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Vom Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) zu Learning Outcomes (LO) eines Studiengangs ******* Workshop zu Learning Outcomes und Kompetenzorientierung an der Universität Oldenburg 19. Oktober 2007 Fredy Sidler, Generalsekretär KFH (Schweiz)

Vom Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) zu Learning Outcomes (LO) eines Studiengangs ******* Workshop zu Learning Outcomes und Kompetenzorientierung

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Vom Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR)zu Learning Outcomes (LO)

eines Studiengangs*******

Workshop zu Learning Outcomes und Kompetenzorientierung an der Universität Oldenburg

19. Oktober 2007

Fredy Sidler, Generalsekretär KFH (Schweiz)

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Was ich zu Beginn unbedingt gesagt haben möchte…

• Es gibt zu diesem schwierigen Thema („Von NQR zu LO“)

– weder ein Rezeptbuch noch eine Gebrauchsanweisung oder eine forschungsgestützte Lösung

– sondern lediglich einige Informationen und Ueberlegungen zu vermitteln.

• Bologna brachte – im Unterschied zu dem, was immer wieder zu hören ist – keinen Paradigmenwechsel von input- zu outcome-orientierten Studiengängen. Die Orientierung an Lernzielen ist eine alte Forderung und Realität. Mit Bologna wird sie lediglich zur allgemeinen Maxime erhoben.

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Uebersicht

1. Im Anfang waren die Dublin Descriptors…

2. … gleich darauf folgten die 46 nationalen Bildungsminister Europas

3. Was ist ein Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR)?

4. Wozu ein NQR?

5. Zwei übergreifende Qualifikationsrahmen in Europa

6. Der deutsche NQR im Vergleich (nur schriftliche Unterlage)

7. Konkretisierung des NQR 1. Schritt: Kompetenzprofile je Fachbereich

8. Konkretisierung des NQR 2. Schritt: Von Kompetenzprofilen je Fachbereich zu Learning Outcomes je Studiengang

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1. Im Anfang waren die Dublin Descriptors…

a. „Bologna“: Spätestens ab 2001 (Prag) Akzentsetzung auf Learning Outcomes

b. Die „Dublin Descriptors“ (DD) produzierten das „Ur-Gen“ für einen übergreifenden Qualifikationsrahmen (QR) im EHR (EHEA)*:

– Erster Versuch, generische Kompetenzen für die beiden ersten Hochschulstufen im EHR zu definieren

– Erarbeitung: Informelle Arbeitsgruppe „Joint Quality Initiative“ 2000 - 2002

– DD wurden an der EUA-Convention vom 29.-31 Mai 2003 in Graz zur Anwendung empfohlen.

____________

* EHR = EHEA:

Europäischer Hochschulraum = European Higher Education Area

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Die Dublin Descriptors(die Untertitel und Unterstreichungen stammen von mir)

Bachelorstufe

Bachelor-Titel werden verliehen an Studierende, die

Masterstufe

Master-Titel werden verliehen an Studierende, die

Wissen und Verstehen

• Wissen und Verstehen in einem Fachgebiet nachgewiesen haben, das auf der allgemeinen höheren Schulbildung aufbaut und über diese hinaus geht, und sich im Allgemeinen auf einem Niveau befindet, das auf wissenschaftlichen Lehrbüchern basiert, aber auch teilweise aus den Erkenntnissen der aktuellen wissenschaftlichen Debatten im jeweiligen Fachgebiet bezogen wird;

Wissen und Verstehen

• Wissen und Verstehen bewiesen haben, die typischer Weise auf einem Bachelor-Niveau aufbauen, dieses übersteigen, erweitern und/oder verstärken und die die Grundlage oder die Gelegenheit bilden für Kreativität und Originalität zur Entwicklung und/oder Anwendung von Ideen – oft in einem Forschungs-Zusammenhang;

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Anwendung von Wissen und Verstehen (Können)

• ihr Wissen und ihr Verstehen auf eine Weise anwenden können, die ein professionelles Angehen ihrer Arbeit oder ihrer Tätigkeit belegt, und die ihre Kompetenzen bewiesen haben durch Erarbeiten und Weiterentwickeln von Argumenten und von Problem-lösungen in ihrem Studiengebiet;

Anwendung von Wissen und Verstehen (Können)

• die ihr Wissen und Verstehen und ihre Problemlösungsstrategien in neuen oder ungewohnten Umgebungen in einem breiteren (oder interdisziplinären) Kontext bezogen auf ihr Fachgebiet anwenden können;

