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belinda-leinenbach
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Vorlesungsmodul I
Technische Schutzrechte
Vorlesung Gewerblicher Rechtschutz
Termine:
Vorlesung Mittwochs 14.15 Uhr bis 15.45 UhrÜbung Mittwochs 15.45 Uhr bis 17.15 Uhr
Vorlesung Gewerblicher Rechtschutz
Termine:
• 1.Oktober: Deutsche Patente/Gebrauchsmuster• 15.Oktober: Patentrecherche• 29.Oktober: Patentanmeldungen International,
Anmeldestrategie• 12.November: Marken und Designs national
– international• 26.November: Arbeitnehmererfindungen• 10.Dezember: Verwertung, Verletzung, Verträge• 7.Januar: Wiederholung, Klausurvorbereitung
Zur PersonRenate Weisse
Physikstudium (Diplom) an der TU BerlinChemiestudium (Vordiplom) an der TU BerlinPromotion bei Perkin Elmer – Bodenseewerk ÜberlingenInstitut für Spektroskopie und Spektrochemie in Adlershof
Ausbildung zur Patentanwältin in der väterlichen KanzleiPraktische Tätigkeit bei McLachlan & Donaldson, DublinPatentanwältin – Deutsches Patent- und MarkenamtEuropäische Patentvertreterin – Europäisches PatentamtMasterstudiengang „Europäischer gewerblicher Rechtsschutz“ Fernuniversität Hagen
3 Kinder
Skript
Skript
http://www.weisse-patent.de/ mandant_veranstaltungen.html
Rechtsgrundlagen
Gesetze• http://www.gesetze-im-internet.de• Patentgesetz, Markengesetz,
Geschmacksmustergesetz (Designgesetz), Gebrauchsmustergesetz, Gesetz über das Recht der Arbeitnehmererfindungen
Rechtsgrundlagen
Verordnungen• http://www.dpma.de/service/
gesetze_verordnungen/index.html
Rechtsgrundlagen
Merkblätter des DPMA• http://www.weisse-patent.de/
newcomer_downloads.html
Rechtsgrundlagen
Antragsformulare• http://www.dpma.de/service/
formulare_merkblaetter/index.html#2
Schutzrechtsarten
Registerrechte• Patent• Gebrauchsmuster• Designs (früher: Geschmacksmuster)• Marken (ganz früher: Warenzeichen)• Sortenschutz• Schutz von Topographien von
Mikroelektronischen Halbleitererzeugnissen
Schutzrechtsarten
Nicht – eingetragene Schutzrechte:• Urheberrecht• Wettbewerbsrecht• Namensrecht §12 BGB• Nicht-eingetragenes
Gemeinschaftsgeschmacksmuster• Schutz von berühmten MarkenEntstehen ohne gesonderten Antrag automatisch
Schutzrechtsarten
Registerrechte• PatentTechnisches SchutzrechtSchützt Erfindungen
Schutzrechtsarten
Registerrechte• GebrauchsmusterTechnisches SchutzrechtSchützt Erfindungen
Schutzrechtsarten
Registerrechte• DesignSchützt die äußere Formgebung eines Gegenstands
Schutzrechtsarten
Registerrechte• MarkeSchützt Zeichen, die geeignet sind, Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von denjenigen anderer Unternehmen zu unterscheiden – Beispiel: Coca Cola, Afri Cola, Pepsi Cola
Schutzrechtsarten
Registerrechte• SortenschutzSchützt Pflanzensorten mit deren NamenBeispiel: Rose „Barbara“
Schutzrechtsarten
Registerrechte• Schutz von Topographien von
Mikroelektronischen HalbleitererzeugnissenSelten, nur einige Anmeldungen/Jahr
Schutzrechtsarten
Registerrechte müssen bei der zuständigen Behörde schriftlich beantragt werden.Deutschland: Deutsches Patent- und Markenamt (DPMA) bzw. BundessortenamtEuropa: Europäisches Patentamt (EPA) bzw. Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (HABM)
Motivation
Gewerblicher Rechtschutz hat das Ziel Geld zuverdienen Kein Schutzrecht erforderlich, wenn• Nur wissenschaftliche Ehre erreicht werden soll• Viel Know-How erforderlich ist und der Bedarf
begrenzt (Marktsättigung)• Erfindung ist nicht zu erkennen• Erfindung ist kurzlebig• Kein oder nur wenig Geld verdient werden kann
Motivation
Schutzrechtsanmeldung sinnvoll:• Monopol bewirkt Wettbewerbsvorsprung• Schutz vor unmittelbarem Nachbau• Lizenzvergabe• Sicherung eines Investments• Publikation schafft Stand der Technik• IP ist übertragbarer Vermögensgegenstand• Umgehung macht eigene Entwicklung notwendig
(Preis!)
