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VRT Linzbach, Löcherbach & Partner Wirtschaftsprüfer Steuerberater Rechtsanwälte
Mandanten-InformationsabendOktober 2004
Dipl.-Kfm. Konrad Linzbachvereidigter Buchprüfer/Steuerberater
Begrüßung
Die Themen des Abends
Alterseinkünftegesetz
Wie sieht in Zukunft die steuerliche Behandlung von Rentenbezügen und Vorsorgeaufwendungen aus (StB Ulrich Rieck)
Erben, Vererben, Schenken
Erbfolge, Testament & Co. (RA Christoph Hagemann)
Erbschaftsteuer minimieren (WP/StB Alexander Schröder)
Die Bank im Erbfall (RA Dr. Volker Lang)
Steueramnestie 2004/2005:
Die Zeit läuft! (WP/StB Willi Spies)
AlterseinkünftegesetzGesetz zur Neuordnung der einkommensteuerlichen Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen und Altersbezügen (AltEinkG)
Wie sieht in Zukunft die steuerliche Behandlung von Rentenbezügen und Vorsorgeaufwendungen aus?
Dipl.-Kfm. Ulrich RieckSteuerberater
Agenda
Bisheriges Rentenrecht versus nachgelagerte Besteuerung
Die Besteuerung der Altersbezüge (Renten u. Pensionen)
Kontrollmitteilungen an die Finanzämter
Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen
Beurteilung der Reform
Das bisherige Rentensystem und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
Belastungsvergleich und Grundsatz der Einmalbesteuerung:
Ertragsanteilsbesteuerung nur hinsichtlich der Rückzahlung bereits versteuerten Einkommens berechtigt, d.h. hinsichtlich des steuerpflichtigen Arbeitnehmer-Anteils zur Rentenversicherung
Renten im Verhältnis zu Pensionen zu niedrig besteuert Hinweis: Grundfreibetrag 2004/2005: 7.664 €
Erwerbsphase Auszahlungsphase
RENTE
AN-Anteil (z.T.) steuerpflichtig AG-Anteil steuerfrei Bundeszuschuss steuerfrei
Ertragsanteilsbesteuerung (z.B. 27%) Werbungskostenpauschale (102 €)
PENSION
keine eigenen Beiträge, damit keine steuerliche Belastung Nutzung der SA-Höchstbeträge möglich
Steuerpflicht in voller Höhe Versorgungsfreibetrag (40%, max. 3072 €) Arbeitnehmerpauschbetrag (920 €)
Einkommensart Steuerunbelastet bis zu
Rente 2004 / Rente 2005 ca. 42.640 € / ca. 18.893 €
Beamtenpensionen 12.836 €
im Vergleich: Arbeitseinkommen 10.776 €
Nachgelagerte Besteuerung und Altersvorsorge
Forderung des BVerfG: Es darf zu keiner Doppelbesteuerung von Beiträgen und Bezügen kommen
Konsequenz: Umstellung auf nachgelagerte Besteuerung (Rürup-Kommission)
Nachgelagerte Besteuerung bedeutet im Grundsatz steuerlicher Abzug der Altersvorsorgebeiträge
bei den aktiv Erwerbstätigen
vollständige Steuerpflicht der Altersbezüge des Ruheständlers (Rentner und Pensionäre)
Besteuerung der Altersbezüge
Renten aus der Basisversorgung 35jähriger Übergang zur vollständig nachgelagerte Besteuerung 2005: 50%ige Besteuerung der Bestandsrenten und der in 2005
erstmals gezahlten Renten für jeden neuen Rentnerjahrgang („Kohorte“) erhöht sich der
Besteuerungsanteil bis 2020 um 2% p.a., von 2021 bis 2040 um 1% p.a. bis auf 100%
Basisversorgung gesetzliche Rentenversicherung berufsständische Versorgung landwirtschaftliche Alterskassen Rürup-Rente
nicht der Besteuerungsprozentsatz festgeschrieben, sondern der steuerfrei bleibende Anteil der Rente in einem lebenslang geltenden Freibetrag festgeschrieben.
Regelmäßige Rentenerhöhungen werden zu 100% erfasst Festschreibung des steuerfreien Rentenbetrages im Folgejahr des
Rentenbeginns; für Bestandsrentner im Jahr 2006
2005 50% 2011 62% 2017 74% 2023 83% 2029 89% 2035 95%
2006 52% 2012 64% 2018 76% 2024 84% 2030 90% 2036 96%
2007 54% 2013 66% 2019 78% 2025 85% 2031 91% 2037 97%
2008 56% 2014 68% 2020 80% 2026 86% 2032 92% 2038 98%
2009 58% 2015 70% 2021 81% 2027 87% 2033 93% 2039 99%
2010 60% 2016 72% 2022 82% 2028 88% 2034 94% 2040 100%
Hans Glück ist 1999 mit 65 Jahren in Rente gegangen. Ab 2005 erhält er eine Monatsrente von 1000 €. Zu versteuern sind:
im Jahr 2005 u. 200612 x 1000 € = 12.000 €x 50% 6.000 €abzgl. Werbungskosten-Pauschbetrag 102 €zu versteuern (bis 2004: 3.240 €) 5.898 €2006: Festschreibung des Freibetrags auf 6.000
Nach mehreren Rentenerhöhungen beträgt die Monatsrente im Jahr 2010 1.500 €12 x 1.500 € = 18.000 €abzgl. fixem Rentenfreibetrag 6.000 €abzgl. Werbungskosten-Pauschbetrag 102 €zu versteuern 11.898 €
Hinweis: Grundfreibetrag 2005: 7.664 € (bei Ehepaaren 15.328 €)
Beispiel zur Besteuerung der Altersbezüge
Nachgelagerte Besteuerung der Pensionen
Bisher: Versorgungsfreibetrag: 40% der Bezüge, max. 3.072 € Werbungskostenpauschbetrag für AN: 920 €
3.992 € Künftig:
Versorgungsfreibetrag für 2005: 3.000 € Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag für 2005 900 € jährliche Abschmelzung
von 2006 bis 2020 um je 1,6%, von 2021 bis 2040 um je 0,8
Werbungskostenpauschbetrag für Alterseinkünfte: 102 € 4.002 €
Kohortenprinzip: Einfrieren der im Jahr des Eintritts in die Pension vorliegenden Besteuerungssituation
Besteuerung der Beamtenpensionen
Besteuerung sonstiger Renten
Übrige Renten Besteuerung mit Ertragsanteil bereits bestehende private Rentenversicherungsverträge Veräußerungsleibrenten Absenkung der Ertragsanteile (Absenkung des in den
Ertragsanteilen berücksichtigten Zinssatzes von 5,5% auf 3%; Berücksichtigung der gestiegenen Lebenserwartung)
Lebensjahr bei Rentenbeginn 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65
Ertragsanteil (bisher) 38 37 36 35 34 32 31 30 29 28 27
Ertragsanteil (ab 2005) 26 26 25 24 23 22 22 21 20 19 18
sog. „Escapeklausel für Leistungen aus berufsständischen Versorgungseinrichtungen für bis 2005 geleistete Beiträge oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze
Versorgungsfreibetrag samt Zuschlag s.o.
