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WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMERMUSIK MÄRKISCHES MUSEUM WITTEN UND BIBLIOTHEK WITTEN 3. OKTOBER 2020 Eine Veranstaltung mit dem KULTURFORUMWITTEN

WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMER MUSKI - WDR

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WITTENER TAG FÜR NEUE

KAMMER MUSIK

MÄRKISCHES MUSEUM WITTEN UND BIBLIOTHEK WITTEN

3. OKTOBER 2020

Eine Veranstaltung mit dem

KULTURFORUMWITTEN

13.00 UHR MÄRKISCHES MUSEUM WITTEN / Seite 4MONOCHROM

Carola BauckholtJusté JanulytéElnaz Seyedi

14.00 UHR BIBLIOTHEK UND MÄRKISCHES MUSEUM WITTEN / Seite 8FOUND & LOST

Eröffnung der KlanginstallationenMartyna Poznańska Christina Kubisch

15.00 UHR MÄRKISCHES MUSEUM WITTEN / Seite 12VORGEFÜHL

Benjamin Scheuer Johannes Boris Borowski Ramon Lazkano

WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMER MUSIK

Wer hätte vor ein paar Monaten gedacht, wie viel wir uns einmal mit virologischen und sicherheitstechnischen Fragen, mit Abstands­regeln und Hygieneplänen herumschlagen müssen. Planungen sind inmitten der Corona­pandemie grundsätzlich instabil, bauen ge­wissermaßen auf Sand. Bis zuletzt sind sie überschattet von Zweifeln, offenen Fragen und Unwägbarkeiten, ob die Infektionszahlen nicht plötzlich steigen und Auflagen wieder verschärft werden, ergo das mühsam Vorbe­reitete nicht wie ein Kartenhaus in sich zu­sammenfällt und alles umsonst war.

Dass wir die Wittener Tage im Frühjahr im­merhin als Radio­Festival stemmen konnten, hat viel positive Resonanz gefunden. Die ein­malige Aktion wurde als Zeichen der Hoff­nung in einer trostlosen Zeit wahrgenommen. Doch so glücklich wir mit dem Ergebnis und dem Echo dieser Radio Days auch waren – das allein kann es nicht gewesen sein.

Am »Wittener Tag für neue Kammermusik« sollen einige der für das Frühjahrsfestival geplanten Werke nun endlich auf die Bühne kommen. Kompositionsaufträge zu erteilen, beinhaltet schließlich das Vorrecht wie die Verpflichtung, die bestellten Werke zum Klingen zu bringen und damit zum Leben zu

erwecken. Seit dem Frühjahr haben wir, auch wenn die Entwicklung nicht immer ermuti­gend war, das Ziel verfolgt, eine herbstliche Kurzausgabe des Festivals auf die Beine zu stellen.

Wir konzentrieren uns dabei auf einen einzi­gen Tag. Auf einen langen Samstag der neu­en Kammermusik, der nicht in die Fußgänger­zone, sondern ins Märkische Museum Witten führt. Dort, wo in den 1970er Jahren das Epizentrum des Festivals lag, bieten wir acht Uraufführungen. Neben Klanginstallationen und monochromen Werken für acht Trom­peten, die für die Räume des Museums und der Bibliothek maßgeschneidert wurden, steht vor allem Kammermusik in kleinen Besetzungen auf dem Programm.

Nach all den Umplanungen und Anpassungen wird es höchste Zeit, sich wieder mit dem Wesentlichen zu beschäftigen. Und dazu gehören auch die Aura, die Nähe zur erklin­genden Musik, zu den Ausführenden, die Begegnungen im Konzertraum, selbst die Nebengeräusche, die Stille vor dem ersten Ton und nach dem letzten Verklingen. Und hoffentlich endlich wieder Beifall.

