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WOLL Magazin für Sundern und Umgebung Worte, Orte, Land und Leute. 2 ·Mai 2012 Der Bärlauch Natürlich gesund Geburtstagsfeier 25 Jahre Rathaus Sundern Landrat Schneider Sauerland und Südwestfalen MegaSports Radsport-Event in Hagen www.woll-magazin.de, kostenlose Verteilung, Schutzgebühr 3,-

WOLL Magazin Sundern – Mai 2012

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Magazin für Sundern und Umgebung

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WOLLMagazin für Sundern und Umgebung

Worte, Orte, Land und Leute.

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012

Der Bärlauch Natürlich gesund

Geburtstagsfeier 25 Jahre Rathaus Sundern

Landrat Schneider Sauerland und Südwestfalen

MegaSports Radsport-Event in Hagen

www.woll-magazin.de, kostenlose Verteilung, Schutzgebühr 3,- €

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Seite 6Seite 42

Ausgabe 2 / Mai 2012

Seite 6 - 9 Ich liebe das Sauerland Interview mit Landrat Dr. Karl Schneider

Seite 10 - 12 Gartenträume Raus in den Frühling

Seite 14 - 15 Der Elektriker des Waldes Stadtförster Holger Dreeskornfeld

Seite 16 - 17 Der Besuch des Herrschers Erzählung von Dr. Kerstin Matthies

Seite 20 - 21 Der Mittelpunkt der Stadt 25 Jahre Rathaus Sundern

Seite 25 Die Sauerländer Allzweckwaffe WOLL rein linguistisch

Seite 28 - 29 Autofrühling Rund ums Automobil

Seite 28 Seite 34

WOLLMagazin für Sundern und Umgebung

Worte, Orte, Land und Leute.

Seite 34 - 39 MegaSports Radsport-Event in Hagen

Seite 42 - 45 Bärlauch zu Gast bei Johannes Lucas

Seite 46 - 49 Sundern gastronomisch gesehen Neue Locations

Seite 52 - 57 Rucksack auf, die Wälder locken Wanderregion Sundern

Seite 58 - 60 Musikvereine Jubiläen in Amecke und Sundern

Seite 67 - 69 Frankfurt – Shanghai – Ostentrop Kolumne von Claudia Wichtmann

Seite 70 - 71 Impressum, Fotowettbewerb Ti

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EditorialL i e b e L e S e r i n n e n u n d L e S e r !

or Ihnen liegt die zweite Ausgabe von WOLL für Sundern und Um-

gebung. Erneut haben wir eine breite, vor allem aber spannende und bestimmt lesenswerte Themenpalette zusammenge-stellt: typische sauerländische Themen, typische „Sunderner“ Themen eben. Die durchweg positive Resonanz auf die erste Ausgabe und unzählige Gespräche mit Lesern, Anzeigenpartnern, mit Redak- teuren und den Sauerländern an sich haben uns Mut gemacht: Offensichtlich trifft WOLL ein aktuelles Lebensgefühl, eine Stimmung, nicht nur in unserer Region, sondern vielfach in Deutschland: Das Bewusstsein für unsere Region, für unsere Heimat ent-steht neu oder entsteht wieder.Wenn es uns mit WOLL also ein wenig gelingt, diese Lebens-art, dieses WOLL-Gefühl zu beschreiben, dann freuen wir uns. WOLL-Gefühl im Sauerland. Das klingt gut: Einmal WOLL, immer WOLL. Das ist ein Standpunkt: Wir können alles! WOLL. Das ist ein Slogan! In dieser zweiten Ausgabe beschreibt Landrat Dr. Karl Schneider im Gespräch mit uns seine Heimat, den Hoch-sauerlandkreis. Und WOLL hat auch wieder Kulinarisches zu

V bieten. Der hier wachsende „Knoblauch des Sauerlandes“, der Bärlauch, ist aro-matischer Mittelpunkt einer Reportage. Das Automobil be schäftigt uns ebenso wie die Mobilität auf zwei Rädern beim MegaSports-Event oder auch – passend zum Frühjahr – die Mobilität auf den eigenen zwei Beinen, beim Wandern.Nicht alle Themen können wir ausführ-lich und gebührend im Magazin vor-stellen. Schauen Sie auch auf der Website www.woll-magazin.de nach. Und betei-ligen Sie sich an Diskussionen auf Face-book (www.facebook.com/wollmagazin). Schrei ben Sie Leserbriefe oder eigene

Kommentare, wie Frau Wichtmann auf Seite 67, die ihr eige-nes WOLL-Gefühl beschreibt.Gerade mit Ihren Ideen, Anregungen und Fotos werden wir weitere spannende Ausgaben angehen, die Nächste zur Schützenfest- und Biergartensaison Ende Juni!

Auf bald also,

Ihr Gisbert Scheffer

So erreichen Sie uns in der WOLL-Sundern-Redaktion: [email protected] oder telefonisch 02933 90970-0.

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“Ich liebe das Sauerland“

L a n d r at d e S H o c H S a u e r L a n d k r e i S e S d r . k a r L S c H n e i d e r

ch bin gern Sauerländer und liebe meine Region. Die Leute sind hei­

matverbunden und weltoffen zugleich. Unsere primär mittelständischen und familiengeführten Unternehmen sind inno vativ und haben sich den Heraus­forderungen der Globalisierung erfolgreich gestellt. Gleichzeitig ist unsere Bevölke­rung stark ehrenamtlich engagiert, und zwar sowohl im Sport­ und Kultur­ als auch im sozialen Bereich. Nirgendwo in NRW ist die Quote von Ehrenamtlichen so hoch wie im Hochsauerlandkreis. Und ein weiterer Punkt kommt hinzu: Wir sind sehr naturverbunden und haben hier neue Strukturen geschaffen, denken Sie zum Beispiel an den Rothaarsteig, den Sauerland Höhenflug und die Sauerland Waldroute.“Dr. Karl Schneider (60) lässt sein Herz sprechen. Er ist seit Oktober 2005 Landrat des Hochsauerlandkreises. Aufgewachsen in Gleidorf und wohnhaft in Schmallenberg, nimmt er sich Zeit für das Magazin WOLL. Und er fügt noch hinzu: „Sauerländer sind ehrlich und sagen sich auch die unangenehme Wahrheit, aber danach trinkt man wieder ein Bier miteinander.“

WOLL: „Was umfasst der Hochsauerland kreis alles?“Dr. Schneider: „Der HSK ist mit fast 2.000 km2 landesweit der flächengrößte Kreis in NRW. Entstanden ist dieser im Zuge der kommunalen Neugliederung in NRW im Jahr 1975. Aus den früheren Kreisen Brilon, Meschede und Arnsberg wurde der HSK mit den zwölf Städten und Gemeinden Arnsberg, Sundern, Meschede, Bestwig, Eslohe, Schmallenberg, Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg. Insgesamt leben hier fast 267.000 Einwohner. Die größte Stadt ist Arnsberg mit circa 74.000 Einwohnern, die kleinste Gemeinde ist Hallenberg mit circa 4.400 Einwohnern.“

”I WOLL: „Wenn wir von den zwölf

Städten und Gemeinden sprechen, wie ist Sundern in diesem Zusammenhang aufgestellt?“Dr. Schneider (lacht): „Sie müssen verste-hen, dass ich hier ungern Bewertungen abgebe. Trotzdem kann ich sagen, dass Sundern in vielen Bereichen sehr gut auf-gestellt ist. Die Kommune hat gute Stand-beine im Bereich von Wirtschaft und Tourismus.

