen, deutsche Geschichten zu erzählen, die weggehen von den US-Serien.“
Sascha Schwingel, Produzent und Mit-glied der Geschäftsführung der Produktions-firma teamWorx, stimmt damit überein: „Wir haben doch gute eigene Ideen, aber bei Seri-en wurde zu viel abgekupfert und kopiert. Ich kann nachvollziehen, dass ein Zuschauer nicht sonderlich interessiert ist, in einer deutschen Serie Dinge erzählt zu bekommen, die hier in Deutschland so nicht passieren.“
Veränderungen brauchen Zeit Wenn Sender und Produzenten so einhelliger Meinung sind, hört sich das nach Aufbruch im deutschen Fernsehen an. Bei RTL gab es aber nur zwei neue Serien, von denen „Die Anwälte“ schon nach einer Folge wieder abgesetzt wur-de. Offenbar ist die Notwendigkeit zur Verän-derung noch nicht bei allen angekommen.
Zumindest das Grundproblem wurde er-kannt: „Man könnte sich ärgern, wieso man nicht eine Figur wie Dr. House selbst erschaf-fen und im deutschen Fernsehen etabliert hat“, sagt Richter. Der Sinneswandel hat sich in den Köpfen der Verantwortlichen vollzogen, doch man darf nicht sofort großartige Veränderun-gen erwarten.
Hans Hoff sieht auf den deutschen TV-Markt keine großen Änderungen zukommen: „Gute deutsche Filme muss man immer noch mit der Lupe suchen, für die Anzahl der guten Serien brauchen Sie bald nicht mal mehr eine Hand. Was für dieses Jahr angekündigt ist, ist more of the same. Da sehe ich keinen Trend.“
Deutsches Fernsehen 2008 wird also wie deutsches Fernsehen 2007 sein. Nur mit mehr Fußball.
« Man könnte sich ärgern, wieso man nicht eine Figur wie Dr. House selbst er-schaffen hat. »
Die Fotostory Seite 40 V.i.S.d.P. spezial
Vor der Gala des Jahres
14 Stunden, 12 Minuten bis zum GOLDENEN PROMETHEUS
Foto-Essay von Albrecht Noack und Marco Urban
08:33:54 Langsam nimmt der Saal Gestalt an. Das Bahnhofshallen-Flair weicht Berliner Szene-Chic.
09:03:54 Bei all den Bügelfaltenhosen heute Abend müssen natürlich auch die Tischdecken geschniegelt sein.
07:14:33 Die Tische sind noch ungedeckt, die Hallen leer, doch das wird sich heute Abend ganz sicher ändern.
07:10:21 Die Techniker-Crew in großer Bespre-chungsrunde. Letzte Instruktionen, bevor der Aufbau richtig losgeht.
10:18:27 Andernorts beginnt bereits der Bühnen-aufbau. Bei morgendlich frischen Temperaturen ist Mützetragen Pflicht.
06:02:47 In aller Früh wird Hand angelegt, damit am Abend alles reibungslos läuft.
06:56:47 Vor der beeindruckenden Kulisse des morgendlichen Potsdamer Platzes werden LKW-weise Träger in die Tiefen des U3 Bahnhofs gewuchtet. Im Bahn-Tower brennt zwar Licht, aber noch arbeitet da wohl niemand.
Die Fotostory V.i.S.d.P. spezial Seite 41
12:17:34 Damit auch sonst nichts für Verstimmungen sorgt, muss der Fachmann ran. Er sorgt dafür, dass bei der musikalischen Abendbegleitung alle Töne stimmen. Bemerkenswert: Piano statt Musikbox, den Leuten wird was geboten.
Vor der Gala des Jahres
14 Stunden, 12 Minuten bis zum GOLDENEN PROMETHEUS
Foto-Essay von Albrecht Noack und Marco Urban
12:47:57 Die Herren über die Technik behalten stets den Überblick. Auch im frühen Aufbaustadium wird ständig kontrolliert und nichts dem Zufall überlassen. Da kann es schon mal vorkommen, dass zwei Hände einfach zu wenig sind.