Harry Vogt

EIN TAG IM OKTOBER

WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMERMUSIK 20204

13.00 UHR MÄRKISCHES MUSEUM WITTEN / DAUERAUSSTELLUNGSBEREICH

MONOCHROM

NEUE VOCALSOLISTEN: JOHANNA VARGAS und SUSANNE LEITZ-LOREY Sopran

THE MONOCHROME PROJECT:MARCO BLAAUW, CHRISTINE CHAPMAN, MATTHEW CONLEY, RIKE HUY,

BOB KOERTSHUIS, NATHAN PLANTE, MARKUS SCHWIND, LAURA VUKOBRATOVIC Trompete

MARCO BLAUUW Leitung

CAROLA BAUCKHOLT  Witten Vakuum (2020)  für zwei Frauenstimmen

mit zwei Staubsaugern

Kompositionsauftrag von Musik der Jahrhunderte

Uraufführung / 10’

JUSTÉ JANULYTÉ Unanime (2020) für acht Trompeten

Kompositionsauftrag des WDR

Uraufführung / 15’

ELNAZ SEYEDI Felsen – unerklärlich. (2020) für acht Trompeten

Kompositionsauftrag des WDR

Uraufführung / 13'

ZUM NACHHÖREN IM WDR 3 KONZERTPLAYER

4

SENDUNGMO 30. NOVEMBER 202020.04 UHRWDR 3

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Vor genau 20 Jahren fand meine erste Ur­aufführung bei einem renommierten Neue­ Musik­Festival statt. Ich war höllisch aufge­regt und starb mehrere Tode während des groß dimensionierten Streichquartetts von Johannes Kalitzke. Als die Neuen Vocalsolis­ten nein allein vortrugen, stand die Zeit still und es traten Verwunderung und Sprach­losigkeit ein: mh, … mh, … okay … Ich schrieb noch zwei weitere Werke für die­se Gattung: »Instinkt« und »Stroh«. Alle drei Stücke waren für mein Schreiben von ent­scheidender Bedeutung. Deshalb widme ich Witten Vakuum Christine Fischer, Truike van der Poel und Johanna Vargas.

CAROLA BAUCKHOLT WITTEN VAKUUM (2019 – 20)

Es basiert auf den Vakuum Liedern, die für die Schlagzeugerin Louisa Marxen entstan­den sind. Seit langem interessieren mich Saugklänge wie das Gurgeln eines Brunnens oder das Schlürfen des Abflusses. In der Musik fehlt dieses klangliche Phänomen bis­lang. Auf der Suche nach einem Instrument, das solche Klänge erzeugen kann, habe ich mit dem Saugrohr eines Staubsaugers expe­rimentiert, das an den Mund gehalten wird. Durch die Veränderung der Mundhöhle können unzählige neuartige Klänge erzeugt werden. In Witten Vakuum habe ich die mit dem Saugrohr des »Miele Silent« verbunde­ne Mundhöhle mit der Stimme kombiniert und kontrapunktisch verbunden.

CAROLA BAUCKHOLT

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© 2020 Thürmchen Verlag, Freiburg

Johanna

Staubsauger

Truike

Staubsauger

2 3

JSt.

TSt.

4 10 11

JSt.

TSt.

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JSt.

TSt.

13 14 15

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Alle Übergänge allmählich und nicht synchronisiert

winzige Öffnung Rasenmäher

Rasenmäher und Stimme

Carola Bauckholt

Witten Vakuum

zum 20. Geburtstag der Neuen Vocalsolisten

Christine Fischer, Johanna Vargas und Truike van der Poel gewidmet

Auftrag der Neuen Vocalsolisten Stuttgart

/

winzige Öffnung Rasenmäher

Rasenmäher und Stimme

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Rasenmäher

mit langem hohen Ton

nur Stimme,

mit Truikes Klängen improvisieren

/

nur Stimme,

mit Johannas Klängen improvisieren

Rasenmäher und Stimme

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Waschmaschine, erst lange unisono, dann langsam beschleunigen, dann Impro Rhythmus, dann Verlangsamung

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Waschmaschine, erst lange unisono, dann langsam beschleunigen, dann Impro Rhythmus, dann Verlangsamung

/

guten Ton finden und

jodeln mit Haltetönen

Übergang zum Meckern subito Morsen mit Pausen (hell)

/

guten Ton finden und

jodeln mit Haltetönen

Übergang zum Meckern subito Morsen mit Pausen (Zunge)

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MONOCHROM

WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMERMUSIK 20206

Die acht Trompeten werden in diesem Werk wie ein einziger Klangkörper behandelt. Wie eine Orgel, die aus vielen verschiedenen Pfei­fen besteht, die aber den gleichen Atem, die­selbe Seele haben.

