52
Gegründet bei der Eröffnung des Schnuggebock im März 2001 Hauszeitschrift für Erlebnis Waldegg 1 12 2. . J Jah ahrg rgan ang g, , N Nu um mm me er4 r 41 1 AR/AI zum Mitnehmen auf die Monate September, Oktober, November und Dezember 2012

Waldegg Kalender 41/12

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Hauszeitschrift für das Erlebnis Waldegg auf die Monate September, Oktober, November und Dezember 2012

Citation preview

Page 1: Waldegg Kalender 41/12

Gegründet bei der Eröffnung des

Schnuggebock im März 2001

Hauszeitschrift fürErlebnis Waldegg

1122.. JJahahrgrganangg,, NNuummmmeer 4r 411

AR/AI

zumMitn

ehmen

auf die MonateSeptember, Oktober, November

und Dezember 2012

Page 2: Waldegg Kalender 41/12

Traditionelle appenzellische Gastfreundlichkeit.Am Stammtisch. Im Restaurant. In eleganten Sälen.

Tête-à-têtes. Geschäftsessen. Bankette.Vom Vesperplättli bis zum Gourmet-Menü.

Panoramagarten. Kinderspielplatz. Rollstuhlgängig.

Grosis Bauernhaus als nostalgischesErlebnis, in Stube, Stall, Küche, Mägde-, Knechtechammer und Keller.

Zu zweit. Familien für sich. Gruppen imSchloff. Währschaftes vom Puur, saisonal,einheimisch. Wald-WC, Alpkäserei, Heu-stock und Tierlistall.

Altertümliche Holzofenbäckerei undfeinschmeckige Kaffeerösterei.Nostalgisches Einkaufen und Gruppen-Plauschum Brötigs.

Spitzbübische Schulstunde in nostalgi-scher Stube. KulinarischeÜberraschungen statt Znünibrot.

Gesamtes Erlebnis Waldegg jeden Montag geschlossen

– 2 –

Page 3: Waldegg Kalender 41/12

Grüezi mitenand!

So dick wie dieser war noch keinWaldegg Kalender. Mit gutemGrund: Wir haben viel zu berich-ten, denn wir möchten Ihnen er-zählen, was in den letzten dreissigJahren im heute so genannten Er-lebnis Waldegg so alles passiert ist.

Seit 1982 ist nun die zweite Gene-ration unserer Familie am Wald-egg-Ruder. Wir freuen uns, dassSie, liebe Gäste, uns seither immerdie Treue gehalten haben. Dass Sieuns bei allen neuen Ideen immerwieder gefolgt sind, auch wenndie eine oder andere auf den er-sten Blick etwas fuul verockt aus-sah. Sie haben uns mit Ihrem Im-

mer-Wieder-Kommen gezeigt,dass es Ihnen bei uns gefällt.

Wir freuen uns über unser Ju-biläum. Nicht zuletzt, weil unse-re neueste Kreation, das Ziträdli,von Ihnen so begeistert aufge-nommen wird. Freuen Sie sichbitte mit uns, schauen Sie in die-sem Kalender auf die letztendreissig Jahre zurück, aberblicken Sie auch nach vorn, dennwir versprechen Ihnen gerne,dass wir Ihnen auch in der Zu-kunft bei jedem Besuch zurufen:

Herzlich willkommen!

Familie Anita und Chläus Dörigund das Erlebnis Waldegg-Team

Hauszeitschriftmit

SchnuggebockSpeisekartein der Heftmitte

Inhaltsverzeichnis

4 30 Jahre zweite Generation14 Chäshörnli-Zeitreise18 Advent21 Drei Könige24 Singen mit Käthy

26 Schnuggebock-Speisekarte28 Schnuggebock-Getränkekarte

29 Mitarbeiter-Seite31 Kunstausstellung

36 Portrait: Ziträdli39 Portrait: Höhenrestaurant42 Portrait: Tintelompe45 Portrait: Schnuggebock

Impressum

Herausgeber: Erlebnis Waldegg,Familie Anita und Chläus Dörig

Redaktion, Bilder, Texte:Roland Kink (rk), Teufen

Gestaltung, Bildbearbeitung DTP:Kuhn Grafik&Werbung,Teufen

Druck: Appenzeller Medienhaus,Herisau

Willkommen

– 3 –

Page 4: Waldegg Kalender 41/12

– 4 –

(rk) Schlimme Ereignisse be-deuten oft einen Neuanfang.Wenn ein Haus bis auf einpaar schwarze, in den Him-mel ragende Balken nieder-brennt, stehen seine Bewoh-ner vor dem vermeintlichen

Nichts. So muss es Rosa undChläus Dörig vorgekommensein, als sie am Morgen nachdem Schmutzigen Donners-tag 1981 von getrennten Aus-flügen wieder auf die Wald-egg zur Arbeit kamen. Ihre

Waldegg war nur noch einrauchender Trümmerhaufen.Ein Kurzschluss hatte denVortag, an dem das Restau-rant geschlossen war, zum al-lerschmutzigsten aller Don-nerstage gemacht.

Rundes Jubiläum

30 Jahre zweite Generation DörigAm 1. August 1982 übernahm Chläus Dörig das damalige Ausflugsrestaurant Waldegg vonseiner Mutter Rosa. 30 Jahre ist‘s nun her! Es war ein langer, intensiver, aber auch höchstspannender Weg bis zum heutigen Erlebnis Waldegg.

Die Puurebeiz Waldegg vor 1982.

Page 5: Waldegg Kalender 41/12

– 5 –

Chläus Dörig erinnert sich:„Ich hatte wirklich nur noch,was ich auf dem Leibe trug. Al-les andere war weg, in Flam-men aufgegangen. Meine Mut-ter war tief betrübt, hatte siedoch erst wenige Jahre zuvorunseren Saal renovieren lassen.Zum Heulen war’s. Was nun?“

Doch die Dörigs rappelten sichrasch wieder auf. Administra-tive Hürden waren bald über-wunden, ein neues Bauprojektwurde in Windeseile erstellt.Beim Wiederaufbau half auchder zukünftige Chef ChläusDörig tatkräftig mit, hatte erdoch vor der Kochlehre bereits

eine als Zimmermann absol-viert. Auch seine damaligeFreundin und heutige EhefrauAnita bewährte sich als zierli-che Person zum Erstaunen derHandwerker als zupackendeBauarbeiterin. Das Team Anitaund Chläus sollte noch einenlangen Weg zusammen gehen.Der Brand im Jahre 1981 wardas einschneidendste Ereignis,seit Rosa und Sepp Dörig diedamalige Puurebeiz anno 1948übernommen hatten. Zwarhatten Mutter Rosa, 1967 Wit-we geworden, und ihr SohnChläus schon zwei Jahre vordem Brand den gelegentlichenGenerationenwechsel verein-bart. Doch mit dem Neuan-fang wurde dieser nun sofortRealität. Bereits am 1. August1982 wurde die neue Waldeggunter Leitung von ChläusDörig wieder eröffnet. Sie ent-sprach in etwa bereits demheute so genannten Höhenres-taurant. Allerdings fehlte nochdie gedeckte Terrasse, und dieTische und Bänke der Garten-beiz ruhten noch auf Pflöckenim Wiesland. Nebst dem jungenChef bestand die Belegschaft auszwei Köchen, einer Serviceange-stellten, drei Aushilfen undMutter Rosa Dörig am Hochzeitstag von Anita und Chläus, 2. März 1985.

Page 6: Waldegg Kalender 41/12

– 6 –

Mutter Rosa, die am Selbstbe-dienungs-Buffet weiterhin ihreralten Berufsleidenschaft frönte.

Zu dieser Zeit bereitete sichdie gelernte Kosmetikerin Ani-ta auf ihre zukünftige Rolle

auf der Waldegg vor. In einemViersternehotel in Arosa wur-de sie von einer überaus ge-strengen Chefin ins Gastge-werbe eingeweiht. Dann bilde-te sie sich im Restaurant Son-ne in Altstätten weiter. Schliess-

lich absolvierte sie im eigenenBetrieb ihre Service-Lehre. Ih-re Lehrabschlussprüfung be-stand sie als Hochschwangere,nachdem Anita und Chläusam 2. März 1985 Hochzeit ge-feiert hatten.

„Beim Neuanfang führte ichdie Waldegg genau wie meineMutter“, sagt Chläus Dörig,„denn ich wollte unseren Be-trieb langsam entwickeln. Undunsere Stammgäste wären obeinem Gourmet-Tempel wohl

zutiefst erschrocken! Nachund nach gestalteten wir dieKüche etwas anspruchsvoller,die ersten Reservationen tra-fen ein, und ich wagte michauch schon einmal, ein schö-nes Tischtuch aufzulegen. Mit

der Zunahme von festlichenAnlässen erschien mir unserSaal als zu düster, und 1988,nur sechs Jahre nach demNeubau, wurde er vollständigneu gestaltet. Ein Jahr späterentstand die Gartenterrasse

Das am 1. August 1982 wieder eröffnete Ausflugsrestaurant Waldegg.

Page 7: Waldegg Kalender 41/12

– 7 –

entlang des Saalbaus. Gleich-zeitig wurden die Möbel derGartenbeiz auf eine feste Un-terlage gestellt, und die ersteStufe des Kinderspielplatzeskam ebenfalls an die Reihe.Damit präsentierte sich Endeder Achtzigerjahre ‚die Wald-egg‘ in etwa so wie das heutigeHöhenrestaurant. Oder andersgesagt: Was wir heute ‚Höhen-restaurant‘ nennen ist eigent-lich die ‚alte Waldegg‘ wie sieaus dem 1982er Umbau her-vorgegangen war.“

Waldegg Music Festival 1993 – 2002 Bald folgte dann die erste Ak-tion, die die Waldegg weitüber die Region hinaus be-kannt machen sollte. 1993fand das erste Country MusicFestival statt, gleich mit einerSuper-Band als Headliner,Truck Stop. Die Cowboys vonder Waterkant sollten insge-samt an fünf Festivals auftre-ten, wurden sozusagen zurHausband. Mit der Zeit fan-den sogar Weltstars etwa wiedie Bellamy Brothers, SuziQuattro, Boney M. oder spezi-ell aus den USA eingeflogeneFormationen wie Jo-El Son-

nier und seine Cajun Boys denWeg auf die Waldegg. Vomreinen Country Festival wurdeder Anlass mehr und mehrzum „Waldegg Music Festi-val“. Schliesslich setzten die al-ten Herren von Bill Haley’sOriginal Comets im Juli 2003den würdigen Schlusspunktunter diese Episode der Wald-egg-Geschichte. Nun fragtensich etwa die Zürcher undBasler: „Kennst du Teufen“und antworteten: „Meinst duetwa das Dorf, wo auf demHügel das Waldegg MusicFestival stattfindet?“

Erste Gehversuche in ErlebnisgastronomieGetreu dem heute noch gülti-gen Motto „sollte auf der Wald-egg immer etwas Spezielles losein“. So kamen die Dörigs inden Jahren 1996 und 97 aufdie Idee, jeden Monat eineSpezialaktion durchzuführen:„12 monate waldegg, 12 malanders“. Kulinarische Wochendiverser Länder, „die gute alteZeit“, Wilder Westen, Hexen-sabbat, Kunstaktionen, Spar-gel- oder Jagdwochen erwarte-ten die Gäste, jeden Monat einneues Erlebnis.

Im Gaden „50 Jahre Dörigs auf der Waldegg“.

Page 8: Waldegg Kalender 41/12

– 8 –

Das folgende Jahr 1998 war einganz besonderes. 10 Jahre nachdem ersten erfolgte der zweiteKomplett-Umbau des grossenSaals. Zudem wurde das Ju-biläum „50 Jahre Familie Dörigauf der Waldegg“ gefeiert. Dazuerstellte Chläus mit seinen „höl-zigen“ Kollegen auf der Garten-terrasse ein mächtiges Gaden.Beim Haupteingang stand zu-dem ein kleiner Stall mit Platzfür eine Kuh oder zwei Geissen.Im Nachhinein erscheint diesesJubiläum als eine Art Ur-Schnuggebock.

März 2001: Auftritt Schnuggebock„Mit dem Bau des neuen Erleb-nisrestaurants auf der Waldeggwollten wir etwas absolut Un-verwechselbares und durch und

durch Appenzellisches schaffen.Auch der Name sollte einzigar-tig sein. Seit zwölf Jahren züch-ten wir Heidschnucken, die un-sere Lieblingstiere gewordensind. Dazu gehört natürlichauch ein mächtig gehörnterBock. So stand der Name baldfest: SCHNUGGEBOCK“. Sol-ches verkündete die erste Num-mer der Hauszeitschrift vomErlebnis Waldegg, die zusam-men mit dem Schnuggebockgeboren wurde, und deren ak-tuelle Nummer Sie, lieber Gast,in Ihren Händen halten.

