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Prof. Dr. Armin Lude Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Vom Wissen zum Handeln...? Umweltbildung und Nachwuchsförderung Konferenz der NABU-Fachausschüsse 28.11.10, Kassel 1 Armin Lude | PH Ludwigsburg Vom Wissen zum Handeln? Umweltwissen... Faktenwissen Systemwissen Handlungswissen Umwelthandeln... direkt vs. indirekt verschiedene Handlungsbereiche (Müll, Verkehr, Energie, Naturschutz, ...) Verhaltensaufwand (low cost vs. high cost) 2

Vom Wissen zum Handeln? Umweltbildung und … · Armin Lude | PH Ludwigsburg Vom Wissen zum Handeln? Lude (2006) nach Blamford, et al. (2002) 5 Sáenz-Arroyo, A. et al. (2005): Rapidly

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Prof. Dr. Armin Lude

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

Vom Wissen zum Handeln...?

Umweltbildung und Nachwuchsförderung

Konferenz der NABU-Fachausschüsse

28.11.10, Kassel

1

Armin Lude | PH Ludwigsburg

Vom Wissen zum Handeln?

Umweltwissen... Faktenwissen

Systemwissen

Handlungswissen

Umwelthandeln... direkt vs. indirekt

verschiedene Handlungsbereiche (Müll, Verkehr, Energie, Naturschutz, ...)

Verhaltensaufwand (low cost vs. high cost)

2

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Armin Lude | PH Ludwigsburg

Vom Wissen zum Handeln?

Cartoon: E. Kolaczinski, In: Lude & Rost (2001)

3

Armin Lude | PH Ludwigsburg

• Jugendliche haben nur geringe Formen-kenntnisse (u.a. Bebbington 2005; Brämer

1998, 2005, 2006; Lude 2006; Eschenhagen 1982;

Hesse 2002; Mayer 1992; Mayer & Horn 1993)

• Aber... schon immer beklagt: „Die geradezu grenzenlose Unwissenheit über

die gewöhnlichsten Tiere, Pflanzen und Lebens-

erscheinungen [...] wäre lächerlich, wenn sie

nicht zugleich so ärgerlich wäre.“ (Guenther 1919)

• Aber... mit unseren zunehmenden Erfahrungen wächst der wahrgenommene Unterschied zu Jugendlichen gleichen Alters

Lude (2006) nach Blamford, et al. (2002)

Vom Wissen zum Handeln?

4

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Armin Lude | PH Ludwigsburg

Vom Wissen zum Handeln?

Lude (2006) nach Blamford, et al. (2002)

5

Sáenz-Arroyo, A. et al. (2005): Rapidly shifting environmental baselines among fishers in the Gulf of California. Proc. Royal Socienty B, 272: 1957-1962.

Zackenbarsch (Mycteroperca jordani)

40

50

60

70

80

90

100

young middle-aged oldjung mittelalt altAltersklasse der Fischer

grö

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Jahr

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Statt bloßes WissenNaturvertrautheit schaffen

THESE 1

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Erkundende Naturerfahrung:Beobachten und Erforschen der Natur

erkundend

8

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sozialinstrumentell

medial

ernährungsbezogen

nachtbezogen

spirituell

abenteuerlich destruktiv

naturschutzbezogen

erholungsbezogen

erkundend

ästhetisch

9

1: Schaffung von Möglichkeiten zu umweltbewusstem Handeln

2: Schaffung von Handlungsanreizen

3: Schaffung von Rückmeldungen, Rückkoppelungsmöglichkeiten, Sichtbarmachen der Konsequenzen des Handeln

4: Öffentliche Meinung und Normen sowie eigene Alltagserfahrungen beeinflussen stark (Medien, etc).

Innenbedingungen des Individuums

Nach Fietkau & Kessel (1991) und Jung (2004), aus: Jung, N. (2006): Steine und Brücken auf dem Weg zu ganzheitlicher, nachhaltiger Umweltbildung. In: Hiller, B. & Lange, M. A. (Hrsg.): Bildung für nachhaltige Entwicklung – Perspektiven für die Umweltbildung. Heft 16. Münster: Zentrum für Umweltforschung. 184.