12:29:34 Anderswo wird derweil noch am Nahschub gearbeitet. Schließlich wollen mehr als 50 Tische eingedeckt werden.
12:42:10 Man sieht: Hier sind Fachleute am Werk.
13:16:18 Ein kleiner Ausblick auf die Lightshow am Abend.
14:02:23 Kein von der BVG bereitgestelltes Ersatz-transportmittel – U-Bahn-Feeling gibt‘s trotzdem.
12:05:44 ... und die frisch gebügelten Tischdecken faltenfrei auf die da kommenden Krümler und Kleckerer warten.
11:42:26 Dazu gehört selbstverständlich auch, dass alle Schleifen akkurat sitzen ...
11:39:47 Na, es wird doch. Alle packen mit an, damit die Gäste in stilvoller Atmosphäre den Abend genie-ßen können.
Die Fotostory Seite 42 V.i.S.d.P. spezial
14:29:08 Noch kein Kameramann bei der Arbeit, aber Hauptsache, die Technik läuft schon mal. Über diesen kleinen Bildschirm wird der Mann am Gerät die Gala verfolgen.
15:25:28 Dieser Klassiker sollte auf keiner Feier fehlen: die Diskokugel. Richtig in Szene gesetzt, macht sie den Unterschied zwischen Kellerparty und Nobelgala aus.
14:39:47 Letzter Schliff für die Bühne.
14:57:50 Und aus diesem Blickwinkel sehen die Gäste das Equipment. Wenn sie denn hinschauen.
15:09:47 Noch schnell Hand angelegt: Jedes Detail muss stimmen ...
16:10:34 Hier lassen wir mal lieber nur den Profi ran, sonst geht‘s schon heiß her, bevor die Gäste da sind.
16:18:36 Hinter den Kulissen werden erste Vorbe-reitungen für die kulinarischen Höhepunkte des Abends getroffen.
16:19:23 Ob da mal genug Tische eingeplant wurden für die vielen Teller?
15:13:22 ... und fertig ist das Tischgedeck.
Die Fotostory V.i.S.d.P. spezial Seite 43
16:52:27 Sieht schwerer aus, als er ist: Der Goldene Prometheus erhält den ihm gebührenden prominen-ten Platz.
16:46:14 Der Bühnenaufbau nimmt Gestalt an. Hier wird später Moderator Jörg Thadeusz die Preisträger und Laudatoren präsentieren.
16:42:17 Der Abend rückt näher, noch muss koor-diniert und organisiert werden, letzte Absprachen werden getroffen.
16:48:28 Ja, wo kommen sie denn hin, die kleinen Prometheuse? Letzte Instruktionen vom Regisseur.
18:56:36 ... alles wartet auf die ersten Gäste.
16:58:42 Darf natürlich auch nicht fehlen: der rote Teppich.
17:59:47 Fast geschafft. Jetzt noch den Wein etwas atmen lassen, dann können die durstigen Gäste kommen.
19:15:12 Ein Medienpreis will verliehen werden.
18:52:27 Die Erfrischungen stehen bereit ...
Der Goldene PrometheusSeite 45 V.i.S.d.P. spezial
Was: Der Goldene Prometheus Wer: Die Journalisten des Jahres Wo: U3 Bahnhof Potsdamer Platz Wann: 28. Januar
Auch Journalisten sehen und werden gesehen. Auf Bällen, Kongressen, Festen. Die besten Bilder des Jahres 2008 finden Sie in V.i.S.d.P. Auch wenn Sie diesen Promi-Kram natürlich total oberflächlich und überflüssig finden.
