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britta wandaogo / filmreferenzen (auswahl 2009- 1994) halbschwarz geht nicht Dokumentarfilm von Britta Wandaogo, Deutschland, 2009 Im Zug des Wahnsinns von Wanne-Eickel nach Nairobi - ein Roadmovie frei nach dem Motto: ‚Ich brauche mich nicht in die Ecke zu stellen, ich bin schon schwarz’! Onejirus Wettlauf mit dem Regelwerk Leben stellt sich der Herausforderung: Wo schwimmt die Dynamik im Haifischbecken? Ihr afrikanischer Geist im deutschen Gehirn tobt! Ob auf Tournee durch Sibirien – Heimatsafari in Nairobi -oder zurück in Wanne! HALBSCHWARZ GEHT NICHT folgt den Gedankensprüngen Onejirus - ihre Eigenwilligkeit sich einen Platz in der Welt zu erobern und gleichzeitig die eigene Unfähigkeit aus den Angeln zu heben.

wandaogo filmreferenzen

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filmreferenzen 2009 - 1995

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britta wandaogo / filmreferenzen (auswahl 2009- 1994)

halbschwarz geht nicht

Dokumentarfilm von Britta Wandaogo, Deutschland, 2009

Im Zug des Wahnsinns von Wanne-Eickel nach Nairobi - ein Roadmovie frei nach dem Motto: ‚Ich brauche

mich nicht in die Ecke zu stellen, ich bin schon schwarz’! Onejirus Wettlauf mit dem Regelwerk Leben stellt sich

der Herausforderung: Wo schwimmt die Dynamik im Haifischbecken? Ihr afrikanischer Geist im deutschen Gehirn

tobt! Ob auf Tournee durch Sibirien – Heimatsafari in Nairobi -oder zurück in Wanne! HALBSCHWARZ GEHT

NICHT folgt den Gedankensprüngen Onejirus - ihre Eigenwilligkeit sich einen Platz in der Welt zu erobern und

gleichzeitig die eigene Unfähigkeit aus den Angeln zu heben.

0hne mein viertes Kind

Dokumentarfilm von Britta Wandaogo, Deutschland, 2009

Andy (24 ) arbeitet in der Altpapiersortierung, ein Knochenjob für 1260 Brutto, um seine drei Kinder über Wasser

zu halten. Als seine Freundin Brigitte das vierte Kind erwartet, spitzt sich die Situation der jungen Familie zu.

Tochter Emily wird noch im Krankenhaus auf Weisung des Jugendamtes in eine Pflegefamilie gegeben. Den

Eltern wird Überforderung und Kindeswohlgefährdung vorgeworfen. „Für mich gibt es kein normales Leben mehr

ohne eine komplette Familie“, sagt Andy, „was mich am meisten quält, wie erkläre ich es den Kindern, die haben

mich schon gefragt: Papa kommen wir jetzt auch weg? “

1200 brutto

Dokumentarfilm von Britta Wandaogo, Deutschland, 2007

Kölner Medienpreis für Britta Wandaogo in der Kategorie Kamera

Britta Wandaogo (Autorin, Regie und Kamera) Kölner Medienpreis 2008 in der Kategorie Kameraführung

“1200 brutto“ ist ein Film, der vor allem durch die Kameraarbeit besticht. Das Auffällige an Britta Wandaogos

Kamera ist – und das mag zunächst absurd klingen – ihre Unauffälligkeit. Gerade dort, wo das Leben bedeutsam

ist, bei Andy Zuhause, scheint alles Trennende zwischen den handelnden Personen und dem Zuschauer zu

verschwinden. Von einer Distanz, die eine Fernsehkamera schafft, ist hier nichts zu spüren. Es scheint fast, als

würden die Beteiligten die Anwesenheit von Kamera und Autorin einfach vergessen. Auf diese Weise entsteht ein

Film, der erfahrbar macht, wie nah Existenzwille, Hilflosigkeit und Liebe in dieser Familie beieinander liegen – ein

Film, der dem Titel der Reihe alle Ehre macht, eine Geschichte von fünf, fast sechs ‚Menschen hautnah’, so die