Der Schnuggebock wurde in-nert kürzester Zeit zu einemRiesenerfolg. „Zurück zu den(appenzellischen) Wurzeln“ an-statt zu einem verrückten The-ma wie „Jungle Café“ oder ähn-

lich wurde für die Familie Dörigzu einem absoluten Glücksfall.Der Schnuggebock wurde zumMarkenzeichen und strahltebald sogar bis weit über dieLandesgrenzen. Er wurde auchzum besten Werbeträger fürDörigs‘ Erlebnisgastronomieund löste als solcher das Wald-egg Music Festival ab.

Zur Eröffnung des Schnugge-bocks erhielten Anita undChläus ein Stieren-Chälbli ge-schenkt. Einige Freunde kann-ten die Idee einer Ochsen-Fuhrhalterei. Stierli Falk, zumOchsen geworden, erhielt baldein Gspänli. Als das Duo grossgeworden war, wurde es zu ei-nem starken Gespann ausge-bildet. An der OFFA im April2004 hatten Falk und Fritzihren ersten öffentlichen Auf-tritt, und ab dem Herbst des-selben Jahres standen sie denGästen für Ausfahrten zur Ver-fügung. Wie der Schnugge-bock sind die Waldegg-Och-sen zu viel beachteten Bot-schaftern für das ErlebnisWaldegg geworden. Das Glei-che gilt für die von 2001 bis2009 durchgeführten origina-len Appenzeller Alpaufzüge

Das 50-Jahre-Gaden bedeckte die ganze Terrasse.

Page 9: Waldegg Kalender 41/12

auf die Waldegg, die in denMedien der ganzen Schweizein grosses Echo hatten.

Frühling 2006:„Es war einmal“ -- Erlebnis fürPersonal und Gäste„Erleben Sie bei Speis undTrank ein mitreissendes Büh-nenspiel“ forderte das gesamteWaldegg-Team die Gäste aufund führte ihnen ein einmaligesTheater im Schnuggebock vor.In passender Umgebung wur-den sie in den Appenzeller All-tag um 1900 entführt. DasStück stellte die Frage, ob es Va-ter, Mutter und Grossmuttergelingen würde, die Familietrotz schweren Zeiten und we-nig Lebensmitteln, trotz wenigGeld und Ausbeutung durchden „gnädigen“ Herrn zusam-men zu halten. Das Publikumwar begeistert, alle Vorstellun-gen lange im Voraus ausver-kauft und das Waldegg Teamtrotz zusätzlicher Belastung festzusammengeschweisst.

Herbst 2006: Tante Emmas Ladebeizli undder TintelompeNun kann man im ErlebnisWaldegg auch in die Schule ge-

– 9 –

Die allererste offizielle Ochsen-Fahrt.

Viel Publikum bei einer Waldegg-Alpfahrt.

Page 10: Waldegg Kalender 41/12

– 10–

Für Ihren speziellen Anlass, nostalgischeUnterhaltungsmusik aus den 70 – 80erJahren für Geburtstage, Seniorenfeste u. a. m.empfiehlt sich das Sextett.

Walter Gyr • Buchgrindelstr. 8 • 8620 • Wetzikon

044 930 57 13 • 079 569 69 12 • [email protected]

Appenzeller SpezialitätenKnoblauch PantliSchwinigi-Stückli

Appenzeller MostbröckliAppenzeller Siedwürste

weiter empfehlen wir unsfür feine Wurstwaren

GrillspezialitätenFruchtkörbe und Käseplatten

Metzgerei Heis9428 Walzenhausen

Tel. 071 888 15 25

Maxi Quartierladen9427 Zelg-Wolfhalden

Tel 071 888 66 20

Page 11: Waldegg Kalender 41/12

– 11 –

hen und im Laden von TanteEmma einkaufen. Selbstver-ständlich wird man an beidenOrten auch kulinarisch ver-wöhnt. (Wäre ja noch schöner,wenn jemand bei Dörigs ver-hungern oder verdursten wür-de!) Die Schulstunde der vier-ten Primarklasse im Tintelom-pe ist bei Gruppen von 15 bismaximal 30 Personen trotz derungemein strengen Schulmei-ster äusserst beliebt geworden.Fast immer endet sie in einemrichtigen Chäferfäscht. UndTante Emmas Ladebeizli mitderselben Menükarte, wie sieauch im Schnuggebock auf-liegt, lässt die Atmosphäre ei-nes Chromladens der guten al-ten Zeit aufleben. Mittlerweilehat Tante Emma in MeiersChrom-Egge eine ebenso sym-pathische Konkurrenz erhal-ten. Der heutige Laden mitverführerischen Mitbringselnfür die Lieben zu Hause oderden eigenen Gluscht befindetsich zwischen dem Eingangzum Schnugebock und demTintelompe.

Seit der Eröffnung von Tin-telompe und Tante Emmas La-debeizli sind diese Waldegg-

Attraktionen durch dasMarktgässli (dort sind vor al-lem die Werkstatt von Eichhol-zer & Sons, Clockmakers unddie Poststelle sehenswert) un-ter Dach mit dem Höhenres-taurant verbunden.

Herbst 2007: No meh för d Goofe!Seit der Einrichtung des Kin-derspielplatzes oberhalb derWaldegg-Gartenbeiz erfreutsich dieser grosser Beliebtheit.Er hat auch immer wiederneue Spielgeräte erhalten, umdem Anspruch im Lied vonKäthy Zieri (siehe Seite 24) ge-recht zu werden:Möchtsch ruhigi Stunde erläbe mit Dim Schatz,schicksch d Goofe in Garte uf de Chinderschpielplatz.Seit nun fünf Jahren erwartendie Kinder dort nicht nurTrampolin, Rössli-Riiti, Chü-gelibahn oder Elektro-Bagger,sondern auch Hasen, Hennen,Meerschweinchen, jungeHeidschnucken und Zwerg-geissen. „Bitte über den Hagklettern“ scheinen die Tiereden Kindern zuzurufen,„schliesslich sind wir ja in ei-nem Streichelzoo!“

Frühling 2011: Kräuter- undErlebnisweg, Teufen Am Eggen Höhenweg gelegenstand und steht das ErlebnisWaldegg bei Wanderfreundensehr hoch im Kurs. In Zusam-menarbeit mit der Firma A.Vogel im Teufner Hätschenwurde vor eineinhalb Jahreneine weitere Attraktion einge-weiht. Ein halb- bis ganzstün-diger Spaziergang führt vom A.Vogel Kräutergarten an diver-sen Pflanzen-Stationen vorbeizum neuen Kräutergartenbeim Erlebnis Waldegg. Dieserdient natürlich auch als Liefe-rant für die Waldegg-Küchen:Chuchichrütli frisch gepflückt!

Herbst 2011: Waldegg-Mandli-Weg„Do hätt de Herr Dörig aberemol fescht a üs Goofe tänkt!“Das war die einhellige Mei-nung der Dreikäsehochs, dieals erste den Mandli-Weg mitseinen vielen Stationen vomSpielplatz und dorthin zurückunter die Füsse nahmen.

Januar 2012: Das Ziträdli ist angeheizt!Lange tat sich Geheimnisvollesin der tiefen Baugrube hinter

Page 12: Waldegg Kalender 41/12

– 12 –

dem Schnuggebock. In einemanfänglich nackten Gewölbewaren Nostalgiekünstler amWerk und bauten mit ur-sprünglichen Materialien undalten Handwerkstechniken einweiteres Erlebnis-Schmankerlfür Dörigs kleinen AppenzellerKosmos, das Ziträdli. (So heisstein traditionelles Ausserrho-der Guetsli, das wie ein hölzer-nes Zahnrad von einem Ziit,einer Uhr, aussieht.) So heisstnun auch die wunderschöne,feinschmeckige, urgemütliche,

wohlige Holzofenbäckereivom Erlebnis Waldegg, dieauch gleich noch eine alte Kaf-fee-Röstmaschine beherbergt.Diese steigert die Fein-schmeckigkeit des Ziträdlisnoch. Was der erfahrene Holz-ofenbeck Christe alles aus demneu gebauten, mehr als hun-dertfünzigjährigen Holzofenhervorzaubert! Da wird dasBrot zur Delikatesse. Und wiefreundlich die BäckersgehilfinAnneli Gruppen empfängtund bewirtet, die sich im Kel-

ler hinter dem Ofen, gleich beiden Weinfässli, zu einemgemütlichen, brötigen Essenniederlassen!

Das Ziträdli ist das fünfte, dasneueste Restaurant unter demWaldegg-Dach. Der Schnugge-bock hat mittlerweile bereitsgut elf Jahre auf den breitenSchultern hinter seinen massi-gen Hörnern. Er war, rück-blickend darf das gesagt wer-den, ein Erfolg aus dem Stand.Und, schon nach kurzer Zeit,

Höhenrestaurant, Tintelompe, Schnuggebock und Ziträdli im Sommer 2012.

Page 13: Waldegg Kalender 41/12

– 13 –

nach knapp einem Jahr, darfdas Ziträdli das Gleiche eben-falls von sich behaupten!

Von der Puurebeiz zur führenden Erlebnisgastronomie1877 wurde im Bauernhaus aufder Waldegg eine Reifwirth-schaft eröffnet. 1948 übernah-men Rosa und Sepp Dörig dasRestaurant. Seit 1982 wird derBetrieb von Anita und ChläusDörig geführt. Das sind 64Waldegg-Jahre der FamilieDörig, 30 Jahre davon in zwei-ter Generation. Es war in derTat ein langer und intensiverWeg. Er führte von der einfa-chen, im Familien-Nebener-werb betriebenen Puurebeizzur weitherum bekannten Vor-zeige-Erlebnisgastronomie mitheute circa 50 Beschäftigten.Anita und Chläus Dörig habenallen Grund, sich zu freuen.

Die einzelnen Restaurants imErlebnis Waldegg, das Ziträdli,der Tintelompe, Tante EmmasLadebeizli, der Schnuggebockund das Höhenrestaurantwerden im hinteren Teil diesesKalenders einzeln und detail-liert portraitiert.

Winter beim Ausflugsrestaurant Waldegg, circa 1950 .

Winter beim Erlebnis Waldegg, Dezember 2009.

Page 14: Waldegg Kalender 41/12

– 14 –

Aus dem AusflugsrestaurantWaldegg in Teufen hat WirtChläus Dörig eine kulinari-sche Zeitmaschine gemacht,und er baut weiter daran.Der Erfolg gibt ihm recht.

teufen. «Eigentlich leben wirin einer verrückten Zeit», sagtChläus Dörig. Per Internet istTeufen ständig mit der weitenWelt verbunden, per Handyjedermann jederzeit erreich-bar. Alles muss schnell gehen,weil es eben schnell geht,nicht wie früher.

Rad zurückgedrehtDavon ist im «Schnugge-bock» wenig zu spüren. Nichtweil hier die Zeit stehenge-blieben ist, seit Dörig ihn vor11 Jahren eröffnete. Er drehtesie zurück. Im «Schnugge-bock» gibt es keine Cola undkeine neumodischen Gerichte

aus aller Welt, sondern Käse,Hörnli und Koteletts. Nachdem Essen müssen die Gästedas Geschirr zusammenstel-len. Sonst wird es nicht ab-geräumt. Und mit der Kartezahlen geht auch nicht, dafürkann man anschreiben. Daflattert dann zwar eine Rech-nung ins Haus – klar, kaumeiner geht so häufig ins Aus-flugsrestaurant ob der Stadtwie einst Grossmutter in denTante-Emma-Laden. Aller-dings, den gibt es hier auch.Denn aus dem «Schnugge-bock» ist Schritt für Schrittmehr als ein Ausflugsrestau-rant mit nostalgischer At-mosphäre geworden. Es istschon fast ein Dorf. Eine Postgibt es hier wie anno dazu-mal, den Laden, gar eineSchule, den «Tintelompe», wosich ganze Gruppen unter derstrengen Obhut eines Lehrers

in Schüler der 30er-Jahre hin-einversetzen. Draussen wei-den Ziegen und im Stall ste-hen Ochsen. Ganz wie in derguten alten Zeit eben.

«Ob diese Zeit so gut war, seidahingestellt», sagt ChläusDörig. «Aber man hatte da-mals sicher mehr Zeit.» Umdie alte Zeit wiederzubeleben,nimmt es Dörig so genau wiemöglich. Als er das Restau-rant Waldegg um den«Schnuggebock» erweiterte,baute er ihn aus Holz von al-ten Bauernhäusern. Das In-ventar besteht weitgehend ausoriginalgetreuen Stücken. Fürdie Bäckerstube «Ziträdli»,die neuste Erweiterung imKeller des «Schnuggebocks»,fand er einen Holzofen ausdem 19. Jahrhundert. «Daswar ein Wagnis», sagt Dörig.«Junge Bäcker wissen ja nicht

Aussensicht auf Dörigs Erlebnisgastgronomie

Der nachfolgende Text von Kaspar Enz erschien am 3. August 2012 in der Rubrik «wirtschaftostschweiz» des St. Galler Tagblatts und der Appenzeller Zeitung. Er stellt eine momentaneSicht von aussen dar, und wird mit freundlicher Genehmigung des Verlags und des Autors inden Waldegg Kalender gerückt:

Chäshörnli mit Zeitreise

Page 15: Waldegg Kalender 41/12

– 15 –

mehr, wie man so einen Ofenbenutzt.» Doch er hatteGlück: Er fand einen Bäcker,der schon seit 30 Jahren mitsolchen Öfen arbeitet.