Altersentlastungsbetrag Bisher:
Altersentlastungsbetrag für Einkünfte, die keine Versorgungsbezüge oder Leibrenten darstellen
Vollendung des 64. Lebensjahr im abgelaufenen Jahr 40% der positiven Einkünfte, max. 1.908 €
Künftig: Altersentlastungsbetrag verliert seine Berechtigung, wenn
Renten und Versorgungsbezüge in der Endstufe zu 100% nachgelagert besteuert werden
35-jährige Abschmelzung in gleichem Umfang wie Versor-gungsfreibetrag und Zuschlag zum Versorgungsfreibetrag
Absenkung des Abzugssatzes und des Höchstbetrags in den nächsten 15 Jahren um jew. 1,6% und in den nachfolgenden 20 Jahren um jeweils 0,8%
Kohortenprinzip, d.h. „Einfrieren“ der Besteuerungssituation (Höchstsatz; Prozentsatz) in dem auf die Vollendung des 64. Lebensjahres folgenden Jahr
Abschmelzung der „Altersprivilegien“
Künftig bis zum 31.5. des Folgejahres Meldung der Renten an eine Zentralstelle der BfA, die Daten an die FA weiterleitet: Sämtliche Versicherungsträger (gesetzliche RV, landwirtschaftliche
Alterskassen, Versorgungswerke, Pensionskassen, Versicherungsunternehmen etc.) melden
die persönlichen Daten und die Identifikationsnummer des Leistungsempfängers,
den Betrag der Leibrenten und anderen Leistungen samt Bezeichnung und Anschrift des Mitteilungspflichtigen
Umsetzung der Mitteilungspflicht im Grundsatz: ab dem Jahr 2006 für Renten aus 2005 aber:
das steuerliche Identifikationsmerkmal fehlt noch 2006 ist Bundestagswahl!!
wahrscheinlich: Mitteilung erstmals 2007 für 2006
Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung 2005, wenn Gesamtbetrag der Einkünfte mehr als 7.700 € bzw. 15.4000 €
(Eheleute)
Ggf. für Altjahre noch Steueramnestie nutzen!!
Rentenbezugsmitteilungen
Altersvorsorge Drei-Schichten-Modell
Altersvorsorge wird künftig unterteilt in:
Erste Schicht: Basisversorgung gesetzliche Rentenversicherung landwirtschaftliche Alterskassen berufsständische Versorgungseinrichtungen private kapitalgedeckte Leibrentenversicherungen (Rürup-Rente)
Zweite Schicht: Kapitalgedeckte Zusatzversorgung Riester-Rente Betriebliche Altersversorgung
Dritte Schicht: Kapitalanlageprodukte Sparpläne Kapitallebensversicherung Renten Aktien Immobilien Fonds etc.
„Rürup“-Rente (Basisversorgung)
Neu ab 2005: Kapitalgedeckte Altersvorsorgeprodukte (sog. Rürup-Rente) Auszahlung nur als monatliche Leibrente Altersrente mit ergänzender Absicherung der Berufs-
unfähigkeit, der verminderten Erwerbsfähigkeit oder von Hinterbliebenen (nur Ehegatte und Kinder)
Auszahlung frühestens ab dem 60. Lebensjahr nicht vererblich nicht übertragbar nicht beleihbar nicht veräußerbar nicht kapitalisierbar kein Anspruch aus Auszahlung
Altersvorsorgeaufwendungen (1. Schicht)
Grundsatz: Beiträge für die Basisversorgung sind (nur in begrenztem Umfang!) als Sonderausgaben abzugsfähig, die spätere Rente unterliegt im Gegenzug (voll) der Besteuerung
Abzugsvolumen Fördervolumen von 20.000 € für Alleinstehende bzw. 40.000
€ für Verheiratete ab 2025 Übergangsregelung für die Jahre 2005-2024: 2005 zunächst
60% des Höchstbetrages, jährliche Anhebung: 2% = 400 €
Begünstigte Aufwendungen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen
Rentenversicherung landwirtschaftliche Alterskassen berufsständische Versorgungseinrichtungen kapitalgedeckte Altersvorsorgeprodukte („Rürup“-Rente)
2005 2006 2007 2008 2009 …… 2025
12.000 12.400 12.800 13.200 13.600 …… 20.000
Sonderausgabenabzug von Altersvorsorgeaufwendungen – I
Ermittlung des tatsächlichen Abzugsbetrags Höchstbetrag für begünstigte Altersvorsorgeaufwendungen Kürzung des Höchstbetrages für Beamte, Abgeordnete und nicht
pflichtversicherte Arbeitnehmer mit Pensionsanspruch um deren fiktiven Gesamtversicherungsbetrag (ArbG- und ArbN-Anteil zur GRV); bei Selbständigen keine Kürzung
Begrenzung des Abzugs der tatsächlichen Aufwendungen für den Übergangszeitraum auf den jeweils maßgebenden Prozentsatz
Abzug der steuerfrei gestellten Arbeitgeberleistungen
Lediger ArbN mit gesetzlicher Rentenversicherung und begünstigter privater Leibrente („Rürup“) im Jahr 2005
Tatsächlicher ArbN-Beitrag 3.000 €Tatsächlicher ArbG-Beitrag 3.000 €Zusatzversicherung 2.000 €insgesamt 8.000 €
Höchstbetrag 20.000 €60% des geringeren Betrages 4.800 €abzgl. steuerfreier ArbG-Anteil 3.000 €als Sonderausgaben abzugsfähig 1.800 €
Lediger Beamter mit Bezügen von 30.770 € und begünstigter privater Leibrente in 2005Tatsächlicher ArbN-Beitrag 0 €Tatsächlicher ArbG-Beitrag 0 €Zusatzversicherung 2.000 €insgesamt 2.000 €
Höchstbetrag 20.000 €abzgl. 30.770 x 19,5% 6.000 €Gekürzter Höchstbetrag 14.000 €60% des geringeren Betrages 1.200 €
Selbständiger mit berufsständischer Versorgungseinrich-tung und begünstigter privater Leibrente im Jahr 2005
Tatsächlicher ArbN-Beitrag 0 €Tatsächlicher ArbG-Beitrag 0 €Berufsständische Versorgung 12.000 €Zusatzversicherung 10.000 €insgesamt 22.000 €
Höchstbetrag 20.000 €60% des geringeren Betrages 12.000 €(hier: Doppelbesteuerungsgefahr! Klagen zu erwarten)
Sonderausgabenabzug von Altersvorsorgeaufwendungen – II
Sonstige Vorsorgeaufwendungen (Keine Altersvorsorge)
Beiträge zu Arbeitslosenversicherungen Kranken-, Pflege- und Unfallversicherungen Erwerbs- und Berufsunfähigkeitsversicherungen, soweit nicht bereits
zur Basisversorgung gehörig Haftpflichtversicherungen Risikoversicherungen, die nur für den Todesfall zahlen Beiträge zu Renten- und Kapitallebensversicherungen, deren
Laufzeit vor dem 1.1.2005 begonnen hat, wenn mindestens ein Versicherungsbeitrag bis zum 31.12.2004 entrichtet ist.
Ausgeschlossen sind fondsgebundene Lebensversicherungen entgeltlich erworbene Lebensversicherungsverträge Dritter Kapitallebens- bzw. Rentenversicherungsverträge, die nicht als
Basisversorgung gelten und mit Laufzeit ab dem 1.1.2005 Hausratversicherungen etc.
Abzugsvolumen Erhöhter Abzugsbetrag von 2.400 € Geminderter Abzugsbetrag von 1.500 €, wenn steuerfreie ArbG-
Beiträge zur KV gezahlt werden (Arbeitnehmer) oder ein Beihilfeanspruch besteht (Beamte)
gesonderte Prüfung für jeden Ehegatten bei mitversicherten Ehegatten (Familienversicherung) greift nur der
Abzugsbetrag von 1.500 €
Günstigerprüfung Vor allem für Bezieher geringer Einkommen ist das alte Recht
günstiger von 2005 bis 2019 Günstigerprüfung zwischen altem und neuem
Recht der (alte) Vorwegabzug wird zusätzlich ab 2011 von derzeit 3.068 €
jährlich um jeweils 300 € abgesenkt und entfällt damit ab 2020. die (alte) Vorsorgepauschale wird analog abgeschmolzen die in die Günstigerprüfung einzubeziehenden Aufwendungen
richten sich jedoch nach neuem Recht
Neuberechnung der Vorsorgepauschale (LSt-Abzugsverfahren) 1. Komponente: 20% des AN-Beitrags zur GRV; jährliche
Steigerung um 4%-Punkte bis 2025 2. Komponente: 11% des Arbeitslohns abzugl. eines evtl.
