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www.gbv.de VZG Aktuell Neues aus der Zentrale 2019 Ausgabe 2 VZG 25. März 2019 10:00 Uhr K10plus Freigabe

VZG Aktuell Neues aus der Zentrale - GBV · Discovery System K10plus-Zentral 16 2. Lukida-Anwendertreffen 2019 in Erfurt, Alexander Karim, VZG 16 Lokale Bibliothekssysteme LBS –

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VZG AktuellNeues aus der Zentrale

2019 Ausgabe 2

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25. März 2019 10:00 Uhr K10plus Freigabe

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InhaltsverzeichnisEditorial 3Allgemeines Aktuelle Informationen der VZG 4 23. Verbundkonferenz des GBV in Weimar am 24. September 2019, Dr. Ute Sandholzer, VZG 4 CBS-Partner Meeting 2019 in Manchester 7

Katalogisierung K10plus, Reiner Diedrichs und Dr. Ute Sandholzer 8 Planungen im CBS 12 Digitaler Assistent (DA-3) 12 Das Mapping-Tool Cocoda ist einsatzbereit, Uma Balakrishnan und Jakob Voß, VZG 13

Discovery System K10plus-Zentral 16 2. Lukida-Anwendertreffen 2019 in Erfurt, Alexander Karim, VZG 16

Lokale Bibliothekssysteme LBS – aktueller Stand, Kirstin Kemner-Heek VZG 18 FOLIO - Bericht 2019, Kirstin Kemner-Heek, VZG, Felix Hemme, ZBW Kiel, Jana Freytag ,VZG und Martina Schildt, VZG 19 Global Open Knowledgebase GOKb 21 4. LBS-Workshop 2019, Kirstin Kemner Heek, VZG 22

Digitale Bibliothek Allgemeines 23 Schnellere Platten im Ceph Storage für den Reposis Service der VZG 23 Kulturerbe Niedersachsen 2.0 – Verwaltung, Suche und Präsentation von kulturwissenschaftlichen Inhalten mit Hilfe von IIIF, Frank Dührkohp (VZG) 23 KULTHURA – Das Kultur- und Wissensportal für Thüringen, Michael Lörzer, Dr. Andreas Christoph, beide ThULB Jena und Carsten Resch, JUSTORANGE Jena 26

Kurzmitteilungen 109. Bibliothekarstag vom 26. - 29. Mai 2020 in Hannover 30 24. Verbundkonferenz des GBV 2020 in Halle

Abkürzungen 31

RedaktionReiner Diedrichs und Dr. Ute Sandholzer

Inhaltsverzeichnis

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EditorialLiebe Kolleginnen und Kollegen,hieß es im letzten Jahr an dieser Stelle „K10plus ante portas“, ist ein Jahr später K10plus längst durch die Tür und hat sich im GBV häuslich eingerichtet. Pünktlich zum 25. März 2019 konnte die Katalogisierung in K10plus begonnen werden. Der Start lief zunächst beängstigend rund, aber so nach und nach tauchten dann doch die ersten Probleme auf. In K10plus fehlten die Daten aus der ersten Märzhälfte, die aber in den Lokalsystemen noch vorhanden waren, und es gab einige Probleme mit einem neuen Unterfeld $B beim Update in die Lokalsysteme. Auch hatte niemand daran gedacht, dass durch die größere Datenbank sich die PPNs in K10plus plötzlich mit denen der OLC-Datenbank überschnei-den, was zu merkwürdigen Effekten in K10plus-Zentral führte und eine sofortige Neulie-ferung der 50 Mio. Aufsätze veranlasste.Die anfänglich etwas holprige Versorgung der Bibliotheken mit E-Books und der Weiterleitung der K10plus-Daten an K10plus-Zentral läuft nun auch wieder rund. Die eigentlich geplanten Restarbeiten, wie die Anpassung der Personen- und Körperschaften, das Aufräumen der Sacherschließungskategorien, die Vereinheitlichung der Sortierzählungen bei Mehrbändigen Werden und Serienstü-cken, dauerten dann wegen der erforderlichen „Feuerwehreinsätze“ zwangsläufig län-ger als erwartet. Nach nunmehr einem dreiviertel Jahr Betrieb haben sich die Abläufe doch weitgehend eingespielt und man kann durchaus von einem geordneten Routine-betrieb sprechen. Neben der Lösung technischer Probleme verbergen sich hinter dem Routinebetrieb aber auch viele Arbeitstreffen, Telefonkonferenzen und E-Mailwechsel, die notwendig waren und sind, um die unterschiedlichen Workflows in den beiden Verbundzentralen abzustimmen und zu vereinheitlichen.

Mittlerweile sind auch weitere Datenbanken, wie VD17, IKAR und BMS nach K10plus umgezogen. Mit der Migration der Artikeldatenbanken der OLC, Springer E-Journals, Elsevier E-Journals, Medline, JSTOR, DOAJ, usw., liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor uns. Wir sind aber zuversichtlich, dass wir das alte CBS gegen Ende des Jahres 2020 außer Betrieb nehmen können.

Bei aller Konzentration auf K10plus haben wir aber auch einige andere wichtige Projekte nicht vernachlässigt. Insbesondere die Entwicklung des „Digitalen Assistenten (DA-3)“ zur Unterstützung der sachlichen Erschließung konnte in Zusammenarbeit mit dem Baden-Württemberg-Konsortium und der Firma Eurospider bis zur Einsatzreife gebracht werden und wird nun von der SBB-PK Berlin, der SUB Hamburg, der UB Stuttgart und der UB Tübingen produktiv genutzt.

Das Team der VZG wünscht Ihnen eine besinnliche und erholsame Weihnachtszeit und einen guten Start in ein erfolgreiches und spannendes neues Jahr 2020.

Reiner Diedrichs, Direktor Verbundzentrale des GBV (VZG)

Editorial

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AllgemeinesAktuelle Informationen der VZGPersonal und neue Büros in PotsdamIn der Abteilung Digitale Bibliothek begann am 1. März 2019 Tilo Neumann seine Tätig-keit. Er arbeitet hauptverantwortlich an der Umsetzung des Projektes „Denkmalatlas“ und verstärkt er das Reposis-Team als Webentwickler. Damit ist die Zahl der Mitarbei-tenden im Raum Potsdam auf drei gestiegen, weswegen es seit Oktober 2019 eine kleine Außenstelle der Verbundzentrale in Potsdam gibt. Die neue Außenstelle liegt direkt an der Havel und ist vom Bahnhof Potsdam Charlottenhof fußläufig gut zu erreichen.

AllgemeinesDer Jahresbericht 2018 ist im September 2019 erschienen: https://www.gbv.de/Verbundzentrale/Publikationen/PDF/jahresbericht_2018 .

Im Juni 2019 fand der 2-tägige Workshop zur Fortschreibung der mittelfristigen strate-gischen Planungen des GBV für die Jahre 2021 bis 2025 in Halle statt.

Die Datenschutzgrundverordnung (DGSVO) ist auf den Webseiten www.gbv.de und auch weitgehend in der Fernleihe umgesetzt.

Die Zusammenfassungen der Protokolle der 49. Verbundleitungsitzung vom November 2018 sowie der 50. Verbundleitungsitzung vom Mai 2019 und die Stellungnahme der Verbundleitung zu der Entwicklung für ein künftiges LBS vom 26. November sind unter: https://verbundwiki.gbv.de/display/GBVVER/GBV-Verbundleitung einzusehen.

23. Verbundkonferenz des GBV in Weimar am 24. September 2019, Dr. Ute Sandholzer, VZGDie 23. Verbundkonferenz des GBV fand mit ca. 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Dienstag, den 24. September in der Bibliothek der Bauhaus-Universität in Weimar unter dem Motto „Schnittstellen / Interfaces“ statt.

Zur Eröffnung sprach Prof. Dr. Winfried Speitkamp, der Präsident der Bauhaus-Univer-sität Weimar, gefolgt von Peter Gemmeke, dem Abteilungsleiter der Hochschulen im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft und Haiko Hopf, dem Vorsitzenden der Verbundleitung als Ländervetreter des Landes Sachsen-Anhalt vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung.

Es folgten die Berichte der Gremien des GBV. Haiko Hopf, Vorsitzender der Verbund-leitung berichtete von den Ergebnissen der letzten Verbundleitungssitzungen. Reiner Diedrichs, Direktor der VZG stellte in seinem Bericht die Tätigkeiten der VZG im vergan-genen Jahr vor.

Der Jahresbericht 2018 ist Anfang September erschienen und kann unter: https://www.gbv.de/Verbundzentrale/Publikationen/PDF/jahresbericht_2018 her unter geladen wer-den. Die wichtigsten Themen der Jahre 2018 und 2019 waren die Zu sam men legung der

Allgemeines

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Verbundsysteme des GBV und des SWB zu K10plus sowie die Umsetzung der Daten-schutzgrundverordnung (DGSVO), die nachträglich in vielen Verträgen verankert wer-den muss. Desweiteren ging er auf die erfolgte Freigabe des gemeinsamen Katalogi-sierungsystems K10plus des GBV und des SWB pünktlich am 25. März ein. Er zeigte die Probleme, aber auch die Erfolge dabei auf und ging auf die weiteren Planungen ein. Er stellte die gemeinsame Gremienstruktur des GBV und des SWB sowie die gemeinsamen Arbeitsgruppen für Katalogisierung und Sacherschließung vor. Außerdem verwies er auf die gemeinsame Homepage www.bszgbv.de und das gemeinsame K10plus Verbund-Wiki https://wiki.k10plus.de/.

Torsten Ahlers, Vorsitzender des Fachbeirates und Direktor des MIZ Lüneburg berich-tete über die Aktivitäten des Fachbeirates während des letzten Berichtszeitraums. Es fanden 4 Sitzungen des Fachbeirates und 20 Sitzungen der Facharbeitsgruppen statt. Themen waren die ZLV 2019 und 2020, die Begleitung der K10plus-Umstellung, FOLIO, die Planungen für den Strategie-Workshop und die aktuelle 23. Verbundkonferenz. Er berichtete von den Tätigkeiten der AG ERM und der AG Discovery. Bei der Umstellung auf K10plus wurde die Informationspolitik der VZG und des Fachbeirates, bzw. der Arbeits-gruppen kritisiert. Die Verbesserung der Kommunikationskanäle ist ein wichtiges Ziel des Fachbeirates.

