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Werknorm
Technische Sauberkeit Artikel Zukaufteile (extern) WN 0135 / Revision 02 / Autor: COQ-Sku
© Thomas Magnete GmbH. All rights reserved. Strictly confidential. Seite 1 von 18
1. Geltungsbereich
Diese Werksnorm gilt für alle Gesellschaften der Thomas Gruppe. Sie ist als übergeordnetes und
ergänzendes Dokument für Technische Sauberkeit zu verstehen.
Diese Norm kann als Grundlage zum Erstellen von Lastenheften für Zukaufteile und für die Formulierung
der Q-Merkmalslisten der Firma Thomas Magnete GmbH genutzt werden.
2. Beschreibung
Diese Werksnorm beschreibt den Umgang mit dem Thema Technische Sauberkeit und Produktsauberkeit.
Diese Organisationsanweisung definiert Sauberkeitsmaßnahmen für die jeweiligen Produkte,
Produktgruppen, Bauteile und Baugruppen. Ferner werden Verhalten und Umgang mit
sauberkeitskritischen Produkten beschrieben.
Diese Werksnorm oder Auszüge daraus sind bei allen Produkten und Prozessen von Thomas Magnete
GmbH anzuwenden, die für eine Produktrealisierung im Sinne der Kundenanforderungen zutreffen. Dies
betrifft sowohl die Lieferanten von Thomas Magnete GmbH als auch die unterstützende Prozesse.
Diese Werksnorm wurde zur Anwendung für Produkte der Thomas Magnete GmbH erstellt. Die
beschriebenen Regelungen und Vorgehensweisen stehen verbindlich zur allgemeinen Verfügung, sobald in
Zeichnungen, Lastenheften, bauteilbezogenen QVs oder in anderen technischen Spezifikationen unter
Verwendung der hier festgelegten Formate auf diese Werksnorm verwiesen wird.
Abweichungen von Vorgaben dieser Werksnorm kommen einer Zeichnungsabweichung gleich und müssen
konsequent mit gezielten Entscheidungen behandelt werden, beispielsweise durch Nacharbeit über einen
Reinigungsvorgang.
Die vorliegende Werksnorm tritt am Tag Ihrer Freigabe für Bauteile, Produktionsmittel und Prozesse in
Kraft, bei denen Vorgaben zur TechSa unter Verweis auf diese Organisationsanweisung festgelegt wurden.
2.1 Zitierte Normen
ISO 16232
VDA 19.1
VDA 19.2
2.2 Beschreibung
P-FMEA = Prozess-Fehlermöglichkeits-und-Einfluss-Analyse
PLP = Produktionslenkungsplan
PFD = Prozessflussdiagramm
PSW = part submission warrant
Sauberkeitsstufe = Einteilung nach VDA 19.2 der einzelnen Sauberkeitsstufen. Diese
geben die notwendigen Maßnahmen und Vorgaben wieder, um eine
Sauberkeitsstufe zu erreichen
Thomas-Sauberkeitsklasse = Die Thomas-Sauberkeitsklassen stellen die Sauberkeitsrelevanz im
Produkt dar. Aus der Einteilung erfolgen Maßnahmen und Vorgaben,
abgestimmt für das jeweilige Sauberkeitsniveau.
Bauteilsauberkeitscodes = Gibt den Grad des Restschmutzes wieder, eingeteilt in
Größe und Anzahl.
2.3 Konzept
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2.3.1 Allgemeines
Um die hier gestellten Anforderungen wirksam umsetzen zu können, ist ein Denken und Handeln
über alle Ebenen, Bereiche und Prozesse nötig.
Jede einzelne Person, vom Einkäufer bis zum Produktionsmitarbeiter, muss sich der Wichtigkeit
der Technischen Sauberkeit bewusst sein.
Im weiteren Verlauf werden Regeln, Prozesse und Abläufe definiert und optimiert, die zum
frühestmöglichen Zeitpunkt der Produktrealisierung integriert werden sollen.
2.3.2 Bauteilsauberkeitscode
Die Benennung bei Thomas Magnete GmbH erfolgt eng angelehnt an die VDA 19.
