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Internationales Nachrichtenblatt OFM Sonderausgabe Fr. John Vaughn 1928-2016 Fraternitas OFM NOVEMBER 2016 VOLUME XLVII • AUSGABE 237

VOLUME XLVII • AUSGABE 237 November 2016 Fraternitas · Franziskus, somit wurde er ein ... Dienst eines Kaplans an der Kirche St. Francis. Nach ein ... (Mexiko) begann er am Seminar

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Internationales Nachrichtenblatt OFM Sonderausgabe

Fr. John Vaughn1928-2016

Fraternitas

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November 2016VOLUME XLVII • AUSGABE 237

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INHALT2 Biographie: Wer war Fr. John

Vaughn?4 Brief an den Orden (3. Dezember 1979)4 Brief an den Orden „Afrika ruft uns“

(16. Jänner 1981)5 Dokument des Ordensrates (6.-25. Juni 1983)7 Bericht am Generalkapitel 1985

(13. Jänner 1985)8 Botschaft anlässlich des liturgischen

Festes von Johannes Duns Skotus (8. November 1986)8 Botschaft anlässlich der Eröffnung

des Akademischen Jahres an der PAA (9. November 1987)

9 Ansprache zur Eröffnung des Ordensrates in Bangalore

(1. Mai 1988)9 Brief an den Orden über China (24. August 1989)10 Brief an den Orden (4. Oktober 1989)10 Bericht am Internationalen Kongress

der Ausbilder der Zeitlichprofessen (14. Oktober 1990)

11 Ratio Formationis Franciscanae (11. März 1991)

11 Bericht am Generalkapitel 1991 (23. April 1991)

11 Dokument des Generalkapitels in San Diego, USA (2. Juli 1991)

13 Er setzte sich für die Heiligsprechung von Junipero Serra ein

14 Begräbnis

Copertina “Fr. John Vaughn, oFM”editor/Setting/riCerCa:Fr. Manolo Figueroa oFM, Fr. alVin te oFM,Fr. luigi perugini oFMÜberSetzer: Florian Mair oFM© uFFiCio CoMuniCazione oFM - roMa

eMail: [email protected] www.oFM.org

BIOGRAPHIE

Fr. John Vaughn verstarb am 10. Oktober 2016 in Santa Barbara (USA). Er wurde 88 Jahre alt, davon verbrachte er 67 Jahre im Orden der Minderbrüder und 61 als Priester. Als demütiger und sanftmütiger Bruder wurde Fr. John von allen, die ihn kannten, vor allem in seiner

Heimatprovinz Santa Barbara im Westen der Vereinigten Staaten, geschätzt und bewundert.

John David Vaughn wurde in Santa Ana (Kalifornien) als Sohn von Morgan Leonard Vaughn und Jane Stapel geboren. Er besuchte für ein Semester das College-Seminar in Los Angeles, bevor er in das Seminar St. Anthony in Santa Barbara (Kalifornien) eintrat. Am 11. Juli 1948 erhielt er in der Mission San Miguel (Kalifornien) das Kleid des hl. Franziskus, somit wurde er ein Mitglied des Ordens der Minderbrüder und erhielt den Ordensnamen Manuel. Einige Zeit später entschied er sich, zu seinem Taufnamen John wieder zurückzukehren.

Während der Zeit der einfachen Gelübde hat Fr. John sein College-Studium an der Mission San Luis Rey abgeschlossen, am 12. Juli 1952 legt er dann die Feierlichen Gelübde ab. Während dieser Seminarzeit war Fr. John für seine schöne Stimme bekannt. Nach seinem Theologiestudium an der Mission Santa Barbara weihte ihn Bischof Timothy Manning, der Weihbischof von Los Angeles, am 17. Dezember 1955 zum Priester.

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BIOGRAPHIEDer erste Einsatzort von Fr. John war Sacramento

(Kalifornien): Für ein paar Monate versah er dort den Dienst eines Kaplans an der Kirche St. Francis. Nach ein paar Monaten Studium in Guadalajara (Mexiko) begann er am Seminar von St. Anthony zu unterrichten, zudem war er Bibliothekar und Vizepräfekt in der Ausbildung (1957-1962). Er wurde sodann stellvertretender Novizenmeister und Vize-Pfarrer der Mission San Miguel (Kalifornien). Die Oberen von Fr. John erkannten seine geistigen Fähigkeiten und seine solide Spiritualität und sandten ihn nach Rom, um an der Päpstlichen Universität Gregoriana seine Studien zu vervollständigen. Nach seiner Rückkehr in die USA im Jahr 1969 wurde er zum Novizenmeister seiner Provinz, zum Oberen des Klosters, zum Pfarrer und Leiter der örtlichen Gemeinschaft des franziskanischen Dritten Ordens am Kloster St. Francis in Sacramento (Kalifornien) ernannt. Somit hatte er mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen. 1973 wurde er, noch während seiner Zeit in Sacramento, zum Provinzvikar der Provinz Santa Barbara gewählt.

Am 25. Mai 1976 wurde Fr. John zum Provinzialminister seiner Provinz Santa Barbara, mit Sitz in Oakland (Kalifornien), gewählt.

Die Zeit als Provinzialminister war jedoch kurz. Denn am 3. Juni 1979 wurde Fr. John zum Generalminister für den gesamten Franziskanerorden gewählt und so übersiedelte er nach Rom. Nach dem ersten Sexennium wurde er erneut für einen Zeitraum von sechs Jahren zum Generalminister gewählt.

Bei seinen Besuchen der Fraternitäten in den verschiedenen Teilen der Welt konnten die Brüder einem offenen, freundlichen und ermutigenden Mitbruder begegnen. Er wünschte, niedere Arbeiten zu verrichten, wie das Geschirrspülen und andere ähnliche Handarbeiten. Bei den Treffen war er geduldig und respektvoll gegenüber der Individualität der einzelnen Brüder, denen er begegnete. Hatte er eine bedeutende Entscheidung zu treffen, war er stets auf das Wohl der gesamten Bruderschaft bedacht.

Im Jahr 1991 beendete er seine zweite Amtszeit als Generalminister, im Anschluss daran nahm er sich eine Auszeit in der Gegend von San Francisco Bay, um sich so auf die nächste Aufgabe vorzubereiten: 1994 wurde er zum Novizenmeister in der Mission San Miguel ernannt.

Im Jahr 2003 wechselte er in die Mission Santa Barbara, wo er damit beauftragt wurde, die Heiligsprechung für Fr. Juniperro Serra voranzutreiben. Gleichzeitig

arbeitete er in der Pfarrei sowie in der Seelsorge der Klarissen mit. Fr. John hatte in seiner letzten Lebenszeit Sehschwierigkeiten, aber er hörte nie auf, sich aktiv und mit Inspiration in seiner Gemeinde einzubringen.