Urteilen

• die Fähigkeit zum Sammeln und Interpretieren von relevanten Daten – üblicherweise innerhalb ihres Studiengebiets – haben, die Urteile erlauben, welche Ueberlegungen zu relevanten sozialen, wissenschaftlichen und ethischen Themen einschliessen;

Urteilen

• die Fähigkeit haben, Wissen einzuordnen, Komplexität zu meistern und Urteile auch im Rahmen unvollständiger oder begrenzter Information zu fällen – dies unter Berücksichtigung der sozialen und ethischen Verantwortung, die mit der Anwendung ihrer Kenntnisse und ihrer Bewertungen verbunden sind;

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Kommunikative Fähigkeiten

• Informationen, Ideen, Probleme und Lösungen an Experten und Laien kommunizieren können;

Kommunikative Fähigkeiten

• ihre Schlussfolgerungen, ihr Wissen und ihre rational begründeten Thesen an Experten und Laien klar und unzweideutig kommunizieren können;

Selbstlernfähigkeit

• die Lernstrategien entwickelt haben, die für eine Fortsetzung der Studientätigkeit auf höherem Niveau mit einem hohen Grad an Selbstständigkeit notwendig sind.

Selbstlernfähigkeit

• die über Lernstrategien verfügen, die ihnen ermöglichen, ihr Studium größtenteils selbstbestimmt und autonom fortzusetzen.

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2. … gleich darauf folgten die 46 nationalen Bildungsminister Europas (Auszüge aus den Abschluss-Communiqués)

• Prag 2001:„Die weltweit leichte Verständlichkeit und Vergleichbarkeit europäischer Hochschulabschlüsse sollte durch die Entwicklung eines gemeinsamen Qualifikationsrahmens … erhöht werden.“

• Berlin 2003:– „… ob und wie Kurzstudiengänge* mit dem ersten Studienzyklus des

Qualifikationsrahmens … verbunden werden können.“– „…rufen alle, die mit der Arbeit an Qualifikationsrahmen … befasst sind, dazu auf, das

breite Spektrum flexibler Studienverläufe, -möglichkeiten und –techniken zu berücksichtigen.“ Lebenslanges Lernen

_________

* Kurzstudiengänge = ISCDE-Stufe 5B (International Standard Classification of Education der UNESCO): Meisterprüfungen, Höhere Fachschulen, Akademien (?) etc. auf Tertiärstufe, aber nicht im Hochschulbereich

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• Bergen 2005:

– „Wir beschliessen den übergreifenden Qualifikationsrahmen im EHR, der

eine dreistufige Struktur hat (einschliesslich der Möglichkeit kürzerer Studienprogramme in Verbindung mit der ersten Stufe),

allgemeine Deskriptoren für jede Stufe, basierend auf den Lernergebnissen und Kompetenzen sowie Angaben zu Studienleistungen in der ersten und zweiten Stufe

beinhaltet.“

- „Wir verpflichten uns, bis 2010 Nationale Qualifikationsrahmen (NQR) zu erarbeiten, die mit dem übergreifenden Qualifikationsrahmen im EHR kompatibel sind, und 2007 mit der Arbeit daran zu beginnen.“

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Bergen 2005 (Fortsetzung):

- „… sicherzustellen, dass sich der übergreifende Rahmen des EHR und der vorgeschlagene breitere ‚Qualifikationsrahmen Lebenslanges Lernen‘, der allg. Bildung und berufliche Bildung umfasst, …ergänzen.“

- „Wir sehen die Entwicklung nationaler und europäischer Qualifikationsrahmen als eine Möglichkeit, das lebenslange Lernen stärker in den Hochschulen zu verankern.“

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• London 2007:

– „ … und NQR sind Voraussetzungen für die Mobilität und die Gewährleistung der anhaltenden Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des EHR.“

– „Sie sollen ferner die Hochschulen dabei unterstützen, Module und Studiengänge auf der Grundlage von Lernergebnissen und Leistungspunkten zu entwickeln und die Anerkennung der Abschlüsse sowie aller Formen der Vorbildung zu verbessern.“

– Erneute Verpflichtung, bis 2010 ohne Einschränkung NQR einzuführen;

– Die NQR sollen auch mit dem Vorschlag der EU-Kommission zu einem Europäischen Qualifikationsrahmen übereinstimmen.

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3. Was ist ein Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR)?

NQR* = Beschreibung eines nationalen Bildungssystems mit generisch formulierten Qualifikationen über alle Bildungsstufen.

Elemente eines NQR:• Lernergebnisse (Learning Outcomes): Aussagen darüber, was von den

Studierenden am Schluss einer Bildungsstufe erwartet wird an Wissen, Verstehen und Können.