Versorgungsfreibetrags und Altersentlastungsbetrags, max. 1.500 € Nur den 2. Abzugsbetrag erhalten
Beamte, Richter, Soldaten Altersrentner Bezieher einer Pension aufgrund vom AG steuerfrei eingezahlter
Pensionskassenbeiträge Beherrschende GGF, denen ganz oder teilweise ohne eigene
Beitragsleistung eine betriebliche Alterversorgung zugesagt worden ist Vorstände einer AG
Getrennte Ermittlung bei zusammenveranlagten Ehegatten
Günstigerprüfung und Vorsorgepauschale
Riesterrente Betriebliche Altersversorgung
5 Durchführungswege Direktversicherung Pensionskasse Pensionsfonds Unterstützungskasse Pensionszusage
künftig für alle Steuerfreiheit bis 4 % der BBG (West= 61.800) = 2.472 € zusätzlich 1.800 € pauschal
Diverse Änderungen ab 2005 insb. wird die Direktversicherung steuerlich den Pensionskassen
und Pensionsfonds gleichgestellt Beiträge für die Direktversicherung sind ab 2005 steuerfrei; es erfolgt
im Gegenzug eine nachgelagerte Besteuerung; die Pauschalbesteuerung (§ 40b EStG) entfällt
Der AN kann jedoch für Altzusagen (vor 2005) bis zum 30.6.2005 auf die Steuerfreiheit verzichten und die Pauschalbesteuerung wählen
Portabilität: Übertragbarkeit der betrieblichen Altersversorgung beim Arbeitgeberwechsel
Zweite Schicht: Kapitalgedeckte Zusatzversorgung
Altverträge unter bestimmten Voraussetzungen bisher: Sonderausgabenabzug (88%; aber beschränkt) künftig: SA-Abzug nur noch im Rahmen der sonstigen Vorsorge-
aufwendungen (2.400/1.500 €) und damit im Regelfall nicht mehr Steuerfreiheit der Erträge bleibt für Altverträge erhalten Altverträge = Abschluss vor dem 1.1.2005 (Datum des Versiche-
rungsscheins) und Zahlung eines Beitrages bis zum 31.12.2004 Dynamik und fest vereinbarte Erhöhungen sind steuerunschädlich „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob ……“
Neuverträge (Abschluss nach dem 31.12.2004) Kapitallebensversicherung wird nicht mehr als Produkt zur
Altersvorsorge (Erste Schicht), sondern als Kapitalanlageprodukt (Dritte Schicht) gewertet
kein Sonderausgabenabzug für Neuverträge keine Steuerfreiheit der Erträge = Besteuerung des
Unterschiedsbetrags zwischen Versicherungsleistung und Summer der eingezahlten Beiträge
Halbeinkünfteverfahren unter bestimmten Voraussetzungen Laufzeit mind. 12 Jahre Auszahlung nach dem 60. Lebensjahr Todesfallschutz mind. 60%
Reine Rentenversicherungen oder Rentenversicherungen mit (nicht ausgeübtem) Kapitalwahlrecht Erträge aus der Ansparphase wie bisher steuerfrei gesunkene Ertragsanteile Gewinner der Reform
Einschränkung des Lebensversicherungsprivilegs (künftig: Dritte Schicht)
Rentner Beseitigung der systemwidrigen Ungleichbehandlung von Renten und Pensionen Deutlich höhere Belastung der Rentner; die Begründung, dass sich dies wegen
des Grundfreibetrages bei ¾ der Rentner nicht auswirkt, wenn die Betroffenen keine weiteren Einkünfte erzielen, ist als Rechtfertigung kaum geeignet
Auch die künftige Pensionärs-Jahrgänge stehen sich schlechter Wegfall der „Altersprivilegien“ Fazit: Gleichbehandlung auf niedrigerem Niveau! Hart, aber systematisch richtig.
Erwerbstätige Umstellung auf nachgelagerte Besteuerung schafft bei der Erwerbsgeneration
finanzielle Freiräume für die private Vorsorge (aber: diese werden später über höhere Rentensteuern wieder reingeholt!)
Der materielle Versorgungsgehalt bestehender Betriebsrentenansprüche wird geschmälert.
Es muss ernsthaft bezweifelt werden, ob künftig eine verfassungskonforme Besteuerung der Altersversorgung sichergestellt ist. In Einzelbereichen kommt es zu Doppelbelastungen. Es ist eine weitere Klagewelle zu erwarten! Bescheide, Vorsorge- und Rentenunterlagen unbedingt aufbewahren!
Es ist unwahrscheinlich, dass die Besteuerung 35 Jahre unverändert bleibt
Mit der Steuererklärung auf dem Bierdeckel wird das nichts!!
Beurteilung der Reform
Generalthema:„Erben, Vererben, Schenken“
Private Finanzplanung
Familie/Psychologie
SteuernRecht
Erbrecht
Familien-recht
Gesellsch.-recht
Erblasser
Erbe
Andere
Alters-vorsorge
Vermögens-struktur
Nachlassplanung: Das magische Viereck
Erbschaft-steuern
Ertrag-steuern
Christoph HagemannRechtsanwalt
Grundlagen des Erbrechts
Agenda
Die gesetzliche Erbfolge
Die gewillkürte Erbfolge
Der Pflichtteil
Die Erbenhaftung
Die Abwicklung
Die gesetzliche Erbfolge
Die gesetzliche Erbfolge tritt ein, wenn:
der Erblasser keine Verfügung von Todes wegen hinterlassen hat
der Erblasser nicht über den gesamten Nachlass verfügt hat
das Testament (form-)nichtig ist oder rechtswirksam angefochten wurde
Das Parentelsystem
Das gesetzliche Erbrecht beruht auf dem Parentelsystem Blutsverwandte sind erbberechtigt Schwägerschaft begründet kein Erbrecht
Ergänzungen des Parentelsystems: Ehegatte ist erbberechtigt Adoptivkinder sind erbberechtigt Partner einer eingetragenen Partnerschaft ist
erbberechtigt
Das Parentelsystem gliedert die Verwandten in verschiedene Ordnungen
Ein Verwandter einer entfernteren Ordnung ist nur dann erbberechtigt, wenn kein Angehöriger einer näheren Ordnung vorhanden ist
Ordnungen
Erben der 1. Ordnung: Abkömmlinge Eheliche Kinder Nichteheliche Kinder Adoptivkinder Nicht: Stief- und Pflegekinder
Erben der 2. Ordnung: Eltern und deren Abkömmlinge
Erben der 3. Ordnung: Großeltern und deren Abkömmlinge
Erben der 4. Ordnung: Urgroßeltern und deren Abkömmlinge
Erbfolge innerhalb der 1. Ordnung: Erbfolge nach Stämmen Auf jeden Stamm entfällt die gleiche Erbquote Jeder Abkömmling bildet einen Stamm An die Stelle eines vorverstorbenen Abkömmlings
treten seine Abkömmlinge Hinterlässt der vorverstorbene Abkömmling keine
eigenen Abkömmlinge, erhöht sich der Erbteil der lebenden Abkömmlinge
Erbfolge innerhalb der Ordnungen – I
Erbfolge innerhalb der Ordnungen – II
Hinterlässt ein Witwer bei seinem Tode drei Kinder, so erben sie alle zu gleichen Teilen 1/3 des Nachlasses, bei € 120.000 also jeweils € 40.000.