Zum Abschluss des Berichtsblockes stellte Torsten Ahlers die ersten Ergebnisse des Strategie-Workshops vor, an dem 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Mini-sterien, der Verbundleitung, des Fachbeirates, der Facharbeitsgruppen, der VZG und des BSZ teilgenommen haben. Es wurden folgende 5 Handlungsfelder benannt und je in einem WorldCafe mit rotierenden Teilnehmern vertieft: Nachhaltige Organisation des Verbundes, Informations- und technische Infrastruktur, Service Portfolio, Perso-nalentwicklung und Kooperatives Innovationsmanagement. In einer lockeren, dyna-mischen und effektiven Atmosphäre fanden die Gruppengespräche mit wechselnden Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt, die immer wieder verschiedene Aspekte zu den 5 Handlungsfeldern erarbeiteten. Im Anschluss an den Strategie-Workshop über-arbeiteten die einzelnen Gruppen, die von ihnen erfassten Punkte und gaben diese an die Redaktionsgruppe weiter. Deren Aufgabe ist es nun die bisherigen Punkte erneut zu konkretisieren, gegebenenfalls auszuformulieren und die ersten Ergebnisse auf der Verbundleitungsitzung im Mai 2020 vorzustellen.

Allgemeines

Impressionen der 23. Verbundkonferenz des GBV in der UB Weimar

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Im folgenden Block „Schnittstellen / Interfaces“ unter Moderation von Dr. Frank Simon-Ritz, UB Weimar berichtete Prof. Dr. Ralph Ewerth, TIB Hannover über Videoportale als Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Information und Lernenden. Die Forschungs-schwerpunkte des 11-köpfigen Teams sind die automatische Analyse von Mediendaten, die multimodale Suche und Bild-Text-Bezüge sowie die Digitale Bibliothek als virtueller Lernort. Die Ziele sind der Transfer von Ergebnissen in TIB-Dienste, insbesondere von Drittmittelprojekten (EU, DFG, etc.) & Publikationen und somit die Förderung von wis-senschaftlichem Nachwuchs. Das wurde am Beispiel des TIB-AV Portal (https://av.tib.eu), einer Rechercheplattform für wissenschaftliche Videos, vorgestellt. Das TIB-AV Por-tal beinhaltet ein automatische Annotation mit Sprach- und Bilderkennung sowie eine automatische Videoanalyse, Spracherkennung, Video OCR und visuelle Konzeptdetekti-on. Es unterstützt eine explorative Suche z.B. mit Empfehlungen von ähnlichen Videos.

Dr. Dominik Scholl, Wikimedia Deutschland e.V. stellte in seinem Vortrag „Schnitt-stellen für Bibliotheken zum Wissen der Welt und der Welt der Wikimedia Projekte“ Grundlegendes zu Wikipedia und Wikimedia vor und ging kurz auf die Verküpfung auf die Gemeinsame Normdatei (GND) der DNB ein.

Katrin Richter, UB Weimar und Christian Niemczik, Sudile GbR referierten zum Thema „Semesterapparate in Moodle: eine Schnittstelle zwischen Bibliothek und Lehre“. Damit ist es möglich, dass Lehrende unter einer einzigen Oberfläche Bücher und Zeitschriften aus dem gedruckten Bestand vormerken, Erwerbungsvorschläge für einen Semesterap-parat anregen, durch die Bibliothek lizenzierte elektronische Ressourcen - insbesondere Artikel aus E-Journals - einstellen, frei verfügbare elektronische Ressourcen im Seme-sterapparat verlinken, im Rahmen der urheberrechtlichen Bestimmungen die Bibliothek beauftragen, elektronische Kopien (Scans) von nur gedruckt vorliegenden Ressourcen anzufertigen und Semesterapparate zu importieren, zu exportieren oder wiederzuver-wenden.

Nach der Mittagspause berichteten die FAGs des GBV, moderiert von Thorsten Ahlers, MIZ Lüneburg, von ihrer Arbeit des letzten Jahres. Den Anfang machte Dr. Elmar Haake, SuUB Bremen mit seinem Bericht der FAG Erschließung und Informationsvermittlung. Die Themen mit denen sich die FAG beschäftigte waren die Begleitung der Umstellung auf K10plus, die (halb)automatischen Inhaltserschließungs- und verschiedene Konkor-danzprojekte, die Evaluierung von nationalen und internationalen Erschließungskon-zepten und Formulierung von Anwendungsempfehlungen, die Homogenisierung und Standardisierung der Metadaten unter besonderer Berücksichtigung ihrer Verwendung in Discovery-Systemen sowie die Begleitung der Weiterentwicklung der RDA und der zukünftigen Regeln der inhaltlichen Erschließung.

Es folgte Stefan Wulle, UB Braunschweig mit seinem Bericht der FAG Fernleihe und Endbenutzer. Die Themen der Facharbeitsgruppe waren das Urheberrechtsgesetz, die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung in der Fernleihe sowie die Anpassung des Fernleihsystems nach der Umstellung auf K10plus.

Allgemeines

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Rüdiger Stratmann, IAI-PK Berlin berichtete von den Arbeiten der FAG Lokale Geschäfts-gänge, die sich im letzten Jahr ebenfalls mit der Migration auf K10plus insbesondere der Auswirkung auf die Lokalsysteme und die notwendigen Anpassungen beschäfftigte. Auch die Anpassung des Signaturendrucks sowie die Bewertung alternativer Verfahren für den Druck von Signaturen waren ein Thema. Ein Weiteres war die Weiterentwicklung des LBS und die Bewertung der Entwicklung anderer Systeme, die auf dem Markt sind. Ein wichtiger Punkt war auch die Begleitung der FOLIO Entwicklung, insbesondere die Mitarbeit in verschiedenen Entwicklergruppen wie in der FOLIO-Elektronic Research Management (ERM) Gruppe.

Frau Schelle Wolf berichtete anschließend über die Arbeit der FAG Öffentliche Bibli-otheken, die im Jahr 2019 einmal tagte und sich vornehmlich mit der Umstellung auf K10plus beschäfftigte.

Abschließend referierte Frank Lindemann, FAG Technische Infrastruktur zu Speicher-lösungen, wie CEPH, einer Open-Source basierten Speicherlösung, die mit verteilten Replikaten arbeitet und sehr gut für große Datenmengen geeignet ist. Außerdem ging er auf die Notwendigkeit von Schnittstellen für die verschiedensten Anwendungsszena-rien ein, wie das Monitoring im LBS-Hosting und Kommunikationsschnittstellen z.B. für erweiterte Videokonferenzen. Er stellte die Übersicht der Schnittstellen im GBV vor, die im Verbund-Wiki des GBV hinterlegt sind und er ging auf die technischen Schnittstellen im Bereich CBS und LBS ein von denen zukünftig mehr für z.B. den Import in das CBS benötigt werden.

Mit einem Dank an alle Organisierenden der UB Weimar und der VZG beendeten Haiko Hopf und Thorsten Ahlers die 23 Verbundkonferenz. Die 24. Verbundkonfenz wird wie-der zweitägig am 25. und 26. August in Halle mit einer Firmenausstellung und Firmen-vorträgen stattfinden.

CBS-Partner Meeting 2019 in ManchesterDas diesjährige CBS-Partner-Meeting fand mit ca. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vom 17.-18. September 2019 in Manchester statt. Das Thema des Meetings war: Meta-data between inventory management and knowledge work.

OCLC stellte einige Thesen zu Themenfeldern vor, in denen neue Anforderungen an das Metadatenmanagement in Bibliotheken auf das traditionelle Verständnis von Art und Umfang bibliothekarischer Metadaten treffen. Diese Thesen wurden lebhaft diskutiert und in den Vorträgen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Daneben kamen auch die technischen Aspekte der künftigen Entwicklung des CBS nicht zu kurz. Folgende Vor-träge wurden gehalten:

• Opening: Eric van Lubeek, OCLC• Axel Kaschte, OCLC: Metadata Landscape and Future Trends• Volker Conradt, BSZ, Reiner Diedrichs, VZG und Dr. Ralf Goebel, BSZ: K10plus: The

Migration and Half a Year Later and Project: bwLastCopies

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• Bethan Ruddock, JISC: From NBK to Library Hub: Launching new Jisc services• Silvia Witzig, swissbib und Günter Hipler, swissbib: swissbib: Developing Infrastruc-

ture for Knowledge Work• Stéphane Rey, ABES: Paprika: A Tool Dedicated to Data Curation and Paprika demo • Bernd Althaus, DNB: CBS at DNB – Roadmap 2019/2020• Axel Kaschte, OCLC: A Small Step Towards Automatic Cataloging• Tim Pol, OCLC : Working Towards the Next CBS Roadmap• Hans van Eck, OCLC : Replacing Sybase• Tim Pol, OCLC : CBS Cataloging Client Trends• Axel Kaschte, OCLC : Recent Syndeo Examples and Round Up• Closing remarks: Eric van Lubeek, OCLC

KatalogisierungK10plus, Reiner Diedrichs und Dr. Ute Sandholzer, VZGK10plus ging erfolgreich am 25. März 2019 um 10 Uhr an den Start! Über 200 Mio. Nachweise von Büchern, E-Books, Zeitschriften, Aufsätzen, Kongressberichten, Mikro-formen, elektronischen Dokumenten, Datenträgern, Musikalien und Karten stehen den Bibliotheken und ihren Nutzenden zur Verfügung.

Nach einer intensiven zweijährigen Vorbereitungszeit mit zahlreichen Arbeitstreffen, Telefonkonferenzen und Katalogisierungsschulungen erfolgte die eigentliche Migration beginnend am 1. März 2019 mit dem Gesamtabzug der Verbunddatenbank des GBV, der Konvertierung in das K10plus-Format und dem Einspielen in die K10plus-Datenbank. Anschließend erfolgte die Indexierung der GBV-Daten sowie das Laden der administra-tiven Daten. Im Anschluss daran wurde ein Gesamtabzug der Verbunddatenbank des SWB erstellt und in das K10plus-Format konvertiert. Beim Einspielen der SWB-Daten in die K10plus Datenbank erfolgte ein Dublettencheck mit den GBV-Daten.

