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Vom blockierten zum regiertenBruchköbel
Von Dirk Vogel
Bruchköbel steht vor der Entscheidung: Will es eine „Schlafstadt“ oder eine moderne
Kleinstadt sein? Eine Schlafstadt hieße, eine Verwaltung zu führen, die das
Mindestmaß an gesetzlichen Leistungen möglichst minimal, passiv und billig anbietet
und ansonsten auf das durchaus reichhaltige Angebot in unserer Umgebung zu
verweisen – dieser Weg ist nicht meiner.
Eine Kleinstadt dagegen setzt auf eine selbstbewusste, eigenständige Rolle im
Rhein-Main Gebiet. Diese Strategie ist meine und ich nenne sie „Bruchköbel 2026“.
Damit mache ich auch klar, dass ich an dem Leitbildprozess „Bruchköbel 2025“ aus
dem Jahr 2003 ansetze und den „einen Schritt“ weiter ab nächstes Jahr als
Bürgermeister gehen möchte.
Dabei ist wichtig zu wissen, wo wir stehen, damit wir man wissen, wohin wir gehen
wollen. Deswegen werde ich anhand von vier Zustandsbeschreibungen („blockiertes
Bruchköbel“, „beliebiges Bruchköbel“, „defizitäres Bruchköbel“ und „alterndes
Bruchköbel“) meine Vorschläge für unsere Stadt im Wahlkampf vorstellen, damit wir
zum regierten, besonderem, generationengerechten und dynamischen Bruchköbel
werden. Hiermit wird unsere Stadt am Ende des Jahres klarer in eine Richtung
blicken, als das bisher der Fall ist.
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In Berlin ist manches einfacher: Regieren im Bund
Wenn wir als Stadt in eine Richtung marschieren wollen, müssen wir erst mal
sicherstellen, dass wir überhaupt in eine Richtung marschieren können. Zu jeder
Strategie gehört, dass man sie umsetzen kann. Um analysieren zu können, warum
das gerade für unsere Stadt so schwierig ist, lohnt sich der Blick in unsere
Hauptstadt Berlin und wie dort Politik gemacht wird.
Im Bundestag ist alles etwas einfacher. Wir wählen beispielsweise am 22.
September diesen Jahres, welche Parteien in den Bundestag mit welcher Stärke
kommen. Aus deren Mitte wird dann der Regierungschef, die oder der
Bundeskanzler, gewählt. Nachdem aber eine Partei in der Regel nicht über die
absolute Mehrheit verfügt, suchen sie sich politische Partner. Wenn diese sich
gefunden und eine Mehrheit im Bundestag bilden, nennt man das Koalition. Die
Abstimmungen finden dementsprechend im Vorfeld statt. Der Regierungschef kann
sich relativ sicher sein, dass seine Vorschläge im Parlament verabschiedet werden.
So einfach geht das im deutschen Bundestag.
Schwieriger ist es in den Städten in Hessen. Dort wählen wir zeitversetzt das
Parlament der Stadt, die Stadtverordnetenversammlung, und den Bürgermeister. Der
Bürgermeister wird direkt gewählt. Das heißt, der gewählte Bürgermeister muss mit
dem Parlament zurechtkommen, das er vorfindet – und umgekehrt.
„Bruchköbeler Verhältnisse“: Wie alles begann und was das heute
für unsere Stadt bedeutetIn Bruchköbel haben die Bürger zuletzt 2007 bestimmt, wer der Bürgermeister sein
soll; im Jahr 2011, wie sich das Stadtparlament zusammensetzt. Die
Bürgermeisterwahl 2007 ging hessenweit in die Medien ein, als der Amtsinhaber und
der Herausforderer in derselben Partei waren. Was war geschehen? Der damalige
Amtsinhaber Roth hatte zuvor die Mehrheit in seiner Partei für die erneute
Kandidatur bekommen. Herr Maibach stellte sich dem innerparteilichen Wettbewerb
nicht und trat stattdessen direkt gegen Herrn Roth 2007 in der Bürgermeisterwahl an
– und gewann in der Stichwahl.