Ein Beispiel ist das Projekt Sauerland-Seen. Es zielt ab auf eine touristische Aufwertung und Vernetzung unserer heimischen Seen. Mit der Art und Gestaltung der Sorpepromenade in Langscheid hat die Sorpetalsperre da anderen Seen gegenüber einiges voraus.In Amecke wird mit dem Ferienpark ein kommendes Infra-strukturprojekt gestemmt. Beim Premium-Wanderweg Sauer-land-Höhenflug sind wir erfolgreich gestartet. Darüber hinaus versteht sich Sundern auch als Stadt des Sports: Die Veranstaltung MegaSports ist überregional bekannt und ge - wachsen. Nicht vergessen werden sollte das in Sundern vorhan-dene hohe Potenzial bürgerschaftlichen Engagements: Stell-vertretend für viele Initiativen will ich hier das Bürgerbusprojekt nennen. Diese Anpack-Mentalität in Sundern beeindruckt mich, sie ist aber auch überall bei uns im Hochsauerlandkreis zu finden.“

WOLL: „Was sind die Aufgaben des Landrats und wofür ist er verantwortlich?“Dr. Schneider: „Als Landrat bin ich zunächst verantwortlich für die Kreisverwaltung mit 1.100 und für die Kreispolizeibehörde mit über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Andererseits repräsentiere ich den Kreis in unserer Region, aber auch in NRW und in der Bundesrepublik. Der Kreis hat zudem drei

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WOLL: „EU, Bundesrepublik, Land NRW, Landschafts­verband Westfalen­Lippe, Regierungsbezirk Arnsberg, Hochsauer landkreis sowie zwölf Städte und Gemeinden. Viele Ebenen. Wo steht hier der HSK und was ist der Mehrwert für die Bürger des HSK?“Dr. Schneider: „Sie fragen zu Recht danach, ob der Verwal-tungsaufbau in der Bundesrepublik nicht zu komplex ist. Aber das ist eine Frage, die Bund und Länder lösen müssen. Der HSK ist Teil der kommunalen Ebene und ist auch Bindeglied

zur staatlichen Ebene. Wir arbeiten intensiv mit unseren Städten und Gemeinden zusammen. Dabei übernimmt der Kreis Aufgaben, deren Ansiedlung in jeder Stadt zu aufwändig wäre. Stellen Sie sich einmal vor, eine Gemeinde wie Hallenberg müsste ein eigenes Gesundheitsamt, eine eigene Straßen-verkehrsbehörde und Ämter für Naturschutz, Wasser recht oder Bauen vorhalten. Weiterhin sind die vielen Aufgaben im Sozialbereich zu nennen. Der Hochsauerlandkreis hat ein Jahres budget von über 310 Millionen Euro, davon werden über 70 Prozent für soziale Aufgaben aufgewendet. Wir sind zum Beispiel Optionskommune im Bereich Hartz IV und somit zuständig für alle Arbeitslosen, die länger als ein Jahr nicht im Beruf tätig sind. Wir sind zudem zuständig für die berufliche Bildung und unterhalten fünf Berufskollegs sowie mehrere Schulen für junge Menschen mit besonderem Förderbedarf.“

WOLL: „Wie charakterisieren Sie das Hochsauerland?“Dr. Schneider: „Für mich ist das Hochsauerland eine indus-trielle Region im Grünen. Im Kreis sind mehr als 40 Prozent aller Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe tätig. Damit

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übertreffen wir das Ruhrgebiet. Wir haben einige Großbetriebe, vor allem aber ist unsere Wirtschaftsregion mittelständisch geprägt. Ich will aber auch die vielen kleinen Betriebe im Handwerksbereich und Dienstleistungssektor hervorheben. Rund neun Prozent der Menschen arbeiten im Tourismusbereich, in der Landwirtschaft sind es etwa noch drei Prozent. Die Entwicklung des Tourismus ist für alle Kommunen ein wichtiger Faktor. Bekannt für ihre hervorragende touristische Infra-struktur sind natürlich Winterberg und Schmallenberg, aber auch in vielen anderen Gebieten des Hochsauerlandkreises gibt es bedeutende Fortschritte in dieser Richtung. Dabei ist auch der Tagestourismus nicht zu unterschätzen. Hier will ich auch den RuhrtalRadweg hervorheben, der neue wichtige Impulse für den Tourismus gebracht hat.“

WOLL: „Sie sind Landrat des Hochsauerlandkreises. Aber in der Politik und in den Medien wird mehr von der Region Südwestfalen gesprochen. Bedeutet dies das Ende der Marke Sauerland? Oder anders gesagt: Das Sauerland ist doch bekannt bei Touristen, während der Begriff Südwestfalen allenfalls in der Verwaltung lebt.“Dr. Schneider: „Ja, diese Frage habe ich erwartet. Die Welt ist in den letzten Jahren viel komplizierter geworden. Es ist wichtig, die Interessen unserer Bürger nicht nur hier vor Ort zu vertreten, sondern auch in Düsseldorf, Berlin und Brüssel. In unserer globalen Welt müssen Interessen aber gebündelt werden, wenn sie die nötige Durchsetzung erreichen wollen. Daher haben sich der Märkische Kreis und die Kreise Olpe, Soest, Siegen-Wittgenstein und Hochsauerlandkreis schon im Jahr 2007 zur Arbeitsgemeinschaft Südwestfalen zusammengefunden. Das war und ist wichtig, um unsere Schlagkraft nach außen zu erhöhen, vor allem im Kampf um Köpfe und Investitionen. Wir brauchen die Vernetzung. Aber es gilt auch: Wir werden

am Markenbegriff Sauerland nicht rütteln. Wir müssen dazu kommen, dass sich beide Marken ergänzen.“

WOLL: „Gibt es Beispiele dafür, dass die Zusammenarbeit in Südwestfalen einiges für den Hochsauerlandkreis gebracht hat?“Dr. Schneider: „Sicher, dafür steht an erster Stelle die REGIONALE 2013. Das ist ein Programm, das Land, Kreise, Städte und Gemeinden nutzen, um die finanziellen Förder-möglichkeiten für bestimmte herausragende Projekte effektiv und mit höchster Qualität auszuschöpfen. Die Projektübersicht umfasst allein vier DIN-A4-Seiten. Es gibt dabei viele Projekte, die wir als Hochsauerlandkreis allein aus eigener Kraft nicht realisieren könnten. Ich nenne zum Beispiel das Projekt [email protected]. Die Henne wird zwischen der Staumauer und der Mündung in die Ruhr durch den Henne-Boulevard erlebbar gemacht und durch die Öffnung in das Stadtbild von Meschede integriert. Die Investitionen dafür betragen 7,5 Millionen Euro. Mit einer Investition von 8,2 Millionen Euro wird die Akademie Bad Fredeburg zu einem Musikbildungszentrum für ganz Südwestfalen ausgebaut. Das Zentrum wird speziell auf die Bedürfnisse von Musikvereinen und -gruppen, Chören sowie Tanz- und Theaterensembles ausgerichtet. Und mit der geplanten Erweiterung des Sauerland-Museums in Arnsberg werden für ganz Südwestfalen neue Möglichkeiten für kulturelle Aktivitäten geschaffen. Viele weitere Projekte sind in Vorbereitung. Mit all diesem verliert meiner Meinung nach das Sauerland als Tourismus-Region überhaupt nichts, aber es gewinnt an Attraktivität für Einwohner und Gäste. Und mit dieser Arbeitsgemeinschaft von fünf Kreisen haben wir für den HSK schon mehr erreicht, als wenn wir uns allein damit beschäftigt hätten. Dies zeigt auch die Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen, der bis

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auf den Märkischen Kreis alle anderen Kreise Südwestfalens angehören. Gegründet zunächst vom HSK haben wir die IT-Infrastruktur verbessert und weiterentwickelt. Mit unseren Breitband-Richtfunknetzen sind schnelles Internet, Telefon- und Mehrwertdienste von Geschäfts- und Privatkunden vor allem in bislang unterversorgten Orten zuverlässig nutzbar. Gleichzeitig erfolgt ein Aufbau von Hochleistungsnetzen in ausgewählten Gebieten der Region. Auch das Thema Glasfaser steht auf der Agenda. Zu nennen ist auch die Vernetzung der Hochschulen und Fachhochschulen in unserer Region mit der heimischen Wirtschaft.“

