65
1 Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteu er II SS 2008

Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II. SS 2008. ÜBERSICHT. I Allgemeine Vorbemerkungen II Ertragsteuerliche Grundlagen der Konzernbesteuerung III Gruppenbesteuerung: Ziele der Gruppenbesteuerung Struktur der Gruppenbesteuerung - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

Page 1: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

1

Vorlesung Konzernsteuerrechtund

Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

SS 2008

Page 2: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

2

I Allgemeine Vorbemerkungen

II Ertragsteuerliche Grundlagen der Konzernbesteuerung

III Gruppenbesteuerung:1. Ziele der Gruppenbesteuerung

2. Struktur der Gruppenbesteuerung

3. Gruppenmitglied und Gruppenträger

4. Finanzielle Verbindung

5. Ergebnisermittlung6. Ergebniszurechnung7. Gruppenbesteuerung über die Grenze

ÜBERSICHT

Page 3: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

3

ÜBERSICHT

8. Firmenwert und Beteiligungsansatz

9. Verfahrensrechtliche Fragen

10.Steuerumlagen

11.Gruppenaustritt

12.Mindest-Körperschaftsteuer

13.Gruppenbesteuerung und Umgründungen

Page 4: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

4

ÜBERSICHT

Letzte Einheit (nur für Konzernsteuerrecht, nicht ESt/KöSt II):

- Umsatzsteuerliche Grundlagen der Konzernbesteuerung

- Grunderwerbsteuer und Konzernsteuerrecht

- Gebühren

- Verkehrsteuern

Page 5: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

5

31.3.2008, 15:30 – 17:00

HS 4

Konzernsteuerrecht: 90 Minuten, 24 Punkte

ESt / KöSt II: 60 Minuten, 16 Punkte

Stoffeinschränkung ESt / KöSt II: siehe vorige Folie

KLAUSUR

Page 6: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

6

> Begriff „Konzern“> Definiert in § 15 AktG:

>Zusammenfassung rechtlich selbständiger Unternehmen

>Zu wirtschaftlichen Zwecken

>Unter einheitliche Leitung

oder

>Beherrschender Einfluss eines Unternehmens über das andere

> Insbesondere durch Beteiligungen

> Im Steuerrecht: keine allgemein darauf bezogenen Regelungen

> Beispiel für Maßgeblichkeit der unternehmensrechtlichen Definition: § 9 Abs 7 KStG „konzernzugehörige Gesellschaft“ (vgl KStR Rz 463)

I. ALLGEMEINE VORBEMERKUNGEN

Page 7: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

7

> Grundsatz der Individualbesteuerung

> Sonderregelungen für Konzerne zum Zweck der Vermeidung mehrfacher Belastung bei Gewinndurchleitung

> Problem bei Körperschaften> Trennungsprinzip

> Bei Personengesellschaften: Durchgriffsprinzip, keine vergleichbare Mehrfachbelastung bei mehrstufigem Konzern

> Lösung im KStG> Schachtelprivileg des § 10 Abs 1 und 2 KStG

> Gruppenbesteuerung nach § 9 KStG

II. ERTRAGSTEUERLICHE GRUNDLAGEN

Page 8: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

8

§ 10 KStG: § 10 Abs 1 KStG: Befreiung von inländischen Beteiligungserträgen § 10 Abs 2 KStG: Befreiung von ausländischen Beteiligungserträgen

– für unbeschränkt steuerpflichtige Körperschaften iSd § 7 Abs 3 (oder vergleichbare ausländische)

– die an ausländischer „Kapitalgesellschaft“ (Typenvergleich oder EG-Körperschaft) beteiligt sind

– zu mindestens 10% ununterbrochen während eines Jahres (mittelbar reicht aus)

§ 10 Abs 3 KStG: Steuerneutralität der internationalen Schachtelbeteiligung– Keine Steuerpflicht bei Veräußerungsgewinn

– Keine TW-AfA möglich

– Option im Jahr der Anschaffung möglich (Z 1 – 5)

§ 10 Abs 4 KStG: Ausnahme von Befreiung (Methodenwechsel)– wenn ausschließlich „Passiveinkünfte“ § 2 VO 2004/295– in einem „Niedrigsteuerland“ § 3 VO 2004/295

II. ERTRAGSTEUERLICHE GRUNDLAGEN

Page 9: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

9

> Beteiligung einer inländischen Kapitalgesellschaft…> An inländischer Kapitalgesellschaft

