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G R A Z E R

M O R G E N L A N D I S C H E

S T U D I E N

3

Die Rolle der

Astronomie

in den Kulturen Mesopotamiens

Beitrage zum

3. Grazer Morgenliindischen Symposion

(23. - 27. September 1991)

herausgegeben von Hannes D. GaIter

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G R A Z E R M O R G E N L A N D IS C H E S T U D IE N

herausgegeben von

Hannes D. Gaiter und Bernhard Scholz

Band 3

Die Rolle der Astronomie

in den K ulturen Mesopotamiens

Band 1: Hannes D. Gaiter (Hg.), Kulturkontakte und ihre Bedeutung in

Geschichte und Gegenwart des Orients. 1986

Band 2: Bernhard Scholz (Hg.), Der orientalische Mensch und seine

Beziehungen zur Umwelt. 1989

Graz 1993

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Die Rolle der~

Astronomie

inden Kulturen Mesopotamiens

Beitrage zum

3. Grazer Morgenlandischen Symposion

(23.-27. September 1991)

herausgegeben von Hannes D. Gaiter

Graz 1993

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Besonders rnochte ich noch unseren Studentinnen und Studenten danken,

die freiwillig Zeit und Arbeitskraft wiihrend des Symposions zur

Verfugung gestellt haben, weiters Univ.-Prof. Dr. Hermann Hunger fur

seine vielen Ratschlage und seine bereitwillige Hilfe wahrend der

Vorbereitungen fUr Symposion und Publikation sowie Otto J. Simon,

Simona Orehek und DI Werner Emig fur ihre Geduld und

Hilfsbereitschaft wahrend der Vorbereitungen zur Drucklegung. Ein

spezielles .Danke schon" ergeht an Dr. Bernhard Scholz fur seinenunermtidlichen Einsatz und seine Mitarbeit bei der Herstellung des

vorliegenden Bandes.

Graz, imMan 1993 Der Herausgeber

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InhaItsverzeichnis

Vorwort 5

Inhaltsverzeichnis 7EinIeitung 9

K urt Ja ritz

Ernst Weidner - Gelehrter und Mensch IIE rie L eich ty

The Origins of Scholarship 21

F ra ncesca R och berg

The Cultural Locus of Astronomy in Late Babylonia 31

Simo Parpola

Mesopotamian Astrology and Astronomy as Domains

of the Mesopotamian "Wisdom" 47

John P . B rittonScientific Astronomy in Pre-Seleucid Babylon 61

A lexander Jones

Evidence for Babylonian Arithmethical Schemesin Greek Astronomy 77

G erd G ra jJh ojJ

The Babylonian Tradition of Celestial Phenomena

and Ptolemy's Fixed Star Calendar 95

Jozef de K uyperMesopotamian Astronomy and Astrology as Seen

by Greek Literature: The Chaldaeans 135

H erm ann H unger

Astronomische Beobachtungen in neubabylonischer Zeit 139

W ayne H orow itz

The Reverse of the Neo-Assyrian Planisphere CT 33 II 149

R ob ert C ha dw ick

Identifying Comets and Meteors in CelestialObservation Literature 161

Johannes Koch

Das Sternbild mulmaJ_tab-ba-tur-tur 185

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Vladimir S. TumIJII

Astronomical Dating of Observed and Recorded

Events in V R 46 199

Gerd Steiner

Ein Bolid in Analolien & Is Manifestation einer Gottheil 211

Vila Koch-Westenholz

Mesopotamian Astrology at Hattusas 231Walter Farber

Zur Orthographic von EAE 22: Neue Lesungen

und Versuch einer Deutung 247

David Pingree

Venus Phenomena in E...una A"" EnJil 259

Paul-Richard Berger

Irnaginare Astrologie in spillbabylonischer Propaganda 275

Albert Wolters

An Allusion to Libra in Daniel 5 291

LArissa Bobrova, AleJUUllkrMilitarev

From Mesopotamia to Greece: On the Origin

of Semitic and <mek Stat Names 307

Lis Brack-Bernsen

Babylonische MondIem: Beobachtung und Theone 331

Alice Slotsky

The Uruk Solstice Scheme Revisited 359

Robert W. Bremner

The Shadow Length Table inMULAPIN 367

Joran Friberg

On the Structw-e of Cuneifonn Metrological

Table Texts from th e -Ist Millennium 383

Bibliography of Babylonian Astronomy and Astrology 407

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Einleitung

Am 7. Oktober 1991 jahrte sich zum einhundertsten Mal der Geburtstag

Ernst weidners (7.X.1891-8.1I.1976). Er war zwischen 1943 und 1964

Ordinarius fur Orientkunde an der Karl-Franzens-Universitat u nd m ach te

die Keilschriftforschung in Graz sowie Graz in der Keilschriftforschung

bekannt und geachtet. Er legte den Grundstein fur die Grazer

Keilschriftforschung, deren jungstes Produkt der hier vorliegende Band

darstellt. In ein igen w en igen Satzen E rnst W eidn er un d se in e B edeu tun g

fU r die Assyr iologie zu um rei8en . hie8e sich am Unmoglichen versuchen,

Ich verweise hier au f den folgenden Beitrag von K urt Jaritz und mochte

hier n ur zw ei A sp ek te k urz herau sstreichen .

E rn st We id ne r gehorte zu jenen w en igen A ssyr iologen . denen das gelang,

wovon w ir m eist nur traurnen konnen, Als gelungene Verbindung von

Gen ie und unermudlichem A rb eiter le iste te er in alle n B er eich en u nse res

Faches Grundlegendes und Wesentliches. Weder die Geschichts-

forschung noeh die Lexikographie oder die W issen schaftsgeschichte

Altvorderasiens hatten o hn e E rn st W e id ne r ihren h eu tig en S tan d. Daruber

hinau s verein igte er, trotz seines fast ausschlie6 lichen Schreibtisch-

g ele hrten tu rn s, d as au f K o ng re sse, M u seum sau fen th alte od er O rien tre ise n

w eitgehend verzichtete , in se iner Person , se inem W erk und vorallem in

.seinem" Archiv fur Orientforschung jene fachUbergreifende Aufge-

schlossenheit, die heu te das Z ie l so mane her au fwend ig e r i n st it u ti on e lle r

Tatigkeit ist. Das von ihm gegrtindete Archiv, das danken swer te rwei se

nach w ie vor in der von W eidner konzip ier ten Form von un seren W iener

Kollegen weitergefUhrt wird, sollte nicht nur der Erforschung des

g esam te n v or de rasiatisch en Ku ltu rk re ise s (o hn e ze itlich e E in sch riin k un g)

dien en , sondern auch aile A spek te dieser Erforschung, von

T extb earb eitu ngen tib er G rab un gsber ichte b is hin zu K on gre6b er ichten ,

Personalien und Bibliographien umfassen.

