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I N S T I T U T F Ü R D E M O S K O P I E A L L E N S B A C H Was ist deutsch? Eine Dokumentation des Beitrags von Dr. Thomas Petersen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Nr. 222 vom 22. September 2016

Was ist deutsch? · Tabelle A 1 Bundesrepublik Deutschland Bevölkerung ab 16 Jahre Zu "typisch deutsch" fällt den meisten etwas ein FRAGE: "Wenn jemand sagt, das ist typisch für

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I N S T I T U T F Ü R D E M O S K O P I E A L L E N S B A C H

Was ist deutsch?

Eine Dokumentation des Beitrags

von Dr. Thomas Petersen

in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

Nr. 222 vom 22. September 2016

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I N H A L T

- Tabellenübersicht

- Originalmanuskript

- Untersuchungsdaten

- Anhangtabellen

- Schaubilder

- Veröffentlichung in der Frankfurter AllgemeinenZeitung Nr. 222 vom 22. September 2016, S. 8,

unter dem Titel:

"Was ist deutsch? Zumindest die relative Mehrheit definiert "deutsch" nicht nur über den Reisepass. Kultur und Herkunft sind mindestens so wichtig."

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T A B E L L E N Ü B E R S I C H T

Tabelle A 1 Zu "typisch deutsch" fällt den meisten etwas einA 2 Klischeehafte VorstellungA 3 Was gehört zum Alltag in Deutschland?A 4 Deutscher, Italiener oder Türke?

B 1 Zweitstimmen-Wahlabsicht (Sonntagsfrage)

Schaubild 1 Nationalcharakter2 Das Selbstbild der Deutschen 2005 und 20163 Angst vor dem Verlust der nationalen Identität4 Leitkultur5 Was bedeutet es, deutsch zu sein?

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O r i g i n a l m a n u s k r i p t

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Dr. Thomas Petersen

Institut für Demoskopie Allensbach

Was ist deutsch?

Man kann die Frage, wer oder was deutsch ist,welche Personen oder kulturellen und religiö-sen Traditionen zu Deutschland dazugehörenund welche nicht, wirklich nicht als besondersoriginell oder gar neu bezeichnen, wohl aberihrerseits als charakteristisch deutsch. Schonvor 130 Jahren schrieb Friedrich Nietzsche, eskennzeichne die Deutschen, dass bei ihnen dieFrage „Was ist deutsch?“ niemals aussterbe.

Daran hat sich seitdem nichts geändert, unddoch lohnt es sich in diesen Tagen, der Fragemit besonderer Aufmerksamkeit nachzugehen.Es gibt einige konkrete Anlässe dazu: Die an-haltende Debatte um die Äußerung des ehe-maligen Bundespräsidenten Christian Wulff,der Islam gehöre mittlerweile zu Deutschland,oder aber die kürzlich vermeldete Tatsache,dass inzwischen jeder fünfte Bewohner derBundesrepublik Deutschland einen Migrati-onshintergrund hat, also entweder selbst imAusland geboren wurde oder das Kind vonEinwanderern ist. Auch die Wahlerfolge derAfD bei verschiedenen Landtagswahlen, zu-letzt vergangenen Sonntag in Berlin, scheinenangesichts mancher Äußerungen von Vertre-tern dieser Partei eine Diskussion über die

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deutsche Identität geradezu zu erzwingen.

Jasper von Altenbockum hat am 1. Juni in die-ser Zeitung einen lesenswerten Artikel dazuveröffentlicht. Nach seinem Eindruck drohtdie Diskussion um die nationale Identität dieBevölkerung in zwei Lager zu spalten. Dagebe es einmal diejenigen, deren Vorstellun-gen tief im 19. Jahrhundert wurzelten und fürdie zur nationalen Identität eine gewisse kultu-relle, religiöse und ethnische Homogenität ge-hört. Auf der anderen Seite stünden die „Mul-tikulturalisten“, für die die Zugehörigkeit zurGesellschaft allenfalls noch an die Beherr-schung der Sprache geknüpft sei, alles weitereregele das Grundgesetz.

Stimmt das? Lassen sich wirklich diese zweiLager in der Bevölkerung ausfindig machen,und wenn ja, welches Lager dominiert? Wel-chen Blick haben die Deutschen im Spätsom-mer 2016 auf die eigene Identität? Dieser Fra-ge ist das Institut für Demoskopie Allensbachin seiner aktuellen Repräsentativumfrage imAuftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitungnachgegangen.