WOLL: „In der Auflistung der Projekte wird auch von der Energiemodellregion Südwestfalen gesprochen. Dabei soll die Region ein Vorbild werden für ganz Deutschland, wobei die zahlreichen, innovativen und fortschrittlichen Ansätze bei der Nutzung erneuerbarer Energien zusammengebracht werden sollen. Das Projekt steckt noch in den Kinder­schuhen, aber sehen Sie hier eine Vorreiterrolle zum Beispiel für den Hochsauerlandkreis?“Dr. Schneider: „Wir sind alle aufgerufen, die Energiewende mitzugestalten. Wir brauchen auch im Interesse des Klima-

schutzes abgestimmte Konzepte und keine Alleingänge. Was fehlt, ist eine bundesrepublikanische Road-Map. So nützlich örtliche Konzepte für die Nutzung von Sonne, Wind- und Wasserkraft sowie Biogas sind, so erforderlich sind andererseits leistungsfähige Stromnetze und die jederzeitige Verfügbarkeit von bezahlbarem Strom für Industrie und Haushalte. Da Sonne und Wind im Jahresverlauf nur begrenzt zur Verfügung stehen und die Speicherung von großen Strommengen noch in weiter Ferne steht, muss genügend Grundlast vorhanden sein, damit die Stromversorgung nicht unterbrochen wird. Was die Vorreiterrolle des HSK angeht, so will ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.“

WOLL: „Zum Abschluss: Wie sehen Sie die weitere Ent­wicklung des Hochsauerlandkreises?“Dr. Schneider: „Trotz der demographischen Entwicklung, die ich schon ansprach, bin ich insgesamt positiv gestimmt. Wir haben erfolgreiche und innovative Unternehmer, engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie leistungsfähige Strukturen. Zurzeit arbeiten wir am zukunftspolitischen Programm für unseren Kreis, das eine Weiterentwicklung unseres 2006 verab-schiedeten wirtschaftspolitischen Programms ist.“ (hh)

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Gartenträumet r e n d S u n d t i p p S vo m p r o f i

rühlingszeit ist Gartenzeit. Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen

die neue Jahreszeit ankündigen und in den Wäldern, Parks und Gärten langsam die Knospen zum Vor-schein kommen, ist es wieder so weit: Der dunkle Wintermuff, das Stuben hocken soll ein Ende haben, die Menschen zieht es nach draußen. Wohl dem, der jetzt einen Garten hat. Längst gilt er nicht mehr als der Ort, wo nur ältere Damen ihre Rüben und Kräuterchen hegen und pflegen. Sich die Natur

F nach Hause zu holen ist in Mode, der eigene kleine Garten wieder in. Wer plant, seine Außenanlagen neu zu gestalten, oder wer seinen alten Garten auf Vordermann bringen will, der kann sich an Profis wenden, die Tipps und Tricks zur Gestaltung und Pflege zur Hand haben. Das Team von Garten- und Landschafts-bau Klute in Sundern-Stockum ver-rät WOLL die Gartentrends 2012.„Das Wasser rückt seit einigen Jahren

immer mehr in den Vordergrund der Gartengestaltung“, weiß Reimund Klute, der Geschäftsführer des Gärtner-von-Eden-Teams, das für hochwertige Gartenplanung und -umsetzung sowie nachhaltige Betreuung und Pflege steht. Seit jeher gilt es als Element des Lebens, seit Jahrhunderten zieht es die Menschen in seinen Bann: durch die Vitalität, die Ruhe, die Ausgeglichenheit, die es ausstrahlt. Kein Wunder also, dass sich die Menschen auch heute von Wasser angezogen fühlen und es in ihren eigenen Garten holen wollen. „Die Auswahl an Gestaltungsideen reicht von Klassikern des Wassergartens wie traditionellen Brunnen und formalen Wasserbecken über phantasievolle Wasserspiele, Natur- und Zierteiche, Bachläufe und Wasserfälle bis hin zu neuesten Entwicklungen wie dem Biopool oder modernen Wasserwänden aus Glas“, so Klute. Die Möglichkeiten sind zahlreich, je nach Gartengröße und lage können sie individuell angepasst werden.Aber auch die Nutzpflanzen, Kräuter- und Gemüsebeete dür-fen heute in einem Garten nicht fehlen. In Zeiten, in denen die Tomaten aus Tunesien und die Äpfel aus Argentinien kommen, wissen viele es wieder zu schätzen, ihr eigenes klei-nes Bauern gärtchen zu haben. „Ein moderner Garten gehört zu einer modernen Küche“, meint Sandra Gödde. Sie ist Ingenieurin Landschafts architektur bei Klute. „Der Trend

GeScHäftSfüHrer reimund kLute, Gärtner von eden.

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zum eigenen Nutzgarten wird sicherlich auch durch die Kochshows hervorgerufen, in denen frische Kräuter statt getrockneter Produkte und knackiges Gemüse statt Tiefkühlware empfohlen wird.“ Aber auch der Spaß am Ernten und die Lust am Naschen sind Grund dafür, dass heute neben Zierbeeten immer wieder Blattsalate und Apfelbäume, Radieschen oder Petersilie ihren Platz nahe dem eigenen

Heim finden. Sogar Hühner picken sich durch den einen oder anderen modernen Garten. Vor allem junge Familien mit Kindern entscheiden sich für Beerenpflanzen, wie Erdbeeren oder Himbeeren. „Da können die Kleinen im eigenen Garten naschen und lernen, dass die Früchte ursprünglich nicht aus dem Supermarkt, sondern aus der Natur kommen“, so Sandra Gödde, die selbst Mutter ist.Damit der Garten das ganze Jahr über eine Freude bleibt, sollte man nicht nur kurzfristigen Trends folgen, sondern für eine ausgewogene Wahl an Pflanzen sorgen. Ideal sind solche, die das ganze Jahr über eine gute Figur machen. Mit filigranen Gräsern ist man hier gut beraten. Und wer Blütenpracht mag, ganz egal, ob in klassisch bunten Farbkombinationen oder eher monochrom, der sollte auf die jeweiligen Blüte- zeiten achten. Pflanzen, die aus der Region kommen, haben den Vorteil, dass sie keine langen Transportwege hinter sich haben und dass sie mit den hiesigen Klimagegebenheiten zurechtkommen. Nach haltigkeit und kurze Transportwege garantieren auch Natursteine aus den Steinbrüchen der

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Region. Sie sind im Trend, wie das Klute-Team bestätigt.Wer Inspirationen sucht, der ist nicht nur bei den Profis gut aufgehoben. In vielen Regionen bieten Privatleute ihre

Gärten an ausgewählten Tagen zur Besichtigung an. So öffnen zum Beispiel an vier Sonntagen von Mai bis September 60 „Gärten im Ruhrbogen“, in Arnsberg, Balve, Fröndenberg, Hermer, Iserlohn, Menden, Neuenrade und Wickede, ihre Pforten und zeigen die Vielfalt und Schönheit der Gartenkultur der Region. Von prächtigem Rosen- und buntem Sonnen-blumengarten, über Wald- und Bauerngarten bis hin zum Bibelgarten oder zum historischen Weinberg – hier ist für jeden Gartenliebhaber etwas dabei. „Auch in Sundern gibt es viele schöne Gärten“, weiß Sandra Gödde, „die meisten sind aber privat und nicht zu besichtigen.“ Auf eine akustische Besonderheit stößt man in Wenholthausen bei Eslohe, wo eine Klanghecke installiert ist, aus der beim Nähern sphärische Musik ertönt und für die ein Abstecher bei einem Besuch der Region Eslohe lohnt. In Sundern-Estinghausen befindet sich eine Garten-Galerie, die nach historischem Vorbild von Mechthild Brinkschulte-Magge auf dem seit über 700 Jahren in Familienbesitz befind-lichen Hof angelegt wurde. Neben einem umfangreichen Rosen- und Staudensortiment findet man hier auf seiner Einkaufstour fürs Außengelände Buchsbaum, Formgehölze, Pflanzgefäße und Garten dekoration. Und bei Ausstellungen wie der Messe Landpartie auf Schloss Wocklum in Balve vom 17. bis 20. Mai lassen sich auch für kleine Gärten viele groß-artige Ideen sammeln. (cm)

