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Wer wagt, gewinnt – Studienstipendien in Deutschland Seite 11 Neu an der Fakultät: Professor Udo Kreickemeier und Professor Markus Pudelko Seite 32/33 Zum Praktikum ins Ausland Seite 16 Wirtschaftswissenschaft in Tübingen – Die „internationale Fakultät“ Seite 23 Sommer 2009

WIWI-NEWS Sommer 2009

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DIe Sommerausgabe der Semesterzeitschrift der WIrtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Tübingen - für Studierende, Studieninteressierte, Ehemalige, Unternehmen und die interessierte Öffentlichkeit

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Page 1: WIWI-NEWS Sommer 2009

Wer wagt, gewinnt –Studienstipendienin DeutschlandSeite 11

Neu an der Fakultät:Professor Udo Kreickemeierund Professor Markus PudelkoSeite 32/33

Zum Praktikum ins AuslandSeite 16

Wirtschaftswissenschaftin Tübingen –Die „internationale Fakultät“Seite 23

Sommer2009

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Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2von Dekanin Professorin Kerstin Pull

Studium

Das Schwerpunktmodul Marketing und Information . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4von Professor Ralph Berndt, Juniorprofessorin Uta Herbst undProfessor Bernd JahnkeTrigema und der „König von Burladingen“ –Eine Exkursion mit dem Lehrstuhl für Personal & Organisation . . . . . . . . . . . . . . 7von Julia MuschallikMarketing Case Study-Seminar – ein universitärer Ausflug in die Praxis . . . . . . 9von Juniorprofessorin Uta Herbst und Melanie RoosWer wagt, gewinnt – Studienstipendien in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11von Melanie Goletz

Karriere

Alumni-Pflege – ein Bund fürs Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14von Thomas Knoll und Dr.Michaela FischerZum Praktikum ins Ausland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16von Thomas KnollDie größte internationale studentische Organisation – AIESEC . . . . . . . . . . . . . . 18von Richard LuchtTen Years After: Nach dem Mutterschutz zurück in den Beruf . . . . . . . . . . . . . . . 20von Dr. Kiriakoula Kapousouzi

International

Wirtschaftswissenschaft in Tübingen – Die „internationale Fakultät“ . . . . . . . 23von Dr. Indira Gurbaxani„It seems, Tübingen has become my second hometown“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26ein Interview von Sandra Seiz mit Esra HackaliIstanbul hat für Ökonomen einiges zu bieten” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27ein Interview von Sandra Seiz mit Thorben Korfhage

Events

Reges Interesse an Tübinger Masterstudiengängen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29von Sandra SeizErster Messeauftritt der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultätbei der BINEA 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31von Tina Schmiers

Forschung

Neu an der Fakultät: Professor Udo Kreickemeier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32ein Interview von Dr. Indira Gurbaxani mit Professor Udo KreickemeierNeu an der Fakultät: Professor Markus Pudelko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33ein Interview von Dr. Indira Gurbaxani mit Professor Markus PudelkoDer wissenschaftliche Nachwuchs forscht – ein Interview mit Dr. DorotheeCrayen über ihre Doktorarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35ein Interview von Dr. Indira Gurbaxani mit Dr. Dorothee CrayenDer wissenschaftliche Nachwuchs forscht: Diplomarbeit –gut geplant ist halb geschrieben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36von UrsulaWeber

Aktuelles

von Melanie Goletz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

WIWI-NEWS Sommer 2009

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

als Dekanin der Wirtschaftswissen-schaftlichen Fakultät freue ich mich, Ih-nen zum zweiten Mal in meiner Amts-zeit eine neue Ausgabe der WIWI-NEWS vorstellen zu dürfen.In der vergangenen Ausgabe habe ichan dieser Stelle geschrieben, dass dasRektorat einen Prozess der Neugliede-rung der Fakultäten angestoßen hat. Ei-niges haben Sie vielleicht hierzu bereitsaus der Presse entnommen. Ich möchteIhnen kurz aus Sicht der Fakultät be-richten, wie der Stand der Dinge ist: In-zwischen haben mehrere Treffen derFakultätsvorstände der Fakultät für So-zial- und Verhaltenswissenschaften undder Wirtschaftswissenschaftlichen Fa-kultät stattgefunden. Bei den Gesprä-chen geht es bislang um Entwürfe derkünftigen Verwaltungsstrukturen, wel-che in einem nächsten Schritt dem Rek-torat vorgetragen werden. Hierbei wer-den auch begründete Forderungen nachangemessener Ausstattung der Fakul-tätsverwaltung formuliert, damit derbisherige Leistungsstandard unserer Fa-kultät aufrecht erhalten werden kann.Das Thema der Entscheidungsstruktu-

ren wird später diskutiert und auch we-sentlich in den bestehenden Gremien,insbesondere im Fakultätsrat beratenwerden. Die Studierenden sind in alldiesen Gremien vertreten. Die Fakultätist bemüht, alle Betroffenen zu beteili-gen – auch wenn dies letztlich zu einer„Entschleunigung“ des vom Rektoratangestoßenen und mit ambitioniertenZeitplänen versehenen Prozesses füh-ren mag.

Internationale Ausrichtung

Die Rufannahme des Kollegen UdoKreickemeier für den neu geschaffenenLehrstuhl International Economics wirddas internationale Profil der Fakultätebenso stärken wie die Rufannahme desKollegen Markus Pudelko, der den neugeschaffenen Lehrstuhl InternationalManagement ab dem kommenden Win-tersemester inne haben wird. Damitkonnte die Fakultät zwei sehr wichtigeBerufungsverfahren erfolgreich ab-schließen und für beide Lehrstühle in-ternational ausgewiesene Wissenschaft-ler gewinnen. Beide Professuren wur-den aus Mitteln der Ausbauplanung„Hochschule 2012“ neu eingerichtet. Im

Gegenzug hat die Fakultät die Anzahlder Studienplätze erhöht.In dieser Ausgabe der WIWI-NEWSwird das Thema „Internationalität derFakultät“ gleich in mehrfacher Hinsichtthematisiert. Neben Interviews mit denbeiden neu berufenen ProfessorenKreickemeier und Pudelko geht es zumeinen um Praktika und Studium imAus-land. Wieder wurden Studierende inter-viewt, die zu Gast aus demAusland sindund an unserer Fakultät studieren. ImGegenzug zeigen wir, wie es sich an derentsprechenden Partneruniversität stu-diert.

Studium

Mit dieser WIWI-NEWS-Ausgabe set-zen wir außerdem eine Reihe fort, diewir im vergangenen Heft begonnen ha-ben: Nach und nach werden alleSchwerpunktmodule vorgestellt. In die-sem Heft erläutern die Kollegen BerndJahnke und Ralph Berndt (gemeinsammit Juniorprofessorin Uta Herbst) ihrenSchwerpunkt Marketing & Information.Außerdem berichten wir über ein CaseStudy-Seminar von Kollegin Herbst. Einweiterer Artikel informiert Sie über die

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Editorialvon Dekanin Professorin Kerstin Pull

Dekanin Professorin Kerstin Pull(Bild: Gurbaxani)

Die Fakultätsvorstände bei einem der regelmäßigen Treffen (Bild: Gurbaxani)

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Editorial

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Stipendien- und Fördermöglichkeiten inDeutschland. Von einer Exkursion zumschwäbischen Textilunternehmen Tri-gema berichtet die Studentin Julia Mu-schallik.

Karriere und Forschung

Wie wichtig uns die Alumni sind, zeigtein Artikel über die Alumni-Pflege un-serer Fakultät. Auch setzen wir in die-sem Heft eine weitere Reihe fort: Ehe-malige erzählen von ihrem Weg nachdem Studium. In „Ten Years After“ be-richtet Dr. Kiriakoula Kapousuzi nichtnur über den Berufseinstieg als promo-vierte Frau, sondern auch darüber, wieihr – nach einer „Babypause“ – derWie-dereinstieg gelang. In der Reihe derPräsentation studentischer Organisatio-nen stellt sich dieses Mal – passend zuden weiteren Beiträgen zum Themen-komplex „Internationales“ – AIESECvor. Der Beitrag „Zum Praktikum imAusland“ legt den Fokus auf den Er-

werb von Praxiserfahrung außerhalbDeutschlands. In der Reihe „Der wis-senschaftliche Nachwuchs forscht“, in-nerhalb derer herausragendeAbschluss-arbeiten vorgestellt werden, berichtetDr. Dorothee Crayen über ihre Doktor-arbeit, die sie unter Betreuung des Kol-legen Jörg Baten geschrieben hat. Ur-sula Weber stellt ihre Diplomarbeit vor,die an meinem Lehrstuhl entstanden ist.

Aktivitäten

Auch in dieser Ausgabe der WIWI-NEWS berichten wir über verschiedeneFakultätsaktivitäten: so über die erst-mals durchgeführte Master-Info-Veran-staltung, die Tübinger und externen Stu-dierenden einen Überblick über unsereMaster-Studiengänge vermittelt hat.Des Weiteren war die Fakultät zum ers-ten Mal auf der Reutlinger Bildungs-messe Neckar-Alb BINEA vertreten.Besonders hinweisen möchte ich Sie andieser Stelle auf das bevorstehende

Friedrich-List-Fest am 26. Juni 2009, beidem Kollege Sauernheimer aus Mainzzum Thema „Protektionismus in derKrise“ sprechen wird. Den bevorstehen-den Gesprächen und Feierlichkeiten an-lässlich dieses traditionsreichen Fakul-tätsereignisses sehe ich mit großer Vor-freude entgegen. Ich würde mich freuen,möglichst viele unserer Alumni wieauch der Aktiven beim diesjährigenFriedrich-List-Fest begrüßen zu dürfen.Zum ersten Mal wird im Anschluss andas Friedrich-List-Fest eine von derFachschaft organisierte Graduate-Partystattfinden.Den Studierenden der Wirtschaftswis-senschaftlichen Fakultät wünsche ichein weiterhin erfolgreiches Sommerse-mester 2009, und Ihnen allen vielFreude bei der Lektüre der vorliegen-denWIWI-NEWS.

Die Absolventen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät imWinter 2008

(Bild: Zifreund)

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Studium

Das SchwerpunktmodulMarketing und InformationIn einem komplexen und internationalen Wettbewerbsumfeld sind Aspekte der Informationsversorgung und der marktori-entierten Unternehmensführung von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens. So beschäftigen sichauch Forschung und Lehre in Tübingen mit den Gesichtspunkten einer effektiven und effizienten Gestaltung des Marketingsund der betrieblichen Informationssysteme. Das Schwerpunktmodul Marketing und Information hat sich die Aufgabe ge-stellt, den Studierenden dies in Theorie und Praxis vertraut zu machen.

von Professor Ralph Berndt, Juniorprofessorin Uta Herbst und Professor Bernd Jahnke

Personen

Der Lehrstuhl für Marketing und derLehrstuhl für Wirtschaftsinformatik be-streiten gemeinsam das betriebswirt-schaftliche Schwerpunktmodul Marke-ting und Information. Professor BerndJahnke, seine beiden AssistentinnenNicole Ferstl und Sandra Seiz sowieweitere Dozenten aus der Praxis befas-sen sich in ihren Veranstaltungen mit in-teressanten, forschungs- wie anwen-dungsorientierten Fragestellungen ausdem FachgebietWirtschaftsinformatik.Im Fachgebiet Marketing bieten Profes-sor Ralph Berndt und JuniorprofessorinUta Herbst ein breites Spektrum anspannenden und aktuellen Marketingthe-men aus theoretischer und praktischerSicht an. Unterstützt werden sie dabei

von ihren Mitarbeiterinnen MelanieRoos,ÖzlemYavuz undViolaAusten.

Lehrangebote

Das Schwerpunktmodul Marketing undInformation ermöglicht den Studieren-den eine breite Ausbildung in verschie-denen Bereichen des Marketings undderWirtschaftsinformatik.Das Veranstaltungsangebot der Wirt-schaftsinformatik umfasst aufbauendauf die Grundlagenveranstaltung Basis-wissen Wirtschaftsinformatik zwei ver-tiefende Veranstaltungen, die sich mitder Gestaltung von Informationssyste-men aus unterschiedlichen Perspektivenauseinandersetzen.Während in der Veranstaltung Informa-tionsmanagement die strategische Be-

deutung von Informationen sowie dieGestaltung der Informationsinfrastruk-tur im Vordergrund stehen, befasst sichdie Veranstaltung Anwendungen undPlanspiele mit dem Einsatz betriebs-wirtschaftlicher Informationssystemeund deren Betrachtung aus Anwender-sicht.Zu den beiden Teilmodulen gibt esÜbungen, die sich durch die Bearbeitungvon Projekten auszeichnen, in denen dasErlernte vertieft und angewandt werdenkann. Die Veranstaltungen Informati-onsmanagement sowie Anwendungenund Planspiele werden im Rahmen desBachelorstudiums angeboten, könnenaber auch später im Masterstudium be-legt werden. Dort sind ferner die Veran-staltungen Analyse und Entwurf von In-formationssystemen wählbar.

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Der Lehrstuhl fürWirtschaftsinformatik: (v.l.) Monika Zein, Professor Bernd Jahnke, Nicole Ferstl, Sandra Seiz und Torsten Arnold(Bild: Gurbaxani)

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Zur Abrundung des Lehrangebots wirdeine Schlüsselqualifikationsveranstal-tung zum Thema Projektmanagementangeboten.Neben der einführenden VeranstaltungMarketing wählen die Studierenden imdritten Studienjahr Vertiefungsfächer,die die unterschiedlichen Aspekte einermarktorientierten Unternehmensfüh-rung beleuchten. So werden im Rahmender Veranstaltung Marketingstrategieund -politik Verfahren der strategischenMarketingplanung vorgestellt. Die Pro-dukt-, Marken- und Marketingpolitikwerden erläutert und die Studierendenerlernen die Beurteilung verschiedenerHandlungsoptionen.Die Vorlesung Käuferverhalten, Markt-forschung und Marketingprognosen be-fasst sich mit den Modellen des Käufer-verhaltens, Basismethoden der Markt-forschung sowie Prognosemodellen imBereich des Konsumgütermarketings.Die darüber hinaus in der modernenMarktforschung zum Einsatz kommen-den multivariaten Analysemethoden,wie zum Beispiel die Conjoint-Analyseoder die Kausalanalyse sind Inhalt derauch im Bachelor wählbaren M.Sc.-Vor-lesung Multivariate Analyseverfahren.Sie ermöglichen es beispielsweise, kun-denseitige Zahlungsbereitschaften oderaber die Positionierung von Anbieternim Wettbewerbsumfeld zu analysieren.In diesem Zusammenhang wird auchein SPSS-Kurs angeboten, in dem dar-gelegt wird, wie mit Hilfe der SPSS-Software derartige Marktforschungsfra-gestellungen effizient und effektiv be-antwortet werden können.Einen weiteren Schwerpunkt in derLehre stellt die ebenfalls im Bachelorwählbare M.Sc.-Veranstaltung Industrie-gütermarketing und Verhandlungsmana-gement dar. Sie widmet sich den Beson-

derheiten industrieller Vermarktungs-prozesse, die beispielsweise in der multi-personalen Kaufentscheidung oder aber

im Aushandeln von Verträgen und Preis-systemen zu sehen sind. Angesichts derBedeutung von Verhandlungen für dieBetriebswirtschaft im Allgemeinen undfür das Industriegütermarketing im Spe-ziellen, wird zusätzlich ein Verhandlungs-management-Kurs angeboten, in dem tie-fergehende Einblicke in Verhandlungs-techniken gewährt und in einem interak-tiven Umfeld erlernt werden.Selbstverständlich bieten der Lehrstuhlfür Wirtschaftsinformatik und der Lehr-stuhl Marketing auch Abschlussarbeitenan, wobei das Anfertigen von Bachelor-arbeiten zu interessanten theorie- wiepraxisorientierten Fragestellungen jedesSemester möglich ist.Eine Besonderheit stellt in diesem Zu-sammenhang das Case Study Seminar inMarketing dar (siehe Beitrag dazu in

Studium

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Wintersemester� Käuferverhalten,Marktforschung und Marketingprognosen� Multivariate Analyseverfahren� Case Study Seminar in Marketing� Informationsmanagement

Sommersemester� Industriegütermarketing undVerhandlungsmanagement� Marketingstrategie und -politik� Case Study Seminar in Marketing� Anwendungen und Planspiele

Der Lehrstuhl für Marketing (v.l.):Viola Austen, Juniorprofessorin Uta Herbst, ProfessorRalph Berndt, ÖzlemYavuz und Melanie Roos (Bild: Gurbaxani)

Sieben Vorlesungen machen den Kern des Schwerpunktmoduls aus.

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diesem Heft). In diesem auch im Bache-lor wählbaren M.Sc.-Seminar soll Stu-dierenden die Möglichkeit gegeben wer-den, ihr theoretisch erlerntes Wissen aufaktuelle Marketing- und Marktfor-schungsfragestellungen aus der unter-nehmerischen Praxis anzuwenden, an-hand realer Datensätze zu erproben undeigenständig erste Strategien und Hand-lungsimplikationen für die Praxis abzu-leiten.

Anforderungen und Herausforderungen

Die Wirtschaftsinformatik als Quer-schnittswissenschaft durchdringt alle an-deren betriebswirtschaftlichen Fachge-biete und bildet die Schnittstelle zwi-schen der Betriebswirtschaftslehre undder Informatik. Ein Unternehmen ohnecomputergestützte Informationssystemeist kaum vorstellbar und auch die Be-deutung von Informationen als Produk-tionsfaktor im globalen Wettbewerb istunbestritten. Auf zunehmend wettbe-werbsintensiven Märkten ist es darüberhinaus immer wichtiger, die Unterneh-mensführung mit aktuellen Informatio-nen zu versorgen, sie konsequent markt-orientiert auszurichten und Wettbe-werbsvorteile auf allen Stufen des Wert-schöpfungsprozesses zu identifizierenund erfolgreich umzusetzen. Hierfür be-darf es einer systematischen Vorgehens-weise, die die Stufen Situationsanalyse,Zielfindung, Strategieplanung sowieEinsatz und Controlling der Marketing-Instrumente umfasst.Die kontinuierliche Rückkopplung die-

ser Prozesse im Rahmen eines um-fassenden Informationssystemsstellt dabei eine zentrale Auf-gabe dar. Denn nur, werseine Marktpartner, dasheißt Konkurrenten undinsbesondere Kundengenau kennt und seineZiele, Strategien undMaßnahmen an dieständigen Marktverän-derungen anpasst, alsomarktorientiert handelt,kann als Unternehmenlangfristig erfolgreich sein.

Das Customer-Relationship-Management befasst sich mit

diesen Fragestellungen und stellteine Schnittstelle der beiden Fachberei-che dar, die im Rahmen des gemeinsa-men Schwerpunktmoduls ein Verständ-nis für diese Herausforderungen liefernund es möglich machen, sie zu meistern.

Fächerkombinationen undBerufsperspektiven

Wirtschaftsinformatik und Marketingstellt eine spannende Kombination dar,die sowohl gemeinsame Themenfelderumfasst als auch eine gezielte Speziali-sierung auf fachspezifische Inhalte er-möglicht. Absolventen des Schwer-punktmoduls Marketing und Informa-tion stehen verschiedene beruflicheMöglichkeiten offen.Sehr gute Chancen auf herausfordernde(Führungs-)Positionen bieten sich so-wohl in national und international agie-renden Industriegüter-, Konsumgüter-,IT- sowie Beratungsunternehmen alsauch in Marktforschungsinstituten. Dieverstärkte Expansion der Unternehmennach Osteuropa und China und die da-mit verbundene Vermarktung der Pro-

dukte auf diesen Märkten führt zu ei-nem erhöhten Bedarf nach Absolventenmit (internationalen) Marktkenntnis-sen. Dies gilt insbesondere für Indus-triegüterunternehmen, deren Marke-ting- und Vertriebsabteilungen (und diehiermit verbundenen IT-Prozesse) ange-sichts ihres erst seit kurzem zu konsta-tierenden intensiven Wettbewerbs-drucks noch im Aufbau befindlich sind.Die ständige Weiterentwicklung der In-formations- und Kommunikationstech-nologie ermöglicht den Unternehmen,neue Märkte und Einsatzgebiete zu er-schließen und so Wettbewerbsvorteiledurch innovative Lösungen zu realisie-ren, für die Mitarbeiter mit entspre-chendem Wirtschaftsinformatik-Know-How gefragt sind. Natürlich steht auchdie Möglichkeit offen, eine wissen-schaftliche Laufbahn einzuschlagen.