Alte Dinge hätten ihn schonimmer interessiert, sagtChläus Dörig. Dass er abernach den Originalen sucht fürseinen «Schnuggebock», istfür ihn nicht eine Spinnerei,sondern ein Muss. Denn wersein Restaurant mit so vielnostalgischem Inventar aus-stattet wie er, der gerät schnellunter Kitsch-Verdacht. «Es istkein Kitsch, wenn es echt ist»,entgegnet Dörig. Deshalb gibtes im «Schnuggebock» keineRohre aus Kunststoff und kei-ne WC-Bürste aus Plastik. «Esgibt immer einen, der draus-kommt, auch wenn es nur ei-ner von 200 Gästen ist.»

Die Saat geht aufUnd die Gäste kommen reich-lich, um für ein paar Stundenin die Vergangenheit einzu-tauchen. Das kommt nichtvon ungefähr, glaubt ChläusDörig. «Ich habe lange gesät.»Die «Waldegg» hatte er schonvor 30 Jahren übernommen.

Damals war es noch eines vonvielen Restaurants auf einemHügel mit schöner Aussichtim Appenzellerland. In den90er-Jahren begann er, Anläs-se hier durchzuführen. Vor al-lem durch das Country Festi-val wurde die «Waldegg» be-kannt. Beim ersten Mal, 1993,kamen die Bellamy Brothers,weitere Stars folgten, elfmalbis 2004. «Ich habe damit auf-gehört, weil es unterdessenüberall ringsherum Open Airsgab», sagt Chläus Dörig. Aberda lief der «Schnuggebock»schon auf vollen Touren, undDörig machte sich daran, ihnregelmässig um neue Angebo-te zu erweitern. Die Ideendafür suche er nicht gezielt.«Manchmal sitze ich mit mei-ner Frau nach Feierabend beieinem Glas Wein.» «Manbraucht ein Gespür, um zuwissen, ob etwas funktio-niert», sagt Dörig. Sein eige-nes liess ihn dabei kaum je imStich. Es sei zwar nicht jedeIdee so erfolgreich gewordenwie gewünscht, sagt er. «Aberso richtig schiefgegangen istnoch nie etwas.» Aufs Gespürzu hören, das rät er auch Neu-lingen im Gastgewerbe. Wenn

man dort Erfolg haben will,müsse man Freude daran ha-ben. «Und nie die Stundenzählen.» Ausserdem sei erfolg-reiche Gastronomie ohneEhefrau nicht möglich, wid-met er Anita Dörig ein Kränz-chen. Sie habe zum Erfolgmassgeblich mit beigetragen.

Es müsse nicht immer Event-Gastronomie sein. «Es gibtimmer noch Beizen, wo eseinfach harmoniert.» Gleich-bleibende Qualität sei nötig,und Mut, was zu ändern,wenn es den Gästen langwei-lig werde. Langweilig ist esihm selber nicht. ChläusDörig glaubt zwar nicht, dassder Erfolg des «Schnugge-bocks» ewig anhält. «Aber ichhabe noch genug Ideen», sagter und lacht. «So 20 Jahre ma-che ich schon noch weiter.»

Page 16: Waldegg Kalender 41/12

– 16 –

.ch.appenzellerbierBrauerei Locher AG · www

Page 17: Waldegg Kalender 41/12

Aus

dem

App

enze

ller

Kal

ende

r 20

09

– 17 –

Page 18: Waldegg Kalender 41/12

AAddvveennttNiemand will den Advent schlecht machen. Gott behüte.

Aber alles war weiß Gott nicht Gold, was in unserer Erinne-rung so glinzeled. Da war der Chlaus, der uns mehr ängs-tigte, als dass seine lumpigen Nöss und Manderiinli undMüüsli, die wir sowieso nicht gern hatten, uns erfeuten.Vom schielenden Sepp – er war in der Tat en choge Schlin-gel – erzählte man, der Chlaus habe ihn in den Sack ge-packt und vom zweiten Stock die Treppe mit den scharfenKanten heruntergeschleift. Wie der Bub vom Rindlewald,wo der Chlaus angeblich daheim war, wieder nach Hausegekommen war, wusste niemand. Wir wagten es nicht, ihndanach zu fragen. Seither war der Sepp nicht mehr der Glei-che und er soll weiterhin is Bett gsäächt haa.

Verschlimmert wurde die Chlausezit noch dadurch, dass kurz vor dem Chlaus auch das Zeugnis kam. War diesesschlecht, konnte die Begegnung mit dem Chlaus nur nochschlechter werden. War das Zeugnis gut, war noch nicht ge-sagt, dass auch der Chlaus eine gute Laune hatte.

Später kam er nicht mehr, weil er zu noodligs hatte, undwir stellten die Zeugnisse am Abend zwischen Fenster undVorfenster, damit er sie wenigstens im Vorbeigehen an-schauen konnte. Die Feigen und Datteln, die er daließ, wur-den nicht alt. Die Kerne der ersten blieben uns zwischenden Zähnen stecken, die Dattelsteine landeten auch einmalauf dem Kanabee und die chliperigen Finger ebenfalls.

Dann plangerten wir aufs Christchindli. Es wollte nichtwerden. Der Adventskalender machte alles nur noch schlim-mer. Die Lädeliöffnerei kam uns zunehmend kindisch vor.Die Bildchen dahinter waren jedes Jahr die gleichen, so-dass wir die Lädeli schliesslich zu liessen oder höchstensnoch vestoles hinter das letzte schauten.

Rorate – Das war Aufstehen fast mitten in der Nacht. DasAnziehen der immerkratzenden grauen Strumpfhosen, derSkihosen, Skijacken und Skischuhe, die als Universalwin-terhääss zu dienen hatten. Aus der Kammer direkt in diekalte schwarze oder weiße Nacht hinaus, auf den autolee-ren Kirchenweg. Nach zwanzig Minuten Fußmarsch nahmuns die warm erleuchtete Kirche in ihren großen, bergen-den Bauch auf. Darin der einzigartige, unvergessliche Ge-

gglliinnzzeellee == gglläännzzeennMMaannddeerriiiinnllii == MMaannddaarriinneennMMüüüüslslii == SSchchookokollaaddeenn--MMääuussee,, ggeeffüülllltt mmiitt eeiinneerrZZuuckeckerrmmaassesseeenn chchooggee SSchchlliinnggeell == eeiinnaauusgsgeemmaachchtteerr LLaauusbsbuubbRRiinnddlleewwaalldd == RRhheeiinnttaalleerrWaWalldd;; aauusgsgeeddeehhnntteerr WaWallddzzwwiischscheenn EEggggeerrststaannddeennuunndd ddeemm RRhheeiinnttaall

IIss BBeetttt säsääächchee == bbeettttnnääs-s-sesenn

nnooooddlliiggss hhaaaa == vviieell zzuu ttuunnhhaabbeenn

KKaannaabbeeee == KKaannaappeeee,, DDiiwwaannchchlliippeerriigg == klkleebbrriiggppllaannggeerree == sisichch sesehhnneenn

vveeststoolleess == iimm VVeerrbboorrggeenneenn

- 18 -

Page 19: Waldegg Kalender 41/12

– 19 –

ruch, der gleichzeitig Geschmack war, mit Zunge und Na-se genossen und hineingezogen werden konnte in den lee-ren Magen und die oft noch schlotternden Knochen: einGemisch aus kaltem Weih- und Kerzenrauch, aus abge-standenem Stallgeruch und dem Nüechtele des Kirchenbo-dens. Und in alles hinein brauste die Orgel, wirbelte undjauchzte, bis es dem einen oder der anderen gschwondeischt: <Tauet Himmel den Gerechten>, <Macht hoch dieTür>, <…der halben jauchzt, mit Freuden singt>. Wir san-gen in der Tat mit voller Freude und am liebsten hätten wirnicht nur <halben gejauchzt>, sondern richtig zauered. Bei<O Heiland, reiß die Himmel auf> kamen uns die schwar-zen Gewitterwolken über dem Himmelberg in den Sinn.Das Lied müsste doch auch beim Heuen funktionieren!?

An jedem Seitenaltar ein Kapuzinerpater mit seinem Mi-nistranten; jeder für sich und gleichsam mit den anderenum die Wette Messe lesend, ab und zu ein Flüstern zumHimmel und eine stumme Gebärde zum Gottesvolk. Unssollte die Eile recht sein. Dann zogen wir, immer noch imSchutze der Nacht, streitend und keifend heim. Da ein zu-fällig ins Ziel fliegender Schneeball, dort eine Hausglocke,auf die wir im Vorbeihuschen drückten (mit einerHaampfele Schnee konnte man dem Druck zusätzlich Dau-erhaftigkeit verleihen). Das anschließende Morgenessenschmeckte nie besser als zur Roratezeit.

Schon am Vesper waren wir am Ende unserer kindlichenKräfte und zu fuul, um ins Bett zu gehen. Es blieb der Mut-ter nichts anderes übrig, als uns dorthin zu befördern. Daswar dann die totale Adventsstimmung -- <Ach komm herabvom Himmelssaal, tröst uns in diesem Tränental!>

nnüüeechchtteellee == nnaachch FFeeuuchch--ttiiggkekeiitt uunndd SSchchiimmmmeell rriiee--chcheennddggschschwwoonnddee iischschtt == oohhnn--mmäächchttiigg ggeewwoorrddeenn iistst

zzaauurree == jjaauuchchzzeenn

HHaaaammppffllee == HHaannddvvoollll

ffuuuull == ffaauull

Roland Inauen

Mit Advent gastiert Roland Inau-en, Kurator des Museums Appen-zell, zum fünften Mal mit Erinne-rungen an seine Kindheit in In-nerrhoden bei uns im Waldegg Ka-lender. Diese Episode stammt wie-derum aus seinem Büchlein "Cha-resalb ond Chlausebickli" und ent-spricht in der grafischen Darstel-lung von neuem jener in der von

der Edition Ostschweiz liebevollgestalteten Broschüre. Zudem passtsie wunderbar zur Jahreszeit, dieder vorliegende Waldegg Kalenderabdeckt.

Charesalb ond Chlausebickli66 Seiten, Fr. 24.–, VGS Verlagsge-meinschaft, St.Gallen. Im Buch-handel.

Page 20: Waldegg Kalender 41/12

Aus

dem

App

enze

ller

Kal

ende

r 19

14

Page 21: Waldegg Kalender 41/12

– 21 –

Ja, weit weg von hier im Mor-genland werden sie sich wiederauf die Reise zu uns machen.Denn auch in diesem Adventwird im Stall vom ErlebnisWaldegg wie seit einigen Jah-ren gewohnt die ganz besonde-re, beliebte Weihnachtskrippeaufgebaut.

Natürlich stehen, wie bei jederKrippe, Maria und Josef mitdem Christkind im Mittel-punkt. Und genauso gehörenauch die Tiere dazu: der Esel,der Ochse, die Schafe. Und diesind bei uns etwas ganz Speziel-les, sie sind nämlich aus Fleischund Blut. Unsere Heid-

schnucken, die drei Ochsenund die beiden Waldegg-Eselbilden zusammen den perfek-ten Hintergrund unseres Weih-nachts-Sujets. Und dazuriecht’s nach richtigem Heu,schliesslich befinden sich dieTiere und die Krippenfigurenin einem richtigen Stall. Und

auch aus dem Glühwein-Glassteigt ein feiner Duft.

Ein Besuch in der Waldegg-Weihnachtskrippe ist die per-fekte Einstimmung auf den Ad-vent. Lassen Sie sich, liebe Gäs-te, diese speziellen Momentenicht entgehen und bestellen

Sie für Ihre Lieben auch in die-sem Dezember einen Weih-nachts-Apéro beim Christkindund seinen Tieren. Was für Sieein besinnliches Vergnügensein wird, dient dazu auchgleich noch einem gutenZweck. Ein schöner, aufgerun-deter Teil der Einnahmen geht

auch heuer wieder an die Akti-on OHO: Ostschweizer helfenOstschweizer. Reservationenzum Waldegg-Weihnachts-Apéro mit Glühwein, Punschund Chäsfladenbrot nehmenunsere Büro-Weihnachtsengelunter der Telefonnummer071 333 12 30 gerne entgegen.