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Der Elektriker des WaldesS ta d t f ö r S t e r H o L G e r d r e e S ko r n f e L d

s ist ein wenig trüb, doch ab und zu reißt die Wolkendecke auf und einige

Sonnenstrahlen fallen durch das lichte Dach der Bäume auf den nassen Waldboden, lassen auf ihm glitzernde Regentropfen erstrahlen. Nicht überall können sie den Boden erreichen. Teils wachsen schon kleine, buschige Fichten nach, die sich dem Licht entgegenre-cken, an anderer Stelle sind neue Douglasien angepflanzt, die Buche ver-mehrt sich aus eigener Saat und darf ungestört wachsen. Brombeeren ranken über den Boden, Wurzelstrünke gefallener Bäume ragen in die Höhe, ein dicker, vom Blitz zerborstener Baum ragt, gespalten und pilzbefallen wie ein Kunstwerk, sonnenbeleuchtet in die Höhe. Keine Ebene im Wald ist ohne Grün, ohne Leben. Stadtförster Holger Dreeskornfeld liebt diese Waldstimmung und doch wird sein Blick nicht nur von den zauberhaften Lichtspielen gefesselt. „Da drüben, die Fichte, etwas nach hinten versetzt zwischen den beiden großen, die ist befallen, die muss raus!“ Schon aus der Ferne erkennt er einen von Borkenkäfern befallenen Baum. Ein wenig entfernt bemerkt er gleich, dass an einigen Bäumen ein Specht am Werke war. „Da sitzt die Schwarze Rossameise drin – hat der Specht das raus, ist es ein Futterparadies für ihn.“ Der Baum selbst stirbt jedoch nicht, wie beim Borkenkäferbefall, ab. „Nur der untere Teil des Stammes ist da nicht mehr zu nutzen“, weiß er. Nutzen bringen soll der Wald in jedem Fall, trotz Natur pur. Der selbstständige Förster Holger Dreeskornfeld hat nicht nur die Stadt Sundern, sondern auch seine privaten Kunden von der naturnahen, nachhaltigen Waldwirtschaft überzeugt. „Wanderer bemängeln oft, dass es hier so unordentlich aus-sieht.“ Lächelnd denkt er an Aufforderungen der Besucher,

E doch einmal aufzuräumen. Sie sind den Wald gewohnt, der vor nicht allzu langer Zeit oft wie „gefegt“ aussah. „Leblos, dun-kel“, meint Holger Dreeskornfeld dazu. Er sieht sich mehr als „der Elektriker des Waldes“, der das Licht an den Boden bringt. „Sicher verdient man kurzfristig gesehen an der Kahlschlagwirtschaft mehr“, weiß auch er. „Doch nach der Rodung muss der Boden komplett gemulcht und neu be - pflanzt werden. Ab jetzt besteht hohe Erosionsgefahr, Starkregen kann den ganzen Boden abgehen lassen, keine starke Wurzel gibt ihm Halt.“ Bis dieser Teil des Waldes

wieder Geld bringt, vergehen Jahrzehnte. Schon Holger Dreeskornfelds Vorgänger hatte an einigen Stellen des Stadtwaldes mit der nachhaltigen Waldwirtschaft begonnen. „Der Schaden, den Kyrill anrichtete, war an diesen Stellen viel geringer, die jungen Bäume blieben ja unver-sehrt“, berichtet er stolz über den Erfolg des Konzeptes. „Die Kraft der Natur nachhaltig nutzen, heißt aber trotzdem, den Wald zu bewirtschaften. Wir wollen Geld mit ihm verdienen!“, bekräftigt er den Sinn der Waldwirtschaft. Auch in diesen naturnahen Wäldern müssen Bäume gefällt und großes Rückgerät eingesetzt werden. Damit der Wald bei diesen Arbeiten nur minimal geschädigt wird, werden Rückegassen angelegt, die durch weiße Punkte an den Bäumen gekenn-zeichnet sind. Die Bejagung des Wildes ist zudem von enormer Wichtigkeit. „Es gibt keine natürlichen Feinde in unseren Wäldern, das Wild fühlt sich wohl und vermehrt sich entspre-chend stark. Vermehrt es sich zu stark, sind die jungen Pflanzen nicht mehr zu retten!“ Damit es da keine Miss-verständnisse gibt, hat Holger Dreeskornfeld seinen Betrieb PEFC-zertifizieren lassen, denn diese Institution stellt hohe Anforderungen an die ökologische Arbeit.

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Schon nach seiner Ausbildung beging Holger Dreeskornfeld ungewöhnliche Wege. „Förster zu kaufen!“ Mit dieser Werbung verursachte er 1993 auf der Forstmesse einiges Aufsehen. Förster wurden damals ganz selbstverständlich Beamte – aber Beamte kaufen, das geht nicht! Der Förster muss noch heute schmunzeln, wenn er an die Reaktionen der Besucher denkt. Doch genau die waren erwünscht. Nach seiner Ausbildung zum Diplom-Ingenieur der Forstwirtschaft mit Befähigung

ein WaLd, Wie HoLGer dreeSkornfeLd iHn maG. im vorder-Grund iSt ein GefäLLter baum für die beWirtScHaftunG zu SeHen, der aLte ficHtenbeStand Wird ScHon aufGeLockert und die erSten bucHen Haben SicH in der eHemaLiGen monokuLtur anGeSiedeLt.

für den gehobenen Forstdienst war es sein Ziel, ein neues Konzept auf den Markt zu bringen. Ein selbständiger Förster, der auch stundenweise in den Dienst seines Kunden tritt und so unterschiedliche Angebote für unterschiedlichste Bedürfnisse anbieten kann. Wald-besitzer, ganz gleich ob private oder Kommunen, sollten ihn stundenweise einstellen oder ihm die Forstaufgaben ganz übertragen. Gesetzlich war dieser Weg in die Selbständigkeit erlaubt, aber er wurde von niemandem begangen. „Das Tätigkeitsfeld, das ich damals sah“, erklärt Holger Dreeskornfeld, „lag bei den mittelgroßen Waldbetrieben. Bis 300 Hektar lohnte es sich, mit den beamteten Förstern zusammenzuarbeiten, ab 1.500 Hektar konnten sich die Besitzer einen eigenen Förster leisten“, erläutert er sein Konzept. Doch für alle, die dazwischen lagen, sah er in seiner Idee das ideale Angebot. Er entwarf drei Beförsterungspakete, vom Förster auf Abruf bis hin zur Komplettbeförsterung. Motorsägenkurse, die bis heute enormen Zulauf haben, und Führungen komplettierten das Arbeitsfeld. Das Konzept ging auf, neben einigen privaten Waldbesitzern nahm auch die Stadt Sundern seine Dienste in Anspruch und die dort schon begonnene naturnahe Waldwirtschaft war auch sein Konzept. Darum können heute Wanderer wieder die Vielfalt des Waldes genießen, wenn sie ihr Weg durch Sunderns Stadtwald führt. (bf )

die rückeGaSSen Werden Genau GekennzeicHnet, damit der naturnaHe WaLd aucH bei der beWirtScHaftunG mit GroSSem Gerät So GerinG Wie möGLicH beLaStet Wird.

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Der Besuch des Herrschers

ulia?“ Thorsten spürte, wie die kleine, kalte Hand, die er umfasst hielt, langsam verkrampfte. Es war kalt,

den ganzen Tag schon zog ein straffer rauer Wind durch das Sauerland. Jetzt, gegen Abend wurde er immer stürmischer. Julia war stehengeblieben, am ganzen Körper erstarrt. „Was ist denn los?“ Thorsten drehte sich zu seiner Freundin um. Er konnte ihr Gesicht im Halbdunkeln nur erahnen. Regungslos standen sie auf dem kleinen asphaltierten Weg, der in den Wald hineinführte. „Wir müssen weiter!“ Julia blieb stocksteif stehen, starrte entsetzt auf die hohen Wipfel der Bäume. Eine Windböe peitschte durch die Kronen. Im Waldesinneren übertönte ein Krachen das Rauschen des Windes. Was war das? Ein Tier, ein Reh? Julia schüttelte den Kopf und folgte Thorsten weiter in den Wald. Es war der Abend des 18. Januar 2007. Noch vor einer halben Stunde – bei einem Besuch im Ort – hatten sie zum ersten Mal gestritten. Der

Streit war kurz und heftig. Der Anlass – wie in so vielen Fällen – nicht der Rede wert. Das Ende kam erst, als Thorsten sie anflehte: „Komm mit mir nach Hause, wir reden über alles in Ruhe!“ Julia legte, mit einer kleinen Träne im Auge, ihre Hand in seine. „Okay, lass uns gehen...“Am Eingang des Waldes übermannte Julia eine leichte Panik. Wo war der freundliche, tiefgrüne Ort hin, an dem Vögel zwitscherten, wo manchmal sogar ein kleines Reh über die Wege sprang? Jetzt waren die Bäume nur noch riesenhafte, schwarze Skelette, die sich höhnisch im immer stärker wer-denden Wind wogten. Woher kam nur die plötzliche Angst? Sie kannte den Wald doch, Thorsten lebte dort in einem kleinen, einsamen Haus, auf einem der tausend Berge des Sauerlandes. Von dort könnte man das ganze Tal mitsamt dem kleinen Dorf überblicken, wenn nicht die hohen Tannen den Blick versperren würden. Thorsten liebte diesen Wald.