Die Ergebnisse zeigen, dass Deutsch sein füreine klare Mehrheit der Bevölkerung etwas ist,was deutlich über die formelle Staatsbürger-schaft hinausgeht. Auf die Frage „Gibt es soetwas wie einen deutschen Nationalcharakter,oder gibt es das eigentlich nicht?“ antworteten57 Prozent, es gebe einen solchen National-charakter, lediglich 26 Prozent meinten, so

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etwas gebe es nicht. Dabei ist auffällig, wiesehr sich die Antworten der verschiedenen Be-völkerungsgruppen gleichen. Es gibt praktischkeine Unterschiede zwischen Ost- und West-deutschen und nur sehr geringe zwischen denverschiedenen Altersgruppen. Die Vorstel-lung, wonach der Begriff „Nationalcharakter“für ein veraltetes Konzept stehe, das mit dennachwachsenden Generationen überwundenwerde, führt in die Irre. Auch die parteipoliti-sche Orientierung spielt keine große Rolle.Selbst die Anhänger der Grünen sagen mit ei-ner klaren relativen Mehrheit von 46 zu 34Prozent, es gebe einen deutschen National-charakter.

Fragt man nach, was denn diesen Nationalcha-rakter ausmache, erhält man auffallend plaka-tive, klischeehafte Antworten, vor allem dann,wenn man mit einer so genannten „offenenFrage“ die spontanen Reaktionen der Befrag-ten ermittelt, sie also bittet, ihre Antwortenselbst zu formulieren statt ihnen vorformulier-te Antwortmöglichkeiten zur Auswahl vorzu-legen. Von denen, die sagten, es gebe einendeutschen Nationalcharakter, verwiesen bei ei-ner solchen Frage 41 Prozent auf Pünktlich-keit, 25 Prozent meinten, Deutsche zeichnetensich durch Ordnungsliebe aus, 24 Prozentnannten Fleiß, 19 Prozent Zuverlässigkeit. Füreine offene Frage sind das bemerkenswert ho-he Werte.

Dieses Bild ändert sich nur wenig, wenn manden Befragten verschiedene Antwortvorgabenschriftlich zur Auswahl vorlegt. Auf die Fra-

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Tabelle A 1

Schaubild 1

Tabelle A 2

Page 8: Was ist deutsch? · Tabelle A 1 Bundesrepublik Deutschland Bevölkerung ab 16 Jahre Zu "typisch deutsch" fällt den meisten etwas ein FRAGE: "Wenn jemand sagt, das ist typisch für

ge, welche von 27 zur Wahl gestellten Eigen-schaften „typisch deutsch“ seien, meinten 88Prozent, Deutsche seien pflichtbewusst, diszi-pliniert, 82 Prozent bezeichneten sie als ord-nungsliebend, 81 Prozent als arbeitsam, flei-ßig. Dabei fällt auf, dass das Selbstbild derDeutschen im vergangenen Jahrzehnt positivergeworden ist. So hatten im Jahr 2005 „nur“ 74Prozent der damals Befragten die Deutschenals pflichtbewusst beschrieben, 73 Prozent alsordnungsliebend und 67 Prozent als arbeitsam.Dagegen ging die Zuschreibung „überheblich,arrogant“ von 36 auf 18 Prozent zurück,„rechthaberisch“ von 36 auf 31 und „pessimis-tisch“ von 42 auf 30 Prozent. Es ist offensicht-lich, dass die Deutschen alles in allem selbst-bewusster geworden sind und dass sich die na-tionalen Klischees dabei nicht abgenutzt ha-ben.