Ais wir im Jahre 1988 zu uberlegen begannen, wie die einhundertste

Wiederkehr des Geburtstages von Ernst Weidner wUrdig begangenwerden konnte, entschieden wir uns sehr schnell fur die Form e ines

internationalen Kongresses. Ais Themen boten sich die verschiedenen

Arbeitsbere iche Ernst W eidners an : assyrische Konigsinschriften,

Chronologie, Astronomie, Orthostatenreliefs, .... Unsere Wahl fiel

schlie6lich auf .Astronomie". und zwar aus m ehreren G runden . Zurn

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cinen war sie unter den vielen unterschiedlichen Interessensgebieten

Ernst Weidners eindeutig eines seiner liebsten. Ihr widmete er 1911 mit

21 Jahren seine erste wissenschaftliche Veroffentlichung und sie lieS ihn

auch im hohen Alter (I967'{;9) nieht los. Es lag dahernahe, das Jubillum

mit einem internationalen Treffen der heute auf diesem Gebiet

AIbeitenden zu feiem.

Zum anderen sHiSt die .Keilscbnft . tronomie" aufgrund derSchwierigkeit und Kompl ex itiit de, Steffes ouch innerhalb der

Assyriologie noch nicht auf das Interesse, das ihr aufgrund ihrer

Bedeutung fur die morgen- und abendlandische Geistesgeschichte

zustunde, und schliefllich bietet gerade diese Komplexitlt die

Moglichkeit, fachubergreifend und interdisziplinllr zu diskutieren und zu

arbeiten, ein Ziel, dem sich die Grazer Orientalistik seit geraumer Zeit

verschrieben hat. Die Fragen und Problemkreise, die im vorliegenden

Band zur Sprache kommen, sind vielfliltig und weitgesteckt. Der Bogen

spannt sich von der Theorie und Praxis altvorderasiatischer Stemkundeuber deren sozial- und kulturgeschichtlicher Relevanz bis hin zu ihrem

,,Sitz imLeben" und ihren EinfluS auf benachbarte Kulturraume,

Die .Keilschriftestronomle" stellt aber auch eines der wichtigsten

Bindeglieder dar, die uns heute mit der versunkenen Welt

Mesopotamiens verbinden, gehan sie doch zu jenen Kulturleistungen der

altorientalischen Hochkulturen, die - tiber den Hellenismus - Eingang in

unsere abendUindische Geisteskultur gefunden haben. DaB gerode in den

Tagen, in denen sich Osterreich darauf vorbereitete, seinen erstenAstronauten zu r Raum station M ir zu schicken, in G raz ein Kongress

stattfand, der gleichsam an die Wurzel der wissenschaftlichen

Beschiiftigung mil dem Weltraum zuruckging, mag als deutliches

Zeichen einer ungebrochenen wissenschaftlichen Tradition und eines

gefestigten BewuBtseins historischer Entwicklungen und Bindungen

verstanden werden.

Hannes D. Galter

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Ernst Weidner - Gelehrter und Mensch

Kurt Jaritz - Graz

Weidner hat in Graz kein Neuland betreten. Die Grazer Tradition reicht

weit zurilck, sie erreicht heuer ungefahr den Abschlu8 des zweiten

lahrhunderts. Die Grazer Orientalistik ist sicherlich untrennbar

verbunden mit dem Namen Ioseph Freiherr von Harnrner-Purgstall,

einem gebUrtigen Grazer.' 1774 kam er auf die Well und dieser Joseph

von Hammer-Purgstall, der als Sprachknabe. wie es damals hieB. in den

Orient gegangen war. nachdem er eine Ausbildung an der Orientalischen

Akademie in Wien absolviert harte. wurde zu einem Spezialisten inorientalischen Fragen. Joseph von Hammer-Purgstall entwickelte

natUrlich auch ein hohes w issen schaftliches In teresse an den Landern, die

er bereist hatte bzw. in diplomatischer Mission durchleben mullte, konnte

und durfte.

Und so ist es kein Zufall. da8 eine der ersten und altesten

orientalistischen Zeitschriften - wurden WiT heute dazu sagen - oder

Publikationsreihen von Hammer-Purgstall im Jahre 1809 gegrtlndet

wurde. Es waren die ..Fundgruben des Orients", die es immerhin aufsechs Bande gebracht haben und indenen unter anderem Georg Friedrich

Grotefend und Claudius James Rich. der mil Erzherzog Johann, dem

groD en M entor der W issenschaften der Steierm ark , sehr befreundet w ar,

prasent sind. Sie haben also, urn nur lwei Namen zu nennen, fur die

Steiermark eine groBe Rolle gespieh. Wenn nun Claudius James Rich fiir

Erzherzng Johann und Harnrner-Purgstall von seinen Reisen nach

Mesopotamien einen 8auziegel von Nebukadnezar II. mitgebracht hat

sowie 42 Roll- und Stempelsiegel, so ist das praktisch der Beginn der

Antikensammlung im spareren Landesmuseum Joanneum. Dieses

Material wurde publiziert in den ..Fundgruben". Das war quasi der

I Kurzdarstellung seines Wirkens im Ausstellungskatalog der

UniversitltsbibliOlhek Ora. "Oraz und die Keilschrift", ed. H. D. Galrer,

B. Scholz und Ch. Zinko. Oraz 1987.

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Startschu8 fiir die Beschiiftigung mit dem, was wir heute "Orientalistik"

nennen. Es kam in diesen ..Fundgruben" aueh zu den ersten

Gelehnendiskussionen urn die Entzifferung der Keilschrift. Da war z.B.

Grotefend, dec hier eine Schriftsystematik fUrdie Keilschrift entwickelte,

die allenlings in die lrre fuhrte. Auch die Diskussionen urn die friihen

Textkopien eines Sanherib-Zylinders dun:h Carl Bellino haben hier ihren

Platz gehabt.

Es gab dann allerdings fur Graz eine groBe Lucke, Hammer-Purgstall

hatte sich Hingst in Wien etabliert. Gegen die vielfliltigen Intrigen im

metternichscben System konnte er schlieBlich 1847 auch die Akademie

der Wissenschaften begrtinden, deren erster Priisident er war. So wurde

also die Orientalistik seither in Graz fiir einige Jahnehnte wiederum auf

den Bereich der Theologischen Fakultat reduzien. Das heiBt, daB

nunmehr der westsemitische und arabistische Bereich allein betrieben

worden ist,

Die Jahre 1872 auf 1873 haben fiir die Grazer Universitlit einen neuen

Schwerpunkt gesetzt. Damals wurde eine Lehrkanzel fiir Vergleichende

Sprachwrssenschaft- eingerichtet, die zuerst von Johannes Friedrich

Heinrich Schmidt besetzt war und nach seinem Abgang dem aus Prag

stammenden Gustav Meyer ubertragen wurde. Meyer ist ja auch, wie

Weidner, ein Schlesier gewesen. Und dieser Gustav Meyer, der diese

Lehrkanzel bis 1899 innebatte, erkannte nun, daB die vergleichende

Sprachwissenscbaft einer Stutze bediirfe. So wurde im Jahre 1891, also

vor 100 Jahren, eine Lehrkanzel fiir orientalische Philologie eingerichtet,

die seit 1902 als Ordinariat geftihrt wurden ist, Diese Lehrkanzel hat dann

spiterhin die Bezeichnung ,,Institut fiir orientaliscbe Philologie I -

Arische Abteilung" getragen, wobei die Schwerpunkte der Lehr- und

Forscbungstiitigkeit, wie schon erwahnt, Altindisch und Iranisch waren.