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Und wieder einmal traf sich die Crème de la Crème: Maybrit Illner, Anne Will, Günther Jauch, Bettina Cramer und Klaus Wowereit
« Wieso bin ich eigent-lich nicht nominiert? »
Der Goldene PrometheusSeite 46 V.i.S.d.P. spezial
Regisseur Thorsten Klauschke mit Ehefrau Ellen Blümm und Michael Wigge
Mike de Vries mit Abendbegleitung
« Soviel Glamour auf der Bühne ... »
Dirk Planert (2.v.l.) kam gleich mit der halben Familie (Tochter und Eltern)
Günter Müchler, Radiopreisträger I
Staubte den Zeitungs-Prometheus ab: Heribert Prantl
Rosemarie und Susanne Leinemann nahmen für Jürgen Leinemann den Preis für sein Lebenswerk entgegen
U3 Bahnhof: Achtung auf Gleis 1, der Prometheus-Express fährt ein
Laudatorin Maybrit Illner mit Coup-Gewinnerin Katharina Wagner
Den halben Abend gut gelaunt am Handy - Stefan Aust
Radiopreisträger II: Dirk Planert
Der Goldene PrometheusSeite 47 V.i.S.d.P. spezial
« Weiter nach der Werbung. »
Ganz in TV-Pose: Günther Jauch mit Ehefrau
Gemischte Runde: Klaus Uwe Benneter, Ernst Elitz und Wolf Bauer
Auf einen Schwatz mit Bürgermeister und Weißwein
Evelyn und Klaus Bresser plauschen mit Anne Will
Politikspielerei: Rot-Grüne Krawatten-Koalition
Elke Kuhlen und Nicole Rüdiger gewannen zwar nicht, sind aber trotzdem total giddy
Völlig aus dem Häuschen: Florian Barckhausen mit Eckart von Hirschhausen Wowi freute sich, er durfte die
Eröffnungsrede halten
Der Goldene PrometheusSeite 48 V.i.S.d.P. spezial
Und schon wieder: Klaus Bresser
Gucken, wo die Promis sitzen
Gut gelaunter Müller von Blumencron
« Nächstes Jahr hol ich mir den Magazinpreis! »
In den weitläufigen Party-Katakomben kann man sich schon mal aus den Augen verlieren
Der Renner des Abends: Mini-Windbeutel
Ausgelassenster Gewinner des Abends: Matthias Matussek
« Ich schmeiß ne Runde! »
Moderator Thadeusz mit Newcomer- Preisträgerin Anne Ameri-Siemens
Wollte mal raus aus dem TAZ-Café: Bascha Mika
Klaus Bresser wälzt mit Günter Müchler wichtige Themen
Patricia Pantel mit stilsicherem Kirschen-Muster Georgia Tornow
Der Goldene PrometheusSeite 49 V.i.S.d.P. spezial
« Ich gucke ja lieber Plasberg. »
Matthias Matussek erklärt Ernst Elitz das Web 2.0
Von Hirschhausen gibt eine Privatvorstellung für den sichtlich amüsierten Jörg Thadeusz
Blondinen unter sich: Christiane Gerboth hört Claudia Bender gespannt zu
Reinhard Bütikofer
« Laufen Sie auch im ZDF? »
Anne Will, die beste Fernsehjournalistin
Entsteht hier ZEIT TV?: Amend und Jauch
Noch-SPIEGEL-Chef Aust hat ein Bewerbungsgespräch bei Wowereit
Ingo Nommsen
Nicht nominiert, trotzdem gut gelaunt: Peter-Matthias Gaede
Klaus Wowereit begrüßt die versammelte Medienmeute im Szenekeller
In Deutschland vertreibt British American Tobacco (Germany) GmbH u.a. die folgenden Marken: Lucky Strike, HB,
Pall Mall, Winfield, Lord, Dunhill, Gauloises Blondes, Prince, Westpoint, Samson, Javaanse Jongens, Schwarzer Krauser
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5 Jahre Jailhouse-Rock für Cigarettenfälscher. Hersteller von gefälschten Cigaretten und Schmuggler wandern bis zu fünf Jahre ins Gefängnis. Staat, Industrie
und Handel werden Jahr für Jahr um 5 Milliarden Euro geprellt – durch nicht in Deutschland versteuerte,
geschmuggelte oder auf dem Schwarzmarkt verkaufte Cigaretten. Der Konsument zahlt ebenfalls drauf. Milliarden von
Cigaretten sind Produkte der Markenpiraterie und von minderwertiger, oft gefährlicher Qualität. Sie sind
nicht einmal das Wenige wert, das für sie bezahlt wird. Gibt Ihnen das zu denken? Dann lassen Sie uns reden!