Vom Wissen zum Handeln?Wissen führt nicht zwangs-

läufig zu Umwelthandeln

THESE 2

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tolerant in seiner Meinung festgefahren

gesellschaftlichwenig angesehen

gesellschaftlichhoch angesehen

inkompetent

hat Humor

hat viele Freunde

modern

eigennützig

Spaß orientiert

kompetent

humorlos

Einzelgänger

konservativ

uneigennützig

ernst

Image der eigenen Gruppe

Image des typischen Naturschützers

Engagement in Naturschutzgruppen

Grafik nach Schuster (2005): Naturschutz - kein Thema für Jugendliche? Natur und Landschaft 12: 512

11

tolerant in seiner Meinung festgefahren

gesellschaftlichwenig angesehen

gesellschaftlichhoch angesehen

inkompetent

hat Humor

hat viele Freunde

modern

eigennützig

Spaß orientiert

kompetent

humorlos

Einzelgänger

konservativ

uneigennützig

ernst

Befragung Lehramtsstudierende PH Ludwigsburg; Seminare „Ökologie, Natur- und Umweltbildung“, 2008-2010, n=85

Engagement in Naturschutzgruppen

Image der eigenen Gruppe

Image des typischen Naturschützers

Diskrepanzen überwinden:Naturschützer sind

tolerant, humorvoll...

THESE 3

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aus Fischer, C. (2002): "Das gehört jetzt irgendwie zu mir." Mobilisierung von Jugendlichen aus den neuen Bundesländern zum Engagement in einem Umweltverband. Eine explorative Studie am Beispiel der BUNDjugend, Diss.TU Chemnitz. S.176

Engagement in Naturschutzgruppen

13

3

Typ Kategorien Reaktive Kategorien Kategorien, die von anderen beeinflusst werden, wie:

! Gemeinschaft und Konflikt ! Aktivitätenwahl ! Einsatz ! Ziele und Erfolge

Aktive Kategorien

Kategorien, die andere beeinflussen, wie: ! Biografie ! Gelegenheitsstruktur ! Verbandseinbindung

Kritische Kategorien

Aktive Kategorien mit vielen Verknüpfungen und daher hohem Einfluss auf andere, wie: ! Kompetenz(erwerb) ! Kommunikation ! Funktionierende Arbeit ! Gruppenstruktur ! Organisation

Engagement in Naturschutzgruppen

aus: Lude, A. (2008): Naturschutz – (K)ein Thema für Jugendliche?! BfN-Schriftenreihe "Naturschutz und biologische Vielfalt" 50, S. 91-116

Viele (komplexe) Faktoren bestimmen ein

Naturschutzengagement

THESE 4

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Bildung

Geschlecht

Arbeit

Wohnung

Körperbild

Pragmatische Naturfreunde

Unabhängige Städter

Gesundheits-bewusste

Unabhängige

Besorgte Naturfreunde

Häusliche Ruheständler

Erlebnis-orientierte

Materialisten

Sicherheits-orientierte

Alter > 50 ͌30 35͌ ͌ ͌> 60͌50 20 40

Werte

Freizeit

Kleidung

Musik

Konsum

Natur-schutz

Schutz der Natur UnabhängigkeitSchutz der Natur Schutz der Natur

Sport, Kino,nicht in Natur,mit anderen

in Natur,mit anderen

in Natur,mit anderen

im Haus,TV

Volksmusik,Schlager, Klassik Klassik Techno...,

Rock/PopVolksmusik,

Schlager

Umweltfreundlich,Qualität

Umweltfreundlich,Ökol. Anbau, zurückhaltend

Spaß,technisch Neuestes

sehr zurück-haltend,

Umweltfreundl.

Eigene Verantwortung,Einschränkungen sind OK,

zu viele Vorschriften

Eigene Verantwortung,Staatsaufgabe,

Schwächung Wirtsch.

unwichtig,Sorge pers. Einschränk.,kein Platz im Alltag

wichtig, Vernunft der Bürger,

Schwächung Wirtsch.