Dr. Thomas SassmannNach seinem Studienabschluss inBWL an der Universität Tübingen imJahr 1996 arbeitete Dr. Sassmann inverschiedenen Beratungsunternehmenwie KPMG, Gemini Consulting undCapco. Berufsbegleitend promovierteer im Jahr 2004 am Lehrstuhl für Wirt-schaftsinformatik bei Professor Jahnkezum Thema „Kapitalanlagegesellschaf-ten und Führungsinformationssys-teme“.Nach weiteren Führungspositionen inIT- und restrukturierungsnahen Un-ternehmensberatungen leitet Dr. Sass-mann heute sein eigenes Unterneh-men mit namhaften Kunden aus derFinanz- undAutomobilwirtschaft.Dabei beschäftigt er sich vornehmlichmit der Restrukturierung von Unter-nehmen beziehungsweise Unterneh-mensteilen, die schwerpunktmäßig imIT-nahen Bereich tätig sind.„Die Kombination des Studiums derFinanzwirtschaft, Unternehmensrech-nung und der Wirtschaftsinformatikstellte für mich eine umfassende Wis-sensbasis für das Verständnis der „Le-bensadern“ eines Unternehmens darund half mir ungemein, schnell undprofessionell im nicht immer stress-freien Berateralltag erfolgreich zu be-stehen.“Kein Unternehmen kann im heutigenMarkt beziehungsweise Wettbewerbohne entsprechende Informations-

und Kommunikations-Strategien und-Instrumente – sowohl im nationalenals auch im internationalen Kontext –bestehen.So rät Dr. Sassmann jedem, währendder Studienzeit rechtzeitig und ausrei-chend theoretische sowie praktischeWirtschaftsinformatik-Erfahrungen zusammeln, zum Beispiel durch das Ver-anstaltungsangebot des LehrstuhlsWirtschaftsinformatik und über Prak-tika im In- und Ausland, bei derenVermittlung der Lehrstuhl mit seinenPraxiskontakten gerne behilflich ist.

Dr.Thomas Sassmann(Bild: privat)

Studium

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„Made in Germany“

– Ein Konzept, das in der Textilindus-trie mit zunehmender Globalisierungimmer mehr in Vergessenheit geratenist. Stattdessen verlagern Unternehmenihre Produktion in Billiglohnländer undversuchen so, die Vorteile der Globali-sierung zu nutzen. Wettbewerbsfähigbleiben ist das oberste Ziel. Klingt ei-gentlich auch ganz vernünftig, denkt dawohl der ein oder andere Wirtschafts-wissenschaftler. Aber wie kann es sein,dass es noch ein deutsches Unterneh-

men in der Textilbranche gibt, das ge-gen alle Trends konsequent auf denProduktionsstandort Deutschlandsetzt? Und das mit Erfolg? Diese Fragestand ganz oben auf der Liste, mit derAnfang Mai die Studierenden der Uni-versität Tübingen gemeinsam mit Pro-fessorin Kerstin Pull, ihren Mitarbeite-rinnen und dem Leiter der Unterneh-menskontaktstelle Thomas Knoll Rich-tung Burladingen aufbrachen, um dieFirma TRIGEMA zu besichtigen undderen Inhaber Wolfgang Grupp ken-nenzulernen.

Das Unternehmen

TRIGEMA, 1919 gegründet und seit1969 unter der Leitung von HerrnGrupp, hatte schon damals seinenHauptsitz auf der schwäbischen Alb. 26Textilunternehmen existierten einst al-leine am Standort Burladingen, davonist nur TRIGEMA übriggeblieben.„Der König von Burladingen“, wie erhier gerne genannt wird, stellt unter Be-weis, dass Deutschland durchaus nochein lukrativer Produktionsstandort seinkann. 83 Millionen Euro Umsatz im ver-

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TRIGEMA und der„König von Burladingen“ –Eine Exkursionmit dem Lehrstuhlfür Personal und OrganisationAls Abschluss eines Bachelorseminars von Professorin Kerstin Pull besuchten am 5. Mai 2009 Lehrende und Studierendeder Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät das Burladinger Traditionsunternehmen TRIGEMA. Besonderes Highlight:Ein Gespräch mit dem prominenten Geschäftsführer und Inhaber Wolfgang Grupp.

von Julia Muschallik

Die Tübinger Delegation mit FirmeninhaberWolfgang Grupp (Mitte) (Bild: Knoll)

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gangenen Jahr, davon 95% in Deutsch-land erwirtschaftet. Seit Mitte der 70er-Jahre weder Kurzarbeit noch Entlassun-gen aufgrund von Arbeitsmangel. Zu-dem eineArbeits- beziehungsweiseAus-bildungsplatzgarantie für Kinder derrund 1200Angestellten.Doch vor dem Gespräch mit dem Ge-schäftsinhaber bekamen die TübingerGäste einen Einblick in das Familienun-ternehmen. Herr Ruf, seit über 30 Jah-ren angestellt und in der Verwaltung tä-tig, führte die Gruppe nach einem Ein-führungsfilm durch das gesamte Unter-nehmen. Vom Baumwollfaden bis zumfertigen T-Shirt verläuft die gesamteProduktion im eigenen Werk. Dabeiwird so effizient und umweltschonendwie möglich gearbeitet. Je nach Auf-wand der Herstellung liegt die gesamteTagesproduktion bei 20.000 bis 40.000Teilen. Von der Stickerei bis zur Dru-ckerei und der Verwaltungsetage, diesich bei TRIGEMA in einem einzigenGroßraumbüro mit nicht mehr als 32Angestellten und Herrn Grupp selbstbefindet, bekamen die Besucher einenEindruck vom Unternehmensalltag.

Ein Gespräch mit Herrn Grupp

Nach der Werksbesichtigung und einemschwäbischen Imbiss folgte das Ge-

spräch mit Herrn Grupp persönlich.Braungebrannt und mit perfekt sitzen-dem Anzug, so wie man ihn aus denzahlreichen Fernsehinterviews und Talk-shows bereits kennt, beantwortete er dieFragen der Gäste. Und davon gab esviele…Wirtschaftskrise, Fachkräftemangel,Fluktuation und Gesundheitsmanage-ment waren die dominierenden Themendes rund eineinhalbstündigen Ge-sprächs. Dabei wurde Herr Grupp niemüde, gegen erfolglose Manager undUnternehmerkollegen zu wettern undzu betonen, wie wichtig es sei, Leistungzu bringen, Verantwortung zu überneh-men, ein Vorbild zu sein und den Wan-del der Zeit zu erkennen.Seine Theorie lautet: Solange hinterdem Lohn die entsprechende Leistungsteckt und sich das Produkt verkaufenlässt, sind die Löhne in Deutschlandnicht zu hoch. Dass dafür aber einigeAbstriche gemacht werden müssen, umArbeitsplätze nicht unnötig zu verteu-ern, räumt Herr Grupp auch ein. So ver-weist er bei dem Thema firmeneigenesGesundheitsmanagement auf die Eigen-verantwortung seiner Angestellten.Gleichzeitig zählt Herr Grupp wohl zuder Minderheit an Geschäftsführern, dieheutzutage nicht viel von Auslandser-fahrung seiner Angestellten hält. Wozu

wissen, wie die Konkurrenz im Auslandfunktioniert? Seine Mitarbeiter sollenwissen, wie ihr eigener Laden läuft, unddas lernen sie nur vor Ort bei TRI-GEMA selbst. Dabei wird konsequentauf Kontinuität gesetzt. Die Stellen wer-den möglichst langfristig besetzt, undnicht selten sind ältere Angestellte be-reits als Lehrlinge zu TRIGEMA ge-kommen.Auch hier ein Trend gegen diedeutsche Arbeitsmarktentwicklung.Während die meisten Unternehmenihre Auszubildenden nicht mehr über-nehmen können oder sogar ihre Ausbil-dungsplätze aus Kostengründen strei-chen, wird bei TRIGEMA in allen Pro-duktionsstufen auch weiterhin ausgebil-det. Denn Herr Grupp weiß, nur werselbst ausbildet, bekommt die bestenArbeiter.Mit viel Herzblut und Engagementhatte Herr Grupp versucht, den Studie-renden seine Unternehmensphiloso-phie nahezubringen. Vielleicht mag sichder eine oder andere Leser an dieserStelle immer noch fragen, wie diesesKonzept heutzutage noch aufgehenkann. Aber wer Herrn Grupp gehörthat, erkennt, dass es vielleicht auchseine Einsatzbereitschaft und innereÜberzeugung sind, die, allen Theorienzum Trotz, seine Strategie so erfolgreichmachen.

Studium

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Herr Ruf erläutert die Drucktechniken bei TRIGEMA (Bild: Knoll)

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Studium

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Marketing Case Study-Seminar –ein universitärer Ausflug in die PraxisIm vergangenen Semester schlüpften 25 Tübinger Studierende des Schwerpunktes Marketing im Rahmen des Case StudySeminars in die Rollen studentischer Berater, um ihr theoretisch erlerntes Wissen auf aktuelle Marketing- und Markt-forschungsfragestellungen aus der unternehmerischen Praxis anzuwenden und Unternehmen somit neueste Methoden undAnsätze zugänglich zu machen.

von Juniorprofessorin Uta Herbst und Melanie Roos

Die Idee

„Tübinger Marketing-Studierende alsstudentische Berater“, so lautete dasMotto des „Case Study Seminars“, dasder Lehrstuhl für Marketing im vergan-genen Semester erstmals veranstaltete.Im Gegensatz zu anderen Seminarenzeichnete sich diese Veranstaltung da-durch aus, dass die Inhalte in Zusam-menarbeit mit Unternehmen aus derRegion konzipiert wurden. Konkretwurden aktuelle Marketing-Fragestel-lungen aus der unternehmerischen Pra-xis behandelt, deren Lösung die Auf-gabe der studentischen Berater war. Ne-ben fundierten Marketing-Kenntnissenaus dem strategischen und operativenBereich sind hierbei insbesondere auchdie konzeptionelle Planung, Durchfüh-rung sowie Analyse von Marktfor-schungsmethoden erforderlich, um aufBasis der hierdurch erzielbaren Ergeb-nisse konkrete Handlungsempfehlungenableiten zu können. Genau darin liegtauch die Zielsetzung des Seminars. Sosoll den Studierenden die Möglichkeitgegeben werden, eine praxisrelevanteMarketingfrage von A bis Z zu durch-leuchten: Von der Identifizierung desAusgangsproblems über die Ableitungund empirische Überprüfung von Lö-sungsalternativen bis hin zumAufzeigenvon Handlungsimplikationen. Den Ab-schluss bilden, wie es sich für „echte“Berater gehört, die Erstellung einer„Management Summary“ sowie die Prä-sentation auf Geschäftsführerebene beiden kooperierenden Unternehmen. So-mit werden neben den fachlichenAspekten auch die für den Praxisein-stieg wichtigen Soft-Skills eingeübt.

Die Inhalte und Kooperationspartner

So vielfältig wie Marketing-Fragestel-lungen in der Praxis ausgestaltet sein

können, waren auch die Herausforde-rungen, die sich den studentischen Un-ternehmensberatern stellten: Neun re-gionale Kooperationspartner aus demB2C- („Business to Consumer“) undB2B-Bereich („Business to Business“)sowie aus dem öffentlichen Sektor hat-ten Fragestellungen rund um Themenwie Customer Relationship Manage-ment, Brand Management, Kundenzu-friedenheit und Pricing an die studenti-schen Berater. So stellte sich für die Ro-mina GmbH beispielsweise die Frage,ob die Markenstory der Marke Eiszeit-quelle beim Konsumenten entsprechendankommt und wie diese wahrgenom-men und beurteilt wird. Die Firma Alb-Gold dagegen interessierte das Imageihrer Marke sowie deren Positionierungim Konkurrenzumfeld. Und die WalterMaschinenbau GmbH fragte sich, überwelche Komponenten und produktbe-gleitenden Dienstleistungen ihreSchleifmaschinen verfügen müssen, umsich in einem zunehmend wettbewerbs-intensiveren Konkurrenzumfeld be-haupten und kundenseitig maximaleZahlungsbereitschaften generieren zukönnen. Weitere Kooperationspartnerwaren die Firma Pilz (Neuromarketing),die Stadtwerke Tübingen (Imageana-lyse), das Landestheater Tübingen(Kundenbindung), das SchwäbischeTagblatt (Präferenzanalyse), die ManzAutomation (Wettbewerbsanalyse) so-wie die Großbäckerei Herrmann vonder Alb (Kundenzufriedenheit).

Die Resonanz

Um solche umfangreichen Fragestellun-gen fundiert beantworten zu können,sind detaillierte Marktinformationen er-forderlich. Diese Informationen in en-ger Abstimmung mit den Unternehmenzu beschaffen war die erste arbeitsinten-siveAufgabe für die Seminarteilnehmer.

Der große Arbeitsaufwand störte dieteilnehmenden Studierenden aber nicht.Ganz im Gegenteil: „Das Case Study Se-minar war mal etwas ganz anderes alsdie üblichen BWL-Veranstaltungen.Theorie wurde praktisch angewandt unddas Ergebnis musste nicht nur den An-forderungen des Lehrstuhls genügen,sondern auch an echte Kunden „ver-kauft“ werden. Nicht nur die praktischeAnwendung, vor allem auch die Rele-vanz der erstellten Analyse für die Fir-men hat das Seminar unheimlich span-nend und außerordentlich gemacht.“(Matylda Taberski, Studentin der Inter-nationalen BWL, 8. Semester).Auch die Unternehmen waren mit ihrenBeraterteams rundum zufrieden.„Das Case Study Seminar können wirals Firma und Marketingabteilung nurempfehlen. Die Qualität der Marktfor-

Juniorprofessorin Uta Herbst(Bild: Gurbaxani)

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schung kann absolut mit einem Spezial-institut mithalten. Darüber hinaus bringtdie hohe Motivation der Studierendenzusätzliche Vorteile und zum Teil völligneue und aufschlussreiche Sicht- undHerangehensweisen an das eigene Pro-dukt auf.Vorbereitung, Durchführung und Aus-wertung waren hervorragend umgesetztund wir arbeiten gerne auch in Zukunftwieder mit dem Lehrstuhl für Marketingder Uni Tübingen zusammen!“ (MeikeRödler, Marketingverantwortliche, Man-fred Traub, Geschäftsführer RominaGmbH).Angesichts dieser positiven Resonanzplant der Lehrstuhl die Durchführungdes Case Study Seminars zu einem fes-ten Bestandteil seines Lehrprogrammszu machen. Daher ist eine zweite „Staf-fel“ an studentischen Beratern bereitswieder im Ländle bei heimischen Unter-nehmen tätig. Dabei soll das Seminarauch den Grundstein für eine langfris-tige Zusammenarbeit zwischen den ko-operierenden Unternehmen und derWirtschaftswissenschaftlichen Fakultätder Universität Tübingen, beispielsweiseim Hinblick auf Exkursionen, Prakti-

kumsstellen sowie die Anfertigung vonBachelor- und Masterarbeiten dienen.Der Auftakt hierfür ist bereits gemacht:So besuchten die studentischen Beraterden schwäbischen Nudelhersteller Alb-Gold Teigwaren GmbH:Neben einer Führung durch die glä-serne Produktion stand ein Vortrag desMarketingleiters auf dem Programm,

der die Herausforderungen der Mar-kenführung im Lebensmittelbereichthematisierte. Als Abschluss der Exkur-sion gab es noch ein leckeres Mittages-sen im Kundenzentrum, selbstverständ-lich nur aus echten AlbGold-Produk-ten, bevor es mit einem Nudelpaket undvielen neuen Eindrücken zurück nachTübingen ging.

Studium

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Die studentischen Berater vonAlbGold beim Ortstermin (Bild:Yavuz)

Im Herzen der Seminarbibliothek

Wer glaubt, dass es in einer Bibliothekruhig zugeht, liegt falsch. Hinter denKulissen werden neue Medien eingear-beitet, Rechnungen müssen geprüftwerden, eine Daueraufgabe ist die In-ventarisierung von Büchern und auchsonst gibt es viel zu organisieren. Bei alldiesen Tätigkeiten gibt es den „typi-schen Bibliotheks-Arbeitstag“ nicht.Alles geschieht unauffällig hinter denKulissen und als Studierender merktman kaum etwas von alldem. Für dasManagement der Bibliothek ist Di-plom-Bibliothekarin Brigitte Jahn alsAbteilungsleiterin zuständig. 2009 istbereits ihr 30stes Jahr an der Universi-tät Tübingen, seit 20 Jahren arbeitet siean der WirtschaftswissenschaftlichenFakultät. Die gebürtige Rheinländerinhat in Konstanz und Stuttgart studiert

und sich dabei auf denSchwerpunkt wissen-schaftliches Bibliotheks-wesen spezialisiert.In den vergangen Jahrenwurden viele Erneue-rungen eingeführt undso manches ist in Pla-nung. Die neue Regal-rollanlage im Magazin,die Platz für drei wei-tere Räume in der Mohlstraße frei-macht ist nur ein Beispiel dafür. Einweiteres Ziel ist die Verbesserung desSchulungskonzeptes, denn dies wirdvon den Studierenden noch zu wenigwahrgenommen. Wenn Mahngebührenanfallen, lässt auch manches Mal dieZahlungsmoral der Studierenden zuwünschen übrig. Für die Zukunftwünscht sich Frau Jahn einen noch bes-seren Kontakt zu den Sekretariaten

und zum wissenschaftlichen Personal.Denn vieles, was sich in der Fakultätändert, erfährt sie später als andere.Dennoch ist Frau Jahn aus Leiden-schaft Bibliothekarin und freut sichüber jeden Besucher, der die Möglich-keiten der Seminarbibliothek nutzt.

Who isWho? Oder:Wer steckt hinter den Kulissen?von Tina Schmiers

Bibliothekarin Brigitta Jahn in ihremElement (Bild: Gurbaxani)

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Studium

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Wer wagt, gewinnt –Studienstipendien in DeutschlandDie Fülle der Stipendiengeber in Deutschland ist riesig. Hochbegabung, soziales Engagement, Identifikation mit den Ideendes jeweiligen Stipendiengebers – vielen Studierenden fällt es schwer, die Stipendienlandschaft in Deutschland zu über-blicken. Fakt ist: für fast jede Fachrichtung, Gesinnung oder Forschungsfrage gibt es ein Stipendium. Die Erhöhung der Mit-tel für die Begabtenförderungswerke hat zudem dazu geführt, dass sehr viele Mittel für Studierende zur Verfügung stehen,die nicht immer in vollem Umfang ausgeschöpft werden.

von Melanie Goletz

Stipendien für die sehr guten TübingerWirtschaftsstudierenden

Stipendiengeber suchen sehr gute undengagierte Studierende. An der Wirt-schaftswissenschaftlichen Fakultät derUniversität Tübingen gibt es diese Stu-dierenden. Einer von ihnen ist Jan Oli-ver Neidhardt. Er studiert in Tübingenim vierten Semester International Eco-nomics und wird von der Heinrich-Böll-Stiftung gefördert. Die Heinrich-Böll-Stiftung ist eine der elf großen Begab-tenförderungswerke, die vom Bundes-bildungsministerium unterstützt wer-den.Die elf Werke verbindet der gemein-same Anspruch, einen akademischenNachwuchs zu prägen, der die demokra-tische Gesellschaft zu pflegen und mitzu sichern vermag. Dies geschieht zumeinen durch finanzielle Förderung. JanOliver Neidhardt freut sich über die fi-nanziellen Vorteile des Stipendiums:„Neben der monatlichen Unterstützungwerden auch Auslandsaufenthalte beson-ders gefördert, hier sind Zuschüsse fürReisekosten und Lebensunterhalt mög-lich. Außerdem erlässt die UniversitätTübingen mir aufgrund des Stipendiumsdie Studiengebühren.“Doch ein solches Stipendium erschöpftsich nicht im finanziellenBeitrag. Die ideelle Förde-rung spielt eine mindes-tens genauso wichtigeRolle. Jan Oliver Neid-hardt dazu: „Die ideelleFörderung besteht zum ei-nen aus einem über dasganze Jahr verteilten Ange-bot an Seminaren undWorkshops zu einer breitenThemenpalette und zumNamensgeber Heinrich

Böll, hinzu kommt eine Sommerakade-mie. Zum anderen bietet die Stiftungauch eine Plattform für Treffen von Sti-pendiaten zu verschiedenen Themen, so

etwa zu Wirtschaftspolitik,Migration oder Medien,sowie für Stipendiaten ineiner bestimmten Region.So gibt es beispielsweiseeine Regionalgruppe Tü-bingen-Stuttgart, die sichöfters zu Diskussionsaben-den trifft und die dabeihilft, Veranstaltungen derBöll-Stiftung lokal durch-zuführen sowie eigeninitia-tiv solche zu organisieren.“

85,34 Millionen Euro Stipendienmittel derBegabtenförderungswerke

„Wir brauchen mehr privates Engage-ment“, forderte Bundesbildungsministe-rin Annette Schavan (CDU) noch 2005.Nötig seien dazu auch mehr Mut in derWirtschaft und eine Stärkung derAlumni-Klubs an den Hochschulen.Ziel der Bundesregierung war es, mehrjunge talentierte Menschen als je zuvorüber ein Stipendium zu fördern. Dieselbstgesetzte Zielmarke wurde bereitsEnde 2008 erreicht, als über 20.000 Stu-dierende ein Stipendium aus dem Bun-deshaushalt erhielten. Gelungen ist derBundesregierung dies durch die konti-

Die großen StipendiengeberElf Begabtenförderungswerke haben sich zur Arbeits-gemeinschaft der Begabtenförderungswerke zusam-mengeschlossen:

� die Studienstiftung des deutschen Volkes, die poli-tisch, konfessionell und weltanschaulich unabhän-gig ist;

� die parteinahen Stiftungen: Friedrich-Ebert-Stiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Frei-heit, Hanns-Seidel-Stiftung, Heinrich-Böll-Stiftung,Konrad-Adenauer-Stiftung und Rosa-Luxemburg-Stiftung;

� die beiden von den Sozialpartnern getragenen Einrichtun-gen: dieHans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerk-schaftsbundes sowie die Stiftung der Deutschen Wirtschaft;

� die beiden konfessionell geprägten Begabtenförderungswerke:Evangelisches Studienwerk Haus Villigst und Bischöfliche StudienförderungCusanuswerk.