Jedoch wurdeo bis 1907 von dem auBerordentlicb polyglotten Inhaber

dieser Lehrkanzel, Johann Kirste, auch Lehrveranstaltungen tiber

arabische Spnoche und Literatur abgehalten.

Indec Zwischenzeit war allenIings 1902 ein hervorragender Arabist nach

Graz gekommen, Dieser Dozent war der aus Alexandria stammende

2 Fritz Freiherr Lochner von HUnenbach, Das Facb Verg1eichende

SpncbwisseDschaft an der Universitlit Graz (= Pub1ikllionen IUS dern AlclUv

der Universitlit Graz, Band 5), Graz 1976.

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Nikolaus Rhodokanalris, der Begriinder der wissenschaftlichen Sabiiistik.

Dun ist die Er.;chlieBung der altsfidarabischen Sprachen und Kulturen zu

verdankeo. Er bat sich nach seiner Berufung auf eine eigene Lehrkanzel

im Jahre 1904 nieht nur mit arabischen, sondern vorrangig mit

altsfidarabischen Studien und Forschungen befaBL In seinem ..Institut fiir

Orientalische Philologie n - Semitische Abteilung" wurden aber auchStudien und Lehrveranstaltungen uber altorientalische Rechtsformen

abgehalten. AuBerdem stand ihrn in spaterer Zeit als Dozent fur

Assyriologie der Alttestamentler Franz Bayer von der Theologischen

Fakultlit zur Seite. Und es ist, glaube ich, nicht allgemein bekannt, daB

Paul Koschaker, der groBe Rechtshistoriker, lange Jahre in enger

Verbindung mil Rhodokanalris und mil der Grazer Universitat stand, und

daB auch Mario San Nicolo einige Zeit lang in Graz seine Studien

betrieben hat,

Diese vorweidnerische Zeit war au8erordentlich fruchtbar, einfach

deswegen, weil damals schon die Norwendigkeit der Fachubergreifung

erkannt worden ist, weil man damals bereits die Zusammenarbeit

verwandter Institute in sehr starkem MaBe betrieben hal. Hier iSI vor

alIem die Sprachwissenschaft zu nennen, die bis zum Jahre 1930 von

Rudolf Mehringer geleitet wurde, der eine neue Theorie ..Worter und

Sachen", also die ErschlieBung sachlicher Hintergrunde aus der

Etymologie fiber die Sprachwissenschaft, begrundet hat, Ebenso stand der

sehr der lranistik verbundene Hans Reichelt, der diese Lehrkanzel dannbis 1941 innehatte, in enger wissenschaftlicher Verbindung m it den

Grazer Orientalisten, zu denen auch aIs Hebraist der Grazer Oberrabbiner

David Herzog gehort hal. Bereits seit 1937 war Wilhelm Brandenstein,

mil dem Weidner eine enge Freundschaft verbunden hal, als Dozent an

diesem sprachwissenschaftlichen Institut tang, das er nach dem Zweiten

Weltkrieg als Ordinarius bis zum Jahre 1967 filhren durfte.

Darnit scheint das Feld aufgezeigt, in das nun Weidner berufen worden

ist. Ich mochte mich hier nicht allzusehr mil der detaillierten Auflistungder Weidne=hen Publikationen befassen. Ich mochte vor allem aus

eigener Erfahrung, aus eigener Anschauung, aus seinen privaten

Erzihlungen und einem freundschaftlichen Kontakt zu Weidner ihn als

Menscben slrizzieren.

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Schachermeyr! hat in seinem Nachruf in bertihrender Weise tiber seine

erste Begegnung mit Weidner im Jahre 1921 auf der Insel Hiddensee bei

Pastor Gustavs geschrieben. Don kamen aber auch Alfred Jeremias und

Bruno Meillner hin. Schachenneyr berichtet tiber die Leistung Weidners

etwa bei der Entzifferung und Interpretation eines Textes aus dem

akkadischen Epos Iar tamhari "Konig der Schlacht", jener bekanntenGeschichte des Feldzuges nach IGeinasien eines Konigs namens Sargon.

Nun ist es, glaube ich, notwendig, ganz kurz auch auf Weidner selbst als

Mensch einzugehen, der sich als Schlesier immer wieder letztendlich als

Altosterreicher gefuhlt hat. Scherzhaft sprach er immer wieder davon, er

sei ein "gestohlener Osterreicher", gestohlen von Friedrich von PreuSen.

Er ist zwar, und das hat er tun lichst verschw iegen , - e in fach deswegen,

weil don jemand beschloS, Politiker zu werden, dem er gar nicht

verbunden war - in Pasewalk in Pommem am 7. Oktober 1891 zur Weltgekommen. Dies is t aus seinem familiaren Bereich heraus erklarbar.s

Sein Vater war Landmesser und als solcher hat er nattirlich immer wieder

neue Einsatzorte gehabt. Die Mutter Weidners stammt aus Gis in

Schlesien u nd W eidn er ware n on nalerw eise au ch in Ols geboren worden ,

wenn nicht die Landmessertiitigkeit seines Vaters diesen quer durch die

Lande getrieben hatte, denn letztendlich haben Paul Emil und Anna IGara

Weidner ihre Hochzeit auch in 61s in Schlesien gefeien. Wenn wir noch

e in Stuck weiter zuriick schauen , dann kommen w ir darauf, daB auch

beide GroBeltem in Schlesien verheiratet waren, beide rniltterlicher- wie

vaterlicherseits. Die vaterliche Linie zuruck in eine Beamtenfamilie,

wahrend die mtitterliche Linie in den handwerldichen Bereich fiihrt, denn

der GroBvater mtitterlicherseits war Topfermeister. Sie alle aber sind im

Bereich von 6ls und damit in Schlesien zu finden.

Nun geht aus dem Stammblatt aus den Fakultatsakten der Grazer

Universitat ganz eindeutig hervor, daS Weidner eine recht schwierige

Jugendzeit durchlebt haben muS. Bereits im Jahre 1898 ist seine Mutter

3 Ernst Weidner - Nachruf von Fritz Schachenneyr, Almanach der

Osterreichischen Akademie der Wissenschaften, 126. Jahrgang, Wien 1976, pp.

