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Hessisches Kultusministerium Wege in die Selbstverantwortung Formative Begleitung des Modellprojekts Selbstverantwortung plus - 1. Zwischenevaluation 2007 MATERIALIEN BAND 2

Wege in die Selbstverantwortungselbstverantwortungplus.bildung.hessen.de/material/SVplus_Material… · 1979) entwickelt und später von anderen Autoren (z.B. Weick 1991; Dodgson

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Hessisches Kultusministerium

Wege in die Selbstverantwortung

Formative Begleitung des Modellprojekts Selbstverantwortung plus- 1. Zwischenevaluation 2007

Hessisches Kultusministerium

Luisenplatz 1065185 Wiesbaden

M A T E R I A L I E N B A N D 2

SV_PLUS_Titel_2:Layout 1 03.12.2007 12:08 Uhr Seite 1

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Impressum

Herausgeber: Koordinierungsstelle des Modellprojekts„Selbstverantwortung plus” (KOBE)

Hessisches KultusministeriumLuisenplatz 1065185 WiesbadenTelefon: 06 11 / 3 68 – 24 04Telefax: 06 11 / 3 68 – 14 04E-Mail: [email protected]: www.selbstverantwortungplus.de

Autoren: Prof. Dr. U. Clement, Dipl. Bpäd. C. Martin, Universität Kassel

Verantwortlich: Hans-Otto Vesper

Redaktion: KOBE

Gestaltung: Muhr Design und Werbung, Wiesbadenwww.muhrdw.de

Druck: Firma Lang GmbH, Wiesbaden

Stand: August 2007

Hinweis: Als Online-Fassung finden Sie diese Publikation auch aufden Internetseite des Modellprojektes Selbstverantwortung plus:www.selbstverantwortungplus.de

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landes regierung herausgegeben. Sie darf wedervon Parteien noch von Wahlbewerberinnen oder Wahlbewerbern oder Wahlhelferinnen oder Wahlhelfern während einerWahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen.Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie dasEinlegen, Auf drucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Unter sagt ist gleichfalls die Weiter -gabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druck -schrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner poli tischerGruppen verstanden werden könnte.

Impressum_Materialien_Band_2:BvAa_Teil_1_NEU_SW 03.12.2007 12:12 Uhr Seite 2

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Institut für Berufsbildung

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Zwischenbericht

Formative Begleitung

Modellprojekt Selbstverantwortung plus

- 1. Zwischenevaluation -

August 2007

Prof. Dr. U. Clement

Dipl. Bpäd. C. Martin

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Inhalt

1. DESIGN & AUFTRAG DER FORMATIVEN BEGLEITUNG 6

2. DURCHFÜHRUNG DER ERHEBUNGEN - 2006 & 2007 12

3. AGGREGIERTE ERGEBNISSE DER SCHULEN 15

3.1 Online-Befragungsergebnisse - 2007 16

3.2 Ergebnisse der Feedbackveranstaltungen 31

3.3 Ergebnisse für die Arbeit in den Handlungsfeldern 1 und 2 36

4. RESÜMEE & HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN 44

5. LITERATUR 49

6. ANLAGEN 50

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Organisationales Lernen................................................................................... 9

Abbildung 2: Teilnahme Online-Befragungen 2006 & 2007 ................................................ 16

Abbildung 3: „Selbstverantwortung Plus“ - Zufriedenheit und Informiertheit ................... 18

Abbildung 4: Erwartungen an Verbesserungen durch „Selbstverantwortung Plus“ ........... 19

Abbildung 5: Dominante Kommunikationswege.................................................................. 21

Abbildung 6: Wissen über die Existenz eines Intranets und dessen Nutzung..................... 22

Abbildung 7: Klare Kommunikation des Leitbildes & Arbeit folgt gemeinsamer Vision ...... 23

Abbildung 8: Initiieren, begleiten und beenden von Veränderungsprozessen.................... 28

Abbildung 9: Veränderungen bei den Bedeutungsangaben um 5% seit 2006.................... 30

Abbildung 10: Themen in den Feedbackveranstaltungen..................................................... 32

Abbildung 11: Projekte nach Handlungsfeldern, Stand 09.07.2007, Darstellung KOBE ...... 37

Abbildung 12: Teilnahme Individualfeedback & Feedback im Rahmen von Q2E ................. 42

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1. Design & Auftrag der formativen Begleitung

Wissenschaftliche Begleitung von „Selbstverantwortung Plus“

Seit dem 01.09.2005 erfolgt die wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts

„Selbstverantwortung Plus“ durch das Institut für Berufsbildung (IBB) der Universität Kassel.

Verantwortlich für die Durchführung ist Frau Prof. Clement. Unterstützt wird sie durch den

wissenschaftlichen Mitarbeiter, Herrn Martin.

Theoretische Grundlagen

Ausgangspunkt und theoretisches Fundament des Untersuchungsdesigns der wissenschaft-

lichen Begleitung ist das Konzept der Schule als lernender Organisation. Das Konzept des

organisationalen Lernens wurde Ende der 70er Jahre von March/ Olson (March und Olson

1979) entwickelt und später von anderen Autoren (z.B. Weick 1991; Dodgson 1993) aus-

differenziert. Die theoretischen Bezüge der Begleitforschung liegen darüber hinaus in akteur-

theoretischen Ansätzen der Soziologie. Insbesondere orientieren wir uns an Arbeiten von Uwe

Schimank (2002), der sich mit dem Handeln von Akteuren innerhalb von Organisationen be-

schäftigt.

Das Konzept unterstellt, dass Organisationen über ein eigenes, überindividuelles Wissen ver-

fügen, das ihr Handeln in wesentlichen Teilen mit bestimmt. Organisationales Lernen ist dann

der Prozess, in dem Organisationen Wissen erwerben, verarbeiten und für künftige Problem-

lösungen neu organisieren (vgl. Schreyögg 1999, S. 534).

Aus dieser Perspektive wird das Gelingen des Modellprojekts „Selbstverantwortung Plus“ maß-

geblich davon abhängen, wie sich das vorhandene Organisationswissen an den Schulen

sukzessive in Richtung von mehr Schulautonomie verändert. Zu diesem Organisationswissen

zählt u. a. das Wissen darüber, wie man Unterricht und Schule organisiert, was die Aufgaben

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und Rollen der Lehrkräfte und der Schulleitung beinhalten, wie Lehrkräfte miteinander arbeiten

und wie die Qualität des Unterrichts festgestellt und verbessert werden kann.

Design der Wissenschaftlichen Begleitung

Die Wissenschaftliche Begleitung für das Modellprojekt „Selbstverantwortung Plus“ unterstützt

die Projektarbeit auf doppelte Weise:

1. durch die formative, d.h. gestaltende Begleitung des Implementierungsprozesses

erweiterter Selbstverantwortung an den Projektschulen

2. durch Beratungsleistungen für die Teilprojektleitungsteams „Qualitätsentwicklung“ und

„Qualitätssicherung“, die Projektschulen und die Projektleitung

Die weiteren Ausführungen beziehen sich auf die formative Begleitung, die den Schwerpunkt

der Arbeit der wissenschaftlichen Begleitung ausmacht.

Das Modellprojekt „Selbstverantwortung Plus“ steht in einer Reihe von Reformversuchen, mit

denen seit Jahren kontinuierlich versucht wird, die Qualität von Unterricht und Schule zu

verbessern. Auch an den beteiligten Schulen gab es Innovationen und Schulentwicklungs-

maßnahmen schon bevor „Selbstverantwortung Plus“ initiiert wurde. Wie an jeder anderen

Schule auch, engagieren sich Lehrkräfte an den Projektschulen und setzen dabei Innovations-

und Lernprozesse in Gang. Mit unserer Befragung haben wir versucht herauszuarbeiten, wie

Innovations- und Lernprozesse an den Schulen verlaufen und welche Vorteile sie aus dieser

Beteiligung ziehen.

Fundament des Untersuchungsdesign ist das Konzept der Lernenden Organisation. Das

Konzept unterstellt, dass Organisationen über ein eigenes, überindividuelles Wissen verfügen.

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Aus der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Schulentwicklung wissen wir, dass der Erfolg

einzelner Schulen zu wesentlichen Teilen auf der Fähigkeit und Bereitschaft des Kollegiums

beruht, zu einer lernenden Organisation zu werden. Die Aufgabe der WB besteht darin, den

Projektschulen Wissen über die Prozessqualität ihres Reformprozesses zur Verfügung zu

stellen. Durch die Rückmeldung zu kritischen Momenten noch während der laufenden

Projektarbeit soll das Ziel, die Schulen sind lernende Organisationen, unterstützt werden.

Wir gehen davon aus, dass eine erfolgreiche Umsetzung von „Selbstverantwortung Plus“

dadurch unterstützt werden kann, dass die Einzelschulen im Verlauf des Modellprojekts schul-

spezifische Prozesse der Reflexion und des Erfahrungslernens durchlaufen. Da diese Lern-

prozesse in jeder Schule einen anderen Verlauf nehmen und durch einheitlich entwickelte

Problemlösungen auch nicht vorweg genommen werden können, wird die Aufgabe des

Koordinationsteams sowie der wissenschaftlichen Begleitung in der Begleitung dieser

organisationalen Lernprozesse liegen.

Aus der organisationstheoretischen Literatur sind unterschiedliche Lernverläufe bekannt. Als

besonders erfolgreich gilt allgemein das „Prozesslernen“, bei dem der lernenden Organisation

Wissen über vergangene Lernprozesse und deren Ergebnisse noch im Verlauf des Innovations-

prozesses zur Verfügung gestellt wird. „Prozesslernen“ besteht aus kollektiven Lernprozessen,

in denen Organisationen Wissen erwerben, verarbeiten und für künftige Problemlösungen

nutzbar machen.

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Abbildung 1: Organisationales Lernen

Prozesslernen soll verhindern, dass Projekte lediglich als Abfolge einzelner Episoden ohne

Zusammenhang im Alltagshandeln begriffen werden. Durch Interviewreihen an den Schulen

wird die Wissenschaftliche Begleitung Daten erheben, analysieren und evaluieren. Die

Ergebnisse werden an die Schulen rückgemeldet, um dort die Reflexion über Zwischenschritte

zu fördern, wodurch systemische Wirkungen der Reformimplementation erkennbar und

Problembereiche frühzeitig identifiziert werden können.

Die Schulforschung hat sich intensiv mit Lehrerhandeln im Kontext von Schulreformen be-

schäftigt. Praxisberichte geben Hinweise darauf, dass Organisationsentwicklungsprozesse in der

Schule häufig versanden, wenn auf der mikropolitischen Ebene Widerstände und Konflikte auf-

treten und es nicht gelingt, abwehrende Deutungen aufzubrechen.

Der Erfolg bildungspolitischer Innovationen – so lässt sich schließen - hängt zu einem nicht

unerheblichen Teil davon ab, die Orientierungen und Deutungen der Lehrerschaft im Umgang

Organisationales Lernen

Ziele (Governing Values)

Handlung (Action)

Ergebnisse (Mismatch of Errors)

Anpassungslernen / single loop learning

Quelle: Probst und Büchel 1994, S.35 in Anlehnung an C. Argyris (1990) : Overcoming Organizational Defenses

Reflexives Lernen / double-loop learning

Korrekturen = Prozesslernen / Deutero-Learning

Reflexion, Analyse & Herstellung eines Sinnbezuges

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mit Reformmaßnahmen zu erkennen und konstruktiv mit Einwänden und Widerständen

umzugehen.

In vorangegangenen Untersuchungen in Baden-Württemberg (STEBS) haben wir so genannte

kritische Momente des Implementierungsprozesses identifiziert, deren erfolgreiche Bearbeitung

offenbar für das Gelingen des Schulentwicklungsprozesses von hoher Bedeutung sein kann.

Zu diesen kritischen Momenten gehören unserem Erkenntnisstand nach z. B.

Zufriedenheit: Sind die Lehrkräfte mit dem Verlauf des Projektes zufrieden? Warum bzw.

warum nicht?

Problemorientierung: Setzen die „Selbstverantwortung Plus“ Projekte der Schule an den

zentralen Problemen der Schule an, oder greifen sie ins Leere? Wird durch die Projektarbeit

Begonnenes sinnvoll fortgesetzt, so dass man von einer natürlichen Weiterentwicklung

sprechen kann? (Anschlussfähigkeit)

Rollenauffassung: Wie verändert sich durch Projektarbeit die eigene Auffassung von Lehrer-

und Schulleitungsarbeit? Welche Aufgaben werden als Kern-, welche als Randgeschäft

empfunden? Wie wird Teamarbeit erlebt und entwickelt?

Selbstwirksamkeitserfahrung: Als wie wirkungsvoll erleben Lehrkräfte die Projektarbeit in

Bezug auf reale Veränderbarkeit ihres Arbeitsalltags? Welche Veränderungen nehmen sie wahr

und wie setzen sie diese Veränderungen zu ihrem eigenen Handeln in Beziehung?

Belastung: Wie wird die Belastung, die mit dem Projekt verbunden ist, unter den Kolleginnen

und Kollegen verteilt? Wie wird sie subjektiv erfahren?

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Gratifikationen: In welchem Ausmaß ist Projektarbeit mit materiellen (Deputatstunden) und

immateriellen (Anerkennung, Kompetenzentwicklung) Gratifikationen verbunden? Wie erleben

die Betroffenen selbst, aber auch die Außenstehenden diese Gratifikationen?

Ressourcenverteilung: Wer verteilt die mit dem Projekt zusammenhängenden Ressourcen

(z.B. Deputatstunden) und vor welchem legitimatorischen Hintergrund?

Teamarbeit: Welche Möglichkeiten bestehen zur Zusammenarbeit mit anderen Lehrkräften?

Gibt es Angst bzw. Vorbehalte vor der Kontrolle der individuellen Arbeit durch Teams?

Entscheidungskompetenz: Welche Entscheidungen können Projektgruppen oder SET durch-

setzen, welchen Einfluss haben sie im Kollegium?

Verbindlichkeit: Wie verbindlich ist die Teilnahme an Projektarbeit im Kollegium und wie wird

die Arbeit verteilt. Was ist zu beachten, wenn freiwilliges Engagement zu verbindlichen

Ergebnissen führen soll?

Diese kritischen Momente stellen unserer Ansicht nach ein Spektrum alltagsnaher Erfahrungen

und Problembereiche dar, die Reformarbeit auf der Implementationsebene beeinflussen.

Aufgabe der formativen Begleitung

Rückmeldungen über die Bearbeitung der o.g. kritischen Momente und eine gemeinsame

Reflexion darüber kann Prozesse des Prozesslernens in Gang setzen und den Reformprozess

auf diese Weise unterstützen. Die Aufgabe der formativen Begleitung durch die wissenschaft-

liche Begleitung besteht daher darin, den Projektschulen Wissen über die Prozessqualität ihres

Reformprozesses zur Verfügung zu stellen. Durch Rückmeldung zu kritischen Momenten noch

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während der laufenden Projektarbeit soll das Ziel, die Schulen sind lernende Organisationen,

unterstützt werden.

Die wissenschaftliche Begleitung kann eine inhaltliche Unterstützung der einzelnen Projekte in

den verschiedenen Handlungsfeldern an den 17 Projektschulen nicht leisten. Gleichwohl unter-

stützen wir die Zielerreichung in den Handlungsfeldern Qualitätsentwicklung und Qualitäts-

sicherung durch unsere Mitarbeit und Beratungsleistung auf der Projektebene. Durch unsere

formative Begleitung möchten wir folgendes erreichen:

• Unterstützung der Prozesse, um die gesetzten Projektziele erreichen zu können.

• Bereitstellung von Informationen über die Sichtweisen anderer Organisationsmit-

glieder, um eigene Sichtweisen und Vermutungen bestätigen, widerlegen oder

relativieren zu können.

• Überprüfung empirisch belegbarer kritischer Momente der Prozessqualität.

• Relevanz kritischer Momente für die einzelne Schule zur Diskussion stellen.

• Impulse für die weitere Vorgehensweise hinsichtlich der Gelingensbedingungen

geben.

• Prozesslernen an den Schulen durch Reflexion und Rückmeldung unterstützen.

• Prioritäten der Kollegien hinsichtlich der Bearbeitung von Problemen identifizieren.

2. Durchführung der Erhebungen - 2006 & 2007

Durch Interviewreihen an den Schulen hat die Wissenschaftliche Begleitung Daten erhoben,

analysiert, evaluiert und an die Schulen rückgemeldet, um dort die Reflexion über Zwischen-

schritte während der Prozesse zu fördern, wodurch systemische Wirkungen der

Reformimplementation erkennbar und Problembereiche frühzeitig identifiziert werden können.