Diese Entwicklung ist nicht gleichzusetzenmit einer grundsätzlichen Ablehnung gegen-über Einflüssen aus anderen Kulturen, vor al-lem im Alltag. In einer weiteren Frage wurdenden Befragten Karten überreicht, auf denenverschiedene Dinge des Alltagslebens standen,mit der Bitte, die Karten danach zu sortieren,welche dieser Dinge ihrer Ansicht nach „un-bedingt“ oder „auch noch“ zu einem Leben inDeutschland dazugehörten und bei welchenman dies „eher nicht“ oder „gar nicht sagenkönne.“ 97 Prozent der Befragten sagten dar-aufhin, dass Weihnachtsmärkte „unbedingt“oder „auch noch“ zu einem Leben in Deutsch-land dazugehörten, 95 Prozent nannten Fuß-ball, 94 Prozent eine große Auswahl von Brot-

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Schaubild 2

Tabelle A 3

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und Wurstsorten. Aber immerhin 79 Prozentfanden, dass auch Pizzerien zum Leben inDeutschland dazugehören, 57 Prozent sagtendas gleiche über Dönerbuden. Fragt man aller-dings nach Dingen von größerer kulturellerSymbolkraft, fallen die Antworten deutlichanders aus: Dass Moscheen zum Leben inDeutschland dazugehören, fanden ganze 19Prozent der Befragten.

Es ist deutlich erkennbar, dass die Bevölke-rung beim Thema Einwanderung hin- und her-gerissen ist. Auf der einen Seite haben die Al-lensbacher Umfragen immer wieder gezeigt,dass viele Deutsche großes Verständnis für dieEinwanderer aufbringen. Doch gleichzeitigreicht die Furcht vor dem Verlust der kulturel-len Identität weit über den Kreis der AfD-An-hänger hinaus. Das zeigen die Antworten aufdie Frage „Wenn immer mehr Einwanderernach Deutschland kommen, geht dann das,was Deutschland war, allmählich verloren,oder glauben Sie das nicht?“ 53 Prozent derBefragten sagen heute, sie glaubten, das wasDeutschland ausmache, gehe langsam verlo-ren, nur 30 Prozent widersprechen.

Konsequenterweise fordern auch rund dreiViertel der Deutschen die Durchsetzung einerdeutschen Leitkultur: 76 Prozent stimmen derAussage zu: „Ausländer, die in Deutschlandleben, sollten sich an der deutschen Kultur ori-entieren. Natürlich können sie ihre eigenenBräuche, Sprache oder Religion pflegen, aberim Konfliktfall sollte die deutsche Kultur Vor-rang haben.“ Im Jahr 2000 vertraten „nur“ 61

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Schaubild 3

Schaubild 4

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Prozent der Befragten diese Position.

Konfrontiert man die Befragten direkt mit derFrage, welche Bevölkerungsgruppen als Deut-sche bezeichnet werden können und welchenicht, zeigt sich deutlich die Verunsicherungder Bevölkerung, und es zeigt sich, wie wenigsich die Vorstellungen der Menschen in denletzten beiden Jahrzehnten verändert haben.Im Jahr 1993 wurde zum ersten Mal die Fragegestellt: „Ein Italiener, der in der Bundesrepu-blik geboren und hier aufgewachsen ist, ist derfür Sie eher ein Deutscher oder eher ein Italie-ner?“ 49 Prozent antworteten damals, der Be-treffende sei für sie eher ein Deutscher, 31Prozent meinten, er sei eher ein Italiener. Heu-te sagen 42 Prozent, er sei eher ein Deutscher,30 Prozent sehen ihn als Italiener an.

In einer anderen Variante der Frage war stattvon einem Italiener von einem Türken die Re-de. Auch hier ist seit dem Jahr 1993 nur wenigVeränderung zu verzeichnen: 1993 wie 2016sagten jeweils 36 Prozent der Befragten, ein inDeutschland geborener Türke sei für sie eherein Deutscher. Immerhin ist der Anteil derje-nigen, die ihn eindeutig als Türken einstufen,in der gleichen Zeit von 41 auf 31 Prozent zu-rückgegangen. Ein bemerkenswert hoher An-teil von 33 Prozent bleibt heute unentschie-den.