Gleichsam als ob er die bedeutenden und gewichtigen Ämter seiner Vergangenheit vergessen hätte, verlor Fr. John nie seine typischen Persönlichkeitszüge: Sanft und rücksichtsvoll gegenüber allen wollte er nie eine gehobene Stellung einnehmen, sondern war ein Bruder unter Brüdern.

„In paradisum deducant te Angeli; in tuo adventu suscipiant te martyres, et perducant te in civitatem sanctam Ierusalem. Chorus angelorum te suscipiat, et cum Lazaro quondam pauper aeternam habeas requiem.“

„Ins Paradies mögen die Engel dich geleiten, bei deiner Ankunft die Märtyrer dich empfangen und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem. Der Chor der Engel möge dich empfangen, und mit Lazarus, dem einst armen, mögest du ewige Ruhe haben.“

WER WAR FR. JOHN VAUGHN?

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TExTE VON FR. JOHN VAUGHNsein, an ihrem Leben und an ihren Problemen Anteil nehmen, von ihnen lernen, sie ermutigen, beraten und beschützen, wo dies nottut, so dass sich im Leben aller mehr Gerechtigkeit und Frieden durchsetzen kann. Wir wollen jedem Bruder nahe sein, der sich für die Förderung der wahren Werte einsetzt.

Unsere Botschaft ist die Botschaft Jesu vom Frieden und von der Liebe. Zu Ihm blicken wir auf und bitten ihn, uns in unserem Dienst an der Menschheit, in unserem Einsatz für das Reich des Vaters zu führen. Wir bekennen uns zur Treue zur Römischen Kirche, zum Stellvertreter Christi auf Erden, zur Lehre der Kirche. Wir werden stets darauf bedacht sein, unsrer Aufgabe als Franziskaner in der Ortskirche, in der Gesamtkirche, in der Welt von heute abzuklären. Wir sind uns der Bedeutung der Verbreitung unseres Ordens in der ganzen Welt mit all seiner Verschiedenheit und Vielfalt bewusst. Wir sind uns aber auch der Bedeutung jedes Franziskaners und jeder franziskanischen Niederlassung, ob klein oder groß, bewusst.

16. Jänner 1981 (aus dem Brief an den Orden „Afrika ruft uns“)

Jene 2.000 Jugendliche, die aus aller Welt nach Assisi gekommen waren, um die 800-Jahr-Feierlichkeiten zum Geburtstag des hl. Franziskus zu begehen, sowie jene 15.000 Jugendliche, die sich in der Petersbasilika in Rom versammelt hatten, um während des Abendgebets gemeinsam zu singen und zu beten, waren für uns alle ein Zeichen, dass wir mit großer Zuversicht und lebendiger Hoffnung in die Zukunft blicken können hinsichtlich des franziskanischen Zeugnisses in der Welt von heute.

Um dieser Hoffnung konkreten Ausdruck zu verleihen, hat die Generalleitung des Ordens beschlossen, allen Brüdern des Ordens ein konkretes missionarisches Projekt zu unterbreiten. Es handelt sich dabei um das „Projekt Afrika“. Dieses besteht darin, eine neue franziskanische Präsenz in Afrika zu errichten. Es handelt sich also um ein langfristiges Projekt, dessen Früchte beständige Auswirkungen auf unsere Fraternitäten in Afrika und auf den gesamten Orden haben werden. Es erscheint uns eine geeignete Gelegenheit, dadurch unseren Orden auf die Herausforderungen des Dritten Jahrtausends vorzubereiten. Die ausdrückliche Wahl für diesen so

3. Dezember 1979 (aus dem Brief an den Orden)

In unserem Dienst am Orden wollen wir uns vor allem von jenem Geist des Evangeliums leiten lassen, der den innersten Kern unserer franziskanischen Lebensart bildet. Jesus ist der Weg, unsere Wahrheit, unser Leben. Seine Menschwerdung bestätigt die Würde aller Menschen und aller Völker. Es muss unser Ziel sein, eben diese Würde zur Geltung zu bringen, indem wir die Würde jedes Bruders anerkennen und jedes Bemühen der Brüder unterstützen, das darauf abzielt, dass die persönliche Würde jedes Einzelnen geachtet werde. Wir müssen auch den Wert der Kultur jedes Einzelnen anerkennen, da sie einen wesentlichen Teil der menschlichen Persönlichkeit bildet. Das ist vor allem heute von großer Bedeutung, da die Persönlichkeit und die menschliche Würde so oft durch die Verirrungen des modernen Lebens, durch Strukturen und Institutionen bedroht wird. Wir müssen den Männern und Frauen von heute nahe

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jungen Kontinent, so glauben wir, zeigt deutlich unsere Hoffnung, die wir in die Fraternität legen, die Franziskus im kleinen Assisi gegründet hat.

Wir präsentieren dieses Projekt anlässlich der 800-Jahr-Feierlichkeiten zum Geburtstag des hl. Franziskus, da wir durch zahlreiche Zeichen wahrgenommen haben, dass diese Feier die Aufmerksamkeit vieler angezogen hat, sei es innerhalb des Ordens, sei es außerhalb des Ordens. Wir sind sehr dankbar dafür, dass viele Brüder in ihren Gemeinschaften, Provinzen und Nationen dieses Jubiläum begehen. Wir haben besonders jene Brüder ermutigt, die eingebunden waren, die internationalen Feierlichkeiten zu organisieren. Besonders erwähnt werden sollen die Historische Kongresse in Rom (vgl. „Fraternitas“, Mai-Juni 1980, S. 8) und in Paris sowie der Missionskongress aus dem Jahr 1982 (vgl. „Fraternitas“, April 1980, S. 1-2). Wir hoffen, dass die Pläne, alle Brüder, die sich in den islamischen Ländern engagieren, zu einem Treffen zusammenzubringen, dieses Jahr umgesetzt werden können. Wir möchten neuerlich Dank sagen all jenen, die sich für die gute Abwicklung des Jugend-Kongresses von Assisi-Rom aus dem Jahr 1981 eingesetzt haben. Mit großer Freude erinnern wir uns an den Enthusiasmus hunderter Jugendlicher, die unsere Kurie im Anschluss an das Abendgebet in der Petersbasilika besucht haben, und wir sagen der Fraternität der Generalkurie Dank für die großartige Gastfreundschaft, die ihnen geschenkt wurde.

Nun möchten wir das „Projekt Afrika“ vorstellen. Nach einigen Hinweisen auf unsere Geschichte in Afrika möchten wir den Plan für dieses Projekt umreißen und anschließend daran möchten wir die Motivation für diese Initiative darlegen sowie die Schwierigkeiten für deren Umsetzung. Schließlich folgen einige Anweisungen darüber, was wir uns in einigen afrikanischen Ländern erwarten können, und darüber, wie wir weiter vorgehen sollen im Anschluss an die Vorstellung des Programmes.