War Kind 3, das selbst 2 Kinder hatte (also 2 Enkel des Erblassers), vorverstorben, so treten an die Stelle von Kind 3 die beiden Enkel, die wiederum zu gleichen Teilen erben, also jeweils 1/6
Erbfolge innerhalb der Ordnungen – I
Erblasser Ehefrau
Kind 2Kind 1 Kind 3
Enkel 1 Enkel 2
Erbfolge innerhalb der 2. und 3. Ordnung: Erbfolge nach Linien
Erbfolge ab der 4. Ordnung: An die Stelle des Erbrechts nach Stämmen und Linien
tritt das Gradualsystem.
Erbfolge innerhalb der Ordnungen – III
Das Ehegattenerbrecht
Die Erbquote des Ehegatten: Zu 1/4 neben den Verwandten der 1. Ordnung Zu 1/2 neben den Verwandten der 2. Ordnung Grundsätzlich zu 1/2 neben Großeltern Zu 1/1 wenn weder Verwandte der 1. und 2. Ordnung
noch Großeltern vorhanden sind.
Voraus des Ehegatten: Nur, soweit Ehegatte gesetzlicher Erbe ist Neben den Verwandten der 2. Ordnung oder neben
Großeltern: die zum ehelichen Haushalt gehörenden
Gegenstände, soweit sie nicht Zubehör eines Grundstücks sind
die Hochzeitsgeschenke Neben Verwandten der 1. Ordnung:
Einschränkung: soweit der Ehegatte die Gegenstände zur Führung eines angemessenen Haushalts benötigt
Der Einfluss des Güterstandes auf die Erbquote
Zugewinngemeinschaft Pauschaler erbrechtlicher Zugewinnausgleich: Erhöhung des
gesetzlichen Erbteils um 1/4 (insgesamt also 1/2) Ausnahme: Exakter güterrechtlicher Zugewinnausgleich zzgl.
Pflichtteil im Falle der Ausschlagung der Erbschaft
Gütertrennung Bei 1 Kind: 1/2 Bei 2 Kindern: 1/3 Bei mehr als 2 Kindern: ¼
Gütergemeinschaft Güterrechtliche Berechtigung in Höhe von 1/2 an dem
Überschuss nach Auseinandersetzung des Gesamtguts Andere Hälfte des Überschusses fällt in den Nachlass, soweit
nicht die Ehegatten im Ehevertrag vereinbart haben, dass die Gütergemeinschaft nach dem Tode des Erstversterbenden fortgesetzt wird
Im Ergebnis: 1/4 des Nachlasses zzgl. 1/2 des Überschusses
Die gewillkürte Erbfolge
Grundsatz der Testierfreiheit Ab Vollendung des 16. Lebensjahres Einschränkung bei Heimbewohnern
Privates Testament eigenhändig geschrieben und unterschrieben Amtliche Verwahrung möglich Ablieferungspflicht
Öffentliches Testament Protokollierung der Entgegennahme durch Notar Amtliche Verwahrung Kann den Erbschein ersetzen, um seine Rechte gegenüber
Dritten nachzuweisen
Erbvertrag Stärkste Bindungswirkung
Inhalt des Testaments Erbeinsetzungen/Enterbung
Vorerbschaft Verfügungsbeschränkung des Vorerben Befreiten Vorerbschaft Bestimmung des Nacherbfalles
Ersatzerbe
Das Vermächtnis Klagbarer Anspruch gegenüber den/die Erben i.d.R. auf
Übereignung oder Zahlung
Die Teilungsanordnung Anordnung der Aufteilung des Nachlasses Ausschließung der Aufteilung
Die Auflage
Die Testamentsvollstreckung
Anordnung testamentarisch
Verwandter, Freund, Berater, Benennung einer Ersatzperson sinnvoll
Entziehung der Verfügungsberechtigung der Erben über die Nachlassgegenstände
TV erfüllt Verbindlichkeiten, zieht Forderungen ein, führt die letztwilligen Verfügungen aus, bewirkt Auseinandersetzung
Dauervollstreckung möglich
Änderung und Aufhebung des Testaments
Jederzeit möglich
Vollständige oder teilweise Änderungen
Das spätere Testament sticht das ältere aus
Öffentliches Testament gilt kraft Gesetzes als widerrufen, wenn Erblasser die verwahrte Urkunde zurücknimmt
Das gemeinschaftliche Testament
i.d.R. „Berliner Testament“: gegenseitige Einsetzung als Alleinerben und Bestimmung der Schlusserben
Abhängigkeit der gegenseitigen Erklärungen In der Regel freie Verfügbarkeit zu Lebzeiten Keine freie Verfügbarkeit von Todes wegen, soweit
nicht Erbschaft ausgeschlagen oder testamentarische Befreiung
Widerruf durch Zustellung einer notariellen Widerrufserklärung
„Störfälle“ beim gemeinschaftlichen Testament
Pflichtteil der übergangenen Kinder: Pflichtteilsstraf-klausel
Wiederverheiratungsklausel Anfechtungsausschluss Ungültigkeit der Erbeinsetzung im Falle der
Wiederverheiratung wird als Vorerbschaft eingestuft Aussetzung eines Vermächtnisses in Höhe des
gesetzlichen Erbteils für die Kinder und Befreiung des Ehegatten für die Folgezeit
Der Pflichtteil
Nur Abkömmlinge, Ehegatten und Eltern
Ausgeschlossener Erbe hat Anspruch in Geld
Höhe des Anspruchs: grundsätzlich 1/2 des gesetzlichen Erbteils Verkehrswert des Nachlasses im Zeitpunkt des
Erbfalles
Pflichtteilsergänzungsanspruch
Entziehung des Pflichtteils
Die Erbenhaftung Die unbeschränkte Erbenhaftung
Grundsatz: unbeschränkte Haftung für Nachlassverbindlichkeiten Erblasserschulden Verbindlichkeiten aus Pflichtteilsrechten, Vermächtnissen und
Auflagen
Die beschränkte Erbenhaftung Beschränkung der Haftung auf Nachlass durch Nachlassverwaltung
und Nachlassinsolvenz möglich Nachlassinsolvenz
bei Kenntnis von Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung des Nachlasses, Verbindlichkeiten aus Vermächtnissen und Auflagen bleiben außer Betracht
Der Kenntnis steht die auf Fahrlässigkeit beruhende Unkenntnis gleich
Pflicht zur unverzüglichen Antragstellung, sonst Schadensersatzverpflichtung gegenüber Gläubigern
Nachlassverwaltung Anordnung bei Antragstellung durch Erben oder Nachlassgläubiger Bei Antrag durch Nachlassgläubiger: Anordnung, wenn Grund zur
Annahme besteht, dass die Befriedigung aus dem Nachlass durch das Verhalten oder die Vermögenslage des Erben gefährdet wird; Frist 2 Jahre
Erbe verliert die Befugnis, den Nachlass zu verwalten oder darüber zu verfügen
Die Abwicklung des Erbfalles
Die Ausschlagung der Erbschaft Frist: 6 Wochen ab Kenntnis Verlust des Ausschlagungsrechts
Die Erbengemeinschaft Gesamthandsgemeinschaft Verfügungen nur mit Zustimmung aller Erben Auseinandersetzungsanspruch
Der Erbschein Zeugnis über das Erbrecht und die Größe des Erbteils,
um seine Berechtigung gegenüber Dritten nachzuweisen
Erteilung auf Antrag durch das Nachlassgericht, soweit das Nachlassgericht die zur Begründung des Antrags erforderlichen Tatsachen für festgestellt erachtet
Öffentlicher Glaube des Erbscheins: gutgläubiger Erwerb von dem im Erbschein als Erbe bezeichneten ist möglich, auch wenn Inhaber nicht der wirkliche Erbe ist
Gemeinschaftlicher Erbschein bei mehreren Erben
Dipl.-Kfm. Alexander SchröderWirtschaftsprüfer/Steuerberater
Lehrbeauftragter FH Bonn/Rhein-Sieg
„Erben, Vererben, Schenken“- Steuerliche Aspekte -
Agenda
1. Einführung
2. Charakter der Erbschaftsteuer und Steuerpflicht
3. Steuerfreier Erwerb
4. Schenkungsteuer
5. Steuerklassen und persönliche Freibeträge, Steuersätze
6. Nutzung der Freibeträge
7. Grundvermögen
8. Betriebsvermögen
9. Freigebige Zuwendungen
10.Klassische Fehler und Optimierungsstrategien
271520
773
1545
1814
29833213
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
1975 1980 1985 1990 1995 2000 2003
Mio. €
Erbschaftsteueraufkommen
Eine Erhöhung der Erbschaftsteuer ist insb. von Seiten der Bundesregierung und der SPD geführten Bundesländer wiederholt gefordert worden.