Motivation
Es gibt keine Verpflichtung Ideen zum Schutzrecht anzumelden.Passive Schutzrechtspolitik:• Ggf. Einspruch• Ggf. Nichtigkeitsklage• Geltendmachung eines Vorbenutzungsrecht• Geheimhaltung• Lizenznahme
Motivation
Risiken der passiven Schutzrechtspolitik:• Verletzungsprozesse• Lizenzzahlungen für nicht-rechtsbeständige
Schutzrechte• Schlecht dokumentierter Stand der Technik
Motivation
Aktive Schutzrechtspolitik:• Schutz der eigenen Innovationen und Investments• Beobachtung des Marktes• Beobachtung der Schutzrechte des Wettbewerbs• Einspruch oder Widerspruch gegen störende Schutzrechte• Berücksichtigung der Veröffentlichungen und
Schutzrechte auf dem Technologiegebiet vermeidet Schutzrechtsverletzungen
• Inspirieren der eigenen Entwickler zu eigenen Ideen durch Beobachtung der Innovationen des Wettbewerbs
Auswahl des Anmeldezeitpunkts
• „First-to-File“-Prinzip in EuropaWer zu erst anmeldet bekommt das Schutzrecht.
• Neuheitserfordernis:Die Erfindung darf nicht vor dem Anmeldetag veröffentlicht werden
Auswahl des Anmeldezeitpunkts
Früher Anmeldetag:• Bewirkt weniger Stand der Technik• Schützt vor eigenen und fremden
Veröffentlichungen
Auswahl des Anmeldezeitpunkts
Später Anmeldetag:• Verschiebt Fristen, zum Beispiel im
Prüfungsverfahren und für Auslandsanmeldungen und die zugehörigen Kosten
• Stellt sicher, dass alle Weiterentwicklungen berücksichtigt werden
• Schiebt Kosten• Erlaubt Zeit um die Erfindung technisch zu testen• Schutzdauer läuft später ab
Auswahl des Anmeldezeitpunkts
Anmeldung ist bei Patenten und wenn Auslandsanmeldungen geplant sind vor der ersten Veröffentlichung oder öffentlichen Benutzung einzureichen, bei Gebrauchsmustern und Geschmacksmustern innerhalb der nachstehend erläuterten Neuheitsschonfrist.
Patente
Erfindungen
§1 Patentgesetz: Patente werden für Erfindungen auf allen Gebieten der Technik erteilt, sofern sie neu sind, auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhen und gewerblich anwendbar sind.
Patente
Gesetzlich ist vorgesehen, dass eine erfinderische Tätigkeit vorliegt, wenn sie sich für den Fachmann nicht in naheliegender Weise aus dem Stand der Technik ergibt.
Rechtsprechung: „Beweisanzeichen für erfinderische Tätigkeit“. Hinweise und Indizien, als Hilfserwägungen für das Vorliegen einer Erfindung.
Patente
Beweisanzeichen und Hinweise auf das Vorliegen einer Erfindung:
• Abkehr von technischen Gepflogenheiten. • Lösung einer technischen Aufgabe, die anders ist, als üblicherweise
zu erwarten• Einfache Lösung an Stellen, wo üblicherweise komplexe
Maßnahmen erforderlich sind. • Entwicklung der Technik entgegen einem Trend • schnellere Produktion• kostengünstiger herstellbar• leichter zu betreiben• weniger Aufwand bei Lagerhaltung oder Transport
Patente
Keine Erfindung:• bekannte Maßnahme an einem bekannten Gerät zur Erreichung
eines bekannten Effekts • Materialwechsel nur, wenn der Fachmann diesen bei ansonsten
gleicher Vorrichtung normalerweise nicht vornehmen würde und die Auswahl des Materials besondere, nicht vorhersehbare Vorteile bietet.
• Automatisierung einer gewöhnlich manuell ausgeführten Tätigkeit und/oder der Einsatz eines Computers ist nur erfinderisch, wenn zusätzlich zu den Automatisierungsschritten Maßnahmen ergriffen werden, welche die Automatisierung erst ermöglichen und die aus dem Stand der Technik nicht bekannt waren.