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W.O.L.L. Mai 2012 - 17

i n f o r m at i o n e n

Und er lehrte Julia tiefen Respekt vor der Natur und so man-ches Geheimnis. Dass diese Tannen eigentlich Fichten waren, die Brotbäume des Sauerlandes, und über 600 Jahre alt wer-den können. Oder dass diese Riesen jetzt im Januar Winterschlaf halten und mit bis zu minus 60 Grad Celsius sogar eine Eiszeit überleben können. Julia fand Gefallen am moosigen Geruch der Dickichte, an dem dunklen Grün und an den vielen Bewohnern des Waldes. Sie liebte es, wenn Thorsten mit glänzenden Augen von „seinen“ Bäumen erzählte. „Fichten haben sehr kurze, aber sehr breite Wurzeln.“ Zur Demonstration zeigte er einen der knorrigen Stränge, der sich direkt über dem Waldboden aus dem Erdreich reckte. Julia berührte ehrfurchtsvoll die dünne Wurzel. „Das ist alles, was diesen Baum hält?“ Heute war trotzdem alles anders. Noch nie war ihr der Wald so feindlich vorgekommen. An die glücklichen Momente zu denken, half Julia die letzten Meter durch die Dunkelheit zu Thorstens Haus. Sie hielt seine Hand fester als sonst und hätte fast vor Freude geweint, als sie endlich den Lichtschein an der Eingangstür erreichten. In den Wipfeln der umliegen-den Bäume tobte der Sturm. Als sie im warmen Wohnzimmer angekommen waren, öffne-te Thorsten behutsam einen sehr alten, edlen Rotwein und schenkte zwei Gläser ein. „Heute hat dieser Wein den passen-den Anlass. Nicht, weil wir uns zum ersten Mal gestritten haben, sondern weil wir trotzdem zusammen nach Hause gegangen sind. Ich liebe dich – und ich will dich niemals verlieren!“ Er reichte Julia ein Glas. Draußen klapperten die Gartenstühle, im Obergeschoss schlug ein Fensterladen gegen die Hauswand. Thorsten lächelte Julia strahlend an. Sie pros-teten sich zu, tranken. Leise begann Julia mit einem „Lass uns nie wieder streiten...“, als Thorsten schon den Arm um sie legte und mit dem rechten Zeigefinger einen Weintropfen von ihrer Unterlippe tastete.

Dann war es still.

Nicht die Stille, die existiert, wenn keiner spricht. Alles war in Watte gepackt, nichts verursachte auch nur einen Laut. Julia öffnete den Mund, wollte etwas sagen. Dann fiel der Strom aus. Dunkelheit. Julia hört wie durch einen dichten Schleier, wie Thorsten durch das Zimmer geht, sie kann nur die Schritte

erahnen. Er flüstert nervös: „Hab keine Angst, was auch immer das ist, es ist gleich vorbei... Und ich bin bei dir!“ Julia hört ihn in einer Schublade kramen, hört das Schnalzen eines Feuerzeuges. Thorsten entzündet eine Kerze. Julia sitzt ver-krampft auf dem Sofa, auch Thorsten steht die Angst ins Gesicht geschrieben. Er geht zu ihr, nimmt sie beschützend in den Arm. „Ich bin bei dir, ich bin bei dir, ich bin bei dir“, flüstert er immer wieder wie ein endloses Mantra. Die Stille bleibt. Am nächsten Morgen wacht Julia alleine auf. Sie weiß nicht, wie sie ins Bett gekommen ist. Hat Thorsten sie getragen, als sie übermüdet auf dem Sofa eingeschlafen ist? Langsam zieht sie sich einen Bademantel über, schlendert ins Wohnzimmer. Mit noch halb geschlossenen Augen sieht sie Thorsten neben dem großen Panoramafenster, grotesk zusammengekrümmt. Sie rennt auf ihn zu, reißt ihn hoch, schreit seinen Namen. Thorsten fasst sie wortlos und mit leerem Blick, dreht sie langsam zum Fenster. Das Fenster gibt den Blick auf das Tal frei. Leichte Rauchschwaden ziehen aus dem nahegelegenen Ort. Der Wald ist weg. Kyrill hat ihn mitgenommen.

Kyrill (lat.: „der Herrscher“) ging als stärkster, flächendek-kender Orkan seit über 20 Jahren in die Geschichte Deutschlands ein. Er erreichte Windgeschwindigkeiten von 225 Kilometern pro Stunde, knapp 15 Millionen Bäume im Sauerland fielen ihm zum Opfer. Das Sauerland hat er für immer verändert – nicht aber die Sauerländer. Und letztendlich hat er sich das genommen, was er wollte: die Fichten, nicht die Menschen.

kyriLL -auSSicHtSpLattform am SorpeSee-rundWeG.

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18 - W.O.L.L. Mai 2012

Ihr Schuhfachgeschäftin Sundern

“Der Schlamassel seines Lebens“

S a n d r a L ü p k e S r e c H e r c H i e r t i n S u n d e r nf ü r d i e c r i m i n a L e

er Täter kommt immer wieder an den Tatort

zurück.“ Sagt der Volksmund. Manchmal auch die Polizei. Sagen aber auch Psychologen, vor allem dann, wenn ein Täter Lust aus seiner Tat gezogen hat, und dies durch den wiederholten Besuch am Tatort erneuern möchte.Diese Theorie trifft auch auf Krimiautoren zu. Bestes Beispiel ist Sandra Lüpkes. Die 41-jährige Wahlmünsteranerin war jetzt zur „Criminale“ in Sundern, und schon im Herbst kommt sie wieder. Dann stellt sie die Geschichte um einen Giftmord vor, der in wenigen Tagen unter dem Titel „Keiner isst bei Witwe Winkler“ im „DTV-Urlaubslesebuch“ erscheinen wird. Natürlich wird er auch in Sundern vorgestellt (am 6. Septem ber in Altenhellefeld). „Und es wird auch einen ganz speziellen Pudding geben“, verriet Sandra Lüpkes dem WOLL-Magazin beim Gespräch am Rande der Criminale.An den Tatort Sundern ist sie per Losentscheid der Criminale-Organisatoren gekommen, ganz einfach. Der Rest war