Beim Bundesverfassungsgericht ist auf Vorlage des BFH ein Verfahren anhängig, das u.a. zum Gegenstand hatdie Überprüfung der Bewertungsvorschriften für
Immobiliendie Überprüfung der Vergünstigungen für die
Übertragung von Betriebsvermögen.
Das Verfassungsgericht wird frühestens 2005 ent-scheiden. Es bleibt also noch Zeit für die Nutzung der derzeit noch günstigen Rahmenbedingungen (vorweggenommene Erbfolge)
Absehbare Rechtsänderungen
1. Charakter der Erbschaftsteuer Die ErbSt ist keine Erblassersteuer, sondern eine Erbanfallsteuer: Sie
belastet nicht den Nachlass des Verstorbenen, sondern erfasst das, was bei den einzelnen Bedachten aus dem Nachlass anfällt
Die Höhe der anfallenden Steuer bestimmt sich dabei entscheidend nach dem verwandtschaftlichen Verhältnis des Erben zum Erblasser
ähnliche Behandlung von Erbschaften und Schenkungen
2. Welche Vorgänge unterliegen der Erbschaft- und Schenkungsteuer? der Erbanfall aufgrund gesetzlicher, testamentarischer oder
erbvertraglicher Erbfolge der Erwerb durch Vermächtnis die „freigebige“ Zuwendung unter Lebenden der Erwerb durch Schenkung auf den Todesfall und aufgrund eines vom
Erblasser geschlossenen Vertrages (z.B. Lebensversicherungen, Abfindungsansprüche)
der geltend gemachte Pflichtteilsanspruchs oder dessen Abfindung die „Bereicherung“ eines Ehegatten bei Vereinbarung der ehelichen
Gütergemeinschaft der Erwerb aufgrund einer vom Schenker angeordneten Auflage usw.
Charakter der ErbSt u. Steuerpflicht – I
3. Wer ist steuerpflichtig? Persönliche Steuerpflicht: Wenn Erblasser/Schenker oder der Erbe
bzw. Beschenkte zur Zeit der Steuerentstehung Inländer sind, unterliegen sie der deutschen ErbSt (unbeschränkte Steuerpflicht)
Sachliche Steuerpflicht: In diesem Fall greift die ErbSt für das gesamte Vermögen, d.h. für inländisches u. ausländisches Vermögen.
Wegzug ins Ausland als Steuersparmodell? Deutsche Staatsangehörige müssen Ihren Wohnsitz im Inland bereits seit mehr als 5 Jahren aufgegeben haben, um aus der unbeschränkten Steuerpflicht zu fallen. Das in Deutschland belegene Vermögen unterliegt aber weiterhin der deutschen (beschränkten) Steuerpflicht.
4. Was wird besteuert? Besteuerungsgrundlage ist der steuerpflichtige Erwerb. Als
steuerpflichtiger Erwerb gilt die „Bereicherung“ des Erwerbers, soweit sie nicht steuerfrei ist.
d.h. Bemessungsgrundlage ist das steuerpflichtige Rohvermögen abzüglich Schulden
nicht der Steuerpflicht unterliegen z.B. Sozialversicherungsrenten sowie der Zugewinnausgleichsanspruch
Charakter der ErbSt u. Steuerpflicht – II
Hausrat sowie anderes bewegliches Vermögen • Steuerklasse I: Hausrat bis 41.000 €
anderes bewegliches Vermögen bis 10.300 €
• Steuerklasse II u. III: Hausrat u. anderes bewegliches Vermögen zusammen bis 10.300 €
• Die Befreiung gilt nicht für Grund- u. Betriebsvermögen etc. sowie Geld, Wertpapiere, Münzen, Edelmetalle, Edelsteine u. Perlen
Betriebsvermögen, wesentl. Beteiligungen an Kapitalges.Befreiung bis zu 225.000 €; Erfassung des übersteigenden Teils zu 65%; Stundungsmöglichkeit
Pflegekräfte Zuwendungen bis 5.200 € an Personen, die dem Erblasser ohne oder
ohne zurechendes Entgelt Pflege und Unterhalt gewährt haben. Grundbesitz, Kunstsammlungen, Bibliotheken etc,
deren Erhaltung muss im öffentlichen Interesse sein usw. Zuwendungen an begünstigte Empfänger,
kirchliche, gemeinnützige u. wohltätige Einrichtungen, Parteien u.a. Weitere
Steuerfreier Erwerb
Im Grundsatz gelten die selben Regelungen wie zur ErbSt Folgende Besonderheiten sind zu beachten:
Gemischte Schenkung/Schenkung unter Auflage Hier wird zwar geschenkt, jedoch muss der Beschenkte eine
Gegenleistung erbringen, z.B. die auf dem Geschenk lastenden Schulden übernehmen oder einen Nießbrauch einräumen
Steuerpflichtig ist nur die Bereicherung des Beschenkten, diese sollte bei gemischten Schenkungen ein StB ermitteln, der die Zuwendung in einen entgeltlichen und unentgeltlichen Teil aufteilt
Gelegenheitsgeschenke Übliche Gelegenheitsgeschenke sind steuerfrei; was üblich ist,
darüber streiten sich die Gelehrten Mittelbare Grundstücksschenkungen
Weil hier die Grundstückswerte und nicht der Verkehrswert anzusetzen sind, lässt sich hier ErbSt sparen; allerdings geht die Eigenheimförderung verloren
Den konkreten Einzelfall stets vom Berater durchrechnen lassen
Schenkungsteuer
Grundsatz: Je näher verwandt, desto höher die persönlichen Freibeträge und desto
niedriger der Steuersatz (und umgekehrt) Partner nicht ehelicher Lebensgemeinschaften fallen in die ungünstigste
Steuerklasse III. Das lässt sich nach wie vor nur durch Heirat ändern. Auch gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften fallen in Steuerklasse III
Steuerklasse Personen FreibetragI Ehepartner 307.000 €
Kinder u. Stiefkinder Kinder verstorbener Kinder
205.000 €
Enkel, Stiefenkel, Urenkel Eltern u. Großeltern bei
Erbschaft
51.200 €
II Eltern u. Großeltern bei Schenkungen
Geschwister Nichten, Neffen Stief- u. Schwiegereltern Schwiegerkinder geschiedene Ehepartner
10.300 €
III alle übrigen Erben u. Beschenkten
5.200 €
Steuerklassen und Freibeträge - I
Versorgungsfreibeträge
Ehepartner 256.000 € Kinder bis 5 J. 52.000 € von mehr als 5 bis zu 10 J. 41.000 € von mehr als 10 bis zu 15 J. 30.700 € von mehr als 15 bis zu 20 J. 20.500 € von mehr als 20 bis zu 27 J. 10.300 €
Wichtig: Der persönliche Freibetrag kann alle 10 Jahre erneut in Anspruch
genommen werden Zuwendungen innerhalb von 10 Jahren werden zusammengerechnet
Der Versorgungsfreibetrag wird gekürzt, soweit der verbleibende Ehepartner oder die Kinder Versorgungsbezüge beziehen, die nicht der Erbschaftsteuer unterliegen, z.B. Hinterbliebenenrenten (Kürzung um den Kapitalwert).