Außer bei der Studienstiftung des deutschen Volkes, bei der man vorgeschlagenwerden muss, kann man sich bei den Stiftungen selbst bewerben. Vertrauensdo-zenten an der Universität beantworten Fragen zum Bewerbungsprozess.

Jan Oliver Neidhardt(Bild: privat)

Page 14: WIWI-NEWS Sommer 2009

Studium

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Page 15: WIWI-NEWS Sommer 2009

nuierliche Erhöhung der finanziellenMittel an die Begabtenförderungswerke(siehe Abbildung). Damit unterstützendie Begabtenförderungswerke jedesJahr viele talentierte Studierende undPromovierende. Die jährlichen Zuwen-dungen sind in den vergangenen dreiJahren um mehr als 30 Millionen aufderzeit 85,34 Millionen Euro gestiegen.Die Stipendien können bei den Begab-tenförderungswerken selbst beantragtwerden, die Vergabe der Stipendien er-folgt dort nach standardisierten Aus-wahlverfahren. Eine Ausnahme bildetdie Studienstiftung des deutschen Vol-kes, wo ein Vorschlag Voraussetzung ist.Der ganz überwiegende Teil der vondiesen an Studierende und Promovie-rende vergebenen Mittel kommt ausdem Haushalt des Bundesministeriumsfür Bildung und Forschung (BMBF)und wird nach einheitlichen Richtlinienvergeben.

Noch einmal so viele Stipendiaten beianderen Stiftungen und Trägern

Rund ein weiteres Prozent der Studie-renden in Deutschland erhält Unterstüt-zung durch andere Stiftungen und Trä-ger. Ein Beispiel ist Ralph Hippe, der inTübingen und Strasbourg im Doppeldi-plomstudiengang Betriebswirtschafts-lehre studiert. Er erhält ein Stipendiumvon der Deutsch-Französischen Hoch-schule (DFH): „Das Teilstipendium derDFH hat mir als finanzielles Rückgratsehr geholfen.“ Wichtig für ein Stipen-dium ist es in jedem Fall, dass sich der

Studierende mitden Zielen undVorgaben des Sti-pendiumsgebersidentifizierenkann.Ralph Hippe etwaverkörpert dieZiele der DFH,den Dialog zwi-schen den großeneuropäischenPartnern links undrechts des Rheinszu fördern, in ge-

radezu idealtypischer Weise: seine Di-plomarbeit hat der Deutsche im Rah-men eines Praktikums bei der Banquede France geschrieben und dabei dieEinflüsse der deutschen Wirtschaft aufdas Elsass untersucht. „Die wichtigstenErgebnisse meiner Diplomarbeit wurdenin ,Dokumente. Zeitschrift für den

deutsch-französischen Dialog‘ veröffent-licht.“ Ralph Hippe ist sich sicher: „Ins-gesamt hat das durch die Förderung derDFH ermöglichte Doppeldiplomstudiummeine persönlichen Erfahrungen undKenntnisse enorm erweitert und wird mirfür meinen künftigen Berufsweg einegute Ausgangsposition bieten.“

Eine große Fülle an Möglichkeiten

Die Fülle an Möglichkeiten für Stipen-dien sollte man als Chance bei der Su-che nach dem richtigen Stipendium se-hen. Nicht jedes Stipendium steht jedemStudierenden offen. Unterschieden wirdnach Studienfach, Herkunft oder auchdem Beruf der Eltern. Auch Unterneh-men vergeben Stipendien an Studie-

rende, so etwa die Studienstiftung „Ger-hard Rösch“ aus Tübingen. Studierendesind gut beraten, wenn sie in einer derStipendiendatenbanken recherchieren,um das passende Stipendium für sich inder momentanen Situation zu finden.

Fazit ist, egal ob großer oder kleiner Sti-pendiumsgeber: Studierende sollten denAufwand nicht scheuen und sich auf dieSuche nach dem passenden Stipendiummachen. Der Aufwand lohntsich, da viele Mittel vonsehr vielen Geldge-bern zur Verfü-gung stehen.Die Chancenstehen alsogünstig.

Studium

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2009 zweieinhalb Mal so viele Stipendienmittel des Bundesbildungsministeriums wie 1998(Quelle: Bundesregierung)

0 €

10.000.000 €

20.000.000 €

30.000.000 €

40.000.000 €

50.000.000 €

60.000.000 €

70.000.000 €

80.000.000 €

90.000.000 €

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Studienförderung

Nützliche Links:� Die großen Stipendiengeber:www.begabtenfoerderungswerke.de

� Stipendiendatenbank: www.e-fellows.net/forms/stipdb

� Aktuelle Ausschreibungen mit Fristen:www.uni-tuebingen.de/uni/qzf/forschungsnachrichten/fn.html

� Viele Infos rund um das Thema Stipendium mit Stipendiendaten-bank: www.test.de/themen/bildungsoziales/special/-zahlreiche-chancen-auf-stipendien

� www.studieren.de/stipendien

Ralph Hippe (Bild: privat)

Page 16: WIWI-NEWS Sommer 2009

Karriere

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Alumni-Pflege – Ein Bund fürs LebenAlumni-Arbeit als eine der wesentlichen Herausforderungen modernen Hochschulmarketings ist seit etwa einem Jahrzehntin aller Munde. An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät hat die Kontaktpflege zu ihren Ehemaligen eine lange Tradi-tion über die Friedrich-List-Stiftung. Nun geht die Fakultät einen Schritt weiter: Die neu eingerichtete Alumni-Stelle sollnicht nur die Nachhaltigkeit der bestehenden Kontakte sichern, sondern darüber hinaus vor allem das Angebot für die Ehe-maligen verbessern.

von Thomas Knoll und Dr. Michaela Fischer

Das Zauberwort heißt Kontinuität

Bereits seit 1980 richtet die Wirtschafts-wissenschaftliche Fakultät das jährlicheFriedrich-List-Fest aus. Der damaligeList-Vorstand Professor Siegfried Men-rad begrüßte seinerzeit 30 promovierteAlumni. Heute steht der jeweils letzteFreitag im Juni bei vielen Ehemaligenrot im Kalender, im vergangenen Jahrfüllten 285 Gäste das Sommerrefekto-rium in Bebenhausen. Das Friedrich-List-Fest hat sich als ein feierlicher Hö-hepunkt im Jahresprogramm der Fakul-tät etabliert, nun sollen weitere Ange-bote für die Ehemaligen hinzukommen.

Dafür sorgt unter anderen Dr. MichaelaFischer.Seit Januar betreut sie als Alumni-Refe-rentin die Belange der Ehemaligen.Eine der ersten Maßnahmen ist derAusbau der Kommunikation mit denEhemaligen. Über einen regelmäßig er-scheinenden Newsletter und die Inter-net-Plattform XING wird von nun anüber die Geschehnisse an der Fakultätberichtet. „Uns ist es wichtig, unsereEhemaligen über alles Wichtige auf demLaufenden zu halten. Nur so kann einedauerhafte Bindung an die Fakultät be-stehen bleiben“, so Dr. Fischer.

Bewährtes und Modernes

Selbstverständlich bleibt das Friedrich-List-Fest als bewährtes Alumni-Ereigniserhalten. Allerdings wird es Neuerun-gen geben.Wer auch in diesem Jahr wie-der zum Friedrich-List-Fest nach Tübin-gen kommt, darf sich bereits auf die eineoder andere Überraschung freuen.Auchfachlich sollen die Ehemaligen stärkeran die Fakultät heranrücken. Derzeit istein Mentoring-Programm in Vorberei-tung: erfolgreiche Alumni der Fakultätstellen sich den Absolventen sowohlfachlich als auch in Fragen der Karriere-Planung als Berater zur Verfügung, so

Das Friedrich-List-Fest am 26. Juni 200916.30 Neue Aula,Wilhelmstraße 7, Großer Senat:Begrüßung: Dekanin Professorin Kerstin Pull (Eberhard Karls UniversitätTübingen)Verleihung des RWT-Preises durch Dr. Gerhard Braun (Reutlinger Wirtschafts-treuhand)Friedrich-List-Vortrag: „Protektionismus in der Krise“ von Professor KarlhansSauernheimer (Johannes Gutenberg Universität Mainz)Koreferat: ProfessorWilhelm Kohler (Eberhard Karls Universität Tübingen)Moderation: Professor Laszlo Goerke (Eberhard Karls Universität Tübingen)

19.00 Kloster Bebenhausen (Einlass 18.30):Eröffnung des Friedrich-List-Festes durch Prorektor Professor Herbert Müther(Eberhard Karls Universität Tübingen)Ehrung &Verleihung der goldenen Doktorurkunden durch Dekanin ProfessorinKerstin Pull (Eberhard Karls Universität Tübingen)Grußwort & Eröffnung des Buffets Jochen Buchele (Alumnus; b-k-p Consulting)

Musikalische Begleitung:TrÜo

Vor dem Friedrich-List-Fest findet um 14 Uhr im Festsaal der Universität die fei-erliche Zeugnisübergabe statt.Im Anschluss an das Friedrich-List-Fest lädt die Freie Fachschaft Wirtschaftswis-senschaften in die Kelter (Schmiedtorstraße 17, Tübingen) zur Graduate Party.Aus Bebenhausen wird ein kostenloser Shuttle-Bus angeboten.

Info: [email protected] / Tel: 07071-29-78199

Dr.Michaela Fischer (Bild Gurbaxani)

Seit Januar 2009 ist Dr. Michaela Fi-scher als Referentin fürAlumni-Arbeitan der WirtschaftswissenschaftlichenFakultät beschäftigt. Zuvor hat sie amLehrstuhl für Personal und Organisa-tion von Professorin Kerstin Pull ihrePromotion zum Thema „Studienge-bühren als Signaling- und Screening-Instrument“ abgeschlossen. Zu ihrenAufgaben im neuen Amt gehören ne-ben der Organisation des Friedrich-List-Festes der Ausbau des Angebotesder Fakultät für Ehemalige sowie derAufbau eines Alumni-Netzwerkes.Der Arbeitsbereich Alumni ist der Un-ternehmenskontaktstelle zugeordnet.

Page 17: WIWI-NEWS Sommer 2009

die Idee. Auch von studentischer Seitekommen neue Ideen. In diesem Jahrveranstaltet die Freie Fachschaft Wirt-schaftswissenschaften erstmals eineGraduate Party im Anschluss an dasList-Fest. Es gilt, den „Moment des letz-ten Eindrucks“ im Studium noch stärkerals bisher festzuhalten, denn schließlich,so Dr. Fischer, „beginnt das neue Lebenals Alumna oder Alumnus unmittelbarmit dem Erhalt des Zeugnisses.“

Mitentscheiden und Mitgestalten

Noch längst stehen nicht alle Neuerun-gen fest. Das ist durchaus so gewollt,denn zukünftig sollen die Alumni undAbsolventen stärker in die Gestaltungmiteinbezogen werden. Zu diesemZweck wurde der Beirat Alumni ge-gründet, dessen Zusammensetzung jähr-lich wechselt. Vertreten sind neben Mit-gliedern der Fakultät zwei Ehemaligesowie zwei Studierende des jeweiligenAbsolventenjahrgangs. Den Vorsitz desGremiums hält ein Lehrstuhlinhaberder Fakultät als Beauftragter. ZurFreude der Fakultät hat sich ProfessorBernd Jahnke für dieses Amt zur Verfü-

gung gestellt. Die bisherigen Friedrich-List-Vorstände werden außerdem in be-ratender Funktion zu den Beiratssitzun-gen eingeladen. Aufgabe ist es, die Fa-kultät vor allem in der inhaltlichen Ge-staltung und Weiterentwicklung desFriedrich-List-Festes zu beraten. Wei-

tere Partner der Alumni-Stelle sind dieFriedrich-List-Stiftung sowie ALUMNITÜBINGEN als zentrale Alumni-Ein-richtung der Universität. Darüber hi-naus sind die Ideen aller jetzigen undehemaligen Mitglieder der Fakultät je-derzeit willkommen.

Karriere

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Der Beirat Alumniim Jahr 2009/2010:

Ständige Gästedes Beirats Alumni:

Professor Bernd Jahnke (Beauftragter Alumni)Jochen Buchele (Alumni-Vertreter)Hans-Michael Huber (Alumni-Vertreter)Dr. Indira Gurbaxani (Vertreterin Mittelbau)Philipp Sturm (Vertreter Mittelbau)Tanja Goodwin (Vertreterin des Absolventenjahr-gangs)Jan Munz (Vertreter des Absolventenjahrgangs)Dr.Michaela Fischer (Alumni-Referentin)Thomas Knoll (Unternehmenskontaktstelle)

Professor Siegfried MenradProfessor Franz Xaver BeaProfessor Joachim StarbattyProfessor Heinz G. PreußeProfessor AdolfWagnerProfessorWerner NeusProfessorWilhelm Kohler

Friedrich-List-Stiftung

Der Zweck der Stiftung ist es, die Pflege von Wirtschaftund Recht in Forschung und Lehre an der UniversitätTübingen zu unterstützen (§ 2 Satz 2 der Satzung).

Die Mittel fließen den Studierenden vor allem in Formvon Anschaffungen für die Bibliothek zu.

Kontoverbindung:Konto 231 020, Kreissparkasse Tübingen (641 500 20)

Spendenquittungen werden automatisch zugesandt.

Page 18: WIWI-NEWS Sommer 2009

Karriere

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ZumPraktikum ins AuslandOb zu SEAT nach Barcelona, zur Deutschen Bank nach New York – zur Projektarbeit für die Konrad-Adenauer-Stiftung nachLima, in die Deutsche Botschaft nach Peking oder doch in die Immobilienbranche nach London – viele Tübinger Studierendezieht es fürs Praktikum ins Ausland. Einblicke in die berufliche Praxis mit Auslandserfahrung zu verknüpfen, so lautet dasZiel. Ein Auslandsaufenthalt will allerdings sorgfältig geplant sein.

von Thomas Knoll

Beim „Global Player“ im „Big Apple“

Den Tipp, sein Praktikum bei der Luft-hansa in New York zu absolvieren, er-hielt Patrick Friedle von damaligenKarlsruher Kommilitonen. Der heutigeTübinger Master-Student (Accounting& Finance) wollte sein Praktikum in je-dem Fall dazu nutzen, erste Einblicke indas Rechnungswesen eines internatio-nal agierenden Unternehmens zu be-kommen. Er hatte gleich mehrere Op-tionen, auch die Siemens-Niederlassungin Großbritannien wäre in Frage ge-kommen.Bereut hat Patrick Friedle seine Ent-scheidung nicht. Er lobt insbesonderedie guten Praktikumsbedingungen beiLufthansa: Es gibt ein richtiges Prakti-kumsprogramm des Unternehmens, dasunter anderem den Besuch des Haupt-büros in Manhattan und eine Visite amFlughafen JFK vorsieht. „Hilfreich warauch, dass ich in meiner Abteilung zeit-gleich mit anderen Praktikanten anfing“,so Patrick Friedle. „Das begann schonbei der täglichen Fahrt von der Wohnungins Büro nach East Meadow. Ohne dengemeinsamen Mietwagen wäre das deut-lich schwieriger gewesen.“ Für die Un-terkunft war ebenfalls gesorgt: Prakti-

kanten wohnen in der Regel bei Mitar-beitern oder Ehemaligen des Unterneh-mens, die gerne gegen eine geringe Pau-schale ein Zimmer zur Verfügung stel-len. Auch fachlich war Patrick Friedlerundum zufrieden. Seine Tätigkeit um-fasste einerseits Standardaufgaben wiedie Prüfung von Zahlungsausgängenund die Rechnungserstellung an Fir-menkunden. Spannend waren darüberhinaus Projekte wie etwa die Umstel-lung von Zahlungen per Scheck aufÜberweisungen.

Einblicke ins Europäische Parlament

Gleich zwei Auslandspraktika absol-vierte Judith Blank. Die Studentin derInternationalen Volkswirtschaftslehrestrebt eine berufliche Zukunft in einerpolitischen Institution oder einer inter-nationalen Organisation an. Der Ge-danke, sich im Praktikum mit dem Eu-ropäischen Parlament zu befassen, kamihr im Anschluss an eine Besuchsreisebei Heide Rühle (Die Grünen), der Eu-ropa-Abgeordneten ihres Wahlkreises.Bei ihrer Bewerbung profitierte sie vorallem von ihren Studienschwerpunkten:„Die besten Chancen hat man grundsätz-lich bei Abgeordneten des eigenen Wahl-kreises. Vor allem aber sollte man daraufachten, dass die inhaltlichen Interessensich mit den Themenschwerpunkten des

oder der Abgeordnetendecken. Ein wichtigerAnhaltspunkt sind dabeidie Ausschüsse, in denendie Abgeordneten ver-treten sind.“Standards für Praktikabei Abgeordneten gibtes allerdings keine. DieBewerbung erfolgt di-rekt beim Büro des oder der Abgeord-neten, entsprechend variieren auch dieAufgaben, Anforderungen und auch dieBezahlung.Ihr zweites Auslandspraktikum führteJudith Blank in die ständige VertretungdesAuswärtigenAmtes nach Genf. Dortwerden die Interessen der Bundesrepu-blik Deutschland in verschiedenen Gre-mien der Vereinten Nationen (UNECE,UNCTAD) und anderen internationa-len Organisationen wahrgenommen.Wie schon in Brüssel konnte JudithBlank auch in ihrem zweiten PraktikumFreiräume für eigene fachliche Interes-sen nutzen. Gleichzeitig zeigen beideBeispiele, dass man für ein Auslands-praktikum nicht zwingend mehr Zeit alsfür ein Praktikum in Deutschland auf-wenden muss: Beide Aufenthalte dauer-ten nicht länger als achtWochen.Der Bewerbungsweg für das zweitePraktikum war allerdings aufwändiger.Das standardisierte Verfahren läuft über

Patrick Friedle an seinemArbeitsplatz beiLufthansa, NewYork (Bild: privat)

Auch hier kann man ein Praktikum absolvieren:Das EU-Parlament in Brüssel (Bild: Blank)

Judith Blank(Bild: privat)

Page 19: WIWI-NEWS Sommer 2009

das Praktikantenprogramm des Auswär-tigen Amtes. Dabei entscheidet sichnicht nur, ob man für ein Praktikumausgewählt wird, sondern auch, an wel-chem der bis zu zehn anzugebendenStandorte der Einsatz stattfindet.