Wir sind zuversichtlich, dass ihr alle es studiert und über vieles ernsthaft nachdenkt. Wir bitten euch auch um das Gebet, damit das, was immer wir in Zukunft angehen werden, auch unter der Führung und dem Schutz des Heiligen Geistes stehe.

6.-25. Juni 1983(Das Evangelium fordert uns heraus.Dokument des Ordensrates)

1. Der Ordensrat des Jahres 1983 versammelte sich in Salvador de Bahia, wohin die Brüder das erste Mal im Jahr 1500 gekommen waren.

Wir sind hier zusammengekommen, um über das Arbeitsdokument „Evangelisierung und Mission im Orden“ im Kontext der Dritten Welt, nämlich von Lateinamerika, nachzudenken, dort, wo – wie es Generalminister Fr. John Vaughn sagen würde –: „Die Kreativität und die Innovation der Evangelisierung und der Mission einen so großen Aufschwung erfahren haben.“

2. Die Brasilianer, ich spreche vom Bundesstaat Bahia, nennen dieses Gebiet „das Land des Glücks“. Wir trafen uns in einer Stadt starker Gegensätze: Moderne Bürogebäude überragen die alten Bauten früherer Jahrhunderte. Zwischen den Eigentumswohnungen reicher Leute erheben sich hunderte Nester der Trostlosigkeit. In einer Stadt von eineinhalb Millionen Einwohnern leben sechstausend Menschen in Favelas und diese bilden nur einen kleinen Prozentsatz jener Millionen von Menschen, die gezwungen sind in ähnlichen Gruppen von Baracken in anderen brasilianischen Städten zu leben. Die Statistiken über Brasilien sind der Spiegel für die Armut, die in vielen

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anderen Ländern erlitten wird: 1% der Bevölkerung besteht aus sehr reichen Leuten, 4% sind reiche Menschen, 15% macht die Mittelschicht aus, 40% sind Arme und die restlichen 40% der Menschen leben im Elend.

3. Wir besuchten die Favelas mit ihren schlechten Hütten, mit einer unbedeckten und übelriechenden Kanalisation, in der Kinder und Eltern ohne Hoffnung leben. Wir sprachen mit Leuten, Brüdern und anderen Menschen, die in dieser armseligen Umgebung leben und arbeiten. Viele dieser Menschen wurden aufgrund der Dürre in die Stadt getrieben. Noch schlimmer ist es, wenn sie von ihrem Land vertrieben wurden. Sie kamen, um nach Arbeit zu suchen, wo es keine Arbeit gibt. Die Bemühungen, ihr Leben zu verbessern, wurden daher enttäuscht. In einem Kontext von so viel Armut haben wir diese Überlegungen entfaltet.

4. Was wir in Brasilien gesehen haben, wir wissen es wohl, spiegelt die Armut wider, die in allen anderen Teilen der Welt existiert. Jeder von uns hat über mehr oder weniger ähnliche Situationen berichtet, die es in unseren eigenen Ländern gibt: im Norden, Süden, Osten und Westen. Dieselben Baracken, Arbeitslosigkeit, Unterentwicklung, Gewalt und Unterdrückung sowie Elend, das durch Naturkatastrophen verursacht wurde. Geschichten von Zwangsabtreibungen, von ungerechter Haft und über die Märtyrer von heute, d.h. die ca. fünfzehn Millionen Flüchtlinge, die in der ganzen Welt umherwandern: Sie waren während der Sitzungen in unseren Köpfen sowie in unserem Gebet präsent.

5. Wir haben versucht, das zu tun, was Papst Paul VI. uns in „Evangelii nuntiandi“ aufgetragen hat: die

konkrete Realität wahrzunehmen, d.h. die soziale, wirtschaftliche und politische Wirklichkeit, in der die Menschen leben. Auch wenn wir das Gesicht der Armut anderswo gesehen haben, hier in Brasilien konnten wir eine schockierende Erfahrung machen, die uns geholfen hat, die Armut wirklich wahrzunehmen – wir wollen es hoffen – mit den Augen von Jesus und Franziskus. Wir haben über die Realitäten, die vor uns liegen, über das Evangelium und unsere franziskanische Mission nachgedacht. Mit Vertrauen und Überzeugung möchten wir euch das mitteilen, was wir gesehen und gehört haben, und was wir entdeckt haben: unser Bedürfnis, zuerst evangelisiert zu werden, bevor wir andere evangelisieren.

6. Kardinal Aloisius Lorscheider sprach zu uns über die Bekehrung der brasilianischen Bischöfe, die sich das starke Engagement für die Armen zu eigen gemacht haben: eine vorrangige Option für die Armen, die nicht willkommen ist, weder bei der Regierung, noch bei sehr reichen Leuten. Ihr Handeln hat eine effektive und gut definierte Beschaffenheit durch einen realistischen und im ganzen Land nachprüfbaren Pastoralplan erhalten. Das Herz und die Seele dieses Planes sind die hunderttausenden „kirchlichen Basisgemeinden“, von denen auch wir viel lernen können. [...]

8. In seiner Eröffnungsrede zum Ordensrat 1981 sprach unser Generalminister Fr. John Vaughn mit sehr einfachen Worten: „Unsere Berufung drängt uns, das Evangelium zu allen Nationen zu bringen ... Die Menschen erwarten sich, dass wir den Krieg, das Wettrüsten, den Hunger und die Ungerechtigkeit in der Welt brandmarken; sie erwarten sich von uns, dass wir etwas tun, um das zu erreichen, wofür wir beten und was wir predigen ... sie erwarten sich, dass wir heute die Werte des Evangeliums zwischen Kultur und Gesellschaft vermitteln.“

9. In seiner Eröffnungsrede zum Ordensrat bekräftigte er seinen Appell: „Wir haben heute alle notwendigen Informationen. Wir verfügen über die entsprechenden Dokumentationen. Wir haben die Eingebung so vieler Brüder erfahren, die uns als Apostel den Weg geebnet haben. Was heute aber notwendig erscheint, ist die Phantasie und die Ermunterung ... Wir können mit der Hilfe Gottes und seiner Gnade große Dinge tun, aber wir müssen jetzt aufstehen und beginnen zu arbeiten!“

10. Unsere Botschaft „DAS EVANGELIUM FORDERT UNS HERAUS“ will eine Antwort auf seine Worte sein. Wir glauben, dass es ein Schritt hin zur unserer

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eigenen Evangelisierung ist. Wir glauben, dass wir die Frohe Botschaft besitzen! Mit unseren Überlegungen übermitteln wir euch etwas von dieser guten Nachricht, euch, unseren Brüder, die ihr in vielen Teilen der Welt verstreut seid, wo ihr inmitten des Volkes Gottes lebt und arbeitet.