Und so fällt auch die von Jasper von Altenbo-ckum beschriebene Grundsatzfrage, obdeutsch sein heute vor allem eine Frage desPasses und der Haltung ist oder doch etwas

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Tabelle A 4

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mit Kulturtradition und Herkunft zu tun hat,recht deutlich zugunsten der zweiten Meinungaus. Bei einer Frage legten die Interviewer einBildblatt vor, das zwei Personen im Gesprächzeigte, jede mit einem Statement in einerSprechblase versehen. Die erste Person sagte:„Ich finde, Deutsch sein hat nicht unbedingtetwas mit Herkunft und Tradition zu tun. Fürmich sind alle diejenigen Deutsche, die dendeutschen Pass besitzen, das Grundgesetz undunsere freiheitliche demokratische Grundord-nung akzeptieren und danach leben.“ Die Ge-genmeinung lautete: „Für mich reicht das al-lein zum Deutsch sein nicht aus. Deutsch seinist mehr und hat auch mit Herkunft und Tradi-tion zu tun. Menschen ausländischer Herkunft,die den deutschen Pass besitzen und schonlänger hier leben, sind für mich daher nochlange keine ‚richtigen’ Deutschen.“ 39 Pro-zent der Befragten entschieden sich für das er-ste Argument, 49 Prozent für das zweite, undangesichts der eben beschriebenen Ergebnissezur Einordnung von in Deutschland geborenenItalienern oder Türken ist auch nicht zu erwar-ten, dass sich an diesem Meinungsbild kurz-fristig etwas ändert.

Man kann, je nachdem, welchen Standpunktman in dieser Frage selbst einnimmt, solcheErgebnisse vielleicht beklagen, doch es istwichtig, sie zur Kenntnis zu nehmen und zurespektieren. Politik muss sich an der Wirk-lichkeit orientieren. Zur Wirklichkeit inDeutschland gehört, dass mindestens eine re-lative Mehrheit der Bevölkerung ihre eigene

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Schaubild 5

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Nationalität auch über eine in Jahrhundertengewachsene Kulturtradition und eine gemein-same Herkunft definiert. Das hat mit Chauvi-nismus oder Fremdenfeindlichkeit nichts zutun, sondern es ist Ausdruck eines meist nichttiefer reflektierten, aber dafür umso tiefer imUnterbewusstsein verankerten Identitätsge-fühls. Wer solche Vorstellungen pauschal als„völkisch“ diffamiert, verwässert damit nichtnur diesen Begriff, sondern er wird den Zu-spruch der Menschen verlieren und sie natio-nalistischen Bewegungen in die Arme treiben.

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U N T E R S U C H U N G S D A T E N

Befragter Personenkreis: Deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahre in der Bundesrepublik Deutschland

Anzahl der Befragten: 1407

Befragungszeitraum: 1. September bis 15. September 2016

Methode: Repräsentative Quotenauswahl

Art der Interviews: Mündlich-persönliche Interviews (face-to-face)

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A n h a n g t a b e l l e n

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Tabelle A 1Bundesrepublik Deutschland

Bevölkerung ab 16 Jahre

Zu "typisch deutsch" fällt den meisten etwasein

FRAGE: "Wenn jemand sagt, das ist typisch für Deutsche - gibt es so etwas wie einen deutschen Nationalcharakter, oder gibt es das eigentlich nicht?"

Bevölk. West Ost Altersgruppeninsg. ---------------------------------------

16-29 30-44 45-59 60J.Jahre Jahre Jahre u.älter

% % % % % % %

Gibt deutschenNationalcharkater ....................57 57 ......56 52........50 .......60.......62

Gibt es eigentlich nicht ............26 26 ......25 31........30 .......24.......22

Unentschieden.........................17 17 ......19 17........20 .......16.......16 100 100 100 100 100 100 100

QUELLE: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11061, September 2016

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Tabelle A 2Bundesrepublik DeutschlandBefragte, die meinen, dass es

einen deutschen Nationalcharak-ter gibt

Klischeehafte Vorstellung

FRAGE: "Was macht den Nationalcharakter Ihrer Meinung nach aus?"(Offene Ermittlung)

Befragte, die meinen, dass eseinen deutschen Nationalcharakter

gibt

%

Pünktlichkeit....................................................................41

Ordnungsliebe, Ordnung.................................................25

Fleiß ................................................................................24

Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein.................................19

Genauigkeit, Korrektheit..................................................16

Sauberkeit .......................................................................13

Ehrgeiz ............................................................................12

QUELLE: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11061, September 2016

Auszug aus den Angaben

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Tabelle A 3Bundesrepublik Deutschland

Bevölkerung ab 16 Jahre

Was gehört zum Alltag in Deutschland?