Auf gut Glück

Dass es manchmal auch einfacher geht,zeigt das Beispiel von Susanne Alber,Absolventin der Internationalen Volks-wirtschaftslehre. Im Auslandsstudium inRio de Janeiro hatte sie ihren Rückflugbewusst erst einige Monate nach Semes-terende eingeplant, mit dem festen Vor-satz, dem Auslandssemester noch einPraktikum anzuschließen. Eines Tagessprach sie unangekündigt beim Gene-ralkonsulat der BundesrepublikDeutschland vor – und wurde genom-men. Normalerweise gilt auch hier dasOnline-Verfahren. Da Susanne Alberdas Anforderungsprofil aber voll er-füllte, war man sich schnell einig.Außer-dem, so berichtet sie, hatte sie einen ent-scheidenden Vorteil: „Da ich schon ei-nige Monate vor Ort war, kannte ichLand und Leute gut und warauch sprachlich sicher. Ichkonnte sofort telefonischeAnfragen bearbeiten – soblieb mir und auch dem Ge-neralkonsulat die schwierigeEingewöhnungsphase er-spart.“Einen Wermutstropfen gabes allerdings: Praktika beidiplomatischen Vertretun-gen, politischen Institutio-nen oder auch den Aus-landshandelskammern sind in der Re-gel unbezahlt. Ein Auslandspraktikumbedeutet in solchen Fällen dann meis-tens ein „Zuschussgeschäft“. Gut also,wenn man so wie Susanne Alber we-nigstens zusätzliche Flugkosten sparenkann.

Ins Ausland mit AIESEC

Das Beispiel von Meike Hildebrandtzeigt, dass sich Studierende auch gegen-seitig bei der Praktikumssuche unter-stützen. Die internationale Studieren-denorganisation AIESEC verfügt seitvielen Jahren über ein bewährtes inter-nationales Praktikantenprogramm, dases Meike Hildebrandt ermöglichte, einPraktikum in der Trainingsabteilung derPharm ARC Analytic Solutions in Ban-galore, Indien zu absolvieren.

Allerdings benötigt das Verfahren einengewissen zeitlichen Vorlauf. Zunächstbewirbt man sich allgemein am Studien-ort beim Lokalkomitee von AIESEC.Nachdem erfolgreich ein AssessmentCenter absolviert wurde, erhält man Zu-gang zum Praktikumspool. Die Kon-taktaufnahme zum Praktikumsgeber er-folgt dann über Ansprechpartner vonAIESEC im Ausland, die die jeweiligenUnternehmen betreuen. Die Vorteiledes Verfahrens zeigen sich dann vor al-lem vor Ort, findet Meike Hildebrandt:„Es beginnt damit, dass man von einemAIESEC-Mitglied vom Flughafen abge-holt wird. Auch die Unterbringung er-folgt in einem „Praktikanten-Haus“ vonAIESEC, und gleich zu Beginn kannman an einer Stadtführung teilnehmen.Noch wichtiger als die hervorragendeBetreuung ist aber, dass man sofort so-zialen Anschluss erhält. An einem sofremden Standort wie Bangalore ist dasnatürlich besonders wichtig.“Interessant war für Meike Hildebrandtauch die Erfahrung, dass ihr „Auftrag“im Praktikum nicht nur fachlicher Naturwar. Das Unternehmen beschäftigt aus-

ländische Praktikanten auch,um die interkulturellen Kon-takte und Sprachkompeten-zen der Mitarbeiter zu för-dern – und steht damit vollim Einklang mit den Zielenvon AIESEC. Übrigens istdie Teilnahme am Praktikan-tenprogramm keineswegsmit strengen Auflagen ver-knüpft. Neben der Erfüllungvon Formalkriterien wird le-diglich das Interesse an der

Arbeit von AIESEC und eventuell dieUnterstützung bei einer Veranstaltungerwartet.

Viele Wege führen nach Rom

– oder wohin es einen fürs Praktikumziehen mag. Ob man sich auf beste-hende Praktikumsprogramme bewirbtoder einfach seine Kontakte spielenlässt, die Unterstützung studentischerOrganisationen nutzt oder lieber ganzauf eigene Faust sein Glück versucht –wichtig ist vor allem, frühzeitig mit derPlanung des Auslandspraktikums zu be-ginnen. Das betrifft auch die Frage derFinanzierung, denn leider ist ein Aus-landsaufenthalt meistens kostspieligerals ein Inlandspraktikum.Wer die Kosten nicht selbst tragen kann,muss deshalb nicht unbedingt auf ein

Auslandspraktikum verzichten. DerDAAD beispielsweise vergibt Kurz-Sti-pendien für Auslandspraktika in deut-schen Auslandsvertretungen, bei inter-nationalen Organisationen sowie imRahmen auslandsbezogener Studien-gänge. Außerdem kann man beimDAAD auch einen Reisekostenzu-schuss beantragen. Fördermittel fürPraktika in Unternehmen im europäi-schen Ausland kann man über dasERASMUS-Programm beantragen.We-nig bekannt ist die Möglichkeit, beimUnibund – den „Freunden der Universi-tät Tübingen“ einen Reisekostenzu-schuss zu beantragen. Hierfür benötigtman allerdings ein Gutachten einesHochschuldozenten.Sollte der Antrag negativ beschiedenwerden, ist allerdings Kreativität ge-fragt. Eine bei Freiwilligendiensten sehrbewährte Methode ist der Aufbau eineseigenen Unterstützerkreises, die sichinsbesondere bei eher „exotischen“Praktikumszielen anbietet: ein Netz ausFreunden, Bekannten und Verwandtenunterstützt den Auslandsaufenthalt fi-nanziell. Die „Gegenleistung“ kanndann in der regelmäßigen Berichterstat-tung über Newsletter oder gar einen ei-genen Blog im Internet, einen Artikel inder Lokalzeitung oder in Vorträgen inSchulen oder Betrieben und ehrenamtli-cher Arbeit nach der Rückkehr aus demPraktikum liegen.

Karriere

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Susanne Alber(Bild: privat)

Meike Hildebrandt im Kreise der Kollegenbei PharmARCAnalytic Solutions(Bild: privat)

Informationen zur Praktikumssucheund zu Fördermöglichkeiten findenSie unter www.wiwi.uni-tuebingen.de→ Karriere.

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Karriere

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Die größte internationale studentischeOrganisation – AIESECBereits seit 1948 besteht die weltweit bekannte studentische Organisation AIESEC. Schon Helmut Schmidt und Helmut Kohlwaren Mitglieder – und das sind nur zwei der zahlreichen prominenten Alumni. Die Strategie von AIESEC besteht vor allemim Aufbau eines internationalen Karriere-Netzwerks und der Vermittlung von Soft Skills für Führungsaufgaben. Aber auchder Spaß kommt bei AIESEC nicht zu kurz.

von Richard Lucht

Martin Mustermann kennt ihr vielleicht.Der Typ aus einer der hinteren Reihenaus der Einführungsvorlesung mitBaggy Pants und Enyce-Pulli. Er hatsich nach seinem Abi vor ein paar Mo-naten für ein wirtschaftswissenschaftli-ches Studium entschieden und in letzterMinute noch eineWohnung in Tübingengefunden.Weil er weiß, dass heutzutagegute Noten nicht mehr alles sind und zuden Anforderungen des Arbeitsmarktesnoch Praxis- und Auslandserfahrung so-wie soziales Engagement zählen, be-sucht er einen Info-Abend vonAIESECzu Beginn des Semesters. Hier werdenPraktika in Bereichen wie unter ande-rem Management, Education, „Techni-cal“ – also Informatik und Developmentin über 100 Ländern angeboten. Außer-dem heißt es, sie verfügen über zahlrei-che Unternehmenskontakte. DieAlumni, die sie eingeladen haben, arbei-ten bei Tata und PWC und berichtenvon den tollen Parties und ihren Erfah-

rungen bei AIESEC, die sie angeblichauf die Berufswelt perfekt vorbereitethätten. „Hört sich ja nicht schlecht an,aber ich schaue mir das erstmal an, ichbin eigentlich nicht so der Vereinstyp“,meint Martin zu einem Kommilitonenbei den „Häppchen danach“ im WiWi-Seminar.EineWoche später lernt er die verschie-denen Ressorts und deren Teams ken-nen:Finance, Incoming Exchange (Vermitt-lung und Betreuung von ausländischenPraktikanten an örtliche Unterneh-men), Outgoing Exchange (Vermittlungund Betreuung von Mitgliedern an aus-ländische Unternehmen weltweit), Ta-lent Management (Recruiting, Personal-entwicklung), External Relations, Pro-jektteams sowie den Local CommitteePresident.Martin kann sich für Incoming Ex-change begeistern und macht gleich dieinterne Mitarbeiterschulung ein Wo-

chenende später in Stuttgart mit. Hierlernt er, dass AIESEC die weltweitgrößte Studierendenorganisation ist,welche Prominente bereits AIESECerwaren und dass es den ganzen Vereinsogar schon seit 1948 gibt!Nach einigen Wochen versteht Martinso langsam die Strukturen, kommt allezweiWochen auf die Lokalkomitee-Ver-sammlung, plant, telefoniert und disku-tiert in den Teamtreffen und wird balddarauf sogar zum Vice President für In-coming Exchange gewählt. Er will soschnell wie möglich Verantwortungübernehmen, weil er weiß, dass er so ammeisten lernt.Als Leiter eines vierköpfi-gen Teams und Teil des Vorstands freuter sich auf die nächste Regio-Konferenzin Freiburg. Hier sind diesmal Studie-rende aus ganz Baden-Württemberg,insgesamt 120 Aktive, darunter auch dieLocal Committee Presidents (LCP), Re-gio-Betreuer und Teile des nationalenVorstands. Die Veranstaltung findet inweiten Teilen in Englisch statt, weil fastüberall auch ausländische Studierendedabei sind. Martin plant mit den VicePresidents (VP) des Incoming Exchangeaus den anderen acht Lokalkomitees inBaden-Württemberg seine Zeit als Vor-standsmitglied in dem dreitägigen stra-tegischen Workshop, wobei man sichauch persönlich besser kennenlernt.Ein paar Wochen später besucht er dasReception-Weekend in Heidelberg, weiler seine Kollegen hier treffen möchte,und man gemeinsam mit den Praktikan-ten aus ganz Baden-Württemberg amSchloss „chillen“ will. Er selbst und seinTeam sind mittlerweile für zwei weiterePraktikanten aus Indien und Südafrikaverantwortlich, die nun bei Unterneh-men in Tübingen arbeiten und beide inHeidelberg anwesend sind. Bei den Ge-sprächen stellt er fest, dass er sich auchvorstellen kann, nächstes Jahr ein Prak-tikum in Indien zu machen, vielleichtaber auch in China oder Brasilien.Aber

Das Lokalkomitee Tübingen-Reutlingen (Bild:AIESEC)

Page 21: WIWI-NEWS Sommer 2009

Karriere

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erst nach seiner Vorstandsarbeit mit denanderen VPs und dem Präsidenten.Nach zwei Jahren AIESEC hat Martinsehr viel gelernt. Sowohl menschlich alsauch operativ. Über einen Alumnus hater einen Werkstudentenposten bekom-men. Bei einem Workshop auf der Dia-loga erhielt er sogar einAngebot von ei-ner Unternehmensberatung, weil man

dort Leute mit Auslandserfahrung undaußeruniversitärem Engagement sucht.Einen Job im Ausland kann sich Martingut vorstellen, denn in Hongkong war erja mit AIESEC bereits für vier Monate.Vielleicht aber geht er doch zu einerNGO in Afrika, um sich im Ausland zuengagieren. Und auch das hat er ge-lernt ...

Bisher erschienen:

InOne Consult e.V.(www.inone-consult.de)

In den nächsten Heften stellen wir vor:

MARKETTEAM(www.market-team.org/tuebingen)

Studieren ohne Grenzen(www.studieren-ohne-grenzen.org)

IBWLopment(www.internationale-bwl.de)

Freie FachschaftWirtschaftswissenschaft(www.ffw.uni-tuebingen.de)

Tübingen Economics Forum(www.tuebingeneconomicsforum.de)

Wenn auch ihr Lust habt, bei AIE-SEC einzusteigen und Praktika zuabsolvieren, weltweite Kontakte zuStudierenden und Unternehmen zuknüpfen und Verantwortung für einTeam oder ein Projekt übernehmenwollt, dann besucht uns einfachin unserem Büro in der Naukler-straße 47 und lernt Martin und seineStory kennen oder schaut euch aufwww.aiesec.de/tb um.

Dialoga 2009von Elisa Kaupel und Christina Heyer

Info-Stand vonAIESEC (Bild: Knoll)

In diesem Jahr feiert die DIALOGAihr 25. Jubiläum und wir sind stolz da-rauf, 2009 vielen Studierenden wiedereine Möglichkeit zu bieten, zahlreicheUnternehmen kennenzulernen undmit ihnen in Kontakt zu treten.„Corporate Social Responsibility“ istdas diesjährige Thema unseres Firmen-kontaktgesprächs und soll gerade inZeiten der aktuellen Wirtschaftslageverdeutlichen, dass gesellschaftlicheVerantwortung eine wesentliche Rollein unserem alltäglichen Leben spielenmuss. Um das Thema auch für uns Stu-dierende greifbar zu machen, habenwir uns für das Motto „Being Respon-sible – The World is waiting for You“entschieden. In diesem Rahmen isteine Podiumsdiskussion geplant, die si-

cherlich auf großes Interesse stoßenwird. Wie auch im letzten Jahr werdenzahlreiche Workshops angeboten, dieim engen Zusammenhang mit demEinstieg ins Berufsleben stehen. Darü-ber hinaus bieten Einzelgespräche mitFirmenvertretern den Studierendeneine einmalige Gelegenheit, sich per-sönlich seiner Berufs- und Einstiegs-chancen in einem Unternehmen be-wusst zu werden.Wir würden uns freuen, wenn vieleStudierende die Möglichkeiten wahr-nehmen, die die DIALOGA ihnen bie-tet. Natürlich laden wir auch alle Inte-ressierten dazu ein, die Podiumsdiskus-sion zu besuchen und an den Work-shops teilzunehmen. Die Firmenstellen sich allen Studierenden am

3. Dezember 2009 in der Neuen Aulavor. Die Wirtschaft betrifft jeden Ein-zelnen von uns – und wir partizipierendaran gleichermaßen. Wir bieten euchdie Möglichkeit, eure Zukunft selbst indie Hand zu nehmen – ergreift dieChance und lernt die Unternehmenmit ihren zahlreichen Angeboten ken-nen!

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Karriere

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Ten Years AFTER – Nach demMutterschutz zurück in den BerufIn dieser Reihe berichten ehemalige Studierende darüber, wo sie zehn Jahre nach ihrem Examen an der Wirtschaftswissen-schaftlichen Fakultät stehen. Dr. Kiriakoula Kapousouzi arbeitet heute für die Stuttgarter Thieme Verlagsgruppe. Dass esnicht ganz leicht, aber keinesfalls unmöglich ist, nach einer „Kinderpause“ wieder in den Beruf einzusteigen, beschreibt sieselbst.

von Dr. Kiriakoula Kapousouzi

Den Abschluss in der Tasche – was nun?

Geschafft: 1999 hatte ich mein Studiummit der Fächerkombination ABWL,Marketing, Operations Research, Wirt-schaftspolitik und Psychologie beendetund war nun Diplom-Kauffrau. Wäh-rend der Zeit der Diplomarbeit wurdemir klar, dass mich die intensive Be-schäftigung mit markttheoretischen Fra-gestellungen faszinierte, so dass ich michentschloss, mich auf das Stellenangebotam Lehrstuhl Marketing zu bewerben.

Somit wurde ich wissenschaftliche An-gestellte am Lehrstuhl von ProfessorBerndt, mit der Möglichkeit zur Promo-tion. In einem sehr aufgeschlossenenund sympathischen Team arbeitete ichvon 2000 bis 2004 und promovierte überdas Thema „Der Einfluss der Marke aufden Suchprozess des Nachfragers im In-ternet. Eine informationsökonomischeAnalyse“. Während meiner Zeit als wis-senschaftliche Angestellte konnte ich –neben den Aufgaben am Lehrstuhl – zu-sätzlich Lehrerfahrung als Dozentin ander FH Reutlingen sammeln. Nach Ab-schluss der Promotion ging es in die Be-werbungsphase. Zusatzqualifikationenwie Praktika und Sprachen (ich bin mitDeutsch und Griechisch zweisprachigaufgewachsen) kann ich jedem für sei-nen beruflichen Werdegang nur emp-fehlen. Parallel zum Studium hatte ichals studentische Mitarbeiterin zehn Mo-nate für die Deutsche Verlags-Anstaltim Bereich Marketing/Vertrieb gearbei-tet und ein Praktikum bei Kodak absol-viert. In den USA hatte ich ein „Inten-sive English Communication Program“durchlaufen. So hatte ich also hierund da schon einmal in die Be-rufswelt hineingeschnuppert.

Promoviert und verheiratet:30-Jährige sucht Stelle

2003, als ich also nochan der Universität tätigwar, hatten meinFreund Florian undich geheiratet. In deranschließenden Be-werbungsphase mach-te ich dann die Erfah-rung, dass es als ver-heiratete, promovierte30-Jährige gar nicht soeinfach ist, sich auf demStellenmarkt zu behaup-

ten. Am Anfang bekam ich relativ we-nige Einladungen zu Bewerbungsge-sprächen, was sich änderte, als ich denFamilienstand „verheiratet“ nicht mehrim Lebenslauf angab. Von da an wurdeich zu mehreren Bewerbungsgesprä-chen geladen. Hat man es erst einmalgeschafft, von einem potenziellen Ar-beitgeber zu einem Vorstellungsge-spräch eingeladen zu werden, liegt es inden eigenen Händen, sich entsprechendzu präsentieren. Meine erste Stelle be-kam ich dann auch als Strategieberate-rin bei der Horváth & Partners GmbH.

Neue Stelle, neue Herausforderungen

Nach einer sehr intensiven und interes-santen Zeit bei Horváth & Partners, inder ich in zahlreiche Branchen Einblickerhalten konnte, wechselte ich zum Ge-org Thieme Verlag und wurde Assisten-tin der Verlagsleitung. Hier zeigte sich,dass sichdie

Dr. Kapousouzi mit Sohn Konstantin:Das Marketingbuch stößt auf Interesse(Bild: Gurbaxani)

Page 23: WIWI-NEWS Sommer 2009

Promotion gelohnt hatte. Die ThiemeVerlagsgruppe gehört zu den großendeutschen Medienunternehmen im Be-reich Fachinformation. Der thematischeSchwerpunkt ist die Medizin. In diesemvon Medizinern dominierten Umfeldwird eine Promotion positiv wahrge-nommen. An der Universität hatten wirgelernt, analytisch und strukturiert vor-zugehen – somit fielen mir die berufli-chen Wechsel nicht schwer, obwohl ichmich inhaltlich mit sehr unterschiedli-chen Themen auseinanderzusetzenhabe.

Arbeiten und Kind: Ist das vereinbar?

Im Februar 2008 kam unser Sohn Kons-tantin zur Welt, im November begannich dann schon wieder zu arbeiten, zu-nächst mit 40% Beschäftigungsumfang.Ab Juni werde ich wieder Vollzeit arbei-ten und in der Thieme Verlagsgruppedie Leitung des Projektbüros E-Busi-ness übernehmen.Zur Zeit der Schwangerschaft hatte ichanfänglich meinem Arbeitgeber gegen-über ein schlechtes Gewissen. Die Re-aktionen bei Thieme waren aber durch-weg positiv. Alle haben sich für uns und

unser junges Familienglück gefreut.Meine berufstätigen Freundinnen bestä-tigen mir auch immer wieder, dass beiihnen die Babypause unproblematischsei. Natürlich kommt es auf das Unter-nehmen an – für größere Firmen jedochsollte die Überbrückung der Elternzeitkein Problem darstellen.Wenn ich arbeite, ist Konstantin zur Be-treuung bei meinen Eltern beziehungs-weise Schwiegereltern und er hat dortsichtlich Spaß. Dass die Großeltern inder Nähe wohnen, ist natürlich ein ent-scheidender Faktor.Mit einer Tagesmut-

ter wäre es viel komplizierter, aber si-cherlich auch machbar, Familie und Be-ruf miteinander zu verbinden.Wenn ichanderen erzähle, dass ich wieder voll ar-beiten werde, entnehme ich den Gesich-tern zum Teil, dass sie sich das für ihreKinder nicht vorstellen könnten. Dannstelle ich mir die Frage, ob ich eine Ra-benmutter bin ... Ich bin aber der festenÜberzeugung, dass es der Mutter-Kind-Beziehung gut tut, wenn die Mutter aus-geglichen ist. Insbesondere nach der El-ternpause spürte ich, dass die intellektu-elle Herausforderung sehr wichtig fürmich ist. Ich verstehe es, wenn andereMütter sich ausschließlich ihrer Familiewidmen wollen. Für mich selbst aberhabe ich erkannt, dass die Berufstätig-keit ein wichtiger Bestandteil meinesLebens ist. Und eines nehme ich mir de-finitiv vor: Ich versuche von der Arbeitpünktlich nach Hause zu kommen, umnoch genügend Zeit mit meiner Familiezu verbringen. So kann ich Beruf undFamilie gut miteinander verbinden, weilbeides zusammen mich ausfüllt.

Karriere

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Dr.Kapousouzi mit Sohn Konstantin zu Besuch am Lehrstuhl Marketing (Bild:Gurbaxani)

D wie DekanatDas Dekanat ist die Geschäftsstelleder Fakultät. Die Dekanatsverwaltungunterstützt zum einen den Fakultäts-vorstand, bestehend aus der DekaninProfessorin Kerstin Pull, der Prodeka-nin Professorin Claudia Buch und demStudiendekan Professor Werner Neusin seinen Aufgaben. Zum anderen istdie Dekanatsverwaltung das Büro derDekanin und insbesondere zuständigfür die Studien- und Lehrorganisation,

für Studienbewerber/innen, für Pro-motions- und Habilitationsverfahren,für die Organisation von Fakultätsver-anstaltungen sowie für die Gremienbe-treuung und für übergeordnete wis-senschaftlich-rechtliche Fragen.Im Dekanat wird die Studienfachbera-tung für wirtschaftswissenschaftlicheStudiengänge angeboten, soweit es sichnicht um prüfungsbezogene oder ein-zelfachspezifische Fragestellungen han-delt.

Page 24: WIWI-NEWS Sommer 2009

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Werden Sie Steuerberater, denn effiziente Steuerberatung wird immer wichtiger: Bei der Komplexität des

nationalen wie internationalen Steuerrechts ist die Mehrzahl aller Firmen und Steuerpflichtigen auf qualifizierte Beratung angewiesen.

Neben einem wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Hochschulstudium ist eine praktische Tätigkeit auf dem Gebiet des Steuerwesens

erforderlich. Die Steuerberaterkammer Stuttgart berät und unterstützt Sie auf dem Erfolgsweg zum Steuerberater über unterschiedliche

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MARKENWERKEAG

2009

Page 25: WIWI-NEWS Sommer 2009

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International

Wirtschaftswissenschaft in Tübingen –Die „Internationale Fakultät“Internationale Studiengänge, Auslandsstudium, Studierende aus dem Ausland sowie eine Vielzahl von internationalenForschungskooperationen dokumentieren, wie international ausgerichtet die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ist.Die WIWI-NEWS verdeutlichen anhand verschiedener Beispiele, dass sich die Fakultät in mehrfacher Hinsicht wirklich als„internationale Fakultät“ bezeichnen darf.

von Dr. Indira Gurbaxani

Internationale Studiengänge

Als auf Anregung des AmtsaktuarsFriedrich List im Oktober 1817 dieWirt-schaftswissenschaftliche Fakultät ge-gründet wurde, wies wohl kaum etwasdarauf hin, dass dies einmal eine wirk-lich international ausgerichtete Fakultätsein würde. List, der im gleichen Jahr alsProfessor für „Staatsverwaltungspraxis“an die Fakultät berufen wurde, war den-noch – wenn auch eher ungewollt – dererste Wirtschaftsprofessor, der ins Aus-land ging. 1825 verließ er sein „geliebtesVaterland“ und verbrachte sieben Jahreim Exil in den USA. 150 Jahre späterwar es die fortschreitende Globalisie-rung, die an der Fakultät den Gedankenaufkeimen ließ, dass es für Ökonomenimmer wichtiger ist, neben der reinenFachkompetenz auch eine weltwirt-schaftliche Region mit Sprache/n undLandeskunde kennenzulernen. So ent-stand nach vielen Verhandlungen undpersönlichem Einsatz, insbesondere derProfessoren Josef Molsberger und Eber-hard Schaich, vor genau 30Jahren zum WS 1979/80 derStudiengang Volkswirt-schaftslehre mit SchwerpunktRegionalstudien, der sichschon bald zum Magnet fürviele Abiturienten aus demgesamten Bundesgebiet ent-wickelte. Aus dem Regional-studiengang wurde 2001 derStudiengang InternationaleVWL, mit einer Erweiterungder Regionen, zuletzt im Jahr2008 um die Region Indien.

Internationale Bachelor- undMasterstudiengänge

Im Rahmen der Überführung in die Ba-chelorstudiengänge 2006 wurden dieRegionen zusammengefasst und der

Studiengang – ganz interna-tional – B.Sc. in InternationalEconomics benannt. Auchim Masterstudium ist dieÜberführung gelungen:M.Sc. in International Eco-nomics and American / EastAsian / European / MiddleEastern Studies. Drei Dingewurden im Verlauf der Ent-wicklung dieses Studien-gangs immer deutlicher:1. Der Erwerb von Sprach-kompetenz ist für jeden Stu-dierenden wichtig. Inzwi-schen werden an der Wirt-

schaftswissenschaftlichen Fakultät zu-nehmend Veranstaltungen in englischerSprache angeboten. Der 2006 neu kon-

zipierte, gänzlich in englischer Sprachestudierbare Studiengang M.Sc. in Inter-national Economics and Finance ziehtauch viele Studierende aus dem Aus-land an.2. Nicht nur Volkswirte benötigen einesprachliche Zusatzkompetenz. Im Jahr2000 wurde der Studiengang Internatio-nale BWL eingeführt, der erfolgreich inden B. Sc. in International Business Ad-ministration überführt wurde.3. Ein Praktikum oder Studium im Aus-land ist von großer Bedeutung, so dasssich nicht nur die „Internationalen“ umeinen Studienplatz im Rahmen desERASMUS-Programms der Fakultät –oder für das außereuropäische Ausland– bewerben, sondern auch viele „klassi-sche“ Volks- und Betriebswirte.

25-Jahr-Feier des Studiengangs im Jahr 2004: Rektor Eberhard Schaich mit der Festredne-rin Kirstin Hegner-Cordes (Absolventin des Regionalstudiengangs) (Bild: Gurbaxani)

Professor Josef Mols-berger anlässlich der50-jährigenAuslands-partnerschaft mit denUniversitätenAix enProvence und Mar-seille im Jahre 2007

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International

Kapieren statt kopieren

Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakul-tät hat bereits vor 30 Jahren erkannt,dass eine internationale Ausrichtung fürdie Studierenden, aber auch für dieLehrenden einen hohen Stellenwerthat. Neben den „I“-Studiengängen hatsie noch eine besondere Variante aufzu-weisen: Die integrierten binationalenStudiengänge, in Gestalt der Doppel-Master-Programme (früher Doppel-Di-plom) mit Strasbourg und Pavia, na-mentlich den M.Sc. in European Mana-gement (BWL in Zusammenarbeit mitStrasbourg oder Pavia) und den M.Sc.in European Economics (VWL in Zu-sammenarbeit mit Pavia). Hier studiertman an den jeweiligen Fakultäten inTübingen beziehungsweise Pavia oderStrasbourg und erhält am Ende vonbeiden Fakultäten ein Masterzeugnisverliehen.Die Fakultät hat also allen Grund mitStolz festzustellen, dass der älteste inter-nationale und interdisziplinäre Studien-gang in Tübingen entstanden ist und esinzwischen viele „Kopien“ an anderenUniversitäten gibt. Aber wie heißt esdoch? Das Original ist immer noch amBesten!

Internationaler Studierendenaustausch

International heißt auch „Studieren imAusland“ und Studierende aus dem

Ausland an unserer Fakultät. Um denStudierenden zu zeigen, welche Mög-lichkeiten sie haben, im inner- und au-ßereuropäischen Ausland zu studieren,hat die Fakultät auf ihrer Homepageeine Seite „International“ eingerichtet.Dort können sich die Studierenden da-rüber informieren, was man wo studie-ren kann und wie man bei der Bewer-

bung vorgehen muss. Eine Tabelle zu je-der weltwirtschaftlichen Region führtalle Universitäten auf, zu der die Fakul-tät – oder Universität – eine Austausch-beziehung unterhält. Mit einem Klicklandet man auf der entsprechenden Ho-mepage der ausgewählten Fakultät, seies in Nord- oder Südamerika, in Asien,Afrika, Europa oder Australien.

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Studieren in San Francisco (Pacific Height) oder in Madrid (Plaza Mayor), oder in … (Bilder: Bharat Gurbaxani)

Zu Gast aus BotswanaDie Fakultät freut sich, mit LornahLepetu and Felistus Senwamadi zweiStudentinnen der University of Bots-wana, Gaborone, zu Gast zu haben.Beide studieren an unserer FakultätEconomics. Das Foto zeigt die beidenStudentinnen zusammen mit NicolePüschel, die International Economicsstudiert und im kommenden Semestereinen Auslandsaufenthalt an die Uni-versity of Botswana absolviert (in derkommenden Ausgabe der WIWI-Newswerden wir darüber berichten).

Nicole Püschel, Lornah Lepetu undFelistus Senwamadi (Bild: Gurbaxani)

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Wie wichtig ein solcher Auslandsaufent-halt für die zukünftige Karriere ist,schreibt Jan Raiser, der 2001 sein Stu-dium der Internationalen Volkswirt-schaftslehre beendete: „In Zeiten der steti-gen Globalisierung ist Inter-nationalität ein Knock-Out-Kriterium vieler Firmen,wenn es um die Auswahldes Managementnachwuchsesgeht. Es war mein Studiumder Volkswirtschaft in Verbin-dung mit Sinologie, welchesmir den Einstieg in die Inter-nationale Nachwuchsgruppebei DaimlerChrysler ermög-lichte. Das harte Bewerbungs-verfahren bestand nur, wermindestens ein Jahr im Aus-land studiert oder gearbeitet hatte und flie-ßend Englisch sprach. Seit Ende 2005 binich für die Daimler AG in Peking tätig.Meine Sprach- und Auslandserfahrungenhaben mich dabei nicht nur für diesenspannenden Job qualifiziert, sondern mirauch ein viel direkteres und tieferes Kul-turerlebnis ermöglicht, als es die meistenmeiner deutschen Kollegen haben.“

Forschung international

Neben dem Studium macht aber nochetwas die Internationalität der Fakultätaus: Die Forschung auf internationalerEbene. Und da hat sich in der Wirt-schaftwissenschaftlichen Fakultät in denletzten Jahren eine Menge getan. Zumeinen schreiben einige der Professorenund wissenschaftlichen Mitarbeiter „Pa-pers“ mit Koautoren aus dem Auslandund verbringen auch einen Teil des Jah-res auf Konferenzen und im Ausland,um entsprechende Kontakte zu knüp-fen. Sowohl Volks- als auch Betriebs-wirte forschen auf internationalerEbene: Professorin Pull ar-beitet zum Beispiel gemein-sam mit Professorin Backes-Gellner (Universität Zürich)zu Themen wie der Zusam-mensetzung von Forscher-nachwuchsgruppen und zurSetzung vonAnreizen in Un-ternehmen über so genannte„Incentive Reisen“. Mit Pro-fessor Futagami (YokohamaNational University) forschtsie zu Turnieranreizen in Ja-pan und USA im Vergleich.Professorin Claudia Buchtreibt gerade ein aktuelles Forschungs-projekt mit Gayle De-Long (Baruch

College, City University of New York)über Internationale Bankenfusionen vo-ran, während Dr. Jörn Kleinert mit Fa-rid Toubal von der Paris School of Eco-nomics ein gemeinsames Forschungs-

projekt zu „FDI in Services“durchführt. Auch ProfessorKohler und sein Team unter-halten wissenschaftlicheKontakte zu mehreren aus-ländischen Universitätenund arbeiten derzeit an ver-schiedenen internationalenForschungsprojekten, zumBeispiel mit ProfessorKeuschnigg von der Univer-sität St. Gallen über die Im-plikationen von Globalisie-rung, insbesondere von

„offshoring“ für die Möglichkeit derVerfolgung von wohlfahrtsstaatlichenZielen oder mit Professor Schröder(Universität Aarhus) über die Bedeu-tung von Unsicherheit für die Wirkun-gen der Zollliberalisierung.Juniorprofessorin Uta Herbst forschtgemeinsam mit Kollegen aus den USA:zum Beispiel mit Professor Merz (Uni-versity of San José) rund um das ThemaBranding, mit Professorin Chandlerschreibt sie ein „Paper“ zum Thema„Decision History in OrganizationalBuying Behaviour“ und mit ProfessorVargo (auch Shidler College) ein „Pa-per“ zum Thema „SDLogic and Pri-cing“.Die Reihe „unserer“ internationalenForscher ließe sich beinahe endlos fort-setzen.

Ausblick

An einer Fakultät zu studieren, an derauf internationaler Bühne geforschtwird, die – wie kaum eine andere Fakul-

tät – Kontakte zum Aus-tausch pflegt und die überdie längste Erfahrung in Sa-chen „Internationale Studi-engänge“ in Deutschlandverfügt, ist ein Aushänge-schild, das, wie die Rankingszeigen, nicht zu unterschät-zen ist. Es sind aber auch dieStudierenden selbst, die zurInternationalität der Wirt-schaftswissenschaftlichenFakultät beitragen, indem sieim Ausland studieren undihre ausländischen Kommili-

tonen hier integrieren. Die Fakultätfreut sich besonders, dass durch die bei-

den neuen Professoren Udo Kreicke-meier, bisher Nottingham (InternationalEconomics) und Markus Pudelko, bis-her Edinburgh (International Manage-ment) – siehe Interviews in diesem Heft– das internationale Profil der Fakultätnoch in diesem Jahr weiter ausgebautwird. „International“ ist an unserer Fa-kultät eben nicht nur ein „Etikett“.

International

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Studium im Ausland –ein Kommentar vonKirstin Hegner-Cordes:

Als ich studiert habe, hieß der Studi-engang noch Volkswirtschaftslehremit Schwerpunkt Regionalstudien.Meine Region war Lateinamerikaund es gab noch keine Austauschbe-ziehungen mit südamerikanischenUnis. Ich war zwei Semester an derTufts University (Boston) und habemir dort das Geld für ein dreimonati-ges Praktikum in Brasilien verdient.Danach war ich in den Semesterferienimmer in Mittel- oder Südamerika.Ich kann jedem Studierenden nur ra-ten: Ein Auslandsjahr ist ein „Muss“– egal, ob ein Semester Studium plusein Semester Praktikum oder zweiStudiensemester. Beim Berufsstartzählen nicht nur Schnelligkeit im Stu-dium, sondern auch die Zusatzquali-fikationen und „social skills“.Was ichin Boston, Sao Paulo, Rio de Janeiro,Belize und Guatemala an Erfahrun-gen gesammelt habe, war mir in jederHinsicht beim späteren Berufseinstiegund im Verlauf meiner Karriere vonsehr großer Hilfe, zunächst in derStrategieberatung, danach in der Au-tomobilbranche. Abgesehen von denSprachkenntnissen, die ich im Aus-land perfektionieren konnte, habe ichgelernt, mich selbst zu Recht zu fin-den und meinen eigenen Weg zu ge-hen.

Jan Raiser(Bild: privat)

KirstinHegner-Cordes(Bild:privat)

ProfessorWilhelm Kohler(Bild: Gurbaxani)

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International

„It seems, Tübingen has becomemy second hometown“Esra Hackali, 23 years old, has her origin in Ankara, Turkey. She has graduated at the Hacettepe University in Ankara and af-ter completing her Bachelor studies in Economics, she started studying in Tübingen in the Master program M.Sc. in Interna-tional Economics and European Studies in 2007. She is now in her last semester.

WIWI-NEWS: Why did you choose Germany,especially Tübingen as your place of study?

Esra Hackali:During my bachelor studyI decided to complete my master abroadand look for a master program in Eng-lish-speaking countries like the USAand the UK because I studied in Englishin Turkey. While searching, I realizedthat also other countries, as for exampleGermany, offer master programs inEnglish. I was familiar to Germany be-cause I have relatives living in the Ba-den-Württemberg region. I realized thatthere are good master programs in Eng-lish in Ulm and Tübingen. I applied forthe program in Tübingen and, fortuna-tely, I was accepted. I am so glad now tobe in Tübingen.

WIWI-NEWS: What are your experiencesafter one semester in Tübingen?

Esra Hackali: At first, coming abroadand trying to live here without my fa-mily was a difficult but good experience.My relatives helped me to overcome myhomesickness a little bit.After a while, Ihave met really good friends from diffe-rent countries like Greece, China, Co-lombia, and France and of course herefrom Germany. With each of them Ihave discovered the opportunity to le-arn their way of living. Such an opportu-nity I would not have had in Turkey.Here in Tübingen, I got the opportunityto improve my English.

WIWI-NEWS: What is different/similar bet-ween studying in Tübingen and in Turkey?

Esra Hackali: There are a lot of diffe-rences between studying here and inTurkey. I have to confess that I had ne-ver studied so hard during my bachelor,so I can say I really learnt in Tübingenwhat studying really means. I alwayshave to study during the semester andeven in my vacation I spend my time,doing my seminar papers or studying tosecond final exams. In Turkey about one

week was enough for me to work overand get ready for my exams but here, Iwas never able to complete my reviewseven in one month! Unfortunately Irealized a huge gap between me and thediploma students in Tübingen and I re-gret that I did not come for my bacheloreducation here. Bachelor courses hereare really advanced and also the curri-culum offered is so rich. Moreover, I re-ally appreciate the way Professors be-have and teach in Tübingen; they are sofriendly, so close to you, inside and out-side the class. Another point is that ma-terials and books are easily accessible.

WIWI-NEWS: What is different/similarbetween living in Tübingen and in Turkey?

Esra Hackali: Tübingen is a really beau-tiful, historical, small place and I got toused living here very easily. The ambi-ence is favourable. That stimulates youto keep on. The University „is“ the city,they really build a whole complete in it-self, as reflected by its name „Universi-tätsstadt“! I think this is a good fact asyou don’t fall apart from city life con-trary to an isolated campus like it was atmy former university. Talking about so-cial life, I really had difficulties to figureout that all shops are closed on Sundays.In Turkey shopping centres are openevery day and at weekends people enjoytheir time in the shopping centres,

streets are much livelier. Nevertheless, itseems, Tübingen has become my secondhometown.

WIWI-NEWS: Why did you decide to studyabroad? Why do you think is it important?What are the advantages? Was it difficultto find a study program?

Esra Hackali: Studying abroad is first ofall a valuable experience that teachesyou to stand on your own feet and enjoya different culture as well. I found theopportunity to experience the educationsystem of a foreign country. I believe Ihave received a good education in Tü-bingen. With respect to finding a studyprogram, I can find a master programvia internet easily but the requirementsfor many countries master programs arereally restricting.

WIWI-NEWS: What are your future plans?

Esra Hackali: I have not determinedwhat I will do next. But I know that even-tually I will return to Turkey and look fora job in an international company. Fornow, I may apply for a PhD program butI have not made my decision yet.

WIWI-NEWS: Thank you for the interview.

Das Interview führte Sandra Seiz.

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Esra Hackali in Tübingen (Bild: privat)

Page 29: WIWI-NEWS Sommer 2009

WIWI-NEWS: Warum haben Sie sich fürIstanbul als Studienort entschieden?

Thorben Korfhage: Im Sommersemes-ter 2008 war ich Teil einer selbst organi-sierten Gruppe von 20 Personen, die ge-meinsam eine politische Bildungsreisein die Türkei unternahm. Wir sind fürzwei Wochen nach Istanbul gefahren,um dort verschiedene politisch und so-zial engagierte Verbände und Parteiender Umwelt- und Menschenrechtsbewe-gung zu treffen. Dadurch konnte ich dieStadt aus sehr unterschiedlichen Per-spektiven kennen lernen.Als ich wiederin Tübingen war, ist mir schnell klar ge-worden, dass ich mich noch stärker mitder Türkei und Istanbul auseinanderset-zen möchte.

WIWI-NEWS: Was fasziniert Sie an derStadt Istanbul?

Thorben Korfhage: Mich fasziniert dieGeschichte der Stadt. Istanbul warHauptstadt großer Weltreiche, wie deschristlichen Byzantinischen Reichs undspäter des muslimischen OsmanischenReichs. Viele Kirchen wurden zu dieserZeit einfach in Moscheen umgewandelt.