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Die Fragen der Online-Befragungen und der Interviews bezogen sich zum einen auf

„Selbstverantwortung Plus“ und kritische Momente (Lernhemmnisse/Lernanreize) der Qualität

der Reformprozesse an den Schulen. Zum anderen dienten sie der Feststellung des Status quo

an den Schulen in 2006 hinsichtlich ausgeübter Tätigkeiten, bisherigem Projektmanagement

und Einstellungen zu Reformprozessen. Diese Fragen werden in den Jahren 2007 und 2008

erneut gestellt, um durch einen Vergleich der erhaltenen Angaben Strategien im Umgang mit

den Reformerfordernissen sichtbar machen zu können.

Unser Forschungsinteresse gilt, neben mit der Aufgabenstellung der wissenschaftlichen

Begleitung verbundenen Fragestellungen, auch den schulischen Gelingensbedingungen für den

erfolgreichen Wandel von Schulen zu lernenden Organisationen im Kontext erhöhter

Schulautonomie. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Ausgestaltung des Managements

der Schulen1. Dabei interessieren uns nicht nur die formal mit Managementaufgaben betrauten

Personen und deren Handeln, sondern alle Akteure, die Managementtätigkeiten ausführen.

Sämtliche erhobenen Daten wurden von uns anonymisiert, sodass im Auswertungsprozess ein

Rückbezug auf die Interviewpartner und die Teilnehmenden an der Online-Befragung durch

Dritte nicht möglich ist: Die persönlichen Daten der Interviewpartner wurden codiert. Genannte

Namen von Personen, Betrieben, Orten sowie geografische Angaben, wurden mit den Platz-

haltern ‚Name’ bzw. ‚Ort’ transkribiert.

Online-Befragungen - 2006 & 2007

Die erste Online-Befragung fand in der Zeit vom 06. März bis zum 09. April 2006 statt. 370

Lehrkräfte von allen 17 Projektschulen haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich zu

dem Modellprojekt „Selbstverantwortung Plus’’ und dem bisherigen Verlauf der Projektarbeit an

ihren Schulen zu äußern.

1 Dabei verstehen wir Management in der Bedeutungsvariante ‚Management im institutionalen Sinn nach Mintzberg (Staehle 1991). Die Vorgehensweise im Forschungsprozess folgt dessen empirisch-handlungsorientierten Managementforschungsansatz, der Managementhandeln zum Untersuchungsgegenstand hat.

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Die zweite Online-Befragung fand in der Zeit vom 21. Mai bis zum 08. Juli 2007 statt. Diese

Erhebung stellt die offizielle 1. Zwischenevaluation (vgl. Projektkonzeption) im Sinne einer

Prozessevaluation dar. Die Fragen zur Prozessqualität der ersten Befragung wurden um Fragen

zu Teamarbeit, Selbst organisierten Lernen, Qualitätssicherung und Personalentwicklung

ergänzt. An der Befragung haben 480 Lehrkräfte aller 17 Projektschulen teilgenommen.

Interviews - 2006

Wir haben an den Schulen 91 Interviews im Zeitraum vom 03. März bis zum 05. April 2006

durchgeführt. Interviewpartner waren immer ein Mitglied der Schulleitung, zwei Lehrkräfte, die

sich im Rahmen von „Selbstverantwortung Plus“ engagierten und mindestens zwei Lehrkräfte,

die dies nicht taten. In allen Interviews wurde derselbe Fragebogen angewendet. Die

Interviews dienen dem Verständnis und der Vertiefung der Ergebnisse aus der ersten Online-

Befragung. Lehrkräfte, die an dieser Online-Befragung teilnahmen und nicht bei

„Selbstverantwortung Plus“ mitarbeiteten, wurde nach dem Absenden des Fragebogens ein

Interview angeboten. Dadurch ergibt sich eine höhere Zahl von interviewten Lehrkräften, die

nicht bei „Selbstverantwortung Plus“ mitwirken.

Rückmeldungen & Feedbackveranstaltungen 2006 & 2007

Am 31. Mai und am 1. Juni 2006 haben wir allen Schulen die erhobenen Daten und eine erste

schriftliche Rückmeldung zu den Ergebnissen der Befragungen per Email zugesandt.

Im Rahmen der von uns angebotenen Feedbackveranstaltungen, zu denen die Schulleitungen

eingeladen hatten, haben wir an 11 Schulen in Gesamtkonferenzen, an Pädagogischen Tagen

und in Versammlungen die Ergebnisse der jeweiligen Schule und unser vorläufiges Resümee

aus den Erhebungen des Jahres 2006 vorgestellt. An einer Schule mit sehr geringer Beteiligung

an der Online-Befragung wurden die Gesamtergebnisse der Onlinebefragung vorgestellt.

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Anschließend wurde jeweils ein Rating durchgeführt, um jene Problembereiche anzugehen, die

nach Ansicht der Anwesenden die höchste Relevanz für die Verbesserung der Prozessqualität

an der Schule haben. Zu den gewählten Bereichen wurden im Rahmen eines Brainstormings

Probleme und mögliche Problemlösungsmaßnahmen gesammelt. Die Ergebnisse der Ratings

haben wir verschriftlicht und sind den Schulen jeweils innerhalb von fünf Arbeitstagen per

Email zugesandt worden.

Die aggregierten Ergebnisse aus den Interviews und der Online-Befragung des Jahres 2006

wurden der Projektleitung und der Projektgruppe schriftlich (inkl. der Daten) und im Rahmen

von Projektgruppensitzungen durch Präsentationen rückgemeldet.

3. Aggregierte Ergebnisse der Schulen

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Onlinebefragung 2007 und der Feedback-

veranstaltungen vorgestellt. Meistens sind die Werte aus dem Jahr 2006 in Klammern zum

Vergleich eingefügt. Ist dies nicht der Fall, so gibt es keine erwähnenswerten Unterschiede in

den Ergebnissen der beiden Online-Befragungen. Signifikante Abweichungen (mehr als 5%)

sind immer angegeben und thematisiert.

Die wissenschaftliche Begleitung nimmt in den Handlungsfeldern Qualitätsentwicklung (HF1)

und Qualitätssicherung (HF2) Beratungs- und Unterstützungsfunktionen wahr. Die für die

Arbeit in diesen beiden Handlungsfeldern bedeutsamen Ergebnisse, werden daher in einem

eigenen Unterkapitel (3.3) dargestellt.

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3.1 Online-Befragungsergebnisse - 2007

An der Online-Befragung nahmen 480 Lehrkräfte teil. Das entsprach zum Befragungszeitpunkt

mehr als 34% aller Lehrkräfte der Projektschulen, die mindestens eine halbe Stelle innehatten.

In 2006 nahmen 370 Lehrkräfte an der Online-Befragung (ca. 26%) teil. 29,4% (26,1%) der

Befragten sind Frauen.

Die folgende Tabelle zeigt im Vergleich die Verteilung der Befragten auf die 17 Schulen für die

Jahre 2006 (hellblau) und 2006 (rot). Der gelbe, rechte Balken gibt den prozentualen Anteil der

Befragten von allen Lehrkräften der Schulen an, die zum Befragungszeitpunkt 2007 mindestens

eine halbe Stelle innehatten.

Schulen

010203040506070

A B C D E F G H I J K L M N O P Q

2006 TN2007 TN2007 TN in %

Abbildung 2: Teilnahme Online-Befragungen 2006 & 2007 Bei den Angaben zu den teilnehmenden Lehrkräften an der Befragung in 2006 ist zu

berücksichtigen, dass 46 Lehrkräfte, d. h. 12,3% der Befragten, damals ihre Schule nicht

angegeben hatten. Die Beteiligung an den Schulen ist somit etwas höher ausgefallen als im

Diagramm dargestellt. 2007 konnte der Fragebogen nur nach Angabe der Schule abgesandt

werden, so dass alle Befragten einer Schule zugeordnet sind. Es wird deutlich, dass die

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Beteiligung an 14 Schulen, an der Hälfte davon stark, gestiegen ist. An zwei Schulen (E, D) mit

relativ hoher prozentualer Beteiligung ist die Teilnahme leicht gefallen und an einer Schule (L)

auf niedrigem Niveau konstant geblieben ist.

Von den Befragten geben 61,3% an, bei „Selbstverantwortung Plus“ mit zu arbeiten. 16,4%

der Befragten sind Mitglieder der Schulleitung, die mehrheitlich (88,2% / 82,5%) bei

„Selbstverantwortung Plus“ mitarbeiten. Von den Befragten ohne Schulleitungsfunktion

engagieren sich 55,3% in „Selbstverantwortung Plus“ und 44,7% tun dies zum

Befragungszeitpunkt nicht.

Zufriedenheit mit „Selbstverantwortung Plus“

Die Zufriedenheit mit „Selbstverantwortung Plus“ ist gestiegen. Der Verlauf der Projektarbeit im

2. Jahr des Projektverlaufes wird weiterhin geteilt eingeschätzt. Eine kleine Mehrheit von

55,6% (50%) gibt nun an, mit dem bisherigen Projektverlauf zufrieden oder eher zufrieden zu

sein. Dabei variiert das Ausmaß der Zufriedenheit zwischen den verschiedenen Gruppen der

Befragten. So geben 44,5% (35,6%) der nicht in „Selbstverantwortung Plus“ mitarbeitenden

Lehrkräfte, 62,9% (55,4%) der Projektlehrkräfte und 68,4% (69,4%) der befragten

Schulleitungsmitglieder an, dass sie mit dem bisherigen Verlauf der Projektarbeit zufrieden

sind. Der Anstieg der Zufriedenheit geht zurück auf eine erhöhte Zufriedenheit bei beteiligten

und nichtbeteiligten Lehrkräften.

Nach zwei Jahren Projektlaufzeit zeigen sich die Befragten insgesamt über

„Selbstverantwortung Plus“ in ihrer Mehrheit (76,2%; 72,9%) informiert. Es besteht eine

Korrelation (i=0,5) zwischen der Zufriedenheit mit dem Prozessverlauf und der Informiertheit

über „Selbstverantwortung Plus“.

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Mit dem 2. Jahr des Projektverlaufs bin ich im

Großen und Ganzen zufrieden:

Ich fühle mich über relevante Aspekte von

„Selbstverantwortung Plus“ ausreichend

informiert:

Abbildung 3: „Selbstverantwortung Plus“ - Zufriedenheit und Informiertheit Gründe für diese Grundeinstellung zum Projekt sind offenbar darin zu finden, dass die

befragten Lehrkräfte viele positive Aspekte mit „Selbstverantwortung Plus“ verbinden.

Auf die Frage, was „Selbstverantwortung Plus“ in einem Wort ausgedrückt für die Befragten

bedeutet, erhielten wir – ähnlich wie im letzten Jahr – vor allem Antworten, die die

Zukunftsorientierung, die Erhöhung von Eigenverantwortlichkeit, Gestaltungsfreiheit und die

Möglichkeit der Partizipation von „Selbstverantwortung Plus“ herausstellen. Häufig wird

„Selbstverantwortung Plus“ mit der Chance zur Weiterentwicklung und Verbesserung

schulischer Arbeit gleichgesetzt. Zugleich werden aber weiterhin die Aspekte Verunsicherung

durch unklare Zielsetzungen, Zeitmangel für den laufenden Unterricht, Zeitaufwand für die

Dokumentation und insbesondere Mehrarbeit kritisch mit dem Modellprojekt in Zusammenhang

gebracht. Eine geringere Rolle als im letzten Jahr spielten bei den Antworten übergeordnete

politische Debatten über das Projekt und Verwaltungsangelegenheiten.

Hinsichtlich der Wirkung von „Selbstverantwortung Plus“ wurde insbesondere eine

Beschleunigung von Schulentwicklungsarbeit durch „Selbstverantwortung Plus“ angegeben.

Kritiker meinen, dass es im Kerngeschäft Unterricht noch zu keinen spürbaren Veränderungen

gekommen sei. Die Qualitätsverbesserung durch „Selbstverantwortung Plus“ wird in den

trifft zu

trifft eher zu

trifft eher nichtzutrifft nicht zu

trifft zu

trifft eher zu

trifft eher nichtzutrifft nicht zu

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offenen Antworten auf verschiedene Bereiche bezogen, nach denen wir auch explizit gefragt

haben:

Am ehesten glauben Lehrkräfte der Schulen, dass „Selbstverantwortung Plus“ dazu beitragen

kann, Prozesse 72,4% und Strukturen 68,1% zu verbessern.

0

10

20

30

40

50

trifft zu trifft eher zu trifft eher nichtzu

trifft nicht zu

ProzesseStrukturenUnterricht

Abbildung 4: Erwartungen an Verbesserungen durch „Selbstverantwortung Plus“ Die Chance, dass „Selbstverantwortung Plus“ zur Verbesserung des Unterrichts beitragen kann,

wird weiterhin geteilt eingeschätzt 46,5% (52,7 %). Es gibt nun bei dieser größeren Gruppe

der Befragten eine kleine Mehrheit, die dies nicht erwartet. Bei den Befragten, die bereits im

Vorjahr diese Frage beantwortet haben, gibt es weiterhin eine kleine Mehrheit von 53,5%, die

Veränderungen im Unterricht durch „Selbstverantwortung Plus“ erwartet. Wir denken, dass die

Befragten in ihrer großen Mehrheit die Notwendigkeit der Verbesserung von Prozessen,

Strukturen und Unterricht sehen: 89,1, 90,9 respektive 94,2% der Befragten geben an, das

ihnen das wichtig bzw. eher wichtig ist.

Eine Mehrheit von 67,6% (70 %) der Befragten gibt daher wohl auch an, dass die Arbeit in den

Projekten von „Selbstverantwortung Plus“ an zentralen Problemen ihrer Schulen ansetzt.

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Unter dem Vorbehalt, dass sich die Situation an den einzelnen Schulen unterschiedlich darstellt,

ist die Prognose insgesamt für die Möglichkeit, dass „Selbstverantwortung Plus“ die

Bedingungen an den Schulen verbessern kann, günstig.

Bei den Bemerkungen, die Lehrkräfte unserem Fragebogen hinzugefügt haben, wurden im

Wesentlichen die bereits vorne aufgeführten positiven und kritischen Aspekte (S. 16) präzisiert.

Darüber hinaus fielen uns insbesondere Anmerkungen zum Thema Fortbildungsfinanzierung

auf. Die Finanzierung von Lehrerfortbildung durch die Schulen scheint nicht immer ausreichend

möglich. Die Finanzierung von Fortbildung durch eigene Mittel wird als Lösung strikt abgelehnt.

Eine Situation, die verwundert, wenn man davon ausgeht, dass den Projektschulen disponible

Mittel auch zur Finanzierung von Lehrerfortbildung zur Verfügung stehen sollten.

Ein weiterer Aspekt der angesprochen wird, ist das Tempo der Reformen in Hessen und die

steigende Anzahl von Projekten an den Schulen. Hier wird neben der o.g. Mehrarbeit und

Vernachlässigung von Unterricht vor allem die Tatsache nicht zum Abschluss gebrachter

Projekte angeführt. Dies hat motivationshemmende Wirkung auf die Lehrkräfte und bindet und

verbraucht deren Ressourcen. Es liegt eine Gefahr darin, Kollegien mit verschiedenartigen

Reformmaßnahmen (z. B. „Selbstverantwortung Plus“ UND ZLL) zu beschäftigen, denn als eine

der Erfolgsbedingungen für die Entwicklung zu einer selbstverantwortlichen Schule gilt in der

Schulenentwicklungsforschung, dass sie als einziges Projekt und nicht als eines unter

verschiedenen Reformprojekten betrieben wird. (Hill, Bonan 1991 bei Böttcher 2002, S. 117)

In unserem Fragebogen haben wir außerdem Daten zu Kommunikation und den o. g. kritischen

Momenten (vgl. S. 8) erhoben und sind auf folgende Merkmale gestoßen, die an den Schulen

organisationale Lernprozesse unserer Erkenntnis nach unterstützen bzw. erschweren:

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Kommunikation

Der überwiegende Teil der Lehrkräfte, die an unserer Befragung teilgenommen haben 76,2%

(72,9%), fühlt sich über relevante Aspekte von „Selbstverantwortung Plus“ informiert; 23,8%

(27,1%) geben an, nicht oder nicht ausreichend informiert zu sein. Das sind trotz höherer

Beteiligung an der Befragung noch mal 3,3% mehr als bei der Befragung im Vorjahr.