JUSTÉ JANULYTÉ

JUSTÉ JANULYTÉ UNANIME (2020)

7MONOCHROM

Auf der rauen Oberfläche eines Felsen hinter­lässt die Erosion ihre Spuren. Lange Zeitspan­nen werden sichtbar. Das extrem reiche Farb­spektrum der Besetzung hat mich auf die Idee gebracht, felsenartige, statische Klang­skulpturen zu schaffen. Im Verlauf werden sie aus unterschiedlichen Entfernungen betrach­

ELNAZ SEYEDI FELSEN – UNERKLÄRLICH (2019 – 20)

tet und aus wechselnden Perspektiven be­leuchtet. Das Hören gleicht so einem Gangdurch mehrere Zeitalter, von der Urgeschich­te bis heute. Die Spuren des Menschen rei­ chen bis in die tiefsten Erdschichten.

ELNAZ SEYEDI

WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMERMUSIK 20208

14.00 UHR BIBLIOTHEK WITTEN / GRÜNE ETAGE UND AUSSENBEREICHMÄRKISCHES MUSEUM WITTEN / WECHSELAUSSTELLUNGSBEREICH

FOUND & LOST

MARTYNA POZNAŃSKA Alles, was du dir vorstellen kannst, ist real (2020) Klanginstallation

Kompositionsauftrag der Stadt Witten

Uraufführung

Geöffnet 3. Oktober bis 25. Oktober während der Öffnungszeiten der Bibliothek und des Märkischen Museums

CHRISTINA KUBISCH Kupfer Himmel (2020) Komposition für Instrumente,

elektromagnetische Klänge

und Field Recordings

Kompositionsauftrag der Stadt Witten

ECKEHARD GÜTHER Klangbearbeitung und Tontechnik

Uraufführung

Geöffnet 3. Oktober 2020 bis 7. Januar 2021 während der Öffnungszeiten des Märkischen Museums

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ZUM NACHHÖREN IM WDR 3 KONZERTPLAYER

SENDUNGMO 30. NOVEMBER 202020.04 UHRWDR 3

99FOUND & LOST

In dieser ortsspezifischen Installation ist die Bibliothek eine imaginäre Landschaft, die vom Publikum wahrgenommen werden kann und in die zugleich Erfahrungen eines Wald­spaziergangs hineinspielen.

Im Zentrum steht die Dialektik zwischen In­nen und Außen, besonders der Raum dazwi­schen. Die Bibliothek ist eine autonome Insel, ein eigenes Universum. Sie wird vom Ozean des Alltagslärms umgeben und ist zugleich davon isoliert.

MARTYNA POZNAŃSKA ALLES, WAS DU DIR VORSTELLEN KANNST, IST REAL (2020)

Neonschrift, die von den Wänden des Gebäu­des leuchtet, ermutigt die Besucher, die all­tägliche Routine zu verlassen, die Notwendig­keit rationalen Denkens aufzugeben und stattdessen in die Phantasie einzutauchen, die Zeit zu vergessen.

Der Klang­ und Bildwelt der Bibliothek stehen Klänge der städtischen Umgebung gemischt mit Waldaufnahmen gegenüber, womit die Bedeutung des Waldes und seiner Ressour­cen, seiner unzähligen Texturen, Farben, Klänge und Gerüche, für uns Lebewesen un­terstrichen wird.

MARTYNA POZNAŃSKA

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WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMERMUSIK 202010

Kupfer ist das erste bearbeitete Metall der Menschheit. Wurde es in der Vergangenheit zur Herstellung von sakralen und kulturellen Gegenständen genutzt, gehört es heute we­gen seiner großen Konduktivität zu den wich­tigsten elektrischen Leitern. Kupfer wird rei­nigende und desinfizierende Wirkung zuge­schrieben. Es ist neben Gold das einzige Metall, das in der Natur in reiner Form vor­kommt. Die intensive Förderung verseucht unwiederbringlich ganze Landstriche, meist in Gegenden mit großer Armut. Die Nachfra­ge nach dem Metall ist größer als die Produk­tionsmöglichkeiten.