Die traditionelle Weihnachtskrippe im Waldegg-StallDie Heiligen Drei Könige kommen wieder

Page 22: Waldegg Kalender 41/12

– 22 –

Bim Baze-Schii..eli gehtsen Blätsch

Schpiel- ond SchriibwareLedezüg • Däche

ChreschtbommwaFüüwech ond alls

fö e Losi„ossed Heuwette

ond tüeriSchneeballe“

Gartenpflege KuratliGartenbau

Rasen RabattenSträucher Bäume KompostWinterdienstHanspeter Kuratli 9062 Lustmühle-Teufen 071 333 35 32 078 697 94 34

[email protected]

Page 23: Waldegg Kalender 41/12

Aus

dem

Hää

dler

Kal

ende

r 19

76

Page 24: Waldegg Kalender 41/12

– 24 –

Singe, wem Gesang gegeben

1. Wetsch öppis erläbe, chum is Appezellerland,Do pflägt me no s Bruchtum, s isch wiet umebekannt.

I dere Waldegg z Tüüfe, do chert me gärn i.S isch gmüetlich und lässig för Gross ond förChli.

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigs i deWaldegg, do isch’s halt eso.

2. Öb urchig und gmüetlich oder festlich feudal,Bi Dörigs fendsch alles, s isch eifach genial.

Muesch nöd lang studiere, mach Dich uf deWäg.Tu-nes Tischli reserviere, wersch gseh, dobliebsch zwäg!

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigs i deWaldegg, do isch’s halt eso.

3. Hesch es Fäscht, seis es Hochzig, Geburtstag,Bankett,Bi Dörigs fendsch alles, was Dis Herz gradgärn wett.

E tolli Überraschig, die wartet uf Di, WennDu fiersch Din Geburtstag, chom eifach verbi.

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigs i deWaldegg, do isch’s halt eso.

4. Will’sch erläbe, wies gsi isch vor über 60 Johr:Im nostalgische Schnuggebock chunt’s Dirgrad so vor.

I de Stube, i de Chochi, im Schloff und im Stall:Chom go luege, tues gnüsse, urchigsBruchtum überall.

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigs imSchnuggebock, do isch’s halt eso.

Seit einiger Zeit präsentiertder Waldegg Kalender andieser Stelle Texte populä-rer Lieder, damit Sie, liebeGäste, mitsingen können,wenn unsere Jodlerin KäthyZieri Sie im Schnuggebockoder anderswo im ErlebnisWaldegg dazu animiert.

Nun hat Käthy vor lauter Freu-de an dem, was sie mit Ihnenzusammen erlebt, einige Stro-phen eines Waldegg-Liedes ge-dichtet. Die Melodie kennen Siebestimmt, sie ist ganz einfach.Also, singen Sie doch nach Her-zenslust mit, Sie dürfen ruhigauch schunkeln, wenn es heisst„Waldegg Lied, zwei drei...!“

Page 25: Waldegg Kalender 41/12

– 25 –

5. Häsch Durscht, gosch in Chäller im Grosi sim Hus,Do isch es de Bruch, suechs Din Wy sälber us.

Am Fritig wird gchäset, do bisch au debei.S wird zeiget wies gmacht wird i der Alp- chäserei.

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigsim Schnuggebock, do isch’s halt eso.

6. Am Samschtig isch Stimmig, bi Musig ond Gsang. Do chasch Di verwiile, de ganz Obig lang.

Denn gits au no „action“, verrote wird nüt.De Jock de macht Gspass för sämtlichi Lüüt.

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigsim Schnuggebock, do isch’s halt eso.

7. Im Stall uss hät’s Tierli, gang lueg sie Der a.Währschafts vom Puur und feins Z’trinke chasch ha.

Möchtsch ruhigi Stunde erläbe mit Dim Schatz,Schicksch d Goofe in Garte uf de Chin- derschpielplatz.

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bim Chläusund de Anita, do isch’s halt eso.

8. Im Schuelzimmer isch’s luschtig, halt wie‘s früehner isch gsi.Chasch fein esse, viel lerne und Spass ha derbi.

Im Ziträdli wird bache, chasch’s bueche für Dini Gäscht.Es feins Esse mit Überraschig, es nostalgi-sches Fäscht.

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bim Chläusund de Anita, do isch’s halt eso.

9. Ob Geburtstag, Bankett, Gourmet-Menü im Saal, Egal was för en Alass, als Gascht häsch Du d Wahl.

Sönd willkomme, chönd zuenis, händ’s gmüetlich mitenand.Bi Dörigs i de Waldegg im Appezellerland.

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, de Chläusund d Anita, sie freued sich scho.

Page 26: Waldegg Kalender 41/12

– 26 –

Bauernsalat Fr. 9.—mit Grosis geheimer Salatsauce

Vrenelis würziger Zwiebel-Gemüsefladen Fr. 10.50

Frischkäse aus unserer Käserei Fr. 10.50mit Köbis Randensalat

HauptspeisenAppenzeller Schmaus Fr. 38.50Chäshörnli, Siedwurst, Appenzeller Schnitzel, Pouletbrüstchen,Beinschinken und Apfelmus

Appenzeller Schnitzel mit Chäshörnli und Apfelmus Fr. 33.50gefüllt mit Siedwurstbrät und Mostbröckli

Appenzeller Siedwurst Fr. 28.50mit Chäshörnli und Apfelmus

Appenzeller Chäshörnli mit gehacktem Rindfleisch Fr. 27.50und Apfelmus

Kalbsgeschnetzeltes an Waldpilzsauce Fr. 36.50mit hausgemachten Nudeln und Tagesgemüse

Grosis Hackbraten Fr. 32.50mit Kartoffelstock und Tagesgemüse

Joggelis Metzgetetopf Fr. 29.50Beinschinken, Kesselfleisch, Schweinswürstchen, Sauerkraut und Salzkartoffeln

Zarte Rehschnitzel an Waldpilzsauce Fr. 38.50mit Spätzli und Herbstgemüse

Bauernpfanne mit Salat Fr. 30.50Bratkartoffeln, in Würfel geschnittenes Kalbfleisch, Schweinswürstchen,Schweinefleisch, gebratenes Ei und Gemüse

Vorspeisen

Speise

Page 27: Waldegg Kalender 41/12

– 27 –

Grossvaters Fr. 8.50gebrannte Creme

Emmelis frischer Fr. 10.—Fruchtsalat mit Rahm

Rotwein – Fr. 8.50Zwetschgenkompottmit Griessköpfchen

Röslis Riesenmeringues Fr. 6.50mit Rahm

Appenzeller Fr. 6.50Dörrbirnenfladenmit Rahm

Bertas Schoggikuchen Fr. 6.50mit Rahm

Kalbsgeschnetzeltes Fr. 29.50an Waldpilzsaucemit Nudeln und Tagesgemüse

Appenzeller Schnitzel Fr. 29.50mit Chäshörnli und Apfelmus

Grosis fleischlose Gerichte

Gebratenes Forellenfilet Fr. 32.—mit Zitronenbutter, Ofenreis und Tagesgemüse

Vrenelis Omelette Fr. 26.50gefüllt mit Frischkäse und Gemüsestreifen

Appenzeller Chäshörnli Fr. 25.50mit Apfelmus

Kleinere Gerichte

Desserts

karte

Page 28: Waldegg Kalender 41/12

– 28 –

Flaschenweinim Schnuggebock

Stünde im Schnuggebock eineStüva Grischuna statt einer Ap-penzeller Stube, befände sichbeim Abgang zu Toilette, Kellerund Alpkäserei natürlich einStägafässli.

Neben dem offenen Wein, der imSchnuggebock an den Tisch ge-bracht wird, birgt sein Kellerauch ohne Stägafässli einige Fla-schen, für die es sich lohnt, dorthinunter zu steigen. Allerdingsstammen diese wie früher aus dereuropäischen Nachbarschaft undnicht aus Übersee, denn Weinevon so weit her zu holen, war inden Jahren, in denen der Schnug-gebock „spielt“, nicht üblich.

Suchen Sie, lieber Gast, IhrenFlaschenwein selbst aus demKellerregal und stärken Sie sichfürs Treppensteigen mit einemGlas Most vom Fass.

Oben angelangt übergeben Siebitte Ihre Flasche Ihrer Servier-tochter oder Ihrem Kellner.Man wird sie gerne für Sie öff-nen und Ihnen den feinenTropfen kredenzen.Prosit! Wohl bekomms!

GetränkekarteOffenausschank 2dl 3dl 5dl 1l

WeissweinFendant 8.30 20.50

RotweinRheintaler Cuvée 8.60 21.50Pinot noir, Cabernet Dorsa

Appenzeller Mineral 3.80 5.40 9.—Halb - Halb (Fruchtgetränk) 4.— 5.50 9.50Citro 4.— 5.50 9.50Süssmost 4.— 5.50 9.50

Saft vom Fass 4.20 5.90Naturtrüb Quöllfrisch 4.20 5.90Schnuggebock Bier 4.20 5.90

Vor em Esse 2 cl 4 clAppenzeller Alpenbitter, Cynar, Campari,Martini weiss 6.50

Noch em Essees Abihäberli 5.— 8.—Appenzeller Malz-Schnaps 9.—Dörrbirnen-Schnaps aus dem Eichenfass 5.50 10.—

Fraue-Kafi 4.—Manne-Kafi 5.70Schnuggebock-Kafi oder Biberflade-Kafi 8.50

Ovo / Schokolade 4.20Schwarztee, Pfefferminztee, Hagebuttentee,Lindenblütentee, Kamillentee 4.—

Page 29: Waldegg Kalender 41/12

– 29 –

Auf dieser Seite werden traditionell Mitglieder des Waldegg-Teams vorgestellt. Diessymbolisch als Dank von Anita und Chläus Dörig an alle, die durch ihren Einsatzden Erfolg vom ERLEBNIS WALDEGG erst möglich machen.

Fabienne Büchelhantierte schon als kleinesMädchen gern in der Küche.Nach den Schulen in Oberrietund Montlingen war die Koch-lehre im Restaurant Pelago inRorschach eine logische Folge.Danach absolvierte sie eine er-ste Wintersaison in Klosters, ar-beitete einen Sommer lang alsMagenbrotverkäuferin aufJahrmärkten und kam im letz-ten Mai nach einem weiterenWinter in Klosters in die Küchedes Höhenrestaurants. Sie hattedas Stiftebeizli besucht und warvon der Waldegg spontan be-geistert. "Langweilig wird esuns hier nie"! Babysitting undBadminton sind ihre Lieblings-hobbies.

Pascal Staubfand nach einigem Herum-schnuppern schliesslich zumServicefach. Dazu kam dieBar-Fachschule. "So, jetztstimmt‘s," sagt er heute. Pascalstammt aus Bottighofen imThurgau. Dort und in Kreuz-lingen absolvierte er die Schu-len. Nach dem Lehrabschlussjobbte er kurz in Österreichund suchte sich dann im Inter-net seine erste "richtige" Stelleund fand sie hier bei uns. SeitEnde letzten Jahres "gefällt esihm hier mega, weil wir eintolles Team sind und immeretwas läuft. Besonders gern ar-beitet er im Garten." In derFreizeit wandert er, schwimmtund spielt Tischtennis.

Amanda Walderstammt "am meisten aus demZüribiet", und ein bisschenvon überall. "Ich versuchte, imService gute Stellen zu krie-gen, aber ohne Lehrabschlussfand ich Nichts. Darum ent-schloss ich mich, ihn nachzu-holen". Dank eines Essensgut-scheins fand sie auf die Wald-egg und sah zur gleichen Zeitim Internet, dass eineLehrstelle offen war. "Ich freuemich, dass mir Dörigs nun dieChance geben." Es gefalle ihrhier sehr gut, vor allem wegender vielen Tiere rund umsHaus. Kunststück, denn nebstihren Rennmäusen verwöhntsie zu Hause nicht weniger alsfünf Büsis.

Page 30: Waldegg Kalender 41/12

– 30 –

Elisabeth Bosshard-GrafGremmstrasse 14CH-9053 Teufen

Phon ++41 71 333 12 24Faxe ++41 71 333 17 70www.pension-alpenheim.ch

Alpenheim – die Pension imtypischen Appenzeller Holzhaus,abseits der Hauptstrasse. Ver-bringen Sie bei uns einen geruh-samen Aufenthalt.

Das komfortable Hotel für Individualisten und Geniesser.

Ihre Hotels für Aufenthalte oder Ferien im Appenzellerland und Besuche auf der WaldeggFamilie Herbert, Laure & Arnaud Sidler, CH-9042 Speicher/AR

Das gemütliche Hotel fürPreisbewusste und Gruppen.

Tel. 071 343 71 [email protected]

www.appenzellerhof.ch

Tel. 071 344 10 [email protected]

www.amschoenenbuehl.ch

Page 31: Waldegg Kalender 41/12

– 31 –

Peter Eggenberger

Eben hatten wir uns an dengedeckten Tisch gesetzt, als dasTelefon zu läuten begann. Ros-marie begab sich ins Neben-zimmer. "Fritz, so eine Überra-schung! Weisst du, wer ange-rufen hat? Nein, du kannst esnicht wissen", freute sich mei-ne Gattin wenig später.