534 - 550. Weiters Hans Hirsch im Archiv fU r Orientforschung Band XXV, pp.

351-353

• Die nachfolgenden Infonnationen sind dem Personalakt Weidner im Archiv

der Grazer Universitat entnommen. FOr die EinschaumOglichkeiten in diese

Papiere sage ich aufrichten Dank.

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gestorben, er war also mit sieben Jahren Halbwaise. Die GroBeltern

waren zu dieser Zeit zurn groberen Teil schon tot. Nur eine GroBm utter

hat ihn e in Jabr lang noch betreuen konnen. W eidner ist dam it ganz in

den geistigen E in flu Bbereich seines V aters gekommen, eines M annes. der

als L an dm e sse r selbstverstandlich mi t Ma th ema tik und m it G e om e tr ie

viel zu tun hatte . W en n wir den L eben sw eg W eidn ers verfolgen, so se he nwir, daB er zwar inPasewalk geboren, dann aber sehr rasch wieder in das

Land seiner Vorfahren, nach Schlesien zurtickgekommen ist. Seine

Grundschulausbildung hat er in Schweidnitz und in Breslau absolviert.

Danach kam er vorerst in das Gymnasium in Breslau und nach Na .k :e l, u rn

schlieBlich nach Konigsberg an das Altstadter Gymnasium zu gehen, wo

damals Ferdinand Borck tatig war, der filr die Altorientalistik, vor allem

fu r die Randzonen, e in e n ie ht tib er sehb ar e Grobe ist.

Weidner hat bis 1911 das Gymnasium in Konigsberg absolviert und dortauch seine Reifepriifung erlangt. Und das ist jetzt der Zeitraurn, in dem er

schon publizistisch tatig gewesen ist. Weidner hat von 1911 bis 1914 die

Universitaten Berlin und Leipzig bezogen. Die Liste der Publikationen

fur den Zeitraum bis 1914 um faB t bere its vier Bucher sow ie e ine Fulle

von Zeitschriftenbeitragen, d as sin d in sg esam t uber 20. D azu komm t eine

R eihe von w issen schaftliche n R eze nsion en , mit d en en er sich aller din gs

imm er etw as kurz gehalten hat. D en n W eidn er m ein te , Kritik zu uben se i

eine schwierige Aufgabe und als Mensch war er immer bemliht, auch die

positiven Seiten e ines anderen hervorzu ste llen . So besitzt die Zahl vonnur neun Rezen sionen in d iesen ersten vier pub lizistischen Jahren

eigentlich im Vergleich zu den Eigenpublikationen, vornehmlich zur

Sternenkunde, selbstverstandlich eine untergeordnete Bedeutung.

1911 schon ist der Band .Beitrage zu r babylon ischen A stron om ie"

erschienen. 1914 folgte dann .Das Alter und die Bedeutung der

babylonischen Astronomie und Astrallehre nebst Studien liber

Stemenhimmel und Kalender". In der fruhen Zeit zwischen 1910 und

1912 sind in Babyloniaca 4 bereits seine Beitrage zur babylonischenAstronomie veroffentlich worden . Ich verwe ise hier au f das

Schriften verze ichn is, das im A lm anach der Akadem ie in W ien im

Zusarnmenhang mit dem Nachruf auf Weidner von Erika Bleibtreu und

Hermann Hunger veroffentlicht ist,5

s 1m Anhang zu m oben g enann te n Nach ru f von Schachermeyr. E be nso b ei

RykJeBorger, Handbuchder Keilschriftliteratur.

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Der Erste We1tkrieg unterbrach vorerst die Tatigkeit Weidners. Er war

von 1914 bis 1919 zum Heeresdienst einberufen und der Feldartillerie

zugeteilt, von wo er im Janner 1919 als Unteroffizier abrustete.

A1lerdings hatte Weidner das Gluck, im Etappendienst sein zu diirfen. So

war es ihm moglich, an den Berliner Museen wissenschaftlichweiterzuarbeiten. Weidner war ja von einer unerhorten Arbeitskraft

gezeichnet Er war ein Dynamiker, der sehr wohl mehrere Berufe,

mehrere Aufgaben synchron zu losen verstand. Als Assistent an den

Staatlichen Museen in Berlin ist er dann eigentlich bis zum Jahre 1942

tatig gewesen. Sein Hauptberuf allerdings war die Journalistik. Er war im

Ul1stein- Verlag in Berlin tatig und befa8te sich vor al1em mit den

feuil1etonistischen Bereichen in der Vossischen Zeitung. In der

Zwischenzeit konnte er 1922 endlich das Doktorat mit dem Pradikat

•.magna cum laude" erzielen, nachdem er bereits als hoch angesehener

Wissenschaftler weit tiber die Grenzen Deutschlands hinaus anerkannt

gewesen ist. In weiterer Folge hat Weidner auch eine Reihe von

Forschungsauftrligen der Berliner Akademie erhalten.

Dies ist die Zeit gewesen, in der er sein .Archiv fur Keilschriftforschung"

mit den ersten beiden Banden ab 1923 und anschlie8end das .,Archiv fur

Orientforschung" unter diesem neuen Titel publizierte, und zwar als

Herausgeber, als Verleger und als Schriftleiter, weiters auch als

Korrektor, aber auch als Versandleiter. Bis knapp vor seinem Tod konnte

e r d ie se vielen Funktionen in se in er H an d weiter vereinen.

In der Zwischenzeit stand er weltweit mit Fachgelehrten in Kontakt. In

Osterreich, wo es ibn immer wieder hinzog, war vor allem seine enge

Freundschaft mit Schachermeyr und Brandenstein.s spater auch mit

Sauer. dem Alttestamentler in Graz, fur seinen spateren Lebensweg

bestimmend. Er hatte seine Somrneraufenthalte mit Vorliebe in Tirol

absolvien. Die Tiroler Berge hatten es ihm angetan, jenem Schlesier,

dessen Heimatland vom Katzengebirge mit einer ..Gipfelhohe" von 245

Metern gepragt wird. Auch der Som meraufenthalt am Tegemsee. den er

immer wieder suchte, aber auch die Tage im Schwefelbad Wcrschach im

EnnstaJ waren fur ibn stets erholsam.

6 Brmdenstein war ein ausgezeichneler Alpinist. der sich selbst als . ,Bergsteiger

der scharfereo Richlung" bezeichnete. VgI. Lochner von Huttenbach, loe.cit.

S.73

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Rhodokanakis war bis 1941 in Graz tiitig. Und wie Weidner mir erzahlte,

erging in di.,.er Zeit eine Anfrage von der Universitiit Strallburg an ihn

wegen der Ubemahme einer Lehrkanzel. Weidner hat aber auch 1942

tiber den Vorschlag Schachermeyrs einen Ruf nach Graz bekommen.