• Bildungsstufen: Repräsentieren eine Serie von aufeinander folgenden Niveaus, denen stufentypische Qualifikationen (Lernergebnisse, ECTS, Titel etc.) zugeordnet werden können.

• Studienaufwand (workload) und ECTS-Credits: Der für das Erreichen bestimmter Lernergebnisse benötigte (resp. geschätzte) durchschnittliche Studienaufwand - ausgedrückt in ECTS-Credits.

• Deskriptoren: Vorgegebene, einheitliche Begriffe zur stufentypischen Beschreibung von Qualifikationen.

___________* Englisch: NQF = National Qualifications Framework

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• Qualifikationen sind

– Learning Outcomes

– ECTS-Credits als Ausdruck des Studienaufwandes (Workload)

– Niveau der Bildungsstufe / Titel

– Profil (v.a. auf dem Kontinuum Anwendungsorientierung ↔ Disziplinorientierung)

• „Eigentum“ und Verbindlichkeit:

– „Eigentümer“ des NQR sind zur „Wartung“ des NQR verpflichtet (zB. spätere Anpassungen an untere Stufen, Aenderungen etc.)

– Soll der NQR verbindlich sein? Wenn ja, in welcher Form?

• Gesetzlich/politische Verbindlichkeit?

• Verbindlichkeit durch Selbstverpflichtung der Rektor/innen (zB. Empfehlung der Rektorenkonferenz)

• faktische Verbindlichkeit als Akkreditierungs-Indikator?

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4. Wozu ein NQR?

1. Systematische Beschreibung eines nationalen (Hoch-)schulsystems über generische Kompetenz-Definitionen je Bildungsstufe

2. Verbesserte Vergleichbarkeit nationaler Bildungssysteme3. Verbesserte Vergleichbarkeit der Abschlüsse / Titel4. Verbesserte Information der Studieninteressierten und des

Arbeitsmarktes über die Abschlusskompetenzen5. Unterstützung der Hochschulen bei der stufengerechten Definition von

Learning Outcomes je Bildungsstufe und Studiengang6. Verbesserte Möglichkeiten der Schnittstellendefinitionen zu

vorangehender und nachfolgender Stufe7. Element für Qualitätssicherung/Akkreditierung: Grundlage für eine

Prüfung der Studienangebote nach dem Prinzip: „Do they fit for purpose“? (Erlauben sie die Erreichung der (selbst-)definierten Qualifikationen?)

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5. Zwei übergreifende Qualifikationsrahmen in Europa

Kein Einheits-QR für den EHR:

a. Grund: Europa der Vielfalt hat unterschiedliche Bildungssysteme mit verschiedenen Stufungen (zB. Schottland: 12 Stufen)

b. NQR sollen dafür zu zwei übergreifenden QR kompatibel sein:

1. QR für den EHR (46 Bologna-Signatarstaaten):

• 4 Bildungsstufen im Hochschulbereich: „short cycle“ (Kurzstudien), Bachelor, Master, Doktorat

• Dublin Descriptors der Bacheor- und Master-Stufe ergänzt durch short cycle und Doktorat

2. QR der EU für lebenslanges Lernen (27 EU-Mitgliedstaaten):

• 8 Bildungsstufen über den ganzen Bildungsbereich: Von Primarstufe bis Doktorat; die Stufen 6-8 bilden die Hochschulstufen

• Deskriptoren: gegenüber Dublin Descriptors leicht modifiziert und erweitert

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6. Der deutsche NQR im Vergleich

Synoptische Darstellung von QR EHR, QR EU und DQR:

siehe schriftliche Unterlage

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7. Konkretisierung des NQR 1. Schritt: Kompetenzprofile je Fachbereich

a. Um Grundlage für LO eines Studiengangs zu bilden

→ Zwischenstufe wahrscheinlich sinnvoll, um generischen NQR sukzessive mit Inhalten anzureichern

b. Zum Beispiel:

– NQR je Hochschultyp (zB. ein generischer NQR für FH resp. für Uni) ?

– NQR je Fachbereich (zB. Technik, Soziologe) generell oder je Hochschultyp?