Die Katalogisierung war bis zum 15. März möglich, danach waren die Verbunddaten-banken des GBV und SWB ab Freitag, den 15. März, 16:00 Uhr bis zum 25. März 10:00 Uhr geschlossen. In der Schließzeit konnten keine Titelaufnahmen, Lokal- oder Exem-plardaten angelegt, geändert oder gelöscht werden. Der lesende Zugriff (Recherche) war weiterhin möglich. K10plus konnte pünktlich am Montag, 25. März 2019 um 10:00 Uhr in Betrieb genommen werden.

Katalogisierung

25. März 2019 10: Uhr K10plus Freigabe

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Die Katalogisierung mit der WinIBW, die Versorgung der Lokalsysteme und die Fernlei-he konnten erfolgreich wieder aufgenommen werden. Die Nutzung gemeinsamer Kon-verter für den Import und Export konnte etabliert werden. Auch läuft der CBS-Betrieb inkl. des Spiegelsystems in Konstanz stabil. Der Digitale Assistent (DA3) funktioniert mit K10plus. Der E-Book-Pool und das EBM-Tool laufen ebenfalls wieder.

Außerdem konnten die Ostasien-Titel der SBB-PK Berlin eingespielt (IPN > 300.000.000) werden. Die Catalogue Enrichment Elemente (TOC, Cover) sind eingespielt und die täg-liche Updates sind vollständig automatisiert.

K10plus Nacharbeiten und offene Punkte (Stand November 2019)Die Nacharbeiten (Personen, Körperschaften, EST) aus dem ersten Abgleich der BSZ- und GBV-Daten sind bis auf die Sacherschließungskategorien abgeschlossen. Die Kor-rektur der Sacherschließungskategorien ist aktuell in Arbeit. Auf Grund der Komplexität kann noch kein Zeitpunkt für den Abschluss dieser Arbeiten genannt werden.

Da die Erzeugung des Unterfeldes $B in der Signaturenkategorie erhebliche Probleme verursacht hat, wurde es für GBV-Bibliotheken (ILN < 2000) eingestellt.

Noch offene Punkte sind die:• die Angleichung der Sortierzählungen von BSZ und GBV, wobei die Sortierzählung

bei Serienstücken für durchgehende ganzzahlige Zählungen bereits in Arbeit ist und voraussichtlich Ende 2019 abgeschlossen sein wird

• die Bereinigung falscher RVK-Notationen in GBV-Titeln und anschließende Verknüp-fungen mit RVK Normsätzen. Geplant für Januar/Februar 2020

• die Auflösung der E-Book-Hybridaufnahmen. Geplant für das erste Halbjahr 2020• die Übertragung von Sacherschließung und GND-Verknüpfung aus der gedruckten

Ausgabe auf die E-Book-Titel. Geplant im Anschluss an die Auflösung der E-Book-Hybridaufnahmen

• die Einspielung der TOCs von Bowker ist für Januar 2020 geplant• Für die Einspielung von Dandelon gibt es noch keine Planung, da sich der Zugang

geändert hat und ca. 1,2 Mio. Titel geändert werden müssen.Datenlieferung an WorldCatAuf Grund einiger Missverständnisse konnte der Test für die K10plus-Marc-Exporte erst kürzlich begonnen werden, so dass die Datenlieferungen frühestens im Februar 2020 wieder aufgenommen werden können.

E-MedienDie E-Book-Importe laufen wieder. Springer ist auf Stand Oktober 2019. Ein Problem stellen die noch nicht aufgelösten E-Book-Hybridaufnahmen dar.

Der E-Book-Pool für die Nationallizenzen ist nach K10plus migriert. Aktuell werden die Daten auf K10plus Stand gebracht. Der Abgleich des E-Book-Pools mit dem K10plus soll noch im Dezember 2019 abgeschlossen werden.

Katalogisierung

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Die Migration des Nationallizenz-Pools für Zeitschriften und Aufsätze ist für das erste Quartal 2020 geplant.

Der EZB-Dienst (alte Version) ist wieder eingerichtet und aktuell. Der EZB-Dienst (neue Version) ist wieder eingerichtet und aktuell. Neue Bibliotheken können seit Mitte November wieder in den Dienst aufgenommen bzw. es können Bibliotheken aus der alten Version in die neue überführt werden.

Weitere zu migrierende DatenbeständeIm „alten Verbundsystem“ sind zurzeit noch weitere Datenbestände vorhanden, die in nächster Zeit auf K10plus migriert werden müssen. Das sind:

• VD17 erledigt• IKAR in Arbeit• VD18 in Arbeit• BMS in Arbeit• CrossAsia, Neuaufbau aus K10plus 11.2019• Metadaten zu KFL-Lizenzen 11.2019• OLC 03.2020• Springer E-Journals, neues Lieferformat ab Dez. 2019 12.2019• Medline (Neuaufbau aus Jahresabzug November 2019) 12.2019• Nationallizenzen Aufsätze 01.2020• Elsevier E-Journals 01.2020• DOAJ, Neuaufbau 01.2020• JSTOR 01.2020• TEMA® Technik und Management 01.2020• Leibniz-Bibliographie 02.2019• EROMM 03.2020• CERL (HPB) 03.2020• Digitalisierte Zettelkataloge der SUB Göttingen und UB Greifswald KommunikationFolgende GBV-Mailinglisten wurden zu gemeinsamen K10plus-Listen von GBV und SWB zusammengeführt und alle Abonnenten wurden in die neuen Listen übernommen:

• GBV-Betrieb [email protected]• GBV-Pica / SWB AG Schulung [email protected]• GBV-PICA-SE / SWB-SE [email protected]• AG-SWB [email protected]

Die Mailinglisten der AGs K10plus Katalogisierung bzw. Sacherschließung werden umbenannt:

• AG Katalogisierung [email protected]• AG Sacherschließung [email protected]

Katalogisierung

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FernleiheDas Fernleihsystem des GBV ist mit kurzer Verzögerung nach der Freigabe des K10plus wieder produktiv im Einsatz.

Es gibt noch Probleme mit der vollständigen Sichtbarkeit aller K10plus-Titel für die End-benutzer, da der Abgleich der GBV-Titel mit den BSZ-Titeln noch nicht vollständig ist. Dies führt dazu, dass der BSZ-Titel bestellt wird, obwohl er auch in der GBV-Region vorhanden ist. Neben dem zusätzlichen logistischen Aufwand hat dies wegen der Kostenpflichtig-keit verbundübergreifender Bestellungen auch finanzielle Konsequenzen für die GBV-Bibliotheken und die VZG.

Aus diesen Gründen werden aktuell Titel, die ausschließlich in SWB-Bibliotheken nach-gewiesen sind, im GVK ausgeblendet. Diese Titel können in der Regel aber über die Ver-bundübergreifende Fernleihe bestellt werden.

Lokale BibliothekssystemeDie fehlenden Exemplare aus der K10plus-Migration vom Zeitraum 1. - 15. März 2019 sind, sofern die Titeldaten noch da waren, nachgeführt worden. Die wenigen fehlenden Titel, welche mit dem Löschen des letzten Exemplars entfernt wurden, müssen noch nachgeführt werden. Da diese Titel die vollständige Konvertierung durchlaufen müssen, ist dies für den Jahreswechsel 2019/2020 geplant.

Fremddatennutzung in der KatalogisierungDie Auswirkung der Zusammenführung der beiden Verbunddatenbanken lassen sich sehr gut an der deutlichen Abnahme der Fremddatenübernahmen aus externen Daten-banken erkennen. Diese haben sich zum Teil halbiert.

Da MAB2 als Austauschformat in der Verbunddatenbank K10plus nicht mehr unterstützt wird, können die Verbunddatenbanken des hbz und des OBV aktuell nicht über z39.50/SRU genutzt werden.

Katalogisierung

K10plus Statistische Angaben mit Stand vom 25. März 2019

Materialart Titel Gesamt mit Besitz NachweiseMBW Überordnungen 2.031.913 1.986.555 5.707.634Monographien Druck 39.508.174 38.051.354 104.550.853Zeitschriften Druck (aus ZDB) 1.404.048 937.070 3.327.827Serien Druck (aus ZDB) 266.785 235.044 2.591.831E-Journals (aus ZDB) 216.053 198.094 6.424.893Summe Zeitschriftenserien 1.886.886 1.370.208 12.344.551Zeitschriften-Bandsätze 2.802.598 2.769.114 4.367.215Aufsätze 10.847.659 10.784.013 15.022.229Aufsätze online 1.093.039 1.086.439 1.775.044E-Books 8.880.200 6.795.543 30.705.170Mikroformen 1.022.820 1.019.181 2.014.425Karten 826.072 820.498 1.168.520Musikalien 1.358.788 1.349.725 2.096.504Audio 1.485.122 1.407.273 2.003.669Gesamt 72.597.387 68.268.388 183.002.407

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Über die WinIBW sind folgende Datenbanken über Z39.50/SRU erreichbar: BVB inkl. KOBV, DNB, HeBIS, WorldCat, Schweizer Bibliotheksverbund (NEBIS), Britische National-bibliographie (BNB), British Library (BL), Library of Congress (LoC), Bibliothèque nationale de France (BNF), Französischer Bibliotheksverbund (ABES), Biblioteca Nacional de Espa-ña (BNE), Japanischer Bibliotheksverbund (NACSIS), The National Bibliography of Finland (FENNICA), Italienischer Bibliotheksverbund (SBN), DK Agencies und der E-Book-Pool.

Planungen im CBSZurzeit wird der Einsatz der CBS-Version 8.3 vorbereitet. Diese ist die Voraussetzung für die Nutzung des neuen browserbasierten Katalogisierungsclients CCweb, der die Nut-zung von terminalserver-basierten WinIBW-Zugängen zu K10plus stark reduzieren soll. OCLC hat die für CCweb erforderliche Software zur Verfügung gestellt, so dass die VZG nun mit den Anpassungen an K10plus beginnen kann.

Der produktive Einsatz der CBS Version 8.3 ist für April 2020 geplant. Für den Einsatz von CCweb können zurzeit auf Grund fehlender Erfahrung und Einschätzung des Anpassungs-aufwandes an das K10plus-Format noch keine belastbaren Termine genannt werden. Es wird aber eine zügige Freigabe unmittelbar nach der CBS 8.3 Umstellung angestrebt.