Weidner hatte in der damaligen Zeit schon ganz deutlich gespurt, daR

StraSbu rg w ieder franzosisch w erden w iirde und er sagte sich, inOsterreich habe er seinen Freundeskreis, in Osterreich spricht man

deutsch. Daher entschlols sich der ,,gestohlene Osterreicher' filr einen

Wirkungsbereich in Graz.

Nun hatte allerdings Weidner, der ja bei MeiSner gehort hat - und Bruno

MeiSner war fur ihn einer der groBen Mentoren - immer wieder

abgelehnt, wenn man ihn zur Hab il it at ion drangen w ollte . E r meinte, die

Joumalistik sei der Platz, der fur ihn geschaffen sei. Aber schlie61ich

erging 1942 die Anfrage an ihn von Graz. Damals hatte sich uberVerrnittlung von Schachermeyr die Philosophische Fakultat intensiv

dam it b efa sse n mussen, W eidner so schne ll w ie moglich zu habi li ti er en .

Diese Habilitation erfolgte auf Grund seiner bekannten Publikation uber

die Reliefs der assyrischen Konige,

Am 12. Oktober 1942 wurde Weidners Habilitationsansuchen der

Fakultiit zugemittelt und bereits drei Wochen spater, im November, fand

die wissenschaftliche Aussprache, wie es damals gehei8en hat, statt, Nur

zwei Tage danach erfolgte die Ernennung Weidners zum Doktorphilosophiae habilitatus. Mit l. Jiinner 1943 wurde Weidner - laut

M itte ilu ng des R eichsm in isters fur W issen schaft, E rziehung UDd

VoLksbildung vom 18. Miirz 1943 ruckwirkend - zum Ordinarius fur

Orientkunde, bei gleichzeitiger Bestellung zum Direktor des

Orie nta lisch en In stitu te s II eman n t.

Dies war e ine Zeit, in der der universitare Abla uf scho n w eite stg ehe nd

durch kriegerische Ereignisse und durch die politische Situation als

gestort zu betrachten war. Als nun der Krieg zu Ende gegangen war, sallWeidner - kraft seiner Herkunft deutscher Staats burger - nun in Graz

und muBte urn seinen Verbleib zittern. Denn darnals war man bestrebt,

e in e allgem eine B erein igung des Personalstandes du rchzu fiihren . Au s

diesem Grund hat die Philosophische Fakultiit bei allen moglichen Stellen

interveniert, um einen V erble ib W eidn ers in G raz zu sichem . D iese

In terven tionen g ingen au ch an den Landeshau ptm ann . Unter Hinwe is

darauf, daJl Weidner bereits einen Ruf nach Wien erhalten habe und es

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nieht zu verantworten ware, W eidner ziehen zu lassen , w ies man darauf

hin, daB der Weiterverbleib Weidners den Interessen der Universitat voll

entsprechen wtirde. In diesem Sinne folgt nun eine umfassende

Darstellung seines Aufgabenbereiches. Dazu kommt die Aufstellung,

welche Publikationen Weidner der Offentlichkeit ubergeben hat. welche

Grundlagenforschungen von ihm betrieben werden und welchewissenschaftliche Bedeutung das Arbeitsfeld Weidners hatte. Vor allem

wurde dabei auf die Wichtigkeit Weidners hinsichtlich seiner Kenntnisse

der orientalischen Chronologie hingewiesen. Auf Grund dieser

interventionen wurde imOktober 1945 eine begrilndete Weiterbestellung

Weidners durch das zustandige Ministerium verfugt, Ebenso konnte eine

von der britischen Militlirregierung beabsichtigte Ausweisung Weidners

als deutscher Staatsburger unter Zugrundelegung eines politischen

Gutachtens verhindert werden. Entscheidend dafur war auch die

Ankundigung einer bevorstehenden Ernennung zurn Ordinarius. dieautomatisch m it der Verleihung der osterreichischen Staatsbdrgerschaft

verbunden war. Sie erfolgte durch den Bundespriisidenten mit 24. Janner

1947 bei gleichzeitiger Anerkennung der Lehrtatigkeit seit 1943. Mit

Weidners Angelobung auf Osterreich am 12. Janner 1949 schienen nun

die letzten Hinderrlisse fur ibn aus dem Weg geraumt.

Das Jahr 1953 allerdings sollte nochmals eine arge Belastung fur

Weidner. der in den Jaltren 1946 und 1947 eine schwere Erkrankung

uberstehen rnuflte, mit sich bringen. Es waren Wohnungsprobleme, dieihn arg belasteten und in weiterer Foige im Herbst des gleichen Jahres ein

Ruf auf die nach dem Abgang von F.R. Kraus verwaiste Lehrkanzel in

Wien. Als Abwehrroa8nahme gegen diese Berufung, mit der Weidner

sich nicht recht anfreunden konnte, erfolgte die Bereitstellung einer

ausreichend groBen Wohnung und die Ubersiedlung des Institutes in

arbeitsgerechte Riiumlichkeiten im ehemaligen Studentenhaus

Leechgasse 5. Damit fand auch die schon untragbar gewordene Raumnot

fur die Grazer Orientalistik ein Ende.

Noch vor seiner Emeritierung im Sommer 1963 hatte Weidner den Tod

seiner langjahrigen Assistentin Margarethe Falkner zu verkraften, die im

Jahr zuvor, kaum vierzigjahrig, einem Schlaganfall erlegen war. Die

Verleihung des GroSen Silbemen Ehrenzeichens ffir Verdienste urn die

Republik Osterreich am 16. Juni 1963 war fur Weidner eine spate

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Anerkennung seiner Leistungen in Forschung uod Lehre, und nur ein

schwacher Trost fiir eine Pulle von Schicksalsschlagen und Intrigen, mit

denen er imm er wieder konfrontiert gewesen war.

In der Folge ging die Lehrkanzel an die Sabiiistin und Rhodokanakis-

Schulerin Maria Hefner tiber, die sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahre1970 innehatte. In ihre Zeit fallt auch die Ubersiedlung des Instituts im

Jahre 1967 in das Objekt UniversitiitsstraBe 27, Dies empfand Weidner in

seiner sensiblen Art als eine gegen ihn gerichtete Aktion. Er hat diese

Raume nie betreten, Mit dem Ausscheiden von Maria Hefner erfolgte die

Einziehung der Lehrkanzel.

N achstehende Dissertanten haben u nter der A nleitun g W eidners wahrend

seiner Aktivzeit mit assyriologischen Themen den akademischen Grad

eines Doktors der Philosophie erreicht: Franz Sauer, Franz M andl, K urtJaritz, Ursula Schubert, Shulim Honig, Hermann Vary, Erika Bleibtreu

und Helga Tschinkowitz. Bei den Habilitationsverfahren fur Georg Molin

und Kurt Jaritz war Weidner ein kritischer Hauptbegutachter.