Der Großteil der Befragten (42,3%) gibt an, mit einem Zettel im Fach über die Befragung

informiert worden zu sein. 23,8% geben an, durch eine Email, weitere 14,2% durch die Plakate

der wissenschaftlichen Begleitung, 11,7% durch Konferenz bzw. Teambesprechung, 5,4%

durch persönliche Gespräche und 2,5% auf anderem Weg von der Befragung erfahren zu

haben. Die Vielzahl der Kommunikationswege macht deutlich, dass es in den Schulen

insgesamt keinen dominanten, regulären Kommunikationsweg zu geben scheint. Aus der

Betrachtung der Daten der Einzelschulen ergibt sich, dass der Zettel im Fach bei acht Schulen

den dominanten Kommunikationsweg darstellt (mehr als 60%, vgl. Grafik). An vier Schulen

wird vor allem per Email informiert. An den anderen fünf Schulen scheint es keinen dominanten

Kommunikationsweg zu geben.

Abbildung 5: Dominante Kommunikationswege

0102030405060708090

100

A B C D E F G H I J K L M N O P Q

Schulen

Anga

be in

%

Zettel im FachEmail

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Man kann sich vorstellen, dass dies die Kommunikation aufgrund von unterschiedlichen

Kommunikationsverhalten und –erwartungen erschwert. Vor allem die Verantwortung für den

Erhalt von Informationen ist bei fehlenden Regeln unklar. Wer hat die Verantwortung für den

Erhalt einer Information? Hat der Informant eine Bringschuld oder der Informationsadressat

eine Holschuld?

An 16 der 17 Projektschulen gibt es nach Aussagen der Befragten ein Intranet. 31,3% der

Befragten dieser Schulen geben an, dass sie das Intranet regelmäßig nutzen. 21,7% benutzen

es manchmal. 26,5% selten und jeder fünfte (20,4%) nie.

0

20

40

60

80

100

Ang

abe

in %

A B C D E F G H I J K L M N O P Q

Schule

IntranetNutzung

Abbildung 6: Wissen über die Existenz eines Intranets und dessen Nutzung Dass eine klare und deutliche Kommunikation des Leitbilds und der Strategie an ihrer Schule

stattfindet, geben (53,4%) der Befragten an. Wertet man die Angaben nach Schulen aus, so

variieren die Angaben zwischen 26,3 und 92,3%. Dieser Aspekt ist einer großen Mehrheit von

88,5% der Befragten wichtig oder eher wichtig. 43,6% der Befragten sagen, dass die Arbeit an

ihrer Schule einer gemeinsamen Vision folgt. Auch hier variieren die Angaben für die einzelnen

Schulen (10,3 – 81,5%).

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0102030405060708090

100

Ang

aben

in %

A B C D E F G H I J K L M N O P Q

Schule

LeitbildVision

Abbildung 7: Klare Kommunikation des Leitbildes & Arbeit folgt gemeinsamer Vision Die Projektarbeit fördert die Zusammenarbeit an ihrer Schule, geben 67,3% (64,7%) der

Befragten an. Dass ihnen die Förderung der kollegialen Zusammenarbeit durch die

Projektarbeit bedeutsam erscheint, sagten 2006 95,9% der Befragten. Diese vermehrte

Zusammenarbeit hat evtl. auch Einfluss auf das Verhältnis zwischen den Beteiligten. Dies

deuteten Lehrkräfte im Rahmen von Feedbackveranstaltungen jedenfalls an. Auch gehen

Veränderungen in Organisationen mit Veränderungen in bestehenden Arbeitsstrukturen einher,

die bisherige Kompetenzbereiche, Privilegien, Gewohnheiten und Rollenerwartungen nicht

unberührt lassen.

Wir haben daher auch nach der Veränderung der Verhältnisse zwischen den Akteuren gefragt:

Von den 480 Befragten geben 126 an, dass sich ihr Verhältnis aufgrund von

„Selbstverantwortung Plus“ zu anderen Akteuren an der Schule geändert hat. Das sind 25%

aller Befragten. Die folgenden Werte liegen z.T. über 126, da Mehrfachnennungen möglich

waren. Für 159 Personen hat sich das Verhältnis zur Schulleitung geändert. 108 Lehrerinnen

und Lehrer geben dies für ihr Verhältnis zur stellvertretenden Schulleitung an, 115 für jenes zur

Abteilungsleitung und 183 Befragte sagen, dass sich ihr Verhältnis zu Kollegen verändert habe.

Insgesamt haben 25% der Befragten angegeben, dass sich ihr Verhältnis zu einem oder

mehreren Akteuren aufgrund von „Selbstverantwortung Plus“ verändert habe.

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Problemorientierung

Eine Mehrheit von 67,6% (70%) der Befragten gibt in der Online-Befragung an, dass die Arbeit

in den Projekten von „Selbstverantwortung Plus’’ an zentralen Problemen der Schulen ansetzt.

Allerdings bestehen in Bezug auf diese Einschätzungen erhebliche Unterschiede zwischen den

Befragtengruppen. So meinen nur 46,7% der Lehrkräfte, die nicht in „Selbstverantwortung

Plus’’ engagiert sind, dass die Projekte an ihrer Schule an den zentralen Problemen ansetzen,

während 79,8% der befragten Projektlehrkräfte und 94,8% der befragten

Schulleitungsmitglieder dieser Ansicht sind. Auch viele Interviewpartner sahen in 2006 die

Problemorientierung der Projekte an den Schulen gegeben und sehen in „Selbstverantwortung

Plus“ die Fortsetzung bisheriger Aktivitäten an der Schule. In den Feedbackveranstaltungen

wurde das kritische Moment Problemorientierung nur einmal als Thema bearbeitet (vgl.

Abbildung S. 30).

Rollenauffassung

Aus der Analyse der Interviews und den Ergebnissen der Feedbackveranstaltungen haben wir

erfahren, dass unterschiedliche Vorstellungen darüber existieren, welches die Aufgaben einer

Lehrkraft an einer Schule sein sollten. Auch konnten wir Hinweise auf eine bestehende

Unsicherheit bzgl. der Auswirkungen von „Selbstverantwortung Plus“ auf die

Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte an der Schule und Anzeichen von Zweifel hinsichtlich des

eingeschlagenen Weges bei Befragten und Interviewpartnern feststellen. Diese können als

Indizien für einen erlebten Wandel der Schularbeit von Lehrkräften und einem damit

verbundenen Wandel des Selbstverständnisses einer Lehrkraft gesehen werden. Dass sie für

ihre Schüler in erster Linie Wissensvermittler seien, bejahen 54,7% (51,8%) der Befragten.

77% (78,3%) der Befragten geben aber auch an, für ihre Schüler Berater in sozialen Fragen zu

sein und 68,3% (66,3%) sagen, dass sie im Unterricht zunehmend die Rolle des Beraters und

Beobachters einnehmen. Ein Rollenverständnis, das die Rollen des Beraters und Beobachters

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neben der des Wissensvermittlers beinhaltet, korrespondiert mit der neuen Rolle von

Lehrkräften in selbst gesteuerten Lernprozessen. (Konrad, Traub 1999, S. 45) Dabei ist es

symptomatisch, dass die organisatorische Vorbereitung des Unterrichts einen zunehmend

wichtiger werdenden Teil der Arbeit einer Lehrkraft darstellt. Dies geben auch 75,4% (78,5%)

der Befragten an.

Teamarbeit

Nur 8,7% der befragten Lehrkräfte geben an, dass die schulische Stundenplanung Zeitfenster

für Teamarbeit berücksichtigt, so dass Teamarbeiten außerhalb des Unterrichts gut

koordinierbar sind. Weitere 24,5% sagen, dass dies an ihrer Schule mit Einschränkungen

zutrifft. Will man Teamarbeit zwischen Lehrkräften fördern, so ist es notwendig, dass die

schulische Stundenplanung Zeiten für Teamarbeit berücksichtigt. Das erleichtert die

Koordination und Kontinuität von Teamarbeit und fördert damit letztendlich deren Effizienz und

Effektivität; hat also direkten Einfluss auf deren Erfolg.

Dass die bisherigen Erfahrungen mit kollegialer Teamarbeit überwiegend positiv sind, sagen

80,3% der Befragten. 75,7% sind der Meinung, dass ihre Schularbeit mittelfristig nur im Team

zu leisten ist. Aufgrund dieser Angaben lässt sich mittelfristig ein erhöhter Bedarf an zeitlichen

Ressourcen für Teamarbeit und deren Planung vermuten.

Belastung

Die befragten Lehrkräfte geben mehrheitlich 91,9% an, dass die Mitarbeit bei

„Selbstverantwortung Plus“ den beteiligten Lehrkräften derzeit keine Entlastung vom

Alltagsgeschäft der Schule bringe. Vielmehr bedeute die Mitarbeit am Modellversuch einen

durchschnittlichen Mehraufwand von 2,6 (2006 = 3,1) Stunden pro Woche für die beteiligten

Lehrkräfte (maximal 22, minimal 0). Für die Vertretung von bei „Selbstverantwortung Plus“

engagierten Kolleginnen und Kollegen wird ein durchschnittlicher Mehraufwand von 1 Stunde

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pro Woche angegeben. Die Belastung der Projektlehrkräfte ist im arithmetischen Mittel

gegenüber 2006 um eine halbe Stunde gesunken. Der Wert für die Vertretung für Unterricht

und andere Aufgaben entspricht jenem von 2006. Die Belastung ist an den Schulen

unterschiedlich breit in den Kollegien verteilt.

Gratifikationen: Anerkennung, Deputatstunden, Kompetenzentwicklung

Dass es nach ihrer Wahrnehmung für die Mitarbeit Deputatstunden gebe, geben 40,2%

(32,1%) der Befragten an. Die Frage nach Deputatstunden wird von 56,3% (45,5%) der

Befragten als bedeutend angesehen. Damit hat die Bedeutung von Deputatstunden für

Schulentwicklungsarbeit für die Lehrkräfte zugenommen.

Das Engagement für „Selbstverantwortung Plus“ wird nicht immer vom Kollegium und der

Schulleitung mit Anerkennung belohnt. 42,9% (44,5%) der Befragten geben an, Mitarbeit im

Modellprojekt werde mit bzw. teilweise mit Anerkennung honoriert – Anerkennung kann jedoch

als wesentliches Motiv für Engagement gesehen werden. Das Ergebnis variiert zwischen den

Befragten. So geben 39,6% (33,5%) der Projektlehrkräfte, 48% der Nicht-Projektlehrkräfte

und 69,9% der Schulleitungsmitglieder an, dass nach ihrer Wahrnehmung die in

„Selbstverantwortung Plus“-Projekten engagierten Lehrkräfte Anerkennung für diese Tätigkeit

erhalten.

Die Befragten geben an, dass die Teilnahme an „Selbstverantwortung Plus“ ihnen nach zwei

Jahren Projektlaufzeit spürbare Kompetenzzuwächse vor allem im Bereich Wissen über die

Organisation (74%) verschafft hat. Bei Lehrkräften, die sich im Rahmen von

„Selbstverantwortung Plus“ engagieren, sind dies 83,3%, bei nicht bei „Selbstverantwortung

Plus“ mitarbeitenden Lehrkräften 57,8% (61,9%) und bei den Schulleitungsmitgliedern 83,2

(77,4%). Die Projektlehrkräfte geben darüber hinaus auch mehrheitlich 62,3% (59,1%) einen

Zuwachs an Personaler Kompetenz an. Schulleitungsmitglieder geben mehrheitlich Zuwächse

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auch in allen anderen abgefragten Kompetenzbereichen an: Fachkompetenz 59,2% (52,4%),

Methodenkompetenz 64,5% (61,9%) und Sozialkompetenz 62,2% (61,9%) und Personale

Kompetenz 69,7% (73%).

Entscheidungskompetenz/Selbstwirksamkeitserfahrung

Wer an „Selbstverantwortung Plus“ teilnimmt, kann nur wenig mehr Einfluss im Kollegium

nehmen. So geben nur 36% (40,5%) der Befragten an, dass die Mitarbeit bei

„Selbstverantwortung Plus“ den Einfluss der Projektlehrkräfte in den Kollegien erhöhe. Dass

man den Verlauf von Entwicklungen innerhalb der Organisation Schule selbst mit beeinflussen

kann, ist eine Ressource für Engagement in einer lernenden Organisation. 50,7% (54,5%) der

Befragten sagen aus, die Mitarbeit bringe den beteiligten Lehrkräften (formale)

Entscheidungskompetenzen. Auch meinen 69% (65,3%), dass die Projektgruppen ihre

Entscheidungen innerhalb der Schule durchsetzen können bzw. dies mit Einschränkungen für

sie möglich ist.

60% (56%) der befragten Lehrkräfte (ohne Schulleitungsmitglieder) geben an, dass die

Schulleitung ihre Kompetenz für die Verbesserung der Schule nutzt. Für 16,5% (21,8%) trifft

dies zu, weitere 43,5% (34,2%) geben an, dass dies eingeschränkt zutreffe.

Verbindlichkeit der Teilnahme und der Ergebnisse

Eine Mehrheit (93,3%) der Befragten hält die Teilnahme am Projekt für freiwillig. In der Regel

entscheiden sich Lehrkräfte an allen 17 Schulen wohl interessengeleitet für die Mitarbeit. Wenn

sie sich dafür entschieden haben, wird die Teilnahme an Sitzungen und die Lieferung von

Arbeitsergebnissen auch nachgehalten d. h. eingefordert bzw. kontrolliert (z. B. durch die

Arbeit mit Protokollen) – so urteilen jedenfalls 80,9% der Befragten.

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Wenn Verbesserungsmaßnahmen nicht versanden sollen, ist es wichtig, Arbeitsergebnisse

innerhalb der Institution zu verstetigen. Insgesamt gelingt dies unterschiedlich gut und in

unterschiedlicher Art und Weise an den beteiligten Schulen. Auf die Frage, wer initiiert

Veränderungsprozesse, werden mehrheitlich Mitglieder der Schulleitung genannt. Bei den

Folgefragen zu dem weiteren Prozess (Von wem werden Veränderungsprozesse begleitet und

konsequent zu Ende geführt?) verlagert sich die Verantwortung stärker auf Lehrkräfte.

Von wem werden Veränderungsprozesse… (Mehrfachauswahl möglich)

0%

20%

40%

60%

80%

100%

… initiiert? … begleitet? … konsequentzu Ende geführt?

Schuleiter/in stellvtr. Schulleiter/in Abteilungsleitungandere Funktionstelleninhaber einzelne Lehrkräfte Lehrerteamssonstige

Abbildung 8: Initiieren, begleiten und beenden von Veränderungsprozessen

Ressourcenbereitstellung & -verteilung

77,7% (68,3%) der befragten Lehrkräfte (ohne Schulleitungsmitglieder) geben an, dass die

Schulleitungen Ressourcen (Deputatstunden, Finanzen, Zeit und Räume) im Rahmen ihrer

Möglichkeiten bereitstellen. Dass dies in transparenter und nachvollziehbarer Weise geschehe,

meinen 53,8% der befragten Lehrkräfte (ohne Schulleitungsmitglieder). Beide Fragen werden

von den Befragten als besonders wichtig eingeschätzt (93,7% bzw. 93,3%).

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Die Bereitstellung der Ressource Zeit für Teamarbeit haben wie gesondert nachgefragt. Dass

die Aussage ‚Die schulische Stundenplanung berücksichtigt Zeitfenster für die Teamarbeit,

sodass Teamarbeiten außerhalb des Unterrichts gut koordinierbar sind’ zutrifft bzw. eher

zutrifft geben nur 27,2% der Befragten Lehrkräfte (ohne Schulleitungsmitglieder) an.

Die erfolgreiche Entwicklung zu einer selbstverantwortlichen Schule als lernende Organisation

kann nur mit einer korrespondierenden Personalentwicklung erfolgen. Wir haben daher Fragen

zur Fortbildung als einem wichtigen Personalentwicklungsinstrument und einer Ressource für

nachhaltige Schulentwicklungsarbeit gestellt. Dass es nach ihrem Wissen eine systematische

Fortbildungsbedarfsermittlung an ihrer Schule gibt, die die schulischen Erfordernisse

berücksichtigt, geben 59,8% der Befragten (ohne Schulleitungsmitglieder) an. Von den

Schulleitungsmitgliedern sagen dies 81,9% aus. Eine Mehrheit von 70% der Lehrkräfte ohne

Schulleitungsfunktion gibt an, dass ihre Fortbildungsinteressen im Rahmen des

Fortbildungskonzeptes ihrer Schule berücksichtigt werden. 89,2% der Schulleitungsmitglieder

finden ihre Fortbildungsinteressen berücksichtigt. Dass die personalpolitischen Entscheidungen

an ihrer Schule transparent und nachvollziehbar sind, meinen 45,8% der befragten Lehrkräfte

und 94,7% der befragten Schulleitungsmitglieder.