Begründung der Jury. www.koelner-medienpreis.de

Ein junger Mann steht im Dreck. Für 1200 brutto. Das Leben geht weiter. Die Überforderungen auch. Der Film

bringt uns die Lebenswelt eines 21 jährigen Mannes nahe, der seit dem 14. Lebensjahr hart arbeitet, um seine

vierköpfige Familie zu ernähren. Momentan verdient er 1200 EURO brutto. Andy ist der Jury durch den

respektvollen Umgang der Filmemacherin Britta Wandaogo sehr nahe gebracht worden. Sie hat uns einen Mann

vorgestellt, der auf den ersten Blick jedes Klischee des Asozialen erfüllt. In einer Zeit, in der das Wort Gutmensch

fast schon eine Beleidigung ist, zeigt sie uns einen liebevollen Vater, der ohne Schulbildung, ohne tragendes

soziales Netzwerk einen Weitblick für die Gegenwart entwickelt hat. www.blicke.org/preistraeger_2008.php

Die Krokodile der Familie Wandaogo

Dokumentarfilm von Britta Wandaogo, Deutschland, Burkina Faso 2003

Deutscher Kurzfilmpreis 03 / Sonderformate

nominiert für den deutschen Kamerapreis 04 / Kategorie: Schnitt

1.Preis / Borderlands International Film Festival Bozen 03

Prädikat wertvoll

Auszug aus der Jurybegründung Borderlands International Film Festival Bozen

Anhand der persönlichen Erfahrungen in einer europäisch - afrikanischen Ehe erzählt der Dokumentarfilm vom

Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen. Die deutsche Regisseurin Britta Wandaogo und ihr Mann Salif aus

Burkina Faso stellen sich ohne Scheu dem Objektiv einer immer präsenten, aber nie aufdringlichen Kamera, selbst

in den delikatesten und intimsten Momenten ihrer Beziehung. Mit erstaunlicher Natürlichkeit bewegt sich auch ihre

Tochter Kaddi zwischen den beiden Mentalitäten, die im Film mit großer Ausgeglichenheit verdeutlicht werden,

wobei Kaddi mit der Kamera genauso selbstverständlich umgeht, wie mit den Krokodilen.

Wenn du dich einem Menschen nähern willst, näherst du dich auch

dir selbst. Genauso kann ein Mensch vor der Kamera nur soviel von

sich zeigen, wie du mit deiner eigenen Präsenz auch zulässt. In

unserer europäischen Welt bedeutet Sehen gleich Erkenntnis und

gilt Verstehen automatisch als Wissen. In Afrika ist das ein Irrtum.

Während ein Europäer davon spricht, was er sieht, redet ein

Afrikaner von dem, was er nicht sieht. In Burkina Faso funktioniert

unser komplettes Familienleben auf einer anderen Frequenz.

Übersprungshandlungen strapazieren die Toleranz. Jedes mal

frage ich mich: Warum bin ich wieder hier? Warum kann mein Mann

seine „kleine“ Familie nicht in Afrika leben? Warum denken wir so

gegeneinander? Warum, warum, warum? Eins ist sicher, wenn du

westafrikanischen Boden betrittst, wird alles anders kommen, als

erwartet. Afrika ist für Europäer kein Spaß.

britta wandaogo 2003

Liebe schwarz weiss

Dokumentarfilm von Britta Wandaogo, Deutschland 2001

Auszug aus der Jurybegründung: CIVISMEDIENPREIS 2001 / Sparte ‚Information’

Leben in der kulturellen Vielfalt - gegen Rassismus und Ausgrenzung

(...) Der Film verwebt Heiterkeit, Melancholie, Leidenschaft, Liebe und Politik ohne jemals didaktisch zu werden. Die

O-Töne bleiben unkommentiert, die Hauptdarsteller erzählen ihre Geschichte und ihre alltäglichen Geschichten. Ihre

Freude, ihre Wut, Lust und Frust am Leben stecken die Betrachter an. Die Autorin verliert dennoch nie die Distanz

zu ihrer Story und schafft es gerade deshalb die Zuschauer mitzunehmen. „Liebe schwarz-weiss“ – eine Geschichte

nicht über kulturelle Unterschiede, sondern über Menschen, deren unterschiedliche Herkunft das Leben reicher

macht: reicher an Erfahrungen, reicher an Gefühlen und natürlich auch an Problemen. Kulturelle Vielfalt eben. (...)