"Erinnerst du dich noch anJack Miller? Er hat…" Ich un-terbrach meine sichtlich inFahrt gekommene bessereHälfte mit dem Einwand, dasswir weder Verwandte noch Be-kannte in England oder Ame-rika hätten und folglich nie-manden mit diesem Namenkennen würden. "Nicht Ame-

Nach der Kunstausstellung in den Schnuggebock

Illu

stra

tion

Kur

tMet

zler

Page 32: Waldegg Kalender 41/12

– 32 –

rika und nicht England, meinLieber. Aber du erinnerst dichsicher noch an Familie Müller,unsere früheren Nachbarn."Aha, Müllers… Erich und sei-ne geschwätzige Frau warenmir in fast zu guter Erinne-rung. Die Familie zügelte dannziemlich überstürzt in die na-he Stadt, nachdem unserQuartierverein ihm die Unter-stützung als Gemeinderats-kandidat versagt hatte. "Gut,aber wer soll dieser Jack sein?"wunderte ich mich. "Natürlichihr Sohn Jakob oder Köbeli,wie sie ihn damals nannten",wurde ich belehrt. "Er betätigtsich heute als Künstler undverkehrt in gehobenen Krei-sen, so dass sich eine Ände-rung des doch recht gewöhnli-chen Namens ganz einfachaufdrängte."

Eigentlich hatte ich den vonseinen Eltern verhätscheltenBub nur als Versager in Erin-nerung: Wiederholung einesPrimarschuljahres, Abbruchder Lehre, kurzes Gastspiel imGymnasium und für einigeMonate unbrauchbarer Hilfs-arbeiter in einer Gärtnerei.Und jetzt soll er Künstler sein?

Rosmarie schien meine Ge-danken erraten zu haben. "Sei-ne Mutter hat glaubwürdig be-tont, dass Jack den Weg auf sei-ne Weise gemacht habe. Jeden-falls findet am Hauptsitz derSt. Galler Kantonalbank einegrosse Ausstellung statt, zu derwir herzlich eingeladen sind."

"Aber doch nicht so", entsetztesich meine Frau, als ich amSamstag aus dem Schlafzim-mer trat. "Denk bitte an dasnoble Vernissagepublikum.Zieh doch die grüne Jacke undeine passende Krawatte an."Murrend fügte ich mich, umbeim Eintreffen in der Stadtfestzustellen, dass ich in mei-nen alten Klamotten weit bes-ser zu den übrigen Besuchernin Pullovern, Schlabberhosen,Gesundheitssandalen undArafat-Tüchern gepasst hätte.

Mit einem überlauten "Hello,how are you? Nice to see you,herzlich willkommen!” stürztesich ein junger Bursche mitPickelgesicht, Pferdeschwanz,Nasenpiercing und Halstattooauf uns zu. Tatsächlich, erwars, Jakob oder eben Jack, deruns dann seinen strahlenden

Eltern überliess, die uns fastmit Gewalt zu den bilderbe-hangenen Stellwänden zerr-ten. Dann aber forderte einein die Mitte des Raums getre-tene Gestalt mit Wollkäpp-chen, Nickelbrille und Dreita-gebart unsere vollste Auf-merksamkeit.

"Liebe Kunstfreunde. Herzlichwillkommen zur Ausstellung‚Transzendente Visionen’ vonJack Miller. Bereits in den früh-sten Jugendjahren liess unserin einem förderlichen psycho-sozialen Umfeld aufgewachse-ner Künstler ausserordentli-ches Talent erkennen. Seinedurch eine erstaunliche Dichteund Tiefe bezüglich Formenund Farben auffallenden Kin-dergartenzeichnungen…"liessen den gebildeten Herrnweiterschwadronieren und be-wegten uns unauffällig zumTisch mit vollen Gläsern undeinladenden Häppchen. Nach-dem wir uns diskret zugepro-stet hatten, wandten wir unswieder dem weitere Schwüls-tigkeiten von sich gebendenRedner zu, der Köbeli über dengrünen Klee lobte. "…Die mitwagemutigem Pinselstrich ge-

Page 33: Waldegg Kalender 41/12

– 33 –

schaffenen Kreativformenüberzeugen durch futuristi-sche Brillanz und kristallklareAussagekraft, ohne dass die in-dividuelle Interpretation desgeneigten Betrachters auchnur die geringste Einschrän-kung erführe. Im Interesse ei-nes optimalen Kunstgenussesist dringendst empfohlen, dievom Künstler in anspruchs-voller ‚position couchée’ ge-schaffenen Werke vorzugswei-se mit nach rechts geneigtemKopf ausgiebig zu geniessen."

Nun drängte alles mit schrägerKopfhaltung zu den Bildern.Während ich auf die Preis-schilder mit vierstelligen Zah-len schielte, war Rosmarie indie Betrachtung eines beson-ders auffälligen Bildes mit ei-nem Durcheinander von aus-gezogenen und gestricheltenLinien vertieft. "Das erinnertmich an den Schnittmusterbo-gen meines Hochzeitskleides.Das sollten wir eigentlich kau-fen. Zur Erinnerung…", flü-sterte sie mir ins Ohr. Ichwinkte ab und marschiertezielstrebig in Richtung Aus-gang. Den Abend beschlossenwir im gemütlichen Schnugge-

bock, wo wir uns Währschaf-tes aus Küche und Keller zuGemüte führten und die bo-denständige Atmosphäre ge-nossen. Das Kunsterlebnis warübrigens auch für die Ärztevon grosser Nachhaltigkeit,wurden doch deren Praxen inden folgenden Tagen von auf-fallend vielen Patienten mitGenickstarre aufgesucht…

Bücher und CD’s von PeterEggenberger mit vergnügli-chen Kurzgeschichten (Neu:"Vo Tökter ond Luusbuebe")sowie die beiden Krimis"Mord in der Fremdenlegi-on" und "Tod eines Wunder-heilers" sind im MeiersChrom-Egge im ErlebnisWaldegg erhältlich.

Geschenke, Mitbringsel, SouvenirsHausgemachte Konfitüren und Apfelringli, Honig,Meringues, Zockerbölle, Appenzeller Rahm-Likör undAlpenbitter, Schnäpse, Pantli, Andenken vom Sennen-sattler, Bücher und noch viel mehr Chrom.

Page 34: Waldegg Kalender 41/12

– 34 –

Den richtigen Betrieb können Sie in Appenzell besichtigen.

Appenzeller Alpenbitter AG / Weissbadstrasse 27 / 9050 AppenzellT 071 788 37 88 / F 071 788 37 89

www.appenzeller.com / [email protected]

Ohne Voranmeldung:Öffentliche Führungen von April bis Oktober jeden Mittwoch um 10 Uhr. Dauer ca. 1¹⁄ Std.

Mit Voranmeldung:Gruppen à mindestens 10 Personen jederzeit. Dauer ca. 1¹⁄ Std.

9053 Teufen Tel. 071 333 21 22

Steil- und Flachdächer Gerüste Fassaden Isolationen

Page 35: Waldegg Kalender 41/12

Aus

dem

App

enze

ller

Kal

ende

r 19

09

Page 36: Waldegg Kalender 41/12

– 36 –

Liebe Gäste

Die Ziträdli genannte uralte,neue Holzofenbäckerei istnach Schnuggebock, Tinte-lompe und Tante Emmas La-debeizli die neueste Attraktionim Kanon der Waldegg-Erleb-nisgastronomie. Auch hier

steht feine Kost, Gemütlich-keit, Nostalgie, Fröhlichkeitund gemeinsames Zusam-men-Höcklen im Mittelpunkt.Dass man in einer BäckereiBrötigs einkauft, das wusstenSie natürlich schon. Aber Zu-sammen-Höcklen? Im Ziträdlikann man’s ganz probat!

Der Ziträdli-Holzofen steht inzwei getrennten Räumen. Vor-ne, dort wo die Teiglinge in denheissen Schlund geschossenwerden, präsentiert sich der Fa-brikationsraum vom Ziträdli-Beck mit den alten Maschinen.Zwischen ihnen und demOfen befindet sich die alte

Willkommen im Ziträdli!Die uralte, neu aufgebaute Holzofenbäckerei mitGruppenspass beim selberbacken und essen

Page 37: Waldegg Kalender 41/12

– 37 –

Verkaufstheke, die aus eineraufgelösten Bäckerei im Bünd-nerland stammt. Dahinter ragtder runde Broständer vom Bo-den bis zur Decke. Ursprüng-lich war das Ziträdli als neuerAnziehungspunkt für die Gas-tronomie gedacht, als weitererGrund, für Speis‘ und Trankins Erlebnis Waldegg zu kom-men. Inzwischen hat sich dieBäckerskunst vom Ziträdli-Chreste aber bei so vielenLiebhabern eines herzhaften,feinschmeckigen, kräftigen

Brotes herumgesprochen, dasssie jeden Tag extra den Wegauf die Waldegg unter die Füs-se oder unter die Räder neh-men. Bereits hat Chreste durchMarkus Verstärkung erhalten.Aber eben: Im Ziträdli könnenGruppen von 15 bis 40 Perso-nen auch zu einer zünftigenMahlzeit zusammenkommen.

Denn im zweiten, hinterenRaum befindet sich die Ofen-beiz. Dort im Kerzenlicht zusitzen ist eine ganz spezielle

Erfahrung. Der eigentlicherunde Ofen strahlt eine wohli-ge Wärme ab. Und die alteKaffeeröstmaschine, die gleichnach der schmiedeisernen Türzur Bäckerei steht, bildet eineimposante und ungewohnteKulisse. Auch sie steuert ihrenTeil zum verführerischenDuftbouquet im Ziträdli bei.Nicht verschweigen werdensoll zudem eine weitere stein-alte Tür, hinter der sich der ge-heimnisvolle Ziträdli-Wein-keller verbirgt.

Page 38: Waldegg Kalender 41/12

– 38 –

Ein Abend im Ziträdli

Ziträdli-Beck Chreste und An-neli, seine charmante Bäckers-magd, können telefonisch un-ter 071 333 12 30 erreicht wer-den. Dazu sei allen Gruppengeraten, die einen feinen Zmit-tag oder Znacht im Ziträdli er-leben wollen. Man muss aberdie Ankunftszeit ganz genauabmachen (und einhalten!),damit auch alles parat ist,wenn man dann bei den Bei-den eintrifft. Einen Holzofenkann man nicht einfach aufKnopfdruck etwas wärmerstellen oder gar einschalten!Wenn eine Gruppe zu spätkommt, dann kann ihr dasGleiche passieren, wie jüngsteinigen Plampis:

Den ganzen Tag über hatte al-les geklappt im Ziträdli. DerOfen hatte sich exakt so be-nommen, wie es Chreste gernhat. Ganz heiss nach dem An-feuern und Abbrennen destännigen Holzes, ganz heissnoch nach dem Herausneh-men der Glut. In der heisses-ten Phase kamen zuerst diegrossen Ruchbrot-Laibe in denOfen, dann die kleineren Spe-

zialbrote, schliesslich, bei ab-nehmender Temperatur, dasKleingebäck. Die Leute hatteneinen Schinken im Brotteigbestellt, dazu ein reiches Salat-buffet und einen Becken-Des-sert. Aber sie trafen verspätetein. Zwar hatten Anneli undChreste ihre Vorbereitungenexakt gemacht, aber der Zeit-plan war durcheinander. An-neli begrüsste die Leute trotz-dem ganz freundlich. Sie führ-te sie an die Tische in derOfen-Beiz. Allerdings musstesie dann sofort Chreste in derBackstube helfen, den Zeitplanwieder auf die Reihe zu krie-gen. Als erstes hat sie einenGast gebeten, doch das Amtdes Kellermeisters zu überneh-men. Der hat dann gleich Ro-ten und Weissen ausgeschenkt,der Apéro war blitzartig gutunterwegs. Es dauerte nichtlange und Anneli bat wiederum Hilfe: Chreste musste denOfen nochmals einheizen. Wiekonnte er da den Dessert rich-ten!? Also bat Anneli die Gäste,dies gleich selbst zu überneh-men. Der Wein hatte die letzteFurcht bei Allen genommenund sogleich wurden Äpfelentkernt und Teigli ausgerollt.