Fragen der Online-Befragung nach „Selbstverantwortung Plus“ und den kritischen Momenten

von Projektarbeit werden von den Befragten auch nach ihrer Bedeutung gewertet. Dabei

werden von 17 zu wertenden Fragen 16 Fragen mehrheitlich als wichtig oder eher wichtig

eingestuft (13 ≥ 78%, Anerkennung 73,5% (69,3%).

Geringere Bedeutung haben die Fragen: Nach meiner Wahrnehmung bringt die Mitarbeit bei

„Selbstverantwortung Plus“ den beteiligten Lehrkräften:

Deputatstunden 56,3% (45,5%); Einfluss im Kollegium 52,7% (48,7%) und

Weisungsbefugnisse 39,9% (34,8%). Bei den Angaben zur Bedeutung der Fragen kam es nur

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zu geringen Abweichungen zwischen den Schulen. Die Relevanz der Fragen für den Erfolg der

Projektarbeit ist uns somit bestätigt worden.

Die einzelnen Werte finden Sie in Anlage 3. Abweichungen von mehr als 5% haben wir Ihnen

in der folgenden Tabelle aufgelistet.

2007 2006

Frage wichtig oder

eher wichtig

wichtig oder

eher wichtig

Im Allgemeinen fühle ich mich über relevante

Aspekte von SV+ ausreichend informiert. 78,9% 88,1%

Mit dem 2. Jahr des Projektverlaufes bin ich im

Großen und Ganzen zufrieden. 78,1% 83,8%

Nach meiner Wahrnehmung bringt die Mitarbeit

bei SV+ den beteiligten Lehrkräften:

Entlastung vom Alltagsgeschäft der Schule 86,9% 81%

Deputatsstunden 56,3% 45,5%

Abbildung 9: Veränderungen bei den Bedeutungsangaben um 5% seit 2006 Interessant erscheint uns, dass die Bedeutung der Gratifikationen für ein Engagement in der

Schulentwicklung, die die Arbeit in „Selbstverantwortung Plus“ darstellt, von den Befragten

bedeutender eingeschätzt wird, als dies in 2006 der Fall war.

Die Informiertheit über SV+ und die Zufriedenheit mit dem Projektverlauf werden als weniger

bedeutend als im letzten Jahr angesehen (-9,2 respektive -5,7%). Es scheint, dass

„Selbstverantwortung Plus“ in den Schulen angekommen ist.

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3.2 Ergebnisse der Feedbackveranstaltungen

Bei den o.g. Ergebnissen muss berücksichtigt werden, dass sie als Gesamtwerte für alle 17

Schulen zu verstehen sind und sich die Situation an den einzelnen Schulen unterschiedlich

darstellt.

Nach der Durchführung der Onlinebefragung und der Interviews in 2006 haben wir den

Schulen Feedbackveranstaltungen angeboten. In diesen Auswertungsworkshops an den

Schulen haben wir die mündlichen Interviews mit einbezogen. Die Kollegien hatten die

Gelegenheit, die gewonnenen Daten aus ihrer Sicht zu diskutieren, zu validieren und Prioritäten

für die Weiterarbeit im Plenum zu setzen. Wir wollten die Schulen darin unterstützen,

Schwerpunkte zur Verbesserung der Prozessqualität für die weitere Bearbeitung zu setzen. Die

Anwesenden konnten in einem Rating jene kritischen Momente wählen, die ihrer Ansicht nach

vorrangig bearbeitet werden sollten.

Für das Brainstorming hatten wir Leitfragen zu den Befunden formuliert, die den Einstieg in die

Diskussion bildeten. Die Ergebnisse des Brainstormings wurden von uns verschriftlicht und den

Schulen innerhalb von 5 Arbeitstagen zugesandt. Sie befinden sich darüber hinaus in der

Anlage zu den Berichten, die wir diesen Schulen gesandt haben. In den Berichten haben wir

die Ergebnisse des Brainstormings analysiert und Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise

unterbreitet.

Die Themen, die von den Kollegien diskutiert und bearbeitet wurden, haben wir in der

folgenden Tabelle aufgelistet:

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Themen in den Feedbackveranstaltungen

Informiertheit über „Selbstverantwortung Plus“

Kommunikation von Leitbild & Strategie

Problemorientierung

Ressourcenbereitstellung & -verteilung je 1 x

Unzufriedenheit mit dem Projektverlauf 2 x

Verbindlichkeit der Ergebnisse 3 x

Motivation im Bereich Unterrichtsentwicklung 5 x

Veränderung des Selbstverständnisses der Lehrkräfte 5 x

Hohe Bedeutung der kollegialen Zusammenarbeit 6 x

11 Schulen 25

Abbildung 10: Themen in den Feedbackveranstaltungen

Ein großer Teil der Stimmen in den Feedbackveranstaltungen entfiel auf das Thema‚

Motivation im Bereich Unterrichtsentwicklung’ (19,8%) und die Frage ‚Wie die

vorhandene hohe Motivation in diesem Bereich sich zu engagieren, besser genutzt werden

kann’. Als Probleme wurden in erster Linie der Mangel an materiellen und zeitlichen Ressourcen

und die relativ geringe Bedeutung pädagogischer Weiterentwicklung genannt. Weitere

Hinderungsgründe für ein stärkeres Engagement in der Unterrichtsentwicklung wurden in

konkurrierenden Aktivitäten und bürokratischen Auflagen gesehen.

Die genannten Lösungsvorschläge waren in der Regel konkret und sollten einer weiteren

Prüfung hinsichtlich einer Realisierung – in der Regel als Projekte im Handlungsfeld 1 - geprüft

werden. Die Beiträge auf den Feedbackveranstaltungen haben wir zum Anlass genommen,

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nach schulischen und rechtlichen Beschränkungen für erfolgreiche Unterrichtsentwicklung im

Rahmen von „Selbstverantwortung Plus“ zu fragen. Die Ergebnisse finden Sie im Kapitel 3.3.

Auf das Thema ‚Hohe Bedeutung der kollegialen Zusammenarbeit’ entfielen 19,6% der

Stimmen. Probleme, die zu dem Thema im Rahmen der Brainstormings ermittelt wurden,

weisen auf strukturelle Mängel hinsichtlich Stundenplangestaltung, fehlenden Räumlichkeiten

für Teamarbeit, der Problematik von Außenstellen sowie fehlende verbindliche

Kommunikationsstrukturen hin. Die ‚Terminfindung für Teamarbeit’ gestalte sich oft schwierig,

da das Interesse an Teamarbeit unterschiedlich ausgeprägt ist. Mangelnde Transparenz der

Teamarbeit und fehlender Austausch zwischen Teams behindern den Ausbau der kollegialen

Zusammenarbeit, so dass Ergebnis der Brainstormings.

Um die Fragestellung des Brainstormings (Welche Möglichkeiten gebe es zur Förderung

kollegialer Zusammenarbeit an Ihrer Schule?) weiter verfolgen zu können und wirksame

Maßnahmen zu ergreifen, ist es u. E. sinnvoll, kollegiale Kooperation anhand von Merkmalen zu

beschreiben. Steinert u.a. (2006) haben für ihre Untersuchung zur Lehrerkooperation an

hessischen und schweizerischen Schulen Niveaus von Lehrerkooperation unterschieden und

beschrieben. „Defizite und Stärken von Schulen lassen sich an der Erfüllung spezifischer

Anforderungen an Lehrerkooperation festmachen.“ (Steinert u.a. 2006, S. 200)

Wir haben den Schulen in einer Tabelle die Beschreibung der Kooperationsniveaus von Steinert

u.a., sowie dazugehörende Merkmalsausprägungen (entsprechen Items für einen Fragebogen),

die auf der jeweiligen Niveaustufe bejaht sein müssen, in einer eigenen Zusammenstellung

aufgelistet. (Anlage 4)

Dieses wissenschaftlich fundierte Instrument hilft den Kollegien, selbst Stärken und Schwächen

in der Lehrerkooperation an ihrer Schule zu erkennen und zu benennen. Im weiteren Verfahren

können geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der kollegialen Kooperation an den Schulen

beschlossen und umgesetzt werden.

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Das Thema Selbstverständnis einer Lehrkraft an Ihrer Schule erhielt 15,5% der

Stimmen in den Feedbackveranstaltungen. Die Ergebnisse der Brainstormings zum Thema

lassen den Schluss zu, dass es hinsichtlich der Frage, welche Aufgaben eine Lehrkraft an einer

selbstverantwortlichen Schule hat, zu unterschiedlichen Auffassungen in den Kollegien

gekommen ist. Als Kerngeschäft wird allgemein Unterricht gesehen. Dabei könnte aber nach

dem Kerngeschäft der Schule und dem Kerngeschäft der Lehrkräfte unterschieden werden.

Inwieweit schulentwicklerische und administrative Anforderungen an die Schule von allen

Lehrkräften in unterschiedlichem oder gleichem Maße entsprochen werden soll, ist umstritten.

Beiträge aus den Brainstormings weisen u.E. einerseits auf eine Überlastung jener Lehrkräfte

hin, die sich bislang auch außerhalb des Kerngeschäfts Unterricht engagieren und dies nun

zunehmend berücksichtigt wissen wollen, und andererseits auf deren Einsicht in die

Notwendigkeit der Mitarbeit an diesen Aufgaben hin. Diverse Beiträge zeigen darüber hinaus

den Bedarf nach kollegialer Unterstützung und Weiterbildung zur Bewältigung erweiterter

Aufgaben.

Dagegen steht die Meinung, dass die Aufgaben einer Lehrkraft in erster Linie nah am Unter-

richt und in den dort stattfindenden Prozessen zu sehen seien. Hierzu zählen auch die

Abstimmung mit Betrieben und sozialpädagogische und andere Aufgaben, die durch neue

Lehrgänge und wechselnde Schülerklientel erforderlich geworden sind. Darüber hinausgehende

Tätigkeiten werden jedoch als nicht originäre Aufgaben einer Lehrkraft angesehen und

abgelehnt. Für dieses Selbstverständnis stehen Äußerungen, die sich gegen zunehmende

nebenunterrichtliche Tätigkeiten wenden, wie sie sich auch in dem Fragebogen angemerkt

wurden.

Einen möglichen Grund für die unterschiedlichen Auffassungen sehen wir mit Bezug auf

Brüsemeister u.a. in unterschiedlichen Aufmerksamkeitsbreiten bei Lehrkräften. „Es gibt jeweils

"andere" Gruppen von Lehrkräften; sie haben jeweils andere "Aufmerksamkeitsreichweiten" -

so haben wir die zentrale Ergebniskategorie unserer Forschung genannt -, die sich entweder

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auf den Unterricht, oder zusätzlich auch auf die Klasse, oder zusätzlich auch auf die Schule als

Ganze beziehen." (Brüsemeister u.a. 2004, S. 5) Lehrkräfte haben also unterschiedlich breite,

aber wohl auch unterschiedlich tief gehende Aufmerksamkeiten. Zudem hängen diese von

biografischen Hintergründen ab, die nicht änderbar sind. Doch gibt es, so Brüsemeister u.a.

weiter, "… einen inhaltlichen Trend der Modernisierung des Lehrberufs …: Das Kollegium wird

als Teil einer neuen qualitätsbasierten Organisation Schule entwickelt, wobei sich diese

Entwicklung in … unterschiedlicher Intensität zeigt." (Brüsemeister u.a. 2004, 5 f.)

Die Modernisierung der Schulen erfolgt im Rahmen der neuen Verwaltungssteuerung als Schul-

entwicklung. Lässt man den verwaltungstechnischen Aspekt außen vor, so kann das Konzept

der Pädagogischen Schulentwicklung von Rolff u.a. (2000) helfen, Elemente von

Schulentwicklung isoliert zu betrachten. Diese isolierte Betrachtungsweise der Elemente hilft

die Diskussion um neue Aufgaben auf einen Gegenstand hin zu konkretisieren, ohne den

Gesamtkontext zu verlieren. Damit kann dem oft geäußerten Wunsch in den Brainstormings,

das bei der Formel ‚Unterricht + X das „X“ definiert werden muss’ entsprochen werden.

Pädagogische Schulentwicklung setzt sich zusammen aus Unterrichtsentwicklung, Personaler

Entwicklung und Organisationsentwicklung (Rolff u.a. 1998). Als hilfreich erachten wir die eine

Darstellung des Dreiecks der Pädagogischen Schulenwicklung von Rolff u.a. (2000, S. 16), die

wir den Schulen zur Unterstützung der weiteren Diskussion gaben (Anlage 5)

Es scheint, dass viele Lehrkräfte an den Schulen Unterrichtsentwicklung als Teil der natürlichen

Aufgaben einer Lehrkraft mittragen. Auch die eigene Fortbildung, die als Teil der Personalen

Entwicklung angesehen werden kann, wird sicherlich von den meisten Lehrkräften als Teil ihrer

beruflichen Aufgaben betrachtet. Andere Aufgaben im Bereich Personale Entwicklung und

Organisationsentwicklung werden jedoch nicht konsensual als Aufgaben einer Lehrkraft an den

Schulen angesehen.

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Die Abbildung von Rolff u.a. für die einzelne Lehrkraft und die Kollegien hilft zu bestimmen,

welche Elemente der Schulentwicklung von welchen Akteuren bearbeitet werden. Dieser

Aushandlungsprozess kann innerhalb der Kollegien grob erfolgen und in den individuellen

Mitarbeitergesprächen präzisiert werden. Welche Akteure (Schulleitung, Lehrkräfte, Fachkräfte

usw.) die Abdeckung erweiterter schulischer Aufgabenfelder, wie sie einer

selbstverantwortlichen Schule zu eigen sein werden, sicherstellen können und sollen, wird zu

diskutieren, zu verhandeln und zu entscheiden sein.

Einige Schulen wollen die Feedbackveranstaltungen mit den Daten aus der Online-Befragung

2007 durchführen, da die Beteiligung ihrer Kollegien in 2006 nicht sehr hoch war. Diese

Veranstaltungen werden im Zeitraum zwischen den Sommer- und den kommenden

Herbstferien den betroffenen Schulen angeboten.

3.3 Ergebnisse für die Arbeit in den Handlungsfeldern 1 und 2

Als wissenschaftliche Begleitung haben wir auch den Auftrag, die Teilprojektleitungsteams in

den Handlungsfeldern Qualitätsentwicklung (HF 1) und Qualitätssicherung (HF 2) zu beraten

und zu unterstützen, um das Erreichen der dort gesetzten Ziele zu fördern. Wir haben die

Befragungsergebnisse, die sich auf Fragen zu den beiden Handlungsfeldern sowie einige

bereits oben vorgestellte Ergebnisse, die wir für die Arbeit in diesen beiden Handlungsfeldern

als besonders relevant erachten, hier unter diesem Gesichtspunkt zusammengestellt. Wir

möchten darüber hinaus einige Anregungen zur weiteren Arbeit in den beiden

Handlungsfeldern auf der Projektebene geben. Hinweise für die Arbeit auf der Schulebene

enthalten die Berichte, die die Schulen mit ihren Daten von der Befragung 2007 erhalten.

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Handlungsfeld Qualitätsentwicklung (HF 1)

Die Chance, dass „Selbstverantwortung Plus“ zur Verbesserung des Unterrichts beitragen kann,

wird von den Befragten geteilt eingeschätzt. 46,5% der Befragten erwarten das von dem

Modellprojekt. Bei den Befragten, die bereits im Vorjahr diese Frage beantwortet haben, gibt es

eine kleine Mehrheit von 53,5%, die Veränderungen im Unterricht durch „Selbstverantwortung

Plus’’ erwartet. Dass ihnen die Verbesserung von Unterricht durch „Selbstverantwortung Plus’’

wichtig ist, geben 94,2% der aller Befragten an. Das findet seinen Ausdruck u. E. auch in der

hohen Anzahl der in diesem Handlungsfeld aufgelegten Projekte und den darin tätigen

Personen (vgl. die folgende Darstellung der KOBE).