Nach der Auflosung der Lehrkanzel konnte die vollige Einziehung des

Instituts nur mit Muhe verhindert werden. Es gelang immerhin die

Errichtung einer eigenen Abteilung fur Geschichte der altorientalischen

Kulturen am Institut fur Alte Geschichte und Altertumskunde. Als

Weidner am 8. Februar 1976 seine Augen fur immer schloB, war dasWeiterbestehen der von ihm gepragten ..Orientkunde" gesichert. Durch

den Erwerb seiner groBartigen Bibliothek in ihren wesentlichen Teilen

durch die Universitatsbibliothek in Graz waren zusatz.liche

Voraussetzungen fur eine Fortfuhrung dieses Wissenschaftszweiges

gegeben.

Seit meiner Habilitation im Jahre 1966 habe ich mich bemuht, trotz

diverser Anfeindungen und Schlage unter die Giirtellinie, den Bereich der

Assyriologie und der orientalischen Altertumskunde im Sinne meinesverehrten Lehrers nach bestem Wissen und Gewissen weiterzuftihren.

Der assyriologische Fachbereich im weitesten Sinn ist seit 1970 in Form

eines Lehrauftrages fest verankert, Mittlerweile haben ftinf Studierende

ihre assyriologische Ausbildung mit dem Doktorat abgeschlossen,

namlich Gwendolyn Leick, Bernhard Scholz, Hannes D. Gaiter, Peter

Panitschek und Irmtraut Seybold. Scholz ist inzwischen als

Assistenzprofessor mit der Leitung der bestehenden Abteilung betraut,

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die nach mehreren unangenehmen Ubersiedlungen nunmehr im Hause

Goethestra8e 28 ein allen Erfordernissen entsprechendes und hoffentlich

endgiiltiges Domizil gefunden hat. Er und Hannes D. Gaiter haben sich

seit Jahren als Lehrbeauftragte mit profundem Wissen in die

Ausbildungstlitigkeit eingeschaltet.

W eidn er w ar E hrun gen stets abgeneigt gewesen . Ieh mochte n ur darau f

verweisen, daB er sich immer wieder dagegen verwahrt hat, anllUllich von

Jubilaen eine Festschrift zu erhalten. Ich hatte den Versuch

untemommen, in Hinblick auf seinen 80. Geburtstag im Jahre 1971 die

Reneontre Assyriologique Internationale nach Graz zu bringen. Es war

mit Paris bereits alles abgesprochen, aile erforderlichen Unterlagen waren

vorhanden. Als ich dieses Vorhaben Weidner unterbreitete, war es das

erste Mal, daB ich ihn bitterbose werden sah. Er war knapp daran, mich

aus seiner Wohnung, in der das Gesprach stattgefunden hat,

hinauszuwerfen. Er sa gte : . .Ma ch en Sie, was S ie wollen, aber ich werde

zu dieser Zeit nieht in Graz sein. Ich will niemanden sehen." Weidner

hatte darnals einiges an Krankungen erleben mussen und wollte in seiner

feinen Art jeglicher Konfrontation aus dem Wege gehen. So war auch

sein letztes Auftreten in der Offentlichkeit ein nur kurzer Besuch Yom

Tegemsee her bei der Rencontre Assyriologique Internationale in

Milnchen.

Ich hoffe, daB es mir gelungen ist, eine Uberschau tiber Weidner als

Mensch und Gelehrten zu geben. Wenn wir heute in Graz ein Symposion

anllUllich seines hundertsten Geburtstages einleiten, so moge das als spate

Ehrung fur diesen grnBen Mann angesehen werden - fur einen vielfach

hochdekorierten Forscher von internationalem Rang, auf den die Grazer

Universitlit auch heute noch stolz sein darf.

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The Origins of Scholarship

Erie Leichty - Philadelphia

I never had the pleasure of meeting Ernst Weidner, but I did have the

good fortune to correspond with him and I felt that I knew him because

my teacher, Leo Oppenheim spoke so frequently and fondly of him.

W eidner was not on ly one of the great scholars of his generation . he was

also one of the most popular people among his colleagues. One reason for

this was his great generosity. Like all Assyriologists, Weidner collected

large quantities of unpublished material over the years and he was always

quick to share this material with other Assyriologists, especially younger

ones. I was a grateful recipient of that generosity when I did my work on

the Mesopotamian birth omens.'

As everyone knows, one of Weidner's primary interests lay in the

cuneiform a str on om ica l ma te ria l which exp lain s the them e of this book .

But Weidner did not limit himself to astronomy alone. He was first and

foremost an Assyriologist, and as such, he also had a deep interest in the

ancillary texts, such as those that dealt with astrology and celestialdivination. This led him very naturally to the scholastic texts and the

world of Mesopotantian scholarship. In this paper I would like to explore

the origin and development of scholarship and its culmination in three

categorie s of texts that w ere of in terest to W eidner an d his w orle .: le tters,

repor ts , and commentar ies .

When the Sumerians invented writing. they did not invent a writing

system as such. They attempted to represent their language through

pictures. Thus, a picture of a head with the mouth indicated stood forSumerian KA ..mouth" and a picture of a loaf of bread stood for

Sumerian NINDA ..bread". These two signs combined stood for

Sumerian KU2 "to eat". In this manner, they created a logographic

writing for each single thing in their physical world. Itwas only later that

, Leichty, E., The Omen Series SW1IIPIDzbu, TCS 4. LocustValley. NY. 1970.

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the Sumerians developed a true writing system which utilized syllabic

writing as well as logograms.

To make this earliest writing comprehensible. every scribe had to use

exactly the same writing for any given object or concept, and since

human memory is frail, it was necessary to have these writings in some

sort of order so that they could be looked up when necessary. In order to

achieve those goals the Sumerians compiled a taxonomy of their universe

which has come down to us in the form of what we call lexical texts.

These texts list objects by type: all animals, all fish, all pots, all body

parts, etc. Scribes were trained by memorization of these lists and the

logogram or logograms for the various objects. Over the years the lists

were organized and expanded and they functioned as an authoritative

body of knowledge for scribal research. When the writing evolved into a

proper system words could be written syllabically and the scribes would

have been ab le to learn cuneiform m ore easily , bu t the conservatism of

the scribal schools caused the retention of the traditional teaching

methods and th e continued use of the lexical lists which represented the

accumulated knowledge of the scribal craft. Despite the gradual spread of

Akkadian, th e lists remained unilingual Sumerian until the end of the

Ur illperiod.2

With th e death of Sumerian as a spoken tongue the scribes were in danger

of losing their access to the lexical texts and to the Sumerian language

itself. To prevent this the scribes made a serious attempt to preserve the

Sumerian corpus of knowledge. The Sumerian literary texts were

recopied in th e Ur illperiod and again in the Old Baby Ionian period.