Bei Restaurationen können dort immernoch die christlichenAbbildungen unterdem Putz derWände gefunden werden.Aber auch die jüngere Geschichte istsehr spannend: Istanbuls Bevölkerungs-zahlen sind in den letzten Jahren förm-lich explodiert. Die Stadt ist so zu derbevölkerungsreichsten Europas gewor-den. Der schnelle Wandel macht sichauch im Stadtbild bemerkbar. „Gece-kondus“ heißen die Stadtteile, die prak-tisch über Nacht entstanden sind. Esbraucht dann eine Weile, bis sie an dieInfrastruktur der Stadt angeschlossenwerden können. Istanbul ist dadurchsehr vielfältig: Überall gibt es etwas zuentdecken.

WIWI-NEWS: Was erwarten Sie von IhremStudium in der Türkei?

Thorben Korfhage: Erst einmal werdeich versuchen, Türkisch zu lernen. DieVorlesungen finden zwar auf Englischstatt, es gibt jedoch ein großes Angebotan Sprachkursen. Außerdem bin ich zu-versichtlich, eine türkische WG zu fin-den, wo ich mich dann rund um die Uhrauf Türkisch verständigen kann.Zudem möchte ich in Istanbul nicht ein-

fach mein Tübinger Studium fortsetzen,sondern ihm möglichst eine türkischeFärbung geben. Zum Beispiel wird dorteine Vorlesung angeboten, die sich mitden ökonomischen Vorstellungen Ke-mal Atatürks befasst – das findeich spannend.Aber auch die Stadt hat fürÖkonomen einiges zu bieten:Es gibt dort große Hoch-haus- und Villenviertel, diesich meistens hinter Mauernund Zäunen verstecken. Siezeigen den entstandenenReichtum und die Stellungder Türkei als einen der wich-tigsten Handelspartner der Eu-ropäischen Union. Armenviertelund Sweatshops wiederum repräsentie-ren die weit gespreizte Schere der Ein-kommen und die wachsende Ungleich-heit in der Bevölkerung.Wie diese Ent-wicklung wirtschaftspolitisch zu erklä-ren ist, möchte ich herausfinden.

WIWI-NEWS:Vielen Dank für das Interview.

Das Interview führte Sandra Seiz.

International

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„Istanbul hat für Ökonomeneiniges zu bieten“Thorben Korfhage studiert seit dem Wintersemester 2006/07 an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät im Bachelor-studiengang Economics and Business Administration. Besonders interessieren ihn Themen rund um die nachhaltige Entwick-lung und Umweltökonomie. Der 23-Jährige plant, im Wintersemester 2009/10 ein Auslandssemester in der Türkei zu ver-bringen und berichtet über seine Erwartungen und die Gründe für seine Entscheidung, in die Türkei zu gehen.

Thorben Korfhage (Bild: privat)

E wie EvaluationDie Evaluation ist fester Bestandteilaller Lehrveranstaltungen der Wirt-schaftswissenschaftlichen Fakultät. Siedient den Lehrenden als Instrument,um Anregungen und Rückmeldungender Studierenden über ihre Veranstal-tungen einzuholen. Außerdem werdenbestimmte Informationen erfasst (zumBeispiel der Studiengang oder dasFachsemester), die in die Planung zu-künftiger Veranstaltungen einfließen.Die Erhebung erfolgt selbstverständlichanonym. Die Evaluationsbögen wurdenzusammen mit den Studierendenvertre-

tern der Fachschaft ausgearbeitet undin der Studienkommission beschlossen.Eine eigens für diese Aufgabe ange-stellte studentische Hilfskraft wertet dieausgefüllten Bögen mit Hilfe einesScanners aus. Die Ergebnisse der Eva-luation werden zum einen den entspre-chenden Dozenten zur Verfügung ge-stellt und zum anderen auf der internenHomepage der Fakultät veröffentlicht.Die Evaluationsergebnisse der Veran-staltungen des letzten Semesters kön-nen Sie unter http://www.wiwi.uni-tue-bingen.de → studium → lehrveranstal-tungen einsehen.

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Neue Ziele definieren - Ideen realisieren:

Sparkassen-DynamikDepot.Vermögen aufbauen - Rücklagen bilden - Vermögen managen

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Events

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Reges Interesse anTübinger MasterstudiengängenRund 300 Bewerbungen sind in diesem Jahr für die Masterstudiengänge der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät einge-gangen. Neben Bewerbern aus Tübingen und dem Bundesgebiet sind die Tübinger Masterstudiengänge auch auf weltweitesInteresse gestoßen.

von Sandra Seiz

Vorwiegend Tübinger Studierende, aberauch externe Interessenten nutzten am16. Januar 2009 die Gelegenheit, sich beieiner Informationsveranstaltung der Fa-kultät ausführlich über die Tübinger Mas-terprogramme zu informieren und direktmit den Professoren in Kontakt zu kom-men.

Dekanin Kerstin Pull begrüßte zunächstalle Studierenden und informierte allge-mein über die Möglichkeiten, an derWirtschaftswissenschaftlichen Fakultätder Universität Tübingen einen „Mas-tertitel“ zu erwerben.Die Masterstudiengänge detailliert vor-zustellen überließ sie ihren Kolleginnenund Kollegen. Den Master of Science

v.l.n.r.: ProfessorWilhelm Kohler, ProfessorWerner Neus, Professor Rainer Schöbel (Bild:Gurbaxani)

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein schweizerischen Rechts, und/oder sein Netzwerk von Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu und seiner Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns. © 2009 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wollen Sie nur von A nach B?Oder das ganze Alphabet kennen lernen?

Haben Sie schon einmal festgestellt, dass die Lebensläufe vieler Führungspersönlichkeiten alles andere alsgeradlinig verlaufen sind? Bei Deloitte kommt das auch öfter vor. Beispielsweise kann bei uns aus einemWirtschaftsprüfer durchaus ein erfolgreicher Consultant werden. Denn in den interdisziplinären Teams, die wir für unsere Kunden bilden, haben alle immer wieder die Möglichkeit, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Das hat viele Pluspunkte: Jeder lernt von jedem und einige finden dabei sogar in einem ganz anderen Metier ihre wirkliche Passion. Und das Beste daran: Man kann dann auch in diesen Bereich wechseln und dort Karriere machen.

Denn als eine der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften lassen wir unseren Mitarbeitern gerne alle Türen offen. Davon profitieren auch unsere Kunden. Von Mitarbeitern, die geradeausdenken können. Aber auch um die Ecke.

Wenn Sie mehr über uns und Ihre Karrieremöglichkeiten bei Deloitte wissen möchten, finden Sie die wichtigsten Infos auf unserer Website: www.deloitte.com/careers

Und wann kommen Sie auf den Punkt?

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Events

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(M.Sc.) in General Management präsen-tierte Juniorprofessorin Herbst und Pro-fessor Neus stellte den Studiengang(M.Sc.) in Accounting and Finance vor.Professor Neus ist derzeit auch Studien-dekan der Fakultät und damit mit denneuen Studiengängen besonders ver-traut.Im Anschluss präsentierten ProfessorKohler und Professor Grammig die Stu-diengängeM.Sc. in International Econo-mics and American/East Asian/Euro-pean/Middle Eastern Studies und M.Sc.in International Economics and Finance.Den Abschluss bildete schließlich Pro-fessor Schöbel mit der Darstellung derbeiden neuen Doppelmasterstudien-gänge M.Sc. in European Management(in Zusammenarbeit mit den Partner-universitäten in Strasbourg oder Pavia)und M.Sc. in European Economics (inZusammenarbeit mit Pavia), welche diebisherigen Doppel-Diplomstudiengängeablösen.Die Konzeption der Studiengänge un-termauert das internationale Profil derFakultät, die bereits seit 30 Jahren ver-stärkt international ausgerichtet ist.Im Anschluss an die Präsentationen derStudiengänge blieb ausreichend Raum

für offene Fragen: Die Studierenden in-formierten sich, in welchen Studiengän-gen ein Auslandssemester vorgesehenist, welche Vorkenntnisse für den jewei-ligen Master erwartet werden, auf wel-chem Niveau sich die Sprachkenntnissebeispielsweise für den Doppelmasterbewegen, oder ob die Tübinger Fakultätempfiehlt, zwischen Bachelor und Mas-ter Arbeitserfahrung zu sammeln, odergleich im Anschluss den Master zu stu-

dieren. Hier stellte Professor Neus klar,dass es sich in Tübingen um konsekutiveMasterstudiengänge handelt, die unmit-telbar an den Bachelorabschluss an-schließen sollen: Zwischen dem Bache-lor und dem Master besteht ein fachli-cher Zusammenhang, sie bauen inhalt-lich aufeinander auf.Vor und nach der Veranstaltung konn-ten sich die interessierten Studierendennoch mit den Professorinnen und Pro-fessoren austauschen und sich an denInformationsständen der Studienfach-beratung, der Fachschaft und der Unter-nehmenskontaktstelle erkundigen.Nach dem Bewerbungsschluss am15. März wurden die zukünftigen Mas-terstudierenden der Fakultät im Rah-men eines Auswahlverfahrens ausge-wählt. Rund ein Drittel der Bewerbun-gen kam aus dem Ausland, so etwa ausChina, der Türkei oder aus Venezuela.Besonders der englischsprachige Studi-engang M.Sc. in International Econo-mics and Finance ist für internationaleBewerber attraktiv.In mehr als 100 Auswahlgesprächenwurden die Bewerber nach ihrer Moti-vation und ihren fachlichen Vorkennt-nisse befragt. Dabei nutzten viele derBewerber die Gelegenheit, die Fakultätund die Professoren kennenzulernenund sich einen ersten Eindruck – auchvon Tübingen – zu verschaffen.„Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakul-tät freut sich über das große Interesse anden Tübinger Masterprogrammen. DieMischung aus guten Bewerbungen ausdem In- und Ausland und besondersauch aus Tübingen, verspricht einen tol-len Masterjahrgang und ein attraktivesakademisches Umfeld“, so das Fazit vonProfessor Neus.

Masterinteressenten (Bild: Gurbaxani)

Kaum ein Thema wird derzeit so dis-kutiert wie „Die Weltwirtschaftskriseund ihre Folgen“. Entsprechend lautetder Titel einer Studium-Generale-Reihe, die dieWirtschaftswissenschaft-liche Fakultät in Zusammenarbeit mitder Aktionsgemeinschaft SozialeMarktwirtschaft e.V. (Vorsitzender derASM ist Professor Joachim Starbatty,Emeritus der Fakultät) organisiert.Die Reihe, die im WS 2009/2010 je-weils Donnerstags, 20.15 Uhr im Hör-saal 22 Kupferbau, stattfinden wird,startet am 29. Oktober. Die Kriseschwappte – ausgehend vom amerika-nischen Immobilienmarkt – über alleGrenzen. Nachdem Arbeitsplätze aufdem Finanzmarkt weggebrochen sind,fegt die Krise nun über die übrigenMärkte, insbesondere überAutomobil-markt und Maschinenbau, hinweg.Professor Starbatty dazu: „Die Regie-rungen der Länder übertreffen sich mitimmer neuen und gewaltigen Rettungs-paketen. Bankhäuser, Versicherer undIndustrieunternehmen flüchten sich un-ter rasch aufgespannte Rettungsschirme

und hängen am staatlichen Tropf.“ Zielder Veranstaltung, an der neben denTübinger WirtschaftswissenschaftlernWilhelm Kohler, Werner Neus undJoachim Starbatty auswärtige Exper-ten aus Wissenschaft und Praxis Stel-lung beziehen, ist es, Ursachen,Verant-wortliche,Auswirkungen und Perspek-tiven der Krise zu analysieren.

Professor Joachim Starbatty(Bild: Gurbaxani)

Studium-Generale-Veranstaltung im Wintersemester 2009/10

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Erster Messeauftritt derWirtschaftswissenschaftlichen Fakultätbei der BINEA 2009Neuland betrat die Fakultät in diesem Jahr mit ihrer Teilnahme an der Bildungsmesse Neckar-Alb (BINEA), die vom 6. bis7. Februar 2009 in der Listhalle in Reutlingen stattfand. Unter den rund 80 Ausstellern – ausbildende Unternehmen, Wei-terbildungsinstitute, öffentliche und private Bildungsträger sowie Fachhochschulen und Universitäten – war die Wirt-schaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen zum ersten Mal vertreten. Der Stand der Fakultät fand bei denBesuchern großen Anklang, viele junge Menschen konnten für eine Zukunft an der Universität – ob nun als Studierende oderAzubis– begeistert werden.

von Tina Schmiers

Mit viel Infomaterial, Plakaten und Fly-ern sowie einem großen Banner ausge-rüstet, war der Stand derWirtschaftswis-

senschaftlichen Fakultät auf derMesse ein echter Hinguckerund zog die Aufmerksamkeitvieler Besucher auf sich.Vor allem Schüler undAbiturienten nutztendas Informationsan-gebot über Studien-und Ausbildungs-möglichkeiten an derFakultät beziehungs-weise der Universi-tät. Ein gutes Bei-spiel ist BenjaminOhse. Er wird bisEnde März seinen Zi-

vildienst abgeleistet ha-ben und ist sich sicher, dass

er Wirtschaftswissenschaftstudieren möchte. „Ich werde

mich auf jeden Fall an Ihrer Fakultät be-werben“, sagte der 20-jährige Abiturientaus Reutlingen. Aber auch Lehrer, diesich über die Umstellung der Studien-gänge auf Bachelor und Master infor-mieren wollten, oder ältere ehemaligeTübinger Studierende freuten sich überdie aktuellen Informationen am Stand.Im Rahmenprogramm der Messe hieltMelanie Goletz, Dekanatsassistentinund Studienfachberaterin, einen Vortragzu den Studienmöglichkeiten an der Fa-kultät. Dies bot Gelegenheit, das Ange-bot der Fakultät im Überblick einembreiteren Publikum vorzustellen.Dass die Universität nicht nur Studien-möglichkeiten sondern auch Plätze inklassischen Ausbildungsberufen anbie-tet, ist wenig bekannt, und daher waren

viele Besucher sehr erstaunt über dasbreit gefächerte Ausbildungsangebot ander Universität. So kann man sich inden verschiedenen Instituten der Uni-versität beispielsweise zum Stauden-gärtner, zum Präparator, zum Feinwerk-mechaniker oder Tierpfleger ausbildenlassen. Auch Kaufmann/Kauffrau fürBürokommunikation ist ein Ausbil-dungsberuf, den im Moment drei Aus-zubildende an der Wirtschaftswissen-schaftlichen Fakultät erlernen. DieseAngebote trafen auf großes Interesse,und es zahlte sich aus, dass auch hierzufachkundig Auskunft gegeben werdenkonnte. Beim von den Auszubildenden

organisierten Infotag für Ausbildungs-berufe an der Universität Tübingen, dernur wenige Tage nach der BINEA statt-fand, sah man dann auch einige Interes-sierte wieder, die sich bereits bei derBINEA informiert hatten. Die Auffas-sung, dass es auf dem hart umkämpftenBildungsmarkt nötig ist, aktiv auf Studi-eninteressierte zuzugehen, hat sichdurch die bisherigen Erfahrungen be-stätigt. DieWirtschaftswissenschaftlicheFakultät plant daher weitere Auftritte.Schon im Juli 2009 wird sie bei derMesse „Chancen“ in Stuttgart vertretensein (16./17. Juli, Carl-Benz-ArenaStuttgart).

Studienfachberaterin Dácil Juif im Beratungsgespräch (Bild: Knoll)

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WIWI-NEWS: Sie haben in Köln und Kon-stanz studiert, in Mainz promoviert undarbeiten nun schon seit 2002 in Notting-ham. Als Kenner beider „Universitäts-landschaften“: Wo sehen Sie die größtenUnterschiede der beiden Systeme?

Udo Kreickemeier: Ein wichtiger Un-terschied zwischen den Systemen ist daszahlenmäßige Verhältnis zwischen Stu-dierenden und Lehrenden. In Notting-ham kommen in der Volkswirtschafts-lehre auf weniger als 1000 Studentenrund 45 Vollzeit-Dozenten, das heißtLecturers, Associate Professors undProfessors. Die Größe der Lerngruppenist daher im Durchschnitt kleiner als imdeutschen System, obwohl die Dozenteneine deutlich geringere Lehrverpflich-tung haben als ein deutscher Professor.Jeder Student hat zudem einen Dozen-ten als „personal tutor“, der erster An-sprechpartner bei jedweden Problemenist. Die hohe Zahl der Dozenten hat zu-dem enorme Vorteile in der Forschung.Ich bin 2002 nach meiner Promotionnach Nottingham gegangen, weil es einegroße und qualitativ hervorragende For-schergruppe in meiner Spezialisierungs-richtung, International Economics, gab.Ich habe zum einen von den Kollegenvor Ort profitiert, aber auch von denhochkarätigen Besuchern, die immerwieder gerne nach Nottingham kom-men. Nahezu alle meine Aufsätze sindals Gemeinschaftsprojekte mit Kollegen

entstanden,die

eine Verbindung nach Nottingham ha-ben.

WIWI-NEWS: Und bei solch „paradiesi-schen“ Verhältnissen kommen Sie trotz-dem zurück? Sie haben den Ruf sichernicht nur wegen der traditionsreichen Ge-schichte der Tübinger Fakultät angenom-men. Was hat Sie letztlich bewogen?

Udo Kreickemeier:Der Schwerpunkt inInternational Economics war der wich-tigste Grund für mich, den Ruf nach Tü-bingen anzunehmen. Sonst ist man inDeutschland fast überall Einzelkämpferin der eigenen Spezialisierungsrichtung.Das würde mir nicht gefallen. DieSchwerpunktbildung sollte es auch fürGastwissenschaftler sehr attraktiv ma-chen, nach Tübingen zu kommen,und ich hoffe sehr, dass es uns ge-lingt, ein hochkarätiges Besu-cherprogramm auf die Beinezu stellen. Wir profitierennicht nur von den Besuchernselbst, sondern auch davon,dass sie den Fachbereichkennenlernen. Es ist inder internationalen For-

schungslandschaft wichtig, „auf derLandkarte“ zu sein.Tübingen hat das si-cher verdient, aber man muss es im RestderWelt auch bekannt machen.Außerdem freue ich mich sehr auf dieZusammenarbeit mit den Studierenden,die beispielsweise als Tutoren oder stu-dentische Hilfskräfte viel stärker in Pro-jekte des Lehrstuhls eingebunden seinkönnen, als dies in England üblich ist.Ich habe schon erfahren, dass Tübingensehr stolz auf die Qualität seiner Studie-renden ist. Das macht mich natürlich ge-spannt und erwartungsfroh.

WIWI-NEWS: Sie haben vor Ihrem Studiumder Volkswirtschaftslehre zwei Jahre ander Journalistenschule in Köln studiert.Was hat Sie dann zur Volkswirtschafts-lehre gebracht?

Udo Kreickemeier: Ich habe die Ausbil-dung an der Kölner Journalistenschulemit dem Ziel begonnen, Wirtschafts-journalist zu werden, war also von An-fang an nicht weit weg von der VWL.An der Journalistenschule ging es umdie Vermittlung des journalistischenHandwerks, gleichzeitig haben wir allean der Uni Volkswirtschaftslehre stu-diert. Auch wenn ich mich nach mehre-ren Praktika entschieden habe, dochnicht Journalist zu werden, denke ich,dass ich an der Journalistenschule etwasWesentliches gelernt habe: Eine Ant-wort auf die Frage „What’s the point?“ist für einen wissenschaftlichen Aufsatzgenauso wichtig wie für einen Zeitungs-artikel.

WIWI-NEWS: Wann im Studium wurdeIhnen klar, dass Sie die universitäre Lauf-bahn einschlagen wollen?

Udo Kreickemeier:Das erste Mal ernst-haft darüber nachgedacht habe ich wäh-rend meines Auslandssemesters in Ir-land, am Trinity College in Dublin. Ander Uni Köln kannte ich die Professo-ren nur aus der Ferne aus riesigen Vor-

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Neu an der Fakultät:Professor Udo KreickemeierZum Wintersemester 2009/10 wird Professor Udo Kreickemeier mit dem Lehrstuhl für International Economics den Kreisder Volkswirte an der Fakultät erweitern. Mit diesem Interview hat er sich freundlicherweise den Fragen der WIWI-NEWSgestellt.

Professor Dr. Udo Kreickemeier(Bild: privat)

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lesungen, den Stoff aus den empfohle-nen Lehrbüchern. In Dublin waren dieVorlesungen und Tutorien klein, vieleDozenten jung und forschungsbegeis-tert, und sie haben uns immer wiederwichtige Aufsätze in akademischenFachzeitschriften lesen lassen. Das warextrem motivierend.