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Jenseits einer Bewertung, ob das unbedingt „fair“ ist, gegen den Kandidaten der
eigenen Partei anzutreten, so hat diese Entscheidung nicht nur persönliche, sondern
auch politische Konsequenzen gehabt. Viele wollten und konnten nicht mittragen,
dass die demokratische Entscheidung ihrer Partei nicht akzeptiert wird, traten aus
der CDU aus und gründeten 2008 eine freie Wählervereinigung, den Bruchköbeler
BürgerBund. Damit wurde die CDU, die über Jahre hinweg in Bruchköbel regiert hat,
gespalten. Diese, aus meiner Sicht absehbare, Entwicklung hat Herr Maibach für
sein persönliches Ziel, Bürgermeister zu werden, billigend in Kauf genommen.
Die Wahl eines neuen Ersten Stadtrates der CDU scheiterte im Herbst 2005, weil
Maibach in fraktionsinterner Vorabstimmung zwar keine Mehrheit fand, aber dennoch
kandidieren wollte. Die hiermit verbundenen internen und vertraulichen
Auseinandersetzungen gelangten teilweise in die Öffentlichkeit. Die CDU verlor bei
der kommenden Kommunalwahl im Frühjahr 2006 ihre absolute Mehrheit. In Folge
bildete sich eine Koalition zwischen CDU und Grünen, die zusammen damals über
eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung verfügte.
Herrn Ringel hat man im September 2006 zum Stadtrat gewählt und eine schwarz-
grüne Regierung begonnen. Damit verfügte die Regierung auch über eine Mehrheit
im Parlament. Als es dann 2012 darum ging, Herrn Ringel wiederzuwählen, ist es
besonders spannend geworden. Es ging um die Wiederwahl Uwe Ringels, die in
einem „Wahldesaster“ (BRK-Kurier, 2.2.2012) endete: Nachdem Herr Maibach am
ersten Stadtrat „auch fachlich nichts auszusetzen“ (FR, 26.1.2012) hatte und für eine
Wiederwahl warb und schwarz-grün über eine rechnerische Mehrheit verfügte, gab
es für ihn nur 18 Stimmen. Auch ein trotziges „Jetzt erst recht“ (HA, 26.1.2012) vom
amtierenden Bürgermeister und eine sich in der CDU-Fraktion anschließende
„peinliche Einzelbefragung“ (BRK-Kurier, 23.2.2013) halfen nichts – der Stadtrat der
Koalition bekam keine Mehrheit. Er wurde auch im zweiten Anlauf nicht
wiedergewählt. Stattdessen stimmten nun die CDU und Herr Maibach einem SPD-
Antrag zu und strichen die Stelle von Herrn Ringel, dem Vertreter des „grünen“ Teils
in der schwarz-grünen Koalition, ersatzlos. Aus finanzpolitischer Sicht war es richtig,
dem SPD-Antrag zu folgen, da Bruchköbel defizitär ist und sich im Moment einen
hauptamtlichen Ersten Stadtrat nicht leisten kann. Politisch blieben die Ereignisse
nicht folgenlos. Danach traten zwei Parlamentarier aus der CDU aus. Die Mehrheit
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im Parlament war dahin. Heute sieht die Sitzverteilung folgendermaßen aus:
Nicht alles kann man Herrn Maibach anlasten – schließlich ist ein Bürgermeister kein
Supermann. Dass die alte Volkspartei CDU in Bruchköbel aber nicht mehr
regierungsfähig ist, nimmt ihren Anfang in der Kandidatur Maibachs 2007 und endet
mit Ringels Tätigkeit als Stadtrat. Deswegen kann man zu keinem anderen Schluss
kommen: Herr Maibach hat erst seine Partei, dann seine Fraktion und schließlich
seine Koalition gespalten. Das sind die Bruchköbeler Verhältnisse 2013, die dazu
führen, dass diese Stadt keine handlungsfähige Regierung besitzt, wie es in einer
Bundes-, Landesregierung und in anderen Städten üblich und notwendig ist.