Nach Schuster (2003): Lebensstil und Akzeptanz von Naturschutz: Wege zu einer lebensstilbezogenen Naturschutzkommunikation, Heidelberg: Asanger

Lebensstile und Naturschutz

Kommunikation zielgruppen-spezifisch führen: An Lebens-welt, Interessen, ... anknüpfen

THESE 5

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Arbeitsgruppe Biologische Vielfalt

Das Thema „Biologische Vielfalt“ wird international durch das „Übereinkommen über die bi-ologische Vielfalt“ (engl. Convention on biological Diversity, CBD) begründet, das 1992 bei der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro beschlossen wur-de. Ziele dieses Übereinkommens sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhal-tige Nutzung ihrer Bestandteile und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung ergebenden Vorteile und Lasten. Biologische Vielfalt bedeutet in diesem Kon-text die Vielfalt innerhalb der Arten, ihre genetische Vielfalt und die Vielfalt der Lebensräume. Artikel 13 der CBD fordert ausdrücklich eine Aufklärung und Bewusstseinsbildung der Be-völkerung. In diesem Kontext wurde von den CBD-Vertragsparteien die Globale Bildungsi-nitiative der CBD (CEPA: Communication, Education and Public Awareness) gestartet. Zu deren prioritären Aktionsfeldern gehört die Unterstützung der UN-Dekade BNE.

Zur nationalen Umsetzung der CBD wurde Ende 2007 die „Nationale Strategie zur bi-ologischen Vielfalt“ vom Bundeskabinett verabschiedet. Zu den Aktionsfeldern der Na-tionalen Strategie gehören auch die Bereiche Bildung und Information, um das gesell-schaftliche Bewusstsein für den Erhalt der biologischen Vielfalt nachhaltig zu erhöhen. In der Strategie wird die Unterstützung der UN-Dekade BNE ausdrücklich hervorgehoben.

Die AG wurde beim Runden Tisch 2007 in Stuttgart durch DBU und BfN initiiert. Ein erstes Tref-fen fand am 7./8. Oktober 2008 in Osnabrück statt.

Fotos: Michael Pütsch, Barbara Engels, Kerstin Lehmann, Sascha Ziehe

Selbstverständnis

In Deutschland befassen sich unterschiedliche Institutionen und Organisationen mit dem Thema biologische Vielfalt. Die AG Biologische Vielfalt beim Runden Tisch der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ versteht sich als ein Zusammen-schluss von Akteuren verschiedener Fachrichtungen. Vor allem in der fachlichen Brei-te der Akteure wird die Stärke der AG gesehen, dem Thema biologische Vielfalt und Gesellschaft in seiner Komplexität gerecht zu werden. Dabei sollen Synergieeffekte durch vorhandene und neue Kooperationen verstärkt genutzt werden.

Ziel der AG ist es, das Themenfeld biologische Vielfalt stärker in der UN-Dekade Bil-dung für nachhaltige Entwicklung und damit auch in der praktischen Bildungsarbeit sowie in der Wissenschaft zu verankern.Das Thema biologische Vielfalt umfasst sowohl Aspekte des Schutzes und der Siche-rung von Tieren und Pflanzenarten, ihrer Lebensräume und ihrer genetischen Vielfalt als auch eine nachhaltige Nutzung sowie einen gerechten Vorteilsausgleich. Der Be-griff „Biodiversität“ beinhaltet im Verständnis der AG auch die „Agrobiodiversität“.

Die AG versteht sich als inhaltlich ausgerichtete AG. Sie ist davon überzeugt, dass sich gerade das Themenfeld biologische Vielfalt besonders gut dazu eignet, die öko-nomischen, ökologischen und sozialen Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung auf-zuzeigen. Hierbei soll es auch darum gehen, den Menschen den Zusammenhang zwischen der Globalisierung und biologischer Vielfalt im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung aufzuzeigen und einen Bezug zur eigenen Lebenswelt her-zustellen.