WIWI-NEWS: Ihre Professur InternationalEconomics ist im Zuge der Ausbauplanung2012 und im Hinblick auf den internatio-nalen Schwerpunkt an der Fakultät neueingerichtet worden. Wie sehen Sie dieseim Kontext der bereits bestehenden Pro-fessuren in diesem Bereich?

Udo Kreickemeier: Ich hoffe, dass diesevier Professuren* mit den angeschlosse-nen Wissenschaftlern eine auch interna-tional sichtbare Forschergruppe in Inter-national Economics bilden werden. Eswird nach der Besetzung der viertenProfessur eine ausgewogene Mischunggeben zwischen solchen Kollegen wiemir selbst, die in der Forschung theore-tisch ausgerichtet sind, und solchen, de-ren Forschung vorwiegend empirischerNatur ist. Die Studierenden haben danndie Möglichkeit, das Fach International

Economics in einer in Deutschland ein-zigartigen Breite zu studieren. Ich selbstinteressiere mich beispielsweise für Ver-teilungseffekte der Globalisierung oderdie Modellierung des Globalisierungs-prozesses bei imperfekten Arbeitsmärk-ten. Ich denke, das ergänzt die Interes-sen der Kollegen vor Ort sehr gut.

WIWI-NEWS: Was antworten Sie Studie-renden, die Sie nach der „Praxisnähe“Ihres Faches fragen?

Udo Kreickemeier: Mein Fach, die Au-ßenhandelstheorie, hat in den vergange-nen zehn bis 15 Jahren eine Revolutionerfahren. Viele empirische Regelmäßig-keiten („stilisierte Fakten“) der Globali-sierung lassen sich nur erklären, wennUnterschiede zwischen den Firmen be-rücksichtigt werden. Neue Modelle er-lauben es, genau dies zu tun, und ge-meinsam mit neuen empirischen Unter-suchungen helfen sie uns, viele Aspekteder Globalisierung besser zu verstehen.Das ist nur ein Beispiel für das Zusam-menspiel von theoretischen und empiri-schen Arbeiten, das – im Unterschied zufrüher – die aktuelle Forschung in Inter-national Economics kennzeichnet. Ich

hoffe, dies wird in den Vorlesungen undSeminaren deutlich werden.

WIWI-NEWS: Sie waren im Rahmen vonVorträgen schon ein paar Mal in Tübingen.Wie gefällt Ihnen der Gedanke, in eineweniger große Stadt zu ziehen?

Udo Kreickemeier: Ich freue mich sehrauf die Rückkehr nach Deutschland.Die Zeit in England war sehr schön,aber nach sieben Jahren nicht mehr aufeiner Insel zu wohnen, ist für mich eineder Attraktionen dieses Wechsels. Tü-bingen hat mir bei meinen bisherigenBesuchen ausgezeichnet gefallen, undich denke, dass ich mich hier sehr wohl-fühlen kann.

WIWI-News: Ich danke Ihnen für diesesInterview.

Das Interview führte Dr. Indira Gurba-xani.

* Anmerkung der Redaktion: Professuren für Inter-nationale Wirtschaftsbeziehungen, InternationalEconomics, Internationale Wirtschaftsbeziehungenund Arbeitsmärkte sowie Volkswirtschaftslehre,insbesondere Geld undWährung.

Neu an der Fakultät:Professor Markus PudelkoZum Wintersemester 2009/10 wird mit Professor Markus Pudelko der neue Lehrstuhl für International Managementbesetzt. Auch er stellte sich gerne den Fragen der WIWI-News-Redaktion.

WIWI-NEWS: Nach Ihrem Studium inKöln, an der Sorbonne in Paris und derMailänder Bocconi haben Sie in Köln pro-moviert. Seit 2001 sind Sie an der Univer-sity of Edinburgh tätig und kennen somitbeide „Universitätslandschaften“: Wo se-hen Sie die größten Unterschiede des an-gelsächsischen und des deutschen Sys-tems?

Markus Pudelko: Im Hinblick auf dieLehre ist das deutsche Modell sehr um-fassend, systematisch und theorieorien-tiert. Die Lehre in Großbritannien be-sitzt dagegen, um es positiv zu formulie-ren, weit mehr Mut zur Lücke und istzudem stärker praxisorientiert. Insge-samt erscheinen mir die Anforderungenin Deutschland deutlich höher. In dieser

Hinsicht brauchen wir uns in Deutsch-land wahrlich nicht zu verstecken. Hin-sichtlich der Forschung sind britischeBusiness Schools weit mehr internatio-nalen Forschungsstandards verpflichtet.Die deutsche Betriebswirtschaftslehreist dagegen noch immer eher nationalausgerichtet.

WIWI-NEWS: Durch die Umstellung vomDiplom auf Bachelor und Master soll eineVergleichbarkeit der „verschiedenen Sys-teme“ innerhalb Europas erreicht werden.Können Sie aus Ihrer Erfahrung mitBachelor und Master in Großbritannienetwas dazu sagen, ob dies realistisch ist?

Markus Pudelko: Ich sehe die Umstel-lung auf Bachelor und Master in

Deutschland als einen großen Sprungnach vorne an. DieVergleichbarkeit undAnrechenbarkeit von Studienleistungenist dabei nur einAspekt. Zudem verleihtdie größere Dichte des Studienplans derAusbildung weit mehr Struktur. Dazunoch ein sehr ernsthaft gemeinter Kom-mentar: In meiner Funktion als Pro-grammdirektor des M.Sc. in Manage-ment in Edinburgh hatte ich den Studi-enplan dieses Programms entwickeltund habe zur Vorbereitung intensiv dieStudienangebote einer Reihe der welt-weit führenden Business Schools stu-diert. Ich wüsste allerdings keine Insti-tution, die einen so intelligent aufgebau-ten und fein aufeinander abgestimmtenStudienplan für Internationale BWL aufBachelor-Level und General Manage-

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ment auf Master-Level entwickelt hatwie Tübingen. Viele ausländische Uni-versitäten verlangen für ihre Master-Angebote oftmals keine fachspezifi-schen Vorkenntnisse, was deren Niveausomit deutlich senkt.

WIWI-NEWS: Sie haben den Ruf sichernicht nur wegen der traditionsreichenGeschichte der Fakultät angenommen.Was erwarten Sie von Ihren Kollegen, vonden Studierenden, aber auch von der Uni-versität in ihrer Gesamtheit?

Markus Pudelko: Erfreulich war fürmich bereits die Erfahrung, dass bei denVorbereitungen zur Lehrstuhleinrich-tung die Erstkontakte mit den Verant-wortlichen der Fakultät, namentlichProfessorin Pull, sehr kooperativund unbürokratisch verliefen.Ich bin sicher, dass diesererste Eindruck Bestand ha-ben wird. Ich freue mich da-rüber hinaus auf ein intel-lektuell stimulierendes Ar-beitsklima an dieser ruhm-reichen Universität. DieAuswahl der TübingerWirtschaftsstudierenden istsehr streng und insofernsehe ich mit großer Zuver-sicht und freudiger Erwartungmeinem Austausch mit einer

hochmotivierten und cleverenStudierendenschaft entgegen.

WIWI-NEWS: Sie haben in Europa, Asien,den USA und Australien geforscht und ge-lehrt. Wie werden die Studierenden insbe-sondere der Internationalen Studien-gänge hier von Ihren Erfahrungen in derLehre profitieren?

Markus Pudelko: International Businessvom heimischen Lehnstuhl aus zu erfor-schen, war nie meine Zielsetzung. Ichhoffe daher stark, meine im Ausland ge-wonnenen Erfahrungen in eine für dieStudenten gewinnbringende Weise inden Unterricht einbringen zu können,um so die Lehre anschaulicher und au-thentischer zu gestalten. Ob mir das ge-lingen wird, werden allerdings alleinmeine Studierenden beurteilen können.

WIWI-NEWS: Wann im Studium wurdeIhnen klar, dass Sie die universitäre Lauf-bahn einschlagen wollen?

Markus Pudelko: Leider erst währendmeiner Promotion. Ansonsten hätte ich

mich von Anfang an um ein forschungs-orientierteres Umfeld bemüht. Das He-ranführen meiner Doktoranden an ak-tuelle Forschung auf höchstmöglichemNiveau hat somit für mich nunmehr ei-nen besonders hohen Stellenwert.

WIWI-NEWS: Was antworten Sie Studie-renden, die Sie nach der „Praxisnähe“Ihres Faches fragen?

Markus Pudelko: Ich bin mir nicht si-cher, ob es standesgemäß ist, dies hier zuverraten, aber ich bin als Studierenderkaum zu Vorlesungen gegangen undwenn doch, bin ich oftmals eingeschla-fen. Als Unterrichtender fühle ich michdaher heute um so mehr verpflichtet,eine Vorlesung nicht dazu zu missbrau-chen, aus einem Skript vorzulesen, wiees damals üblich war. Unsere Studieren-den haben ein Anrecht, von uns Unter-richtenden eine engagierte, interessanteund praxisrelevante Lehre einzufor-dern. Fallstudien, Mini-Cases und pra-xisbezogene Gruppenaufgaben gehörenbei mir zu jeder Vorlesung. Ich hoffe da-rüber hinaus, dass selbst die von mirhäufig eingeschobenen Berichte ausmeinen aktuellen Forschungsprojektendie Relevanz unserer Forschung für diePraxis veranschaulichen.

WIWI-NEWS: Haben Sie Kontakte ins Aus-land, die sich gegebenenfalls auch für un-sere Studierende im Rahmen von Aus-tausch oder Praktika nutzen könnten?Haben Sie in Edinburgh gegebenenfallsselbst Erfahrung mit Austauschprogram-men gemacht?

Markus Pudelko: In Edinburgh war ichfür mehrere Jahre Austauschprogramm-Direktor. Nichts ist lehrreicher, span-nender und gewinnbringender für Stu-dierende, als an einem Austausch teilzu-nehmen. Wenn ich dazu beitragenkönnte, weitere Top-Business Schoolsfür einenAustausch mit Tübingen zu ge-winnen, würde mich dies sehr freuen.

WIWI-NEWS: Von Edinburgh nach Tübin-gen: Wie gefällt Ihnen die Stadt und wieder Gedanke, in eine weniger große Stadtzu ziehen?

Markus Pudelko: Die Attraktivität derStadt, in der ich lebe, ist für mich vonhoher Bedeutung, wobei jedoch dieGröße der Stadt eine untergeordneteRolle spielt. Und Tübingen ist, wieEdinburgh, ein wahres Juwel.

WIWI-News: Haben Sie Hobbies, die Sieuns verraten?

Markus Pudelko: Ganz wie es sich fürjemanden, der in International Businessmit Schwerpunkt Cross Cultural Mana-gement lehrt, gehört: Reisen, fremdeKulturen kennenlernen sowie europäi-sche und außereuropäische Kunst. Indem Zusammenhang noch am Schlussein altkluger Ratschlag für Studierende,die bald vor der Berufswahl stehen: Ma-chen Sie einfach Ihr Hobby zur Arbeit,und wenn das nicht gelingt zumindestIhre Arbeit zum Hobby. Mir ist eine Mi-schung aus beidem geglückt, und dafürbin ich sehr dankbar.

WIWI-News: Ich danke Ihnen für diesesInterview.

Das Interview führte Dr. Indira Gurba-xani.

Professor Markus Pudelko(Bild: Gurbaxani)

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DerWissenschaftliche Nachwuchsforscht: ein Interviewmit Dr. DorotheeCrayen über ihre DoktorarbeitAuch in dieser Ausgabe der WIWI-NEWS wollen wir wieder den „wissenschaftlichen Nachwuchs“ zu Wort kommen lassen.Im ersten Teil spricht Dr. Dorothee Crayen über ihre Doktorarbeit am Lehrstuhl von Professor Jörg Baten.

WIWI-NEWS: Wann war Ihnen klar, dassSie promovieren wollen?

Dr. Dorothee Crayen: Gegen Ende derStudienzeit war mir klar, dass ich michgerne intensiv mit einem wissenschaftli-chen Thema beschäftigen wollte. Langewollte ich auch später gerne Professorinwerden, da mir unterrichten und eigen-ständiges Arbeiten viel Spaß machen.Letztendlich habe ich mich aber andersentschieden, vor allem weil ich räumlichnicht so flexibel sein konnte, wie ich esfür eine wissenschaftliche Karriere alsnotwendig erachtet habe.

WIWI-NEWS: Wie lautet der Titel IhrerArbeit und wie sind Sie auf das Themagestoßen?

Dr. Dorothee Crayen:Das Thema ist dieFortsetzung meiner Diplomarbeit. Pro-fessor Baten hatte es mir anfangs vorge-schlagen, da ich gerne – unter Anwen-dung empirischer Methoden – überHumankapital forschen wollte. MeineDoktorarbeit trägt den Titel „Quantita-tive Analyses of Long-Run Human Ca-pital Development: Age Heaping as anIndicator for Numeracy“. Sie ist kumu-lativ verfasst, das heißt, sie basiert vor-wiegend auf Arbeitspapieren, die ichüberwiegend in Koautorenschaft zurVeröffentlichung in Fachzeitschriftengeschrieben habe.

WIWI-NEWS: Wie sind Sie zu Beginn IhrerArbeit vorgegangen, zum Beispiel was dieDatensuche und Literatursuche betrifft?

Dr. Dorothee Crayen: Zuerst habe icheinige Monate ausschließlich mit Litera-turrecherche zum Thema Bildungsindi-katoren in der Wirtschaftsgeschichte,der frühen Erhebung von Altersanga-ben sowie der Rolle der Bildung fürwirtschaftliches Wachstum verbracht.Dann habe ich nach der geeigneten Me-

thodik gesucht, verschiedene Indikato-ren verglichen, und mich erst dann aufdie Datensuche gemacht. Natürlichhabe ich auch später immer wieder Lite-raturrecherchen durchgeführt, wenn ichmich in einen speziellen Untersuchungs-gegenstand, wie zum Beispiel Hunger-perioden in England während der napo-leonischen Kriege, eingearbeitet habe.

WIWI-NEWS: Hat Sie das Thema von An-fang an „gepackt“, oder hat es eine Weilegedauert – zum Beispiel bis erste Ergeb-nisse vorlagen?

Dr. Dorothee Crayen: Mein Interessefür das Thema hatte ich ja schon wäh-rend meiner Diplomarbeit entwickelt.Motivierend fand ich während meinerDoktorandenzeit immer, auf Konferen-zen zu gehen, und mich dort mit ande-ren Wissenschaftlern auszutauschen,und zu hören, wo sie interessante An-wendungsgebiete oder Synergien mitanderen Forschungsfeldern sahen. Ichkam oft mit vielen neuen Ideen zurück,wahnsinnig gespannt, sie auszuprobie-ren. Aus Zeitmangel habe ich leidernicht alles umsetzen können.

WIWI-NEWS: Können Sie in wenigen Sät-zen sagen, was das Ziel der Arbeit war,beziehungsweise wie die wesentlichenErgebnisse Ihrer Arbeit lauten?

Dr. Dorothee Crayen: Meine Doktorar-beit behandelt die Frage, ob man Zah-lenfähigkeit (englisch Numeracy) – alsodie menschliche Fähigkeit, mit Zahlenzu operieren – an Hand von Rundungenbei Altersangaben (Age Heaping) fürhistorische Bevölkerungen annähernkann. Mein Ergebnis ist, dass diese neueMethodik ein großes Potenzial hat, vorallem, da es dafür viel ungenutztes Da-tenmaterial gibt. Es existiert in derWirt-schaftsgeschichte ein großer Bedarf für

weitere Bildungsindikatoren. MeineDissertation untersucht die statistischenEigenschaften von verschiedenen Indi-katoren und stellt Schätzungen für dieZahlenfähigkeit von Menschen in 165Ländern seit 1820 zur Verfügung. DieSchätzungen werden auf wirtschaftshis-torische Fragestellungen angewendet.

WIWI-NEWS: Hat das Thema Praxisrele-vanz? Wenn ja, wo sehen Sie diese?

Dr. Dorothee Crayen: Da es ein wirt-schaftshistorisches Thema ist, liegen dieAnwendungsgebiete vor allem im Ver-stehen von Entwicklungen in der Ver-gangenheit. Meine Forschung trägt zumBeispiel dazu bei, die Rolle von Bildungwährend der Industriellen Revolutionnäher zu ergründen. Die Erkenntnissekönnte man beispielsweise in der Ent-wicklungspolitik anwenden.

WIWI-NEWS: Was war für Sie am span-nendsten im Rahmen der Arbeit?

Dr. Dorothee Crayen: Zu sehen, wie an-dere Wissenschaftler den Ansatz vonHerrn Baten, mir und meinen Koauto-ren aufgreifen und auf eigene Fragestel-lungen anwenden. Auch war die Arbeit

Dr. Dorothee Crayen bei ihrer Disputation(Bild: privat)

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mit meinen Koautoren sehr berei-chernd.

WIWI-NEWS: Wie geht es jetzt weiter?Forschung oder Praxis?

Dr. Dorothee Crayen: Ich arbeite seitkurzem in der Politikberatung einer In-dustrie- und Handelskammer. MeineStelle sieht zwar vor, dass ich zu ausge-wählten Themen der Regionalökonomikauch wissenschaftliche Beiträge leiste,

aber insgesamt bleibt zum Forschen na-türlich sehr viel weniger Zeit als bisher.

WIWI-NEWS: Haben Sie einen Rat für jün-gere Semester im Hinblick auf die Frage,wann eine Promotion sinnvoll ist?

Dr. Dorothee Crayen: Eine Promotionist in vielen Bereichen sinnvoll, nichtnur für die Karriere, sondern auch, weildadurch eine systematische Herange-hensweise an Problemstellungen geübt

wird. Aber man braucht einen langenAtem, denn die Erfolgserlebnisse kom-men nicht so schnell, wie man denkt.Man muss sich gut überlegen, ob mandafür geeignet ist.

WIWI-News: Ich danke Ihnen für diesesInterview.

Das Interview führte Dr. Indira Gurba-xani.

Der wissenschaftliche Nachwuchsforscht: Diplomarbeit –gut geplant ist halb geschriebenIn der Regel stellt die Abschlussarbeit die erste umfassende wissenschaftliche Arbeit einer akademischen Laufbahn dar. Imzweiten Beitrag unserer Reihe „Der wissenschaftliche Nachwuchs forscht“ schildert Ursula Weber den Entstehungsprozessihrer Diplomarbeit und gibt wertvolle Tipps.

von Ursula Weber

Und nun noch die Diplomarbeit

Endlich: Das Studium war geschafft.Jetzt galt es „nur“ noch die letzte Hürdezu nehmen, nämlich in der Diplomar-beit die im Studium erlernte Fähigkeit

zum wissenschaftlichen Denken undAr-beiten praktisch anzuwenden.Im März 2008 begann ich meine Suchenach einem geeigneten Diplomarbeits-thema.Am liebsten wollte ich dieArbeitin Personal & Organisation schreiben.

Bewerbung und Zusage

Jeweils zum 1.April und zum 1.Oktoberveröffentlicht der Lehrstuhl von Profes-sorin Pull die Themenliste für die Di-plomarbeiten. Eines der Themen hattees mir von Anfang an besonders ange-tan. Jetzt hieß es: nicht lange zögern,und eine aussagekräftige Bewerbungabgeben. Denn der Bewerbung muss einetwa zweiseitiges Exposé beigelegt wer-den. Das Exposé dient dazu, sich einenersten Überblick über das Thema zuverschaffen und dem Lehrstuhl diemöglichen Inhalte der Diplomarbeitund die geplante Vorgehensweise grobzu erläutern. Für ein gutes Exposé mussman intensiv arbeiten, ohne sich sicherzu sein, ob man das Thema überhauptbekommt. Aber die Mühe hat sich ge-lohnt, denn tatsächlich konnte ich meinWunschthema ergattern.

Die erste Phase

In den ersten Wochen verging die Zeitmit der Recherche nach geeigneter Lite-ratur. Im Studium hatte ich bis dato ge-lernt, wie wichtig eine gute Rechercheist und wie man dabei vorgeht. MeinAlltag bestand aus Recherchieren, Le-

1. Der Zeitplan: Zu Beginn erstellteich einen Zeitplan, in den ich mir no-tierte, zu welchem Zeitpunkt ich anwelcher Stelle mit der Diplomarbeitstehen will. Wichtig ist dabei, dassnoch Puffer und genügend Zeit für dieKorrekturen am Schluss eingeplantwerden. Es ist kaum zu glauben, wel-che banalen Fehler sich beim Schrei-ben einschleichen. 2. Zitiertechnik:Stößt man bei der Literaturrechercheauf Inhalte, die auf jeden Fall in dieArbeit sollen, dann schreibt man dieseam besten gleich richtig zitiert auf.Sonst sucht man später in hundertenvon Notizen und Markierungen, bisman die richtige Passage wiederfindet.3. Betreuung: Die eigenen Gedankendem/der Betreuer/in mitzuteilen hilft,

am Ende böse Überraschungen zuvermeiden. 4. Formalien: Wichtig sinddas Layout, Orthographie, Grammatikund Kommasetzung. Eine „saubere“Arbeit wird vom Korrektor viel liebergelesen und hinterlässt einen positivenEindruck. 5. Hochs und Tiefs: Schreib-blockaden, Überforderung und inner-licher Druck sind ganz normale Pha-sen während der Diplomarbeit. Wich-tig ist zu wissen, dass es den meistenzwischendurch so geht. Ich habe mirdann mal einen freien Tag gegönnt.Der Austausch mit anderen Diplo-manden ist auch sehr hilfreich. Außer-dem gilt: Jede Krise ist auch ein pro-duktiver Zustand, man muss ihr nurden Beigeschmack der Katastrophenehmen!

Tipps zum Verfassen der Diplomarbeit

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sen, Kopieren …Mit der Zeit bekam ichein immer klareres Bild davon, wiemeine Gliederung aussehen könnte.Pünktlich zum Besprechungstermin mitmeiner Betreuerin hatte ich meine Ge-danken zu Papier gebracht und die derArbeit zu Grunde liegende Forschungs-frage ausformuliert. Wir einigten unsschnell auf den endgültigen Titel derAr-beit: „Interventionsaktivitäten von Auf-sichtsräten: Eine empirische Analyse derHDAX- und SDAX-Unternehmen“.

Inhalt der Diplomarbeit

Ich habe mich also für eine empirischeArbeit entschieden, da ich es besondersreizvoll fand, dass es bis dahin nochkeine vergleichbaren Studien in diesemBereich gab. Das macht die Sache aufder einen Seite zwar einfacher, anderer-seits läuft man aber auch Gefahr, nichtgenügend verwertbares Material zu fin-den. Zudem genoss das Thema in denMedien höchste Aktualität. Floskelnwie „Der Aufsichtsrat müsste eigentlichAufsehensrat heißen, weil er mit der Ver-nachlässigung seines Amtes Aufsehen er-regt“ oder „Weder Rat noch Aufsicht“wurden laut, wenn in Zusammenhangmit Aufsichtsräten über Unternehmens-insolvenzen berichtet wurde. ImAktien-gesetz formuliert der deutsche Gesetz-geber die Rolle des Aufsichtsrats ganzeindeutig: Um der Kontrollpflicht ge-recht werden zu können, stellt er ihmeine Reihe von unterschiedlichen Ein-griffsinstrumenten zur Verfügung. Dabeireicht das Spektrum von „schwach“ zumBeispiel bei einer einfachen Meinungs-

äußerung, bis hin zu „stark“ bei der Ab-berufung eines Vorstandsmitglieds auswichtigem Grund.Meine Aufgabe bestand in erster Liniedarin, alle im Gesetz normierten Inter-ventionsmöglichkeiten herauszuarbei-ten, zu klassifizieren und im Anschlussdaran empirisch zu untersuchen, welchedieser Aktivitäten in der Praxis von denAufsichtsräten der HDAX- und SDAX-Unternehmen tatsächlich angewendetwurden. Als theoretischer Bezugsrah-

men meiner Arbeit diente die Prinzipal-Agenten-Theorie. In diesem Theorie-konstrukt kommt dem Aufsichtsrat einedoppelte Rolle zu. Zum einen fungierter als Agent der Aktionäre mit dem kla-ren Handlungsauftrag, den Vorstand zuüberwachen, zum anderen als Prinzipaldes Vorstands. Für meine Arbeit warinsbesondere die Rolle des Aufsichtsratsals Interessenwahrnehmungsorgan derAktionäre von Bedeutung. Ersten theo-retischen Überlegungen folgte der em-pirische Teil. Zur Gewinnung der Infor-mationen über die Interventionsaktivi-täten der Aufsichtsräte, habe ich alleFAZ-, Corporate-News-, und Ad-hoc-Meldungen der Jahre 2000 bis 2006 ana-lysiert. Die Datenerhebung war sehrmühselig. Für eine fundierte Datenbasiswar es aber umso wichtiger, sehr gründ-lich zu arbeiten.

Entscheidende Ergebnisse

Insgesamt konnte ich 75 Eingriffsaktivi-täten ausfindig machen. Beim Großteildieser Interventionen handelte es sichum die stärkste Form des Eingreifens,nämlich die Entlassung eines Vorstands-mitglieds. Trotz der geringen Anzahl anAktivitäten, ließ sich ein leicht positiverTrend in der Anwendung von In-terventionen verzeichnen.Insgesamt deuteten alleErgebnisse darauf hin,dass die untersuch-ten Aufsichtsrätebei der Nutzungihres gesetzlichzur Verfügungstehenden In-terventionska-talogs eher zuPassivität neig-ten und damitdie öffentlicheKritik an den man-gelnden Kontrollan-strengungen teilweiseauch berechtigt war. DasProblem mit dem ich an dieserStelle stets konfrontiert wurde, war dassdie geringe Anzahl der Daten zwar aufwenig Kontrolle hindeutete, da ich abernicht untersuchte, ob Kontrolle über-haupt notwendig gewesen wäre, mussteich in meiner Argumentation stets sehrvorsichtig sein.Ich wünsche allen zukünftigen Studie-renden viel Erfolg und vor allem Durch-haltevermögen. Wenn die Arbeit fertigist, kann man richtig stolz drauf sein!

Forschung

UrsulaWeber mit Professorin Pull und Karin Vetter (Bild: Gurbaxani)

37

F wie FakultätsratDer Fakultätsrat ist das beschlussfas-sende Gremium für die wichtigstenAngelegenheiten der Fakultät. DerZustimmung durch den Fakultätsratbedürfen: Struktur- und Entwick-lungspläne, Bildung, Veränderungund Aufhebung von Einrichtungender Fakultät sowie Prüfungs- undStudienordnungen. Vorsitzende desFakultätsrats ist die Dekanin. DemFakultätsrat gehören neben denhauptamtlichen Professoren der Fa-kultät sechs Studierende, vier Vertre-ter der wissenschaftlichen Mitarbei-ter und zwei Vertreter des nichtwis-senschaftlichen Dienstes an. Die Stu-dierendenvertreter werden für einJahr von allen Studierenden derWirtschaftswissenschaftlichen Fakul-tät gewählt. Alle anderen Gruppie-rungen wählen ihre Vertreter für je-weils vier Jahre. Der Fakultätsrat tagtin der Regel dreimal im Semester.

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Aktuellesvon Melanie Goletz

PersonenProfessur für International Management:Dr. Markus Pudelko hat den Ruf ange-nommen und beginnt am 1. September2009 in Tübingen.

Professur für International Economics:Dr. Udo Kreickemeier hat den Ruf an-genommen und beginnt am 1. Oktober2009 in Tübingen.

Professur für Statistik, Ökonometrie undQuantitative Methoden (Nachfolge Pro-fessor Eberhard Schaich): Die Verhand-lungen mit dem Erstplatzierten laufen.

Professur für Internationale Wirtschafts-beziehungen und Arbeitsmärkte (Nach-folge Professor Heinz Gert Preuße): DieVerhandlungen mit dem Erstplatziertenlaufen.

Wiederbesetzung des Lehrstuhls fürControlling: Die Verhandlungen mitdem Drittplatzierten laufen. Die Lehr-stuhlvertretung durch PD ClemensWerkmeister wurde für das laufendeSommersemester verlängert.

Professor Siegfried Menrad und Dr.Werner Diez begingen ihren 80. Ge-burtstag, zu denen die Dekanin im Na-men der Fakultät gratulierte.

Am 1. Januar 2009 hat Dr. Michaela Fi-scher ihre Arbeit als Mitarbeiterin fürden Bereich Alumni und Fundraisingaufgenommen.

Professor Neus und Professor Baten ha-ben im Wintersemester 2009/10 ein For-schungssemester. Die Vertretung vonProfessor Neus als Studiendekan über-nimmt Professor Stadler.

Professor Stadler wurde im März 2009vom Bundesministerium für Bildungund Forschung in den Wissenschaftli-chen Beirat für Innovationserhebungenberufen.

Professorin Pull wurde vom Bildungs-ökonomischen Ausschuss im Verein fürSocialpolitik im März 2009 zu dessenVorsitzender gewählt.

„Preisfindungsprozesse auf internationa-len Finanzmärkten“ – unter diesem Titelfördert die Deutsche Forschungsge-meinschaft bei Professor Grammig ein

Forschungsprojekt (Lehrstuhl für Statis-tik, Ökonometrie und Empirische Wirt-schaftsforschung).

StudiumFür jede weltwirtschaftliche Region gibtes jetzt auf der Homepage der Fakultäteinen Leitfaden, wie und wo Studie-rende im Ausland studieren können.

2009 erhält die Fakultät 460.000 €€ ausStudiengebühren, das sind ca. 100.000 €weniger als beantragt. Grund für dieVerminderung ist die Ausweitung derBefreiungsmöglichkeiten, zum Beispielbei kinderreichen Familien.

Der Bericht über die Verwendung derStudiengebühren 2008 ist online auf derHomepage der Fakultät abrufbar.

Die Fakultät gewinnt drei neue Räumedank einer neuen Rollregalanlage – dieStudiengebühren und die Mithilfe derFachschaft machen es möglich: Im Ma-gazinraum der Seminarbibliothek imUntergeschoss des FakultätsgebäudesMohlstraße 36 wurde zu Jahresbeginneine Fahrregalanlage montiert.

Spitzenplatz für Volkswirtschaftslehreim aktuellen Studienführer DIE ZEIT2009: bei der Studiensituation insge-samt, der Bibliotheksausstattung sowiebei den international sichtbaren Publi-kationen der Professorinnen und Pro-fessoren liegt die Volkswirtschaftslehrein der Spitzengruppe der UniversitätenDeutschlands, Österreichs und derSchweiz.

Seit August 2008 können Studierende inden B.Sc.-Studiengängen Leistungenaus dem Ausland flexibler auf dieSchwerpunktmodule aufteilen. Die Ge-samtzahl der Credits, die für die einzel-nen Schwerpunktmodule zu erbringensind, bleibt davon unberührt. Ein Merk-

blatt zur Anerkennung von Studienleis -tungen aus dem Ausland kann auf derHomepage des Prüfungsamts herunter-geladen werden.

Um das Thema Existenzgründung anHochschulen verstärkt zu etablieren, ha-ben die IHK Reutlingen und die vierHochschulen der Region Neckar Albdas Projekt „IHK-Campus Start-Up“ insLeben gerufen. Seit dem Sommersemes -ter bietet Christoph Beck von der IHKregelmäßig Beratungen: Mittwochnach-mittags Wilhelmstraße 5, Raum 03.

Laut der Job-Trends-Studie von Stau-fenbiel hat sich die Akzeptanz von Ba-chelor-Absolventen bei den Arbeitge-bern deutlich erhöht. Die Studie kannauf der Homepage der Fakultät herun-tergeladen werden.

Seit dem Wintersemester 2008/09 kannman den B.Sc. in International Econo-mics mit dem Schwerpunkt Indien stu-dieren.

Für den Studiengang B.Sc. in Internatio-nal Business Administration ist die Prü-fungsordnung geändert worden: Studie-rende des Studiengangs müssen danachzwar nachweisen, dass sie im Auslandstudiert haben. Sie müssen aber nichtmehr 15 Credits aus dem Ausland in dasStudium in Tübingen einbringen.

Die Prüfungsordnungen für die inte-grierten Masterstudiengänge mit dop-peltem Abschluss sind offiziell in Kraftgetreten. Die Studiengänge M.Sc. in Eu-ropean Management (mit Strasbourgoder Pavia) und M.Sc. in European Eco-nomics (mit Pavia) führen zu zwei Mas -terabschlüssen.

Zu Beginn des Sommersemesters habenStudierende eine neue Hochschul-gruppe „Tübingen Economics Forum“gegründet.

www.tuebingeneconomicsforum.de

PreisträgerErnst & Young-Preise für das beste Di-plom:

1. Preis: Daniela Geiling (Diplom-Kauf-frau)

Die Absolventenfotos der letzten beidenAusgaben sowie die Bilder vom Fried-rich-List-Fest auf Seite 24 und 25 derSommerausgabe 2008 stammen vonEmanuel Zifreund. Wir bedanken unsfür die Zusammenarbeit.

Aktuelles

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Aktuelles

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2. Preis: Christian David Dick (Diplom-Volkswirt)

3. Preis: Benedikt Heid (M.Sc. in Interna-tional Economics and European Studies)

Werner-Diez-Preis für das beste Dop-peldiplom:

Matthias Wichmann (Diplom-Kauf-mann)

MLP-Preise für das beste Semester biszur Zwischenprüfung:

1. Semester:

1. Preis: Erik Baas, Timo JohannesBlümer (beide B.Sc. in InternationalBusiness Administration), und UrsSchopp-Leypoldt (B.Sc. in Economicsand Business Administration)

3. Semester:

1. Preis: Ruth Persian (B.Sc. in Interna-tional Economics)

2. Preis: Hanna Herrmann (B.Sc. in In-ternational Business Administration)und Miriam Kohl (B.Sc. in InternationalEconomics)

Der jährlich gemeinsam von der Deut-schen Bundesbank und dem Institut fürAngewandte Wirtschaftsforschung(IAW) für herausragende Abschlussar-beiten der wirtschaftswissenschaftlichenFakultäten der Universitäten Tübingen,Stuttgart und Hohenheim vergebeneNorbert-Kloten-Preis wurde an Di-plom-Volkswirt Stephan Jank vergeben.

Diplom-Kauffrau Tomke Heuermannist im Rahmen der Jobmesse und Studi-enbörse „Deutsch-Französisches Fo-rum“ mit dem Exzellenzpreis für diebeste Absolventin eines Doppeldiplom-studiengangs geehrt worden.

Vielen Dank den Stiftern der Preise

Neu an der FakultätDipl.-Kauffrau Viola Austen, AbteilungMarketing

Dipl.-Informatiker Daniel Berg, Semi-narbibliothek

Dipl.-Volkswirt Tobias Brändle, Abtei-lung Finanzwissenschaft

Dipl.-Kaufmann Richard Geiger, Abtei-lung Unternehmensrechnung und Con-trolling

Dipl.-Volkswirtin Susanne Kopp, Abtei-lung Personal und Organisation

Dr. Stefan Rostek, Abteilung Betriebli-che Finanzwirtschaft

TermineSommersemester 2009:

Die studentische Unternehmensbera-tung InOne Consult e.V. hat im Rahmendes Studium Generale eine hochkarätigbesetzte Vorlesungsreihe zum ThemaUnternehmertum und Gründung orga-nisiert, jeweils Montag, 18 Uhr c.t., Kup-ferbau, Hölderlinstraße 5

16. Juni 2009: Sitzung der Studienkom-mission

16. Juni 2009: Fakultätskolloquium: Pro-fessor Jörg Oechssler, Universität Hei-delberg: „Sick Pay Provision in Experi-mental Labor Markets“, 18 Uhr,Übungsraum E03, Mohlstraße 36

24. Juni 2009: Ökonomischer Workshop:Sebastian Krautheim, University Pa-ris 1, 18 Uhr, Übungsraum E04, Mohl-straße 36

26. Juni 2009: Preis- und Zeugnisverlei-hung und Friedrich-List-Fest der Fakul-tät in Bebenhausen: Professor Sauern-heimer, Universität Mainz hält den Vor-trag über „Protektionismus in derKrise“, 16.30 Uhr, Neue Aula, GroßerSenat, Wilhelmstraße 7

30. Juni 2009: Sitzung des Fakultätsrats

1. Juli 2009: Ökonomischer Workshop:Andrea Schertler, Universität Kiel, 18Uhr, Übungsraum E04, Mohlstraße 36

7. Juli 2009: Fakultätskolloquium: Pro-fessor Dieter Sadowski, UniversitätTrier: „Welche Departments engagierensich für den wissenschaftlichen Nach-wuchs?“, 18 Uhr, Übungsraum E03,Mohlstraße 36

8. Juli 2009: Fritz Breuss,Wirtschaftsuni-versität Wien: „Global Impact of a Shiftin Foreign Reserves to Euros“, 18 Uhr,Übungsraum E04, Mohlstraße 36

15. Juli 2009: Bewerbungsschluss fürB.Sc.-Studienplätze im Wintersemester2009/10; 28.–30. Juli 2009: Bewerbungsge-spräche; Nachholtermin 7. August 2009

16./17. Juli 2009: Fakultät bei der Chan-cen-Messe in Stuttgart, Carl-Benz-Arena

25. Juli 2009: Ende der Vorlesungen

13.–16. September 2009: 39. Wirtschafts-wissenschaftliches Seminar Ottobeurenzu „Ursachen und Folgen von unterneh-merischer Marktmacht“, Benediktiner-abtei Ottobeuren

Wintersemester 2009/10

Beginn der Vorlesungen: 19. Oktober2009

21. bis 22. Oktober 2009: DIES UNI-VERSITATIS

Vorlesungsfreie Tage: 21. Dezember2009 bis 6. Januar 2010 (Weihnachten)

23. Oktober 2009: Kolloquium anlässlichdes 70. Geburtstags von Professor Ron-ning

Dienstags ab 27. Oktober 2009, 20.15Uhr, Studium-Generale-Reihe der Wirt-schaftswissenschaftlichen Fakultät inVerbindung mit der Aktionsgemein-schaft Soziale Marktwirtschaft: „Die Fi-nanzkrise und die Weltwirtschaft“, Kup-ferbau, Hölderlinstraße 5

18. November 2009: Studientag fürSchüler/innen

27. November 2009: Feierliche Preis-und Zeugnisverleihung

3. Dezember 2009: DIALOGA – Fir-menkontaktgespräche, von AIESEC(siehe Artikel in diesem Heft)

Ende der Vorlesungen: 20. Februar 2010

Bewerbungsschluss für M.Sc.-Studien-gänge im Wintersemester 2010/11: 15. März 2010

Sommersemester 2010:

Beginn der Vorlesungen: 12. April 2010

Ende der Vorlesungen: 17. Juli 2010

Vorlesungsfreie Tage: 1. Mai 2010 (Tagder Arbeit), 13. Mai 2010 (Christi Him-melfahrt), 25.–28. Mai 2010 (Pfingstwo-che), 3. Juni 2010 (Fronleichnam)

Briefe – MailboxWir freuen uns über Leserbriefe mitKritik und Anregungen von Ihnen. Bitteschreiben Sie uns: [email protected]

oder auf dem Postweg:

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät – Dekanat Nauklerstraße 47D-72074 Tübingen Fax: +49(0)7071/29-5179

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Das Kompaktpraktikum für Studenten (m/w).Können Sie in vier Wochen ein so komplexes Unternehmen wie ALDI SÜD kennen lernen? Die Antwort isteindeutig ja. Sie können sogar noch viel mehr. Sie können zum Kern unseres Geschäfts vordringen. Sie könnenerfahren, welche Werte wir leben. Sie können staunen, mit welchen logistischen Meisterleistungen wir einehalbe Nation ernähren. Und mit am wichtigsten: Sie können große Lust auf eine Karriere im Handel bekommen.Bewerben Sie sich jetzt unter karriere.aldi-sued.de. Ein intensiveres Praktikum finden Sie in ganz Deutsch-land nicht.

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Impressum

WIWI-NEWSHerausgeberin:Die Dekanin derWirtschaftswissenschaftlichen Fakultät derEberhard Karls Universität TübingenIn Zusammenarbeit mit den Abteilungen der FakultätRedaktion: Dr. Indira Gurbaxani, Sandra Seiz, Melanie Goletz, Thomas KnollNauklerstraße 47 – D-72074 Tübingenwww.wiwi.uni-tuebingen.de

Layout und Herstellung:druckpunkt tübingen – Jopestraße 8 – 72072 TübingenUmschlag-Layout:Michael Klaus

Diese Publikation ist für Studierende und Ehemalige derWirtschaftswissenschaftlichenFakultät sowie für die breite Öffentlichkeit bestimmt.Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach Rücksprache mit der Redaktion.Für den Inhalt sind die jeweiligen Autoren verantwortlich.Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 25.5.2009