Stattdessen will die CDU lernen, mit wechselnden Mehrheiten umzugehen und eine
gute Zusammenarbeit mit den Grünen pflegen. Ernsthafte, formale
Koalitionsgespräche zur Gewinnung eines neuen Partners durch Herrn Maibach sind
mir nicht bekannt. Sie hätten aber umgehend geführt werden müssen, wenn man an
einer handlungsfähigen Regierung für unser Bruchköbel interessiert gewesen wäre.
Ich fürchte, einen solch desolaten Zustand einer Stadtregierung können wir uns nicht
leisten.
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Bürgerbeteiligung: Turn- oder Hemmschuh für Bruchköbel?Der neueste Trend der Kommunalpolitik lautet „Bürgerbeteiligung“. Dahinter verbirgt
sich der Gedanke, dass man das Wissen der Bürger bei den Entscheidungen
berücksichtigen sollte, sozusagen die Bürger als Experten. Dagegen ist prinzipiell
nichts zu sagen, wenn man diese Form gezielt und nicht wahllos anwendet. Jedoch
muss man vor jeder Einbindung festlegen, in welcher Form man die Bürger
einbinden will. Ansonsten produziert man nur Enttäuschungen. Denn
Bürgerbeteiligung ist nicht gleich Bürgerbeteiligung: Die Bandbreite reicht von der
reinen Information, über die Diskussion, geht von der Mitarbeit bis zur Entscheidung.
Das letztere, eine Entscheidungsbefugnis, zu suggerieren, kann allerdings nie
jemand ernsthaft garantieren, denn das ist klar gesetzlich geregelt: Es sind immer
noch Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung oder die Bürger, die sich für
diese Aufgaben aufstellen haben lassen und die durch eine demokratischen Wahl
hierzu bestimmt wurden. Diese Menschen haben meinen größten Respekt für die
Zeit, die sie uneigennützig über Jahre hinweg in vielen Sitzungen ehrenamtlich für
die Demokratie ableisten. Sie sind die Stütze unserer Demokratie und werden
manchmal behandelt, als wenn sie Profipolitiker mit hohem Gehalt wären. Das ist
nicht immer fair.
Deswegen bleibt mein Plädoyer: Politisches Engagement sollte auch in Bruchköbel
zuerst in demokratischen Parteien oder Wählergemeinschaften auf Dauer stattfinden.
Dort kann man etwas bewegen. Dort können sich die vielfältigen Meinungen einer
Stadt bündeln. Umso mehr Menschen mitmachen, umso besser für unsere
Demokratie in Bruchköbel. Allerdings ist das kein frommer Wunsch, sondern
rechtliche Wirklichkeit. Denn so sieht es unser Grundgesetz und die hessische
Gemeindeordnung vor.
Es ist also eine Aufgabe aller demokratischen Parteien in Bruchköbel, den Bürgern
Möglichkeiten zu bieten, mitzumachen – dazu gehört eine offene und
vertrauensvolles Miteinander, familienfreundliche Sitzungstermine und –dauer, sowie
Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Menschen mit umfangreichen
beruflichen Verpflichtungen. Mehr Vielfalt würde allen Parteien in Bruchköbel, und
damit der Stadt insgesamt, gut tun.
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Ursache für die exzessive „Bürgerbeteiligung“ ist die mangelnde Mehrheit der
Stadtregierung im Parlament. Bei der Umsetzung der Bürgerbeteiligung in
Bruchköbel sind wir genau in die Falle getappt, die ich zuvor skizziert habe:
· Da werden 17.000 Bürger mittels Fragebogen befragt, was sie sich für die
Zukunft vorstellen können.
· Da gibt es eine Stadtmarketing GmbH, die mit der Politik, der Verwaltung und
den Bürgerinnen und Bürgern die Entwicklung der Stadt koordinieren will.
· Da gibt es eine interfraktionelle Sitzung, die Ideen, Anregungen und
Vorschläge der Fraktionen zur Stadtentwicklung sammelt.