„Ich sehe eine Annäherung der Kulturen nur gewährleistet, wenn man die Thematik inhaltlich nicht mit einem

Sonderstatus belegt. So war mir wichtig, ein ganz „normales“ Jugendleben mit all seinen Spannbreiten an

Emotionen und Konflikten, als Ausgangspunkt der filmischen Arbeit zu stellen“. britta wandaogo

CIVISMEDIENPREIS 2001 / gegen Rassismus und Ausgrenzung

Deutscher Sozialpreis 2002

Deutscher Sozialpreis 2002 / Sparte TV

Laudatio von Jürgen Gohde, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft freien Wohlfahrtspflege:

Der diesjährige Medienpreis in der Sparte TV wird an Frau Britta Wandaogo verliehen für ihren Fernsehbeitrag

„Liebe Schwarz-Weiss“. Der Autorin ist es gelungen, die Protagonisten selbst sprechen zu lassen – Original-Töne

lässt sie unkommentiert. Dadurch gelingen ihr sehr persönliche und authentische Einblicke in den Alltag des

Paares. Das gekonnte Zusammenspiel aus Alltagssituationen, intensiven Gesprächen und dem Humor der

Protagonisten zeigt, trotz aller Probleme, witzige Momente – getragen von der Energie und dem

Selbstbewusstsein seiner Hauptakteure. Britta Wandaogo ist es gelungen, das vielschichtige Potpourri aus

kulturellen Unterschieden, sozialer Herkunft, politischer und gesellschaftlicher Akzeptanz - und letztlich Liebe und

Toleranz – spielerisch in einem Film umzusetzen. Ein besonderes Lob spricht die Jury der gekonnten

Kameraführung aus. Die Kamera ist Teil des Geschehens, fängt scheinbar Unwichtiges auf – und unterstreicht

damit die Echtheit und Modernität des Beitrages. Die sensible Machart des Berichts vermeidet Klischees und eine

voyeuristische Perspektive. An keiner Stelle entsteht das Gefühl, dass die Protagonisten vorgeführt werden.

Gerade diese gekonnte Balance zwischen Emotionen und Sachlichkeit berührt den Zuschauer. Ein

herausragender und mutiger Film.

Bilfou biga

Dokumentarfilm von Britta Wandaogo, Deutschland, Burkina Faso, Benin 1998

Spiridon-Neven-DuMont-Preis

nominiert für den besten Absolventenfilm von der HFF Konrad Wolf

Nachwuchsförderpreis NW Sparte Film

Pressetext des Kölnischen Kunstvereins:

Die Kölner Filmemacherin Britta Wandaogo (geb.1965 in Unna), die erst kürzlich mit dem Spiridon-Neven-

DuMont-Preis ausgezeichnet wurde, zeigt unter anderem ihr preisgekröntes poetisches Filmessay "Bilfou Biga /

Ein bisschen Kind" (1998). Im Zentrum des Filmes steht Kaddi, die Tochter Wandaogos, die in zwei Kulturen

aufwächst, einer afrikanischen und einer deutschen. Darüber hinaus setzt sich die Filmemacherin mit den

unbedarften Verstrickungen des Elternpaares auseinander. "Keine multikulturelle Sosse, aber doch eine Familie

zwischen den Welten. Wurzellos ist jeder auf eine andere Weise, alle zusammen, und jeder für sich auf einer

unstetigen Suche" - so beschreibt Wandaogo selbst ihren Film. Das Dokumentarische erfährt bei Britta

Wandaogo eine bisher unbekannte Dimension. Dies gilt auch für ihren ersten Film "Den Affen töten" (1994). In

ihm lässt sie unterschiedliche Junkies von ihrem Alltag und ihren Sehnsüchten, ihren Drogenerfahrungen und

Lebenserwartungen berichten. Die Sensibilität der Regie, die kunstvolle Montage zeugen vom intensiven

Verständnis der Filmemacherin für die Lebenssituation der Protagonisten. Die Interviews und Gespräche mit

ihnen geben den Menschen Zeit, gleichzeitig treibt jedes einzelne Bild die Handlung voran.