– QR je Fachbereich im EHR

Beispiel: Master in Musik / Polifonia* →

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* Polifonia = Europäische Vereinigung der Konservatorien, Musikakademien und Musikhochschulen (http://www.polifonia-tn.org)

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Master Dublin Descriptors Master Polifonia

have demonstrated knowledge and understanding that is founded upon and extends and/or enhances that typically associated with Bachelor’s level, and that provides a basis or opportunity for originality in developing and/or applying ideas, often within a research context;

have demonstrated skills, knowledge and artistic understanding in the field of music that are founded upon and extend and/or enhance those typically associated with first cycle level, and that provide a basis or opportunity for originality in developing and/or applying ideas, in the practical and/or creative sphere, often with a research dimension;

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Master Dublin Descriptors Master Polifonia

can apply their knowledge and understanding, and problem solving abilities in new or unfamiliar environments within broader (or multidisciplinary) contexts related to their field of study;

can apply their skills, knowledge, artistic understanding and problem solving abilities in new or unfamiliar environments within broader (or multidisciplinary) contexts related to their field of study;

have the ability to integrate knowledge and handle complexity, and formulate judgements with incomplete or limited information, but that include reflecting on social and ethical responsibilities linked to the application of their knowledge and judgements;

have the ability in the practical and/or creative sphere to integrate knowledge and handle complexity, to formulate judgements with incomplete or limited information, and to link these judgements to reflection on artistic and, where relevant, social and ethical responsibilities;

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Master Dublin Descriptors Master Polifonia

can communicate their conclusions, and the knowledge and rationale underpinning these, to specialist and non-specialist audience clearly and unambiguously;

can communicate their conclusions, and the knowledge and rationale underpinning these, to specialist and non-specialist audience clearly and unambiguously;

have the learning skills to allow them to continue to study in a manner that may be largely self-directed or autonomous.

Have the learning and practical/creative skills to allow them to continue to study in a manner that may be largely self-directed or autonomous.

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8. Konkretisierung 2. Schritt: Von Kompetenzprofilen je Fachbereich zu

Learning Outcomes je Studiengang und Modul

8.1 Auf Ebene Studiengang

Ein Hochschul-Studiengang lässt sich charakterisieren durch*:

• Profil: berufsorientiert ↔ disziplinorientiert (idealtypisches Kontinuum)• Niveau / Titel• Lernergebnisse (Learning Outcomes)• Studienaufwand (Workload in ECTS-Credits)

__________

* Vgl. Communiqué der „Bologna“-Bildungsminister-Konferenz vom 19. Sept. 2003 in Berlin, S. 4

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8.1 a Zum Charakteristikum 1: Profil eines Studiengangs

Beschlüsse der KMK vom 12.06.2003 (Auszug):

1. „Die Bachelor- und Masterabschlüsse sind eigenständige berufsqualifizierende Hochschulabschlüsse…“

2. „Als erster berufsqualifizierender Abschluss ist der Bachelor der Regelabschluss eines Hochschulstudiums…“

3. „Als Regelabschluss eines Hochschulstudiums setzt der Bachelor ein eigenständiges berufsqualifizierendes Profil voraus…“

4. „Masterstudiengänge sind nach den Profiltypen „stärker anwendungsorientiert“ und „stärker forschungsorientiert“ zu differenzieren…“

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8.1 a Zum Charakteristikum 1: Profil eines Studiengangs (Fortsetzung)

– Was heisst „Berufsbefähigung (Employability)“ auf Hochschulstufe?

• Zeithorizont: Nachhaltige Berufsbefähigung statt Reaktion auf kurzfristig existierende arbeitsmarktliche Bedürfnisse

• Inhaltlich: Vorbereiten auf Berufsfeld statt Vorbereiten auf konkreten Arbeitsplatz

– Anforderungen an eine nachhaltige Berufsbefähigung

• Allgemeinbildung; Grundlagen der Erkenntnistheorie

• Wissen ist Vermutung; Forschung generiert neues Wissen; Forschung ist in die Lehre einzubeziehen

• Durch Abstraktion das Ganze verstehen (Generalist), statt alles wissen zu wollen (Spezialist); generalistische Studien und praxisorientierte Vertiefungen

• Beherrschen eines Vorgangs (dynamische Verhältnisse) statt Routine (statische Verhältnisse)

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Vorschlag zu deduktivem Vorgehen:

1. Dublin Descriptors (DD) / Deutscher QR (DQR

ĺ

2. Ev. Fachliche Konkretisierung von DD/DQR auf Ebene Fachbereich

I

3. Definition der Lernergebnisse des Studiengangs

8.1 c Zum Charakteristikum 3: Lernergebnisse eines Studiengangs

8.1 b Zum Charakteristikum 2: Niveaus / Titel

Kurzstudiengang (short cycle) ?1. Stufe (first cycle) Bachelor-Titel2. Stufe (second cycle) Master-Titel3. Stufe (third cycle) Doktor-Titel

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8.1 c Zum Charakteristikum 3: Lernergebnisse eines Studiengangs (Fortsetzung)

Definition der Lernergebnisse des Studiengangs: Mögliche Methodik

---------* Die gewählte Kategorisierung der Kompetenzen ist als Beispiel zu verstehen. An Stelle

der DD kann/soll selbstverständlich auch der DQR eingesetzt werden.