· Da vergibt Herr Maibach an die Arbeitsgemeinschaft Stadtmarketing den
Auftrag, ein Konzept für die Zukunft der Stadt zu erstellen.
Und nun? Auf welchen Märkten agiert Bruchköbel und steht mit wem wie im
Wettbewerb? Was will man machen? Was lehnt man ab, was befürwortet man? Auf
all diese Fragen gibt allein das Aufsetzen mehrerer Prozesses an vielen Orten keine
Antwort. Stattdessen begrüßt Herr Maibach als Bürgermeister die Veranstaltung zur
„Neuen Mitte“ und ein von der Stadt bezahlter Honorarprofessor erklärt, warum das
Rathaus am besten verkauft werden soll. Die im Rahmen der Bürgerbeteiligung
anberaumte Bürgerversammlung muss der Bürgermeister dann laut Hanauer
Anzeiger abbrechen – das absehbare Scheitern des fehlerhaft eingesetzten
Instruments „Bürgerbeteiligung“. Denn Herr Maibach ist nicht mit dem Ziel
angetreten, das Rathaus zu verkaufen. Hierzu gab es keinerlei Aussage im
Wahlprogramm. Sich dann während der Wahlperiode die fehlende Legitimität per
Bürgerbeteiligung zu holen, ist schwierig. Deswegen muss in Wahlkämpfen klar
gesagt werden, welcher Kandidat was machen will, gerade bei Projekten, die
absehbar sind. Wer dann gewählt wird, kann mit seiner Mehrheit seine Vorstellungen
durchsetzen. Am besten gibt es unterschiedliche Forderungen der Kandidaten oder
der Parteien. Dann können die Bürger auswählen aus dem politischen Angebot und
demokratisch das wählen, was sie überzeugt hat. Dann ist Kommunalpolitik
spannend und lohnt sich. Der Nebeneffekt wird eine hohe Wahlbeteiligung sein, die
wir als Stadt brauchen.
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Ansonsten drehen wir uns als Stadt im Kreis, bei der wir vor lauter Koordination und
Einbindung noch nicht einmal wissen, ob wir mit Bus, Bahn, Auto oder Flugzeug
unsere Reise antreten – geschweige denn, wohin es gehen soll. Deswegen kann
Einbindung ein Turnschuh sein, wenn sie gezielt vonstatten geht. Sie wird zum
Hemmschuh, wenn man keine Vorgaben macht und eine zufällig zustande
kommende Versammlung politische Prioritäten setzen lassen will.
Vier Punkte gegen den Verdruss: Wie wir zu einem regierbaren und
regierten Bruchköbel kommen
1. Wir brauchen eine regierungsfähige Koalition in der Stadt: Es muss
erkennbar sein, wer regiert und wer in der Opposition ist. Hierzu bedarf es
zeitlich begrenzte Bündnisse von Parteien oder Wählervereinigungen in Form
von Koalitionen, die einen Bürgermeister stützen und über eine einfache
Mehrheit im Parlament verfügen. Nach dem Ende solcher Koalitionen oder
Veränderungen der Sitze durch Kommunal- oder Bürgermeisterwahlen muss
es zu politischen Gesprächen mit Ergebnissen kommen, wer mit wem
zukünftig zusammenarbeitet. Nur so können eine Richtung, eine Ordnung und
eine Stadtentwicklung für Bruchköbel entstehen. Diese
Kompromissbereitschaft muss im Sinne der Demokratie vor Ort allen
demokratischen Parteien abverlangt werden. Deswegen werde ich als
Bürgermeister von Beginn an eine Koalition mit Mehrheit im Parlament
anstreben, um regieren zu können.
2. Wir müssen die Bürger gezielter einbinden: Bürger und ehrenamtliche
Politiker mit Detailplänen von in Auftrag gegebenen Gutachten zu
konfrontieren, schafft mehr Verwirrung, als dass es die Stadt voranbringt.