Besonders seit der 9. Vertragsstaatenkonferenz zum „Übereinkommen über die bio-logische Vielfalt“ (engl.: Convention on biological diversity, CBD) im Mai 2008 in Bonn ist das Thema biologische Vielfalt in Deutschland auch über die Natur- und Umwelt-schutzszene hinaus präsent(er). Es ist erstrebenswert, dieses wichtige Thema dau-erhaft im Bewusstsein der Menschen zu verankern.Damit leistet die AG auch einen Beitrag zu der im Rahmen der CBD geforderten Um-setzung des Artikels 13 „Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinbildung“. Sie unterstützt zudem die Umsetzung der vom Bundeskabinett 2007 verabschiedeten „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ im Aktionsfeld Bildung und Information.

Ziele und Arbeitsprogramm

1. Ziel: Sammlung guter Praxis-Beispiele im Kontext biologische Vielfalt und Bildung für

nachhaltige Entwicklung

Im Zuge der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wurden bereits zahlreiche Projekte zum Themenfeld biologische Vielfalt und BNE von verschiedensten Akteuren entwickelt und umgesetzt. Ziel der AG ist es, vorhandene Beispiele einer guten Praxis im Kontext biologische Vielfalt und BNE zu sammeln und interessierten Akteuren zugänglich zu machen. Die Auswahl der Beispiele erfolgt anhand eines zu erarbeitenden Kriterienrasters. Damit möchte die AG dazu beitragen, die Umsetzung gelungener Beispiele in der Breite zu fördern.

2. Ziel: Entwicklung einer Kommunikationsstrategie zum Themenfeld biologische Vielfalt

und BNE

Um die Verknüpfung zwischen den Themen biologische Vielfalt und BNE im Bewusstsein der Menschen zu verankern, bedarf es einer zielgruppenspezifischen Kommunikation. Oftmals wird verkannt, dass der Themenkomplex „Biologische Vielfalt“ außer der ökologischen auch eine so-ziale und eine ökonomische Dimension umfasst. Bei der Kommunikation dieses vielschichtigen Themenbereichs auftretende Probleme sind häufig nicht Probleme der Empfänger sondern der Sender.Ziel der AG ist es deshalb, eine zielgruppenspezifische Kommunikationsstrategie zu entwickeln, durch die das Thema biologische Vielfalt verstärkt an die anderen Akteure der UN-Dekade Bil-dung für nachhaltige Entwicklung kommuniziert und insgesamt stärker an Entscheidungsträge-rinnen und Entscheidungsträger in Politik, Verwaltung und Gesellschaft heran getragen wird. Zur Umsetzung sollen bestehende Kontakte und Netzwerk-Strukturen der AG-Teilnehmenden genutzt und ausgebaut werden.

3. Ziel: Event/Events zum Themenfeld biologische Vielfalt

Die Konzeption und Durchführung von Events zum Thema biologische Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung bietet die Möglichkeit, das Thema an spezielle Zielgruppen heranzutra-gen.

4. Ziel: Konkrete Projekte zum Themenfeld biologische Vielfalt und BNE

Zeigt sich im Rahmen der AG-Arbeit, dass hinsichtlich guter Beispiele zum Thema biologische Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung oder bei der Umsetzung der Kommunikationsstra-tegie Defizite vorliegen, wird die AG im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, entsprechende Projektideen in der Umsetzung konstruktiv zu begleiten.

AG-Sprecher: Dr. Alexander Bittner, Deutsche Bundesstiftung Umwelt und Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann, Bundesamt für Naturschutz

Dr. Maik AdomßentUniversität Lüneburg

Dr. Alexander Bittner Deutsche Bundes-

stitung Umwelt (DBU)

Annette Dieckmann Arbeitsgemeinschaft

Natur- und Umweltbil-dung Bundesverband

e.V. (ANU)

Birgit EichmannUmweltstiftung WWF-

Deutschland

Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann

Bundesamt für Natur-schutz

Birgit EschenlohrBUND AK

Umweltbildung

Gertrud HartmannAlfred Töpfer Akademie

für Naturschutz

Dr. Christa HenzeAktionsnetzwerk „Zu-kunft Lernen“, Zentral-stelle für Umwelterzie-hung an der Universität

Essen

Ralf HotzyLBV-Landesgeschäfts-

stelle

Dr. Beate KohlerAlbert-Ludwigs-Univer-

sität Freiburg

Prof. Dr. Lenelis Kruse-Graumann

Ruprecht-Karls-Universität Hei-delberg

Thomas Lucker,Aktion Fischotterschutz

e. V.