11. Wir sind für die Armen dankbar, da sie unsere Lehrer sind. Wir sind für diejenigen dankbar, die den Armen und Verlassenen freudig dienen. Schließlich freuen wir uns, euch, unseren Brüdern, diese Anregungen darlegen zu können, die im Evangelium und unserem franziskanischen Charisma verwurzelt sind, und die für unsere persönliche Evangelisierung sowie für die Evangelisierung der Welt, die wir so sehr lieben, nützlich sein können ...

13. Jänner 1985(aus dem Bericht am Generalkapitel 1985)

Es erscheint angebracht, diesen Bericht dem Kapitel mit diesen Worten vorzulegen: Das Wort Gottes muss die Grundlage unseres christlichen Lebens als Franziskaner sein, das fleischgewordene Wort, das der hl. Franziskus geschätzt und geliebt hat. Es ist das Wort Gottes, das unser brüderliches Leben in Gebet, Gemeinschaft und im Dienst nähren und inspirieren muss. Wir sind berufen, den armen und gekreuzigten Christus, das fleischgewordene Wort, nachzuahmen. Das Wort Gottes ist die Inspiration und der Inhalt dessen, was wir als Minderbrüder tun sollen: Unser Leben ist die Verkündigung des heiligen Evangeliums unseres Herrn Jesus Christus, indem wir es leben und predigen, da und wie der Herr uns dazu inspiriert.

Unsere besondere Berufung als Minderbrüder ist es, das Evangelium zu verkünden, indem wir selbst aber zuerst die gute Nachricht empfangen, im Glauben und in der Art, wie es unser Vater Franziskus getan hat, indem wir beginnen uns zu bekehren und Buße zu tun, „indem wir die Welt verlassen“ (vgl. Testament).

Das Wort, das uns ruft, unser Leben zu erneuern, ergeht an uns besonders jetzt, vor allem, da wir uns auf das Generalkapitel vorbereiten: Im Licht des Heiligen Geistes wollen wir den Zustand des Ordens heute überprüfen und dann Entscheidungen treffen. Das bedeutet, dass wir überprüfen sollen, was wir versucht haben zu tun, und was wir tatsächlich getan haben. Also müssen wir eine Bewertung vornehmen,

um sodann das zu korrigieren, was falsch ist, und um das zu bestätigen, was richtig ist. Wir hoffen, dass diese Lesart unserer Wirklichkeit im Licht des Evangeliums uns helfen kann, deutlicher zu sehen, in welche Zukunft uns der Herr führen möchte.

[...]Ich hoffe, dass wir unsere Berufung überprüfen

werden; wir unterwerfen uns der Korrektur und wir werden unsere Begeisterung für unsere Berufung als Minderbrüder erneuern. Ich hoffe, dass wir das Kapitel mit dem Gefühl verlassen werden, dass wir vom hl. Franziskus selbst gesandt sind, in die Welt hinaus zu gehen, zusammen mit unseren Brüdern, um den Frieden und das Gute zu verbreiten, das die Welt zu Recht von uns erwartet auf der Grundlage dessen, was wir unsere Identität nennen.

Unsere Vorbereitung: Im Geist des Gebetes wollen wir darüber nachdenken, was unser Auftrag in diesem Moment der Geschichte sein soll und welche Ideale gefördert werden sollen. Welche Herausforderungen stehen vor uns? Was sollen wir vermeiden, korrigieren oder ändern? Was haben wir in den letzten sechs Jahren aus der Erfahrung in unseren Provinzen und unseren Länder gelernt?

Während des Kapitels werden wir die Gelegenheit haben, gemeinsam darüber nachzudenken, was wir einzeln vorbereitet haben; wir wollen einen offenen Geist haben, der frei ist, neue Ideen zu akzeptieren und fähig ist zuzuhören, was uns der Heilige Geist sagen

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TExTE VON FR. JOHN VAUGHNwill. Wir bitten um ein neues Herz und einen neuen Geist, um dies zu unseren Brüdern zu bringen.

8. November 1986(aus der Botschaft anlässlich des liturgischen Festes von Johannes Duns Skotus)

Skotus hat den Franziskanern stets aufgezeigt, dass es möglich ist, in der Tat gute Franziskaner und gleichzeitig originelle und kreative Wissenschaftler zu sein. Er zeigt auch, dass das Studium nicht der Einfachheit widerspricht, und dass es keinen Konflikt zwischen Studium und franziskanischer Armut gibt. Das Studium ist ein ebenso authentischer franziskanischer Weg, wie die Handarbeit oder die apostolische Tätigkeit.

Der Doctor subtilis war ein großer Gelehrter von unverkennbar kritischer und methodischer Strenge, aber auch ein großer religiöser Geist mit einem hohen intellektuellen und existenziellen Profil, der in der Schule des Franziskus geschmiedet wurde. Darüber hinaus bildet die Erfahrung des Poverello von Assisi die Basis für die Erarbeitung seines Denksystems und dies ist auch das Markenzeichen der großen Meister des franziskanischen Denkens. Sowohl in der Anthropologie des Skotus wie in der des Bonaventura

ist die menschliche Existenz zutiefst von der Sehnsucht Gottes geprägt, die sich so danach ausrichtet wie zum „endlosen Meer des Seins“ (Ox. I, d. 13, q. un, n. 16).

9. November 1987 (aus der Botschaft anlässlich der Eröffnung des Akademischen Jahres an der PAA)

Ich bin davon überzeugt, dass die Franziskaner Erben und somit verantwortlich sind für eine der reichsten Erfahrungen, die das Mittelalter hervorgebracht hat. Im hl. Franziskus von Assisi kam es zu einer außerordentlichen Begegnung zwischen den Forderungen des Evangeliums und dem tiefen Verlangen der Menschen seiner Zeit. Der hl. Franziskus präsentiert dem Menschen seiner Zeit und dem Menschen einer jeden Zeit eine sehr authentische Art und Weise, wie man dem Gott des Evangeliums nachfolgen kann. Die tiefe Originalität des heiligen Franziskus, zum Evangelium in reiner und einfacher Weise zurückkehren zu wollen, entspricht seiner ebenso tiefen Sensibilität für die Bestrebungen, Ambitionen und unaufhaltsamen Veränderungen seiner Zeit.

Die Treue zum Evangelium und die Sensibilität, die Fermente der Zeit zu erfassen, führen zu einer neuen Auffassung über den Menschen und die Geschöpfe. So tritt Franziskus endgültig in das Herz der Geschichte ein, dem Beginn einer neuen Gesellschaft, deren Gültigkeit umso mehr heute spürbar ist.

Die Erfahrung des armen und demütigen Gottes, die der heilige Franziskus gemacht hat, bewirkte, dass er eine brüderliche und menschliche Beziehung zu allen Geschöpfen gepflegt hat. Diese Erfahrung kommt auch heute noch den großen menschlichen Appellen entgegen, vor allem denen der Armen und Kleinen. Sie enthält die wahren Bedürfnisse des Menschen und das Geheimnis der Zukunft der Welt.