Diese wurden dann den Äp-feln als Pyjama angezogen.Nach dem Abricotieren kenn-zeichnete Jede und Jeder denselbstgemachten Dessert. Siewurden auf ein Blech gelegt.Chreste konnte dann dieses inden Ofen schieben, denn un-terdessen hatte er dort drinwieder genügend Wärme,dass er auch den Schinken imBrotteig bereits herausgenom-men hatte. Nun setzte sich dieganze Gesellschaft wieder zuTisch und futterte drauflos,denn mit zusätzlicher Arbeitin der Holzofenbäckerei hatteman ja nicht gerechnet. Dochder delikate Schinken, das fei-ne Brot entschädigte für alleMühen! Darauf stimmten An-neli und die Gästeschar zu Eh-ren von Chreste das alteBäckerslied an. Und ganz zumSchluss wollte Anneli nochwissen, ob jemand mit eineralten Kaffeemühle umgehenkönne. Alle konnten!

So geht ein Schlemmer-Abendim Ziträdli! (rk)

Page 39: Waldegg Kalender 41/12

– 39 –

Liebe Gäste

Seit 1948 wirtet die FamilieDörig auf der Waldegg. Er-staunlich nur, dass der heutigeWirt, Chläus Dörig, dies erst inzweiter Generation tut. Eine-wäg: Eine lange Zeit, mehr als60 Jahre. Man kann sie bereitsin Jahrhunderten messen:Mehr als ein halbes!

Ich erinnere mich nicht anmeinen ersten Besuch auf derWaldegg, auch das ist (zu)lange her. Ich sehe aber nochdie Samstagnachmittage vormir, die ich als St. Galler Kan-tonsschüler in den spätenSechzigern zusammen mitmeinen Schulgspänli jassendim Gartenrestaurant ver-bracht habe. Oft ging damalsmit dem letzten Schluck Saftauch das Sackgeld zur Neige.Wir sassen auf den rauenHolzbänken, deren Pfostendirekt in die Wiese einge-schlagen waren, und klopftendie Trümpfe auf den Tisch.Wenn wir ganz gut bei Kasse

waren, reichte es vor demHeimweg für eine stärkendeBratwurst mit Rösti. BeimAbmarsch Richtung Santjör-gen haben wir uns jeweils ar-tig von Wirtin Rosa Dörigverabschiedet. Dabei hat ein-mal einer von uns – es war aneinem gutbetuchten Tag, esreichte für mehrere Säfte – vorlauten Artigkeit sogar dasBein gebrochen. Dort, wonoch heute die Strasse zumBädli beginnt.

Die Beiz oben am EggenHöhenweg war schon damalsetwas ganz Besonderes, ir-gendwie einfach toll. DieWirtsleute, die gemütlicheStube, die wunderbare Aus-sicht, der Garten, die vielenBekannten, die man oft an-traf, Freunde, die es nur ge-worden waren, weil sie auchauf der Waldegg verkehrten.Die Kantonsgrenze, unterstri-chen vom Dialekt der FamilieDörig, verlieh der Waldegg füruns Städter sogar einen leichtexotischen Anstrich.

Inzwischen, es sind seither im-merhin mehr als vierzig Jahrevergangen, gehe ich nicht ein-fach mehr "auf die Waldegg".So einfach ist das nicht mehr.Vieles hat sich geändert. Abereines ist geblieben: Das Wald-egg-Gefühl, das Waldegg-Chribbelen. Es gibt hier obennicht mehr einfach eine Land-beiz mit Gartenwirtschaft,sondern eine Vorzeige-Erleb-nis-Gastronomie, mit entspre-chendem Namen, ErlebnisWaldegg halt, mit Schnugge-bock, Tante Emmas Ladebeiz-li, Tintelompe und – ebenund gottlob – dem "Höhenre-staurant". So nennt sich nunder Teil von Dörigs Erlebnis-welt, der früher "die Waldegg"war. Für mich ist es halt im-mer noch ein bisschen die al-te Waldegg. Da ist immer nochdas Chribbelen drin. Trotzdem neumodischen Nostalgie-Schnuggebock, dem heimeli-gen Lädeli von Tante Emmaund dem umwerfend lustigenalten Schulzimmer namensTintelompe.

Willkommen im Höhenrestaurant!Erleben Sie eine ganz besondere Atmosphäre

Page 40: Waldegg Kalender 41/12

– 40 –

Schlemmer-Terrasse und Gartenbeiz vom Feinsten.

Gemütliches Höcklen, Beisammensein, Essen und Trinken im Höhenrestaurant.

Page 41: Waldegg Kalender 41/12

– 41 –

Natürlich schaut das Höhenres-taurant nicht mehr gleichdrein wie vor vier Jahrzehntendie alte Waldegg. Aber es dientimmer noch dem gleichenZweck, funktioniert noch(fast) wie damals. Die Garten-wirtschaft ist viel grösser, vielschöner, gepflegter geworden,der Boden ist gepflästert. Statteiner Gireizi gibt’s nun einentollen Kinderspielplatz undsogar einen leibhaftigen Strei-chelzoo. Alles top, alles aufdem neusten Stand. Aber dieumwerfende Aussicht ist ge-blieben, der Säntis steht nocham alten Ort, die mächtigenEschen werfen noch immerihren Schatten auf die fröhli-chen Zecher. Noch immer gilt,dass es kaum Schöneres gibt,als auf der Waldegg, äh, imGarten des Höhenrestaurantszu höcklen und dem Herrgottbei einem Glas Saft den Tag zustehlen!

Auch drinnen ist vieles neu.Aber auch hier weht noch deralte Geist. Es waldegglet im-mer noch ghörig. Und das istgut so. Wenn ich nach länge-rem Auslandsaufenthalt inKloten lande, dann zieht’s

mich automatisch nach Teufenins Höhenrestaurant. Erstwenn ich dann hier sitze undeine Bratwurst mit Rösti vormir habe, bin ich wieder rich-tig zu Hause. Die könnte ichauch drunten in der Stadt ha-ben, aber nein, es muss auf derWaldegg, äh, im Höhenrestau-rant sein.

Wenn ich vom Schnuggebockher ins Restaurant trete, streiftmein Blick dann oft eine fest-lich gedeckte Tafel im Saal.Wird heute geheiratet, oderwird ein Geburtstag gefeiertoder ein Diplom? Ich erinneremich spontan an die vielenfrohen Stunden, die schönenFamilienfeste. Ganz früher wares sogar in unserer Clique Tra-dition, den Silvester hier zu ze-lebrieren. Der runde Geburts-tag von Oma Gret kommt mirin den Sinn. Oder die exquisi-ten Nachtessen im kleinen Fa-milienkreis am runden Tisch.Mir läuft das Wasser im Nach-hinein noch im Mund zusam-men. Der Ort hier, die Wald-egg, das Höhenrestaurant isteinfach nur mit guten Erinne-rungen verbunden. Hoffent-lich geht es vielen anderen

Leuten auch so wie mir: Habeich Grund zum feiern, Grundzur Freude, dann kommt mirautomatisch die Waldegg inden Sinn.

Es ist ganz toll, was ChläusDörig und seine Frau Anitaaus der alten Waldegg gemachthaben, nein, es ist umwerfend.Damit man die vier Betriebe,Restaurant, Schnuggebock,Tante Emmas Ladebeizli undTintelompe, auseinander hal-ten kann, heisst jetzt der Kerndes Ganzen halt "Höhenres-taurant". Aber, ehrlich gesagt,es ist halt immer noch das Ori-ginal, der Ort, wo alles ange-fangen hat, immer noch meinLieblingsplatz im ErlebnisWaldegg. Ich bringe das origi-nale Waldegg-Chribbelen ein-fach nicht weg!

Roland Kink,momentan Waldeggschreiber,und –Fan seit 1965

Page 42: Waldegg Kalender 41/12

– 42 –

Page 43: Waldegg Kalender 41/12

– 43 –

Liebe Gäste

Da sitzen Sie nun in einer al-ten Schulbank. Eine mit demgrossen Deckel zum Auflup-fen. Das Tintegütterli ist nochgeschlossen, Schiefertafel undGriffelschachtel liegen bereit.Die kleine Welt des Appenzel-lerlands lugt zum Fenster her-ein, die grosse mit Amerika inder Mitte schaut von der auf-gerollten Karte neben demLehrerpodest auf Dich hinun-ter. Ja, nun wirst Du nichtmehr per "Sie" angesprochen.Jetzt bist Du wieder in dervierten Klasse, wie alle DeineGspänli rund um Dich herumim Tintelompe. So heisst Deinnostalgisches Schulzimmer.Den Töni hast Du ja draussenaufgehängt und das Heft mitden exakt gemachten Ufzgivor Dir ausgebreitet. Wer istächt heute der Lehrer? Fräu-lein Heierli soll ja ins Welsch-land gezügelt sein!

Eine gestrenge Person kommtbestimmt! Entweder HerrLehrer Max Bünzli, Herr Leh-

rer Schorsch Hösli oder HerrLehrer August Solenthaler.Was hat das Schulsekretariatächt wieder gemänätscht?Hoffentlich nicht der Bünzli,das ist nämlich nicht nur derdickste, sondern auch derstrengste! Aber dem spiele ichdann schon einen Streich. Dermerkt fast nie, wenn einer einspeuznasses Fliessblatt-Chü-geli an die Decke spickt!Schön wäre es, wenn einmaleines nach dem Trocknen ihmgerade in den Hemperkragenfallen würde! Aber nu, heutehaben wir ja wieder das ganzeProgramm. Schönschreiben,Heimatkunde, Rechnen, Sin-gen. Und am Schluss soll so-gar noch ein Photographkommen! Das wussten ja alle.Aber schau Dir mal das An-neli im vordersten Bank an,die eingebildete Trucke: Soschön hatte sie ihre Zöpfenoch nie geflochten! Wenndie meint, sie imponiere mir,dann, gixgäbeli, hat sie sichaber schampar getäuscht, dieblöde Kuh! Au, bin auch ichblöd, jetzt habe ich wieder

zuviel Dialektwörter ge-braucht. Isch doch glich!Heute müssen wir ja keinenAufsatz schreiben. Und so-wieso, wenn der Bünzli ver-rückt wird, schnorrt er unsamigs auch auf Schwizer-tütsch an!

Wenn Sie, liebe Gäste, (wiederin der Höflichkeitsform) auchnochmals in die vierte Klassegehen und viel Gescheites ler-nen wollen, dann ist der Tin-telompe genau das Richtige.Alle, die es bisher gewagt ha-ben, sprachen am Schluss vonder wohl vergnüglichstenSchulstunde ihres Lebens.Und, übrigens, der Tintelom-pe steht ja im Erlebnis Wald-egg. Deshalb gibt es in derPause mehr als nur ein Püürli.Das wäre dann noch: Unterdiesem Dach fast verhungern!Das Schulessen ist mehr als an-tigruusig! Eines müssen Sie al-lerdings vor dem Tintelompe-Besuch tun: Ihre Gruppe von15 bis 30 Personen zeitig beimSchulsekretariat anmelden.(rk)

Willkommen im Tintelompe!Fühlen Sie sich wieder einmal als Luusmeiteli oder Luusbueb

Page 44: Waldegg Kalender 41/12

– 44 –

Samstag 1 Verena 19.59 7.41 Vor- 13.21Sonntag 2 13. Degenhard i08h 20.23 8.49 herrschend 13.1835. Woche Barmherziger Samariter Luk. 10 Sonnenaufgang 6.42 Untergang 20.00

Montag 3 Theodos 20.48 9.55 13.15Dienstag 4 Esther i18h 21.15 10.59 trübes, 13.11Mittwoch 5 Herkules 21.46 12.02 13.08Donnerstag 6 Magnus 22.20 13.02 gewitterhaftes 13.05Freitag 7 Regina i06h 23.00 13.59 erdfern, 13.01Samstag 8 Mariä Geburt 23.47 14.51 15.15, , Wetter. 12.58Sonntag 9 14. Egidi, Lilly i19h –.– 15.39 Dann 12.5436. Woche Von 10 Aussätzigen Luk. 17 Sonnenaufgang 6.52 Untergang 19.46

Montag 10 Sergi 0.40 16.20 zeigt 12.51Dienstag 11 Regula 1.39 16.57 sich 12.48Mittwoch 12 Fronfasten i05h 2.42 17.29 schöne 12.44Donnerstag 13 Hektor 3.50 17.58 Witte- 12.41

Anbruch des Tages um 5.25 Abschied um 21.10 Alter Herbstmonat 14.Freitag 14 Kreuzerhöhung i12h 5.00 18.26 rung. 12.37Samstag 15 Fortunat 6.12 18.52 Zuweilen 12.34Sonntag 16 Eidg. Bettag i15h 7.27 19.19 4.11 12.3137. Woche Vom ungerechten Mammon Matth. 6 Sonnenaufgang 7.01 Untergang 19.32

Montag 17 Lambert 8.43 19.49 12.27Dienstag 18 Rosa i17h 10.00 20.22 12.24Mittwoch 19 Januar 11.17 21.00 erdnah, Nebel. 12.20Donnerstag 20 Innozenz i19h 12.31 21.46 Hierauf 12.17Freitag 21 Matthäus 13.38 22.40 kommen 12.14Samstag 22 Mauriz i21h 14.38 23.42 21.41, in , 12.10Sonntag 23 16. Thekla 15.27 –.– 12.0738. Woche Vom Toten zu Naim Luk. 7 Sonnenaufgang 7.11 Untergang 19.18

Montag 24 Liber, Robert 16.08 0.49 Tage 12.03Dienstag 25 Kleophas i02h 16.42 1.59 12.00Mittwoch 26 Ziprian 17.12 3.10 mit 11.56Donnerstag 27 Kosmus i07h 17.38 4.20 11.53Freitag 28 Wenzeslaus 18.02 5.28 Regen. 11.50Samstag 29 Michael i15h 18.26 6.35 11.46Sonntag 30 17. Hieronymus 18.51 7.41 5.19 11.4339. Woche Vom Wassersüchtigen Luk. 14 Sonnenaufgang 7.20 Untergang 19.03

IX. Herbstmonat -Lauf Himmels-Erscheinungund mutmassliche Witterung

Tages-LängeAufg. Untrg.