Kupfer Himmel beruht auf der Leitfähigkeit von Kupferkabeln und thematisiert die Am­bivalenz des »roten Goldes«. Das Publikum kann sich unter den von Wand zu Wand ge­spannten Kabeln bewegen und mit einem

CHRISTINA KUBISCH KUPFER HIMMEL (2019 – 20)

speziellen Induktionskopfhörer mit eingebau­ten Kupferspulen die in den Drähten zirku­lierenden Klänge empfangen. Durch die freie Bewegung in den sechs identisch gebauten, zueinander geöffneten Räumen wird der Hö­rer zum aktiven Mitgestalter des akustischen Geschehens. Die minimalistische und gleich­mäßige Struktur der Kabelverspannung steht im Gegensatz zu den komplexen vierkana­ligen Kompositionen in jedem der sechs Räu­me. Das Ausgangsmaterial sind Naturklänge aus Südafrika (einem der Länder mit den größten Kupferminen), elektromagnetische Signale aus Asien, Europa und den USA sowie Instrumentalklänge. Beim Gang durch die Installation trifft Tonmaterial verschiedener Herkunft aufeinander, das immer einen in­direkten Bezug zum Kupfer aufweist.

CHRISTINA KUBISCH

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15.00 UHR MÄRKISCHES MUSEUM WITTEN / DAUERAUSSTELLUNGSBEREICH

VORGEFÜHL

TIANWA YANG Violine

KILIAN HEROLD Klarinette

TEODORO ANZELLOTTI Akkordeon

BENJAMIN SCHEUER Acht Arten zu Atmen (2020) für Klarinette, Akkordeon und Samples Kompositionsauftrag des WDR

Uraufführung / 16'

Doppel – leichtfüßig – Stocherndes Lied – Querschnitt – Krummer Kanon –

bel canto – Orgelpunkt – Geschnatter

JOHANNES BORIS BOROWSKI Lied (2020) für Akkordeon solo Kompositionsauftrag der Stadt Witten

Uraufführung / 8'

RAMON LAZKANO Irarki (2020) für Violine, Klarinette und Akkordeon Kompositionsauftrag der Stadt Witten

Uraufführung / 18'

ZUM NACHHÖREN IM WDR 3 KONZERTPLAYER

SENDUNGMO 30. NOVEMBER 202020.04 UHRWDR 3

13VORGEFÜHL

In den Acht Arten zu Atmen laufen Klänge im Kreis – vom Menschen, über Technik und Instrument, zum Menschen zurück. Meine ersten Ideen entstehen nicht schriftlich, son­ dern so nah am Körper wie möglich gesun­gen. Jede spontane menschliche Äußerung bekommt die Chance, Teil der musikalischen Geschichte zu werden – die Klänge sollen ein unmittelbares Abbild unserer Umwelt sein, es wird nicht nach hohen ästhetischen Kriterien aussortiert und optimiert. Die tönenden Fundstücke sind oft humorvoll, merkwürdig und voll von außermusikali­schen Assoziationen, die gar nicht verbal benannt werden müssen. Mit diversen Spielzeugen und Klangobjekten versuche ich die Klänge nachzubilden, sie so einem Akkordeon oder einer Klarinette anzunä­hern.

Die Interpreten werden früh in den Entste­hungsprozess eingebunden – ich konfron­

tiere sie mit der unlösbaren Aufgabe, meine Spielzeugklänge zu imitieren. Aus ihren Alternativvorschlägen werden Samples. Durch deren Transkription entsteht die ers­te schriftliche Ebene der Komposition, inspi­riert davon lässt sich die Partitur frei weiter­spinnen. Im »Querschnitt« manifestiert sich die Gleichzeitigkeit all dieser musikalischen Schichten. Doch die Klänge unterliegen kei­ner Hierarchie, es gibt keinen »Fortschritt«. Die Form reflektiert nicht didaktisch die Evolution von Klängen, sondern jede Minia­tur kombiniert die unterschiedlichen Ent­wicklungsstadien nach Lust und Laune. Durch das gelegentliche »Mitsingen« der Musiker schließt sich letztendlich der Kreis: Sie empfinden den grundlegenden Span­nungsverlauf nach – aber nicht wie von mir zu Beginn imaginiert, sondern auf ihre ganz persönliche Weise.