Bürger sollen sich politisch in erster Linie in Parteien oder
Wählergemeinschaften sich engagieren und hier ihre Meinung einbringen –
am besten anstreben, Mitglieder des Stadtparlaments zu werden. In der Tat
müssen die Organisationen sich hierzu ändern, um die Menschen mit
politischem Engagement anzusprechen. Komplexe Probleme, die vor allem
Kompromisse benötigen, kann man nicht in Bürgerversammlungen oder
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Bürgerworkshops klären und schon gar nicht entscheiden. Hierzu gibt es das
Parlament. Deswegen werde ich als Bürgermeister das Instrument
„Bürgerbeteiligung“ weitaus gezielter einsetzen und besser vorbereiten, als
das bisher der Fall war. Eine Bürgerbeteiligung mit Workshops, ohne
vorherige Klärung von Kompetenzen und Zielvorgabe, wie es sie bei der
neuen Mitte gegeben hat, lehne ich ab. Die Verwaltung muss immer fachlich
begleitend eng eingebunden sein und es muss von Beginn an geklärt sein,
welche Rollen die zuständigen Gremien im Verfahren haben.
3. Wir brauchen noch mehr substanzielle Berichterstattung über
Bruchköbeler Stadtpolitik: Die Demokratie lebt davon, dass Medien über
Politik und Politiker berichten und bewerten. Aus diesen vielfältigen
Meinungen kann sich der Leser dann informieren und sich selbst eine
Meinung bilden. Soweit die Theorie. Die Praxis in Bruchköbel sieht anders
aus. Der Hanauer Anzeiger berichtet meist in Form von Pressemitteilungen
der Parteien und bewertet leider nicht mehr so viel wie früher. Die Frankfurter
Rundschau berichtet auch nur punktuell über Bruchköbeler Politik, die FAZ
beinahe gar nicht. Der Bruchköbeler Kurier ist fast die einzige Zeitung, die, mit
einem sehr fähigen Redakteur, über die Bruchköbeler Politik nicht nur
berichtet, sondern diese auch kommentiert. Demokratie braucht vielfältige
Diskussion, unabhängig von der Farbe der Partei. Deswegen werde ich als
Bürgermeister mit Vertretern aller Parteien mit den regionalen
Medienvertretern und Verlagsmanagern Gespräche führen, wie unter den
Bedingungen der wirtschaftlich ausgerichteten Medien trotzdem ein verstärkte
Berichterstattung und Kommentierung der Bruchköbeler Stadtpolitik möglich
sein könnte. Die Initiative sollte überparteilich erfolgen und federführend vom
Präsidium getragen werden.
4. Wir brauchen mehr politische Führung in dieser Stadt: Führung im Jahr
2013 heißt nicht immer vorgeben, was zu tun ist. Führung heißt bei
chronischen Problemen, die entscheidenden Fragen, die nicht einfach zu
lösen sind, zu erkennen und den Problemlösungsdruck aufrecht zu erhalten,
zu begleiten und für Resultate zu sorgen. Das heißt aber auch, ohne
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Ansehung von Person oder Parteizugehörigkeit, kompetente Diskussionen
unter Fachleuten und Entscheidungsträgern zu initiieren und nicht nur zu
moderieren, sondern sachlich und fachlich mit zu gestalten. Hierzu gehört das
Bemühen, tragbare Kompromisse zu fördern. Führung heißt bei akuten
Problemen, Vorstellungen zu entwickeln und für diese zu werben.
Wahlkämpfe sind die richtigen Zeitpunkte, um sich mit klaren Vorschlägen die
Legitimität zu holen, um bestimmte Maßnahmen auch umzusetzen. Deswegen
werde ich als Bürgermeister chronische Probleme, die nicht sofort von einer
Stadt zu lösen sind, offen ansprechen und Diskussionen nicht nur moderieren
lassen, sondern führen. Bei drängenden, akuten Problem, die man direkt als
Stadt lösen kann, werde ich nicht passiv abwarten, sondern meine
Vorstellungen kundtun und Mehrheiten in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft
suchen.