FRAGE: "Es gibt ja unterschiedliche Meinungen darüber, was heute zu einem Leben in Deutschland gehört. Hier auf den Karten ist einiges aufgeschrieben. Bitte verteilen Sie die Karten auf das Blatt hier, je nachdem, ob das für Sie unbedingt zu Deutschland gehört, oder auch noch, oder ob das für Sie eher nicht oder überhaupt nicht zu Deutschland, zu einem Leben in Deutschland gehört. Karten, bei denen Sie sich nicht entscheiden können, legen Sie bitte beiseite." (Kartenspiel- und Bildblattvorlage)

Bevölk. insg.

%

Das gehört "unbedingt"/"auch noch"zu einem Leben in Deutschland:

Weihnachtsmärkte...........................................................97Fußball ............................................................................95Eine große Auswahl an Brot- und Wurstsorten ...............94Fasching, Fastnacht, Karneval........................................94Müll trennen.....................................................................92Grillen, Grillabende..........................................................90Das Läuten von Kirchenglocken......................................88Schrebergärten................................................................89Chöre, Gesangsvereine ..................................................87Schützenfeste..................................................................86Klassische Musik wie Bach und Beethoven....................86Liebe zum Auto ...............................................................83Pizzerien..........................................................................79Eine große Vielfalt von Kulturen im Land........................69Rockfestivals ...................................................................68Fastfoodrestaurants, Schnellrestaurants.........................58Dönerbuden.....................................................................57Frauen mit Kopftüchern...................................................23Moscheen........................................................................19

QUELLE: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11061, September 2016

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Tabelle A 4Bundesrepublik Deutschland

Bevölkerung ab 16 Jahre

Deutscher, Italiener oder Türke?

FRAGE: "Ein Italiener, der in der Bundesrepublik geboren und hier aufgewachsen ist, ist der für Sie eher ein Deutscher oder eher ein Italiener?"

Bevölk. insg.-------------------------1993 2016

% %Eher ein Deutscher .............................................................49..............42Eher ein Italiener.................................................................31..............30Unentschieden, keine Angabe............................................20..............28

100 100

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------

FRAGE: "Ein Türke, der in der Bundesrepublik geboren und hier aufgewachsen ist, ist der für Sie eher ein Deutscher oder eher ein Türke?"

Bevölk. insg.-------------------------1993 2016

% %Eher ein Deutscher .............................................................36..............36Eher ein Türke ....................................................................41..............31Unentschieden, keine Angabe............................................23..............33

100 100

QUELLE: Allensbacher Archiv, IfD-Umfragen 5082 und 11061

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2009: Jahresdurchschnitt .36,0 ...13,5 ..24,0 ....11,5 ...10,5 ......- ....4,5

2010: Jahresdurchschnitt .33,0 ....8,0 ..28,0 ....16,0 ....9,5 ......- ....5,5

2011: Jahresdurchschnitt .33,5 ....5,0 ..28,5 ....19,0 ....7,5 ......- ....6,5

2012: Jahresdurchschnitt .35,5 ....4,5 ..29,0 ....14,5 ....6,5 ......- ...10,0

2013: Jahresdurchschnitt .39,5 ....5,5 ..26,0 ....12,5 ....7,5 ......- ....9,0

2014: Jahresdurchschnitt .40,5 ....4,0 ..26,0 ....10,0 ....8,5 ......6,0 ..5,0

2015: 9.-23.Januar .......41,5 ....4,0 ..25,0 ....10,5 ....8,5 ......6,0 ..4,5 1.-12.Februar ......41,0 ....5,0 ..25,5 .....9,5 ....9,0 ......6,0 ..4,01.-12.März .........41,5 ....5,0 ..26,0 .....9,5 ....8,0 ......6,0 ..4,028.März-10.April ...40,5 ....5,0 ..26,5 .....9,5 ....8,5 ......6,0 ..4,02. bis 18. Mai .....41,5 ....5,0 ..25,5 .....9,5 ....9,0 ......5,0 ..4,51.-14. Juni ........41,5 ....5,0 ..26,0 ....10,0 ....8,5 ......4,0 ..5,01.-13. Juli ........40,5 ....5,5 ..25,5 ....10,0 ....9,5 ......4,0 ..5,01.-14. August ......41,5 ....5,5 ..26,0 .....9,5 ....9,0 ......3,5 ..5,01.-12. September ...42,0 ....6,0 ..25,5 .....9,5 ....8,5 ......3,5 ..5,03.-16. Oktober .....38,0 ....5,5 ..26,0 .....9,5 ....9,0 ......7,0 ..5,01.-12. November ....37,5 ....5,5 ..26,0 .....9,5 ....9,5 ......7,0 ..5,028. Nov.- 10.Dez. ..38,0 ....5,0 ..26,0 .....9,5 ....8,5 ......8,0 ..5,0