> Share deal, Aktivierung der Beteiligung, keine Abschreibung

> KöSt-Befreiung gem § 10 Abs 1 KStG, KESt-Bef. nach § 94 Z 2 EStG

> Teilwertabschreibung nach § 12 Abs 3 KStG: Siebentel-Absetzung bei wirtschaftlich begründeter Abwertung (kein Grund: Anlaufverluste)

> Fremdfinanzierungszinsen sind abzugsfähig nach § 11 Abs 1 Z 4 KStG

> An ausländischer Kapitalgesellschaft> KöSt-Befreiung gem § 10 Abs 2 KStG (10%, 1 Jahr)

> Steuerneutralität der Beteiligung nach § 10 Abs 3, mit Option

> Ausnahme vom Schachtelprivileg nach § 10 Abs 4 KStG Methodenwechsel bei „Missbrauch“, siehe VO 295/2004; gemeinschaftsrechtlich bedenkliche Missbrauchsvermutung?

II. ERTRAGSTEUERLICHE GRUNDLAGEN

Page 10: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

10

> Beteiligung einer inländischen Kapitalgesellschaft…> An Personengesellschaften

> Asset deal, Aktivierung der Wirtschaftsgüter, FW-AfA (§ 8 Abs 3 EStG)

> Durchgriffsprinzip, keine steuerlichen Ausschüttungen

> Betriebsveräußerung nach § 24 EStG zu erfassen

> Beachtung von DBA bei ausl. Personengesellschaften Verluste?

> Fremdfinanzierung BA gem § 4 Abs 4 EStG

> Beteiligung einer ausländischen Kapitalgesellschaft…> An inländischer Kapitalgesellschaft

> Beschränkte Steuerpflicht gem § 98 Abs 1 Z 5 bzw Z 8 EStG

> Gewinnausschüttungen unterliegen KESt, außer § 94a EStG

> Veräußerung idR im anderen Staat steuerbar nach DBA (Art 13 Abs 5 OECD-MA)

II. ERTRAGSTEUERLICHE GRUNDLAGEN

Page 11: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

11

> Privatstiftung> Eigentümerlose Körperschaft, dient Stiftungszweck

> Unbeschränkt steuerpflichtig gem § 1 Abs 2 Z 1 KStG

> Keine Anwendung von § 7 Abs 3 KStG

> „Zwischenbesteuerung“ von Zinserträgen und Gewinnen aus Beteiligungsveräußerung (§ 31): 12,5% gem § 22 Abs 2 KStG

> Ausnahme von Zwischenbesteuerung bei Zuwendung an Begünstigte nach § 13 Abs 3 KStG letzter Satz

> Gutschrift in Höhe der Steuer nach § 22 Abs 2 KStG, wenn in späteren Jahren die KESt-pflichtigen Zuwendungen die nach § 13 Abs 3 zu versteuernden Einkünfte übersteigen (§ 24 Abs 5 KStG)

> Nach § 13 Abs 4 KStG Übertragung stiller Reserven aus Beteiligungsveräußerung möglich

II. ERTRAGSTEUERLICHE GRUNDLAGEN

Page 12: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

12

> Beteiligung einer Privatstiftung…> An einer inländischen Kapitalgesellschaft (idR im Privatvermögen)

> Dividenden steuerfrei gem § 10 Abs 1 KStG

> Veräußerung steuerpflichtig gem § 31 EStG Übertragung stiller Reserven nach § 13 Abs 4 möglich

> Zinsen nicht abzugsfähig nach § 12 Abs 2 KStG (§ 11 Abs 1 Z 4 nicht anwendbar, da außerbetrieblich)

> An einer ausländischen Kapitalgesellschaft (idR im Privatvermögen)> Dividenden steuerfrei gem § 13 Abs 2 KStG, wenn keine DBA

Entlastung (§ 10 Abs 2 KStG nicht anwendbar, da kein § 7 Abs 3)

> Steuerpflicht nach § 31 EStG § 13 Abs 4 KStG Übertragung stiller Reserven

II. ERTRAGSTEUERLICHE GRUNDLAGEN

Page 13: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

13

III. GRUPPENBESTEUERUNG

Page 14: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

14

1. ZIELE DER GRUPPENBESTEUERUNG

Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Ergebniszusammenfassung ohne gesellschaftsrechtliche

Maßnahmen Ersetzen der Vollorganschaft durch modernes System Gemeinschaftsrechtskonformität Berücksichtigung der Entwicklungen im Gesellschafts-

bzw Konzernrecht

Page 15: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

15

2. STRUKTUR DER GRUPPENBESTEUERUNG

Grundsatz:Ergebniszusammenfassung innerhalb einer finanziell verbundenen Unternehmensgruppe auf Ebene des Gruppenträgers durch stufenweise Ergebniszurechnung