Steuerfreier ZugewinnausgleichFragen des Zugewinns müssen individuell abgeklärt werden
Steuerklassen und Freibeträge - II
Erbschaftsteuersätze seit dem 1. 1. 2002
Steuerpflichtiger Erwerb bis €
% -Satz in der Steuerklasse
I II III
52.000 7 12 17
256.000 11 17 23
512.000 15 22 29
5.113.000 19 27 35
12.783.000 23 32 41
25.565.000 27 37 47
über 25.565.000 30 40 50
Tarifbegrenzung für Betriebsvermögen Soweit auf Erwerber der Steuerklassen II und III Betriebs-vermögen oder wesentliche Beteiligungen an Kapitalgesell-schaften übertragen werden, gelten insoweit annähernd die Steuersätze der Klasse I (Entlastungsbetrag: 88%)
Steuersätze
Eltern möchten Vermögen auf die Kinder S und T übertragen
Vater 700.000Mutter 100.000
800.000
1. Fall ungeplant S T
Schenkung Vater 350.000 € 350.000 €Freibetrag 205.000 € 205.000 €Steuerpflichtiger Erwerb 145.000 € 145.000 €
Steuerklasse I, 11% 15.950 € 15.950 €
Schenkung Mutter 50.000 € 50.000 €Freibetrag 50.000 € 50.000 €Steuerpflichtiger Erwerb 0 € 0 €
Steuer gesamt 15.950 € 15.950 €
Nutzung der Freibeträge - I
Eltern möchten Vermögen auf die Kinder S und T übertragen Gleicher Sachverhalt wie soeben
2. Fall geplant
Schenkung Vater an Mutter 300.000 €Freibetrag 300.000 €Steuerpflichtiger Erwerb 0 €
S TSchenkung Vater an Kinder 200.000 € 200.000 €Freibetrag 200.000 € 200.000 €Steuerpflichtiger Erwerb 0 € 0 €
Schenkung Mutter an Kinder aus ursprünglichem Vermögen 50.000 € 50.000 € übertragenem Vermögen 150.000 € 150.000 €
200.000 € 200.000 €Freibetrag 200.000 € 200.000 €Steuerpflichtiger Erwerb 0 € 0 €
Steuer gesamt 0 € 0 €
Aber Achtung: Schenkung ohne Auflage der direkten Weiterleitung an die Kinder, sonst missbräuchliche Kettenschenkung!
Nutzung von Freibeträgen - II
Früher: Einheitswerte; heute: Bedarfswerte (Grundbesitzwerte) Unbebaute Grundstücke
qm-Zahl x Bodenrichtwert per 1.1.1996 lt. Gutachterausschuss abzgl. 20 % Bewertungsabschlag(höchstens Verkehrswert)
Bebaute Grundstücke, z.B. ETW, EFH, MFH durchschnittliche Jahresnettomiete/übliche Miete der letzten 3 Jahre x 12,5 (Vervielfältiger) ./. Wertminderung wegen Alters (0,5% pro Jahr, max. 25%) + 20%iger Zuschlag für EFH u. ZFH, die Wohnzwecken dienen (mindestens Wert d. unbebauten Grundst.; höchstens Verkehrswert)
Sonderfälle: Ausländischer Grundbesitz (Verkehrswert) Fabrikationsgrundstücke etc. (zusätzlicher Vorteil: Betriebsvermögen) Erbbaurecht und Gebäude auf fremdem Grund und Boden Grundstücke im Zustand der Bebauung
Wichtig: Die Vorschriften zu Wertermittlung von Grundstücken führen zu einem Ansatz, der meist zwischen 30 und 60 % des Verkehrswertes liegt!
Grundvermögens: Bewertung
Ausgangsfall: Der Vater möchte ein Grundstück mit einem Ver-
kehrswert von2 Mio. € und einem Steuerwert (Bedarfswert) von 1,2 Mio. € auf seine Tochter übertragen
1. Fall: das Grundstück ist unverschuldet
Schenkung Schenkung Grundstück Barvermögen
Steuerwert der Schenkung 1.200.000 € 2.000.000 € Freibetrag 205.000 € 205.000 €
Steuerpflichtiger Erwerb 995.000 € 1.795.000 €
Steuerklasse 1 19 % 19 % Steuer 189.050 € 341.050 €
Dieser Fall ist im Erlebens -und Sterbefall identisch
Grundvermögen: Schenkung
2. Fall: das Grundstück ist mit € 1.000.000,00 verschuldet.
Erbfall/ Schenkung Erbfall Schenkung
Grundstück Grundstück Barvermögen
Steuerwert 1.200.000 € 1.200.000 € 2.000.000 €Abzug Verbindlichkeit 600.000 € 1.000.000 € 1.000.000 €
600.000 € 200.000 € 1.000.000 €Freibetrag 205.000 € 205.000 € 205.000 €
Steuerpflichtiger Erwerb 395.000 € 0 € 795.000 €
Steuerklasse 1 15 % 0 % 19 %
Steuer 59.250 € 0 € 151.050 €
Vorsicht: Bei der Schenkung von Privatvermögen unter Lebenden werden Verbindlichkeiten nur im Verhältnis zum Verkehrswert abgezogen. Der Vorgang gilt in der Einkommensteuer als anteilige Veräußerung, die innerhalb der 10-jährigen Spekulationsfrist für Immobilien steuerpflichtig ist.
Grundvermögen: Schenkung bei Verbindlichkeiten
Schenkung unter Nießbrauchvorbehalt
Einbringung in eine vermögensverwaltende GbR und Aufnahme der Erben
Mittelbare Grundstückschenkung
Gründung einer Familien GmbH & Co. KG
Grundvermögen: Gestaltungsmöglichkeiten
Anteile an Kapitalgesellschaften Nicht notierte Anteile (z. B. GmbH-Anteile) Stuttgarter Verfahren Notierte Anteile (z.B. Aktien) Kurswert zum Bewertungsstichtag
2. Betriebsvermögen z.B. Anteile an Personengesellschaften, Vermögen des Freiberuflers
Grundsatz: Ansatz mit den Bilanzwerten (= Substanzwerte) Ausnahme: Grundbesitz, Wertpapiere und Anteile an Kapitalgesell. (s.o.)
sowie ausländisches Betriebsvermögen
3. Land- u. Forstwirtschaftliches Vermögen (spezielle Regelungen)
Betriebsvermögen: Bewertung
Vater V vererbt seinen Kindern S und T Vermögen in Höhe von 2 Mio. €
1. Privatvermögen
S T Gesamt Wert des Erbes 1.000.000 € 1.000.000 € 2.000.000 €Kinderfreibetrag 205.000 € 205.000 € 405.000 €
Steuerpflichtiger Erwerb 795.000 € 795.000 € 1.590.000 €
Steuerklasse I 19 % 19 %
Steuer 151.050 € 151.050 € 302.100 €
Betriebsvermögen: Vergleich Privatvermögen – I
2. Betriebsvermögen
S T Gesamt Wert des Erbes 1.000.000 € 1.000.000 € 2.000.000 €Freibetrag § 13a Abs1 112.500 € 112.500 €
225.000 € 887.500 € 887.500 €
1.775.000 €
Bewertungsabschlag % 35 % 35 % Bewertungsabschlag 310.625 € 310.625 € 621.250 €
576.875 € 576.875 € 1.153.750 €
Kinderfreibetrag 205.000 € 205.000 € 410.000 € Steuerpflichtiger Erwerb 371.875 € 371.875 € 743.750 €
Steuerklasse I 15 % 15 %
Steuer 55.781 € 55.781 € 111.562 € Steuerersparnis 95.269 € 95.269 € 190.538 €
Betriebsvermögen: Vergleich Privatvermögen – IÍ
Verlagerung von Vermögensteilen ins Betriebsvermö-gen
Gründung einer GmbH & Co.KG
Aufnahme von Erben in bestehende Betriebe schon zu Lebzeiten
Bei Schenkungen auch Übertragung von Schulden ins Betriebsvermögen
Betriebsvermögen: Gestaltungsmöglichkeiten
Grundstücke im Sonderbetriebsvermögen Gefahr der Zwangsentnahme Entnahme auch bei Vorausvermächtnis Das Sonderbetriebsvermögen darf nicht
zurückbehalten werden Bei Gesellschaftsanteilen muss der Beschenkte
Gesellschafter werden Regelungen im Gesellschaftsvertrag führen zu
Zwangsausscheiden der Erben Überprüfung nach 5 Jahren auf
Veräußerungen Entnahmen Finanzierung der Wiedereinlage
Betriebsvermögen in der Erbschaftssteuer ist auch Betriebsvermögen in der Einkommensteuer.