British American Tobacco, Unternehmenskommunikation, Tel.: +49 40 4151 0
British American Tobacco, Hauptstadtrepräsentanz, Tel.: +49 30 200 77 00 60
INS_Jailhouserock_210x280.indd 1 30.1.2008 11:29:46 Uhr
Der Goldene PrometheusSeite 51 V.i.S.d.P. spezial
AUlrike AbratisChristian AchillesSebastian AckermannDomenika AhlrichsTorsten AlbigRobin AlexanderAstrid AlexanderThorsten AlslebenChristoph AmendMany AmeriAnne Ameri-SiemensChristian AnkowitschInes ArlandTim ArnoldSteffi AugterStefan Aust
BMichael BackhausKerstin BackofenKatarina BaderHannes BahrmannFlorian BarckhausenAnnette BarnerBernd BauerPatrick BauerUlf BauerWolf BauerAxel BecherThomas BeckerHans-Jürgen BeerfeltzHans BellstedtClaudia BenderGunnar BenderKlaus Uwe BenneterJan BergIris BethgeMichael BeumerJörg BiallasNicole BiehlKai BiermannHeiko BiesterfeldtDirk BirgeRobert BirnbaumAnita BlasbergSebastian BlohmCarola BluhmEllen BlümmHeike BoeseFlorian BoitinBen BolzHelmut BögerChristian BöhmeAlexander BökerKatrin BozorgniaMehran BozorgniaBarbara Brandstetter
GästelisteGästelisteMarcus BrandtMarkus BraunLuzia BraunKristina BrehmEvelyn BresserKlaus BresserPeter BrinkmannMarco BrostJürgen BruckmeierElfriede BubenHelmar BüchelWolfgang BüchnerMichael BuschPhilipp BuschJörg BuschkaReinhard Bütikofer
CStephan-Andreas CasdorffMeryem CelikEva ChristiansenBianca ClausnitzerAlexander CordesBettina CramerMichael CramerChristoph Cuntz
DJan DamsKati DegenhardtGerd DepenbrockAnnika Dirks Thorsten DirksKlaus DittkoMoritz DöblerUwe DoldererNikolaus DollMarisa DopplerMartin DopychaiHeike Dorn
EKerstin EcksteinDirk EhleClaudia EhrensteinHolger EicheleChristina EistertYasmin El-SharifErnst ElitzDagmar EngelAnna EngelkeChristopher EngelmannSebastian Esser
FGerd-Joachim von FalloisChristian FälschleChristian FeldbrüggeEdda FelsDorthe FerberBernhard Fischer-AppeltJan FleischhauerAlfredo Flores PachónMarkus FöderlJörg ForthmannCharles FränklJürgen FrechClaudia FresePeter FreyMatthias FriedrichGerhard FriegMatthias FrittonThomas FröhlichStefan Frommann
GPeter-Matthias GaedeKatrin GaertnerCerstin GammelinRichard GaulMatthias GebauerRenate GeffkenMichael GeffkenDirk von GehlenPeter M. GehrigAstrid GeislerStephan GelhausenNorbert GelseKlaus GeorgeChristiane GerbothClemens GerlachAlexander GernandtAlfred J. GertlerPetra GessulatAnne GesthuysenMinke GiesekeErnst August GintenKai GniffkeAnne-Kathrin GottschlingMarkus GrabitzAndrej GrabowskiKarin GrafPhilip GrassmannRalf GrauelAnsgar GrawKerstin GreinerInga GrömmingerLars GroßkurthDr. Uta GrossmannKlaus GrossnerIris Gruber-BeerfeltzAlexander Gutzmer
HEva Haacke Thomas HaberkammPeter HagemesPeter HalaczRuprecht HammerschmidtHarald HändelCatrin HannkenManfred HarnischfegerChristiane HarriehausenManfred HartFlorian HartungGeert HarzmannDunja HayaliBoris HeitmannHans Hein-BeckerMichael HelbigGernot HellerJoachim HentschelGabriele HermaniSilvana HeroldVolker HerresOliver HerrgesellThomas HeuzerothRainer HirschEckart von HirschhausenMax A. HöferHermann HofmannJürgen HogrefeSabine Höher-GeyerChristian HooseBernd HopsDirk HorstkötterRainer HübnerKlaas HübnerHanni Hüsch
IMaybrit Illner
