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Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel Angewandte forstliche Forschung - Stand und Ausblick - BayFORKAST Abschlusskonferenz 5. November 2012, Nürnberg Ministerialrat Günter Biermayer

Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel · Folie 3 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Klimawandeleffekte

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Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Wald und Forstwirtschaftim Klimawandel

Angewandte forstliche Forschung- Stand und Ausblick -

BayFORKAST Abschlusskonferenz5. November 2012, Nürnberg

Ministerialrat Günter Biermayer

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Folie 2 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Gliederung

Klimawandel im Wald:Forstlicher Handlungsbedarf

Angewandte Forschung zu Wald und Klimawandel:Förderung durch das StMELF

Projekt-Schlaglichter Kohlenstoffbilanz Wald und Holz Standort und Baumartenwahl Herkunftswahl

Ausblick

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Folie 3 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Klimawandeleffekte in Bayerns Wäldern:Schwer messbar, aber sichtbar!

Klima, Witterung und Wald als komplexes Wirkungsgefüge steigende Jahrestemperaturen

abnehmende Sommerniederschläge

Wetterextreme

Reaktionen von Baumarten- u. Provenienzen

Wechselwirkungen

bereits sichtbare Entwicklungen im Wald sprechen eine klare Sprache: Borkenkäferschäden an Fichte

Vitalitäts- und Waldschutzprobleme auch bei eigentlich klimatoleranten Baumarten wie Buche, Eiche, Esche und Bergahorn

Waldbrände im Gebirge

Quelle/Autor: Maier, 2009; Kölling et al., 2009; StMELF, 2012

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Folie 4 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Forstlicher Handlungsbedarf: Herausforderung für Waldbesitzer, Förster und Gesellschaft

Waldumbau:Aufbau stabiler und klimatoleranter Mischwälder

Bergwald:Sicherung der Waldfunktionen, insbes. Schutzfunktion

Kohlenstoffbindung:Baumbiomasse, Boden/Moore, Holzprodukte

Treibhausgasvermeidung:Holzverwendung + Materialsubstitution

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Folie 5 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Angewandte forstliche Forschung zu Wald und Klimawandel: Förderung durch das StMELF

Förderumfang: von Ende 2008 bis Mitte 2012 rund 25 Forschungs-

und Entwicklungsvorhaben zu Wald und Klimawandel insgesamt jährlich etwa 2,0 Mio. €

Datengrundlagen (u. a.): forstliches Umweltmonitoring Inventuren Waldwachstumskundliche Versuchsflächen

(TUM und BayFoV gemeinsam) langfristige Herkunftsversuche Einzelversuche und Fallstudien ….

Waldschutz9%

Standort,Klima33%

Baumarten-eignung

14%

Waldpflege, Holznutzung

6%

Holzver-wendung

14%

Herkünfte, Genetik,

Vermehrungsg.6%

Jagd, Wildtier-management

3%Kohlenstoff-management

3%

Bergwald12%

Quelle/Autor: StMELF, 2012

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Folie 6 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Projekt-Schlaglicht (I): Beitrag von Wald und Holz zum Klimaschutz

Projektname:„Kohlenstoffbilanz der Bayerischen Forst-und Holzwirtschaft (KLIP 22)“

Ziel:Erfassung wichtiger Klimaschutzleistungen

von Wald und Holz (Bayern- + Waldbestandsebene) und Ableitung von Handlungsempfehlungen

Betrachtung von lebender Biomasse, Totholz, Boden und Holzprodukten

Methodik:Auswertung von: Bundeswaldinventur (BWI),

Bodenzustandserhebung (BZE), Holzeinschlagsstatistiken, u.a.

Anwendung der Modelle WEHAM, SILVA, BALANCE und eigener Modelle Quelle/Autor: LWF, Klein und Schulz 2012

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Folie 7 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Projektname:„Kohlenstoffbilanz der Bayerischen Forst- und Holzwirtschaft (KLIP 22)“

Ergebnisse:C-Speicher Wald (Baumbiomasse) in

Bayern kontinuierlich erhöht;zwischen 1987 und 2002 etwa 3,6 Mio. t/a

Klimaschutzleistung von einem Hektar bewirtschaftetem Wald (Boden, Biomasse, Produkte, Substitution) zwischen 7 und 14 t CO2 pro Jahr (über einen Zeitraum von 180 Jahren!)= Emissionen von 1-2 Personen

„kohlenstoffökologischer Königsweg“:

Vorratssicherungim Waldspeicher (Biomasse, Boden…)