Erfordernis der finanziellen Verbindung– mehr als 50 % des Kapitals und der Stimmrechte

– unmittelbar und mittelbar

– auch mittelbar über Personengesellschaften

– auch über Beteiligungsgemeinschaften

Page 16: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

16

STRUKTUR DER GRUPPENBESTEUERUNG

Prinzip der Wahlfreiheit betreffend die Festlegung des Gruppenträgers und die Größe der Unternehmensgruppe

Prinzip der stufenweisen Zurechnung

AA

BB

CC

DD

AA

BB

CC

DD

AA

BB

CC

DD

AA

BB

CC

DD

AA

BB

CC

DD

AA

BB

CC

DD

Page 17: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

17

STRUKTUR DER GRUPPENBESTEUERUNG

Prinzip der vollen Ergebniszurechnung– U nabhängig von der unternehmensrechtli chen E rgebnisverw endung

– U nabhängig vom konk reten B eteiligungsausmaß

80 %

20 %

100 % Zurechnung

Gruppenträger

Gruppenmitglied

Minderheits-gesellschafter

Verlust GT 150Gewinn GM 100Ergebnis - 50

Gewinn 100

Page 18: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

18

STRUKTUR DER GRUPPENBESTEUERUNG

Erfordernis eines Steuerumlagevertrages

Antragsprinzip: Erfordernis des Gruppenantrags– bestimmt den Gruppenträger und– die Größe der Unternehmensgruppe

Mindestdauer der Unternehmensgruppe bzw der Gruppenzugehörigkeit 3 Jahre ansonsten Aufrollung

Feststellungsbescheid

Page 19: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

19

STRUKTUR DER GRUPPENBESTEUERUNG

Gruppenbesteuerung über die Grenze– aliquote Verlustzurechnung im Ausmaß der Beteiligungsquote– Nachversteuerung insoweit als Verlust im Ausland verwertet

Teilwertabschreibungen und Veräußerungsverluste steuerlich nicht wirksam

Firmenwertabschreibung für angeschaffte Beteiligungen ab Gruppenzugehörigkeit

Page 20: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

20

3. GRUPPENMITGLIED UND GRUPPENTRÄGER

Gruppenmitglieder (= die dem Gruppenträger nachgeordneten Körperschaften)– Kapitalgesellschaften und Erwerbs- und

Wirtschaftsgenossenschaften– auch ausländische Körperschaften, wenn

• vergleichbar mit inländischer Kapitalgesellschaft oder Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften und

• ausschließlich mit unbeschränkt steuerpflichtigen Gruppenmitgliedern oder dem Gruppenträger finanziell verbunden (§ 9 Abs 2 TS 2 KStG)

Page 21: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

21

GruppenträgerGruppenträger

GruppenmitgliedGruppenmitglied

GruppenmitgliedGruppenmitglied

Beteiligungskörperschaft

Beteiligungskörperschaft

beteiligte Körperschaft

Gruppenmitglieder: „doppelsinnig“

Page 22: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

22

Gruppenträger

– unbeschränkte Steuerpflicht (Kapitalgesellschaften, Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften, Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit und Kreditinstitute iSd BWG)

– beschränkt steuerpflichtige EU-Gesellschaften und den Kapitalgesellschaften vergleichbare EWR-Gesellschaften, wenn

• im Firmenbuch eingetragene Zweigniederlassung im Inland und• Beteiligung an den Gruppenmitgliedern der Zweigniederlassung steuerlich

zuzurechnen ist

– Beteiligungsgemeinschaften (als Personengesellschaft, Beteiligungssyndikat oder gemeinsame Kontrolle), die aus den genannten Körperschaften gebildet wird

Page 23: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

23

Gruppenträger

– doppelt ansässige (ausländische) Körperschaften unter den Voraussetzungen, die für beschränkt Steuerpflichtige gelten

– nicht erfasst: Privatstiftungen, Vereine, BgA

– Holding als Gruppenträger zulässig, keine Betriebsführung vorausgesetzt

Page 24: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

24

4. FINANZIELLE VERBINDUNG I - § 9 Abs 4

mehr als 50 % des Kapitals und der Stimmrechte (TS1) unmittelbare Beteiligung an Beteiligungskörperschaft (TS1)

(ausschließlich) mittelbar über eine Personengesellschaft (TS2)

GTGT

GMGM

90 %

70 %

PGPG

GTGT

GM ?GM ?