Anzahl der Schulprojekte in den Handlungsfeldern

0

20

40

60

80

100Anzahl der Projekte Gesamtprojekte: 256derzeit laufende Projekte: 220

Projekte insgesamt 94 39 33 25 16 45 4

Neue Projekte in 2007 17 7 2 7 2 11 0

Abgeschlossene Projekte 14 2 4 5 3 8 0

Abgebrochene/ ruhendeProjekte

0 0 1 1 0 3 0

derzeit laufende Projekte 80 37 29 20 13 37 4

TP1 TP2 TP3 TP4 TP5 TP6 sonstige

Abbildung 11: Projekte nach Handlungsfeldern, Stand 09.07.2007, Darstellung KOBE Akzeptanz und Erfolg von „Selbstverantwortung Plus’’ an den Schulen sind, so ist zu vermuten,

abhängig von einer spürbaren Verbesserung im Unterricht. Das Handlungsfeld 1 ist inhaltlich

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das für den Projekterfolg zentrale Handlungsfeld. Neben Mehrarbeit ist die geringe Wirkung für

den Unterricht der zentrale Kritikpunkt an dem Modellprojekt.

Das Ziel im Handlungsfeld Qualitätsentwicklung lautet: "Der Unterricht ist geprägt durch Lehr-

und Lernarrangements, die weitgehend selbst organisiertes und lebenslanges Lernen

ermöglichen. Die verschiedenen Schülergruppen werden durch organisatorische und spezielle

unterrichtliche Maßnahmen individuell gefördert."

Auf die Frage, ob die Lehrkräfte zusätzliche schulische Handlungsspielräume benötigen, um

dieses Ziel an ihrer Schule zu erreichen, antworteten 64% der Befragten mit ja und 36% mit

nein. Insbesondere werden nach Angaben der Befragten mehr zeitliche, materielle und

personelle Ressourcen benötigt. Zeitliche Ressourcen werden vor allem mit dem zeitlichen

Aufwand für die Einführungsphase von selbst organisierten Lernformen, Doppelbesetzung im

Unterricht, Teambesprechungen und Förderunterricht begründet. Als materielle

Voraussetzungen für den Ausbau von Selbst organisierten Lernformen werden

schwerpunktmäßig die Anschaffung von neuen Lernmaterialien, der Umbau von Klassenräumen

sowie die Einrichtung von Computerarbeitsplätzen, Internetzugängen und Bibliotheken

genannt.

Zusätzliche personelle Ressourcen in Form von mehr Lehrkräften und sozialpädagogische

Kräften sollen den zunehmenden zeitlichen Aufwand abdecken helfen. Darüber hinaus wird

eigener Fortbildungsbedarf insbesondere in den Bereichen Medien- und Methodenkompetenz

angegeben.

Die Verkleinerung von Lerngruppen wird oft als eine Voraussetzung für die Durchführung von

selbst organisierten Lernformen gesehen, das gilt auch für die Abschaffung des 45-

Minutentaktes und des Klingelzeichens.

Interessant sind darüber hinaus Vorschläge zur Stundenplangestaltung und Organisation. So

werden ein Klassenraumprinzip genannt, das den Wechsel von Klassen oder Lehrkräften

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vermeidet und die permanente Bereitstellung von Materialressourcen vereinfacht sowie

langfristig zusammenarbeitende Teams vorgeschlagen, die Stundenpools und Ressourcen

selbstverantwortlich verwalten.

Auf die ebenfalls offen zu beantwortende Frage nach rechtlichen Begrenzungen, die

aufgehoben werden müssten, um das Handlungsfeldziel zu erreichen, erscheinen uns die

folgenden Angaben der Befragten interessant:

Es wird vorgeschlagen, die Verordnung über die Festsetzung von Klassengrößen abzuschaffen

und die Festsetzung der Klassengröße in die Verantwortung der Schulen zu geben.

Lehrpläne – so mehrere Befragte - müssten ‚abgespeckt’ werden, um den Vermittlungsdruck

von Wissen zugunsten der Förderung von Kompetenzerwerb abzubauen.

Um Lernorte variieren zu können, wird die Änderung der Regelungen für die Haftung von

Lehrkräften für Schüler vorgeschlagen.

Die Abschaffung der Vorschrift Klassenarbeiten wiederholen zu müssen wird vorgeschlagen, um

Arbeitsentlastung zu erreichen.

Die Anwesenheitspflicht für Lehrkräfte an der Schule sollte über das Unterrichtsdeputat hinaus

erhöht werden, so einige Vorschläge; Arbeitszeitkonten sollen helfen, Belastungsspitzen

auszugleichen.

Die permanente Aufsichtspflicht während des Unterrichts über alle Schülerinnen und Schüler

behindert eine Individualisierung des Unterrichts und das Aufteilen von Lerngruppen auf

mehrere Lernorte (Räume) und sollte daher angepasst werden.

Lehrerolle und Unterrichtstätigkeit

Um selbst gesteuerte Lernprozesse in Gang setzen zu können, übernehmen Lehrende

zunehmend die Rollen von Beobachtern und Beratern (Konrad/Traub, 1999, S.45). Ihre Arbeit

verlagert sich zunehmend aus dem Unterricht heraus in die Vorbereitungsphase, in der sie

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mehr organisatorische Vorarbeiten zur Individualisierung des Unterrichts leisten müssen. Bei

den Lehrkräften der Projektschulen ist ein Trend zu einem derart veränderten

Rollenverständnis zu erkennen. Zwar sehen sich 64,7% (51,8%) der Befragten sich in erster

Linie als Wissensvermittler für ihre Schüler. Aber 77% (78,3%) sind für ihre Schüler auch

Berater in sozialen Fragen. Dass sie die Rolle des Beraters und Beobachters im Unterricht

zunehmend übernehmen, geben 68,3% (66,3%) der Befragten an. Für 75,4% (78,5%) stellt

die organisatorische Vorbereitung des Unterrichts einen zunehmend wichtiger werdenden Teil

ihrer Arbeit dar. Die Zunahme der Werte für die beiden letztgenannten Fragestellungen lässt

auf eine Veränderung der Schularbeit der befragten Lehrkräfte schließen. Das für selbst

gesteuerte Lernprozesse nach Konrad und Traub (1999) notwendige Rollenverständnis scheint

sich bei vielen der Befragten derzeit zu entwickeln. Das erleichtert die Einführung von Lehr-

Lernarrangements, die selbst organisiertes Lernen und die individuelle Förderung von

Schülerinnen und Schülern ermöglichen, wie es die Zielformulierung des Handlungsfeldes 1

beschreibt.

Kollegiale Zusammenarbeit / Teamarbeit

Nach Angaben der Befragten sind die bisherigen Erfahrungen mit kollegialer Teamarbeit

überwiegend positiv (80,3%). 75,7% meinen, dass ihre Schularbeit mittelfristig nur im Team zu

leisten ist. Aufgrund dieser Angaben lässt sich mittelfristig ein erhöhter Bedarf an zeitlichen

Ressourcen für Teamarbeit und deren Planung vermuten.

Die Auflage von Projekten in dem Themenbereich ‚Unterrichtsorganisation’ des

Themenbereichsrasters HF 1 sowie der Austausch von Erfahrungen und der Transfer von

Beispielen gelungener Praxis können helfen, diesen Bedarf zu befriedigen.

Die Projektarbeit fördert die Zusammenarbeit an der Schule, geben 67,3% der Befragten an.

Diesem Aspekt wird von den Befragten, das wissen wir aus der Online-Befragung 2006, eine

sehr große Bedeutung (95,9%) beigemessen. Dies kann als Wunsch für mehr kollegiale

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Zusammenarbeit gewertet werden. Er hat seine Ursachen in der Veränderung des

Selbstverständnisses der Lehrkräfte, die durch sich wandelnde Aufgabenstellungen und

Strukturen bewirkt wird.

Handlungsfeld Qualitätssicherung (HF 2)

Die Aufgabe eines QMS (Qualitätsmanagementsystems) besteht darin, den Akteuren Wissen

über die Qualität der Ergebnisse/Prozesse zur Verfügung zu stellen (Rechenschaftsfunktion).

Durch zeitnahe Rückmeldung der Evaluationsergebnisse werden Zielerreichung und Transfer

unterstützt.

So verstanden, unterstützt das QMS die Schulen, sich zu einer lernenden Organisation zu

wandeln, die über ein hohes Problemlösungspotenzial verfügt (Entwicklungsfunktion). Der

Arbeit im Handlungsfeld Qualitätssicherung (HF2) wird u. E. eine zentrale Rolle für die

Zielerreichung in den Handlungsfeldern und an den Schulen zukommen, da Q2E, effizient

angewandt, die Effektivität der schulentwicklerischen Arbeit gewährleisten hilft.

Individualfeedback

Das für Schulen entwickelte schweizerische Qualitätsmanagementsystem Q2E (Qualität durch

Evaluation und Entwicklung), dass alle 17 Projektschulen derzeit einführen, zeichnet sich im

Gegensatz zu anderen Qualitätsmanagementsystemen durch die Komponente

‚Individualfeedback und persönliche Qualitätsentwicklung’ aus. Es erscheint daher besonders

geeignet, Verbesserungen im Unterricht systematisch zu unterstützen. Gemäß Selbstauskunft

der Vertreterinnen und Vertreter der Schulen im Rahmen einer Arbeitstagung am 20.11.2006

im AFL in Frankfurt/M., sollte diese Komponente als erste an den meisten Schulen eingeführt

werden. Wir haben daher im Sinne einer Zwischenevaluation Fragen zum Stand der Praxis des

Individualfeedbacks gestellt.

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76,1% der Befragten geben an, im Laufe der letzten 12 Monate ein Individualfeedback

durchgeführt zu haben. Der Großteil des Feedbacks wurde als Schülerfeedback (81,4%)

durchgeführt. 13,1% geben an, kollegiale Hospitationen durchgeführt zu haben und 5,6%

haben sonstige Feedbackformen angewendet. Hierzu zählen nach Angaben dieser Gruppe vor

allem kollegiale Feedbackformen wie Kollegiale Beratung, Kollegiales Coaching, Kollegiale

Fallberatung und Feedback im Schulleitungsteam.

Nur 37,6% haben ihr Feedback im Rahmen von Q2E durchgeführt. Die anderen 62,4% geben

an, ihr Individualfeedback in eigener Initiative und Verantwortung durchgeführt zu haben.

0%

25%

50%

75%

100%

A B C D E F G H I J K L M N O P QSchulen

TN IndividualfeedbackTN Q2E

Abbildung 12: Teilnahme Individualfeedback & Feedback im Rahmen von Q2E

Hinsichtlich Dienstjahren und Geschlecht ergeben sich keine signifikanten Unterschiede in der

Durchführung von Individualfeedback.

Insgesamt ist es ein positiver Befund, dass Individualfeedback an den Projektschulen nach

diesen Selbstauskünften verbreitet zu sein scheint. Die Praxis des systemischen

Individualfeedbacks im Rahmen von Q2E ist an den Schulen allerdings unterschiedlich

ausgeprägt. So findet nur an fünf der 17 Schulen bereits die Hälfte oder mehr des

Individualfeedbacks im Rahmen von Q2E statt.

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Steuerung der Qualitätsprozesse

82,6% der befragten Lehrkräfte (ohne Schulleitungsmitglieder) geben an, dass die Schulleitung

den Aufbau eines funktionstüchtigen Qualitätsmanagementsystems unterstützt und sichert.

Fast alle Schulleitungsmitglieder bejahen diese Aussage (98,7%). Der Satz ‚Die Schulleitung

bzw. deren Stellvertretung nimmt an den Sitzungen des QM-Teams teil’ wird von 53,9% der

Schulleitungsmitglieder als zutreffend und von weiteren 25% als eher zutreffend bezeichnet.

58,9% der befragten Lehrkräfte (ohne Schulleitungsmitglieder) geben dies ebenfalls an. Ein

Großteil der befragten Lehrkräfte (30,4%) weiß allerdings nicht, ob dies der Fall ist, und hat

dazu keine Angaben gemacht.

Implementierung, Steuerung und Durchführung eines Qualitätsmanagements sind

definitionsgemäß Leitungsaufgaben. Eine aktive Beteiligung der Schulleitung ist von der

Teilprojektleitung als Garant für die erfolgreiche Implementation eines

Qualitätsmanagementsystems innerhalb der Projektlaufzeit vorgesehen. Dies entspricht zudem

den Vorgaben des Q2E-Modells und den Erfahrungen der schweizerischen Schulen.

Die Teilprojektleitung hat sich in den vergangenen 20 Monaten daher verstärkt der

Unterstützung von Schulleitungen und Qualitätsmanagementbeauftragten bei der kooperativen

Steuerung der Qualitätsprozesse gewidmet. Die Antworten lassen den Schluss zu, dass dieser

Input durch die Teilprojektleitung an den Schulen insgesamt umgesetzt wird.

Belastung

Die befragten Lehrkräfte geben mehrheitlich (91,9%) an, dass die Mitarbeit bei

„Selbstverantwortung Plus“ den beteiligten Lehrkräften derzeit keine Entlastung vom

Alltagsgeschäft bringt. Mehrarbeit ist auch der am häufigsten genannte negative Aspekt, der

von den Befragten mit „Selbstverantwortung Plus“ in Verbindung gebracht wird. Nach zwei

Jahren Projektlaufzeit ist es daher sicherlich ratsam, bald entlastende Ergebnisse präsentieren

und nutzen zu können. Hierbei kann das QMS helfen, indem der Schwerpunkt auf besonders

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Nutzen stiftende Evaluationen gelegt wird. D. h. auf Bereiche, die Probleme bereiten, deren

Lösung zu spürbarer Entlastung führt. (Beispiel Vertretungsregelung)

4. Resümee & Handlungsempfehlungen

Eine zentrale Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung sehen wir darin, die SV+-Schulen auf

ihrem Weg zu einer lernenden Organisation zu unterstützen. Innovativ und erfolgreich können

Organisationen nämlich nach March / Olson (1979) dann agieren, wenn sie aus aktuellen

Prozessen für künftige Problemlösungen lernen kann. Dazu ist es nicht nur notwendig, Lücken

zwischen dem eigenen Handeln und organisationalen Zielen zu entdecken und zu beheben.

Darüber hinaus müssen auch die Prozesse selbst einer ständigen Reflexion unterzogen und auf

ihren Sinn hin überprüft werden. Die wissenschaftliche Begleitung bemüht sich, diesen

Lernprozess zu unterstützen, indem sie regelmäßig Rückmeldung über den Verlauf der

Innovationsprozesse bzw. dessen Deutung durch die beteiligten Akteure ins System

zurückspiegelt.

Im Verlauf der letzten 18 Monate haben wir 850 Lehrerfragebögen aus zwei Befragungswellen

ausgewertet, 91 Interviews mit Schulleitungen und Lehrkräften geführt und unsere

Untersuchungsergebnisse an 11 Schulen mit den Lehrerkollegien diskutiert.

Etwa die Hälfte der befragten Lehrerinnen und Lehrer ist mit dem Projekt „Selbstverantwortung

Plus“ und seinem bisherigen Verlauf im Großen und Ganzen zufrieden. Dies stellt eine geringe

Verbesserung der Werte im Vergleich zum Vorjahr dar. Je besser die Befragten über das

Modellprojekt informiert sind und je stärker sich die Einzelprojekte an den tatsächlichen

Problemen der Schule orientieren, umso zufriedener sind die Lehrkräfte mit

„Selbstverantwortung Plus“. Auch die wahrgenommenen Wirkungen der Projektarbeit an den

Schulen (erlebter Zuwachs an fachlicher, personaler und sozialer Kompetenz sowie dem

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Ausmaß der gewährten Handlungsspielräume und der erlebten Förderung der kollegialen

Zusammenarbeit) steigern die Zufriedenheit. Wenn Schulleitungen Leitbild und Strategie der

Schule sowie ihre Personal- und Ressourcenpolitik klar kommunizieren und Lehrkräften das

Gefühl geben, dass ihre Kompetenzen zur Verbesserung der Schule genutzt werden, steigt die

Zufriedenheit mit dem Modellprojekt ebenfalls.

Positiv werden vor allem die wachsende Gestaltungsfreiheit, die Zukunftsorientiertheit und die

Erhöhung von Eigenverantwortlichkeit gesehen. Häufig wird „Selbstverantwortung Plus“ mit der

Chance zur Weiterentwicklung und Verbesserung schulischer Arbeit gleichgesetzt. Negative

Stimmen beklagen eine gewisse Verunsicherung der Lehrerschaft und insbesondere den

Mehraufwand für das Projekt, unter der die Unterrichtsarbeit bisweilen leide.