Lostage im September: 8. (Mariä Geburt); 14. (Kreuzerhöhung); 21. (Matthäus); 22. (Mauriz); 29. (Michael).Vom 25. März früh bis zum 28. Oktober früh sind die Zeiten in Sommerzeit ausgedrückt.Sonne in am 22. um 16.50 Uhr: Tagundnachtgleiche, Herbstanfang.

Page 45: Waldegg Kalender 41/12

Liebe Gäste

Wenn Sie durch das Tennstordes Schnuggebock getretensind, haben Sie eine Zeitreisehinter sich. Willkommen inder Gemütlichkeit des gutenalten Damals!

Sie lassen die Hektik des heu-tigen Alltags hinter sichzurück und befinden sich nunplötzlich im heimeligen Bau-ernhaus der Familie Dörig inden Dreissiger Jahren des vo-rigen Jahrhunderts. Alles istherausgeputzt, die vielen Din-ge des täglichen Gebrauchssind auf der Vorbrugg feinsäuberlich geordnet. Sie ha-ben’s gut getroffen: Heute istbei Dörigs ein Festtag, fasthundert Gäste werden erwar-tet! Normalerweise decktMutter Dörig für die Familienur in der guten Stube auf,aber heute! Weil ein Brudervon Vater Sepp nach mehr als20 Jahren in Amerika (er warein gefragter Melker in NewGlarus im Staat Wisconsin) in

die Heimat zurück gekommenist, wurden zu seiner Begrüs-sung auch die entferntestenVerwandten eingeladen. Dareicht die Stube natürlich nir-gends hin. Alle anderen Räu-me wurden ebenfalls festlichhergerichtet, sogar im speziellgefegten Stall sind einige Ti-sche aufgestellt und festlichgedeckt. Auch in der Küche,oben im Schloff und in denKammern der Magd und desKnechts laden die Gedeckezum Zue-Hocken ein. Nunsind aber die Tische ausgegan-gen. Darum ist der Vater mitder ganzen Familie raschhinüber zu Kollers Bisch. DerNachbar hat sicher noch eini-ge Tische oder Bretter undBöckli für Dörigs Fest vorig.Gleich werden alle schwer be-laden zurückkommen!

Inzwischen, liebe Gäste, sehenSie sich doch einmal imSchnuggebock um. SchauenSie, wie Dörigs ihr Haus ein-fach aber dennoch festlichvorbereitet haben. Streunen

Sie kurz von der Vorbroggdurch Stall und Stube zurKüche, schlüpfen Sie raschhoch in den Schloff, güxlenSie in die beiden Firstkam-mern. Und dann schreiten Siedie knarrende Treppe wiederhinunter und sehen Sie sichim Keller das Läubli und denAusgang in den Wald, denVorratskeller und natürlichauch die Alpkäserei an. Viel-leicht verschwatzen Dörigsdrüben bei Kollers noch eineWeile, und sie haben sichernichts gegen ihren Rundgangdurch den Schnuggebock.Dörigs erwarten schliesslichso viele Gäste wie noch nie zu-vor. Da mag’s doch auch nochSie leiden! Treten Sie ein undschauen Sie sich um! Fast si-cher gefällt es Ihnen so sehr,dass Sie klammheimlich an ei-nem der Tischchen Platz neh-men und hoffen, dass Sie un-ter den vielen Gästen uner-kannt bleiben. Dann bekom-men Sie doch auch einen Tel-ler voller Köstlichkeiten ausMutter Dörigs Küche ab!

Willkommen im Schnuggebock!Erleben Sie eine ganz besondere Zeitreise

– 45 –

Page 46: Waldegg Kalender 41/12

– 46 –

Montag 1 Remigi 19.17 8.46 Anfangs 11.39Dienstag 2 Leodegar i01h 19.46 9.49 trübe, 11.36Mittwoch 3 Leonz 20.19 10.50 11.33Donnerstag 4 Franz i14h 20.58 11.48 , wird rückläufig 11.29Freitag 5 Plazid 21.41 12.42 erdfern, mitunter 11.26Samstag 6 Angela 22.31 13.31 , 11.22Sonntag 7 18. R.-kranzfest i03h 23.27 14.15 neblige 11.1940. Woche Vornehmstes Gebot Matth. 22 Sonnenaufgang 7.30 Untergang 18.49

Montag 8 Pelagius –.– 14.53 9.33 11.16Dienstag 9 Dionis i14h 0.27 15.26 11.12Mittwoch 10 Gideon 1.31 15.56 Tage. 11.09Donnerstag 11 Burkhard i21h 2.39 16.24 Es 11.06Freitag 12 Gerold 3.49 16.50 zeigt 11.02Samstag 13 Kolman 5.02 17.17 sich 10.59

Anbruch des Tages um 6.08 Abschied um 20.07 Alter Weinmonat 14.Sonntag 14 19. Hedwig i01h 6.17 17.46 10.5641. Woche Vom Gutschlägigen Matth. 9 Sonnenaufgang 7.40 Untergang 18.36

Montag 15 Theresia 7.35 18.18 14.03 10.52Dienstag 16 Gallus i02h 8.54 18.55 angenehmes 10.49Mittwoch 17 Justus 10.11 19.39 erdnah, 10.46Donnerstag 18 Lukas i02h 11.24 20.32 Wetter. 10.42Freitag 19 Ferdinand 12.29 21.33 Gegen 10.39Samstag 20 Wendelin i04h 13.23 22.41 das 10.36Sonntag 21 20. Ursula 14.08 23.51 Ende 10.3242. Woche Hochzeitliches Kleid Matth. 22 Sonnenaufgang 7.50 Untergang 18.22

Montag 22 Kordula i07h 14.44 –.– 5.32 kommen 10.29Dienstag 23 Maximus 15.15 1.02 in Tage 10.26Mittwoch 24 Salome i13h 15.42 2.12 10.23Donnerstag 25 Krispin 16.07 3.20 mit 10.19Freitag 26 Armand i22h 16.30 4.26 Regen. 10.16Samstag 27 Sabina 16.54 5.31 am Abend Zuweilen 10.13Sonntag 28 21. Simon, Judas 16.20 5.35 10.1043. Woche Königssohn krank Joh. 4 Sonnenaufgang 7.01 Untergang 17.11

Montag 29 Narzissus i07h 16.48 6.39 20.50 10.07Dienstag 30 Alois 17.20 7.40 auch 10.04Mittwoch 31 Wolfgang i20h 17.56 8.40 mit Nebel. 10.00

X. Weinmonat -Lauf Himmels-Erscheinungund mutmassliche Witterung

Tages-LängeAufg. Untrg.

Lostage im Oktober: 16. (Gallus); 21. (Ursula); 28. (Simon, Judas).Vom 25. März früh bis zum 28. Oktober früh sind die Zeiten in Sommerzeit ausgedrückt.Sonne in am 23. um 2.14 Uhr.

Page 47: Waldegg Kalender 41/12

Alles ist echt appenzellisch inGrosi Dörigs altem Bauern-haus. Nur der Name nicht.Dafür ist er speziell, es gibtihn nur hier. Er wurde extraerfunden, natürlich bei einemRömer vergorenen Rebensaft.Namenspaten waren dieHeidschnucken, die behörn-ten Schafe der LüneburgerHeide, die rund um die Wald-egg friedlich grasen. MögenSie’s auch friedlich haben,wenn Sie die Zeitreise in denSchnuggebock hinter sich ha-ben! Viel Vergnügen in derGemütlichkeit der guten altenZeit!

Schnuggebock-Rundgang

Wir haben streng darauf ge-achtet, dass wir Ihnen, liebeGäste, ein wirklich nostalgi-sches Erlebnis bieten können,bei dem jedes auch noch sokleine Detail stimmt. Durchdie Bedürfnisse von Kücheund Service (und infolge dermodernen Bauvorschriften)sind die Räume unseres Bau-ernhauses jedoch etwas an-ders angeordnet als gewohnt.Durch die Wiederverwendungdes Holzes von fünf abgebro-

chenen Appenzeller Häusernkonnte jedoch eine absolutauthentische Atmosphäre ge-schaffen werden.

Überzeugen Sie sich doch bit-te selbst davon und, wie ge-sagt, schauen Sie, wie die Fa-milie von Rösli und Sepp ihrHaus auf das ganz grosse Fa-milienfest vorbereitet haben.

Vorbrogg, Brögi, Tenn undTierlistall

Durch das Tennstor desSchnuggebocks treten Sie aufdie Vorbrogg, hinter der sichder Stall befindet. Im Appen-zellischen bezeichnet man alsBrogg den Ort, auf dem dieKühe an der Futterkrippe ste-hen. Daher also der NameVor-Brogg. Hier bewahrt derBauer all’ die Dinge des tägli-chen Bedarfs auf. Über IhrenKöpfen befindet sich die Brö-gi, eine Art Ablage für Stroh-ballen, Zaunpfähle und ande-re Stecken (Brögel). Links vor-ne ist das Tenn angedeutet,darüber türmt sich der Heu-stock. Hier sehen Sie, wie auchin anderen Winkeln desSchnuggebock Bèèchüe her-

umstehen. Das sind aus Jung-tannen-Stämmen geschnitzteeinfache Spielzeug-Kühe mitlangen Bèè, (Beinen). Im Ap-penzeller Bauernhaus ist dasTenn kleiner als in anderenGegenden. Es wird hier nurals Futtergang zwischen denGross- und Kleinviehställengenutzt und nicht auch alsDreschbühne wie in Gebietenmit Ackerbau.

Eine besondere Attraktion istder moderne Tierlistall. Dersieht natürlich anders aus alsin einem alten Bauernhaus,denn er muss den strengenHygiene-Vorschriften einesRestaurants genügen. Er istnur von aussen zugänglichund gegen den Gästebereichhin hermetisch versiegelt.Hoffentlich auch zu IhrerFreude tummelt sich darin ei-ne Fäärlisau mit ihren kleinenSäuli.

Der eigentliche Stall, dort wojetzt Sie genüsslich an den Ti-schen auf der Brogg sitzen, ist,wie das ganze Innere desSchnuggebock, sorgfältig nachalter Tradition gebaut. Fürden gestrickten Stallstock

– 47 –

Page 48: Waldegg Kalender 41/12

– 48–

Donnerstag 1 Aller Heiligen 18.38 9.35 erdfern Vor- 9.57Freitag 2 Aller Seelen 19.26 10.26 , herrschend 9.54Samstag 3 Theophil i09h 20.19 11.11 9.51Sonntag 4 22. Reformationsfest 21.17 11.51 sonnige 9.4844. Woche Des Königs Rechnung Matth. 18 Sonnenaufgang 7.11 Untergang 16.59

Montag 5 Emerich i21h 22.18 12.25 Witterung. 9.45Dienstag 6 Leonhard 23.23 12.56 9.42Mittwoch 7 Florenz –.– 13.23 1.36 Zuweilen 9.39Donnerstag 8 Klaudi i06h 0.29 13.49 Nebel, 9.37Freitag 9 Theodor 1.38 14.15 aber 9.34Samstag 10 Louisa i11h 2.50 14.42 meist 9.31Sonntag 11 23. Martin 4.05 15.12 mildes 9.2845. Woche Vom Zinsgroschen Matth. 22 Sonnenaufgang 7.22 Untergang 16.50

Montag 12 Emil i12h 5.23 15.46 9.25Dienstag 13 Wibrath 6.42 16.27 23.08 9.23

Anbruch des Tages um 5.50 Abschied um 18.21 Alter Wintermonat 14.Mittwoch 14 Friedrich i12h 8.00 17.16 erdnah, Wetter. 9.20Donnerstag 15 Albert, Leopold 9.11 18.16 Es 9.17Freitag 16 Otmar 12h 10.12 19.23 folgen 9.15Samstag 17 Berthold 11.03 20.36 ziem- 9.12Sonntag 18 24. Eugen i13h 11.44 21.49 lich 9.1046. Woche Obersten Töchterlein Matth. 9 Sonnenaufgang 7.32 Untergang 16.42

Montag 19 Elisabeth 12.17 23.01 kühle 9.07Dienstag 20 Kolumban i18h 12.46 –.– 15.32 Tage. 9.05Mittwoch 21 Mariä Opfer 13.11 0.11 in Dann 9.03Donnerstag 22 Cäcilia 13.35 1.18 9.00Freitag 23 Klemens i02h 13.59 2.24 zeigt 8.58Samstag 24 Salesi 14.24 3.28 8.56Sonntag 25 25. Katharina i13h 14.51 4.31 sich 8.5447. Woche Greuel der Verwüstung Matth. 24 Sonnenaufgang 7.42 Untergang 16.36

Montag 26 Konrad 15.21 5.33 wieder 8.52Dienstag 27 Jeremias 15.56 6.33 , 8.50Mittwoch 28 Gerold, Noah i02h 16.36 7.30 15.46, erdfern milde 8.48Donnerstag 29 Agrikola 17.21 8.22 , 8.46Freitag 30 Andreas i15h 18.13 9.09 Witterung. 8.44

XI. Wintermonat -Lauf Himmels-Erscheinungund mutmassliche Witterung

Tages-LängeAufg. Untrg.