”D schwerer. Denn so ein Auftrags-

mord in einer unbekannten Stadt will gut vorbereitet sein: „Ob auf dem ostfriesischen Juist oder im Teutoburger Wald, Sandra Lüpkes kriminelle Phantasie findet über-all Halt“, hat „berlinkriminell“ festgestellt. Und wie war das in Sundern: „Jeder Ort hat seine ganz spezielle Geschichte und meistens weiß ich, wenn ich auf Recherchebesuch bin, noch nicht allzu viel über die Stadt und deren Eigenheiten. Die erfahre ich, wenn ich dort bin und

meine Sinneswahr nehmungen scharf stelle. Meistens erzählen mir die Menschen davon. Die besten Geschichten sind die, wenn jemand sagt: ,Ach, ich erinnere mich dunkel, da war doch mal irgendwann was...‘ Ab dann wird geforscht“, verrät die Autorin. Einerseits wolle man viele Fakten sammeln, mache sich Gesprächsnotizen, fotografiere die Umgebung, studiere Internetseiten und laufe beziehungsweise fahre die Wege ab, die später im Krimi relevant würden. Alles sehr journalistisch: „Andererseits – und das liebe ich an meinem Job – darf man eben auch spekulieren, Gerüchten folgen und der Fantasie freien Lauf lassen. Diese Freiheit hat ein Journalist nicht (zumindest kein seriöser)“, konstatiert Lüpkes, die mit dem „Wilsberg“-Erfinder Jürgen Kehrer ver-heiratet ist.Die Methode Lüpkes hat in Sundern gut funktioniert, für die Criminale zu gut: Eine nebulöse Zeitungsnotiz aus den 1930er Jahren meldete einen ungeklärten Giftmord in Altenhellefeld. Eine Frau soll Gatten und Sohn mit Arsen aus der Welt geschafft haben, Zeugen wurden damals gesucht: „Hier habe ich versucht, weitere Fäden aus der Vergangenheit aufzu-

foto: Sarah koska

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W.O.L.L. Mai 2012 - 19

nehmen, war in verschiedenen Archiven, habe die Todes-anzeige gefunden und schließlich mit Menschen ge sprochen, die heute in dem ,Mordhaus‘ leben und die – übrigens nie überführte – Giftmeuchlerin noch persönlich kannten. Das hat unglaublich Spaß gemacht“, versichert Sandra Lüpkes.Doch die Geschichte von „Witwe Winkler“ brauchte eine langsame, detailreiche Sprache. Entsprechend wurde der Kurzkrimi viel zu lang: „Der Verlag wünschte für die Criminale-Anthologie acht Seiten, ich hatte 16. Und da ich auf keinen Fall kürzen wollte, habe ich eben noch einen zweiten Sundern-Krimi geschrieben. Eine temporeiche, eher witzige Story, in der ich die Partnerschaft mit Calopezzati und die Serpentinen am Ochsenkopf zum Thema gemacht habe.“Also ist Sundern besonders mörderisch? „Jeder Mensch kann unter ungünstigen Bedingungen zum Mörder werden“, ist Sandra Lüpkes überzeugt, die in bisher elf Romanen den Beweis angetreten hat. „Und jeder denkt sich auch seinen Teil über die Menschen, die um ihn herum leben, weiß, wo ein notorischer Fremdgeher einen auf treusorgenden Familienvater macht, oder ahnt, dass die neureichen Villenbesitzer in Wirk-lichkeit nur rote Zahlen auf dem Konto haben. Die gibt es bestimmt auch in Sundern, oder nicht?“ Die Konstellation aus Täter und Opfer bestimme dann auch direkt die Mordumstände: „Frauen bevorzugen Gift, weil sie meist kleiner und schwächer als die Männer sind, die sie am liebsten auf der Stelle erschlagen würden. Männer handeln eher im Affekt und müssen sich dann um die Entsorgung der Leiche Gedanken machen.“ Und in Sundern? „Da nutzt man natür-lich gern die verschwiegenen Ecken in der Natur, hier gibt es beispielsweise jede Menge Steinbrüche, Stauseen, Güllebecken und abgelegene Wälder“, hat die Münsteranerin bemerkt, der ein Mikrokosmos wie in Sundern immer recht ist: „Weil Konflikte unmittelbar ausgetragen werden müssen. Wenn es sich dann noch um einen Ort handelt, der als Idylle wahrge-nommen wird, ist der Kontrast zwischen heiler Welt und kaputten Seelen umso gravierender. Aus diesem Grund liebe ich es, in schönen Gegenden mein Unwesen zu treiben.“Sunderns Polizeichef Christoph Bankstahl hat vor wenigen Tagen die Stadt als „Insel“ bezeichnet, auf der man nur selten Opfer eines Verbrechens werden könne. Sandra Lüpkes sieht es nach ihren umfangreichen Recherchen ähnlich: „In Sundern sind mir tatsächlich nur besonders offene und freundliche Menschen begegnet, die gern bereit waren, mir

ihre Türen zu öffnen. Das spricht eher für ein ungefährliches Pflaster.“Auf der Criminale hat Sandra Lüpkes den Ochsenkopf-Krimi vorgestellt, der in der Festival-Anthologie „Tausend Berge – tausend Abgründe“ erschienen ist. In „Letzte Ausfahrt Ochsenkopf“ geht es um viele PS und Bundesligafußball. Das ist im richtigen Leben der Autorin anders: „Ich habe mir schon einen Spaß daraus gemacht, mal zwei Männerthemen zu wählen“, gesteht die Krimiautorin. „Für beides interessiere ich mich ehrlich gesagt eher mäßig. Doch in Nino, meinen Helden, hab ich mich tatsächlich ein bisschen verguckt. Ein ganz harmloser Angeber italienischer Herkunft, der eigentlich nur seiner Freundin imponieren will, dann im Schlamassel seines Lebens steckt und schließlich noch davon profitiert – ich liebe solche Figuren!“ Und noch ein Geständnis: „Da ich ja aus dem flachen Ostfriesland stamme, wo die höchste natürliche Erhebung eine 24-Meter-Düne auf Norderney ist, finde ich solche Wege wie den Ochsenkopf mordsspannend. Allerdings würde ich zum Fahren meinen stinknormalen Golf nehmen, und nicht wie Nino einen Ferrari.“Die Geschichte ist in Sundern bestens angekommen. „Sandra Lüpkes hat ihre Recherchen wirklich gut gemacht“, sagt auch Uta Koch, Kulturbeauftragte der Stadt Sundern. Und auch Sandra Lüpkes hat Gefallen an der Stadt gefunden: „Die Lesungen, bei denen einem Dorf oder einer Kleinstadt ein ihr auf den Leib geschneiderter Kurzkrimi vorgestellt wird, sind jedes Jahr ein besonderes Highlight für mich.“ Und dass sie nun auch noch in einer Tuningwerkstatt lesen konnte, hat sie umso mehr gefreut. (da)

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Der Mittelpunkt der Stadt2 5 J a H r e r at H a u S S u n d e r n

Jahre gab es schon die neue Stadt Sundern, dann erst – nach den ersten Jahren der Geburtswehen, der Neu-

und Umorganisation – wurde das Rathaus am jetzigen Platz am 24. Oktober 1987 eingeweiht.Zuvor hatte sich die junge Stadtverwaltung noch dezentral an fünf Standorten dem Bürger dargeboten: „Dabei gab es Reibungsverluste durch den Standort neben dem Rathaus am Rotbuschweg, deshalb wurde ein zentrales Rathaus in den Blick genommen“, erinnert sich Friedhelm Wolf, der damals aus der Arnsberger Bezirksregierung an die Röhr wechselte. Eine wesentliche Aufgabe für den jungen Beigeordneten: Er sollte das Rathaus-Projekt vorantreiben. „Die Frage war, Neubau oder Umbau“, sagt der später beauftragte Architekt Konrad Wiesenthal. Ein Neubau wurde aus Kostengründen verworfen, im September 1983 beschloss der Rat die Umgestaltung der Maybaum-Immobilie an der Mescheder

Straße. Sie stand nach der Insolvenz der Traditionsfirma seit 1980 leer. „Auch aus Kostensicht war das die damals optima-le Variante“, spricht sich Wiesenthal auch heute noch für die Umgestaltung aus. Vor allem war die Lage einmalig zentral. Das Rathaus hat sie noch zentraler werden lassen, denn nun war das Gebäude der Kreuzungspunkt vieler Wege der Sunderner.“Die alte Substanz des Gebäudes sei gut gewesen: „Das Haus war massiv gebaut, es hatte eine Edelstahlfassade, eine architek-tonische Neuheit zur Bauzeit.“ Der junge Architekt plante, dass eine Fassade vorgebaut wurde: „Dazu setzten wir hori-zontale Friese und vertikale Lisenen ein, um die Fassade auf-zulockern“, erläutert Wiesenthal sein Konzept aus dem Jahre 1984. „Auch heute – 25 Jahre später – passt das Rathaus nach wie vor ins Stadtbild“, fällt sein Fazit positiv aus. Eher er- heiternd ist im Jahre 2012 der Streit, der um die roten