JGünther JauchDorothea JauchOliver JunckerTom Junkersdorf
KTom KäckenhoffTobias KahlerAlexander KählerStefan KaiserPatrick KammererAlexandra KarleJens KarraßDr. Susanne Kastner,
Der Goldene PrometheusSeite 52 V.i.S.d.P. spezial
Hanno KautzLeane KempfWolfgang KenntemichIngolf KernStefan KieferBeate KiepJuliane KiepeThomas KistnerPetra KleinUwe KleinertAlexandra KlimKatrin KlockeVolker KnauerAndreas KnautMartina KöchlingJens KönigWolfgang KopfHendrikje KoppSven H. KorndörfferGerd KoslowskiPhilipp KösterBarbara KostolnikPeter KranzRainer KrawitzRegine KreitzStefan KremplChristian KrugStefan KrügerHenning KruseElke KuhlenJens KürtenAndreas KurtzAlexandra Kusitzky
L Kai LaakmannErich LaaserJudith LammersLothar LandauArthur LandwehrBritta LangenbergFlorian LanzRosemarie LeinemannSusanne LeinemannRalf LeineweberMarion LemkeVeit LemkeJan LerchKatharina LimbourgPeter LimbourgVera LinßChristian LipickiChristian LöckerClaudia LöfflerJulika LohsträterMatthias LokeJan LoleitMarkus LöningKatja LoschRalf-Wolfgang LothertDieter Lukowski
MChristian MaertinIris MainkaClaus Christian MalzahnStefan MarotzkeRoland MaryStefan MathieuMatthias MatussekUlrike MatussekWalter MayerBill McAndrewsChristian MeierDietrich MenkensJohn MentMeike MentPetra-Evelyne Merkel
Jürgen MerschmeierThomas Mickeleit, Nora-Maria MiethkeAndreas MihmBascha MikaGeorg MildeAlexander MissalAlexander MohantyUwe MommertJan MönikesGünter MüchlerAlexandra MüllerVolker MüllerFalko MüllerSilke MüllerJoe MüllerMathias Müller von BlumencronRainer Munz
NJosef NellesAlexander NeubacherThomas Niederste-WerbeckJulia NiesertCarsten NilliesDirk NoldeIngo N. NommsenJens NordlohneAnton Notz
OPhilipp OehmkeGeorg OevermannPhilip OltermannDirk OmmelnOlaf OpitzAndreas OppermannRomanus Otte
PPatricia PantelAndreas PaulsenInger PausMarkus PeichlMichael PfisterMinh-Khai Phan-ThiDirk PlanertKerstin PlehweMichael PohlAlex PolsMarkus PönitzJörg PoppendieckUlrike PoscheAlan PosenerCharis PöthigChristian PotthoffThomas PräkeltHeribert PrantlGerald PraschlHubertus PrimusNiklas ProkschNicole Puttner
RStephan RabeJochen RauschAndreas RehmChristian ReiermannRainer RetzlikDietmar RiemerAndreas RinkeEva Maria RitterHarry RoegnerEvelyn RollW. Michael RopersMichaela RothNicole Rüdiger
Markus RussBettina RustCarsten van Ryssen
SJörg SadrozinskiKatty SaliéClaas SandrockManfred SchäfersAnne SchardeyChristiane SchatzmannSven SchefflerBarbara ScheilHartmut SchickCornelia SchiemenzThomas E. SchmidtWulf SchmieseVerena Schmitt-RoschmannGuido SchmitzBettina SchneuerBirgit SchönauTyll SchönemannUlrich SchröderGeraldine SchroederEwald B. SchulteSuse SchumacherHajo SchumacherJanne SchumacherNorbert SchwaldtPatrik SchwarzThomas SchwarzerDavid ScuderiKathi SeefeldDagmar SeitzerKlaus SiebenhaarAndreas SiefkeMarkus SieversBjörn SieversUlrike SimonAnnette SolzinWerner SonneChristian SpahrRudolf SpindlerEckart SpringskleeConny SpringskleeHans-Peter StadtmüllerRoland StahlAndré StahlFrank StegemannAnja SteinJulia SteinAlmut StollbergJoachim StoltenbergKlaus StratmannThorsten StraußGeorg StreiterJörn SucherKirsten Sucker-Sket