Lostage im November: 1. (Aller Heiligen); 2. (Aller Seelen); 11. (Martin); 16. (Otmar); 21. (Mariä Opfer);25. (Katharina); 26. (Konrad); 30. (Andreas).Sonne in am 21. um 22.51 Uhr.

Page 49: Waldegg Kalender 41/12

wurden extra alte Zimmerleu-te reaktiviert. Ihnen bei derHandarbeit zuzusehen war einbeinahe museales Vergnügen.Noch in den Dreissiger Jahrendes vorigen Jahrhunderts wa-ren die Kühe deutlich kleinerals ihre heutigen Turbo-Schwestern. Deshalb ist auchdie beidseitige Brogg viel kür-zer als es die heutigen Stand-plätze sind. Von der Deckehängen die Schnüre zum An-binden der Kuhschwänze.Auch der aus Amerika zurück-gekehrte Bruder (er nennt sichübrigens nicht mehr Hansli,sondern "Little Johnny") liebtes nicht, wenn er beim Melkendie Pinsel ins Gesicht geschla-gen erhält. Die Namenstafelnüber der Krippe sind nicht fürdie Serviertöchter gedacht,sondern es sind die Namender Kühe. Auch heute nochfindet man diese Tafeln imAppenzeller Stall. Der Stall-gang zwischen den beidenBroggen, der Fletschlig (Mist-graben) ist natürlich nichtvorbildrichtig mit Kuhfladengefüllt, sonder blitzsauber ge-putzt, damit Sie trockenenund sauberen Fusses in diegute Stube gelangen können.

Stube und Küche

Die Stube ist etwas voluminö-ser geraten als im normalenAppenzellerhaus, damit sichauch eine grössere Anzahl Gä-ste an ihr erfreuen kann. ImZentrum steht der grüne Ka-chelofen und darum herumdie typischen Möbel und einHaufen Krimskrams, der Gro-sis Stube so gemütlich macht.Den Dörigs scheint es rechtgut zu gehen, denn nur gut si-tuierte Familien können sichhierzulande ein gestemmtesTäfer in der Stube leisten.Sieht man sich um, kommt ei-nem sofort das Bild des seinLindauerli paffenden Gros-svaters in den Sinn, und manstellt sich Grosi vor, die Füsseauf einem Schemeli, um-wickelt mit einer selbst gelis-meten Wolldecke. Selbstver-ständlich schnurrt ein zufrie-den blinzelndes Büsi zwischenden beiden alten Leutchen.

Etwas kleiner, einladend zumgemütlichen Zusammen-Höcklen am grossen Holz-tisch, ist die Küche gebaut.Aber auch hier fehlen die al-ten Utensilien und Details

nicht, die Sie zum Schwärmenüber die gute alte Zeit verlei-ten sollen. Man spürt förm-lich, wie es wohlig wird, wenndie ganze Familie zusammenin der Küche sitzt. Die Muttersteht am Herd, das Abendes-sen dampft schon in den altenGusspfannen und erfüllt jedeRitze mit währschaften Düf-ten. Die Kinder sitzen amTisch und spielen Eile mitWeile. Zwischendurch gibt’seinen lauten Streit, weil dieroten Töggeli gleich zu drittauf einer Bank eine Sperre er-richtet haben. Das gilt dochnicht, drei! Nur zwei auf ’sMal! Probieren Sie doch dasalte Spiel auch wieder einmalaus. Es liegt im Schnuggebocküberall auf. Aber bitte nicht zulaut streiten, sonst rennt nochder Bläss davon!

Ihr Rundgang führt Sie ausder Küche wieder auf die Vor-brogg.

Schloff mit Mägde- undChnechte-Chammeren

Oben an der urchigen Treppemit der Falltür treten Sie in

– 49 –

Page 50: Waldegg Kalender 41/12

– 50 –

Samstag 1 Otwin 19.10 9.51 Meist 8.43Sonntag 2 1. Advent 20.10 10.27 windiges, 8.4148. Woche Vom Einzug Jesu in Jerusalem Matth. 21 Sonnenaufgang 7.51 Untergang 16.32

Montag 3 Luzi i03h 21.12 10.58 8.39Dienstag 4 Barbara 22.17 11.26 ziemlich 8.38Mittwoch 5 Fronfasten i13h 23.23 11.52 am Morgen kaltes 8.36Donnerstag 6 Nikolaus –.– 12.17 16.32 8.35Freitag 7 Enoch, Agnes i20h 0.32 12.42 Wetter. 8.34Samstag 8 Mariä Empfängnis 1.42 13.09 Dann 8.33Sonntag 9 2. Advent i23h 2.56 13.40 kommen 8.3249. Woche Zeichen des Gerichtes Luk. 21 Sonnenaufgang 7.59 Untergang 16.31

Montag 10 Walter 4.12 14.16 8.31Dienstag 11 Waldemar i23h 5.29 15.00 , Tage 8.30Mittwoch 12 Ottilia 6.44 15.53 mit 8.29Donnerstag 13 Luzia, Jost i23h 7.52 16.57 9.42, erdn., Schnee- 8.28

Anbruch des Tages um 6.23 Abschied um 18.11 Alter Christmonat 14.Freitag 14 Niklas 8.49 18.09 fall; 8.27Samstag 15 Abraham i23h 9.36 19.25 nach- 8.27Sonntag 16 3. Advent 10.15 20.41 her 8.2650. Woche Johannes im Gefängnis Matth. 11 Sonnenaufgang 8.05 Untergang 16.31

Montag 17 Notker 10.47 21.55 zeigt 8.26Dienstag 18 Wunibald i02h 11.14 23.05 sich 8.26Mittwoch 19 Nemesi 11.40 –.– mildes 8.25Donnerstag 20 Achilles i09h 12.04 0.13 6.19 8.25Freitag 21 Thomas 12.29 1.19 in 8.25Samstag 22 Florian i19h 12.55 2.23 8.25Sonntag 23 4. Advent 13.24 3.25 Wetter. 8.2551. Woche Zeugnis Johannes Joh. 1 Sonnenaufgang 8.09 Untergang 16.34

Montag 24 Adam, Eva 13.56 4.26 Vor- 8.26Dienstag 25 Christtag i08h 14.34 5.23 erdfern herrschend 8.26Mittwoch 26 Stephan 15.18 6.18 , 8.26Donnerstag 27 Joh. Evang. i21h 16.08 7.07 helle, 8.27Freitag 28 Kindleintag 17.03 7.51 11.21 aber 8.27Samstag 29 Jonathan 18.02 8.29 8.28Sonntag 30 S. n. Weihn. i09h 19.05 9.02 kalte 8.2952. Woche Joseph und Maria verwundern sich Luk. 2 Sonnenaufgang 8.11 Untergang 16.40

Montag 31 Silvester 20.09 9.31 Witterung. 8.30

XII. Christmonat -Lauf Himmels-Erscheinungund mutmassliche Witterung

Tages-LängeAufg. Untrg.

Lostage im Dezember: 6. (Nikolaus); 8. (Mariä Empfängnis); 21. (Thomas); 25. (Christtag); 26. (Stephan).Sonne in am 21. um 12.12 Uhr: Sonnenwende, Winteranfang.

Page 51: Waldegg Kalender 41/12

den Schloff (Dachboden).Hinten beim Buffet tauchtwieder der Heustock auf.Nüsse und Birnen sind zumTrocknen ausgelegt, auf denBalken über Ihren Köpfentürmt sich das Allerlei destäglichen Lebens. Der Raummit den vielen Gegenständen,die halt so im Estrich herum-stehen, ist so gestaltet, dassim Schnuggebock auch Ge-sellschaften bewirtet werdenkönnen. Beim Aufgang vornelinks befindet sich die Kam-mer der Mägde, und unmit-telbar rechts davon jene desKnechts. Das mag ja eine et-was gewagte Anordnung sein.Ja nu, die beiden Chammereneignen sich schliesslich auchals rustikale Separées zu zweitoder für Feste im kleinenKreis.

Läubli, Wald, Keller und Käserei

Steigen Sie nun vom Schloffwieder hinunter auf die Vor-brogg und gleich die zweiteTreppe bei den drei prächti-gen Senntums-Schellen wei-ter in den Keller. Zuerst ge-langen Sie auf den Vorplatz

des Bauernhauses mit ge-decktem Brunnen und Stap-fete (Zaunübergang). Rechtsdavon führt eine Türe in denWald. Das ist der Ort, wo dieMannen auf die Toilette ge-hen. Es gibt dafür eine Schei-terbeige und ein Schiisi-Hüüsli. Den Frauen stehtgleich neben der Waschkücheein separates Läubli zur Ver-fügung. Da gibt’s zweiPlumpsklos Eines ist nach al-ter Sitte als Doppelsitzer ge-baut, der eine Sitz etwas nied-riger als der andere. Nichtzum gemeinsamen Dischge-rieren, sondern natürlich fürden Fall, dass ein Sprösslingmitkommt, der nicht alleineaufs stille Örtchen will.

Hinter dem Läubli treten Siein den Vorratskeller ein. DieRüebli lugen nur ein bisschenaus der Sandkiste, der Vor-ratsschrank ist gefüllt und diealte Mausefalle wartet aufscharfzahnige Übeltäter.Gleich daneben die Gestellemit den Weinen! GrossvatersStolz. Er plagiert manchmaldamit ein bisschen in derNachbarschaft herum, gutenGrund dafür hat er ja, schau-

en Sie sich die edlen Flaschenan! Lesen Sie hier Ihren Lieb-lingstropfen aus, den Sie Ih-rer Serviermagd zum öffnenübergeben. Geniessen Sie alsBelohnung fürs Treppenstei-gen dann ein Glas trübenMost aus der grossen Ballon-Flasche. Zuhinterst im Kellerfinden Sie unsere Alp-Käse-rei, in der einmal pro Wocheauch wirklich gekäst wird. Istunser Käser zufälligerweiseam Chessi, gibt er Ihnen ger-ne ein Stückchen zum Pro-bieren. Die hier mit Liebeund in Handarbeit gemach-ten Waldegg-Frischkäsli sindnatürlich als Beilage zumAperitif oder als Mitbringselfür die daheim Gebliebenenim Lädeli beim Tennstor er-hältlich. Mmmh!

Lassen Sie sich, liebe Gäste,nach Ihrem Schnupper-Rundgang nun an IhremTisch nieder und geniessenSie das nostalgische Erlebnis,als das wir den Schnugge-bock für Sie erschaffen ha-ben. Fühlen Sie sich schnug-gebockwohl: En Guete Hun-ger und en guete Torscht! (rk)

– 51 –

Page 52: Waldegg Kalender 41/12

Familie Anita und Chläus Dörig • Teufen AR • Tel. 071 333 12 30 • Fax 071 333 46 61

www.waldegg.ch

Finden Sie zur Erlebniseggedes Appenzellerlandes!

Mit dem AutoA1-Ausfahrt Nr. 81 SG-Kreuz-bleiche Richtung Appenzell.Ende Umfahrung Teufen,beim zweiten Kreisel, Rich-tung Speicher.3.2 km bis zur AbzweigungWaldegg (weisser Wegweiseram rechten Strassenrand).

Mit der BahnAppenzeller Bahn ab St. GallerHauptbahnhof bis Teufen.Von dort zu Fuss oder perWaldegg-Bus-Abholdienst(auf Bestellung).

Zu Fussauf dem Eggen Höhenweg:Ab Lustmühle über Schäflis-egg (80 Minuten).Ab Teufen Bahnhof überSchäflisegg (60 Minuten) oderüber Gählern (50 Minuten).Ab Speicher über Birt - Ober-horst (60 Minuten).

Gesamtes Erlebnis Waldegg jeden Montag geschlossen