Als Belastung für die Schulen erweist sich auch das hohe Tempo, mit dem unterschiedliche

Reformen in Hessen gleichzeitig verwirklicht werden sollen. An den Projektschulen führt dies -

neben Mehrarbeit und Vernachlässigung von Unterricht – dazu , dass u. U. Projekte nicht zum

Abschluss gebracht werden können, da die personellen Ressourcen begrenzt sind.

Eine Mehrheit von knapp 70% der Lehrkräfte ist der Auffassung, dass das Modellprojekt an

zentralen Problemen der Schule, insbesondere in Bezug auf die Organisationsstruktur und die

Prozesse an den Schulen ansetzt. Vor allem die Lehrkräfte, die aktiv am Projekt mitarbeiten,

sind dieser Ansicht. Hinsichtlich der Verbesserung von Unterricht besteht die größte Skepsis in

den Kollegien. Die Chance, dass „Selbstverantwortung plus“ zur Verbesserung des Unterrichts

beitragen kann, wird nur von 46,5% der Befragten erwartet.

„Selbstverantwortung Plus“ ist als Innovation inzwischen an den Schulen angekommen und

setzt dort Dinge in Bewegung: Etwa ein Viertel der Befragten gibt an, dass sich ihr Verhältnis

zu anderen Lehrkräften und/oder der Schulleitung durch das Projekt verändert hat. Drei

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Themen – darauf weisen die Diskussionen der Feedback-Veranstaltungen an den Schulen hin –

brennen den Lehrerinnen und Lehrern der Projektschulen als besonders wichtig unter den

Nägeln:

- die kollegiale Zusammenarbeit an den Schulen,

- die Veränderungen der Anforderungen an Lehrkräfte und die damit verbundene Suche

nach einem neuen Selbstverständnis und

- die kontinuierliche Entwicklung der Unterrichtsarbeit.

Die Mitarbeit der Lehrkräfte am Modellprojekt ist in aller Regel freiwillig und interessengeleitet.

Zahlreiche Projektgruppen entwickeln Konzepte in den fünf Handlungsfeldern. Die damit

verbundene Teamarbeit stößt allerdings noch an Grenzen der alten Strukturen: Verlässliche

Zeiten und die notwendigen Räume für Gruppensitzungen und Absprachen stehen nicht

ausreichend zur Verfügung. Den Lehrkräften, die bei „Selbstverantwortung Plus“ mitarbeiten,

wird einiges an Mehrarbeit abverlangt: Nach Angaben der Lehrkräfte durchschnittlich rund 2,6

Stunden zusätzlich in der Woche (2006 waren es noch 3,1). Und auch die anderen Lehrerinnen

und Lehrer übernehmen über das Abhalten von Vertretungsstunden zusätzliche Aufgaben im

Schulalltag (durchschnittlich 1 Stunde pro Woche).

Eine besondere Anerkennung erfahren die am Projekt beteiligten Lehrkräfte aber nur bedingt:

Zwar sind die befragten Schulleitungen mehrheitlich (rund 70%) der Auffassung, die Mitarbeit

werde anerkannt, die Projektlehrkräfte selbst teilen diese Einschätzung aber nur zu rund 40%.

Sie berichten dagegen einhellig (rund 75%), die Projektarbeit erweitere ihr Wissen

insbesondere um die Organisation ihrer Schule. Projektlehrkräfte geben darüber hinaus

mehrheitlich auch einen Zuwachs personaler Kompetenz an. Schulleitungsmitglieder scheinen

besonders von der Mitarbeit im Modellprojekt zu profitieren. Sie geben mehrheitlich Zuwächse

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in allen abgefragten Kompetenzbereichen an (Fach-, Methoden- & Sozialkompetenz, personale

Kompetenz).

Und 70% der Befragten gehen davon aus, dass die Projektgruppen ihre Entscheidungen in der

Schule auch durchsetzen können. Es wächst in den Schulen offenbar die Einsicht, dass die

freiwillige Teilnahme am Projekt in verbindliche Entscheidungen münden muss, wenn die Arbeit

nachhaltige Wirkungen haben soll.

Es scheinen unterschiedliche Vorstellungen über die Transparenz von Ressourcenbereitstellung

zu bestehen. Ein Punkt, der den befragten Lehrkräften sehr bedeutsam ist. Dass

personalpolitische Entscheidungen an ihrer Schule transparent und nachvollziehbar sind,

meinen zum Beispiel nur 45,8% der befragten Lehrkräfte aber 94,7% der befragten

Schulleitungsmitglieder.

Empfehlungen:

Das Modellprojekt „Selbstverantwortung Plus“ ist inzwischen an den Schulen angekommen und

führt dort zu Veränderungen gewohnter Abläufe, Beziehungen und Strukturen. Um die

Akzeptanz bei den beteiligten Lehrkräften weiter zu steigern und die Nachhaltigkeit der

Innovationen zu befördern, empfehlen wir auf der Basis der bisher gewonnenen Daten:

- weitere Projekte insbesondere dann zu fördern, wenn sie einen deutlichen Bezug zu

Unterrichtsentwicklung haben bzw. solche organisatorischen Bedingungen bearbeiten,

die einen deutlichen Bezug zur Qualitätsverbesserung von Unterricht aufweisen. Aus

beiden Online-Befragungen und den Feedbackveranstaltungen wissen wir: Die höchste

Motivation an Reformprozessen mitzuwirken liegt für die Lehrkräfte in dem Bereich der

Unterrichtsentwicklung (HF1). Es ist vorteilhaft für den Erfolg von „Selbstverantwortung

plus“, wenn diese Motivation auch wirksam wird.

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- die Verbindlichkeit der im Projekt getroffenen Entscheidungen in den Schulen zu

stärken,

- die Teamarbeit organisatorisch und ressourciell z.B. durch Festlegung fester Teamzeiten

und -räume zu stützen. Wichtig ist dabei insbesondere die Transparenz und

Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen.

- die Kommunikationswege einschließlich Bring- und Holschulden von Information an den

Schulen eindeutiger zu klären. Die Digitalisierung der Kommunikation an den Schulen

steht zum großen Teil noch aus. Dominanter Kommunikationsweg (≥ 50%), über den

die Lehrkräfte von der Online-Befragung erfahren haben, ist an neun Schulen weiterhin

der Zettel im Fach. Nur an vier Schulen dominierte die Kommunikation per Email.

- Die Entwicklung zu einer selbstverantwortlichen Schule als lernende Organisation kann

nur mit einer korrespondierenden Personalentwicklung erfolgreich verlaufen. Eine

systematische Ermittlung des Fortbildungsbedarfs, die schulische Erfordernisse und

Fortbildungsinteressen der Lehrkräfte aufeinander abstimmt, scheint unterschiedlich an

den Schulen ausgeprägt zu sein. Unterstützungsbedarf in dem Bereich sollte durch das

Modellprojekt erhoben und geleistet werden.

Kassel, den 13. August 2007

Prof. Ute Clement Christian Martin

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5. Literatur

Brüsemeister, T. & Erdin, G. (2004). Das andere Lehrerleben: Lehrerbiographien und Schulmodernisierung in Deutschland und in der Schweiz. Bern [u.a.]: Haupt. Dodgeson, M. (1993). Organizational learning. In: Organization Studies. S. 375-394. Krainz-Dürr, M. (1999). Wie kommt Lernen in die Schule?: Zur Lernfähigkeit der Schule als Organisation. Innsbruck [u.a.]: Studien-Verl. Konrad, K. & Traub, S. (1999). Selbstgesteuertes Lernen in Theorie und Praxis. München: Oldenbourg. March, J. & Olson, J. (1979). Ambiguity and choice in organizations. Bergen. Probst, G. J. B. & Büchel, B. (1994). Organisationales Lernen: Wettbewerbsvorteil der Zukunft. Wiesbaden: Gabler. Rolff, H., Buhren, C., Lindau-Bank, D. & Müller, S. (1998). Manual Schulentwicklung: Handlungskonzept zur pädagogischen Schulentwicklungsberatung (SchuB). Weinheim [u.a.]: Beltz. Schimank, U. (2002). Handeln und Strukturen: Einführung in die akteurtheoretische Soziologie. Weinheim [u.a.]: Juventa. Schreyögg, G. (1999). Organisation: Grundlagen moderner Organisationsgestaltung. Wiesbaden: Gabler. Steinert, B., Klieme, E., Maag Merki, K.; Döbrich, P., Halbheer, P. & Kunz, A. (2006). Lehrerkooperation in der Schule: Konzeption, Erfassung, Ergebnisse. In: Zeitschrift für Pädagogik, 52, S. 183-204. Wieck, K.E. (1991). The non-traditional quality of organizational learning. In: Organization Science, S.116-124.

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6. Anlagen

Anlage 1 Fragebogen Online-Befragung 2007

Anlage 2 Ergebnisse der Online-Befragung 2007

Anlage 3 Bedeutungsangaben zur Online-Befragung 2007

Anlage 4 Niveaustufen der Lehrerkooperationsstufen (Steinert u.a.)

Anlage 5 Dreieck der Pädagogischen Schulenwicklung (Rolff u.a.)

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Anlage 1 Fragebogen Online-Befragung 2007

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Haben Sie bereits an der ersten Befragung teilgenommen?nmlkj neinnmlkj ja

Mein Verhältnis hat sich aufgrund von SV+ zu folgenden Personen verändert: (Mehrfachauswahl möglich) gfedc Schulleitung gfedc stellv. Schulleitung gfedc Abteilungsleitung gfedc Kollegen

Inwiefern?

Auf welchem Weg sind Sie über diese Befragung informiert worden?nmlkj Zettel im Fachnmlkj Plakatnmlkj Emailnmlkj persönliches Gesprächnmlkj Konferenz/ Teambesprechungnmlkj andere

Geschlecht:nmlkj männlichnmlkj weiblich

Dienstjahre im Schuldienst:

Mitarbeit in einer Projektgruppe im Rahmen von SV+ :nmlkj neinnmlkj ja

Mitglied der Schulleitung:nmlkj neinnmlkj ja

In welchem/n Team/s arbeiten Sie mit? (z.B. Fachgruppe, Arbeitskreis, Projekt)

Gibt es ein Intranet an Ihrer Schule?nmlkj neinnmlkj janmlkj weiß nicht

FB7 Forschungsprojekt SV+

F r a g e b o g e n

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Erfahrung

nie selten manchmal regelmäßig

Wenn ja, nutzen Sie es? nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Erfahrung Bedeutung

trifft nicht zu

trifft eher

nicht zu

trifft eher zu trifft zu nicht

wichtigweniger wichtig

eher wichtig wichtig

Im Allgemeinen fühle ich mich überrelevante Aspekte von SV+ ausreichend informiert.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Mit dem 2. Jahr des Projektverlaufes bin ich im Großenund Ganzen zufrieden.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

In einem Wort ausgedrückt bedeutet SV+ für mich:

Erfahrung Bedeutung

trifft nicht zu

trifft eher

nicht zu

trifft eher zu trifft zu nicht

wichtigweniger wichtig

eher wichtig wichtig

Die Arbeit in den Projekten setzt an zentralen Problemen unserer Schule an.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Längerfristig wird SV+ an unserer Schule:

Erfahrung Bedeutung

trifft nicht zu

trifft eher

nicht zu

trifft eher zu trifft zu nicht

wichtigweniger wichtig

eher wichtig wichtig

Strukturen verbessern nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Prozesse verbessern nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Unterricht verbessern nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Nach meiner Wahrnehmung bringt die Mitarbeit bei SV+ den beteiligten Lehrkräften:

Erfahrung Bedeutung

trifft nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu

trifft zu nicht

wichtigweniger wichtig

eher wichtig wichtig

Entlastung vom Alltagsgeschäft derSchule nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Deputatstunden nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Anerkennung nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

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Handlungsspielräume nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Einfluss im Kollegium nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Entscheidungskompetenzen nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Weisungsbefugnisse nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Einen Zuwachs an:

Durch SV+ erlebe ich einen Zuwachs an:

Erfahrung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Fachkompetenz nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Methodenkompetenz nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Sozialkompetenz nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Personaler Kompetenz nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Wissen über Schule als Organisation nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Aus der Beteiligung unserer Schule an SV+ entsteht mir ein zusätzlicher Arbeitsaufwand:

für die Mitarbeit im Projekt von ca. ___ Zeitstunden pro Woche:

Für die Vertretung für Unterricht und andere Aufgaben von Lehrkräften, die im Projekt mitarbeiten ca. ___ Zeitstundenpro Woche:

Erfahrung Bedeutung

trifft nicht zu

trifft eher

nicht zu

trifft eher zu

trifft zu nicht wichtig

weniger wichtig

eher wichtig wichtig

Leitbild und Strategie der Schule werden klar und deutlich kommuniziert.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Die Schulleitung nutzt meine Kompetenzen zur Verbesserung der Schule.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Die Schulleitung stellt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Ressourcen(Deputatstunden, Finanzen, Zeit,Räume) zur Durchführung derProjektarbeit zur Verfügung.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

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Die Ressourcenverteilung erfolgt in transparenter, nachvollziehbarer Weise.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Die Verteilung der Ressourcen erfolgt in erster Linie durch: (Mehrfachauswahl möglich) gfedc Schulleitung gfedc stellv. Schulleitung gfedc Abteilungsleitung gfedc andere Funktionsstelleninhaber gfedc einzelne Lehrkräfte gfedc Lehrerteams gfedc sonstige

Von wem werden Veränderungsprozesse...

... initiiert? (Mehrfachauswahl möglich) gfedc Schulleitung gfedc stellv. Schulleitung gfedc Abteilungsleitung gfedc andere Funktionsstelleninhaber gfedc einzelne Lehrkräfte gfedc Lehrerteams gfedc sonstige

... begleitet? (Mehrfachauswahl möglich) gfedc Schulleitung gfedc stellv. Schulleitung gfedc Abteilungsleitung gfedc andere Funktionsstelleninhaber gfedc einzelne Lehrkräfte gfedc Lehrerteams gfedc sonstige

... konsequent zu Ende geführt? (Mehrfachauswahl möglich) gfedc Schulleitung gfedc stellv. Schulleitung gfedc Abteilungsleitung gfedc andere Funktionsstelleninhaber gfedc einzelne Lehrkräfte gfedc Lehrerteams gfedc sonstige

Bitte nennen Sie die zentralen Werte, für die Ihre Schule steht.

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Erfahrung Bedeutung

trifft nicht zu

trifft eher

nicht zu

trifft eher zu trifft zu nicht

wichtigweniger wichtig

eher wichtig wichtig

Die Arbeit an unserer Schule folgt einer gemeinsamen Vision. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Die Mitarbeit in den Projektgruppen ist freiwillig. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Die Teilnahme an Sitzungen und die Lieferung vereinbarter Arbeitsergebnisse ist verbindlich, d.h. sie werden nachgehalten.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Den Projektgruppen ist es innerhalb der Schule möglich,Entscheidungen durchzusetzen.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Die Projektarbeit fördert dieZusammenarbeit an der Schule. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Erfahrung Bedeutung

trifft nicht zu

trifft eher

nicht zu

trifft eher zu trifft zu nicht

wichtigweniger wichtig

eher wichtig wichtig

Die schulische Stundenplanungberücksichtigt Zeitfenster fürTeamarbeit, sodass Teamarbeitenaußerhalb des Unterrichts gutkoordinierbar sind.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Ich führe folgende Tätigkeiten an meiner Schule aus:

Erfahrung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Unterstützung, Stimulierung, Anleitung und Motivation vonLehrkräften. (Ausgenommen Referendare) nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Bitte geben Sie zu Ihrer letzten Antwort ein Beispiel:

Erfahrung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Auswahl und Beurteilung von Lehrkräften. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Aufbau und Pflege von Partnerschaften oder Netzwerken mit schulexternen Personen, Gruppen und Institutionen. (nicht gemeint sind Ausbildungsbetriebe und Eltern)

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Systematische Sammlung und Aufnahme von Informationen überinterne und externe Entwicklungen, aufgrund eines formalen Mandats.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Bitte geben Sie zu Ihrer letzten Antwort ein Beispiel:

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Erfahrung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Übermittlung relevanter Informationen und Ziele an Lehrkräfteund andere Organisationsmitglieder. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Information externer Gruppen und die Vertretung der Organisation nach außen. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Initiierung und Realisierung von Projekten an der Schule. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Bitte geben Sie zu Ihrer letzten Antwort ein Beispiel:

Erfahrung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Schlichtung von Konflikten und Beseitigung unerwarteter Probleme und Störungen innerhalb der Schule und inBeziehungen zu außerschulischen Kontakten. (Gemeint sind hiernur jene Konflikte und Störungen, die nicht durch Schülerverursacht sind.)