60 %

PGPG

60 %

Page 25: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

25

teils unmittelbar, teils mittelbar über Personengesellschaft + Mehrheit der Stimmrechte (TS2)

FINANZIELLE VERBINDUNG II

GTGT

60 %

60 %

15 %

GMGM

PGPG

entscheidend ist die Beherrschung der Personengesellschaft

GTGT

30 %

30 %

70 %

PGPG

GMGM

Page 26: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

26

mittelbar über eine oder mehrere unmittelbare Beteiligungen an Gruppenmitgliedern (TS 3)

FINANZIELLE VERBINDUNG III

GTGT

GM1GM1 GM2GM2 GM3GM3 GM4GM4

GM5GM5

100 % 100 % 100 % 100 %

15 %15 % 15 %

6 %

Ergebniszurechnung

Page 27: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

27

durch eine Beteiligungsgemeinschaft (als Personen-gesellschaft, Syndikat oder durch Kontrolle) insgesamt unmittelbar oder mittelbar über eine Personengesellschaft (TS 4)

– ein Mitbeteiligter mindestens 40 %– der Nebenbeteiligte mindestens 15 %

FINANZIELLE VERBINDUNG IV

GMGM

AA

PGPG

90 %

60 % 15 %

B

GMGM

AA

60 % 15 %

B

Page 28: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

28

A-AGA-AG

GM1GM1

PGPG

GM2GM2

Ausland

Inland

Beteiligungsgemeinschaft

B-AGB-AG

40 %

20 %BMF: A-AG ist nicht gruppenträgerfähig, da ausreichende finanzielleVerbindung fehlt

FINANZIELLE VERBINDUNG V

Page 29: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

29

FINANZIELLE VERBINDUNG VII

Herbeiführung durch Holdingkonstruktionen

DDHoldingHolding

A B C

33,3 %

A B C

D

33,3 %

33,3 %

33,3 %

50 % 50 %

66,6 %

Page 30: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

30

FINANZIELLE VERBINDUNG – FRISTEN (§ 9 Abs 5)

zeitliche Voraussetzung: während des gesamten Wirtschaftsjahres des Gruppenmitglieds

unterjähriger Erwerb einer Beteiligung => Einbeziehung in Gruppe ab Folgejahr

unterjährige Veräußerung => keine Zurechnung für dieses Wirtschaftsjahr Erwerb durch Umgründung => Rückwirkungsfiktion für die Frage der

finanziellen Verbindung maßgebend Beteiligungsgemeinschaft: finanzielle Verbindung während des gesamten

WJ, Bildung der Gemeinschaft bis zum Gruppenantrag möglich Vermögensübertragungen bei aufrechter Gruppenzugehörigkeit

unschädlich

Page 31: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

31

FINANZIELLE VERBINDUNG - GRUPPENEINTRITT

Optimierung des Eintrittszeitpunktes

– im Hinblick auf Zurechnung, Firmenwertabschreibung, TW-Abschreibung

– Eintritt zu Beginn des betreffenden Wirtschaftsjahres• Anschaffungszeitpunkt (erster Tag des WJ ausreichend)• Übergang des wirtschaftlichen Eigentums• Nach BMF: bei aufschiebender Bedingung liegt die Anschaffung erst mit

Bedingungseintritt vor (zB kartellrechtliche Genehmigung)

– Abschluss von Personengesellschaftsverträgen, Syndikatsverträgen für Beteiligungsgemeinschaften auch während des Wirtschaftsjahres des GM

– Umgründungen auf Stichtage vor Beginn des Wirtschaftsjahres (nicht erster Tag des Wirtschaftsjahres!) der Beteiligungskörperschaft rückbeziehen

Page 32: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

32

5. ERGEBNISERMITTLUNG

Ermittlung des (steuerlichen) Einkommens des Gruppenmitglieds (dh nach Abzug von Sonderausgaben, Berücksichtigung von Forschungsprämien, etc)

Liebhabereieinkünfte können nicht zugerechnet werden

Vorgruppen-/Außergruppenverluste können nur mit Gewinnen des GM verrechnet werden (75%-Grenze nicht anwendbar)

Page 33: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

33VORGRUPPENVERLUSTE UND AUßERGRUPPENVERLUSTE

– Vorgruppenverluste: Verlustvorträge aus der Zeit vor Wirksamwerden der Unternehmensgruppe

– Außergruppenverluste: umgründungsbedingt übernommene Verlustvorträge

Gruppenmitglied: Verrechnung bis zur Höhe des eigenen Gewinns (vor Ergebnisübernahme)

Gruppenträger: Verrechnung unter Beachtung des § 7 Abs 2 KStG (nach Ergebnisübernahme) – 75%-Grenze