Thomas Magnete GmbH wählt als Standard die Benennung bezogen auf ein Bauteil (CCC=N). Das
bedeutet, dass sowohl die Formulierung des Bauteilsauberkeitscodes intern (Sauberkeitsanalysen,
Dokumentation, Zeichnung, etc.) als auch extern (Zeichnung, Spezifikationen, Kunden- und
Lieferantenkommunikation, etc.) standardmäßig auf ein Bauteil und nicht auf die Fläche bezogen
wird.
Somit erfolgt die Angabe über die Größenklassen, ergänzt durch die umcodierte Anzahl der
Partikel.
Größenklassen nach VDA 19 und ISO 16232:
Der Bauteilsauberkeitscode kann sich auf verschiedene Kriterien beziehen.
/b = Bauteilsauberkeit bzw. Analysewert bezieht sich auf die Partikelbreite.
/l = Bauteilsauberkeit bzw. Analysewert bezieht sich auf die Partikellänge.
Wird nicht explizit ein Kriterium genannt, so bezieht sich die Partikelgröße auf die Länge.
5≤x
<15µm
15≤x
<25µm
25≤x
<50µm
50≤x
<100µm
100≤x
<150µm
150≤x
<200µm
200≤x
<400µm
400≤x
<600µm
600≤x
<1000µm >1000µm
B C D E F G H I J K
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Beispiel :CCC/b = N (B586/C180/D38/E3/F1)
Angabe des Bauteilsauberkeitscodes CCC mit Bezug auf Bauteil N
Beispiel: CCC = N (B7647/C2934/D1016/E174/F19/G6/H5/I1/J-K0)
Bezug
N = Bauteil
Größenklasse gemäß Tabelle 1
Partikelanzahl, uncodiert
In Ausnahmefällen kann die Angabe des Bauteilsauberkeitscodes CCC sich beziehen auf
benetztes V bzw. Fläche A
Beispiel: CCC = A (B20/C16/D16/E12/F12/G-J8)
Bezug
V = Volumen; A = Fläche
Größenklasse gemäß Tabelle 1 (Kapitel 2.4.2)
Konzentrationsklasse gemäß Tabelle 2 (Kapitel 2.4.2)
Zusammengefasste Größenklassen
Beispiel 2; CCC = A(B18/C-E16/F-I11/J-K2) (per 1000cm²)
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Table 1 – Size classes for particle counting Table 2 – Definition of the cleanliness level of a component
Größenklasse (Size Class)
Größe X (m) Sauberkeitsklasse (Cleanliness)
Anzahl der Partikel (pro 1000 cm2 oder 100 cm3)
B 5 ≤ x < 15 mehr als bis einschließlich
C 15 ≤ x < 25 24 8 x 106 16 x 106
D 25 ≤ x < 50 23 4 x 106 8 x 106
E 50 ≤ x < 100 22 2 x 106 4 x 106
F 100 ≤ x < 150 21 1 x 106 2 x 106
G 150 ≤ x < 200 20 500 x 10³ 1 x 106
H 200 ≤ x < 400 19 250 x 10³ 500 x 10³
I 400 ≤ x < 600 18 130 x 10³ 250 x 10³
J 600 ≤ x < 1000 17 64 x 10³ 130 x 10³
K 1000 ≤ x 16 32 x 10³ 64 x 10³
15 16 x 10³ 32 x 10³
14 8 x 10³ 16 x 10³
13 4 x 10³ 8 x 10³
12 2 x 10³ 4 x 10³
11 1 x 10³ 2 x 10³
10 500 1 x 10³
9 250 500
8 130 250
7 64 130
6 32 64
5 16 32
4 8 16
3 4 8
2 2 4
1 1 2
0 0 1
00 - 0
Quelle VDA Band19
Note 1 The size of the largest particle (found or allowable) can be expresses individually, Independent of the nominal size classes
specified above (see clause 8)
Note 2 According to individual requirements, size ranges may be combined and left out.
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2.3.3 Thomas-Sauberkeitsklassen
Thomas-Sauberkeitsklassen Reinheitsgrad
A höchste Bauteilanforderung Feinst-Reinheit
B hohe Bauteilanforderung Fein-Reinheit
C mittlere Bauteilanforderung Normal-Reinheit
D Standard-Bauteilanforderung Grob-Reinheit
E undefinierte Bauteilanforderung partikulär undefinierte Reinheit
Jedes Produkt muss erfasst und einer Sauberkeitsklasse zugeordnet werden. Thomas-
Sauberkeitsklassen dienen als Basis zur Vorgabe der
Messintervalle
Prüfmethode und Prüfmittel
Reinigungsvorgaben Fertigungstechnik
Thomas-Sauberkeitsklassen Prüfmethode beim
Lieferanten
Prüfintervalle durch
Lieferanten
Reinigungsvorgaben
Fertigungstechnik Verpackung
A höchste
Bauteilanforderung
automatisches
Partikelzählsystem
1 x je Versandeinheit oder
je Fertigungslos,
mindestens aber einmal
pro Woche.