Betriebsvermögen: Steuerfallen
Die Freigebige Zuwendung
Auch Zuwendungen unter Eheleuten können schenkungs-steuerpflichtig werden
Besondere Gefahren drohen bei : gemeinsamen Konten, auf die nicht nur Beträge für die
gemeinsamen Lebensführung eingezahlt werden unangemessener Gewinnverteilung zugunsten des
Ehegatten Verkäufen unterhalb des Verkehrwertes Zahlung des Zugewinnausgleichs schon während der Ehe
Unschädlich sind : Ansparung auf gemeinsames Eigenheim die Übertragung des Eigentums oder Miteigentums am
gemeinsamen Eigenheim Gelegenheitsgeschenke Aufwendungen für einen angemessenen Lebensunterhalt Der güterrechtliche Zugewinnausgleich im Erbfall
Typische Gefahrenherde:
Die Erbschaftsteuer-Belastung wird optimiert; dabei wird die ertragsteuerliche Behandlung des übertragenen Vermögens vernachlässigt
Ertragsteuerliche Gestaltungen werden vollzogen, ohne die erbschaftsteuerlichen Konsequenzen zu berücksichtigen
Man hat die ertrag- und erbschaftsteuerlichen Konsequenzen durchdacht, es mangelt aber an der zielgerechten Durchführung
Zivilrechtliche Verträge werden ohne Berücksichtigung der erbschaftsteuerlichen Konsequenzen aufgesetzt
Klassiker der ErbSt -Fehlplanung
Gezielte Nutzung von Freibeträgen sowie der 10-Jahres-Frist
Frühzeitige Übertragung von Vermögenssubstanz, ggf. unter Rückbehalt der Nutzungen (Nießbrauch, Wohnrecht etc.) und Einsatz von Sicherungsmitteln
Optimierung der Vermögensstruktur Gezielte Schaffung von Betriebsvermögen (Familien-
GmbH & Co KG u.a.) zur Nutzung der noch bestehenden Begünstigungen
Einsatz von Kapitallebensversicherungen (2/3-Wert) Einsatz von Stiftungen u.v.m. Auch den Erbverzicht erwägen innerhalb der
Ausschlagungsfrist
Mögliche Optimierungsstrategien
Erfassung des Status Quo (rechtlich/steuerlich)
Was ist gewollt? Gestaltungsziele (Sollzustand), z.B.• Versorgung des Ehegatten und der Kinder• Gerechte Verteilung des Vermögens, Berücksichtigung
von Vorempfängen, Wahrung des Familienfriedens• Sicherung der Vermögenseinheit und ihr langfristiger
Erhalt für die Familie (Unternehmen, Grundvermögen)• Durchsetzung der Vorstellung des Erblassers
(Testamentsvollstreckung, Vor- u. Nacherbschaft etc.)• Minimierung der Steuern und der
Nachlassabwicklungskosten
Analyse der Situation (Ist-Zustand)
Ermittlung von Gestaltungsvarianten
Auswahl u. Umsetzung der geeigneten Lösungsvariante
Ablauf der Nachlassplanung
Unser ultimativer Rat zum Sparen von Erbschaftsteuer
Bleiben Sie gesund!!!
Dem Fiskus ein Schnippchen schlagen
Dr. Volker LangRechtsanwalt
Die Bank im Erbfall
Die Probleme bei Tod eines Angehörigen
Neben der Verarbeitung des Schicksalsschlages sind die Angehörigen insbesondere folgenden Problemen ausgesetzt: Regelungen der persönlichen Angelegenheiten des
Verstorbenen (Krankenhaus, Behördengänge, Pflegeheim usw.)
fehlende Befugnis zu handeln bzw. dringend erforderliche Geschäftsführungsmaßnahmen im Unternehmen zu treffen
infolge der fehlenden Dokumentation, insbesondere der gesellschaftsvertraglich maßgeblichen Regelungen, fehlt der Überblick
Einstellung eines qualifizierten Geschäftsführers für das Unternehmen
Sicherung des Fortbestandes des Unternehmens; das Unternehmen ist auch für viele Angehörige Existenzgrundlage
HINZU KOMMEN PROBLEME MIT DER BANK / SPARKASSE
Legitimation bei Tod des Kunden
Sterbeurkunde Erbschein Eröffnetes Testament Testamentsvollstreckerzeugnis Unbedenklichkeitsbescheinigung Sehr selten reicht eine sog. Haftungserklärung
Pflichtteilsanspruch gegenüber der Bank
NEIN, ein Pflichtteilsanspruch entsteht nur
bei Ausschluss von der Erbschaft. Er stellt einen Geldanspruch gegen die Erben dar, und zwar in Höhe des Werts des halben gesetzlichen Erbteils
Der Pflichtteilsanspruch ist keine Erbschaft.
Anspruch aus Vermächtnis gegenüber der Bank
NEIN. Ein Vermächtnis ist
ein schuldrechtlicher Anspruch auf einzelne Vermächtnisse gegen die Erben (nicht: gegen die Bank)
Ein Vermächtnis ist keine Erbschaft.
Problemfall I: Vor- und Nacherbschaft
Vorerbe ist Vollerbe Nacherbschaft tritt ein, wenn Vorerbe verstirbt häufig: Ehegatte Vorerbe, Abkömmlinge Nacherbe Keine volle Verfügung über Erbschaft, außer
Befreiter Vorerbe Ersatzerbschaft
Legitimierung: immer Erbschein
Problemfall II: Mehrheit von Erben
Gesamthandsgemeinschaft gemeinschaftlicher Erbschein gemeinschaftliche Verwaltung/Verfügung Erfüllung nur gegenüber allen Erben Auskunft: jeder Erbe allein kann fordern; Erteilung
nur an alle Erben Bei Streitigkeiten: „einfrieren“
Erbenhaftung
Grundsätzlich unbeschränkte Haftung für Nachlassschulden
Erbenmehrheit: Gesamtschuld Haftungsbeschränkung auf Nachlass (§§ 1975 ff. BGB) Nachlassinsolvenz Ausschlagung
Prävention
Kluge Nachlassgestaltung
Testamentsvollstreckung
Die Vorsorgevollmacht ... Umfang individuell gestaltbar i.d.R. werden Praktikabilitätsgesichtspunkte für Generalvoll-
macht sprechen; umfasst sind danach insbesondere- Vollmacht in persönlichen Angelegenheiten- Vollmacht in vermögensrechtlichen Angelegenheiten
für den Fall und die Dauer der Geschäftsunfähigkeit Ausgestaltung als postmortale Vollmacht denkbar, um den
Zeitraum nach dem Tod bis zur Feststellung der Erben zu “überbrücken”,
Gefahr des Missbrauchs: Vollmachtserteilung ist äußerste Vertrauenssache!
Sicherungsmechanismen (z.B. Doppelvollmacht, Bestellung eines Vollmachtsbetreuers, Vollmachtsbeschränkung)
Dipl.-Kfm. Willi SpiesWirtschaftsprüfer/Steuerberater
Steueramnestie 2004/2005Die Zeit läuft
Agenda
Gesetzesstand
Methodik, Voraussetzungen
Ausschlussfristen für die Amnestie
Vorteile, Nachteile der Amnestieerklärung
Soll man oder soll man nicht?