BENJAMIN SCHEUER

BENJAMIN SCHEUER ACHT ARTEN ZU ATMEN (2020)

WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMERMUSIK 202014

Lied: Ich assoziiere eine ruhige Schnee­landschaft. Alles erscheint liedhaft, einfach. Unter der Schneedecke: Strophe für Strophe: Sehnsucht. Die Konturen sind verdeckt­verändert, rücken in die Ferne. Es könnte so sein, den­ke ich. »Ja, so ist es« Und für einen kurzen Augenblick: Das ist meine Welt.

Aber: Unter den Konturen ist es lebendig. Und dieses Leben dringt in meinen Kopf und lässt mich erschrocken innehalten. Ich schließe die Augen, sehe die Weite des Him­mels über der Schneefläche, höre das Kna­cken der Eisfläche über dem Fluss. Ich spüre die Kraft und die Gewalt. Zwingend, unbe­dingt und geradlinig.

JOHANNES BORIS BOROWSKI

JOHANNES BORIS BOROWSKI LIED (2020)

15VORGEFÜHL

Drei Instrumente, die sich nicht mischen, versuchen auf ihrem Weg durch einen Zeit­raum Abdrücke zu hinterlassen: sie ziehen Furchen, gravieren sich in ihre Gegenwart.So suchen die Instrumente jeweils ihren eigenen Raum, wenn sie auf diffusem Hin­tergrund Markierungen setzen und Spuren hinterlassen. Sie schreiben sich dem Terri­torium ein, das sich graphisch­luftig erweist. Unbeabsichtigte Erinnerungen schaffen

einen Text, in dem ihre Fiktion geschützt bleibt. So wird das Komponieren zu einem Akt des Schreibens, der nach der Gestalt des geträumten Klangs sucht. Im Baskischen bezeichnet »Irarki« Drucke und Gravuren.

RAMON LAZKANO

RAMON LAZKANO IRARKI (2020)

WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMERMUSIK 202016

Carola Bauckholt, 1959 in Krefeld geboren. 1976 – 84 Mitarbeit im Krefelder Theater Am Marienplatz. Studium bei Mauricio Kagel an der Musikhochschule Köln. Mitbegründerin des Thürmchen­Verlages und des Thürm­chen­Ensembles. Professur (Komposition/Zeitgenössisches Musiktheater) in Linz. Neuere Werke: Voices for Harry Patch für Ensemble (2015), The Vacuum Pack (Musik­theater, 2014 – 15), Point of Presence für En­semble (2016 – 17), When they go low we go high für Klavier (2017), Im Auge des Klangs für Orchester (2017 – 18), Plosiv und Frikativ für Schlag quartett (2018), The Port of Thessaloniki für Instrumente und Samples, ... mich wundert, das ich so frelich bin! Landschaftskomposi tion (2019).

Johannes Boris Borowski, 1979 in Hof ge­boren. Kompositionsstudium bei Hanspeter Kyburz in Berlin und bei Marco Stroppa in Paris. Hanns­Eisler­Preis für Komposition, Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart. Lehrauftrag an der Musikhoch­schule Hanns Eisler Berlin. Neuere Werke: Fog für sechs Sänger, zwei Klaviere und Streichquartett (2014), Sérac für Orchester (2015), Streichquartett Nr. 1 (2015 – 16), Encore für Ensemble (2016), Stretta für Klavier und Orchester (2016), As if für Klarinette, Vio­loncello und Klavier (2017), Setup 1: Passion für Sänger, Instrumente und Video (2018), Eternity für Orchester (2018 – 19), Allein für Ensemble (2018/19), Disparue für sechs Spie­ler (2019).