Die Aktualität des heiligen Franz von Assisi, vor allem die Themen Frieden, Gerechtigkeit, Ökologie, Respekt für den Menschen und seine Rechte, eine universelle Brüderlichkeit, zeigt wirklich auf, dass das Mittelalter der fruchtbare Boden ist, in dem vor allem wir Franziskaner heute unsere tiefen Wurzeln haben müssen, um unser Erbe besser verstehen zu können.

Dieses Erbe ist unsere Aufgabe in unserer Welt: das

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Haus des Herrn wieder herzustellen (vgl. LM II, 1) sowie mit Sensibilität und der Evangeliums gemäßen Einfachheit des heiligen Franziskus die heutige Welt aufzubauen.

Es besteht daher ein zweifacher Grund, das Mittelalter zu studieren, vor allem für uns Franziskaner: einmal um unsere Identität besser zu verstehen, sodann um in der Lage zu sein, auf das Evangelium zu antworten, nach den Bedürfnissen unserer Zeit.

1. Mai 1988(aus der Ansprache zur Eröffnung des Ordensrates in Bangalore)

Der Ordensrat stellt eine Gelegenheit dar, unsere Einheit und das gemeinsame Erbe der Minderbrüder zu feiern und zu stärken. Wir werden dies dann gut erfüllen, wenn wir zulassen, vom Heiligen Geist inspiriert zu sein, evangelisiert durch das Wort Gottes, und indem wir mit jenem brüderlichen Vertrauen miteinander sprechen, wie der hl. Franziskus sagt, das geistliche Brüder prägen soll. Wir wollen aufeinander mit Respekt hören, wobei wir wissen, dass wir dadurch mehr bereichert werden, wenn wir auseinandergehen.

Zunächst möchte ich euch einige Beobachtungen darlegen, von denen einige aus den Diskussionen erwachsen sind, die wir im Definitorium gehabt haben; andere sind persönliche Überlegungen und handeln von meinen Treffen mit den Brüdern in den letzten Jahren.

24. August 1989(aus dem Brief an den Orden über China)

Wir Minderbrüder, wie viele andere auf der ganzen Welt, lesen in Zeitungen und Zeitschriften und sehen in den Fernsehnachrichten vieles über China. Alle diese Informationen wecken in uns eine lebendige brüderliche Sorge für jenes Volk, für das wir eine echte Freundschaft empfinden. Die Nachrichten betreffen China, ein Land, das uns Brüder seit den frühesten Jahren unserer Geschichte fasziniert hat. Was wir über die Medien vernehmen, berührt das Leben

unserer Brüder, für die China ihre Heimat ist und ein Volk, mit dem wir unseren Glauben teilen. Was wie eine Gewohnheit beginnt, um beständig über die Ereignisse in der Welt informiert zu sein, wandelt sich zum Gebet für das chinesische Volk und dem Wunsch, die Hand in Freundschaft zu reichen, sowie dieses Volk im Glauben zu umarmen.

Unser Orden war die erste Ordensgemeinschaft, die China betreten hat, als Johannes von Monte Corvino im Jahr 1294 in Peking angekommen war. Wir haben an der Evangelisierung des großen Volkes und seiner Kultur teilgenommen, die sich in vier Stufen im Laufe der Kirchengeschichte Chinas ereignet hat: im Mittelalter, in der Zeit der christlichen Expansion vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, in der Zeit der ungleichen Verträge vom 19. Jahrhundert bis 1945, und im Jahr 1949, als die Sozialistische Republik Chinas entstand. Das fortwährende Engagement der Franziskaner ist von erheblicher Bedeutung für die Kirche. Die Historiker haben Daten gesammelt und ordnen weiterhin ihre Ergebnisse, damit die Theologen und Gläubigen darüber nachdenken können, wie der Geist des Herrn unter den Völkern wirkt.

Heute engagiert sich die franziskanische Gemeinschaft weiterhin am chinesischen Volk. Eine Gruppe von 47 Brüdern, verstreut über den ganzen Kontinent, versucht das franziskanische Leben in einer typisch chinesischen und wirklich katholischen Weise zu leben. Alle müssen sich der Realität ihres Landes stellen, insofern es ihre Berufung und ihren Dienst betrifft. Einige haben jeden Kontakt mit

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der Patriotischen Vereinigung, ein Element der dortigen religiösen Wirklichkeit, gemieden; andere haben Führungspositionen in dieser Vereinigung angenommen; andere wiederum engagieren sich darin, soweit es als notwendig erachtet wird und klug erscheint. Einige unserer Brüder haben die Priesterweihe bzw. Bischofsweihe innerhalb bzw. außerhalb des Geltungsbereichs dieser Vereinigung empfangen. In China gibt es die Sehnsucht, den hl. Franziskus und das franziskanische Leben kennenzulernen.

4. Oktober 1989(aus dem Brief an den Orden)

Im franziskanischen Charisma, wie bei einem „Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist“ (Ps 1), zeigte sich von Anfang an die wunderbare Fruchtbarkeit des Samens und die fermentierende Kraft des Sauerteigs des Evangeliums, die der Gnade inhärent sind, die dem heiligen Franz von Assisi verliehen wurde: Er wurde von Christus berufen, seine Kirche wieder aufzurichten. Aus dieser Berufung ging das „neue, kleine und arme“ Volk hervor, das Jesus vom Vater „in dieser letzten Stunde“ erbeten hat, und das sich von denen unterscheidet, die ihm in seiner Demut und Armut vorausgingen (vgl. FF 1617).

Dieser Baum, der als „der erwählte Weinberg“ seine Zweige über die ganze Erde erstreckt (vgl. FF 494), offenbarte, bald nach seinem Erscheinen, die Neuheit des Evangeliums (vgl. FF 1212) und eine Fülle an

Zweigen, Blättern, Blüten und Früchten. Der Autor der Fioretti (vgl. FF 1889) ist erstaunt über diesen üppigen Baum, er betrachtet seine Ausbreitung, Schönheit, seinen Duft und seine Kraft und sagt, er verzichte darauf, dessen innovative und kreative Fähigkeit für die Zukunft zu erklären.

Vor sechzig Jahren, am 26. Dezember 1929, ist ein neuer Spross an diesem Baum entsprungen: „Die Kleine Franziskanische Familie“. Im Namen selbst, der von der Kirche approbiert wurde, zeigt diese neue Knospe den ganzen Geschmack der Ursprünge und die Attraktivität jener Tugenden, die wie klares Wasser aus den Wurzeln hervorströmen: die Armut, Demut, die gesuchte und gewünschte Kleinheit um der Liebe Christi willen, der sich für uns seiner Allmacht entäußert hat sowie sich klein und zum Diener gemacht hat.