Also, in the Old Babylonian period, the scribes added Akkadian

translations 10 th e lexical texts and sometimes even a pronunciation guide

for the Sumerian. A new genre was added with the composition of the

Old Babylonian Grammatical Texts.! These texts give us a Sumerian

sentence with an Akkadian translation. Then they wrote the Sumerian

again, changing one element in the Sumerian and adding a new Akkadian

translation, and so forth. These attempts to maintain a grasp of Sumerian

led the scribes to reassess their corpus of written knowledge and to

expand iL

1 See the diocussicn by M. Civil in AS 20, 127ft.

3 MSL 4, 4Sff.

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In the process of adding to their corpus, the scribes now began to take a

serious interest in m atters outside their immediate physical surroun din gs.

At this time they showed a particular interest in the nascent field of

divination and they began to collect all kinds of omens and record them

on tablets. As the omens were collected the scribes classified them just as

they had the word lists. Collection of the omens was for the purpose ofresearch and the collection of them would have served no useful purpose

if the scr ibes w ere unable to consu lt the lists and find the om en or om ens

they were looking for.

Divination had been practised throughout Mesopotamian history, but now

the scribes turned the study of divination into a virtual science. As they

classified the omens they created new ones to fill the gaps in the

collections. This w as done in a system atic, logical w ay . O ne of sim plest

m ethods de alt with the location of the om in ous object. If the occurren cewas on the right, then omens for the left side and for both sides could be

added. Another way to make the collections all inclusive was through the

use of numbers or colors. If the om inous fox had two tails. then the scribe

could add omens for three tails, or four tails, five tails, etc. Similarly, if

the cow was red . one cou ld add om ens for ye llow . b lack , w hite , e tc. N ew

om en s were added in a con sisten t m anner . The numbers were always in

sequence and the colors w ere in a standard order . Still other m ethods of

creating om en s w ere used and are obvious from the texts. bu t I w ill n ot

go in to them here+ The resu lt of this creation of new om en s was theinclu sion of som e om en s w hose occu rrence w as genetically or physically

im possib le . The purpose of the scr ibal exercise was to create an all

inclusive and au thoritative referen ce work for the fie ld of divination .

Since everything in Mesopotamia, including even the behavior of the

divin er , w as om in ou s, this r esu lte d in a m assive corp us of m ater ial w hich

has com e dow n to us in m ultip le cop ies.

The deep interest in divination led the scribes to observation of the skies

and the m ovem en ts of the stars and p lanets and the record ing of otherastral p hen om en a. It was this in terest in d ivination that led the

Mesopotamian scribes to study the heavens and eventually the study

resu lted in the science of astronom y, bu t not for som e tim e. The earlier

astron om ical m ater ial w as e xclu sive ly d ivin ator y in n atu re .

4 Many of these m ethods of exp an din g a series a re d isc u ssed in the introduction

to res 4.

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By the late Old Babylonian period, the scribes were fully into the tedious

process of organizing their accumulated Irnowledge so that it could be

used for research purposes; a process that must been largely completed

by 1200 B.C.s The end result of this long process was the creation of so-

called "canonical" editions of cuneiform texts including not only lexical

lists and omens but also literature, prayers, rituals, and every other genre

of cuneiform except business documents. These editions were standard

ones in which each edition of a tablet contained the same lines regardless

of its origin or date. For instance, the Gilgames epic, in its canonical or

standard edition, was written on twelve tablets. Each tablet was numbered

and had the same content in every copy of that tablet regardless of where

it was written.s That is, you could find tablet eleven from Kuyunjik, or

Babylon, or Sippar, or Borsippa, and all of them would contain the same

section of the epic. In the case of omens, for instance, the scribes divided

the material into series or groups of tablets based on subject matter.

Omens taken fro m exta w ere o ne series . o mens fro m birth ano ther, and

those from astral phenomena still another. Within the various series,

individual tablets dealt with a single subject. In the case of exta one

numbered tablet would dea l with lungs, another with the gall bladder, etc.

With astronomical omens, there were separate tablets for each star or

constellation. This organization and standardization of cuneiform sources

resulted in a series of reference works which could be consulted for

infonnation.

There is ample evidence that the standardization of the cuneiform corpus

was done to enable the scribes to conduct research. Among the many

letters from th e Assurbanipal library a re a large number from so-called

Assyrian scholars. These have been recently and admirably treated by

S See the comments of Civil in AS 20, 128, where he points out that the IeJtts

from th e time ofTigiath-Pileser I (1114-1076 B.C.) are largely canonical.

6 The picture presented here is, of course, simplistic. Throughout this paper I

offer generalities which can not be universally applied. There are many

exceptions to the rules. Not all texts were standardized, and the process of

SIlItIdartIizationdid not take place all at one time. When new iMovations were

introduced, the old tnlditions were not necessarily dropped. Here I am only

trying Ul dfUICt patternS over a very long period of time.

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S im o Parpola . 7 A subslan tia l group of the Ieuen and reports deals with

ast tonomy and or celestill d iv ination. The m ost common topico within

the letters are om ens, eclipses, inten:a latiO lll, and c omb in atiO lll th ere of .

The om ens m entioned com e from the astronom ical om en series Enum a

A nu Enlil and are frequently quoted from that series. The great m ajority

of the letters appear 10 be in response 10 inquiries from the court sincethey refer 10 prev ious requests m ade by th e king. These Ieuen date from

the reigna of E sarhaddon and Aaurbanipll, b ut th ere is no reason 10 think

that they a re u niq ue and th e coneapondence o f other neo-Auyrian kings

w as probably sim ilar.

Most of the letters dca I w ith c ele stia l o bo erv atioo and div ination. T hey

repon on actual astronom ical sightings as w ell as on research in the om en

series Enum s Anu EnW . Typical of the IeIlaS d ealing w ith o bse rva no ns

is one from the oc:holar Bllasi:

,.As reganls what the king, m y lord, w rote 10 m e: 'You have

c en ain ly o be etv ed something in the sky', Im very atten tive (but)

m ust say: 'Ihave seen nobody and no th ing, ( th er efo re ) 1ave not

w riaen 10 the kin,'. Not(h inC ) ha s riaen; 1ha ve seen n ot(hing). As

regards the W alCh of the Sun about which the king, my lord. wrote10 me, it is (indeed) the m onth for the W alCh of the Sun. W e keep

its w alCh tw ice, 011the 26th of Arabumna (and) the 26th of

Kislimu. In this way we keep the w llCb of the Sun for 2 m onths.As regards the solar eclipse about w hich the kine apoke, th e

eclipse did nO l occur. I sbal.l1ook apin on the 27th (and) write

( 10 th e king) ...•

The letten record m ovem ents of planets and other astral phenom ena as

well as solar and lunar eclipses, but it is the eclipses w hich play the m ost

prom inent role in theae documents . This is for good reason. It is well

documented that th e primary purpose o f c ele stia l observation was for

div ination, and eclipses were particularly threaten inl, f requentlypredictin , the death of the kin,. Durin, the reiCn of Eurhaddoo there

were ten fuU or partial lu na r e clip se s and one solar eclipse w hid! eaplaino

their frequent m ention in these docum ents.