Weitere neue oder verbesserte Funktionen sind die Anpassungen an die DSGVO u.a. für die Verschlüsselungspflicht von Passwörtern sowie die automatische Archivierung älterer Versionen eines Titels im Katalogisierungssystem.

Digitaler Assistent (DA-3)Der Digitale Assistent (DA-3) wird in den Pilotbiblio theken SBB-PK Berlin, SUB Hamburg, UB Stuttgart und UB Tübingen produktiv eingesetzt. Anfang des Jahres 2020 können weitere Bibliotheken aufgenommen werden. Für die Projektphase 2020 fallen für die Bibliotheken im GBV keine weiteren Kosten an. Die DNB wird in Kürze mit einer 2-jäh-rigen Erprobungsphase beginnen. Der Österreichische Bibliothekenverbund (OBV) hat ebenfalls einen Vertrag zur Nutzung des DA-3 unterzeichnet.

Katalogisierung

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Das Mapping-Tool Cocoda ist einsatzbereit, Uma Balakrishnan und Jakob Voß, VZGDas Projekt Coli-conc entstand an der VZG vor fast zehn Jahren im Rahmen des VZG-Pro-jektes Colibri/DDC. Dieses beschäftigt sich mit automatischen Verfahren zur Nutzung der Dewey-Dezimalklassifikation (DDC). Das ursprüngliche Ziel von Coli-conc war die Erstellung von Konkordanzen zwischen der DDC und anderen bibliothekarischen Klassi-fikationssystemen, vor allem der Regensburger Verbundklassifikation (RVK).

Nach umfangreichen Vorarbeiten und der intellektuellen Erstellung von Mappings zwi-schen Klassen der DDC und entsprechenden Klassen der RVK wurde beschlossen, ein Werkzeug zur effizienteren Erstellung von Mappings und ganzer Konkordanzen zu ent-wickeln.

Seit Ende des Jahres 2015 wird Coli-conc mit diesem Ziel von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG) gefördert. Unter https://coli-conc.gbv.de/cocoda/ steht das Map-ping-Tool nun zur Verfügung. Die Webanwendung ist Teil einer umfassenderen Infra-struktur für den Zugriff auf und dem Austausch von Wissensorganisationsystemen und Konkordanzen. Zu den Diensten, die im Rahmen von Coli-conc entwickelt werden, gehört insbesondere ein offenes Verzeichnis vorhandener Konkordanzen. Darüber hinaus gibt es enge Kooperationen mit dem Normdatendienst DANTE (VZG), dem Ver-zeichnis BARTOC (UB Basel), der Wissensdatenbank Wikidata (Wikimedia Foundation) und mit den Herausgebern von Erschließungssystemen wie der RVK (UB Regensburg).

Normdaten-Mapping mit CocodaCocoda läuft als Webanwendung im Browser und setzt einen aktuellen Desktop-Rech-ner voraus. Um alle Informationen auf einem Bildschirm zusammenzufassen, wird min-destens eine Full HD-Auflösung (1920 × 1080) empfohlen. Die Anwendung ist in drei Bereiche unterteilt, die sich bei Bedarf auch einzeln ausblenden lassen: Links und rechts stehen Quell- und Ziel-Vokabular, in der Mitte die Mappings bzw. Mapping-Vorschläge. Derzeit lassen sich über sechzig verschiedene Vokabulare auswählen, darunter DDC Deutsch, RVK, BK, GND, Wikidata, Iconclass, die Hessische Systematik, und die Oberbe-griffsdatei (OBG). Die Einbindung weiterer Vokabulare ist nach Festlegung von URIs für die einzelnen Normdatensätze und Vergabe einer freien Lizenz möglich. So wurde bei-spielweise für die UB Tübingen die Klassifikation der Internationalen Bibliographie für Theologie und Religionswissenschaft (IxTheo) hinzugefügt, um sie auf DDC zu mappen.

Nach Auswahl eines Vokabulars kann darin mit Cocoda gesucht und gebrowst werden. Bei Klassifikationen ist auch eine Baumansicht vorhanden. Bei der Suche handelt es sich bislang nur um eine einfache Vorschlagsfunktion beim Tippen (Typeahead), wobei eini-ge Vokabularen auch die Einschränkung nach Entitätstyp (Personen, Geografika, Sach-begriffe...) ermöglichen. Der einheitliche Zugriff auf verschiedene Vokabulare wird über den Normdatendienst DANTE und einen eigene Vokabulardatenbank ermöglicht, die beide das zu diesem Zweck entwickelte JSKOS-Format unterstützen. Alternativ können

Katalogisierung

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Plugins für die Anbindung externer Vokabulardienste entwickelt werden, beispielsweise für die verbreitete Software Skosmos.

Zur Erstellung von Mappings können einzelne Begriffe (Klassen oder Normdatensätze) aus dem Quell- und Zielvokabular ausgewählt und mit einem Mappingtyp und ggf. einem Kommentar versehen werden. Neben 1-zu-1 Mappings sind auch 1-zu-n Mappings mög-lich.

Die Speicherung neuer Mappings erfolgt ohne Anmeldung zunächst nur im eigenen Browser, von wo die Mappings im JSKOS-Format oder als CSV-Tabellen heruntergela-den werden können. Der bereits über die VZG laufende Import von Mappings aus CSV-Tabellen soll in Zukunft auch über die Webanwendung möglich sein. Zur Vereinfachung des Mapping-Prozesses werden im mittleren Bereich des Bildschirms bereits vorhan-dene Mappings sowie Mapping-Vorschläge zu den ausgewählten Begriffen angezeigt. Als Quelle dafür dienen:

• Die Konkordanz-Datenbank von im Rahmen von coli-conc gesammelten Mappings• Lokal im Browser gespeicherte Mappings• In Wikidata eingetragene Mappings• Empfehlungen mittels der auch in OpenRefine eingesetzten Reconciliation API auf

Grundlage von Benennungen• Vorhandene Sacherschließung in der VerbunddatenbankWeitere Quellen und Vorschläge lassen sich über Schnittstellen einbinden. Speziell zum Mapping von RVK auf DDC werden dazu von der Firma Pansoft Algorithmen entwickelt, deren Ergebnisse in Cocoda einfließen.

Katalogisierung

Beispielansicht der Mapping-Anwendung

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Zur Bewertung vorhandener Mappings und Mapping-Vorschläge können einzelne Map-pings mit „+1“ oder „-1“ als passend bzw. unpassend markiert werden. Dieses Verfahren wird bereits für das KENOM-Portal eingesetzt, um von Hilfskräften erstellte Mappings einem Review zu unterziehen.

Das zuletzt hinzugekommene wesentliche Feature von Cocoda ist eine Benutzerverwal-tung. Nachdem Mappings bislang nur lokal im eigenen Browser oder zentral, aber ohne eigene Nutzerkennungen gespeichert werden konnten, ist es damit möglich, Mappings und Mapping-Bewertungen in der zentralen Mapping-Datenbank zu speichern und zugänglich zu machen. Die Mappings sind grundsätzlich öffentlich, alternativ bleibt die private Speichermöglichkeit im eigenen Browser bestehen. Zur Nutzerverwaltung ver-gibt oder speichert Cocoda keine Passwörter, sondern greift auf vorhandene Identity Provider zurück (Single Sign-on). Zur Mitarbeit bei der Erstellung und Pflege von Konkor-danzen mit Cocoda reicht beispielsweise eine eigene ORCID-iD, ein Account bei einem Projekt der Wikimedia Foundation (Wikipedia, Wikidata...) oder bei GitHub.

Weitere EntwicklungenMit der aktuellen Version des Mapping-Tools kann Cocoda produktiv zur Erstellung und Pflege von Konkordanzen zwischen Erschießungssystemen eingesetzt werden. Als erste Anwendungsfälle sind eine Konkordanz von RVK auf BK und von RVK auf DDC geplant. Speziell für die DDC wurde mit der Firma Pansoft ein Vertrag geschlossen, um das Map-ping-Tool ccmapper mit speziellen Vorschlagsfunktionen für RVK und DDC einsetzen zu können. Cocoda wird bereits jetzt im Rahmen von KENOM und testweise von einzelnen FachreferentInnen eingesetzt. Mit steigender Nutzerzahl werden Hinweise auf Fehler und Verbesserungsvorschläge zur Optimierung des Mapping-Prozesses erwartet, die im Laufe des Jahres in die Weiterentwicklung einfließen. Geplant ist der Ausbau für ande-re Arten von Normdateien vor allem aus dem Museumsbereich und für systematische Übersichten von Konkordanzen, um gezielt auf zu mappende Bereiche aufmerksam zu machen.

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Discovery SystemeK10plus-ZentralDie MARC-Anpassungen für die Datenexporte sind erfolgt. Für K10plus-Zentral wurde ein neuer Gesamtabzug mit Stand 30. September 2019 bereitgestellt und zum 10. Okto-ber 2019 in K10plus-Zentral eingespielt. Seitdem laufen die Updates wieder tagesak-tuell. Dieser Abzug wurde auch an EBSCO übermittelt und seit dem 21. Oktober 2019 werden tagesaktuelle Updates bereitgestellt.

Probleme und Anpassungswünsche werden aktuell gesammelt und, soweit möglich, für den nächsten Gesamtabzug mit Stand 31. Dezember 2019 umgesetzt.

Das Problem der Längenbegrenzung auf 99.999 Zeichen in ISO-MARC ist nicht lösbar. Trotz Reduzierung der an langen Titeln (viele Nachweise) exportierten Nachweise lassen sich ca. 750 Titel (überwiegend) Zeitschriften nicht transportieren. Geplant ist daher die Umstellung auf MARC-XML in der zweiten Jahreshälfte 2020.

2. Lukida-Anwendertreffen 2019 in Erfurt, Alexander KarimAm 7. November 2019 fand das 2. Lukida-Anwendertreffen in Erfurt statt. Der Direktor der UB Erfurt, Herr Kuhles, begrüßte alle Anwender und nahm selbst am Treffen teil.