14. Oktober 1990(aus dem Bericht am Internationalen Kongress der Ausbilder der Zeitlichprofessen)

Das Ziel der franziskanischen Ausbildung während der Zeit der zeitlichen Profess ist durch Art. 157 unserer Generalkonstitutionen geregelt: „In den Jahren der zeitlichen Profess wird die Ausbildung der Brüder vervollkommnet, damit sie das dem Orden eigene Leben erfüllter führen und seiner Sendung trefflicher nachkommen können; zugleich bereiten sie sich auf die Ablegung der ewigen Profess vor.“

Ich halte es für grundlegend wichtig, in klarer und deutlicher Weise das „Wesen“ der Ausbildung während der Zeit der zeitlichen Profess zu erkennen und zu verstehen, wie es in unseren Konstitutionen festgelegt ist.

Art. 157 der Konstitutionen behauptet, dass diese Zeit eine Zeit ist, in der die „formatio perficitur“, d.h. „die Ausbildung vervollkommnet wird“. Wir wissen aber, dass man nur das verbessern kann, was bereits begonnen wurde, und dass dies erreicht wird, wenn der Weg bereits eingeschlagen wurde. Mit anderen Worten, was vervollkommnet werden oder abgeschlossen werden muss, hat bereits mit dem Postulat und Noviziat begonnen. Deshalb müssen wir uns darauf besinnen, was wirklich die franziskanische Ausbildung in dieser Phase der zeitlichen Profess bedeutet.

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Diese Ausbildung ist keine allgemeine und undifferenzierte Ausbildung, im Sinne einer bloß kulturell-humanistischen Bildung, sondern in einer spezifischen und erstrangigen Weise hat sie den Sinn, für die Nachfolge Christi auszubilden gemäß jenem Lebensstil, den der hl. Franziskus von Assisi gelebt und vorgeschlagen hat.

Mehr als einer wird sich fragen, warum soll man so auf die franziskanische Ausbildung bestehen, die ja so selbstverständlich ist. Zu Recht, denn das, was offensichtlich erscheint, wird viele Male vergessen oder nicht ausreichend berücksichtigt, was sodann zu einem oberflächlichen und falschen Verständnis der franziskanischen Bildung führt.

11. März 1991(aus der Ratio Formationis Franciscanae)

In Übereinstimmung mit den Richtlinien der Generalkonstitutionen des Ordens der Minderbrüder und der Instruktion „Richtlinien für die Ausbildung in Ordensinstituten“, mit Zustimmung des Generaldefinitoriums vom 26. Februar 1991 und im Einklang mit den Generalstatuten (Art. 62 § 3) approbiere und veröffentliche ich kraft der mir von Amts wegen zustehenden Vollmacht mit vorliegendem Dekret die RATIO FORMATIONIS FRANCISCANAE als für den gesamten Orden verbindlich.

Außerdem bestimme ich, dass alle unsere Provinzen und betroffenen Entitäten, gemäß Art. 65 §§1-2 der Generalstatuten, eine eigene „Ratio Formationis“ erstellen, auf der Grundlage dieser neuen „Ratio Formationis Franciscanae“, indem die Einheit und Kontinuität zwischen der Anfangsausbildung und der Ständigen Weiterbildung gewahrt werden soll, mit den gebührenden Anpassungen an die verschiedenen Verhältnisse und Erfordernisse.

23. April 1991(aus dem Bericht am Generalkapitel 1991)

Nachdem ich als Generalminister das Ende dieses sechsjährigen Dienstes erreicht habe, möchte ich einen Bericht hinsichtlich der wichtigsten Aktivitäten der Generalleitung während derselben Zeit sowie auch

meine eignen Beobachtungen über den heutigen Zustand des Ordens darlegen. Ich teile meinen Bericht in drei Teile: Der erste Teil ist ein Rechenschaftsbericht darüber, wie das Generaldefinitorium jene Ziele angegangen ist, die es sich für dieses Sexennium gesetzt hat, um die Beschlüsse des letzten Generalkapitels umzusetzen. Der zweite Teil geht auf einige andere Projekte ein, die während des gleichen Zeitraums eingeleitet wurden. Der dritte Teil legt einige persönliche Überlegungen über die heutige Situation des Ordens dar, die aus meinen Besuchen der Brüder auf der ganzen Welt, vor allem in den Missionsgebieten, sowie durch meine Kontakte zu anderen Ordensoberen in Rom erwachsen sind.

2. Juli 1991(Der Orden und die Evangelisierung heute. Dokument des Generalkapitels in San Diego, USA)

1. Wir Minderbrüder, die sich zum Generalkapitel in San Diego (Kalifornien, USA) versammelt haben anlässlich des 500jährigen Jubiläums der Evangelisierung des amerikanischen Kontinents, sind davon überzeugt, dass das Evangelium und die Treue zum Charisma des heiligen Franziskus uns dazu ermutigen, als Verkünder des Evangeliums mit neuer Begeisterung prophetisch zu handeln und zu sprechen, gemäß unserer Beschaffenheit als Ordensleute in der Kirche.

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2. Kraft unserer eigenen Berufung sind wir eine evangelisierende Bruderschaft, die in die ganze Welt gesandt ist, wie der Sohn vom Vater in die Welt gesandt wurde (vgl. Joh 17,18), um einem Verkündigungsauftrag nachzukommen, im Auftrag und Namen der Kirche (vgl. die Botschaft von Papst Johannes Paul II. an das Generalkapitel 1991, Nr. 5), als Mindere und unter der Führung des Heiligen Geistes, damit das Reich Gottes gegenwärtig werde (vgl. Mk 1,15; GGKK 83-84), und damit wir bei seinem Aufbau zusammenarbeiten.

3. Wir sind überzeugt, dass unsere evangelisierende Berufung wesentlich prophetisch ist, wir verspüren die Dringlichkeit, Jesus Christus auf der ganzen Welt und in allen Kulturen zu verkünden sowie alles zu brandmarken, das sich dem Plan Gottes widersetzt. Unsere prophetische Berufung verlangt, dass die gute Nachricht in alle Bereiche der Menschheit gebracht wird, und dass die Menschheit sich durch deren erneuernde Kraft zu einer neuen Schöpfung verwandelt (vgl. 2 Kor 5,17).

4. Unsere evangelisierende Berufung wird in besonderer Weise zum Ausdruck gebracht, wenn die Brüder „auf göttliche Eingebung hin unter die Sarazenen oder andere Ungläubige gehen wollen“ (BR 12,1), um „das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus zu Völkern und Schichten zu bringen, in denen die frohe Botschaft noch niemals gehört worden ist, und solchen, die das Evangelium angenommen haben, bei der Gründung einer Ortskirche zu helfen.“ (GGKK 117,2)

5. Wir sind uns bewusst, dass der franziskanische Stil der Evangelisierung das Zeugnis der Bruderschaft erfordert, die Erfahrung Gottes in der Beschauung, die intellektuelle Vorbereitung und die Unterscheidung der „Zeichen der Zeit“.