Prof. Dr. Armin Lude Pädagogische Hoch-schule Ludwigsburg

Dr. Rolf-Peter Mack Deutsche Gesellschaft für Technische Zusam-menarbeit GmbH (GTZ)

Elisabeth Marie Mars Arbeitsstelle Weltbilder

Prof. Dr. Susanne Menzel

Universität Osnabrück

Prof. Dr. Bernd Overwien

Universität Kassel

Prof. Dr. Dr. Harald Plachter

Philipps-Universität Marburg

Dr. Susanne SalingerBUND Bundesverband

Dr. Christiane Schell Bundesamt für Natur-

schutz

Ulrich StöckerMinisterium für Länd-

liche Entwicklung, Umwelt und Verbrau-

cherschutz des Landes Brandenburg

Prof. Dr. Susanne StoltenbergUniversität Lüneburg

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Hintergrund

Armin Lude | PH Ludwigsburg

Schlüsselthemen für Bildungsarbeit

www.bne-portal.de

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Armin Lude | PH Ludwigsburg www.unesco.de www.bne-portal.de

Schlüsselthemen für Bildungsarbeit

BIOLOGISCHE VIELFALT UND BILDUNG

FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG

Schlüsselthemen und Zugänge für Bildungsangebote

Erarbeitet von der Arbeitsgruppe Biologische Vielfalt

B I L D U N G | W I S S E N S C H A F T | K U L T U R | K O M M U N I K A T I O N

Vielfalt der Lebensräume

Leistungen der Natur

Klimawandel und biologische Vielfalt

Konsum und biologische Vielfalt

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04

von Peter Fischer, Volker Kademann, Luzie Pingen, Heinz-Jürgen Schmoll, Armin Lude und Heike Wefing-Lude

Steinzeitcamp Holz als Begleiter der Menschheit

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Zielgruppe: Klasse 3 - 7 Teilnehmerzahl: eine Schulklasse Veranstaltungsdauer: Vorbereitung: eine bis zwei Stunden, fünftägige Projektwoche und eine Übernachtung (vier bis sechs Stunden täglich zzgl. Mahl- und Spielzeiten), Planung und Realisierung einer Ausstellung (Oberstufe, ca. 18 Stunden) Veranstaltungsort: Wiese im Wald oder am Waldrand, möglichst nicht allzu weit von Wasser entfernt

D. Praxisentwürfe

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10

von Jürgen Maul

Eiche... gestern, heute, morgenVeranstaltungsreihe zur Waldnutzung

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Zielgruppe: 5 – 6 Klasse bzw. 11–12 Jahre Teilnehmerzahl: 20 – 30 Kinder, z. B. eine Schulklasse, AG, Kinder- bzw. JugendgruppeVeranstaltungsdauer: Veranstaltungsreihe aus mehreren jeweils zweistündigen Veranstaltungen, z. B. als einmal wöchentlicher Nachmittagsunterricht, AG oder als monatlicher Projekttag Veranstaltungsort: Eichenwald, Mischwald mit älteren Eichen (notfalls Wald mit mindestens einer großen Eiche) z. T. Schulküche, Gruppenraum, Werkraum, Museum, Sammlung oder Archiv, Altersheim, ...