Am Vormittag stellte die VZG den Entwicklungsfortschritt bei der neuen Lukida-Ver-sion 50 vor. Der Schwerpunkt dieser Version liegt auf der selbstständigen Konfigurati-onsmöglichkeit durch die Anwenderbibliotheken. So können nun Lukida-Bibliotheken zahlreiche Parameter über eine Admin-Oberfläche steuern und somit Ihr Lukida-Sys-tem ihren eigenen Wünschen anpassen. Neben optischen Elementen wie Farben und Schriftgrößen wurde auch die Möglichkeit geschaffen, eigene Suchebenen bzw. -Fil-ter für K10plus-Zentral zu definieren. Nutzer können zwischen diesen Ebenen mittels einer Facette die Menge der zu durchsuchenden Medien entsprechend steuern. Über die Admin-Oberfläche können die Bibliotheken die Startseite und weitre eigene Texte selbstständig gestalten. Die Änderungen lassen sich in die Test- und Live-Systeme sowie in eine Lukida-App übertragen. Zur besseren Übersicht werden grundlegende System-parameter im Cockpit des Admin-Moduls aktuell dargestellt.

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Lukida-Admin - Startseite

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Auf großes Interesse stieß auch die Lukida API, durch die sämtliche Funktionen von Luki-da in eine eigene Webseiten in Typo3- oder WordPress-Systeme nahtlos integriert wer-den können. So sind sowohl Suchanfragen an K10plus-Zentral als auch LBS-Abfragen wie Vormerkungen und Bestellungen hiermit möglich. Die UB Weimar war der Impulsgeber und finanzierte die Grundfunktionen der Schnittstelle. Die Präsentation „Semesterap-parate in Moodle. Eine Schnittstelle zwischen Bibliothek und Lehre“ bei der Verbund-konferenz am 24. September 2019 in Weimar ging anschaulich auf die Möglichkeiten die-ser Schnittstelle ein (https://verbundkonferenz.gbv.de/) Mehrere Bibliotheken erwogen die Integration der API in weitere Systeme in Ihrem Haus.

Am Nachmittag wurden weitere neuen Funktionen der Lukida-Oberfläche diskutiert und beschlossen. So beherrscht Lukida zukünftig dynamische Facetten, die ggf. nur bei bestimmten Materialarten zum Tragen kommen.

Wir bedanken uns sehr herzlich beim Gastgeber Erfurt und freuen uns auf die nächste Tagung 2020 in Weimar.

Discovery Systeme

Lukida-API

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Lokale BibliothekssystemeLBS – aktueller Stand, Kirstin Kemner-Heek VZGLBS4 VersionenDie aktuelle LBS4-Version 2.10.3 ist nahezu vollständig im Verbund eingespielt. Sie bietet eine deutlich verbesserte Performance und Betriebssicherheit durch den Einsatz des EAServer6.3-Failover-Konzepts.

Mit Version 2.11.4 steht erstmals eine Version zur Nutzung sowohl unter Solaris als auch Linux zur Verfügung. Ebenso wurden die Administratoren-Werkzeuge „SMM“ und „APCC“ zu einer browserbasierten Anwendung „WebSMM“ zusammengefasst.

Die Folgeversion 2.12.1 wurde ebenfalls bereits ausgeliefert und bietet neben der Kor-rektur einiger grundlegende Fehler auch einen neuen, browserunabhängigen Anwen-dungsclient. Daher wird sich die weitere Auslieferung im Verbund auf diese Version konzentrieren. Die Auslieferung erfolgt aktuell unter Solaris, da der immer noch verbrei-tete Einsatz von LBS3-Komponenten einen Einsatz unter Linux nicht ermöglicht. Deren Ablösung steht nun im Fokus, um im nächsten Schritt die Standorte auf Linux umstellen zu können. Zur Absicherung des aktuellen Hostbetriebes unter Solaris wird die VZG zwei weitere Solaris-Rechner in Betrieb nehmen. Der Rechnungsdatenimport für E-Rech-nungen ist ab dem Jahr 2020 für Pilotbibliotheken mit der LBS4 Version 2.12.1 verfügbar.

LBS3-LBS4-MigrationBis auf den Standort Bremen sind alle LBS3-Systeme auf LBS4 umgestellt oder befinden sich im Umstellungsprozess. Ziel ist es nun, alle noch unter LBS3 genutzten Komponen-ten umzustellen. Dazu zählt der vollständige Umstieg der Ausleihschnittstelle LOAN3 auf LOAN4 und die Ablösung aller SIP2- und GOSSIP3-Server auf GOSSIP4.

LBS4-NeuinstallationenDas Jahr 2019 war geprägt durch die notwendigen Anpassungsarbeiten im Rahmen von K10plus, sowie durch die Vervollständigung von Migrationen von LBS3 auf LBS4. Ebenso wurde das Großprojekt der Einführung des Ausleihmoduls (OUS) in der SBB-PK Berlin begonnen und soll im Jahr 2020 zum Abschluss gebracht werden. Zusätzlich konnten für Hertie School of Governance und das Klinikum Brandenburg je ein Erwerbungsmodul und für Museumsbibliotheken, Hamburg, das Industriemuseum des Landschaftsver-bandes Rheinland, die University of Applied Science Europe, Iserlohn-Berlin-Hamburg und Musikhochschule Hanns-Eisler, Berlin je ein Ausleihmodul eingerichtet werden. Für das Jahr 2020 sind die Implementierungen von 8 Erwerbungs- und 13 Ausleihmodulen in der Planung.

LBS-HostingIm Jahr 2019 sind die Standorte HSU Hamburg und Osnabrück zusätzlich in den LBS-Hosting-Service der VZG gewechselt. Somit sind nun 26 von 30 Standorten (inkl. der 3 LBS-Service-Installationen) im Hosting. Vier Standorte betreiben noch eigene Hardware.

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Ablösung der lokalen KatalogisierungDie Verlagerung der Erfassung lokaler Katalogisate (Lax-Sätze) aus dem LBS nach K10plus ist ebenfalls Grundlage für den Einsatz von LBS4 unter Linux. Sie wurde vor der Inbe-triebnahme von K10plus bereits begonnen und konnte nach einer Anpassungspause im Sommer 2019 erfolgreich wieder aufgenommen werden. Dreizehn Standorte wurden bereits umgestellt. Die Anzahl der lokalen Katalogisate hat sich dabei von ca. 2,5 Mio. auf ca. 1,2 Mio. um ca. 50 % verringert.

Schnittstellen zum LBS4Die Ablösung aller LBS3-basierten Schnittstellen im LBS (SIP2, GOSSIP3) durch GOSSIP am LBS4 (GOSSIP4) ist aktuell in Arbeit. Sechszehn ILNs wurden bereits umgestellt. Ebenso sollen die 2 noch verbliebenen PAIA1-Installationen auf PAIA/DAIA2 überführt werden.

FOLIO - Bericht 2019, Kirstin Kemner-Heek, VZG, Felix Hemme, ZBW Kiel, Jana Freytag, VZG und Martina Schildt, VZGDas Jahr 2019 war im FOLIO-Projekt von GBV und hbz sehr ereignisreich und begann mit der Veröffentlichung des ersten, funktional prüfbaren FOLIO Releases „Aster“ im Januar 2019, gefolgt von dem „Bellies” Release Anfang April 2019.

Dieses Release war die Grundlage der FOLIO-Präsentationen auf den 3. FOLIO-Tagen, die in der Kunsthalle Bremen vom 10.-12. April 2019 stattfanden. Die Veranstaltung war mit 136 Anmeldungen sehr gut besucht. Das Konzept, sowohl Referentinnen und Refe-renten aus der deutschen wie auch der internationalen Community einzuladen, traf auf eine sehr positive Resonanz. Das Programm wurde von Vortragenden aus Deutschland, Großbritannien, Schweden, Kanada und den USA gestaltet. Gäste aus Schweden, Ungarn und Italien suchten den Austausch in den Pausen.

Die abwechslungsreiche Mischung aus Vorträgen und Workshops (Programm: https://www.folio-bib.org/?page_id=747) begann mit einer Keynote von Maria Müller, Direkto-rin der SuUB Bremen und Thorsten Meyer dem stellvertretenden Direktor der ZBW Kiel zu den “10 wichtige[n] Gründe, die für FOLIO sprechen” und damit mit einem starken Bekenntnis zu FOLIO im GBV. Eine ausführliche funktionale Demonstration der Software konnte erstmals den ganzen Geschäftsgang eines Mediums abbilden.

Am ersten Tag der Veranstaltung lag der programmatische Schwerpunkt auf organisa-torisch-strategischen Präsentationen und einer funktionalen wie technischen allgemei-nen Demonstration. Am zweiten Tag stand die Verwaltung elektronischer Ressourcen und damit der Arbeitsschwerpunkt der deutschen FOLIO-Community im Blickpunkt. Abgerundet wurde dieses Thema mit Erfahrungsberichten aus den GBV-Bibliotheken ZBW Kiel/Hamburg und SuUB Bremen. Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden in thematischen Workshops Gelegenheit zum intensiven fachlichen Austausch. Nicht vergessen werden sollte das gelungene abend-liche gemeinsame Essen, welches zum Kennenlernen, Fachsimpeln, Pläne schmieden und damit zum Wachsen der Community beitrug.

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An dieses, aus Sicht des FOLIO-Teams in Deutschland sehr motivierende Event schlossen sich in der Folgezeit weitere Veranstaltungen an. Vom 07. bis 10. Mai 19 fand die ELAG in Berlin statt. Das FOLIO-Team war mit einem Vortrag zur technischen Architektur von FOLIO vertreten. Gemeinsam mit EBSCO und Index Data gab es zudem einen FOLIO-Informationsstand.

Nahezu zeitgleich traf sich die OLE Community vom 13. bis 15. Mai 2019 in der Duke Uni-versity, Durham, NC. Erstmalig trafen sich nach dem regulären OLE Board Meeting auch Vertreterinnen und Vertreter von OLE Product und Technical Council, sowie Mitarbei-tende aus den Bibliotheken (Projektleitungen, Product Owner) mit OLE Board Mitglie-dern zu einer gemeinsamen Sitzung, um die Rolle der Bibliotheken im Projekt zu stärken, sowie zur Auslotung gemeinsamer Interessen und Vorgehensstrategien.