2015: Jahresdurchschnitt .40,0 ....5,0 ..26,0 ....10,0 ....9,0 ......5,5 ..4,5

2016: 7.-21. Januar ......35,0 ....6,5 ..25,0 .....9,0 ....9,5 .....10,0 ..5,01.-11. Februar .....33,5 ....7,0 ..24,0 ....10,0 ...10,0 .....10,5 ..5,026.2.-10. März .....35,0 ....7,0 ..24,5 ....10,0 ....9,0 .....10,5 ..4,01. bis 14. April ...33,5 ....8,0 ..23,0 ....11,0 ....9,0 .....10,5 ..5,028. April-12. Mai ..33,5 ....8,0 ..21,0 ....11,5 ....9,0 .....12,5 ..4,527. Mai - 9. Juni ..33,5 ....8,0 ..21,0 ....12,0 ....9,0 .....11,5 ..5,01. bis 14. Juli ....35,5 ....7,0 ..22,5 ....12,0 ....9,5 ......9,5 ..4,03. bis 17. August ..34,5 ....7,5 ..23,0 ....11,5 ....9,0 .....10,0 ..4,53. bis 15. Sept. ...33,5 ....7,0 ..24,0 ....11,0 ....7,0 .....12,5 ..5,0

Befragt wurden insgesamt 1.407 Personen

QUELLE:Frankfurter Allgemeine Zeitung, Institut für Demoskopie, IfD-Umfrage 11061

Zweitstimmen-Wahlabsicht GesamtdeutschlandAllensbacher Berichterstattung für dieFrankfurter Allgemeine Zeitung

Tabelle B 1Gesamtdeutschland

Wahlberechtigte Bevölkerungmit konkreter Parteiangabe

ZweitstimmenGesamtdeutschland

-------------------------------------------------------CDU/ FDP SPD Bü.90/ DIE AfD SonstigeCSU GRÜNE LINKE% % % % % % %

Bundestagswahl27.9.2009 ...............33,8 ...14,6...23,0....10,7 ...11,9......- ....6,0

Bundestagswahl22.9.2013 ...............41,5 ....4,8...25,7 .....8,4 ....8,6......4,7 ..6,3

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S c h a u b i l d e r

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© IfD-Allensbach

Das Selbstbild der Deutschen 2005 und 2016

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: IfD-Umfragen 7068, 11061

74

73

67

55

52

52

59

30

34

36

25

42

20

14

36

23

%

- Auszug aus den Angaben –

2016

Pflichtbewusst, dizipliniert

Ordnungsliebend

Arbeitsam, fleissig

Sauber

Verantwortungsbewusst

Ehrgeizig

Nach Besitz streben, aufs Geld aus sein

Naturverbunden

Selbstbewusst

Rechthaberisch

Gemütlich

Pessismistisch, zur Schwarzmalerei neigend

Aufgeschlossen, tolerant

Humorvoll

2005

88

82

81

63

62

60

58

43

37

31

31

30

29

23

18

12

Überheblich, arrogant

Fremdenfeindlich

Frage: "Auf dieser Liste stehen verschiedene Eigenschaften. Was würden Sie sagen,welche dieser Eigenschaften sind typisch deutsch?" (Listenvorlage)

Schaubild 2

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Page 26: Was ist deutsch? · Tabelle A 1 Bundesrepublik Deutschland Bevölkerung ab 16 Jahre Zu "typisch deutsch" fällt den meisten etwas ein FRAGE: "Wenn jemand sagt, das ist typisch für

Veröffentlichung in der

Frankfurter Allgemeinen Zeitung Nr. 222

vom 22. September 2016, S.8, unter dem Titel:

"Was ist deutsch? Zumindest die relative Mehrheit

definiert "deutsch" nicht nur über den Reisepass.

Kultur und Herkunft sind mindestens ebenso

wichtig."

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