Praxisentwürfe

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09

von Armin Lude, Roland Boljahn, Helma Adermann und Cornelia Moch

Auf der Ameisenstrasse zur NachhaltigkeitWas wir Menschen über und von Ameisen lernen können

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Zielgruppe: Klasse 11 bis 12Teilnehmerzahl: eine Schulklasse (11 – 26 Schüler) Veranstaltungsdauer: ca. vier Schulstunden zzgl. Vorbereitung (eine bis zwei Schulstunden und Nachbereitung (eine Schulstunde)Veranstaltungsort: Veranstaltungsraum und vier Arbeitsnischen (oder separate Räume), evtl. Waldameisennest (Erweiterung)

D Praxisentwürfe

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05

von Michael Ebell, Rita Kotschenreuther, Michael Zohner und Armin Lude

Holzenergie Wärme aus dem Wald

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Zielgruppe: Klasse 5 - 7 Teilnehmerzahl: eine bis zwei Schulklassen Veranstaltungsdauer: Einführung in der Schule: eine Schulstunde zzgl. evtl. fächerübergreifender Vorbereitung, Projekttag: fünf Stunden, als Kurzversion drei Stunden Veranstaltungsort: Wald mit gemischtem Bestand (Baumarten, Altersklassen), Freifläche (z. B. am Weg)

D Praxisentwürfe

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Buch und Webseite (www.nachhaltigkeiterleben.de)

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08

von Klaus Peter Winterfeldt, Martin Westenberger, Bhavana Kaiser und Armin Lude

Uncoole ZeitenVom Klimawandel zum Waldwandel?

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Zielgruppe: 10. Klasse Realschule, ab 7. Klasse GymnasiumTeilnehmerzahl: eine Schulklasse (10 - 25 Teilnehmer)Veranstaltungsdauer: fünftägige Projektwoche (ganztägig): fünf Schulstunden Vorbereitung, zwei Tage im Wald, ein Tag Nachbereitung fallen einzelne Teile weg, ist die Veranstaltung

auch in kürzerer Zeit durchführbar. Veranstaltungsort: Wald mit angrenzender Wiese oder Feld

D Praxisentwürfe

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Page 10: Vom Wissen zum Handeln? Umweltbildung und … · Armin Lude | PH Ludwigsburg Vom Wissen zum Handeln? Lude (2006) nach Blamford, et al. (2002) 5 Sáenz-Arroyo, A. et al. (2005): Rapidly

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Lude, A. (2001). Naturerfahrung & Naturschutzbewusstsein. Eine empirische Studie. Innsbruck: Studien-Verlag.

Lude, A., & Rost, J. (2001). Warum handeln wir umweltfreundlich? Psychologische Erkenntnisse erklären unser Tun mit

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Lude, A. (2006): Natur erfahren und für die Umwelt handeln – zur Wirkung von Umweltbildung. NNA-Berichte, Band

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Lude, A. (2005): Naturerfahrung und Umwelthandeln. Neue Ergebnisse aus Untersuchungen mit Jugendlichen. In:

Unterbruner, U. & Forum Umweltbildung (Hrsg.): Natur erleben. Neues aus Forschung und Praxis zur Naturerfahrung.

Innsbruck: Studienverlag, S. 65-84

Lude, A. (2008): Naturschutz – (K)ein Thema für Jugendliche?! BfN-Schriftenreihe "Naturschutz und biologische

Vielfalt" 50, S. 91-116

Kohler, B. & Lude, A. (Hrsg, 2010): Nachhaltigkeit erleben. Praxisentwürfe für die Bildungsarbeit in Wald und Schule.

München: oekom.

Zum Nach- und Weiterlesen...

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Mein Blick ins Jahr 2020...

Die Verbindung von Naturschutz und zukunftsfähiger Gesellschaft wird mehr

und mehr wahrgenommen. Die Bildungsarbeit macht uns fit für eine Zeit

von unbequemen (aber nachhaltigen) Entscheidungen.

„Biologische Vielfalt erfreut sich in Deutschland einer hohen Wertschätzung

als wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität und ist Voraussetzung für ein gesundes

und erfülltes Leben.“

„Im Jahre 2015 zählt für mindestens 75 % der Bevölkerung die Erhaltung der

biologischen Vielfalt zu den prioritären gesellschaftlichen Aufgaben.“ (NBS 2007)

zunehmenden

2020 33 %

Prof. Dr. Armin Lude

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Mail: [email protected]

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