PatenteMaterielle Patentierungsvoraussetzungen
Ausnahmen von der Schutzfähigkeit:• Entdeckungen• wissenschaftliche Theorien• mathematische Methoden• Pläne, Regeln, Verfahren für gedankliche Tätigkeiten, für
Spiele oder geschäftliche Tätigkeiten, • Programme für Datenverarbeitungsanlagen als solche• Wiedergabe von Informationen als solche. • Rechtsprechung: „Technizität“, d.h. technischer Charakter
oder technischen Effekt
PatenteMaterielle Patentierungsvoraussetzungen
Ausnahmetatbestände des §1a und 2 des Patentgesetzes • menschliche Körper in den einzelnen Phasen seiner
Entstehung und Entwicklung einschließlich der Keimzellen• Entdeckung eines der Bestandteile des menschlichen Körpers
einschließlich der Sequenz oder Teilsequenz eines Gens • Verfahren zum Klonen von menschlichen Lebewesen • Verfahren zur Veränderung der genetischen Identität der
Keimbahn des menschlichen Lebewesens • Verwendung von menschlichen Embryonen zu industriellen
und kommerziellen Zwecken
Patente
Materielle Patentierungsvoraussetzungen
Verschiedene Länder haben unterschiedliche Voraussetzungen für die Schutzfähigkeit.
PatenteMaterielle Patentierungsvoraussetzungen
Neuheit• beanspruchter Gegenstand nirgendwo auf der Welt vor dem
Anmeldtag veröffentlicht. Auch eigene Veröffentlichung steht der Patentfähigkeit entgegen.
Beispiele für Veröffentlichungen: • schriftliche Publikationen• Ausstellung eines Produkts auf einer Messe• mündliche Vorträge• Weitergabe erfindungswesentlicher Informationen an Kunden
ohne Geheimhaltungsverpflichtungserklärung.
Patente
Materielle Patentierungsvoraussetzungen
Erfinderische TätigkeitErfindung ergibt sich für den Fachmann nicht in naheliegender Weise aus dem Stand der Technik.
Patente
Bestandteile einer Patent- oder Gebrauchsmusteranmeldung• Gebühren• unterschriebenes Antragsformular• Erfinderbenennung (nur Patente)• Zusammenfassung (nur Patente)• Vollmacht (bei Bevollmächtigung eines Patentanwalts
nicht erforderlich)• Patentansprüche• Beschreibungen• ggf. die Zeichnungen
Patente
Wirkung der PatentanmeldungPrioritätsdatum: definiert den Zeitrang der offenbarten Erfindung. Alles was nach diesem Prioritätsdatum geschieht, hat keinen Einfluss mehr auf die Erteilung oder Nichterteilung des Patentes. Nach der Einreichung der Patentanmeldung darf der Erfinder frei über die Erfindung schreiben oder sprechen und die Erfindung auf den Markt bringen. Auch die Einreichung einer Patentanmeldung für den gleichen Gegenstand, aber mit einem späteren Zeitrang, durch einen Dritten stört die Anmeldung nicht mehr.
Patente
Patentansprüche• Patentansprüche geben an, was durch das Patent
geschützt werden soll. Sie bestimmen den Schutzumfang und die Basis für die Prüfung der Patentanmeldung auf Neuheit und erfinderische Tätigkeit. Dabei werden die Patentansprüche mit dem Verletzungsgegenstand bzw. Stand der Technik verglichen.
• Aufzählungen von Merkmalen, die den „Kern der
Erfindung“ beschreiben und unbedingt erforderlich sind, um die Erfindung zu verwirklichen
Patente
Patentansprüche• Falsch: „Je mehr Merkmale der Anspruch
enthält, desto mehr Merkmale habe ich geschützt.“
• Richtig: Je weniger Merkmale der Anspruch enthält, desto größer ist der Schutzbereich.
Patente
Patentansprüche• Optionale Merkmale in Unteransprüchen• Ein Unteranspruch umfasst alle Merkmale des
Hauptanspruchs, sowie ein oder mehrere weitere Merkmale.
Beispiel: „Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass …[Merkmal]“. Solche Unteransprüche schränken den Schutzbereich des allgemein gefassten Hauptanspruchs nicht ein.
Patente
PatentansprücheUnteransprüche sind Rückzugslinien, auf die man zurückgreifen kann, wenn sich z. B. der Hauptanspruch im Prüfungsverfahren als durch den Stand der Technik vorweggenommen herausstellen sollte. Bei einigen Patentämtern, z.B. dem Europäischen Patentamt oder dem US-Patentamt werden die Unteransprüche gleich mit geprüft, so dass der Anmelder bereits nach Erlass des ersten Bescheides weiß, welche Ansprüche schutzfähig sein können und welche nicht.