Justé Janulyté, 1982 in Vilnius/Litauen ge­boren. Studium an der litauischen Akademie für Musik und Theater und in Mailand. Neuere Werke: Silence oft the Falling Snow für 2 Klaviere (2006), Eclipses für 4 Streicher und Glas (Installation, 2007), Textile für Orchester (2008), Pendulums für Streich­quartett und Streichorchester (2011), Psalms für 8 Flöten (2014), Plonge für Violoncello und 12 Stimmen (2015), The Colour of Water für Saxophon und Kammerorchester (2017), Circle for a Square für vier Streichquartette, Here at the quiet limit … für Männerchor und Streichorchester (2018), Skycity, Waves, Video installation; Was there a Swan? für Orgel und Orchester (2019).

Christina Kubisch, 1948 geboren in Bre­men. Studium an der Akademie der Bilden­den Künste in Stuttgart. Musikstudium (Querflöte und Komposition) in Hamburg, Graz, Zürich (Querflöte und Komposition) sowie am Konservatorium und am Techni­schen Institut Mailand. Professur für audio­ visuelle Kunst an der Hochschule der Bil­denden Künste in Saarbrücken. Neuere Werke: Electrical walks (seit 2004), Cloud Installation (2011/14), abgehängt Klanginstal­lation (2014), Seven Magnetic Places für Ensemble, Wien Landstraße für Ensemble, Labor Remix Klanginstallation (2017), Orchestra on a wire für Orchester, elektro­magnetische Felder, Drähte, Induktions­kopfhörer und Streichquartett (2018).

17BIOGRAPHIEN / KOMPONISTEN

Ramon Lazkano, 1968 in San Sebastián geboren. Studium am Pariser Konservato­rium und in Montreal. 1997 Leonard­Bern­stein­Jerusalem­Kompositionspreis, 2007 Georges Bizet Award. Professor an der baskischen Musikakademie Musikene. Neu­ere Werke: Jalkin-2 für Akkordeonquartett (2012), Uher für Saxofon, Klavier und Schlag­zeug (2013) Transcription de »Gernika« de Mikel Laboa für Orchester (2013), Izarren Hautsa für Ensemble (2014), Erlantz für acht Instrumente (2015), Ravel (Scènes) für Sopran, Tenor und Kammerorchester (2016), Hondar für Orchester (2016), Etze für Streichquartett (2017), Petrikhor für Klavier (2017), Ziaboga für Ensemble (2018).

Martyna Poznańska, 1984 in Bialystok/ Polen geboren. Studium (Sound Studies) in London und Berlin. Aufführungen und Ausstellungen in Berlin, Warschau, London, Shanghai, Hong Kong und Prag. Neuere Werke: My Body Is The Forest, The Forest Is My Body (2­channel Video­Installation, 2017), Concrete Sonore (Klanginstallation, 2017), A mind of winter (Performance, 2018), Unheard Life of Stones (Klanginstallation, 2018), Times Out (Klanginstallation), You Always Wanted More Than I Could Give (Klanginstallation), Next of Skin (Video­ Installation), Forest Gestures für einen Per­formancekünstler (2019).

Benjamin Scheuer, geboren 1987. Studierte in Hamburg und Karlsruhe, zuletzt bei Wolf­gang Rihm. Bachpreisstipendium der Stadt Hamburg, Busoni­Preis der Akademie der Künste Berlin, Basel Composition Compe­tition. Gründungsmitglied des Musiker ohne Grenzen e. V. Neuere Werke: Missa – stilles Geschrei für Chor, Solisten und Ensemble (2011 – 12), Überzeichnungen I für Klarinette und Tape (2014), Mitläufer für sechs Spieler mit Sampler (2015), Impulsive Lieder für Bass/Sampler, Flöte, Tenorsaxophon und Akkor­deon (2015– 16), Erzählung für kämpfenden Cellisten und sieben Instrumente (2017), Evokation für sprechendes Orchester (2018), Pfropfen für neun Spieler (2019).

Elnaz Seyedi, geboren 1982 in Teheran. Studium der Informatik. Klavier, Musik­theorie und Komposition in Teheran, an­schließend bei Younghi Pagh­Paan, Jörg Birkenkötter, Günter Steinke und Caspar Johannes Walter in Bremen, Essen und Basel. 2018/19 Stipendiatin der internatio­nalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) in Frankfurt. Neuere Werke: Sense of a pos-sibility für Harfe und Violoncello (2017), Nach neuen Meeren für Klarinette und Ak­kordeon (2018), A sun of one’s own für Bass­klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass (2018 – 19), frag­mente über/unter druck für Streichquartett (2018 – 19), Frames II für Ensemble (2019).

WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMERMUSIK 202018

Teodoro Anzellotti, Akkordeonist, 1959 in Candela/Apulien geboren, lebt seit 1966 in Deutschland. Studium in Karlsruhe und Trossingen. Unterrichtet an der Hochschule der Künste Bern und an der Musikhoch­schule Freiburg. Mitglied im Boulez­Ensem­ble und Scharoun­Ensemble Berlin. Urauf­führung von über 400 Werken. CDs (Aus­wahl): Musik für Akkordeon (Pläne/Koch), Zeitgenössisches Akkordeon (Koch), push pull (hat[now]ART), Mauricio Kagel, John Cage, Domenico Scarlatti, Erik Satie, Leoš Janácek, John Cage, Matthias Pintscher, Tourbillons de Rameau (Winter & Winter), Toshio Hoso­kawa (ECM).

Kilian Herold, Klarinettist, 1991 in Freiburg geboren. Studium bei François Brenda, John Yeh, Larry Combs und Johannes Petz. Auf­tritte u. a. mit dem SWR Sinfonieorchester Baden­Baden und Freiburg, den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundunks, dem WDR Sinfo­nierochester und der Staatskapelle Dres­den. Seit 2016 Professor für Klarinette in Freiburg, seit 2017 künstlerischer Leiter der internationalen Klarinettentage Staufen Clarimondo. CDs (Auswahl): Brahms, Reine­cke, Draeseke (Avi­music), Mátyás Seiber Chamber Music and Nonsense Songs, Compo-sing Beethoven! (Avi­music).

The Monochrome Project, von Marco Blaauw gegründetes Trompeten­Ensemble aus vier bis acht Spielern. Aufführungen von La Monte Youngs The Second Dream of The High Tension Line Step Down Transformer in einer Fassung für acht Trompeten in New York und in Europa. Europäische Erstauff­ührung von Anthony Braxtons composition no. 103 bei der Ruhrtriennale und beim Huddersfield Contemporary Music Festival.

Tianwa Yang, geboren 1987 in Peking. Stu­dium am Musikkonservatorium ihrer Hei­matstadt. 2003 Kammermusikstudium in Deutsch land über ein Stipendium. Rege Konzerttätigkeit als Solistin mit den Sinfo­nieorchestern vom WDR, MDR und hr, Lon­don Philharmonic Orchestra, BBC Philhar­monic Orchestra u.a. mehr. Seit 2015 Dozen­tin an der Hochschule der Künste Bern. Seit 2018 Professur an der Hochschule für Musik Würzburg. CDs (Auswahl): Wolfgang Rihm Werke für Violine und Klavier (Naxos), Anto­nio Vivaldi / Astor Piazzola Acht Jahreszeiten (Nax os), Wolfgang Rihm Violinkonzerte (Naxos).

Neue Vocalsolisten, 1984 gegründet als Spezialensemble für zeitgenös sische Vokal­musik. Wechselnde Besetzung von vier bis 12 Solostimmen. Vergabe von Kompositions­aufträgen u. a. an Jörg Birkenkötter, Matthi­as Pintscher, Mathias Spah linger, André Werner und Walter Zimmermann. Erarbei­tung interdisziplinärer Musik­, Video­ und Theaterproduktionen. CDs (Auswahl): Luciano Berio (Wergo), Brian Ferneyhough Shadowtime (NMC).

Johannes Zink, 1964 in Bonn geboren. Frü­he intensive Beschäftigung mit Gitarre und Laute. Studium der Musikwissenschaft, Ar­chäologie und Kunstgeschichte. Mitarbeit bei mehreren Musikverlagen. Schriftleitung einer Musikfachzeitschrift. Einige Jahre stell­vertretender Kulturredakteur einer Tages­zeitung. Tätigkeit als Feuilleton­Autor. Seit 1995 als Autor und Moderator für WDR.

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VERANSTALTER

Kulturforum WittenWestdeutscher Rundfunk Köln

SchirmherrinIsabel Pfeiffer­Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein­Westfalen

IMPRESSUM

HerausgeberWestdeutscher Rundfunk KölnAnstalt des öffentlichen Rechts, MarketingKulturforum Witten

Künstlerische Leitung, Produktion und Redaktion Harry Vogt, WDR 3

Programmleitung Matthias Kremin, WDR 3

Übersetzungen Martina Seeber (Lazkano, Poznañska)

BildnachweiseSebastian Mayer (Posznanska), Astrid Ackermann (Scheuer), Inge Zimmermann (Bauckholt), Priska Ketterer (Borowski), Dmitrij Matvejev (Janulyté), Istvan Virag (Kubisch) Marco Giugliarelli for Civitella Ranieri Foundation (Lazkano), Roya Noorinezhad (Seyedi)

September 2020. Änderungen vorbehalten.

Dank an Christine Wolf (Institutsleiterin Bibliothek Witten) und Christoph Kohl (Institutsleiter/Kurator Märkisches Museum Witten)

Kulturforum WittenSaalbau Witten, Bergerstrase 25, 58452 Witten

Kartenvorbestellungenmit Vor­ und Nachnamen, Adresse und Telefonnummer an frederike.hansen@stadt­witten.de

Auskunft Tel 02302 581 2439 [email protected], wittenertage.de

PROJEKTTEAM

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK KÖLN

ProgrammheftHarry Vogt, Martina Seeber, WDR 3

OrganisationHarry Vogt, WDR 3

Koordination Sachbearbeitung Julia Martinjak, WDR, PG Produktion Musik

Assistenz Annalisa Schradin und Johannes Ohde (Studentische Hilfskräfte)

Marketing Dennis Faustino, WDR

Pressearbeit Nicola Oberlinger

Notenarchiv Jutta Stüber, WDR

Tonmeister Wolfgang Ellers, Stephan Schmidt, WDR, PG Produktion Musik

Aufnahmetechnik Katharina Kiefer, Stefan Deister, Klaus Theis

Beschallung und Beleuchtung Fa. Dreimeister

Moderation Johannes Zink

WITTEN

Koordinationsbüro Witten Juana Andrisano, Frederike Hansen und Markus Barisch, Kulturbüro Witten

OrganisationJasmin Vogel, Vorständin Kulturforum Witten

Produktionskoordination Angelika Maul, Julia Maxelon, Martin Schmitz,littlebit GbR

Produktionsassistenz Tanja Martin, Markus Oppenländer, Ruben Tsangaris

SaaltechnikLutz Schädlich, Kulturforum Witten

gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein­Westfalen und dem Landschaftsverband Westfalen­Lippe

Wir danken der Kunststiftung NRW für die Finanzierung des Monochrome Projects

WITTENER TAG FÜR NEUE KAMMERMUSIK 202020

wdr3.de wittenertage.de

WDR 3 KonzertplayerAlle Konzerte des Wittener Tages für neue Kammermusik sind nachzuhören im WDR 3 Konzertplayer

ANMELDUNG:

Für die gesamte Veranstaltung ist eine persönliche Voran-

meldung erforderlich. Der Eintritt ist kostenlos. Bitte senden

Sie Ihre Kartenwünsche mit Vor- und Nachnamen, Adresse

und Telefonnummer an [email protected].

Mit Ihrer Kartenbestellung bestätigen Sie Ihre Zu stimmung

zur Aufbewahrung Ihrer Kontaktdaten zwecks Rückverfolg-

barkeit gemäß §2a der Corona schutzverordnung NRW durch

das Kulturforum Witten. Ihre Daten werden 4 Wochen nach

der Veranstaltung vollständig gelöscht.

Das Tragen eines Mund-/Nasenschutzes ist verpflichtend.

ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN.

SENDETERMIN WDR 3

MO 30. NOVEMBER, 20.04 UHR