Kategorien*

DD*

Fach-kompetenz

Methoden-

kompetenz

Sozial-

Kompetenz

Selbst-Kompetenz

Wissen+Verstehen

Anwenden

Urteilen

Kommunikation

Selbstlernfähigkeit

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8.1 d Zum Charakteristikum 4: Zusammenhang Lernergebnisse und Studienaufwand

Der Studienaufwand sollte so festgelegt werden, dass mit ihm der Schritt von den Eintritts- zu den Abschlusskompetenzen erreicht werden kann:

Eintritts-Kompetenzen (zB. aus Abitur)

+ Studienaufwand (zB. 180 ECTS-Credits)

= Abschluss-Kompetenzen (zB. als Bachelor)

Allenfalls sind die Abschlusskompetenzen zu modifizieren.

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8.2 Auf Ebene Modul / Kurs*

Zum Einstieg: Einige Ueberlegungen zum Begriff der Modularisierung: • Strukturprinzip: baukastenartiger Studienaufbau

• Module bestehen in der Regel aus mehreren Kursen.

• Module können Bestandteile mehrerer Studiengänge sein.

• Kurse können Bestandteil mehrerer Module sein.

• Den Modulen werden ECTS-Credits zugeordnet.

• Nicht zu kleine und nicht zu grosse Module

• Nach Möglichkeit einheitlicher Umfang der Module innerhalb eines Studiengangs oder eines ganzen Fachbereichs je Hochschule

→ Nicht linearer, sondern iterativer Prozess!

__________

* Synonymer Begriff zu „Kurs“: „Lehrveranstaltung“. In der Schweiz wurde „Kurs“ gewählt, weil auf Englisch von „course“ und auf Französisch von „cours“ die Rede ist.

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8.2 a Zum Charakteristikum 1: Profil eines Moduls / Kurses

siehe Bemerkungen unter 8.1 a

8.2 b Zum Charakteristikum 2: Niveau eines Moduls /Kurses

Kategorisierungsvorschlag aus „Tuning Educational Structures in Europe“ (EUA):

Niveau (level descriptor)B – Basic level course (Basiswissen)I - Intermediate level course (Zwischenstufe, zB. Vertiefung Basiswissen)A - Advanced level course (Fortgeschrittene)S – Specialised level course (Spezialgebiet)

Type (type descriptor)C - Core course (Hauptfach, Kerngebiet des Studiengangs)R - Related course (Verwandt zum Kerngebiet)M – Minor Course (Nebenfach)

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8.2 c Zum Charakteristikum 3: Lernergebnisse (LO) je Modul

Grundsätzlich analoge Methodik wie unter 8.1 c

Einige grundsätzliche Ueberlegungen dazu (idealtypisch):

– Module sind durch die Learning Outcomes (LO) definiert und nicht über Inputgrössen (Stoff-Anteile etc.)

– Die LO je Modul basieren auf Konsens der Modulverantwortlichen und nicht auf individuellen Vorstellungen einzelner Dozierender

– Die LO tragen dem folgenden Spannungsfeld Rechnung:

• Definierter Beitrag zu den Abschluss-LO des Studiengangs

• Aufbau auf Eintritts-LO zum Modul

• Studienaufwand, den die Studierenden zu leisten vermögen

– Die LO eines Moduls sind generelle Vorgaben für die LO der zum Modul gehörenden Kurse (Lehrveranstaltungen)

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8.2 d Zum Charkteristikum 4: Studienaufwand/Studieninhalt je Kurs

– Festlegung der LO je Kurs, abgeleitet aus den LO je Modul– Zuordnung der erforderlichen Studieninhalte und –aufwände zu den zu

erwerbenden LO– Aufteilung des Studienaufwandes pro Kurs in Kontaktstudien und

Selbststudien– Begleitung des Selbststudiums durch die Dozierenden– Weiterbildung Dozierende (bezügl. Coaching/Tutoring)

→ Nicht linearer, sondern iterativer Prozess!

Zur Ergänzung: – http://www.kfh.ch/uploads/dobo/doku/Bologna.dt_def.pdf

– Tuning Educational Structures In Europe. herausgegeben von Robert Wagenaar, Julia González - 2003 - 316 Seiten

– http://tuning.unideusto.org/tuningeu