3 Bauteile aus
unterschiedlichen
Verpackungs-einheiten in
einer Gruppenanalyse
Koordination von Reinigung
durch Fremdfirma für alle
Anlagen ( 2 x Jahr)
Kein Holz und Pappe,
Kunststoff, mit Abdeckung,
Anlieferung bevorzugt als
Setzteile in Trays,
eingeschweißt in Folie, in
geschlossenem
Sonderladungs-träger (auf
Werk-
stückgeometrie angepasst,
mit Folienhaube)
B Hohe Bauteilanforderung automatisches
Partikelzählsystem
1 x je Versandeinheit oder
je Fertigungslos,
mindestens aber einmal
je zwei Woche.
3 Bauteile aus
unterschiedlichen
Verpackungs-einheiten in
einer Gruppenanalyse
Koordination von Reinigung
durch Fremdfirma für alle
Anlagen ( 2 x Jahr)
Kein Holz,
Kunststoff, mit Abdeckung,
Anlieferung Trays;
Sonderladungs-träger
geschlossen
(z.B. auf
Werkstückgeometrie
angepasst, mit
Folienhaube)
C mittlere
Bauteilanforderung
Monitoring: Zwei Mal pro
Jahr .3
Bauteile aus
unterschiedlichen
Verpackungs-einheiten in
einer Gruppenanalyse
Koordination von Reinigung
durch Fremdfirma für alle
Anlagen ( 2 x Jahr)
Kein Holz,
Kunststoff, mit Abdeckung,
Ladungsträger geschlossen
(z.B. Schäferkasten mit
Deckel, allseits
geschlossene Palette)
D Standard-
Bauteilanforderung
Koordination von Reinigung
durch Fremdfirma für alle
Anlagen ( 2 x Jahr)
E Endgeräte-
anforderung zu
Verwendung auf
Endgerätzeichnungen
Kundenforderungen
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2.3.1 Zeichnung
Die Sauberkeitsanforderungen müssen in den Zeichnungen verankert werden. Hier wird die
Produktsauberkeit mit Angabe der Thomas-Sauberkeitsklasse und des Bauteilsauberkeitscodes
definiert. Der Bauteilsauberkeitscode ist nach Vorgaben dieser Werksnorm Kapitel 2.3.2 auf das
einzelne Bauteil (CCC = N) zu beziehen.
Auf Zeichnungen von Artikeln (Zukaufteile) wird folgende Formulierung verwendet. Der hier in der
Formulierung definierte Bauteilsauberkeitscode CCC ist als Beispiel zu verstehen.
Produktsauberkeit im Anlieferzustand:
Technische Sauberkeit nach Thomas OA 0087 ersetzt WN 0135
CCC = N(B462/C177D61/E11/F1/G0/H0/I0/J0/K0)
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2.4 Vorausplanung
Unserem Konzept folgend, so früh wie nur möglich die Technische Sauberkeit in die Prozesse
einzubinden, wird das Thema im APQP-Prozess verankert.
Im Einzelnen bedeutet das, dass in den folgenden Dokumenten, Abläufen und Prozessen das Thema
Technische Sauberkeit mit dem Lieferanten abgearbeitet werden muss.
2.4.1 Kundenvorgaben
Die Lieferantenvorgaben sind bzgl. der Sauberkeitsanforderungen zu erörtern und in die
Qualitätsmerkmalsliste (Pflichtenheft) zu übertragen.
Thomas Magnete GmbH muss Spezifikationen in Bezug auf Sauberkeit nach VDA 19 und Kapitel
2.3 dieser Werksnorm formulieren und kommunizieren.
2.4.2 Vertragsprüfung
Gemäß dem APQP-Prozess muss von Lieferanten eine Herstellbarkeitsbestätigung erfolgen. Diese
Herstellbarkeitsbestätigung muss sich auch explizit auf das Erfüllen der Sauberkeitsanforderungen
beziehen. Vertragspunkt (Grenzwerte, Eskalation Management und Reklamationsabwicklung,
Prüfungen, Prüfungsort und –zeitpunkt) die sich mir der Technischen Sauberkeit beschäftigen
müssen mit der Abteilung CTQ abgesprochen werden.
2.4.3 Design-FMEA
Ist der Lieferant für das Design verantwortlich, so muss eine Design-FMEA erstellt werden. Die
Design-FMEA ist ein wichtiges Werkzeug, um die Sauberkeit des Produktes zu beeinflussen. In
dieser muss der Einfluss von Partikeln auf das Design durch ein bereichsübergreifendes Team
beschrieben und bewertet werden.
2.4.4 Einrichtungen und Werkzeuge
In diesem Zusammenhang müssen die Betriebsmittel, Fertigungsmittel und Einrichtungen zur
Herstellung von Produkten mit erhöhten Anforderungen an die Technische Sauberkeit auf Eignung
geprüft werden.
2.4.5 Prüfmethoden und Prüfmittel
Es ist zu überprüfen, ob die Prüfmethoden und Prüfmittel für die Analyse der Sauberkeit geeignet
sind. Mögliche Ausrüstung und Methoden sind im Kapitel 2.7 erörtert. Abweichungen von den
Prüfmethoden und Prüfmitteln, müssen von der Abteilung CTQ bei Thomas Magnete GmbH
freigegeben werden.
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2.4.6 Technische Freigabe A-Muster (Design-Freeze Zeichnungen / Spezifikationen)
In allen nötigen Dokumenten, mindestens aber auf der Zeichnung, müssen die Anforderungen für
Technische Sauberkeit spätestens zum Zeitpunkt der Technischen Freigabe der A-Muster definiert
werden. Sie sind klar und eindeutig zu formulieren, angelehnt an die VDA 19 bzw. Kapitel 2.3.2-2.4
dieser Organisationsanweisung.
2.4.7 Prozessflussdiagramm und Serienlayout
Die spezifischen Prozesse für Sauberkeit müssen auch in dem Prozessflussdiagramm
wiedergegeben werden. Da dieser Flussplan als Grundlage für die P-FMEA und den PLP gilt, kommt
diesem Schritt eine elementare Bedeutung zu. Thomas Magnete GmbH muss das PFD auf die
spezifischen Prozesse für Sauberkeit überprüfen.
2.4.8 Prozess-FMEA
Alle sauberkeitsrelevanten Punkte aus der Design-FMEA und dem Prozessflussplan bilden die
Grundlage für eine detaillierte Betrachtung in der P-FMEA. Darüber hinaus müssen die einzelnen
Prozessschritte der Produktrealisierung (von Wareneingang über Logistik bis Verpackung) auf
mögliche Verschmutzungs- und Kontaminationsrisiken analysiert und Maßnahmen ergriffen
werden, um das Risiko zu verringern.
Der Lieferant muss seine P-FMEA bzgl. Sauberkeit erstellen und analysieren.
2.4.9 Prozessanweisungen
In den Dokumenten zur Herstellung des Produktes müssen alle Anweisungen
(Arbeitsanweisungen, Verfahrensanweisungen, Prüfpläne, Wartungspläne, etc) um das Thema
Technische Sauberkeit, falls erforderlich, ergänzt werden.
2.4.10 Logistikkonzept / Packmittel
Das Logistikkonzept ist für das Erfüllen der Sauberkeitsanforderungen von entscheidender
Bedeutung. Das Konzept muss unter Berücksichtigung von Vermeidung der Verunreinigung,
Auswahl einer geeigneten Verpackung, primärer und sekundärer Verpackung, Transportwegen,
Lagerart und –dauer nach Vorgaben aus Kapitel 2.5.5 ausgearbeitet werden.
2.4.11 PPAP-Unterlagen
In den PPAP-Unterlagen muss auch die Technische Sauberkeit dokumentiert eingefordert werden.
Es muss ein Nachweis geführt werden, dass die Sauberkeitsanforderungen erfüllt worden sind. Es
darf kein PSW ohne Nachweis über die Erfüllung der Sauberkeitsanforderungen erteilt werden.
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2.5 Lieferanten
2.5.1 Auswahl der Lieferanten
Die Auswahl der Lieferanten erfolgt nach den gegebenen Regeln der Thomas Magnete GmbH. Es
muss jedoch sichergestellt werden, dass die Anforderungen in Bezug auf die Technische Sauberkeit
von den Unterlieferanten erfüllt werden können. Darunter fallen auch die in dieser Werksnorm
spezifizierten Forderungen für Packmittel, Sauberkeit, Analysenmöglichkeit und Transport.
2.5.2 Lieferanten in das Sauberkeitskonzept einbinden
Um eine lückenlose und planbare Sauberkeit der Komponenten zu gewährleisten ist der
Unterlieferant über die einzelnen Maßnahmen für die Technische Sauberkeit zu informieren. In
einer frühen Konzeptphase müssen die einzelnen Maßnahmen (z.B. Reinigung, Transport,
Packmittel usw.)mit dem Unterlieferanten abgesprochen und umgesetzt werden. Die in dem
APQP-Prozess erörterten Punkte, auf die der Unterlieferant Einfluss hat, sollten als Leitfaden und
Basis für konstruktive Gespräche dienen. Natürlich gilt auch hier die Forderung der TS 16949, dass
alle Vorgaben an Unterlieferanten weitergegeben werden müssen.
2.5.3 Anforderungen an den Lieferanten
Die Anforderungen für alle Lieferanten und Produkte einheitlich zu definieren ist äußerst schwierig
und nicht sinnvoll. Die Spezifikation sollten individuell für das einzelne Projekt/Produkt ermittelt
werden, mindestens aber den aus den Thomas-Sauberkeitsklassen abgeleiteten Forderungen
entsprechen.
Die zu definierenden Vorgaben umfassen die folgenden Punkte:
Messintervale
Anzahl Proben (Anzahl Bauteile)
Reinigungsvorgaben
Produktionsort
Verpackung
Prüfmittel
2.5.4 Unterstützung / Lieferantenentwicklung
Um das Konzept erfolgreich zu verwirklichen und die Technische Sauberkeit als wichtige
Anforderung umzusetzen, sichert Thomas Magnete GmbH den Lieferanten Unterstützung zu in
Form von:
Sauberkeitsaudit
Know-How-Transfer
Erfahrungsaustausch
Schulungen / Audit
Checklisten
Empfehlungen zu geeigneten Analysegeräten
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2.5.5 Verpackung
2.5.5.1 Verpackung ermitteln
Die Definition der Verpackung leitet sich aus mehreren Faktoren ab:
Thomas-Sauberkeitsklasse (Thomas intern)
Funktion des Bauteils
Material
Grundsätzlich darf kein Lieferantenartikel direkt im Karton verpackt werden (Schutzumhüllung mit
z.B. Polybeutel/Tray/Blister erforderlich). Zusätzlich darf der Großladungsträger nicht aus Holz
bestehen und muss durch eine sekundäre Verpackung (Einstretchfolie) umhüllt sein.
Die Entscheidung, ob ein Artikel als Schüttgut, Schichtgut oder Setzgut angeliefert werden soll,
erfolgt aus folgendem Entscheidungsdiagramm:
2.5.5.2 Nutzung von Verpackung
Die von Thomas Magnete GmbH bereitgestellte Verpackung (KLT, Tray usw.) dient ausschließlich
als Verpackung für Produkte, die an Thomas Magnete GmbH geliefert werden. Innerbetriebliche
Nutzung ist untersagt.
Sie ist durch eine sekundäre Verpackung umhüllt und muss bis zur Nutzung so gelagert werden,
dass die Verpackung vor Wiederverschmutzung geschützt wird.
Bauteil
Bauteile mit geringer
Oberflächenempfindlichkeit
(sehr leicht , rund, gehärtet)
oder ausschließlich mit
innen liegenden
Funktionsflächen
Bauteile, die aufgrund ihrer
Masse Größe und Oberfläche
nicht geschüttet werde
dürfen.
Bauteile mit geringerer
Oberflächenempfindlichkeit
oder mit innen liegenden
Funktionsflächen
Bauteile mit empfindlichen
außen liegenden
Oberflächen
Schüttgut Schichtgut Setzgut
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2.5.5.3 Sauberkeit der Poolverpackung
Wurde die Verpackung vor der Auslieferung an den Lieferanten gereinigt, so muss der Lieferant
die Sauberkeit der Verpackung überprüfen. Die Verpackung (z.B. KLT, Tray) ist vor dem Befüllen
durch die Thomas Magnete GmbH Ware einer Sichtprüfung zu unterziehen. Ist die Sauberkeit der
Verpackung aufgrund von Schmutz (Holzspäne, Span, Flusen, usw.) nicht gewährleistet, so darf
diese Verpackung nicht genutzt werden.
Gleichzeitig muss die Verschmutzung dokumentiert und Thomas Magnete GmbH benachrichtigt
werden.
2.6 Controlling, Aktionen und Maßnahmen
2.6.1 Audits
Im Umfang der Audits bei Lieferanten muss auch die Technische Sauberkeit überprüft werden. Bei
Abweichungen müssen Maßnahmen festgelegt und deren Wirksamkeit überprüft werden.
Der Lieferant verpflichtet sich bei der Durchführung Interner Audits, diese um die Thematik
Technische Sauberkeit zu erweitern.
2.6.2 Monitoring
Der Lieferant muss in den serienbegleitenden Prüfungen die Sauberkeit der Artikel mittels einer
Restschmutzanalyse kontrollieren (siehe Kapitel 2.7). Die Ergebnisse müssen dokumentiert und mit
den betreffenden Lieferungen an Thomas Magnete GmbH geschickt werden (auch elektronisch
möglich). Die Prüfintervalle sind produktionsbegleitend durchzuführen und an das Fertigungslos
angelehnt. Sind die Fertigungslose zu groß, so dass eine serienbegleitende Überwachung keine
repräsentative Schlussfolgerung auf die Verschmutzung des Artikels zulässt, so muss das
Prüfintervall verkürzt werden. Das Analyseintervall sollte passend zum Produktionsvolumen
gewählt werden, mit dem Ziel, fundierte Aussagen zur Produktsauberkeit zu treffen. Die
Prüfintervalle müssen klar formuliert sein und in die Herstellungsprozesse integriert sein, inklusive
Dokumentation. Je nach Produkt können Prüfintervalle an folgenden Größen angelehnt sein:
Charge
Verpackungseinheit
Versandeinheit
Arbeitsschicht
Stückzahl
Die Prüfung muss aber mindestens einmal in der Woche durchgeführt werden.
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2.6.3 Prüfmethoden und Prüfmittel
Um die im Punkt 2.6.2 dieser Werksnorm geforderte Prüfung zu realisieren, muss ein geeignetes
Prüfmittel eingesetzt werden. Dieses Prüfmittel ist dann als geeignet anzusehen, wenn die
Ergebnisse folgendes sicherstellen:
eine geringe Messabweichung
eine Wiederholbarkeit
eine geringe Abhängigkeit von Personal und Umgebungsfaktoren
Thomas Magnete GmbH hat ein kompaktes, leistungsfähiges und günstiges System
zusammengestellt und empfiehlt dieses System für Sauberkeitsanalysen.
Es handelt sich um ein Partikelzählsystem auf Basis eines Scanners.
Das Gerät ist kompakt, mobil und einfach zu bedienen. Es erlaubt eine automatische Auszählung
von Partikeln und eine damit verbundene hohe Wiederholbarkeit der Ergebnisse.
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Gemessen wird in einem abgeschotteten sauberen Bereich.
2.7 Testmethoden
2.7.1 Transport / Verpackung
Es ist die auf der Zeichnung dokumentierte Verpackung zu verwenden. Die interne Verpackung
sollte so gewählt werden, dass die Einzelteile aus dem Wareneingang oder aus der Produktion vor
Beschädigung und Verschmutzung geschützt sind. Es empfiehlt sich, saubere Polybeutel zu
benutzen, welche eine vorherige Beschriftung mit „Produkt, Identnummer und Chargennummer“
zulassen. Die Beutel werden nach der Probeentnahme entsorgt.
Sauberkeitsanalyse:
Produktspezifische Prüfparameter werden im PLP dokumentiert.
Die Analyseergebnisse serienbegleitender Prüfungen werden in elektronischer/digitaler Form (z.B.
MS Excel) erfasst.
2.7.2 Null-Probe
Feststellung der Nullprobe (Blindwert) zur Berechnung der Gravimetrie und Feststellen der
Sauberkeit von Einzelteilen.
Geräte: Filtermembrane Ultraschallbad
Pinzette Maschensieb
Klemme Spülvorrichtung
Saugflasche Filterkaskade
Einfüllrichter Filterplatte
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2.7.2.1 Durchführung
Partikelextraktion bei Einzelteilen:
Extraktionsverfahren festlegen:
Durch Auftraggeber oder anhand der Funktion und Form des Einzelteils.
Probenanzahl festlegen:
Durch Auftraggeber oder Ermittlung über das Abklingverhalten.
Hinweis, die erste Probe der Abklingkurve sollte ein Vielfaches der Nullprobe sein
Flüssigkeitsmenge festlegen:
Durch Auftraggeber oder Ermittlung über das Abklingverhalten.
Hinweis, die letzte Probe der Abklingkurve sollte in etwa die Größe der Nullprobe haben
Reinigungszeit festlegen:
Durch Auftraggeber oder Ermittlung über das Abklingverhalten.
Hinweis, die letzte Probe der Abklingkurve sollte in etwa die Größe der Nullprobe haben
Nullprobe der Analysegeräte
Filter vorher trocknen und wiegen
Nullprobe mit entsprechender Menge zur Blindwert-Korrektur ziehen
abfiltrieren über Saugflasche, Spülvorrichtung oder Kabinett
Nachspülen mit 50ml Petroleumbenzin bei Saugflasche
Filter 1 Stunde bei ca. 80°C - 100°C trocknen und zurückwiegen
Maximum der Gravimetrie beträgt 0,5 mg -> bei Überschreitung Flüssigkeitswechsel
Einzelteile
Filter vorher trocknen und wiegen
Partikel der Einzelteile mit definierten Menge Kaltreiniger extrahieren
abfiltrieren über Saugflasche, Spülvorrichtung oder Kabinett
Nachspülen mit 50ml Petroleumbenzin bei Saugflasche
Filter 1 Stunde bei ca. 80°C - 100°C getrocknet,
Bestimmung der Gravimetrie:
(Filter nach Abfiltrieren in mg – Filter vor Abfiltrieren in mg) –
Blindwert Analysegeräte in mg = Gravimetrie in mg
Analyse der Filtermembrane:
Nach Vorgabe Auftraggeber oder nach VDA19
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2.7.3 Analyse der Probe
2.7.3.1 Trockung
Filter im Trockenofen bei ca. 100°C mindestens 1 Stunde trocknen.
2.7.3.2 Abspülen
Abspülen der Einzelteile mit dem entsprechenden Volumen Haku 1025-921 und Spritzflasche in
Becherglas.
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2.7.3.1 Filtration
Reinigungsmedium über Saugflasche abfiltern. Getrockneter Leerfilter vorausgesetzt.
Filter mindestens 1 Stunde im Trockenofen trocknen.
Filter in Diarahmen legen,
Diarahmen beschriften und mit einem automatischen Partikelzählsystem analysieren.
2.7.3.2 Analyse mit einem automatischen Partikelzählsystem
Beispiele für anorganische Partikel:
Sand / Metall / Salze / Glas / Eisen / Schleifrückstände / Messing
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Schleifrückstände Sand
Drehspäne
Beispiel für organische Partikel:
Haare / Fasern / Staub
Filtration:
besteht aus Glastrichter, der auf einer Flasche sitzt und mit einer Vakuumpumpe verbunden ist.
Trockenschrank:
Trocknet den nassen Filter.
Automatischen Partikelzählsystem:
mit diesem System wird die Ansammlung der Schmutzpartikel auf dem Filterpatch quantitativ
gemessen.
Hilfsmittel:
Filterpatches (5 µm): zum Sammeln von Schmutzpartikeln
Becher:
Sammelbehälter für heraus- und abgespülte Partikel im Abspülmedium
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Pinzette:
wird benötigt, um die Filterpatches aus der Filtrationsapparatur herauszunehmen.
Reinigungsmedium:
Haku 1025-921
2.8 Verbleib der Einzelteile / Komplettgeräte
Die abgespülten Proben werden generell verschrottet, um eine Kontamination durch Einfließen in
die Produktion zu vermeiden.
3. Mitgeltende Dokumente
ISO 16232
VDA 19.1
VDA 19.2
4. Hinweise
keine