7 S. 1'arpI:O, Leuers frOlft As"rillll Scllolar,. AOAT ~/I and ~n.,K e v _ .1970 and 1983.

• AOAT ~/I, 29 no.41.

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There appears to be an uncommon royal interest in intercalation. Balasi

writes the Icing:

.As regards the adding of the intercalary month about which the

Icingwrote to me, this is (really) a leap year. After Jupiter has

become visible, I shall write (again) to the king, my lord. I am

waiting for it; it will take this whole month. There we shall seehow it is (and) when we have to add the intercalary month."?

The Icing's concern in this matter was probably prompted by his need to

perform various religious duties at specific times. Diviners reported their

observations directly to the Icing. They also answered his queries and

explained phenomena to him. For these purposes they consulted the

s tandard ized text series. There a re numerous re fe rences to such research.

One scribe writes:

,,Ihave extracted the [relevant] interpretation written on the tablet

(and) s[ent] (it), together with this letter, to the Icing, my lord.

Moreover, I shall keep the watch for the solar eclipse, as the king,

my lord, wrote to me. Whether it occurs or DOt, Ihall write to theIcing, my lord, whatever it be. This lunar eclipse which took place,

afflicted all countries, but its whole evil heaped upon the

Westland 'Westland' means the Hittite country (Syria) or,

according to another interpretation, Chaldea. With the Icing,my

lord, all iswell. However, the guard should not be neglected (and)

the relevant apotropaiac ritual should be performed for the Icing,

my 10rd."10

Another writes:

,,Let them bring in that tablet of (the series) Enuma Anu EnIil

written by us, (and) let the king, my lord, bave a look. Also, let

them give us the Akkadian tablet of the king; the stars, 3 of each,

should be drawn therein after its model. An eunuch should be

appointed to open the seal (and) to supervise the drawing.""

9 AOAT S/I, 27 no. 38.

10AOAT S/I, 215 no. 278.

"AOAT S/I, 27S no. 319.

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In still another instance the king instructs his diviner:

.Let them look up where the evil (effects) of the eclipse penain to.

and let them excerpt (the relevant passage) for me."12

Despite the attempt to make the omen series all inclusive. there werein stances w hen om ens occurred w hich w ere not recorded in the diviners'

reference works. We are told of one such case:

•Jf Mars. having returned. enters Scorpio. do not neglect your

guard; the king should not go outdoors on an evil day. This omen

is not from the Series (but) is from the oral tradition of the

masters. When Mars. furthermore. turns from the head of the

constellation Leo and afflicts Cancer (and) Gemini. its inter-

pretation is this: End of the reign of the king of the Westland. Thisis not from the Series (but) is non-canonical. This aforesaid is the

only area which is held for had. if Mars turns there. Wherever else

it might turn. it may happily do so. there is no word about it. And

(the matter) of the planet Jupiter is as follows: If it turns back out of

the flank of the constellation Leo, this is unlucky."13

By the eighth century. Akkadian was a dead language and the scribes

were trying to maintain their knowledge of it. Parts of the language had

already been forgotten and attempts were being made to understanddifficult passages in the standardized corpus. These attempts are recorded

in new genres of cuneifonn texts: com mentaries, Akkadian to Akkadian

word lists. and even new lexical texts going from Akkadian to Sumerian.

The commentaries selected words or phrases from the standard or

canonical works and then attempted to explain their meaning. The

commentaries served as research tools for the scribes and such research is

recorded in letters. F or in stan ce, on e divin er w rites:

•.As regards the planet Venus about which the king. my lord.

wrote to me: 'When will you tell me (what) ..Venus is stable in the

morning" (means)?'. it is [writte]n as follows in the commentary:

'Venus [is stable] in the morning: (the word) •.morning" (here)

12AOAT SIt. 179 no. 234.

13AOAT 5/1. II no. 13.

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means [to be bright), it is shinin[g brightly), (and the expression)

..[its) posi[tion is stable)" means it [rises) in the west'."14

It is obvious from the commentary entries that the scribes were struggling

with Akkadian. Very easy words are glossed as well as difficult ones and

the scribes often admit ul idi ..I don't know" or ul alme ..I never heard (of

it)".

As pointed out by Civil, ..there are two types of commentaries: the older

ones consist of two subcolumns with the word at right explaining the

word at left; the late Neo-Babylonian commentaries offer a continuous

text with the items separated by the cuneiform equivalent of our colon,

indulge freely in etymologies, and frequently use quotations from

classical works (Emima elis, Gilgames, Ludlul, omina, etc.) as

examples" .15 The quotations from the canonical corpus demonstrate

clearly that this corpus was considered authoritive and was used for

research, but like all research, the scribes did not always get it right. In

commentary 0 to Summa Izbu16, for instance, the scribe quotes Erirnhus

I 198-200 as:

DULz.LA211 A.DULz.LA211 LAij4.LAij411 [ri-du-tu)

I I e -te l- lu -u I I M- la -Iu

Infact, the Erimhus passage has: 17

DUL.LA2 = ri-du-t,,; ErDUL-LA2 = e-du-lu-u;

LAij4.LAij4 =M-Ia-Iu.

The majority of commentaries comment on two of the most difficult

genres of texts: medical texts and divinatory texts. This is probably

because the scribes found the Akkadian in these texts to be particularly

hard to understand.

I believe that it is this context that fostered mathematical astronomy. As

Akkadian died, the scribes reassessed their body of knowledge and began

14 AOAT 5/1, 9 DO. 12.

15 AS 20, 126.

16 TCS 4, 232: 34.

17MSL 17, 18: 198-200.

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to introduce mathematical astronomy as a means of understanding the

astrological omens. This did not mean that the divinatory tradition died

out. The two traditions survived side by side and to a certain degree

interwoven.

The death of Akkadian as a spoken tongue had much the same affect asthe death of Sumerian. In both instances, the scribes tried to save their

written body of knowledge and preserve their knowledge of the dead

language. In the process of doing so the scribes came to reassess their

whole corpus of knowledge and add to it. In each case, the result was an

expanded body of knowledge which was considered authoritative and

was used for research.

It would appear that scholarship began because of an ill developed

writing system which led to a taxonom ic approach, an approach which isstill fundamental to scholarship today.