Patente
PatentansprücheZweiteilige Anspruchsform:• Oberbegriff - Merkmale der Erfindung, die an
sich bekannt sind• Kennzeichen - neuen Merkmale• Trennung durch die Worte, „dadurch
gekennzeichnet, dass“ oder „gekennzeichnet durch“
• Geschützt ist die Kombination aller Merkmale
PatenteBeschreibung• Beschreibungseinleitung• Technisches Gebiet=Wortlaut des Oberbegriffs des Anspruchs 1• Stand der Technik - soweit dem Anmelder bekannt, nicht zu ausführlich, ggf.
Nachteile beschreiben• Aufgabe• Lösung=Kennzeichen des Anspruchs 1 („Erfindungsgemäß wird die Aufgabe
dadurch gelöst, dass …“) mit Angabe der Gründe, wieso die Aufgabe gelöst wird
• Beschreibung des Ausführungsbeispiels• Kurze (!) Beschreibung der Zeichnungen• Ausführliche Beschreibung des Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen• Zeichnungen
Patente
BeschreibungRechtsstreit vor dem Landgericht: keine Spezialfachleute, sondern Juristen. Daher fasst man die Patentbeschreibung so, dass die Verletzungsrichter sich selbst ohne zusätzliche, technische Erläuterungen ein klares Bild von der Erfindung machen können. Die Beschreibung des Ausführungsbeispiels schränkt auch den Schutzbereich des Patents in keiner Weise ein.
Patente
Offenbarung
Erfindung muss so offenbart werden, dass der Fachmann sie ausführen kann.
Es darf nichts verschwiegen werden, was der Fachmann zur Verwirklichung der Erfindung wissen muss und was nicht zum allgemeinen Fachwissen gehört.
Patente
Zeichnungen
• Zeichnungen entsprechend Formerfordernissen der „Patentverordnung“
• Keine Bemaßung und Beschriftung• „Bezugszeichen“ (= Nummerierung)• Schwarze Linien auf weißem Grund
Patente
Prüfungsverfahren
• Patentanmeldung wird auf Antrag geprüft. • Unterlassungsanspruch wird erst nach der
Durchführung des Prüfungsverfahrens und nach Erteilung gewährt.
• Prüfungsantrag innerhalb von 7 Jahren nach Anmeldetag (Antrag und Gebühren)
•
Patente
Veröffentlichung
• Veröffentlichung 18 Monate nach dem Prioritätstag als Offenlegungsschrift egal, ob Prüfungsantrag gestellt wurde und in welchem Stadium sich die Anmeldung befindet. Einen Unterlassungsanspruch begründet die Offenlegungsschrift nicht.
• Anmelder kann mit Offenlegung der Erfindung von einem
Benutzer eine Entschädigung (kein Schadensersatz) verlangen.
Patente
Jahresgebühren
• Aufrechterhaltung durch Jahresgebühren: jedes Jahr im voraus sonst gilt die Anmeldung als zurückgenommen bzw. verfällt das Patent.
• Jahresgebühren steigen mit der Laufdauer des Patentes an. Die maximale Laufdauer eines Patents ist 20 Jahre.
Patente
Optional: Rechercheantrag statt Prüfungsantrag
Recherche liefert die Druckschriften mit einem Vermerk, dem die Relevanz zu entnehmen ist. • X: neuheitsschädlich• Y: fehlende erfinderische Tätigkeit• A: allgemeiner Stand der Technik ohne
Relevanz
Patente
Recherche- oder Prüfungsverfahren:• Prüfer im Patentamt recherchiert und prüft Neuheit und
Erfinderische Tätigkeit. Üblicherweise findet der Prüfer einige Druckschriften aus dem In- und Ausland, z.B. Veröffentlichungen von Patentanmeldungen oder Patenten oder wissenschaftliche Artikel. Bei der Prüfung kommt es nicht darauf an, wie alt der gefundene Stand der Technik ist, in welcher Sprache und in welchem Land er veröffentlicht wurde und ob und was das entgegengehaltene Patent schützt. Es kommt lediglich auf den sogenannten „Offenbarungsgehalt“ der Druckschrift an. Es ist die Frage zu beantworten: Zeigt die Druckschrift irgendwo das, was in Anspruch 1 der zu prüfenden Patentanmeldung beansprucht ist?