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Verteilung von Aufgaben und Zuständigkeiten. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Bitte geben Sie zu Ihrer letzten Antwort ein Beispiel:

Erfahrung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Umsetzung von Handlungsvorschlägen und damit einhergehenddie Zuteilung von Ressourcen. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Bitte geben Sie zu Ihrer letzten Antwort ein Beispiel:

Erfahrung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Administrative Aufgaben nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Bitte geben Sie zu Ihrer letzten Antwort ein Beispiel:

Treffen folgende Aussagen auf Sie zu?

Erfahrung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Ich bin gut über die Bedeutung und Möglichkeiten der Auslegungvon schulischen Vorschriften informiert. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Mein Verhalten hat eine Vorbildwirkung für meine Kollegen. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

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Für meine Schüler bin ich in erster Linie Wissensvermittler. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Für meine Schüler bin ich Berater in sozialen Fragen. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Ich übernehme im Unterricht zunehmend die Rolle des Beratersund Beobachters. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Die organisatorische Vorbereitung für meinen Unterricht stellteinen zunehmend wichtiger werdenden Teil meiner Arbeit dar. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Meine Erfahrungen mit kollegialer Teamarbeit sind überwiegendpositiv nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Meine Schularbeit ist mittelfristig nur im Team zu leisten. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Das Ziel im Handlungsfeld 1 lautet: "Der Unterricht ist geprägt durch Lehr- und Lernarrangements, die weitgehendselbst organisiertes und lebenslanges Lernen ermöglichen. Die verschiedenen Schülergruppen werden durchorganisatorische und spezielle unterrichtliche Maßnahmen individuell gefördert."

Benötigen Sie zusätzliche schulische Handlungsspielräume, um dieses Ziel an Ihrer Schule zu erreichen?nmlkj neinnmlkj ja

Wenn ja, welche?

Welche rechtlichen Begrenzungen müssten aufgehoben werden?

Im Laufe der letzten 12 Monate habe ich ein Individualfeedback durchgeführt.nmlkj neinnmlkj ja

Wenn ja: Das Feedback erfolgte ...nmlkj ... im Rahmen von Q2Enmlkj ... in eigener Initiative und Verantwortung

Art des Feedbacks:nmlkj Schülerfeedbacknmlkj kollegiale Hospitationnmlkj sonstiges

Wenn sonstiges, bitte ausführen:

Erfahrung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Die Schulleitung bzw. deren Stellvertretung unterstützt und sichertden Aufbau eines funktionsfähigen Qualitätsmanagements. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

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Erfahrung

trifft nicht zu

trifft eher nicht zu

trifft eher zu trifft zu weiß nicht

Die Schulleitung bzw. deren Stellvertretung nimmt an den Sitzungen des QM-Teams teil. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Erfahrung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

Die personalpolitischen Entscheidungen an meiner Schule sind transparent und nachvollziehbar. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Es erfolgt m.W. eine systematische Fortbildungsbedarfsermittlung an unserer Schule, die die schulischen Erfordernisseberücksichtigt.

nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Meine Fortbildungsinteressen werden im Rahmen des Fortbildungskonzeptes meiner Schule berücksichtigt. nmlkj nmlkj nmlkj nmlkj

Hier haben Sie die Möglichkeit, uns Anmerkungen mitzuteilen, die Ihnen wichtig sind:

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Institut für Berufsbildung

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

60

Anlage 2 Gesamtergebnisse der Online-Befragung 2007

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

ausgefüllte Fragebögen insgesamt: 486

Fragegruppe 1:

R1: Schule:

Berufliche Schulen Witzenhausen 28 5.8%

Oskar-von-Miller-Schule Kassel 43 8.8%

Berufliche Schulen des Landkreises Waldeck-Frankenberg in Korbach und Bad Arolsen 33 6.8%

Hans-Viessmann-Schule in Frankenberg und Bad Wildungen 45 9.3%

Konrad-Zuse-Schule Hünfeld 20 4.1%

Peter-Paul-Cahensly-Schule Limburg 30 6.2%

Johann-Philipp-Reis-Schule Friedberg 27 5.6%

Berufliche Schulen Untertaunus Taunusstein 10 2.1%

Eugen-Kaiser-Schule Hanau 12 2.5%

Ludwig-Geißler-Schule Hanau 27 5.6%

August-Bebel-Schule Offenbach 23 4.7%

Gewerblich-technische Schulen der Stadt Offenbach 33 6.8%

Theodor-Heuss-Schule Offenbach 19 3.9%

Max-Eyth-Schule Dreieich 29 6%

Werner-Heisenberg-Schule Rüsselsheim 52 10.7%

Martin-Behaim-Schule Darmstadt 25 5.1%

Berufliche Schulen des Odenwaldkreises Michelstadt 30 6.2%

Antworten 486

Fragegruppe 13:

T1: Haben Sie bereits an der ersten Befragung teilgenommen?

nein 234 50.3%

ja 231 49.7%

Antworten 465

Fragegruppe 14:

T2_1: Mein Verhältnis hat sich aufgrund von SV+ zu folgenden Personen verändert: (Mehrfachauswahl möglich)

Schulleitung 159 mal genannt

stellv. Schulleitung 108 mal genannt

Abteilungsleitung 115 mal genannt

Kollegen 183 mal genannt

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

T3: Auf welchem Weg sind Sie über diese Befragung informiert worden?

Zettel im Fach 202 42.3%

Plakat 68 14.2%

Email 114 23.8%

persönliches Gespräch 26 5.4%

Konferenz/ Teambesprechung 56 11.7%

andere 12 2.5%

Antworten 478

Fragegruppe 12:

R2: Geschlecht:

männlich 332 70.6%

weiblich 138 29.4%

Antworten 470

R3: Dienstjahre im Schuldienst:

Antworten 455

Minimum 0

Maximum 37

arithm.Mittel 14.9

R5: Mitarbeit in einer Projektgruppe im Rahmen von SV+ :

nein 183 38.7%

ja 290 61.3%

Antworten 473

R6: Mitglied der Schulleitung:

nein 392 83.6%

ja 77 16.4%

Antworten 469

R8_1: Gibt es ein Intranet an Ihrer Schule?

nein 139 29.4%

ja 288 60.9%

weiß nicht 46 9.7%

Antworten 473

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

R8_2: Wenn ja, nutzen Sie es?

nie 64 20.4%

selten 83 26.5%

manchmal 68 21.7%

regelmäßig 98 31.3%

Antworten 313

Fragegruppe 2:

F1: Im Allgemeinen fühle ich mich über relevante Aspekte von SV+ ausreichend informiert.

trifft nicht zu 32 6.7%

trifft eher nicht zu 81 17.1%

trifft eher zu 216 45.5%

trifft zu 146 30.7%

Antworten 475

F2: Mit dem 2. Jahr des Projektverlaufes bin ich im Großen und Ganzen zufrieden.

trifft nicht zu 72 15.7%

trifft eher nicht zu 131 28.6%

trifft eher zu 199 43.4%

trifft zu 56 12.2%

Antworten 458

F4: Die Arbeit in den Projekten setzt an zentralen Problemen unserer Schule an.

trifft nicht zu 46 9.8%

trifft eher nicht zu 106 22.6%

trifft eher zu 206 43.9%

trifft zu 111 23.7%

Antworten 469

Fragegruppe 3: Längerfristig wird SV+ an unserer Schule:

F5_1: Strukturen verbessern

trifft nicht zu 43 9.2%

trifft eher nicht zu 106 22.7%

trifft eher zu 193 41.3%

trifft zu 125 26.8%

Antworten 467

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

F5_2: Prozesse verbessern

trifft nicht zu 36 7.7%

trifft eher nicht zu 93 19.9%

trifft eher zu 211 45.2%

trifft zu 127 27.2%

Antworten 467

F5_3: Unterricht verbessern

trifft nicht zu 108 23.1%

trifft eher nicht zu 142 30.4%

trifft eher zu 138 29.6%

trifft zu 79 16.9%

Antworten 467

Fragegruppe 4: Nach meiner Wahrnehmung bringt die Mitarbeit bei SV+ den beteiligten Lehrkräften:

F6_1: Entlastung vom Alltagsgeschäft der Schule

trifft nicht zu 262 55.9%

trifft eher nicht zu 169 36%

trifft eher zu 26 5.5%

trifft zu 12 2.6%

Antworten 469

F6_2: Deputatstunden

trifft nicht zu 80 17.5%

trifft eher nicht zu 193 42.2%

trifft eher zu 140 30.6%

trifft zu 44 9.6%

Antworten 457

F6_3: Anerkennung

trifft nicht zu 85 18.4%

trifft eher nicht zu 179 38.7%

trifft eher zu 162 35.1%

trifft zu 36 7.8%

Antworten 462

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

F6_4: Handlungsspielräume

trifft nicht zu 65 13.9%

trifft eher nicht zu 122 26.1%

trifft eher zu 201 42.9%

trifft zu 80 17.1%

Antworten 468

F6_5: Einfluss im Kollegium

trifft nicht zu 97 20.9%

trifft eher nicht zu 200 43.1%

trifft eher zu 141 30.4%

trifft zu 26 5.6%

Antworten 464

F6_6: Entscheidungskompetenzen

trifft nicht zu 74 15.9%

trifft eher nicht zu 155 33.3%

trifft eher zu 182 39.1%

trifft zu 54 11.6%

Antworten 465

F6_7: Weisungsbefugnisse

trifft nicht zu 183 39.8%

trifft eher nicht zu 206 44.8%

trifft eher zu 66 14.3%

trifft zu 5 1.1%

Antworten 460

Fragegruppe 5: Durch SV+ erlebe ich einen Zuwachs an:

F7_1: Fachkompetenz

trifft nicht zu 156 33.4%

trifft eher nicht zu 164 35.1%

trifft eher zu 103 22.1%

trifft zu 44 9.4%

Antworten 467

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

F7_2: Methodenkompetenz

trifft nicht zu 112 24%

trifft eher nicht zu 144 30.8%

trifft eher zu 156 33.4%

trifft zu 55 11.8%

Antworten 467

F7_3: Sozialkompetenz

trifft nicht zu 113 24.2%

trifft eher nicht zu 158 33.9%

trifft eher zu 149 32%

trifft zu 46 9.9%

Antworten 466

F7_4: Personaler Kompetenz

trifft nicht zu 100 21.5%

trifft eher nicht zu 128 27.5%

trifft eher zu 169 36.3%

trifft zu 69 14.8%

Antworten 466

F7_5: Wissen über Schule als Organisation

trifft nicht zu 56 11.9%

trifft eher nicht zu 67 14.2%

trifft eher zu 201 42.6%

trifft zu 148 31.4%

Antworten 472

Fragegruppe 6: Aus der Beteiligung unserer Schule an SV+ entsteht mir ein zusätzlicher Arbeitsaufwand:

F8_1: für die Mitarbeit im Projekt von ca. ___ Zeitstunden pro Woche:

Antworten 361

Minimum 0

Maximum 22

arithm.Mittel 2.6

F8_2: Für die Vertretung für Unterricht und andere Aufgaben von Lehrkräften, die im Projekt mitarbeiten ca. ___

Zeitstunden pro Woche:

Antworten 330

Minimum 0

Maximum 40

arithm.Mittel 1

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

Fragegruppe 7:

F10: Leitbild und Strategie der Schule werden klar und deutlich kommuniziert.

trifft nicht zu 56 12%

trifft eher nicht zu 118 25.3%

trifft eher zu 196 42.1%

trifft zu 96 20.6%

Antworten 466

F12: Die Schulleitung nutzt meine Kompetenzen zur Verbesserung der Schule.

trifft nicht zu 64 14%

trifft eher nicht zu 95 20.7%

trifft eher zu 200 43.7%

trifft zu 99 21.6%

Antworten 458

F13: Die Schulleitung stellt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Ressourcen (Deputatstunden, Finanzen, Zeit, Räume) zur

Durchführung der Projektarbeit zur Verfügung.

trifft nicht zu 25 5.4%

trifft eher nicht zu 63 13.5%

trifft eher zu 218 46.9%

trifft zu 159 34.2%

Antworten 465

F14: Die Ressourcenverteilung erfolgt in transparenter, nachvollziehbarer Weise.

trifft nicht zu 66 14.3%

trifft eher nicht zu 119 25.9%

trifft eher zu 150 32.6%

trifft zu 125 27.2%

Antworten 460

F24: Die <u>Verteilung</u> der Ressourcen erfolgt in erster Linie durch: (Mehrfachauswahl möglich)

Schulleitung 382 mal genannt

stellv. Schulleitung 189 mal genannt

Abteilungsleitung 236 mal genannt

andere Funktionsstelleninhaber 79 mal genannt

einzelne Lehrkräfte 26 mal genannt

Lehrerteams 131 mal genannt

sonstige 30 mal genannt

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

Fragegruppe 15: Von wem werden Veränderungsprozesse...

F11_a: ... initiiert? (Mehrfachauswahl möglich)

Schulleitung 394 mal genannt

stellv. Schulleitung 197 mal genannt

Abteilungsleitung 250 mal genannt

andere Funktionsstelleninhaber 100 mal genannt

einzelne Lehrkräfte 230 mal genannt

Lehrerteams 250 mal genannt

sonstige 26 mal genannt

F11_b: ... begleitet? (Mehrfachauswahl möglich)

Schulleitung 280 mal genannt

stellv. Schulleitung 181 mal genannt

Abteilungsleitung 261 mal genannt

andere Funktionsstelleninhaber 125 mal genannt

einzelne Lehrkräfte 226 mal genannt

Lehrerteams 268 mal genannt

sonstige 35 mal genannt

F11_c: ... konsequent zu Ende geführt? (Mehrfachauswahl möglich)

Schulleitung 243 mal genannt

stellv. Schulleitung 130 mal genannt

Abteilungsleitung 179 mal genannt

andere Funktionsstelleninhaber 85 mal genannt

einzelne Lehrkräfte 215 mal genannt

Lehrerteams 227 mal genannt

sonstige 23 mal genannt

Fragegruppe 8:

F26: Die Arbeit an unserer Schule folgt einer gemeinsamen Vision.

trifft nicht zu 82 17.9%

trifft eher nicht zu 176 38.5%

trifft eher zu 158 34.6%

trifft zu 41 9%

Antworten 457

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

F15: Die Mitarbeit in den Projektgruppen ist freiwillig.

trifft nicht zu 5 1.1%

trifft eher nicht zu 26 5.6%

trifft eher zu 141 30.3%

trifft zu 293 63%

Antworten 465

F16: Die Teilnahme an Sitzungen und die Lieferung vereinbarter Arbeitsergebnisse ist verbindlich, d.h. sie werden

nachgehalten.

trifft nicht zu 23 5.2%

trifft eher nicht zu 62 14%

trifft eher zu 226 50.9%

trifft zu 133 30%

Antworten 444

F17: Den Projektgruppen ist es innerhalb der Schule möglich, Entscheidungen durchzusetzen.

trifft nicht zu 25 5.7%

trifft eher nicht zu 112 25.4%

trifft eher zu 231 52.4%

trifft zu 73 16.6%

Antworten 441

F20: Die Projektarbeit fördert die Zusammenarbeit an der Schule.

trifft nicht zu 40 8.8%

trifft eher nicht zu 109 24%

trifft eher zu 196 43.1%

trifft zu 110 24.2%

Antworten 455

F27: Die schulische Stundenplanung berücksichtigt Zeitfenster für Teamarbeit, sodass Teamarbeiten außerhalb des

Unterrichts gut koordinierbar sind.

trifft nicht zu 117 26.1%

trifft eher nicht zu 183 40.8%

trifft eher zu 110 24.5%

trifft zu 39 8.7%

Antworten 449

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

Fragegruppe 10: Ich führe folgende Tätigkeiten an meiner Schule aus:

M1: Unterstützung, Stimulierung, Anleitung und Motivation von Lehrkräften. (Ausgenommen Referendare)

trifft nicht zu 84 19.5%

trifft eher nicht zu 82 19%

trifft eher zu 160 37.1%

trifft zu 105 24.4%

Antworten 431

M2: Auswahl und Beurteilung von Lehrkräften.