Auf dieser Basis und nach Veröffentlichung des „Clover“-Releases fand am 17.-19. Juni 2019 in Washington, DC das FOLIO Working Meeting statt. Eine, insbesondere auf Initi-ative der OLE Community erstellte, umfassende Agenda wurde abgearbeitet. Vertrete-rInnen der deutschen FOLIO-Community waren aus der VZG, der ZBW Kiel sowie aus den Verbünden HeBIS und BVB angereist. Mehrere Sessions wurden vom FOLIO-Team des GBV in den Bereichen ERM, App Interaction, Berechtigungen und Metadatenmanage-ment geleitet. Für die weiterführende Facharbeit wurde das Treffen als generell sehr gut und konstruktiv bewertet. Es wurden konkrete Fortschritte erzielt und hier angestoßene Diskussionen in anschließenden virtuellen Arbeitstreffen fortgesetzt und zu Beschlüs-sen geführt. Bereits im Vorfeld wurde seit Mai begleitend zur Facharbeit eine intensive Analyse noch fehlender Funktionalität und technischer Entwicklungen erstellt. In diese Analyse waren alle Institutionen eingebunden, die 2020 eine Produktionsaufnahme pla-nen. Ziel war es, ein sogenanntes “Minimal Viable Product (=MVP)” zu erstellen, welches alle notwendigen Voraussetzungen für erste produktive Einsätze von FOLIO bieten soll.

Die in Washington geleisteten Vorarbeiten bildeten die Basis für weitere strategische Planungen und Beschlüsse auf dem FOLIO Stakeholder Meeting vom 23. bis 24. Juli 2019 in Köln. Hier standen vor allem Diskussionen um die Bereitstellung von Ressourcen zur Erreichung des Ziels der signifikanten Produktionsaufnahme im Jahr 2020 im Fokus.

Die Stakeholder EBSCO und Index Data stellten ihre geplanten Investitionen vor. Die OLE Community erläuterte, welches Engagement über das bereits Bestehendes hinaus möglich ist. So übernimmt die UB Leipzig die Kosten für einen sogenannten “Technischen Dokumentar” und ein “Security Audit”. Zusätzlich dazu ist die Entwicklung einer wei-teren App geplant. Der GBV wird seinen Entwicklungsauftrag mit der Fa. Knowledge Integration im Bereich ERM in vollem Umfang fortführen. Die UB Mainz wird ebenfalls zusätzliche Entwicklungsressourcen bereitstellen. Die amerikanischen OLE-Partner übernehmen die Weiterbeschäftigung aller OLE-Entwickler für ein weiteres Jahr nach Ablauf der Mellon-Foundation-Förderung. Zusätzlich wurde die Überführung der OLE Community in eine FOLIO Community und die Erarbeitung eines neuen FOLIO Gover-nance- und Business-Modells beschlossen. Dieses erfolgt aktuell durch eine Arbeits-

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gruppe, in der die deutschen Verbünde durch eine Person vertreten sind. Die Ergebnisse werden im Januar 2020 auf der WOLFCon-Konferenz in College Station, TX vorgestellt.

Das Jahr 2019 war geprägt von der organisatorisch-strategischen Arbeit in den interna-tionalen Gremien, sowie vom Aufbau einer verbundübergreifenden Kooperation. Die Facharbeit in den Arbeitsgruppen und die Entwicklungsarbeit im ERM-Projekt wurden durch mehrere Workshops unterstützt. Dazu gehörten am 5. und 6. Juni 2019 und vom 21. bis 24. Oktober 2019 zwei ERM-Intensiv-Workshops in Göttingen mit allen Beteili-gten (GBV, hbz, K-Int). Parallel dazu wurde der Aufbau der GBV-FOLIO-Hostingumgebung bei einem Workshop zum Wissenstransfer vom 12. bis 14. August 2019 in Sheffield bei K-Int sehr vielversprechend vorangetrieben. Als Arbeitsergebnis konnten VZG-interne Testrechner, sowie Testrechner für die Piloten auf dem aktuellsten Softwarestand des “Daisy” Releases vom 30. September 2019 bereitgestellt werden.

Die aktuellen Entwicklungen wurden auf einem FOLIO-Tag im KOBV am 10. September 2019 in Berlin und auf dem 20. BSZ-Kolloquium am 11. September in Ludwigsburg vorge-stellt. Ein sehr positives Ereignis war dann am 30. September 2019 die Verkündung der Aufnahme des FOLIO-Produktivbetriebs an der Bibliothek Chalmers in Schweden. Zeit-gleich fand eine FOLIO-Präsentation im Rahmen des EBSLG (European Business School Librarian’s Group) Northern Group Meetings in Kiel an der ZBW statt. Den Abschluss der Veranstaltungen, die alle auf ein interessiertes Publikum und viele positive Rückmel-dungen stießen, bildete eine Vortrag beim 37. Treffen der SystembibliothekarInnen am 13. November in Wien. Bei diesen Alma-Anwendern waren vor allem die Einstellungs-möglichkeiten im System (Settings) und der Metadateneditor von großem Interesse.

Eine Überblicksveranstaltung am 27. November 2019 beim LBS-Workshop in Göttingen wird dann dieses ereignis- und erfolgreiche Jahr für FOLIO abrunden.

Die Zeit bis zur WOLFCOn 2020 vom 22. bis 24. Januar in College Station, TX wird das FOLIO-Team des GBV gemeinsam mit den Pilotbibliotheken nutzen, die Implementie-rung von FOLIO-ERM auf Basis des Edelweiss-Releases (20. Dezember 2019) zu einem erfolgreichen Pilotbetrieb voranzutreiben, nachdem die die Verbundleitung des GBV auf ihrer 51. Sitzung am 11. November 2019 feststellte: „Die Verbundleitung des GBV hat … eine dauerhafte Aufstockung der Finanzierung der VZG für die Einführung und Ent-wicklung von FOLIO im GBV (unter Haushaltsvorbehalt) beschlossen. Die 5. FOLIO-Tagen werden am 26. und 27. März 2020 in Mainz stattfinden.

Alle Vorträge, die im Text genannt wurden, finden Sie auf der FOLIO-Homepage der deut-schen Community unter folio-bib.org unter: https://www.folio-bib.org/?page_id=63.

Global Open Knowledgebase GOKbDie GOKb wird zurzeit von 26 Bibliotheken im Pilotbetrieb genutzt. Die SuUB Bremen und die ZBW Kiel erproben die Nutzung der GOKb über FOLIO-ERM, die anderen Bibliotheken nutzen die GOKb im Kontext von LAS:eR (siehe auch https://service-wiki.hbz-nrw.de/display/LAS/Startseite).

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Der primäre technische Betrieb der GOKb erfolgt durch die VZG, das hbz betreibt einen Spiegel der Anwendung in Köln. Die technische Infrastruktur besteht aus 3 virtuellen Servern für Test-, Entwicklungs- und Produktionssystem. Als Datenbanksystem kommt PostgreSQL zum Einsatz. Für die Recherche wird Elasticsearch genutzt.

4. LBS-Workshop 2019, Kirstin Kemner Heek, VZGAm 26. und 27. November 2019 fand in Göttingen der 4. LBS-Workshop im Tagungszen-trum Sternwarte in Partnerschaft mit der SUB Göttingen statt. Mit 92 Anmeldungen war die Veranstaltung sehr gut besucht. Neben Teilnehmenden aus den GBV-Bibliotheken waren auch Gäste aus dem HeBIS-Verbund und der DNB angereist. Ein Programm-schwerpunkt war die Vorstellung der neuen LBS4-Version 2.12. Diese Version bietet eine neue Anwendungsoberfläche, welche browserunabhängig sowohl den Anwendungsc-lient für LBS4 als auch das Systemverwaltungstool „WebSMM“ inklusive der Steuerung der Offline-Programme integriert. Die Nutzung der jeweiligen Module erfolgt über das Rechtemanagement. Die neue Nutzungsoberfläche wurde ausführlich vorgestellt. Ebenso wurde die neue Funktion des automatisierten Rechnungsdatenimports in einem seperaten Vortrag erläutert. Alle Testsysteme im GBV, welche über die technischen Vor-rausetzungen verfügten, wurden bereits im Vorfeld mit Version 2.12 versorgt, so dass eine Nachverfolgung vor Ort sofort möglich war. Ein weiteres Thema war die Vorstellung der technischen Neuerungen im LBS-Betrieb. Die Umstellung aller LBS-Standorte auf Version 2.12 zunächst unter Solaris und dann weiter unter Linux, hängt davon ab, dass in den Standorten noch betriebene LBS3-Module (z. B. LOAN3) oder LOAN3-abhängige Schnittstellen (GOSSIP3, SIP2) auf den jeweiligen LBS4-Standard umgestellt werden. Die Fa. OCLC berichtete in diesem Zusammenhang über ihre Planungen zur nächsten Version 2.13 und darüber hinaus.

Weitere Programmpunkte waren die vielfältigen Präsentationen „aus dem Verbund – für den Verbund“ zur Arbeit in den Standorten und zur Erläuterung praxistauglicher Lösungen. Der Bericht „K10plus und LBS“ fasste die Aktivitäten rund um die K10plus-Ein-führung im Jahr 2019 mit aktuellem Status zusammen. Den Abschluss bildete ein Block über den Entwicklungsstand von FOLIO mit einem Projektüberblick, einer funktionalen Demonstration und Berichten aus den Pilotbibliotheken des GBV.

Neben dem inhaltlichen Teil boten Thementische in den Pausen und ein gemütliches abendliches Beisammensein die Gelegenheit zum Netzwerken und für den fachlichen Austausch. Das LBS-Team der VZG stand für vielerlei Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Das vollständige Programm und alle Vorträge der Veranstaltung sind auf den Webseiten des GBV veröffentlicht: https://info.gbv.de/display/ProjLBS/4.+LBS-Workshop+26.+und+27.11.2019. Die positiven Rückmeldungen aus dem Teilnehmen-denkreis und die sehr gute fachlich-familiäre Atmosphäre lässt uns mit Vorfreude auf den 5. LBS-Workshop blicken. Dieser wird im Jahr 2020 eintägig in Hamburg stattfinden und von der FAG Lokale Geschäftsgänge organisiert.