Patente
Prüfungsverfahren:
Amtsbescheid mit Frist von üblicherweise 4 Monaten zur Äußerung (normal) oder Erteilung (selten)
„nicht schutzfähig“, „im Rahmen des fachüblichen Handelns“
Patente
Prüfungsverfahren:
Bei der Prüfung auf erfinderische Tätigkeit wird zunächst der sogenannte nächstkommende Stand der Technik ermittelt. Wenn ein oder mehrere Merkmale des Anspruchs in der Druckschrift nicht offenbart ist, wird geprüft, ob es für den Durchschnittsfachmann naheliegend ist, diese Merkmale, die z.B. in einer anderen Druckschrift offenbart sind, auf eine Vorrichtung oder ein Verfahren aus dem nächstkommenden Stand der Technik anzuwenden.
Patente
Prüfungsverfahren:
Schutzfähigkeit hängt von der Formulierung des Patentanspruchs ab. Bei technisch und/oder rechtlich komplexen Sachverhalten Anhörung vor Ort mit dem Prüfer.
Patente
Prüfungsverfahren:
Erteilung des Patents oder Zurückweisung der Patentanmeldung durch amtlichen Beschluss. Beschwerde gegen Zurückweisungsbeschluss innerhalb eines Monats unter Einzahlung einer Gebühr. Entscheidung durch vier Richter (in der Regel drei Technikern und einem Juristen) im Beschwerdesenat des Bundespatentgerichts in München. Auf Antrag mündliche Verhandlung.
Patente
Prüfungsverfahren:
Nach Erteilungsbeschluss: Urkunde und Patentschrift mit Veröffentlichungsdatum, Angaben über den Anmelder und dessen Vertreter, sowie der berücksichtigte Stand der Technik auf der ersten Seite der Patentschrift. Produkt mit Bezeichnung „patentiert“ oder „geschützt“.
Patente
Einspruchs- und Beschwerdeverfahren
• Einspruch möglich innerhalb von 9 Monaten nach Veröffentlichung der Patentschrift.
• Einspruchserwiderung durch Patentinhaber. • Entscheidung durch Einspruchsabteilung im Patentamt:
(Teilweiser) Widerruf oder Aufrechterhaltung. • Kein Unterliegensprinzip: jeder trägt seine eigenen Kosten. • Bei Änderung des Anspruchswortlauts: ggf. „Neue Patentschrift“
(keine neue Einspruchsfrist). • Beschwerdemöglichkeit innerhalb eines Monats unter Zahlung
einer Beschwerdegebühr beim Patentamt (schriftlich).
Patente
Einspruchs- und Beschwerdeverfahren
Zulassung der Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof nur, wenn über eine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung zu entscheiden ist oder die Fortbildung des Rechts bzw. die Sicherheit einer einheitlichen Rechtsprechung in Frage steht. Eine zulassungsfreie Rechtsbeschwerde ist nur bei ganz bestimmten groben Verfahrensmängeln eröffnet, die praktisch nicht vorkommen.
PatenteFristen
Neben den vom Amt gesetzten Fristen (Beantwortung Prüfungsbescheid o.ä.) gibt es auch gesetzliche Fristen. • Einzahlungsfrist für die Anmeldegebühr 3 Monate• Frist für die Stellung des Prüfungsantrags 7 Jahre• Einspruchsfrist 9 Monate• Beschwerdefrist 1 Monat• Frist zur Entrichtung von Anspruchsgebühren 3 Monate• Frist zur Einreichung der Übersetzung ins Deutsche 3 Monate
bei englisch/französisch 12 Monatemaximal ab Prioritätstag 15 Monate
Gebrauchsmuster
Gebrauchsmuster Patentnur formale Prüfung Prüfungsverfahren
Recherche auf Antrag auf AntragEintragung Erteilung durch Beschluss
Schutzvoraussetzung Nur Vorrichtung Vorrichtung oder VerfahrenStand der Technik nur schriftlich oder Inland allesAnforderung erf. Tätigk. wie Patent wie Gebrauchsmustermax. Schutzdauer 10 Jahre 20 JahrePriorität wie Patent wie PatentVerfahrensdauer ca. einige Wochen ca. 1-2 Jahre (ggf. mehr)Verlängerung nach 3 - 3- 2 Jahren jährlichNeuheitsschonfrist 6 Monate keinePrüfung Patentfähigkeitim Verletzungsverfahren ja nein
Gebrauchsmuster
Neuheitsschonfrist:
Eigene Veröffentlichungen des Anmelders sind nicht neuheitsschädlich, wenn das Gebrauchsmuster innerhalb von sechs Monaten nach einer solchen Veröffentlichung angemeldet wird.
The End
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit