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1 Oktober 2009 Wiki als Basis-Anwendung für Wissensmanagement im Unternehmen, Dr. Claus Brell 1 Wiki als Basis-Anwendung für Wissensmanagement im Unternehmen - Grundlagen und Implementierung 30.10.2009 Dr. Claus Brell Oktober 2009 Wiki als Basis-Anwendung für Wissensmanagement im Unternehmen, Dr. Claus Brell 2 Übersicht, Lernziele Motivation und Begriffe: Was ist ein Wiki? Wofür brauchen Firmen Wissensmanagement und was ist das? Wie hängt Wissensmanagement mit IT-Management zusammen? Wiki auswählen, einrichten, nutzen und weiterentwickeln: Auswahl, Überblick Installation und Betrieb, Forschungsmöglichkeiten Wiki / Wissensmanagement-Einführung als Prozess: Welche organisatorischen Vorbereitungen? Make or Buy? Benötigte Skills? Hard- und Software? 1. Folien, Anleitung für Wiki- Installation und weitere Informationen unter http://claus-brell.de/it-management.php

Wiki als Basis-Anwendung für Wissensmanagement im

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Oktober 2009 Wiki als Basis-Anwendung für Wissensmanagement im Unternehmen, Dr. Claus Brell 1

Wiki als Basis-Anwendungfür Wissensmanagement

im Unternehmen-

Grundlagen und Implementierung

30.10.2009

Dr. Claus Brell

Oktober 2009 Wiki als Basis-Anwendung für Wissensmanagement im Unternehmen, Dr. Claus Brell 2

Übersicht, Lernziele

Motivation und Begriffe: Was ist ein Wiki? Wofür brauchen Firmen Wissensmanagement und was ist das? Wie hängt Wissensmanagement mit IT-Management zusammen?

Wiki auswählen, einrichten, nutzen und weiterentwickeln:Auswahl, Überblick Installation und Betrieb, Forschungsmöglichkeiten

Wiki / Wissensmanagement-Einführung als Prozess:Welche organisatorischen Vorbereitungen? Make or Buy?Benötigte Skills? Hard- und Software?

1. Folien, Anleitung für Wiki- Installation und weitere Informationenunter http://claus-brell.de/it-management.php

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Bedeutung der Wissensvermehrung bis heute

2. Benjamin Franklin **: „Investition in Wissen bringt die höchsten Zinsen“

1. Francis Bacon *: „(gemeinsames) Wissen ist Macht“

3. unbekannte Quelle: „Kauf eines Kaffeeautomaten ist die beste Investition in Wissensvermehrung und -verteilung“

* 1597, Philosoph, Naturforscher und Staatsmann** 1750, Erfinder und Staatsmann

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Thesen zum Wissen…

3. Im Unternehmen geteiltes Wissen verbessert den Geschäftserfolg.

1. Wir leben in einer Wissensgesellschaft.

2. Wissen ist ein (wertvolles) Wirtschaftsgut. Warum?

4. Wissen ist eine flüchtige Ware.

Wieso eigentlich?

Quelle: Barrieren und Erfolgsfaktoren des Wissensmanagements, Studie der FH Köln, 2005

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Warum ist Wissen flüchtig?

2. Vergesslichkeit ohne Schriftlichkeit

1. Mitarbeiterfluktuation

(Rente, Stellenwechsel)

5. Böser Wille

(Wissen ist Macht)

2. Es ist erforderlich, sich professionell* mit der Organisation, Vermehrung und Verteilung von Wissen auseinanderzusetzen => Wissensmanagement (WM).(*)… ingenieurmäßiges Vorgehen, IT-Unterstützung, Einführung als Prozess

3. Kommunikationsarmut

4. Katastrophen

(Wassereinbruch, Plattencrash)

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Was ist Wissen(1) / Wissensmanagement ?

3. Wissen ist die Gesamtheit der Kenntnisse und Fertigkeiten, die Individuen, Gruppen, Organisationen zur Lösung von Problemen und Generierung von Erfolg einsetzen.

Wissen ist nicht: Informationen, Datenbanken ….

implizit:

•Know How•Gruppendynamik•Erfahrungen

explizit:

•Dokumente•Regeln•Verfahren

„BrainTo

Document“

WissenA

Wie würden Sie Wissen definieren?

3a. Wissensmanagement: Steuerung der Speicherung, der Vermehrung und des Erwerbs von Wissen.

Quellen: Nonaka, Probst, BITKOM

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Was ist Wissen(2)?

+

Nutzen

Voraussetzung

Wissen

+ IT

Bewertung

Struktur

Informationen

Daten, Fakten

http://de.wikipedia.org/wiki/Wissensmanagement

4. IT-gestütztes Wissensmanagement hat große Überschneidung mit IT-Qualitätsmanagement, Voraussetzung ist Einbindung in IT-Servicemanagement (als Teil des IT-Managements).

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…Wissensmanagement!!!

Was tun gegen flüchtiges Wissen?

Probleme -> Lösungen -> Werkzeuge:•Information Overload (Mail, Fachpresse…)

-> Bewerten, Filtern, Ordnen-> Datenbanken, Listen, Bewertungsportale

• isolierte Wissensinseln (versch. Kontaktordner neben CRM)-> Zusammenführen

-> Data Warehouse (mit Wiki-Frontend…)• stille Know-How-Träger

-> Kommunikation fördern-> Foren, Blogs, Social Networks, Wiki

• Verlust zentraler Wissensträger (Fluktuation…)-> Aufschreiben

-> Wissensmanagement mit Wiki

5. Ein Wiki eignet sich als IT-Werkzeug zur Unterstützung vieler WM-Methoden, insbesondere als schneller „implizit2explizit-Konverter“.

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Was ist ein Wiki?

http://de.wikipedia.org/wiki/Wiki

0rganisatorisch:

Ein Wiki ist…

• eine vernetzte Sammlung von (kurzen, hochwertigen) Dokumenten• eine von vielen Personen getragene Wissensbasis• ein flexibles Instrument, um implizites Wissen in explizites umzusetzen

aber auch• ein eigentlich hierarchiefeindliches Medium• eine Spielwiese für Selbstdarsteller

technisch:• ein abgespecktes CMS (System zur Webseitenverwaltung)• eine kollaborative Arbeitsplattform (alle können Seiten ändern)• ein Kommunikationsmedium

6. Ein Wiki ist eine Softwareplattform, die es über das Internet / ein Intranet ermöglicht, mit vielen Menschen online verlinkte Dokumente zu bearbeiten, die noch mehr Menschen lesen können.

Wer kennt Wikis?

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Beispiele Wikis (1) Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/ITIL

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Beispiele Wikis (2) WoW-Wiki

http://wow.ingame.de/wiki/Nachtelf

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Beispiele Wikis (3) persönliche Notizsammlung

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Wiki und Wissensmanagement im Unternehmen

Unternehmensorganisation

Wissensmanagement

Information Kommunikation

Wik

iIT-Organisation

Forum

Informelle M

eetings

Groupware

Form

elle Meetings

Intranet / CM

S

Rundschreiben

Suchm

aschine

Gem

einsame

Ablage

Mail

Datenbanken

Schnittstellen für IT-Management

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Wiki Einführung als Prozess (1)

Bedarferkennen

Lösungenanalysieren

Verbündete gewinnen

organisatorische VorbereitungenBetriebsrat, make or by,

-> Entscheidungsvorlage

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8. Gestaltung und Durchführung des Prozesses „Einführung von einem Wiki als IT-gestützte Wissensmanagement-Methode“ ist eine typische Aufgabe für das IT-Management.

Auftrag der Unternehmensleitung

7. Erfolgsfaktoren Wiki-Einführung: Einbindung der Hierarchie und der Mitarbeiter

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Wiki Einführung als Prozess (2)

technischeVoraussetzungen schaffen

Wiki-Systemintegrieren

Kick Offerste Inhalte

Betrieb

9. Technische Bereitstellung eines Wikis ist ein typisches Anwendungsintegrations-Projekt

Evaluation Relaunch 1

Technik: Kennen Sie Wiki-Software?

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Welche Wikisoftware(1)?

Wiki Übersichten: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiki , http://www.tim-bormann.de/wiki-software/

Mögliche fertige Wikisoftware:

Dokuwiki (PHP, Dateisystem)http://wiki.splitbrain.org/wiki:dokuwiki

MoinMoin (Python, Dateisystem)http://moinmoin.wikiwikiweb.de

TWiki (Perl, Dateisystem)http://www.twiki.org

… und hundert weiterehttp://c2.com/cgi/wiki?WikiEngines

Mediawiki (PHP, MySQL o.a.)http://www.mediawiki.org

Wikipedia

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Welche Wikisoftware(2)?

Entscheidungskriterien:

Bekanntes Look & Feel

Flache Lernkurve für die Autoren / Benutzer

Weit verbreitete technische Basis / stabile Weiterentwicklung

Skalierbar bei wachsenden Ansprüchen

Einfache Installation / Installationsscripte

http://www.mediawiki.org/wiki/MediaWiki/de

=> Mediawiki

10. Für eine schnelles Erfolgserlebnis ist Mediawiki ein gutes Modell- und Vorzeigesystem

Welche würden Sie heranziehen?

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Welche Hard- und Software?

http://de.wikipedia.org/wiki/xampp

Hardware:

=> XAMPP-System, wenn Flexibilität gewünscht

Software:

=> Bitnami-System oder ähnliches, wenn nur Quicki

Für ein persönliches Wiki: Ab Subnotebook aufwärtsFürs KMU-interne Netz: Standard-PC, Beilage auf dem ServerFür Internet / Großunternehmen: ServerfarmBei verteilter Nutzung: Netz

Webserver (Apache)Datenbankmanagementsystem (MySQL)Scriptsprache (PHP)

11. Mediawiki benötigt nur Standard-Komponenten als unterliegende Infrastruktur, i.d.R. reicht das typische Angebot eine Internet-Service-Providers.(Stichworte: Root-Server, Web-Paket, Cloud-Computing)

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Welche Kenntnisse / Softskills?

PHP: http://www.selfphp.de

Etwas Geduld und Durchhaltevermögen

Suchkompetenz im Internet

PHP-Grundkenntnisse hilfreich

Grundverständnis relationale Datenbanken hilfreich

Datenkommunikation-Grundkenntnisse hilfreich

MySQL: http://reeg.junetz.de/DSP/

Das benötigt man, wenn man selber implementiert:

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Schritte der praktischen Wiki-Installation

1. XAMPP und Mediawiki-Software herunterladen

2. XAMPP installieren und für Mediawiki vorbereiten

3. Mediawiki entpacken und Installationsscript starten

4. Mediawiki ggf. an eigene Umgebung anpassen

5. Erste Inhalte einpflegen

Ein Wiki auf dem eigenen Rechner (z.B. als Notizblock) installieren(organisatorische Prozessschritte überspringen)

Erich Kästner: „Es gibt nichts gutes – außer man tut es“

12. Detailliertere Beschreibung der Wiki-Installation:http://claus-brell.de/materialien/Brell_Mediawiki_installieren_2009.pdf

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Wiki in (Unternehmens-) Teilbereichen nutzen

Für abgegrenzten Bereich eigenes Wiki nutzen:

1. Beispiel: in der Hausbibliothek (Behörden, Hochschulen)

2. Beispiel: Bereich Personalentwicklung:Handreichungen für neue Mitarbeiter

3. Beispiel: Abteilungs-Fachwiki(Förderwiki im Innovationsministerium)

13. Technische Lösung Unterstützung von getrennten Wikis mit Mediawiki: Kein Server zusätzlich erforderlich, nur jeweils eigenes Verzeichnis für PHP-Scripteund anderer Datenbankname

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F & E: Wiki als Basis für BusinessProcess-Modellierung

Beispiel Business Process Models:

Forschungsprojekt der FH Heilbronn

Prozessanalyse strukturiert in Wiki ablegen

Daraus automatisiert aus vorgegebenenProzessbausteinen komplexe Anwendunggenerieren.

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F & E: Wiki als CRM-Front-End

Strukturierte Eingabe von Kundeninformationen in ein Wikidurch den Vertrieb / Pre Sales Support

Automatisierte Übernahme der Informationen in eine Datenbank(z.B. vtiger CRM oder eigene DB als Data Warehouse)

Semesterprojekt HS Niederrhein (Business Intelligence & Data Warehouse):

Wiki2CRM

14. Wikis eignen sich auch als Basis für eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte.

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F & E: Wiki statt kollaborativer Arbeitsplattform

• Wiki mit Zugang nur für zugelassene Benutzer

• Arbeiten an gemeinsamen Texten

• Persönlicher Austausch nicht über Mail,sondern über die Diskussionsseiten

• Automatisierte Extraktion der bearbeiteten Texte als PDF(Handbuch, Dokumentation)

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F & E: Entwicklung eigener Analysetools

Export der Texte und Wortanalysen:Bildet das Wiki die Wirklichkeit des Betriebes angemessen ab?Kommen die wichtigen Begriffe angemessen vor?

Wikigestützter Alertmechanismus:Ablage von relevanten organisatorischen Informationenmit Verfallsdatum, Wiedervorlagedatum oder Startdatum.Automatisiertes regelmäßiges Auslesen der Datumeinträgeund Alarmnachrichten über Email oder SMS, oder Steuerungvon IT-Abläufen (Batch).

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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