TFrank TanakaBernhard TaubenbergerUlf TeichertFriedrich ThelenHenrik TeschNorbert TheihsJennie TheißPeter ThelenAndreas TheyssenJörn ThießenFrank ThomsenClaudia TödtmannEike TölleGeorgia TornowKatrin TrägerKristina Trautmann
VKlaus VaterHans-Jörg Vehlewald
Annette VerheyenJan VogelStephan VogelAnka VollmannUwe VorkötterMike de Vries
WKatharina WagnerJörg WagnerJoachim WagnerRudi WaisAxel WallrabensteinStefan WarbeckBettina WarkenCorina WeberAnnette WeberMichael WedellHenning von WedemeyerAngela WefersBert G. WegenerFrieder WeissThomas WendelJürgen WermserRolf WestermannDaniel WetzelStefan WieduwiltMichael WiggeAnne WillLars WincklerWilli WinklerJoachim WinterUlrike WöhningCornelia WolberGernot WolfUwe WolfingerKlaus WowereitMatthias WulffThomas Wüpper
ZSebastian ZabelUlrich Zawatka-GerlachWerner ZedlerSibylle ZehleArnd ZeiglerUlrike ZeitlingerHolger Zschapitz
Ein verantwortungsbewusstes Unternehmen wächst mit seinen Aufgaben. Besonders, wenn diese noch klein sind.
Soziales Engagement hat in unserem Konzern eine lange Tradition und stellt für uns einen wichtigen Bau-stein unseres Handelns dar. Es ist für uns Ausdruck der gesellschaftlichen Verantwor tung. Aus diesem Grunde unterstützen wir verschiedene Projekte, bei denen die Förderung junger Menschen, die Zukunft der Gesellschaft sowie der Schutz der Umwelt im Fokus stehen und die nachhaltige Veränderungen mit sich bringen, wie zum Beispiel:
RWE Jugendstiftung Die gemeinnützige GmbH kümmert sich seit 1998 mit diversen Projekten um sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
„Ich pack das!“Mit diesem Projekt werden Jugendliche und junge Erwachsene auf den Beginn einer Berufsausbildung vorbereitet. Neben der Vermittlung von grundlegen-den Qualifi kationen, technischem Verständnis und handwerklichen Fertigkeiten stärkt die Aktion die Persönlichkeit der Teilnehmer.
MUS-E ProgrammMUS-E ist ein europaweites künstlerisches Programm der Yehudi Menuhin Stiftung für Grundschulen in sozial benachteiligten Gebieten. Durch die Arbeit mit Künstlern wird die Persönlichkeit der Kinder gezielt gestärkt, ihre Kreativität und künstlerische Ausdrucksfähigkeit werden entfaltet und ihre soziale Kompetenz wird gefördert.
FUBA-NET CupDer FUBA-NET Cup ist das größte integrative Fußball-turnier Deutschlands. Jedes Team besteht zur Hälfte aus Fußballern mit einem Handicap – ganz gleich ob dieses körperlicher, psychischer, organischer oder geistig-seelischer Natur ist. RWE ist Hauptsponsor dieses einmaligen Turniers.
Haben Sie noch Fragen zu unseren sozialen Akti-vitäten? Weitere Informationen erhalten Sie unter www.rwe.com
Eine Idee von RWE: Engagement für Jugend, Bildung, Zukunft
RWE0801_CS2_27L_210x280_Kinder.i1 1 25.01.2008 11:59:26 Uhr
Jugendsünden Seite 54 V.i.S.d.P. spezial
Peter Kloeppel und die SchweinezuchtDer RTL-Anchorman hat viele Talente, dass er im April 1983 an der Universität Göttingen in Agrarwissenschaften sein Diplom machte – wird dabei oft vergessen. Was Sie schon immer über „Verhaltensaktivitäten und Aufzuchtentwicklung von Saugferkeln in eingestreuten und einstreulosen Abferkelbuchten“ wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten.