trifft nicht zu 246 57.3%

trifft eher nicht zu 82 19.1%

trifft eher zu 61 14.2%

trifft zu 40 9.3%

Antworten 429

M3: Aufbau und Pflege von Partnerschaften oder Netzwerken mit schulexternen Personen, Gruppen und

Institutionen. (nicht gemeint sind Ausbildungsbetriebe und Eltern)

trifft nicht zu 134 31.5%

trifft eher nicht zu 91 21.4%

trifft eher zu 123 28.9%

trifft zu 78 18.3%

Antworten 426

M4: Systematische Sammlung und Aufnahme von Informationen über interne und externe Entwicklungen, aufgrund

eines formalen Mandats.

trifft nicht zu 205 48%

trifft eher nicht zu 80 18.7%

trifft eher zu 90 21.1%

trifft zu 52 12.2%

Antworten 427

M5: Übermittlung relevanter Informationen und Ziele an Lehrkräfte und andere Organisationsmitglieder.

trifft nicht zu 84 19.6%

trifft eher nicht zu 80 18.7%

trifft eher zu 165 38.6%

trifft zu 99 23.1%

Antworten 428

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

M6: Information externer Gruppen und die Vertretung der Organisation nach außen.

trifft nicht zu 127 29.9%

trifft eher nicht zu 112 26.4%

trifft eher zu 125 29.4%

trifft zu 61 14.4%

Antworten 425

M7: Initiierung und Realisierung von Projekten an der Schule.

trifft nicht zu 68 15.8%

trifft eher nicht zu 74 17.2%

trifft eher zu 184 42.7%

trifft zu 105 24.4%

Antworten 431

M8: Schlichtung von Konflikten und Beseitigung unerwarteter Probleme und Störungen innerhalb der Schule und in

Beziehungen zu außerschulischen Kontakten. (Gemeint sind hier nur jene Konflikte und Störungen, die nicht durch

Schüler verursacht sind.)

trifft nicht zu 160 37%

trifft eher nicht zu 113 26.2%

trifft eher zu 103 23.8%

trifft zu 56 13%

Antworten 432

M9: Verteilung von Aufgaben und Zuständigkeiten.

trifft nicht zu 184 42.9%

trifft eher nicht zu 94 21.9%

trifft eher zu 98 22.8%

trifft zu 53 12.4%

Antworten 429

M10: Umsetzung von Handlungsvorschlägen und damit einhergehend die Zuteilung von Ressourcen.

trifft nicht zu 167 39.2%

trifft eher nicht zu 110 25.8%

trifft eher zu 106 24.9%

trifft zu 43 10.1%

Antworten 426

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

M11: Administrative Aufgaben

trifft nicht zu 163 38.4%

trifft eher nicht zu 94 22.2%

trifft eher zu 96 22.6%

trifft zu 71 16.7%

Antworten 424

Fragegruppe 11: Treffen folgende Aussagen auf Sie zu?

M12: Ich bin gut über die Bedeutung und Möglichkeiten der Auslegung von schulischen Vorschriften informiert.

trifft nicht zu 18 3.9%

trifft eher nicht zu 117 25.4%

trifft eher zu 234 50.8%

trifft zu 92 20%

Antworten 461

M13: Mein Verhalten hat eine Vorbildwirkung für meine Kollegen.

trifft nicht zu 13 3%

trifft eher nicht zu 90 20.6%

trifft eher zu 254 58.3%

trifft zu 79 18.1%

Antworten 436

S1: Für meine Schüler bin ich in erster Linie Wissensvermittler.

trifft nicht zu 41 9%

trifft eher nicht zu 165 36.3%

trifft eher zu 209 45.9%

trifft zu 40 8.8%

Antworten 455

S2: Für meine Schüler bin ich Berater in sozialen Fragen.

trifft nicht zu 9 2%

trifft eher nicht zu 96 21%

trifft eher zu 247 54%

trifft zu 105 23%

Antworten 457

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

S3: Ich übernehme im Unterricht zunehmend die Rolle des Beraters und Beobachters.

trifft nicht zu 14 3.1%

trifft eher nicht zu 131 28.6%

trifft eher zu 245 53.5%

trifft zu 68 14.8%

Antworten 458

S4: Die <u>organisatorische</u> Vorbereitung für meinen Unterricht stellt einen <u>zunehmend</u> wichtiger

werdenden Teil meiner Arbeit dar.

trifft nicht zu 17 3.7%

trifft eher nicht zu 95 20.9%

trifft eher zu 227 49.9%

trifft zu 116 25.5%

Antworten 455

S5: Meine Erfahrungen mit kollegialer Teamarbeit sind überwiegend positiv

trifft nicht zu 24 5.3%

trifft eher nicht zu 66 14.4%

trifft eher zu 199 43.5%

trifft zu 168 36.8%

Antworten 457

S6: Meine Schularbeit ist mittelfristig nur im Team zu leisten.

trifft nicht zu 29 6.3%

trifft eher nicht zu 82 17.9%

trifft eher zu 188 41.1%

trifft zu 158 34.6%

Antworten 457

Fragegruppe 16: Das Ziel im Handlungsfeld 1 lautet: "Der Unterricht ist geprägt durch Lehr- und

Lernarrangements, die weitgehend selbst organisiertes und lebenslanges Lernen ermöglichen. Die

verschiedenen Schülergruppen werden durch organisatorische und spezielle unterrichtliche Maßnahmen

individuell gefördert."

H1_1: Benötigen Sie zusätzliche schulische Handlungsspielräume, um dieses Ziel an Ihrer Schule zu erreichen?

nein 160 36%

ja 284 64%

Antworten 444

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

Fragegruppe 17:

Q1_1: Im Laufe der letzten 12 Monate habe ich ein Individualfeedback durchgeführt.

nein 109 23.9%

ja 348 76.1%

Antworten 457

Q1_2: Wenn ja: Das Feedback erfolgte ...

... im Rahmen von Q2E 130 37.6%

... in eigener Initiative und Verantwortung 216 62.4%

Antworten 346

Q1_3_1: Art des Feedbacks:

Schülerfeedback 293 81.4%

kollegiale Hospitation 47 13.1%

sonstiges 20 5.6%

Antworten 360

Q2: Die Schulleitung bzw. deren Stellvertretung unterstützt und sichert den Aufbau eines funktionsfähigen

Qualitätsmanagements.

trifft nicht zu 22 4.9%

trifft eher nicht zu 43 9.6%

trifft eher zu 191 42.6%

trifft zu 192 42.9%

Antworten 448

Q3: Die Schulleitung bzw. deren Stellvertretung nimmt an den Sitzungen des QM-Teams teil.

trifft nicht zu 19 4.4%

trifft eher nicht zu 29 6.7%

trifft eher zu 74 17.2%

trifft zu 178 41.3%

weiß nicht 131 30.4%

Antworten 431

Fragegruppe 18:

P1: Die personalpolitischen Entscheidungen an meiner Schule sind transparent und nachvollziehbar.

trifft nicht zu 84 18.7%

trifft eher nicht zu 120 26.7%

trifft eher zu 172 38.3%

trifft zu 73 16.3%

Antworten 449

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16.08.2007

Auswertung SV+, 2. Befragung

P2: Es erfolgt m.W. eine systematische Fortbildungsbedarfsermittlung an unserer Schule, die die schulischen

Erfordernisse berücksichtigt.

trifft nicht zu 43 9.5%

trifft eher nicht zu 119 26.2%

trifft eher zu 189 41.6%

trifft zu 103 22.7%

Antworten 454

P3: Meine Fortbildungsinteressen werden im Rahmen des Fortbildungskonzeptes meiner Schule berücksichtigt.

trifft nicht zu 36 8.1%

trifft eher nicht zu 81 18.2%

trifft eher zu 193 43.4%

trifft zu 135 30.3%

Antworten 445

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Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

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Anlage 3 Bedeutungsangaben zur Online-Befragung 2007

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Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

Bedeutungsangaben zur Online-Befragung 2007 WerteFragen

Die beiden positiven Werte addiert

nicht wichtig

wenigerwichtig

eher wichtig wichtig

F1 Im Allgemeinen fühle ich mich über relevante Aspekte von SV+ ausreichend informiert. 78,9% 3,1% 18,1% 41,4% 37,5%

F2 Mit dem 2. Jahr des Projektverlaufes bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. 78,1% 5,0% 16,9% 40,3% 37,8%

F4 Die Arbeit in den Projekten setzt an zentralen Problemen unserer Schule an. 89,6% 2,0% 8,4% 36,6% 53,0%Längerfristig wird SV+ an unserer Schule:

F5_1 Strukturen verbessern 89,1% 0,4% 10,4% 37,8% 51,3%F5_2 Prozesse verbessern 90,9% 0,9% 8,3% 36,5% 54,4%F5_3 Unterricht verbessern 94,2% 1,6% 4,2% 19,2% 75,0%

Nach meiner Wahrnehmung bringt die Mitarbeit bei SV+ den beteiligten Lehrkräften:

F6_1 Entlastung vom Alltagsgeschäft der Schule 86,9% 2,3% 10,9% 37,6% 49,3%F6_2 Deputatsstunden 56,3% 8,1% 35,6% 30,8% 25,5%F6_3 Anerkennung 73,5% 5,3% 21,2% 40,4% 33,1%F6_4 Handlungsspielräume 90,9% 1,8% 7,3% 39,3% 51,6%F6_5 Einfluss im Kollegium 52,7% 9,2% 38,0% 38,2% 14,5%F6_6 Entscheidungskompetenzen 82,2% 2,5% 15,2% 45,7% 36,5%F6_7 Weisungsbefugnisse 39,9% 15,8% 44,3% 27,8% 12,1%

F10Leitbild und Strategie der Schule werden klarund deutlich kommuniziert. 88,5% 3,0% 8,5% 36,6% 51,9%

F12Die Schulleitung nutzt meine Kompetenzen zur Verbesserung der Schule. 89,8% 1,4% 8,8% 45,9% 43,9%

F13

Die Schulleitung stellt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Ressourcen (Deputatsstunden, Finanzen, Zeit, Räume) zur Durchführung der Projektarbeit zur Verfügung. 93,7% 0,7% 5,6% 33,6% 60,1%

F14Die Ressourcenverteilung erfolgt in transparenter, nachvollziehbarer Weise. 93,3% 0,9% 5,8% 32,0% 61,3%

F24

Die <u> Verteilung </u> der Ressourcen erfolgt in erster Linie durch: (Mehrfachauswahl möglich)

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Anlage 4 Niveaustufen der Lehrerkooperationsstufen (Steinert u.a.)

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Eigene Darstellung der Niveaustufen der Lehrerkooperation nach Steinert u.a. (2006)

Niveaustufe Beschreibung Merkmalsausprägung / Items für Fragebogen

Stufe 4: Integration

Die vierte Stufe zeichnet sich durch eine systematisch abgestimmte bereichsspezifische und bereichsübergreifende Kooperation unter den Lehrkräften aus. Im Unterrichtshandeln nehmen die Lehrkräfte aufeinander Bezug, indem sie Unterricht und Hausaufgaben wechselseitig absprechen und durch gegenseitige Hospitationen transparent machen. Das Kollegium wird als soziale Ressource genutzt, die organisatorische, personelle und unterrichtliche Aufgaben und Praktiken integriert und das professionelle Handeln der Lehrkräfte wechselseitig reguliert. Es gibt eine systematische Fortbildung.

• Die Absprache von Hausaufgaben ist selbstverständlicher Teil unserer Arbeit.

• Unsere Zeitpläne außerhalb des Unterrichts sind für Zusammenarbeit gut koordiniert.

• Gegenseitige Unterrichtsbesuche sind ein selbstverständlicher Teil unserer Arbeit.

• Für die Teamarbeit stehen Arbeitsräume mit ausreichender Ausstattung zur Verfügung.

• Wir erarbeiten gemeinsame Strategien zur Bewältigung beruflicher Schwierigkeiten.

Stufe 3: Interaktion

Die dritte Stufe geht über die bereichsspezifische Arbeitsteilung hinaus. Die Lehrkräfte arbeiten fach- und jahrgangsübergreifend zusammen und tauschen sich umfassend über Schule und Unterricht aus. Evaluationsaktivitäten gehen über einseitige Selbstberichte hinaus. Fremdbeurteilungen werden für die Personal- und Unterrichtsentwicklung genutzt. Ansätze zu einer kollegialen Handlungsregulation und Verbesserung individuellen Lehrerhandelns wird durch wechselseitige Adaptivität und Transparenz bei der Planung, Durchführung und Überprüfung der unterrichtlichen Arbeit ermöglicht. (Umfassende Fortbildung.)

• Die Zusammenarbeit im Kollegium orientiert sich fast ausschließlich an den Fächern.

• In Konferenzen beteiligen sich die meisten Anwesenden aktiv an den Diskussionen.

• Selbst- und Fremdbeurteilung sind für uns Bestandteil der Arbeit.

• Die Koordination der Unterrichtsarbeit zw. den Jahrgangsstufen ist gut organisiert.

• Im Kollegium gibt es eindeutige Meinungsführer. • Wir haben eine fächerübergreifende Zusammenarbeit, die sich

an gem. Themen orientiert. • Beim Entwurf des Stundenplans werden Gelegenheiten zur

Teamarbeit berücksichtigt.

Stufe 2: Koordination

Die zweite Niveaustufe schließt die Kooperationsformen der ersten ein und zeichnet sich darüber hinaus durch umfassende Informationen über Aufgabenverteilung, Arbeitsabläufe und Arbeitsergebnisse aus. Ansätze zu einer Koordination von Ressourcen und Aufgaben sind vorhanden. (Austausch über Fachinhalte und –didaktik, Notenmaßstäbe; indiv. U. schulinterne Fortbildung)

• Im Kollegium gibt es Gruppen, die nur wenig miteinander zu tun haben wollen.

• Ergebnisse aus Arbeitsgruppen werden regelmäßig im Kollegium bekannt gegeben.

Stufe 1: Differenzierung

Die erste Niveaustufe umfasst Kooperationsaufgaben, die der vorgegebenen Funktionsteilung in Schulen entsprechen. Schulen, in denen Lehrkräfte auf dieser Stufe zusammenarbeiten, haben ein globales Zielkonzept, formal geregelte Arbeitsabläufe und Kommunikationsformen. Die Lehrerkooperation vollzieht sich hauptsächlich innerhalb der Fach- und Jahrgangsgrenzen (Unterrichtsvorbereitung; Austausch über Curricula, Fachinhalte und Noten; indiv. Fortbildung). Diese Anforderungen an Lehrerkooperationen lassen sich als Mindeststandards für einen geordneten Schulbetrieb interpretieren.

• Bei der Festlegung des Stundenplans werden wir ausreichend beteiligt.

• Wir werden rechtzeitig und ausreichend über wichtige Vorgänge informiert.

• Die Koordination der Unterrichtsarbeit innerhalb der Jahrgangsstufen ist gut organisiert.

• Die Schulleitung achtet auf kollegiale Mitbestimmung. • Wir erarbeiten gemeinsam das Profil unserer Schule. • Wir haben eine gute fachspezifische Zusammenarbeit.

Fragmentierung Es herrscht ein isoliertes, wenig abgestimmtes Lehrerhandeln vor. Vereinzelt gibt es einen fachlichen Austausch und individuelle Fortbildungen. Keine der o.g. Aussagen wird mehrheitlich bejaht.

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80

Anlage 5 Dreieck der Pädagogischen Schulenwicklung (Rolff u.a.)

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Institut für Berufsbildung

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- Lehrer-(Selbst-)-beurteilung - Supervision - Kommunikationstraining - Schulleitungsberatung - Hospitationen - Jahresgespräche

Personale

Entwicklung

Unterrichts- Entwicklung

Organisations-

Entwicklung

- Schülerorientierung - Überfachliches Lernen - Methodentraining - Selbstlernteams - Öffnung - Erweiterte Unterrichtsformen - Lernkultur

- Schulprogramm - Schulkultur - Erziehungsklima - Schulmanagement - Steuergruppe - Teamentwicklung - Eltern und Umfeld - Kooperation

Systemzusammenhang von pädagogischer Schulentwicklung

Quelle: Rolff u.a. (2000) Manual Schulentwicklung

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Hessisches Kultusministerium

Wege in die Selbstverantwortung

Formative Begleitung des Modellprojekts Selbstverantwortung plus- 1. Zwischenevaluation 2007

Hessisches Kultusministerium

Luisenplatz 1065185 Wiesbaden

M A T E R I A L I E N B A N D 2

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