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Digitale BibliothekAktuelle ProjekteIm Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes Niedersachsen entwickelt die VZG in Kooperation mit Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD) und dem Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) den Denkmalatlas Niedersachsen.

Die VZG hat sich gemeinsam mit der UB Kiel und der Arbeitsgruppe RegionalDigital an einer Ausschreibung zum „Virtuellen Geschichtshaus Schleswig-Holstein“ beteiligt und den Zuschlag für die Konzepterstellung erhalten.

Schnellere Platten im Ceph Storage für den Reposis Service der VZGDie Überwachung der Reposis-Anwendungen hat eine deutliche Auslastung der Festplat-ten in der derzeit genutzten verteilten Storage-Lösung Ceph deutlich gemacht. Als Ant-wort auf diese Performance-Probleme hat die Abteilung Systemtechnik testweise einen Bereich mit schnelleren Platten bereitgestellt. Erste Tests haben gezeigt, dass dadurch die Auslastung deutlich reduziert werden konnte. Die Abbildung Ceph Auslastung zeigt die deutlich reduzierte Auslastung an den 3 Tagen in denen die schnellen Platten genutzt wurden. Mittlerweile wurden die Daten des VZG-Reposis-Dienstes, die häufig gelesen und / oder geschrieben werden, auf diese schnelleren Platten umgezogen.

Kulturerbe Niedersachsen 2.0 – Verwaltung, Suche und Präsentation von kulturwissenschaftlichen Inhalten mit Hilfe von IIIF, Frank Dührkohp (VZG)Das Portal Kulturerbe Niedersachsen steht für ein gemeinsames Internetangebot von Bibliotheken, Archiven und Museen des Landes Niedersachsen. Das Portal bietet der interessierten Öffentlichkeit einen direkten Zugang in multimedialer Form zu ausgewähl-ten digital erfassten Kulturgütern des Landes. Somit wird eine virtuelle Zusammenfüh-rung verschiedenartigster Bestände unterschiedlicher Bibliotheken, Archive, Museen und anderer Kultureinrichtungen geschaffen. Kulturerbe Niedersachsen ist ein zentraler Baustein der Digitalisierungsstrategie der Landeregierung zur Präsentation des Digi-talen Kulturerbes. Nach sieben Jahren erfolgreichen Betriebs erschien es notwendig, das

Digitale Bibliothek

Ceph Auslastung

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Gesamtkonzept eingehend zu evaluieren und die Ergebnisse dieser Evaluation in eine grundlegende Neukonzeption einfließen zu lassen. Diese Neukonzeption war die Basis für eine Neuentwicklung, die vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) finanziert wurde und Anfang Oktober zu Nutzung freigeschaltet wurde.

Das Portal wird weiterhin auf softwaretechnischer Grundalge des Goobi-Viewers der Firma intranda betrieben. Das Design selbst wurde den modernen Bedürfnissen ange-passt. Durch die Neugestaltung im „Responsive Webdesign“ kann das Portal auch auf mobilen Endgeräten optimal abgerufen werden. In den Viewer wurde ein CMS integriert, so dass die beteiligten Kultureinrichtungen in die Lage versetzt werden, ihre jeweiligen Einstiegsseiten eigenständig bearbeiten zu können. Der Zugriff auf die Inhalte erfolgt über drei unterschiedliche Einstiegspunkte. Der Nutzer kann über die teilnehmenden Einrichtungen, über die eingestellten Objekte sowie über die eingestellten Virtuellen Ausstellungen („Streiflichter“) auf die Inhalte zugreifen. Alle drei Zugangswege sind mit-einander verknüpft. Die Möglichkeit des „Browsens“ wurde im Portal grundlegend ver-bessert. Im Vorfeld der geplanten Neukonzeption konnten sich die Partner im Kompe-tenznetzwerk über die Nutzung der Creative Commons Lizenzen verständigen. Sowohl die Metadaten als auch die Mediendateien wurden mit Lizenzen aus diesem Lizenzkorb verknüpft und somit eine Rechtsicherheit für die Nachnutzung der Inhalte geschaffen. Die Zitierbarkeit ist über eine persistente URL gewährleistet. Die Metadaten können über eine OAI-PMH-Schnittstelle heruntergeladen werden und stehen somit der Nach-nutzung anderen Portalen wie der Deutschen Digitalen Bibliothek zur Verfügung.

Durch die verhältnismäßig geringe Anzahl von digitalen Objekten im Portal sind Kultur-portale in der Regel für eine wissenschaftliche Recherche uninteressant. Sie werden daher allenfalls als zitierbare Datenquelle genutzt. Abhilfe lässt sich schaffen, indem ver-

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Kulturerbe Niedersachsen - Teilnehmende Einrichtungen

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fügbare Fachportale durch Ex- und Import von Daten in den Bestand von Kulturportalen integriert werden. Unmittelbare Folge ist allerdings die Duplizierung von Metadaten und digitalen Medien. Vor allem bei den digitalen Medien sollte eine exponentielle Dupli-zierung trotz fallender Speicherpreise vermieden werden. In Bezug auf die beschrei-benden Metadaten dieser Objekte besteht zusätzlich das Problem der Aktualität der Metadaten. Da es inzwischen der wissenschaftlichen Praxis entspricht, Metadaten und digitale Medien über standardisierte Schnittstellen für Forschung und Lehre zur Verfü-gung zu stellen, potenzieren sich diese Probleme.

Bei der Neukonzeption des Portals Kulturerbe Niedersachsen wurde der Lösung die-ser Probleme konsequent Rechnung getragen. Die Daten und digitalen Medien der niedersächsischen Fachportale wie der Künstlerdatenbank und das Nachlassarchiv Niedersachsen, dem Virtuellen Münzkabinett KENOM, dem Virtuellen Kupferstichkabi-nett sowie dem Portal der Wissenschaftlichen Sammlungen der Universität Göttingen wurden nicht in den Datenbestand des Portals integriert, sondern diese Bestände sind über eine neu entwickelte verteilte Suche, dem sogenannten „Kulturgetriebe“, direkt im Portal Kulturerbe Niedersachsen recherchierbar. Außerdem sind auch die Inhalte der Deutschen Digitalen Bibliothek über die DDB-API mit eingebunden.

In einem nächsten Schritt soll das Portal mit weiteren Quellen in Niedersachsen wie dem in Entwicklung befindlichen Denkmalatlas Niedersachsen verknüpft werden. Die recherchierten Metadaten und digitalen Medien können direkt über das IIIF-Framework im Portal präsentiert werden. Das International Image Interoperability Framework (IIIF) ermöglicht eine Interoperabilität und einen institutionsübergreifenden Austausch digitaler Objekte sowie ihre standortunabhängige Darstellung in unterschiedlichsten

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Kulturerbe Niedersachsen verschieden Objekte

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Viewern und sonstigen Präsentationslösungen. Metadaten und digitale Medien aus dem Bestand des Portals Kulturerbe Niedersachsen können ebenfalls über die angebotene IIIF-Schnittstelle in andere Forschungsinfrastrukturen eingebunden werden. Die IIIF-API erlaubt es zum Beispiel Bildbereiche persistent zu adressieren, Digitalisate in eigene For-schungsumgebungen zu laden, Vergleichsansichten aus mehreren Portalen zu generie-ren sowie eigene Kollektionen zu erstellen. Die Interoperabiblität und die Nachnutzbar-keit der im Portal Kulturerbe Niedersachsen eingestellten digitalen Objekte wird somit ermöglicht.

Langfristiges Ziel ist es, eine möglichst umfassende, zentrale Präsentation des nieder-sächsischen Kulturerbes sowie eine größere Nachnutzbarkeit für nationale und interna-tionale Forschung und Wissenschaft zu gewährleisten, aber auch die Chancen der kul-turellen Teilhabe der am Kulturerbe Niedersachsens Interessierten zu erhöhen. Hierzu wurde mit der Neuentwicklung des Portals Kulturerbe Niedersachen eine neue Grund-lage geschaffen.

KULTHURA – Das Kultur- und Wissensportal für Thüringen, Michael Lörzer, Dr. Andreas Christoph, beide ThULB Jena und Carsten Resch, JUSTORANGE JenaIm Sommer 2018 nahm eine Idee konkrete Züge an: Institutionenübergreifend sollten Kultur-Metadaten und zugehörige Digitalisate aus Thüringer Sammlungen, Bibliotheken, Archiven und Museen zusammengeführt und über eine einheitliche Suchmaske verfüg-bar gemacht werden.Mit der Eröffnung eines digitalen Kultur- und Wissensportals für Thüringen sind nun völlig neue Perspektiven auf die themen- und objektbezogene und dabei institutions-übergreifende Präsentation der digitalisierten Kunst-, Kultur- und Wissensobjekte Thü-ringens möglich.

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Startseite von Kulthura (https://www.kulthura.de/ )

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Der digitale Zugriff auf das kulturelle Erbe leistet einen grenzüberschreitenden aktiven Beitrag zur Identitätsstiftung, indem die Vielfalt und Vielschichtigkeit der Thüringer Kul-tur- und Wissenschaftslandschaft virtuell erlebbar gemacht werden. Digitale Objekte und Dokumente von nationaler und internationaler Bedeutung zu präsentieren, ist eine der zentralen Funktionen von KULTHURA. Über eine Million Datensätze und Digitalisate in 2D und 3D von über 100 Thüringer Kultureinrichtungen werden im Portal nachgewie-sen und online präsentiert – sowohl für die Forschung und Fachwissenschaft, als auch für die vielseitig interessierte Öffentlichkeit.

Was nun in einer Beta-Version funktioniert, erforderte zunächst eine intensive Berei-nigung der heterogenen Datensätze, die Anpassung von Schnittstellen und Konzepti-on, Entwicklung und Realisierung eines Facettenkonzeptes, um Daten und Digitalisate GLAMourös zu machen. GLAM umfasst im internationalen Cultural Heritage-Sprachge-brauch Galleries, Libraries, Archives and Museums – jene Institutionen, die kulturelles Erbe verwahren, erforschen und präsentieren.