Schonungslos reißen wir auf dieser Seite die Frühwerke prominenter Journalisten und dazugehörige Fotos ans Licht der Öffentlichkeit. Denn nicht jeder Chefredakteur begann als Zeilengott, Essaykünstler oder Wahrsager.
„Die haltungstechnische Entwicklung in der Schweinehaltung während der letzten Jahr-zehnte wurde durch die Bestimmungsfakto-ren Kapitalbedarf, Arbeitszeitbedarf, Kosten und Gewinn geprägt. Wichtige Schritte waren hierbei die allmähliche Abkehr von Haltungs-verfahren mit Einstreu und die Einführung von flächensparenden, einstreulosen Produkti-onsformen.(...)Vor allem in der Schweinemast führten diese neuen Haltungsverfahren zu einer hohen Arbeitsproduktivität, ohne dass die Produktionsleistung der Tiere gelitten hat. In der Ferkelerzeugung hingegen beginnt erst die Entwicklung arbeitssparender und leistungsfördernder Haltungsformen. Dies ist in der erheblich problematischeren Koordi-nation der Umweltansprüche der Tiere mit der Produktionstechnik begründet. Während diese Probleme derzeit jedoch als weitgehend gelöst anzusehen sind, wird in letzter Zeit vermehrt die Frage nach Zusammenhängen zwischen Haltungsform und Verhalten der Nutztiere gestellt.(...)Dies basiert unter anderem auf Verhaltensbe-obachtungen an frühabgesetzten Ferkeln in der Käfig- oder Flatdeckhaltung, die im Ver-gleich zu Ferkeln in konventioneller Haltung deutliche Verschiebungen in der Häufigkeit bestimmter Verhaltensweisen aufwiesen (MARX, 1973; van PUTTEN und DAMMERS, 1976; FRASER, 1978).(...)Der Schwanz der Sau stellte das beliebteste Beschäftigungsobjekt der Ferkel bei ihren Ak-tivitäten an der Sau dar. Dies ist durchaus ver-ständlich, denn auch durch seine Größe und Beweglichkeit wird er zu einem interessanten Objekt in der ansonsten recht reizarmen Umgebung einer strohlosen Abferkelbucht.
Die ethologischen Untersuchungen zeigten, dass der artspezifische Wühl- und Erkun-dungsdrang der Ferkel in einstreulosen Abferkelbuchten mit zunehmendem Alter auf Ersatzobjekte anstelle des Strohs übertragen wurde. Die einstreulose Haltung wird den Bedürfnissen der Saugferkel somit nicht vollkommen gerecht. Um eventuelle physische
Schädigungen und damit verbundene Leistungsde-pressionen zu reduzieren, sollten die Haltungssys-teme weiter im Rahmen der Möglichkeiten an die verhaltensbedingten Anforderungen der Nutztiere angepasst werden.“
(Mit freundlicher Genehmigung des Autors, die besten Passagen des 70-seitigen Frühwerks.)
Vom Landwirt zum RTL-Nachrichtenchef
Altkanzler Kohl signiert in ländlicher Atmosphäre
Kloeppels Arbeit mit Kohl-Widmung
Peter Kloeppel und Helmut Kohl trafen sich mehrmals zum Som- merinterview in der Nähe des Wolfgangsees. Beim zweiten Gespräch besuchten sie einen Bauernhof und kamen auf das Studium des RTL-Moderators zu sprechen, Kohl wollte nicht glauben, dass Kloeppel ein Diplom in Agrarwissenschaften hat, und bat ihn um einen Beweis. Beim nächsten Treffen (1998) legte Kloeppel dem Altkanzler seine Diplomarbeit vor. Kohl schrieb eine Widmung aufs Deckblatt:
« Mit allen guten Wünschen für die Zukunft des entlaufenen Schweinezüchters und viel Glück in Bonner Buchten! » Helmut Kohl
Foto
s: A
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