”Keine multikulturelle Soße, aber doch eine Familie zwischen den Welten. Wurzellos ist jeder auf eine andere

Weise, alle zusammen, und jeder für sich auf einer unstetigen Suche.“

Kaddi wächst in Köln auf. Mit sechs Monaten fährt sie zum ersten Mal mit Papa und Mama zu ihrer Familie nach

Burkina Faso, nach Tenkodogo. Wie überlebt man als Familie ohne tausend Haltegurte? Der Film begleitet den

Blick des Vaters mit den Augen der Tochter. Der Film führt zwei Welten zusammen, die sich ohne den Blick der

Mutter hinter der Kamera, in diesen Momenten für uns, nicht begegnet wären.

[Auszug Laudatio von Janine Meerapfel Spiridon Neven Dumont Preis] In diesem poetischen Filmessay

zeigt Britta Wandaogo nicht nur, dass ihre Tochter Kaddi mit zwei Wurzeln aufwächst, sie setzt sich auch auf

eine radikale Weise mit den Problemen eines Ehepaars aus zwei unterschiedlichen Kulturen auseinander.

Das könnte wie eine bewegende, bewegte, nur subjektive Bestandsaufnahme klingen, ist es aber nicht. Indem

Britta Wandaogo ihre formalen Mittel ausreizt und mit der Erzählweise, den Rhythmen, Tempi und Ausschnitten

experimentiert. (....) Eine Mischung aus Nähe und Distanz, aus Zuneigung und kritischen Blick, macht die

Spannung und den irritierenden Reiz ihrer Dokumentarfilme aus.

Zyklus Drogenfilme (Auswahl)

den affen töten Dokumentarfilm von und über Junkies am Dortmunder Hauptbahnhof 1994

„Jetzt machst du´s aber dramatisch. Du machst gleich´ne Pfütze, du wirst´n Springbrunnen machen!“

„Soll das dramatisch sein?“

„Ich weiß das nicht, ist mir doch egal, keine Ahnung. Es soll möglichst realistisch sein!“

„Ja, dann werden die denken, das ist ein total kackendoofer Junkie!“

„Junkies müssen ja irgendwo doof sein, sonst würden sie ja nicht fixen.

Ok, jeder hat sich auf eine andere Art da reingeritten.“

„Jede sucht ist eine Sehnsucht Dirki, dass sagt dir jede Therapie.“

„Was sagst du? Jede Sucht ist eine Sehnsucht? Eine Sehnsucht nach was? Nach Glücksgefühlen, oder wonach?

Du kannst doch keinen Spruch lassen, von dem du den Hintergrund nicht weißt!“

[Auszug Förderpreis der Videofilmtage Thüringen & Rheinland Pfalz] Eine filmische Dokumentation ohne

Distanz, ganz aus der Nähe, aber nie voyeuristisch: Die Würde bleibt bewahrt. Ein Film über „so-genannte“

Betroffene von ehemalig „so-genannten“ Betroffenen, der uns alle betrifft, weil uns allen Ähnliches passieren

könnte. „Sag niemals nie!“ Das Wort „Authentizität“ erfährt durch diese Arbeit positive Bekräftigung, denn sie ist

fernab jeder Sensationshascherei. Und über den Sinn des Wortes „Anteilnahme“ ist der Zuschauer aufgefordert

nachzudenken.

[Pressetext: Filmregisseurinnen NRW unterwegs, 2000] Wie kaum jemandem gelingt es Britta Wandaogo,

einfach anwesend zu sein bei den Junkies als sei sie eine von ihnen, und das kann doch nicht sein, da die

Kamera immer dabei ist als sei sie eingewachsen in die Haut. Solche Unmittelbarkeit ist atemberaubend,

welch ein Arbeitsprozess steckt darin - im Schnitt, in der Ordnung des Materials!

first look Dokumentarfilm von Britta Wandaogo, Deutschland 1997

Sabine: „Manchmal ... was heißt, es tut nicht tut weh, aber dass ich überhaupt noch nicht weiß, was überhaupt

Leben ist. Ich mein, ich war jetzt drei Monate clean in der Therapie und da hab ich angefangen Sachen zu sehen,

wenn blauer Himmel war, oder wenn ich Blumen gesehen oder gerochen hab, das war so toll für mich. So

spazieren zu gehen im Wald, das war wie Weihnachten.“

Dirk: „ Du machst viel in deinem Leben, wo du kein Bock drauf hast. Also, dass du wirklich das machst worauf du

Bock hast, das passiert von hundert vielleicht zweien. Also such dir dein kleineres Übel.

Du musst erstmal dein ding finden, das ist doch der Punkt. Vielleicht werde ich deshalb immer wieder rückfällig.

Keine Ahnung! Ich hab keinen Bock, wieder da einzusteigen! Ich trampel nicht mit.“

Ein Taumel zwischen Stillstand und Sehnsucht zwischen brauchen und gebraucht werden,

zwischen clean und drauf sein. Die Kamera begleitet die Beziehung der Beiden zueinander. Ein Leben welches

versucht Halt zu finden und die Sucht letztendlich jeglichen Halt wieder zerstört. Nach erneuten Rückfällen haut

Sabine mit den letzten fünfzig Mark ab. Dirk bleibt zurück, versucht erneut zu entziehen - was auch immer. Der

Film endet dort wo er angefangen hat „Mit dem ersten Blick“

[Auszug aus der Laudatio Förderpreis für Kamera und Regie des Bundesministeriums NRW]

„Britta Wandaogo verbindet mit ihrer Filmarbeit ein persönliches Anliegen: Sie will dem Zuschauer einen direkten,

nicht durch moralische Vorgaben verstellten Blick auf das Alltagsleben Drogenabhängiger ermöglichen. Keine

versteckte Moral, die Bilder meinen genau das was sie zeigen.

(...) einen Monat lang beobachtet sie ein drogenabhängiges Pärchen beim Versuch des kalten Entzugs. Die

Kamera ist immer ganz dicht, am Esstisch, in der Badewanne, vor dem Bett. Britta Wandaogo sucht den direkten

Kontakt ohne voyeuristischen Blick. Sie nimmt die Menschen ernst. Das Leben vor der Kamera ist nicht

inszeniert, Liebe, Hoffnungslosigkeit und Zusammenbruch passieren.

(...) Die Montage nutzt die Regisseurin in beeindruckender Weise, um Entwicklungen und Gefühle und lebens-

notwendige Ritualisierungen zu verdichten, fast körperlich erfahrbar zu machen. Sie schafft einen

Spannungsbogen aufrechtzuerhalten, für Dokumentarfilme längst keine Selbstverständlichkeit. Ihr intuitiver

Umgang, die eigenwillige Videoästhetik und die Leichtigkeit ihrer Erzählweise hinterlassen einen nachhaltigen

Eindruck“

eigentlich geht`s ja um nichts

Dokumentarfilm von Britta Wandaogo, Deutschland, Domenikanische Republik 1996

Dirk: „ Als ich zurückgekommen bin, dass hat mich alles so angekotzt, die Leute, so`n komisches Versteckspiel,

die doofe Anglotzerei. Ich konnte mir die Leute alle nicht mehr ziehen. Da war keine Ehrlichkeit mehr, da war

zwar: alles klar und schön ist die Welt ... ich konnte keinen mehr für ernst nehmen.“

[Auszug aus dem Pressetext von Prof. Dr. Königstein, NDR] eigentlich geht´s ja um nichts ist ein

außergewöhnliches Dokument. Die Autorin Britta Wandaogo hat ein Jahr ein Videotagebuch über die Beziehung

zu ihrem Bruder geführt. (....) Ihre Beobachtungen sind ein Spiel mit der Kamera, es blättert sich auf wie ein

Tagebuch: ein Blues, ein Rap, ein Technostück. Ein Video wie Musik, aber überall voll mit Realität. Britta

Wandaogo erweitert den Begriff des dokumentarischen um eine neue Dimension: schrecklich-schöne Nähe und

eine sachlich-selbstverständliche Wiedergabe einer oft nur sensationell dargestellten Subkultur.

"Das Leben ist immer schneller als du zu verstehen glaubst. Für mich ist der Zustand eine Film zu machen, keine

in sich abgeschlossener Prozess, sondern eine Zusammenspiel aus Situationen, Leben und Teilnehmern. Meine

eigenen Standpunkte sind nur Eckpfeiler dieser Unternehmung."

britta wandaogo 1995-2009

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