+intelligente

stoffliche und thermische Holznutzung

Quelle/Autor: LWF, Klein und Schulz 2012

GRI

BWI1

BWI2

+2,2 Mio. t/a

+3,6 Mio. t/a

Ergebnisse in

2015

Ergebnisse in

2015

BWI3

Projekt-Schlaglicht (I): Beitrag von Wald und Holz zum Klimaschutz

20122012

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Folie 8 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Projektname:„Standortinformationen und Baumarteneignung (KLIP 2, 3 und 4)“

Ziel: Entscheidungshilfen für Waldbau und Waldumbau (Baumartenwahl)

2008 „Klimarisikokarten“ als Soforthilfe: Anwendung von Klimahüllen und grober Standorteinschätzung (gut bis schlecht), Klimaprojektion 2050 u. 2100

2012/2013 weiterentwickeltes umfassendes digitales Standortinformationssystem (s.u.)

Methodik (Standortinformationssystem): Artverbreitungsmodellierung auf Basis von 7.500 Inventurpunkten innerhalb und außerhalb Bayerns

Aufbereitung digitaler Bodeninformationen (u. a. 1.750 chemisch und physikalisch analysierte Bodenprofile), Lückenschluss durch digitale Bodenkartierung und Validierung im Gelände (~13.000 Bohrungen)

Ergebnis: Neueste digitale Informationen zu Boden, Nährstoffen, Wasserhaushalt

20 Baumartenkarten zu standörtlichen Anbaumöglichkeiten und –grenzen

Einbindung in das Bayerische Waldinfosystem (BayWIS)

Quelle/Autor: LWF, Beck et al. LWF aktuell 2012, Falk et Mellert JVS 2011, Häring et al. ...

Projekt-Schlaglicht (II): Auswahl aktuell und zukünftig geeigneter Baumarten

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Folie 9 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Projektname: „Standortinformationen und Baumarteneignung (KLIP 2, 3 und 4)“ Einschätzung der Anbaumöglichkeiten von Waldbaumarten auf Basis neuer digitaler

Standortinformationen

Projekt-Schlaglicht (II): Auswahl aktuell und zukünftig geeigneter Baumarten

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Folie 10 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Projektename:„Herkunfts- und Baumartentransferversuche (ST221, KLIP14…)“Ziel: Untersuchung/Identifikation geeigneter europäischer und außereuropäischer Herkünfte

(Provenienzen) wichtiger heimischer Baumarten und Gastbaumarten. Herkünfte müssen dabei

• angepasst sein, d. h. heute stabil und leistungsfähig• anpassungsfähig sein, d. h. auch zukünftig stabil und leistungsfähig,

auch unter veränderten Klimabedingungen

Methodik: Langfristige Herkunftsversuche (mehrere Jahrzehnte)

• Konventionell:• Bestehende: u. a. Kiefer, Eiche, Douglasie…• Neue: z.B. Schwarzkiefer, Tanne…

• Transferversuche• Anbau bayerischer Herkünfte in warmen und trockenen Regionen (Beispiel: Anbau von

Herkünften der Buche und Tanne in Bulgarien) Begleitende genetische Untersuchungen zur Diversität und Abgrenzung der Herkünfte

Quelle/Autor: ASP Teisendorf

Projekt-Schlaglicht (III): Auswahl aktuell und zukünftig geeigneter Herkünfte (Provenienzen)

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Folie 11 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Quelle/Autor: ASP Teisendorf

Projekt-Schlaglicht (III): Auswahl aktuell und zukünftig geeigneter Herkünfte (Provenienzen)a) Transferversuch „Buche“

Überlebensrate 2 Jahre nach Pflanzung Buchenherkunftstransfer Bayern – Bulgarien.. …auf den Versuchsflächen

b) Herkunftsversuch „Schwarzkiefer“

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Folie 12 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Ausblick: Förderschwerpunkte der angewandten forstliche Forschung zu Wald und Klimawandel

erarbeitete Ergebnisse verbreiten und Menschen bewegen:=> Pflegemaßnahmen und Umbau zugunsten eines stabilen gemischten Waldes

Bewirtschaftungsstrukturen verbessern (Waldbesitz, Zusammenschlüsse etc.)

weiter in Umweltmonitoring, Inventuren und Versuchsflächen investieren, ggf. Konzepte weiterentwickeln

z. B. moderne Fernerkundungsmethoden für ein effizientes Waldmonitoringnutzen und weiterentwickeln

mehr über die Klimatoleranz von Baumarten erfahren

Möglichkeiten einer Holznutzung und -verwendung von klimatoleranten Baumarten weiterentwickeln und damit Waldumbauentscheidungen begünstigen

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Folie 13 Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel / Referat F5 Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!