Die Herausforderung dabei war, einen KULTHURA-eigenen Standard zu entwickeln; der notwendige Schritt dafür ist die Harmonisierung der verfügbaren Daten. Dies erfordert Regelwerke für den Datentransfer und Schnittstellen für den Export und Import. Durch das Aufeinanderpassen von Informationsinfrastruktur und Datenformat ist es mög-lich, umfangreiche Datensets, ja Millionen von Daten, zunächst darstellbar und zudem recherchierbar zu machen. Ein übergreifender Objekttypindex ermöglicht dabei präzi-ses Suchen ebenso wie FuzzySearch.

Durch die Einbindung und Anpassung von Normdaten (wie GND, VIAF oder Geonames) können die Bestände langfristig und nachhaltig vernetzt und dadurch völlig neue Suchvarianten ermöglicht werden. Neben dem klassischen Suchschlitz sind auch Facet-

KULTHURA mit verschiedenen Zugriffsmöglichkeiten auf die digitalen Bestände Thürin-ger Bibliotheken, Archive und Museen

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tierungen, also gezielte Suchspezifikationen möglich. Ergänzt und erweitert werden definierte Geo-Koordinatensets und Zeitstempel für Orts- und Zeitsuchen, ob punkt-genau oder in einem bestimmten Umkreis. Sämtliche Metadaten und die zugehörigen Digitalisate bekommen einen Persistent Identifizier (z. B. DOI, URN) und sind damit lang-fristig und nachhaltig verfügbar.

Die Erfassung und Speicherung der Daten erfolgt in den verschiedenen Thüringer Quell-systemen. Das sind vor allem die auf dem MyCoRe-Framework basierenden UrMEL-Anwendungen der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB), die zentrale digiCULT-Anwendung für die Thüringer Museen und die Goobi-Anwendung der Herzog Anna Amalia Bibliothek in Weimar.

KULTHURA ist Projektwebseite und Sucheinstieg zugleich. Es bietet die Möglichkeit, Dokumente, Daten und Texte miteinander zu vernetzen und ermöglicht eine bestands-übergreifende gemeinsame Suche über alle Sammlungen und Objekte. Die Integration des Portals in eine vorhandene Infrastruktur, die initial bereits für den Aufbau des Refor-mations-, des Theaterzettel-, des Parlamentsschriften- und weiterer Spezialportale ver-wendet wurde, garantiert die Nachhaltigkeit und Sichtbarkeit des Projektes.

Zur lokalen Identitätsbildung besteht für die Projektpartner die Möglichkeit, mit gerin-gem Aufwand ihre Daten aus KULTHURA heraus in den eigenen Webauftritt zu integrie-ren.

Zusätzlich zu dem Portal stellt die ThULB ihren Partnern eine komplexe Digitalisierungs-infrastruktur für Metadaten, 2D- und 3D-Digitalisate bereit. In Kombination mit den dazugehörigen Erfassungs- und Speichersystemen und einer Anbindung an das im Auf-bau befindliche Thüringer Langzeitarchivierungssystem steht dies prototypisch für eine langfristige Thüringer Präsentations-, Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur.

Kontaktformular und Bearbeitung relevanter inhaltlicher und technischer Fragestel-lungen in einem breit aufgestellten Redaktionskollegium ermöglichen es, direkt mit den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern vor und hinter den Kulissen in Kontakt zu treten.Im KULTHURA–Newsfeed werden ausgewählte Exponate aus Bibliotheken, Archiven und Museen in speziellen Objektbiographien kontextualisiert. Der Weg vom Objekt, welches bislang oftmals nur unter erschwerten Bedingungen aus Magazinen und Depots hervorgeholt werden konnte, über die Verfahren und Technologie der Digitalisierung bis hin zu den Möglichkeiten der virtuellen Präsentation und Erforschung werden der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Neben der klassischen Darstellung der Exponate in 2D, betritt KULTHURA durch die Ein-bindung von cultur3D eine neue Dimension der Wissenspräsentation und Kulturvermitt-lung. Cultur3D ist ein Innovationsprojekt, das an der Schnittstelle zwischen Geistes- und Informationswissenschaft neue Möglichkeiten zu einer seriellen Erfassung und digitalen Modellierung von dreidimensionalen Kulturgütern auslotet und als standardisierte

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Arbeitsabläufe zu etablieren sucht. Besonders berücksichtigt wird neben der komplexen Geometrie der Objekte, die digitale Übersetzung von ursprünglichen Farbinformationen und Materialeigenschaften in ein virtuelles Modell und dessen interaktive Repräsen-tation. Das Innovationsprojekt cultur3D wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), vom Freistaat Thüringen und der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) gefördert.

Im Fokus von cultur3D steht ein Kompetenznetzwerk, das die gesamte Prozesskette von der Objektanlieferung über den Scan verschiedenster Objekte und Materialen, deren Annotation und Metadaten-Anreicherung, die virtuelle Erforschung und Präsentation sowie schließlich deren Rückübersetzung ins Analoge mittels 3D-Druckverfahren bie-tet. Neben Einrichtungen der FSU sind die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB), die Fraunhofer-Institute für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) in Jena und für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Darmstadt, der Museumsverband Thü-ringen (mvt) sowie weitere Partnerinstitutionen beteiligt.

Das von cultur3D geknüpfte Kompetenznetzwerk entwickelt in enger Zusammenarbeit mit den bestandswahrenden Einrichtungen standardisierte Workflows für die:

• Digitalisierung des analogen Objekts• (spektralanalytische) Materialdokumentation• Metadatenanreicherung (webbasierte, 3D-zentrierte und automatisierte Annotati-

on und Korrelation von Meta- und Provenienzdaten)• virtuelle Repräsentation in leistungsfähigen Forschungsinfrastrukturen• fachwissenschaftliche Annotation• Rückübersetzung mittels 3D-Drucks

KULTHURA ist ein dynamisches System. Es profitiert von der Digitalisierung der Thürin-ger Kultur- und Wissensbestände und deren virtueller Verfügbarmachung. Es erfordert zugleich Disziplin, Daten standardkonform zu erfassen, über Schnittstellen zu vernetzen und einen allumfassenden Zugriff zu ermöglichen. Neue Technologien, wie die 3D-The-matik, aber auch Aspekte von Virtual Reality und Mixed Reality werden die zukünftige Entwicklung von KULTHURA prägen. Die beta-Version wird dazu immer noch weiter-entwickelt, Bugs werden gefixt, neue Bestände kommen dazu. GLAMourös vereint KULTHURA digitale Bestände über Institutionen hinweg. Unter www.kuwi-thueringen.de besteht im 24/7-Zugriff fortan die Möglichkeit, die Vielfalt der digitalen Kultur- und Wissensschätzen Thüringens jedes Mal aufs Neue zu erleben.

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Kurzmitteilungen109. Bibliothekarstag vom 26. - 29. Mai 2020 in HannoverDie VZG ist zusammen mit den Partnern BSZ, HeBIS, DNB und ZDB auf dem 109. Bibli-othekartag vom 26. Mai - 29. Mai 2020 in Hannover mit einem Firmenstand und mit zahlreichen Vorträgen vertreten.

24. Verbundkonferenz des GBV 2020 in HalleDie 24. Verbundkonferenz des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) findet am 25. und 26.August 2020 in Halle statt. Gastgeber der zweitägigen Veranstaltung ist die ULB Halle.

Kurzmitteilungen

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Abkürzungen

AbkürzungenACQ Erwerbungsmodul BK BasisklassifikationBMS BibliotheksmanagementsystemCBS Zentrales BibliothekssystemCBDZ Common Bibliographic Data ZoneDDC Dewey Decimal ClassificationDFG Deutsche ForschungsgemeinschaftFAG Facharbeitsgruppe FBR FachbeiratFID Fachinformationsdienste für die WissenschaftFH FachhochschuleGBV Gemeinsamer BibliotheksverbundGND Gemeinsame NormdateiGSO GBVsearch&orderGVK Gemeinsamer Verbundkatalog des GBVLBS Lokales BibliothekssystemLoC Library of CongressME MedieneinheitenMPI Max-Planck-InstitutMWK Ministerium für Wissenschaft und KulturOBVsg Die Österreichische Bibliothekenverbund und Service GmbHOCLC Online Computer Library CenterÖB Öffentliche BibliothekOLE Open Library EnvironmentOPAC Online Public Access CatalogueOUS AusleihmodulÖVK Verbundkatalog öffentlicher BibliothekenReposis Repository-Services der VZGPND PersonennamendateiPPN Pica Production NumberRDA Resource Description and AccessRVK Regensburger VerbundklassifikationSPK Stiftung Preußischer KulturbesitzSRU Search and Retrieval via URLStB StadtbibliothekThULB Thüringer Universitäts- und LandesbibliothekSUB Staats- und UniversitätsbibliothekUB UniversitätsbibliothekURL Uniform Resource LocatorURN Uniform Resource NameVZG Verbundzentrale des GBVWinIBW Windows-Version der Intelligent Bibliographic Workstation (IBW)WMS World Share Management ServicesZDB ZeitschriftendatenbankZLV Ziel- und Leistungsvereinbarung

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Impressum Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (VZG)

Platz der Göttinger Sieben 1 • 37073 Göttingen E-Mail: [email protected]

Sandholzer Dezember 2019)

Verbundzentrale des GBV (VZG)DirektorReiner Diedrichs 0551/39-31001 [email protected] Valerius 0551/39-31000 [email protected]Öffentlichkeitsarbeit und MarketingDr. Ute Sandholzer 0551/39-31003 [email protected] DiensteDr. Barbara Block 0551/39-31101 [email protected] Neumann 0551/39-31115 [email protected] Berger 0551/39-1110 [email protected] BibliothekssystemeKirstin Kemner-Heek 0551/39-31201 [email protected] BibliothekFrank Dührkohp 0551/39-31301 [email protected] Neumann 0331/73040022 [email protected] Steilen 0551/39-31401 [email protected] Kinstler 0551/39-31414 [email protected] und EntwicklungDr. Jakob Voß 0551/39-31031 [email protected]Öffentliche BibliothekenMatthias Lange 0551/39-31619 [email protected] Willwerth 0551/39-31610 [email protected]. Christoph Grebe 0551/39-31666 [email protected]. Andreas Krausz 0551/39-31606 [email protected] Hachmann 040/42838-2902 [email protected] 0551/39-31900 [email protected]

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