Gesetzliche Grundlagen und Informationen
www.bundesfinanzministerium.de (pdf-Dateien) Gesetz über die strafbefreiende Erklärung Merkblatt zur Anwendung des Gesetzes über die
strafbefreiende Erklärung Fragen und Antworten zum Strafbefreiungserklä-
rungsgesetz Vordruck zur Strafbefreiungserklärung Informationsfaltblatt
www.vrt.de (pdf-Dateien) VRT-Info Sonderheft Steueramnestie VRT-Info Dezember 2003 Vordruck zur Strafbefreiungserklärung incl. Merk-
blätter Informationsfaltblatt
Voraussetzungen für die Amnestieerklärung
Voraussetzungen für die Abgabe einer strafbe-freienden Erklärung:
Steuerstraftat oder Steuerordnungswidrigkeit
Hinterziehungen der Jahre 1993 bis 2002 und Vollendung der Steuerstraftat vor dem 17.10.2003
Keine Tatentdeckung
Amtliches Formular
Gilt nur für bestimmte Steuerarten (ESt, KSt, GewSt, USt, VSt, ErbSt/SchenkSt, Abzugssteuern)
Voraussetzungen für die Amnestieerklärung
Wer ist erklärungsberechtigt?
Der Täter und Mittäter Der gesetzliche Vertreter (GV), Vermögensver-walter
(VV), Verfügungsberechtigte (VB), wenn dieser Täter, aber nicht zugleich Steuerschuldner ist
Der Steuerschuldner, wenn der GV, VV, VB der Täter ist Der GV, VV, VB, wenn der Täter ein früherer GV, VV,
VB war In allen o.g. Fällen der Gesamtrechtsnachfolger
Ausschlussfristen bei Abgabe und Zahlung
Achtung Ausschlussfristen bei der strafbefrei-enden Erklärung:
Abgabe einer strafbefreienden Erklärung nur in der Zeit vom 01.01. bis zum 31.12.2004 mit 25% „Steuer“ 01.01. bis zum 31.03.2005 mit 35% „Steuer“
Zur speziellen Ermittlung der Bemessungsgrundlagen siehe im Einzelnen die Beispiele im VRT-Info
Fristgerechte Zahlung der Abgeltungssteuer innerhalb von 10 Tagen,aber Vorsicht am 31.12.2004 und 31.03.2005!
Top oder Flop?
Amnestie bisher nur mäßig erfolgreich
Geplante Steuermehreinnahmen:EUR 5.000.000.000,00
Erzielte Steuermehreinnahmen, Stand Juli 2004:EUR 273.000.000,00
Erwartete Steuermehreinnahmen, Stand Juli 2004:EUR 1.000.000.000,00
Pferdefuß der Amnestieerklärung?
Bisher keine Probleme mit der Finanzverwaltung durch die Amnestieerklärung
Nur grundsätzliche Prüfung der Wirksamkeit bzw. Zulässigkeit und der fristgerechten Zahlung
Keine Erörterungen, kein „Roter Reiter“ auf der Steuerakte, kein Ermittlungsverfahren
Keine Mitteilungen an andere Behörden etc.
Kein Steuerbescheid
Was spricht für die Inanspruchnahme der Amnestie
Straffreiheit
Gewissenserleichterung gegenüber sich selbst und gegenüber den Erben
Uneingeschränkte Verwendbarkeit der Vermögens-werte und Einnahmen für Konsum und Investition
Günstige Nachversteuerung
Eine Einladung, die man nicht ausschlagen kann?
Pauschale „Steuer“ von: 25 % bis 31.12.200435 % bis
31.03.2005
auf folgende Bemessungsgrundlagen:
ESt / KSt 60 % der Einnahmen+ 100 % der Ausgaben
GewSt 10 % der EinnahmenUSt 30 % der Einnahmen
+ 200 % der VorsteuernErbSt / SchenkSt 20 % der nach Abzug
der Freibeträge steuer- pflichtigen Einnahmen
Eine Einladung, die man nicht ausschlagen kann?
Effektive Steuer bis 31.12.2004:
ESt: Einnahmen * 0,6 * 0,25 = 15% Steuersatz (01.01.-31.03.2005: 0,6 * 0,35 = 21%)
ESt-Eingangssteuersatz 2004: 16%
ErbSt: Einnahmen * 0,2 * 0,25 = 5% Steuersatz (01.01.-31.03.2005: 0,2 * 0,35 = 7%)
ErbSt-Eingangssteuersatz 2004: 7%
Gründe gegen eine Nicht-Inanspruchnahme
Bei Ausschlagung der Amnestie droht:
Steigendes Entdeckungsrisiko durch gesetzliche Meldepflichten:
EU-Zinsrichtlinie Alterseinkünftegesetz Erbschaftsteuergesetz
Saftige Nachzahlung zzgl. Hinterziehungszinsen und zzgl. Bußgeld und/oder anderen strafrechtlichen und ggf. dienstrechtlichen Konsequenzen (Beamte!)
Entdeckungsrisiko EU-Zinsrichtlinie
Die die EU-Zinsrichtlinie sieht vor
Kontrollmitteilungen zwischen den EU-Staaten:
Gläserne Identität des Kapitalanlegers
oder
Steuern an der Quelle mit 35% in der Endstufe:
Höhere Besteuerung als im Regelverfahren?
Entdeckungsrisiko Alterseinkünftegesetz
Das Alterseinkünftegesetz sieht vor
Kontrollmitteilungen: Versicherungsträger und -unternehmen melden bis zum 31.05. des Folgejahres den Bezug und die Höhe der Leibrenten an eine zentrale Stelle
Folge: Überprüfung der Steuerpflicht auch für die Vergangenheit (bis zu 13 Jahre zurück)
Entdeckungsrisiko Erbschaftsteuergesetz
Das ErbSt-Gesetz sieht vor
Meldepflichten Erben und Beschenkte Standesämter, Gerichte, Notare, Behörden Banken und Sparkassen Versicherungsgesellschaften Aktiengesellschaften
Kontrollmitteilung von ErbSt-FA an Wohnsitz-FA
Entdeckungsrisiko Mitwisser
Permanentes Entdeckungsrisiko durch die „Lieben“:
der geschiedene Ehepartner, die enttäuschte Geliebte, der verkrachte Geschäftspartner, der freigesetzte Arbeitnehmer, der missgünstige Miterbe, der neidische Nachbar
Gründe für die Inanspruchnahme
Straffreiheit
Gewissenserleichterung gegenüber sich selbst und gegenüber den Erben
Günstige Nachversteuerung; aber Achtung: Selbstanzeige kann evtl. günstiger sein
Uneingeschränkte Verwendbarkeit der Vermögens-werte und Einnahmen für Konsum und Investition
Das Ende der Erpressbarkeit
Steueramnestie 2004 / 2005: Die Zeit läuft
Soll man oder soll man nicht?
Prüfen Sie, ob eine Selbstanzeige oder eine strafbefreiende Erklärung notwendig sein könnte; denken Sie dabei insbesondere an Ihre Erben, die haften und zahlen müssen
Im Falle eines Falles: keine Selbstanzeige oder strafbefreiende Erklärung ohne fachlichen Rat
Im Falle eines Falles: Warten Sie nicht mehr zu lange, es drohen die Ausschlussfristen!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Unsere Folien und weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.vrt.de
Gerne schickt Ihnen unser Sekretariat auch eine gedruckte Fassung
Kontakt:
VRT Linzbach, Löcherbach & Partner
Tel. 0228-267920 – Fax 0228-2679230 - Email: [email protected]
Internet: www.vrt.de
Zum guten Schluss…..