übertragene Gruppenverlustvorträge: Verluste, die innerhalb der Gruppe entstanden sind und umgründungsbedingt auf ein anderes GM übergehen, sind keine Außergruppenverluste

Page 34: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

34

UMGRÜNDUNGEN - AUßERGRUPPENVERLUSTE

Verlustvortrag aus Teilbetrieb X nach Einbringung nur mit Gewinnen von öGmbH2

verrechenbar (Außergruppenverluste)

öGmbH2(GM)

Teilbetrieb Xmit VV

öGmbH3

Einbringung Art. III

öGmbH1(GT)

Teilbetrieb XUnternehmens-gruppe

Page 35: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

35

6. ERGEBNISZURECHNUNG - § 9 Abs 6 KStG

Zurechnung primär über die unmittelbare Beteiligung > 50

GM 2GM 2

GM 1GM 1

GTGT

25 %

75 %

60 %

= volle Ergebniszurechnung (anteilige Ergebniszurechnung beiBeteiligungsgemeinschaften und bei Auslandsverlusten)

GM 2GM 2

GM 1GM 1

GTGT

25 %

75 %

40 %

Page 36: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

36

VOR- UND AUßERGRUPPENVERLUSTE

GM 2GM 2

GM 1GM 1

GTGT

25 %

75 %

60 %

GM1: Vor(Außen)gruppenverlust: -50.000(eigener) Gewinn: 60.000

GM2:Verlust: -20.000

GT: (eigener) Gewinn: 10.000

Einkommensermittlung bei GM1:(eigener) Gewinn: 60.000-Vorgruppenverlust: -50.000+Einkommen GM2: -20.000Zurechnung an GT: -10.000

Einkommen bei GT:(eigener) Gewinn: 10.000-Zugerechnete Verluste -10.000 Einkommen bei GT 0

Page 37: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

37

GmbH(GT)

GmbH(GT)

60 %

GMGM

PersGesPersGes

90 %

40%

= volle Ergebniszurechnung

= hr. Gewinnausschüttung Besteuerung ?

Zurechnung und Ausschüttungen

Page 38: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

38

Beispiel: Kaskadeneffekt

GT

A1

A2

A3

Bilanzstichtag: 30.09.08

Bilanzstichtag: 31.10.07

Bilanzstichtag: 30.11.06

Bilanzstichtag: 31.12.05

Zeitliche Aspekte der Zurechnung

Besteuerung des Ergebnisses von A3 aus dem Jahr 2005 erst 2008!

Page 39: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

39

Grundsätze

– Gewinne des ausländischen Gruppenmitglieds unbeachtlich– Verlustzurechnung über die Grenze aliquot

(„im Ausmaß aller beteiligten Gruppenmitglieder und des Gruppenträgers“)– Ermittlung des Auslandsverlustes nach inländischem Recht– Nachversteuerung bei Verlustverwertung im Ausland– Nachversteuerung zum Zeitpunkt des Ausscheidens aus der Gruppe im

Ausmaß aller zugerechneten, im Ausland noch nicht verrechneten Verluste• im Fall der Insolvenz und der Liquidation Kürzung um die während der

Gruppenzugehörigkeit nicht steuerwirksamen Teilwertabschreibungen

7. GRUPPENBESTEUERUNG ÜBER DIE GRENZE

Page 40: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

40

BESCHRÄNKUNG AUF DIE ERSTE EBENE I

Legaldefinition der Gruppenmitglieder

– Unbeschränkt stpfl (inländische und ausländische) Kapitalgesellschaften oder Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften

– Nicht unbeschränkt stpfl ausländische Körperschaften als Gruppenmitglieder

• Vergleichbar mit inländischen Kapitalgesellschaften oder Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften

• finanzielle Verbindung ausschließlich mit unbeschränkt stpfl Gruppenmitgliedern oder dem Gruppenträger

– beteiligte Körperschaft kann nur inländische Körperschaft sein

Page 41: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

41

BESCHRÄNKUNG AUF DIE ERSTE EBENE II

Verbindung ausschließlich mit unbeschränkt stpfl Gruppenmitgliedern bzw Gruppenträgern

GTGT

GM1GM1

GM2GM2

Inland

Ausland

100 %

30 %

40 %

GTGT

GM1GM1

GM2GM2

100 %

60 %

10 %

Page 42: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

42

BESCHRÄNKUNG AUF DIE ERSTE EBENE III

Nacherfassung nicht verrechneter Verluste

Mindestdauer beginnt nicht neu zu laufen

Ab Zuzug: Ergebniszurechnung nach DBA-Grundsätzen

A kann auch nach Zuzug von GM1 nicht Gruppenmitglied werden, da GM1 keine inländische Gesellschaft ist

GM1GM1

GTGT

Inland

Ausland

Verlegungder Geschäftsleitung

100 %

Zuzug des ausländischen Gruppenmitglieds

A2?A2?

100 %

Page 43: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

43

BESCHRÄNKUNG AUF DIE ERSTE EBENE IV

BB

GTGT

GM1GM1Verlegung der

Geschäftsleitung

Inland Ausland

Zuzug des ausländischen Gruppenmitglieds

Vor Zuzug: B kann nicht Gruppenmitglied werden, da beteiligte Körperschaft inländische sein muss

Zuzug von GM1 ändert nichts

Page 44: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

44

BESCHRÄNKUNG AUF DIE ERSTE EBENE V

GM1GM1

GTGT GM2GM2

100 %

100 %

Verlegung derGeschäftsleitung

GM1 bleibt inländische Gesellschaft

GM2 ist Gruppenmitglied (vor und nach Wegzug)

Inland Ausland

Verlegung der Geschäftsleitung ins Ausland

Page 45: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

45

ALIQUOTE VERLUSTZURECHNUNG

Verlustzurechnung im Ausmaß der Gesamtbeteiligungsquote

GTGT

GM1GM1

GM3GM3

GM2GM2

100 %

40 %

65 %

25 % Ausland

75 %

= Verlustzurechnung

10 %

16,25 %

Page 46: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

46

NACHVERSTEUERUNG I

§ 9 Abs 6 Z 6 KStG (Übertragung des Gedankens des § 2 Abs 8 EStG)

ausländische Verlustverwertung im Verlustentstehungsjahr (zB Verlustrücktrag oder Verwertung in Auslandsgruppe) => keine Verwertung im Inland

Nachversteuerung im Inland bei Verrechnung des ausländischen Verlusts im Ausland– in Höhe des im Ausland verrechneten Betrages– max im Ausmaß des im Inland angesetzten Verlusts

zwingende Nachversteuerung bei Ausscheiden aus der Gruppe– Europarechtlich bedenklich nach EuGH Rs Marks & Spencer

Page 47: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

47

NACHVERSTEUERUNG II

Ausländisches steuerliches Ergebnis positiv => inländisches steuerliches Ergebnis negativ Verlustverwertung im Inland keine Nachversteuerung

Ausländisches steuerliches Ergebnis negativ => inländisches steuerliches Ergebnis negativ Verlustverwertung im Inland Nachversteuerung wenn Verlustverwertung im Ausland

Page 48: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

488. FIRMENWERT UND BETEILIGUNGS-ANSATZ – § 9 Abs 7

Teilwertabschreibung– während Gruppenzugehörigkeit steuerlich nicht wirksam (MWR)– mindert aber den steuerlichen Buchwert– Zuschreibung steuerneutral– Weiterlaufen offener Siebentel aus steuerwirksamer Teilwert-AfA vor

Gruppeneintritt

Veräußerungsverluste– während Gruppenzugehörigkeit steuerlich nicht wirksam– Veräußerungsverlust nach Gruppenaustritt: keine Nachholung unterlassener

Teilwertabschreibungen

Einschränkungen gelten für inländische und ausländische Beteiligungen

Page 49: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

49

Firmenwertabschreibung – Voraussetzungen

– im Fall der Anschaffung (nach dem 31.12.2004)– ab Zugehörigkeit der Beteiligungskörperschaft zur Unternehmensgruppe– beim unmittelbar beteiligten Gruppenmitglied (Gruppenträger)– betriebsführende Beteiligungskörperschaft (MU-Anteil als Betrieb?)– Anschaffung von konzernfremden Unternehmen oder einem nicht

beherrschenden Gesellschafter– nur für Beteiligungen an inländischen Körperschaften– kein Wahlrecht– begrenzt auf Dauer der Gruppenzugehörigkeit

Page 50: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

50

Firmenwertabschreibung – Ermittlung

– Anschaffungskosten der Beteiligung– abzüglich aliquotes hr EK – abzüglich anteilige stille Reserven im nichtabnutzbaren

Anlagevermögen– Problem unterjähriger Erwerb– max 50 % der Anschaffungskosten– Kürzung um vorgenommene TW-Afa– Abschreibung auf 15 Jahre– FW-Abschreibung kürzt Buchwert

Page 51: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

51

FALLBEISPIEL FIRMENWERT I

Ausgangslage: M-AG kauft im Jahr 2005 40% der Anteile an A-GmbH um 102.000 (fiktiver FW = 30.000) Gruppenbildung noch nicht möglich

A-GmbHA-GmbH

40%

Zuerwerb von weiteren 30% im Jahr 2007 um 100.000 (FW = 34.500)

M-AGM-AG

A-GmbHA-GmbH

70%

M-AGM-AG

FW-Afa: 2.000 pa bis 2019 + 2.300 pa bis 2021

Page 52: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

52

9. VERFAHRENSRECHTLICHE FRAGEN

Gruppenantrag

– Schriftlicher Gruppenantrag von Gruppenträger bzw vom Hauptbeteiligten einer Beteiligungsgemeinschaft beim „Gruppenfinanzamt“ (KöSt-FA GT) innerhalb eines Monats nach Unterfertigung durch das letzte (inländische) GM einzubringen

– Fristversäumung: formale Voraussetzung, Gruppe nicht zustande gekommen; evtl. Wiedereinsetzung in den vorigen Stand

Page 53: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

53

Gruppenantrag

– Unterfertigung vor Ablauf des Wirtschaftsjahres des jeweiligen GM, für das die Zurechnung erstmalig erfolgen soll; ausländische GM brauchen nicht zu unterschreiben

– Anzeige beim zuständigen Finanzamt jedes Beteiligten binnen Monatsfrist ab Abschluss

– Erklärung über Steuerausgleich

Page 54: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

54

Feststellungsbescheid des Gruppen-FA

– Bei Vorliegen der Voraussetzungen: (positiver) Feststellungsbescheid gegenüber allen den Gruppenantrag unterfertigenden Körperschaften

– Nichtfeststellungsbescheid (keine Unternehmensgruppe)– „Teilanerkennung“ (2-stufiges Verfahren, z.B. 4 von 5; mit

Ablehnungsbescheid und Feststellungsbescheid)– Bei allen Änderungen ist ursprünglicher Feststellungsbescheid

gegenüber GT und (inländischen) GM abzuändern

Page 55: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

55

Nachträgliche Änderungen und Anzeigepflicht - § 9 Abs 9

– Anzeigepflicht: für jede nachträgliche Änderung (zB für Umgründungen oder Beteiligungsveräußerungen in der Gruppe) beim GT-FA

– vom betroffenen GM bzw. betroffenen GT– Jedes inländische GM kann sein Ausscheiden erklären; nicht:

ausländische GM nach KStR Rz 1563 (Erklärung durch ausreichend beteiligtes inl. GM oder GT)

– Wenn GT sein Ausscheiden erklärt, wird Gruppe beendet

Page 56: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

56

10. STEUERUMLAGEN

Steuerliche Konsequenzen

– Im Gruppenantrag muss erklärt werden, dass eine Regelung über den Steuerausgleich getroffen wurde (§ 9 Abs 8 TS 3 KStG)

– Kein Steuerausgleich bei ausländischen Gruppenmitgliedern – Verrechnung lediglich unternehmensrechtlich wirksam, keine

ertragsteuerliche Wirksamkeit (keine BA/BE)– Keine Gesellschaftssteuer– keine Umsatzsteuer

Page 57: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

57

Zivilrechtliche Gestaltung– Belastungsmethode– Verteilungsmethode– Aufteilung der Konzernprämie?– Verbot der Einlagenrückgewähr als Mindestanforderung

Kriterien der steuerlichen Anerkennung– Wirtschaftliche Sinnhaftigkeit– Gesellschaftsrechtliche Zulässigkeit (eingeschränkt)– Kontinuität?

Page 58: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

5811. GRUPPENAUSTRITT – AUSSCHEIDEN DURCH ERKLÄRUNG DES GRUPPENTRÄGERS

Beendigung der Unternehmensgruppe

nach Ablauf der dreijährigen (36-Monate-)Mindestdauer– Ergebniszurechnung bleibt aufrecht

– keine Firmenwertabschreibung nach Beendigung

– TW-Abschreibung in Zukunft möglich– Nachversteuerung von zugerechneten Auslandsverlusten

Vor Ablauf der Mindestdauer– Aufrollung: Herstellung des Zustandes, der sich ohne Gruppenzugehörigkeit

ergeben hätte

– ausländische Beteiligung: Aufrollung

Page 59: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

59

Einseitige Erklärung durch Gruppenmitglied – restliche Gruppe bleibt bestehen Ist ausscheidendes GM auch beteiligte Körperschaft, scheiden auch die

nachgeordneten Beteiligungskörperschaften aus Nach Ablauf der dreijährigen Mindestdauer

– Ergebniszurechnung bleibt aufrecht– keine Firmenwertabschreibung nach Beendigung– TW-Abschreibung in Zukunft möglich – Nachversteuerung von zugerechneten Auslandsverlusten

Vor Ablauf der Mindestdauer– Aufrollung

GRUPPENAUSTRITT – AUSSCHEIDEN DURCH ERKLÄRUNG DES GRUPPENMITGLIEDS

Page 60: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

60

GRUPPENAUSTRITT – VERÄUßERUNG VON ANTEILEN

Rechtsfolgen der Beteiligungsveräußerung nach allgemeinem Steuerrecht– inländische Beteiligung– ausländische Beteiligung

finanzielle Beteiligung bleibt aufrecht– Veräußerungsverluste nicht steuerwirksam– inländische Beteiligung: Reduktion der FW-Abschreibung– ausländische Beteiligung: Reduktion der Verlustquote, aliquote Nachversteuerung

finanzielle Beteiligung geht unter– Veräußerungsverluste nicht steuerwirksam– wie Ausscheiden durch Erklärung

Page 61: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

61

12. MINDEST-KÖRPERSCHAFTSTEUER –§ 24 Abs 4 Z 4

Für jedes GM und für GT ist Mindest-KöSt gem § 24a Abs 4 KStG zu berechnen

Entrichtung nur durch GT

Insoweit Gesamteinkommen nicht ausreichend positiv

Page 62: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

62

MINDEST-KÖRPERSCHAFTSTEUER

Beispiel

Eine Unternehmensgruppe besteht aus 2 unbeschränkt steuerpflichtige GmbH und einer Genossenschaft, das Gesamteinkommen in der Gruppe beträgt a) 20.000, b) EUR -20.000, c) EUR 10.000.

Für die beiden GmbHs würde sich bei einem KöSt-Satz von 25% eine KöSt ab einem Einkommen von EUR 14.000 ergeben (EUR 1.750x4x2). Da dieser Betrag im Fall a) unter dem Gesamteinkommen von EUR 20.000 liegt, ist für die beiden GmbHs keine Mindeststeuer zu berechnen. Da im Fall b) das Gesamteinkommen negativ (Verlust) oder im Fall c) nicht ausreichend positiv (unter EUR 14.000) ist, wäre für beide GmbHs die Mindeststeuer zu berechnen. Im Fall von c) ist der Unterschiedsbetrag zwischen dem Gesamteinkommen von EUR 10.000 und dem Schwellenbetrag von EUR 14.000 (EUR 4.000=bei einem KöSt-Satz von 25% iHv EUR 1.000 dem Gruppenträger als Mindeststeuer vorzuschreiben.

Page 63: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

63

13. GRUPPENBESTEUERUNG UND UMGRÜNDUNGEN

Bestand der Unternehmensgruppe– Soweit finanzielle Verbindung auch nach der Umgründung bestehen

bleibt (Verschmelzung von GM mit Außergruppengesellschaft bewirkt Verwässerung der Beteiligung)

– Untergang bei Verschmelzung von GT und einzigem GM– Verschmelzung von Beteiligten einer Beteiligungsgemeinschaft– Umwandlung von GM in Personengesellschaft

Zeitliche Wirkung– Rückwirkungsfiktion – Stichtag vor erstem Tag des WJ!

Page 64: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

64

13. GRUPPENBESTEUERUNG UND UMGRÜNDUNGEN

Umgründungen und Firmenwertabschreibung– Betriebsführung muss bestehenbleiben– Untergang der Beteiligung bedeutet Untergang der Firmenwert-AfA

• Ausnahme: side-stream-merger zweier GM

– Nachversteuerung der Firmenwertabschreibung• Bei Untergang der Beteiligung (analog Veräußerung der Bet.)

• Ausnahme: Übergang der Beteiligung auf eine andere Beteiligung des beteiligten GM oder GT (down-stream-, side-stream-merger in mehrgliedriger Gruppe)

Page 65: Vorlesung Konzernsteuerrecht und Einkommensteuer/Körperschaftsteuer II

65

13. GRUPPENBESTEUERUNG UND UMGRÜNDUNGEN

Umgründungen und Verluste– Verluste gehen objektbezogen mit Einkunftsquelle auf übernehmende

Körperschaft über– Außergruppenverluste– Übertragung von Vorgruppenverluste: bleiben Vorgruppenverluste– Nachversteuerung ausländischer Verluste: bei umgründungsbedingtem

Ausscheiden ohne spätere Nachversteuerungsmöglichkeit, zB Verschmelzung auf inländisches GM