12

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W.O.L.L. Mai 2012 - 21

Dachziegel des Hauses entbrannte. Die damalige schwarze Hausmacht wollte das nicht akzeptieren. Schließlich blieb es bei Rot. Auch finanziell lief der Umbau der Firma bestens für die Stadt: „Es gab einen Fonds mit Geldern für Kommunen, die sich im Zuge der kommunalen Neuordnung gebildet hatten. Daraus haben wir die letzten drei Millionen Mark erhalten“, weiß Friedhelm Wolf. So wurden die Baukosten (sechs Millionen Mark), der Grunderwerb (drei Millionen Mark) und die Einrichtung (eine halbe Millionen Mark) um fast ein Drittel gesenkt. Stolz ist Wolf noch immer, dass vor allem heimische Unternehmen an dem Umbau beteiligt werden konnten. „In der Bevölkerung wurde das alles als äußerst positiv gesehen.“ Architekt Konrad Wiesenthal setzte in der Folge weitere Akzente in seiner Heimatstadt: 1995 wurde gegenüber dem Rathaus das Sunderland-Hotel eröffnet. Dazwischen wurde der Rathausplatz, so hatte man die Straße auch umbenannt, entwickelt. Viel Freiraum, dazu ein Stadtbrunnen. Dazu ein

Wettbewerb, der nicht ganz geräuschlos verlief, weil man zwar die Bürger nach dem besten Kunstwerk fragte, aber dann im Rat anders entschied. Die 16 Schafe von Greitemann weiden heute anderswo, die 16 Brunnenkugeln wurden von den Hellefelder Künstlern Gördes geschaffen. (gs)

Das Jubiläum 25 Jahre Rathaus in Sundern will die Stadtverwaltung natürlich zusammen mit den Bürgern feiern. Deshalb sollten sich Interessierte den 12. Mai vor-merken. An diesem Samstag steht das Rathaus allen Bürgern von 13 bis 17 Uhr offen und ein Blick in die Büros ist in allen Etagen erlaubt.

r at H a u S ö f f n e t d i e t ü r e n

die eHemaLiGe maybaum-immobiLie an der meScHeder StraSSe.

Daneben wird es im Innenhof ein großes Familienfest geben, bei dem sich viele Organisationen wie etwa der Förderverein Calopezzati oder der alevitische Kulturverein sowie die Familienzentren der Stadt vorstellen, aber auch die Versorgung der Gäste übernehmen werden. Zum Mitmachen lädt eine Familienrallye ein.

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22 - W.O.L.L. Mai 2012

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ein Schlaraffenland für Genießerenuss ist ihre Leidenschaft. Und die gibt sie in vielen köstlichen

Varianten an ihre Kunden weiter. Edle Schokolade mit Sesam-Garnitur oder Studentenfutter, hausgemachter Senf mit Basilikum, Bier oder auch Aprikose, feinste Liköre mit klangvollen Namen wie „Hexenblut“ oder „Bärentatze“ und weiße Schokocreme mit Maca-damia-Nüssen sind nur einige regionale Spezialitäten, die Geschäftsinhaberin Mirjam Hinz in ihrer Genuss-Galerie „Feyne Droappen“ an den Feinschmecker bringt. Whiskey, Grappa, Öle und Essig zum Abfüllen in dekorative Flaschen komplettieren das Angebot. Eigentlich ist die 39-Jährige studierte Journalistin. Mit der Eröffnung ihres Geschäftes in der Hauptstraße 86 in Sundern erfüllte sie sich vergangenen Sommer einen lang gehegten Wunsch. „Die Lust am Genießen gebe ich mit Liebe und Leidenschaft an meine Kunden weiter“, hat sich die sympathische junge Frau zum Ziel gesetzt. Ihre Ausbildung kam ihr bei der Erfüllung ihres Lebenstraums zugute. Mirjam Hinz: „Ich habe gelernt zu recherchieren, und das kann ich auf der Suche nach etwas Besonderem sehr gut nutzen.“ Dieses „Besondere“ kann ein Cognac, ein Chutney, ein Tee, ein Gewürz, ein Öl oder auch Pasta sein. Hauptsache, es

G verwöhnt den Gaumen und ist ein Erlebnis für die von Fertigsaucen und Tiefkühl-Pizza oft reizüberfluteten Geschmacks nerven. Und davon über-zeugt sich Mirjam Hinz persönlich. „Alles, was ich hier verkaufe, habe ich selbst probiert“, versichert sie. Zu den regionalen Anbietern, zum Beispiel zum Atten dorner Schoko-Konditor oder auch zum Drolshagener Senf-Hersteller, pflegt sie einen sehr guten

persönlichen Kontakt. Ebenso zu ihren Kunden, die aus ganz Deutschland nicht nur bei ihr einkaufen, sondern manchmal auch Anregungen geben, mit welcher Spezialität Mirjam Hinz ihr Angebot noch ergänzen könnte.

Künftig wird es das auch wieder unter freiem Himmel zu probieren geben, nämlich, wenn die kleinen Bistrotische und Stühle im Sommer vor dem Geschäft aufgestellt werden und es dann nicht nur Kostproben „feyner Droappen“ gibt, son-dern diverse köstliche Kaffeespezialitäten zur Genuss-Galerie locken – vielleicht demnächst bereichert um ein exquisites gastronomisches Angebot. „Aber das ist noch Zukunftsmusik“, macht Mirjam Hinz Lust auf noch mehr Genuss. (da)

Advertorial

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W.O.L.L. Mai 2012 - 23

Schublade auf, Schublade zu war gestern!vo L L a u t o m at i S c H e S H o c H r e Ga L - L a G e r f ü r m e d i k a m e n t e

i n d e r r ö H r ta L - a p o t H e k e

och qualifizierte PTAs und ausgebildete Apotheker und

Apothekerinnen sollten sich im Zeitalter von computergestütz-ten Logistiksystemen nicht mit dem Auf- und Zuschieben von Schubladen beschäftigen! Diese Erkenntnis hatte Apo-theker Friedhelm Jansen bereits vor geraumer Zeit. Seit dem 19. März ist die Röhrtal-Apotheke in Sundern nun auf dem neuesten Stand der Technik. Herzstück des neuen Konzeptes ist ein vollautoma-tischer Kommissionierautomat für Medikamente, welcher das Suchen nach der richtigen Arzneimittel-Packung übernimmt und diese nach wenigen Sekunden „auswirft“. Die Software sorgt dabei für die nötige Kontrolle bezüglich Herkunft, Verfallsdatum, Lagerbestand und Nachbestellung.„Jetzt haben unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mehr Zeit für unsere Kunden und die Wartezeiten verringern sich ganz nebenbei auch noch“, bringt es Friedhelm Jansen auf den Punkt. Die neu geschaffenen Bereiche und der groß-

H zügig gestaltete Thekenbereich lassen eine diskretere Beratung zu. Der Kunde kann sich mit einem guten Gefühl vertrau-ensvoll mit seinem Apotheker austauschen.Die 1979 eröffnete und 1995 erstmals umgebaute Apotheke ist nach den neuesten energeti-schen Standards saniert wor-den. Die moderne Fassade und

die neue Beschriftung laden den Kunden ein, sich vom sympathischen Team der Röhrtal-Apotheke kompetent bedie-nen zu lassen.

daS team um friedHeLm JanSen freut SicH, Sie in den neu Ge StaLteten räumen der röHrtaL -apotHeke beGrüSSen zu dürfen.

im „LoGiStikzentrum röHrtaL -apotHeke“ Werden biS zu 12.000 medikamente voLL -automatiScH „GeLaGert“.