Das Zeugnis der Bruderschaft: unsere originelle Art und Weise, das Evangelium zu verkünden

6. Wir erkennen an, dass der erste und wichtigste Weg der Evangelisierung die „wortlose Verkündigung des Gottesreiches“ (GGKK 89,1) ist, die von allen Brüdern gemeinsam geleistet wird, als „Pilger und Fremdlinge in dieser Welt“ (BR 6,2). Zu solch einem Zeugnis für das Evangelium ist die ganze Bruderschaft verpflichtet, ohne eine Unterscheidung zwischen Klerikern und Laien. Dieses Zeugnis stellt die Herausforderungen in ihre Mitte, nicht die Methoden, weder die Institutionen, noch die pastoralen Strukturen, sondern die evangelische Qualität unseres Lebens. „Wir sind durch die gleiche Regel, dieselbe Professformel, den gleichen Namen und dasselbe Kleid vereint“ (Ansprache von Kardinal J. Hamer am Generalkapitel, Nr. 6), wir Minderbrüder teilen dieselbe Verantwortung, das Evangelium zu verkünden, nicht nur durch das Wort, sondern auch mit dem gutem Beispiel, gemeinsam mit der ganzen franziskanischen Familie, d.h. mit den Schwestern des Zweiten Ordens, mit den Schwestern und Brüdern des Regulierten Dritten Ordens sowie mit der Franziskanischen Gemeinschaft und den franziskanischen Säkularinstituten (GGKK 55-63).

7. Unsere Erfahrung, die wir hier machen, mit Brüdern aus der ganzen Welt, hat uns erlaubt, tiefer die Universalität des Evangeliums zu verwirklichen. Die Überzeugung, eine Bruderschaft in Mission zu sein, drängt uns dazu, eine wechselseitige Beziehung zu allen Schwestern und Brüdern zu pflegen, und auch mit der ganzen Schöpfung. Schließlich ist diese universale Berufung ein integraler Bestandteil unseres franziskanischen Weges, das Evangelium in unserer Zeit zu verkünden.

TExTE VON FR. JOHN VAUGHNER SETZTE SICH FÜR DIE

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. Lorren Au Jr., The Orange County Register

(Dieser Artikel erschien zuerst in der Zeitschrift The Orange Count Register durch Gary A. Warner am 11. Juli 2011).

Ein in Santa Ana Geborener wartet geduldig in der Mission Santa Barbara auf die Nachricht eines Wunders, das von einem spanischen Missionar gewirkt wurde, der vor mehr als 200 Jahren starb: Ein Wunder, das den Vatikan zu überzeugen vermag, einen neuen Heiligen zu proklamieren.

John Vaughn, 82 Jahre alt, widmete die vergangenen 13 Jahre der Causa des Franziskaners Junipero Serra, einem Missionar aus dem 18. Jahrhundert. Dessen Heiligsprechung würde den „Apostel Kaliforniens“ auf der ganzen Welt bekannt machen.

„Er wäre ganz sicher ein Heiliger für die ganze Welt, nicht nur für Kalifornien“, sagte Vaughn.

Vaughn ist Vize-Postulator, eine Art Manager für die Heiligsprechungscausa von Junipero Serra. Interessant ist, dass nach Junipero Serra mehr Straßen, Schulen, Berge und Parkanlagen benannt sind als nach irgendeinem anderen Menschen aus Kalifornien. Seine Statue im U.S.-Kapitol repräsentiert Kalifornien.

In gewisser Weise schien alles im Leben von John Vaughn auf jene Aufgabe hinzustreben, die Heiligsprechung von Junipero Serra zu fördern.

John Vaughn wuchs in der Washington Street in Santa Ana auf und erinnert sich an die Arbeit in einem lokalen Markt, wo er Tortillas herstellte, um sie dann während des Zweiten Weltkriegs zu den Truppen zu versenden.

„Ich half auch bei der Herstellung der Tamales und auf diesem Weg habe ich viel Spanisch gelernt“, erzählte er.

Die Wahl einer klösterlichen Lebensform

Da er gefragt wurde, ob er sich noch daran erinnern könnte, als er das erste Mal die Geschichte von Junipero Serra gehört habe, schmunzelte Fr. Vaughn. „Wie jeder andere in Kalifornien“, sagte er, „lernst du in der Schule etwas über Junipero Serra und die Missionen. Dies geschieht auch heute noch.“

Aber die Geschichte, wie Junipero Serra die ersten 21 Missionsstationen in Kalifornien erbaut hat, ließ ihn nicht mehr los. Er war ein Ministrant und wollte an Picknicks an der Mission San Juan Capistrano teilnehmen, der einzigen noch bestehenden Kapelle, wo Junipero Serra die hl. Messe gefeiert hat.

„Wir fuhren beinahe jeden Tag auf jenen Straßen, die über dem alten El Camino Real gebaut wurden“, sagte Vaughn und zeigte den Weg, dem Junipero Serra gefolgt war, um die Missionen untereinander zu verbinden.

Nach der St. Josephs-Volksschule und Willard Junior-High School fand sich Vaughn zum einfachen Leben des hl. Franz von Assisi hingezogen. Er setzte darauf jene Schritte, die zu seinem Eintritt in den Franziskanerorden im Jahr 1955 geführt haben.

Vaughn hat in Kalifornien und Mexiko gelebt, gelehrt und gebetet und später 14 Jahre in Rom gearbeitet. Von 1979 bis 1991 war Vaughn Generalminister des Franziskanerordens, also der höchste Obere. Für sein Ordensleben schloss sich im Jahr 1998 ein Kreis, als er die Aufgabe der Postulation in der Causa von Junipero Serra übernahm, dieser so wichtigen Gestalt für seine Kindheit.

Vollständiger Artikel: http://www.ocregister.com/articles/serra-307755-vaughn-miracle.html

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BegräbnisanspracheVon William Short OFM

(Kurzfassung. Der vollständige Text erscheint in der nächsten Ausgabe von Acta Ordinis)

Der Herr schenke euch Frieden!Mit diesen Worten soll, so haben wir es stets gehört,

der hl. Franz von Assisi seine Predigten eingeleitet haben. Wünschen wir uns heute gegenseitig, dass wir an diesem Ort den Frieden des Herrn erfahren. Beten wir auch, dass unser Mitbruder, Onkel, Freund, Mentor und Novizenmeister Pater John Vaughn denselben Frieden erfahren möge: Möge er in der friedvollen Liebe des Herrn ruhen!

Als ich von unserem Provinzialminister Fr. David benachrichtigt wurde, dass Fr. John, mein Novizenmeister und Freund, zu Gott heimgegangen war, war ich weder schockiert noch beängstigt, noch empfand ich eine große Traurigkeit. Vielmehr verspürte ich ein ruhiges, sanftes Loslassen, womit auch ein gewisser Stachel keltischer Melancholie einherging, die Fr. John sehr gut kannte. Wir hatten im vergangenen August ausführlich über das Verlassen und Loslassen gesprochen. Und ich wusste, dass Fr. John diese Wirklichkeit geradlinig, heiter und furchtlos angehen würde. Ich glaube, wir beide wussten damals, dass wir uns nun das letzte Mal „Auf Wiedersehen“ sagten. [...]

Unser Mitbruder John war ein großartiger Mensch, ein wunderbarer Freund, ein inspirierender Franziskaner, eine Gestalt von großer Würde und berührender Demut. Seine Leistungen waren viele, und er ging sehr bescheiden damit um. Mit seinem ganzen Leben brachte er zum Ausdruck, was es bedeutet, die Füße anderer zu waschen. [...]

Am Vorabend des Pfingstfestes wählten die Teilnehmer des Generalkapitels Fr. John zum

Generalminister des Ordens, zur großen Überraschung vieler, auch von ihm selbst! Ich versah den Dienst als Übersetzer und er fragte mich am selben Abend, ob ich sein persönlicher Sekretär werden möchte. Ich sagte ihm: „Ich weiß nicht, was zu einem Sekretär des Generalministers gehört!“ Und er erwiderte: „Und ich weiß auch nicht, was einen Generalminister ausmacht.“ Natürlich musste ich zustimmen, und bald unterstützten uns auch andere Brüder, die Fr. John in seinem Dienst halfen: Raymond Bucher, Bob Brady und später Tomás Zavaleta sowie seine persönlichen Mitarbeiter Cristoforo Tomatis und Peter Williams.

Fr. John bewegte als 116. Nachfolger des hl. Franziskus in der Ordensleitung den Orden in ganz neue Richtungen. Er besuchte, manchmal sogar auf heimliche Weise, die Brüder, die noch unter den totalitären Regierungen in Osteuropa zu leiden hatten. Er vernahm auch die dringenden Forderungen nach einer erweiterten franziskanischen Präsenz in Afrika und Asien.[...]

Es gibt ein berühmtes Gleichnis, das vom hl. Franziskus unter dem Titel „Vollkommene Freude“ erzählt wird: In einer dunklen und stürmischen Winternacht macht Franziskus seinem Gefährten Br. Leo deutlich, dass sie weit weg von der Tür ihres Hauses, der Portiunkula in der Ebene unterhalb von Assisi, seien. Beinahe dasselbe passierte diesem kalifornischen Nachfolger des hl. Franziskus.

Fr. Chris Tomatis und Fr. John reisten gemeinsam von Norditalien nach Rom und während dieser Winternacht kamen sie in die Nähe von Bologna, als ein unerwarteter Schneesturm die Hauptstraße, auf der sie unterwegs waren, unpassierbar machte. Sie fuhren in die Stadt und Fr. Chris schaffte es gerade noch, das Haus der Brüder in dieser dunklen und verschneiten Nacht ausfindig zu machen. Beide trugen

BEGRÄBNIS

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weltliche Kleidung, kämpften sich durch den Sturm bis zur Klostertür und klingelten. Nach einer langen Wartezeit erstrahlte endlich über der Tür ein kleines Licht, und ein Bruder öffnete die Tür. Fr. Cristoforo wollte mitteilen, dass er den Generalminister hierher gebracht hatte. Aber Fr. John bestand darauf, dass er nur sagen sollte, sie seien Brüder aus Rom und könnten aufgrund des Sturms nicht mehr heimfahren. Der Bruder fragte: „Was machst du in Rom?“ Fr. John antwortete, vielleicht mit einem gewissen Funkeln in seinen Augen: „Oh, wir machen Büroarbeit in der Kurie.“ Noch mit misstrauischem Blick ließ der Bruder sie herein und sagte: „Ich nehme an, dass ihr etwas essen möchtet.“ Als sie mit Ja antworteten, führte er sie in die Küche und begann Brot und Käse aufzutragen, sagte dann aber, dass er den Guardian informieren müsse. Kurze Zeit später, spät in der Nacht, kam der Guardian in das Refektorium, als die beiden Gäste gerade dabei waren, ihre sparsame Mahlzeit einzunehmen. Dann kam ein Bruder nach dem anderen herbei, aufgeweckt vom Knarren der Türen, die geöffnet und geschlossen wurden. Als der Guardian die beiden Gäste fragte, was für eine Arbeit sie machten, bemerkte einer der Brüder, dass der Mann, der am Tisch saß, dem Foto glich, das im Refektorium hing. Mit einem schnellen Nicken zum Guardian und einem Fingerzeig zum Bild an der Wand war das Rätsel gelöst: Die beiden Gäste waren der Generalminister und sein Sekretär. Mit dem Küssen der Hände und dem Gruß „Reverendissimo“ verwandelte sich sogleich auch das schmale Abendbrot: Wasser

wurde aufgesetzt, um die Nudeln zu kochen, eine Flasche guten Weins aus dem Keller geholt, sehr zur Freude von Fr. Cristoforo, der dachte, so hätte sich ja gleich gehört. Fr. Johns Kommentar darauf: „Cristoforo, bedenke nur, dass die Brüder uns erlaubten, ins Kloster hereinzukommen, sowie uns Essen reichten und einen Platz zum Schlafen anboten, noch bevor sie wussten, wer wir waren.“ [...]

Als ich mich fragte, wie man einen angemessenen Abschluss zu diesen Ausführungen finden könnte, erhielt ich heute Morgen eine E-Mail von Fr. Romain Mailleux aus Brüssel, dem ehemaligen Generalvikar und Freund von Fr. John. Er übermittelte seine Beileidsbekundung zusammen mit einer Abschrift jener beredten Abschiedsworte, die er am Generalkapitel 1991 gehalten hatte, als Fr. John aus seinem Amt schied. Mögen die Worte von Fr. Romain auch heute als passende Abschiedsworte dienen:

„Lieber Bruder Minister, du bist für uns der vollständige Minderbrüder, nach dem Bild des heiligen Franziskus. Und du ermutigst uns, das zu werden, weil du stets an jeden einzelnen von uns geglaubt hast. So sammelst du in dir die Tugenden aller Ordensbrüder, und dein Gesicht strahlt mit der Schönheit, die du bei anderen entdeckst und hervorrufst. Der heilige Franziskus muss stolz auf dich sein, wie wir es alle sind. Vielen Dank dafür, dass du bei uns bist und für uns da bist, sowohl gestern und heute, als auch heute und morgen. Möge der Herr dich segnen und behüten, danke, Bruder John!“

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PrESOrtEd StAndArd

U.S. POStAGE PAIdPErMIt nO. 123

Grazie caro

Fr. Giaco

mo Bini, OF

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1938-201

4

Grazie

Herzlichen Dank Fr. John Vaughn, OFM

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ick Tandy, OFM