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24 - W.O.L.L. Mai 2012

undart ist modern. Sauerländisch ist in. Das zeigt die rege Annahme des poppig-bunten WOLL-Plakates, das

mittlerweile weit über Sauerländer Grenzen hinaus Wohn-zimmer, Büroräume und Studentenbuden schmückt. Das zeigt aber vor allem auch eine Bucherscheinung dieses Früh-jahrs, die den eingefleischten Sauerländer ebenso wie den langjährigen Sauerland-Besucher zum Schmökern und Schmunzeln einlädt. Herbert Knappsteins „Ja, bin ich denn der Leo? Alltagssprache im Sauerland“ war längst vergriffen und ist jetzt im WOLL-Verlag neu aufgelegt worden. Wörter und Redewendungen der Region, die grammatikalischen Eigenheiten unserer Alltagssprache und ein exklusives Schimpfwörter-Verzeichnis geben Einblick in das, was hier tagtäglich so „geplappert“, „gequatert“ und „gequatscht“ wird. Illustriert mit Fotos vom Rothaarsteig-Fotographen Klaus-Peter Kappest eine echte Empfehlung und eigentlich ein Muss in jedem Sauerländer Bücherregal! (cm)Info: Buch und Plakat sind erhältlich über den Buchhandel oder im Onlineshop unter www.woll-onlineshop.de

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W.O.L.L. Mai 2012 - 25

Die Sauerländer Allzweckwaffew o l l m a L r e i n L i n G u i S t i S c H

m Internet habe ich mich auf die Spuren des Wörtchens woll gemacht. Um dem Ziel näher zu kommen, bedurfte es

schon des einen oder anderen Tricks. Denn das Netz ist voll-gestopft mit Hin weisen zu woll, zu interessanten textilen Nebenwegen. Denen wollte ich aber nicht folgen, sondern dem linguistischen Pfad. Der Einstieg gelang über den nur Linguisten verständlichen Eintrag „unnütze Satzzu sätze“, denn das westfä-lische woll ist ja, wie auch das ne in rheinischen Gebieten, eine Art von Verstärkung, der schon getroffenen Aussage, daher eigentlich überflüssig, aber semantisch nicht sinnlos. Beispiel: „Ich bin fertig, woll“, ruft der Sauerländer, lange, bevor seine Frau im Bad auch nur ansatzweise vorzeigbar ist, und meint, dass er inzwischen Sportschau gucken will und wird. Wenn sie das nicht will, muss sie genau hinter dem woll einhaken. Über das „nichtssagend“ muss man sprechen: „Das ist ein nichts-sagendes, aufforderndes Anhängsel in der menschlichen Kommunikation, sozusagen ein rhetorisches Element“, heißt es im Metzler Lexikon Sprache. Da wir Sauerländer aber nichts ohne Sinn tun, wo liegt der Sinn? Das Sprachlexikon bezeich-net woll und die anderen, auch das deutsch-türkische weissu, als Refrainfrage (auch Nachziehfrage oder Frageanhängsel). Das ist eine an einen Aussagesatz angehängte Frage, mit der der Sprecher zum Beispiel den Ange sprochenen dazu bringen möchte, die Proposition zu bestätigen. Damit rückt die Refrainfrage in die Nähe der Suggestivfrage, sie kann aber auch nur die Aufmerksamkeit des Zuhörers einfordern oder einfach nur eine Höflichkeitsform sein. Schnell wurde bei den Recherchen in diversen Linguisten-Blogs klar, die Verwandtschaft von woll, ne oder gell liegt auf der Hand. Die Community für Geschichtsinteressierte und Geschichtsfans aus Süddeutschland behauptet, dass gell (also auch woll) „ein die Satzaussage verstärkendes Partikel“ ist. Etwa in der Richtung: „Ist das nicht schön, woll!“ Die linguistischen Freunde aus dem Württembergischen haben eine weitere Funktion des Partikels parat: woll oder gell oder auch das nu in

I Sachsen drücken mitunter auch eine Überraschung des Sprechers aus: Dabei bekommt es die Bedeutung von wirklich oder tatsächlich („Euer Tatjana muss heiraten, woll?“). Aber noch besser: woll kann auch die Worte wirklich oder tatsächlich noch verstärken. woll ist somit eine sauerländische Allzweckwaffe. Also scheint woll doch eher ein sprachlicher Geschmacksver stärker zu sein. Und im Geschichtsblog kommt der Verdacht auf: Kann es sein, dass man als Sprecher diese eigenen Partikeln nicht mehr wahrnimmt? Noch schlimmer: Sie sind eine akustische Geste. Das führt der Blick auf Heinz Becker, den Kabarettisten aus dem Saarland, vor Augen: Er sagt immer jo – aber bevor er den Satz beginnt. Das ist wohl so eine Art warmlaufen, bevor der Gedanke fertig ist.Bevor wir uns ganz verlieren, zurück zum Sauerland: woll, sagt der Duden, ist eine Interjektion. Das ist eine Bekräftigung des vorher Gesagten. Besonders schön sagen das die Schweizer, wenn sie odrr anfügen. Dann ist Widerspruch zwecklos. Womit wir bei der Frage wären: Muss man auf so ne Frage antworten? Die Schweizer zollen ihrem Gegenüber Respekt und antworten auf das odrr. Da sei der Hinweis erlaubt, dass woll ja auch der besseren Verständigung und der Beziehungsgestaltung dient, mehr in einer zwischenmenschlichen Funktion. Mit woll, so sagen Soziologen, wird Konsens zwischen Menschen vereinbart. Anhand von Gesten, einem Gesichtsausdruck oder anderen nonverbalen Äußerungen des Sprechers, das kann das Ziehen einer Augenbraue sein oder ein Nicken des Kopfes, erkennt man die Zustimmung zum Gesagten. Das erklärt, warum woll, ne und all die anderen Partikeln oder Solidaritätsfloskeln nur in gesprochener Sprache zu finden sind.Wie das Metzler Lexikon Sprache beweist, sind wir nicht allein damit: Im Arabischen gibt es mis keda?, in England fragt man isn’t it?, an der Seine n‘est-ce pas? und auch in Japan ne?. Damit wäre bewiesen, dass wir gar nicht so allein sind und schon längst keine Außenseiter im Sauerland, woll?! (gs)

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26 - W.O.L.L. Mai 2012

Die Kaufkraft in Sundern haltenS u n d e r n c a r d u n d G e S c H e n k - G u t S c H e i n

ie SundernCard ist ein modernes Rabattsystem, mit dem Sie als Karten-

inhaber bei jedem Einkauf in einem ange-schlossenen Betrieb Punkte sammeln. Die von Ihnen ge sammelten Punkte werden auf Ihr Konto gebucht und im Stadt-marketing-Büro verwaltet. Turnusmäßig werden Sie über Ihren aktuellen Kontostand per Post oder Mail informiert. Gerne können Sie Ihren Kontostand aber auch direkt im Stadtmarketing-Büro erfragen. Bei einem für Sie interessan-ten Kontostand wird hier dann ein SundernCard-Gutschein ausgestellt, den Sie in den angeschlossenen Betrieben wieder einlösen können. Welche Geschäfte am Rabattsystem der SundernCard teilnehmen, erfahren Sie im Stadtmarketing-Büro oder unter www.nah-klar-sundern.de. Die SundernCard erhal-ten Sie im Stadtmarketing-Büro oder direkt in den teilnehmen-den Geschäften gegen eine Schutzgebühr von 2,50 Euro. Der Geschenk-Gutschein, der im Stadtmarketing-Büro ausge-stellt wird und in circa 280 Betrieben eingelöst werden kann, mausert sich immer mehr zu dem Geschenke-Hit in Sundern.

D Mit 60.000 Euro Umsatz alleine im letzten Jahr ist der Sundern Geschenk-Gutschein ein immer größer werdendes Rädchen im Getriebe Sunderns, das den Einzelhandel und die Gastro nomie mit in Gang hält. Ob Geburtstage, Kommunion, Taufe, Hochzeit oder einfach mal so – der Sundern

Geschenk-Gutschein ist für jeden Anlass das Richtige. Den Geschenk-Gutschein können Sie sich in beliebiger Höhe im Stadtmarke ting-Büro ausstellen lassen. Dazu erhalten Sie einen hochwertigen Umschlag und eine Liste aller angeschlossenen Betriebe. Nie war Schenken einfacher!„Die SundernCard und der Sundern Geschenk-Gutschein sind beides Marketinginstrumente, die sehr wichtig sind, um die Kaufkraft in Sundern zu halten. Dem Einzelhandel und der Gastronomie geben sie eine gewisse Planungssicherheit, was die zu erwartenden Umsätze betrifft. Beide Marketinginstrumente können und müssen sich umsatztechnisch aber noch weiter steigern“, erklärt Jeroen Tepas, Tourismusmanager bei der Stadtmarketing Sundern eG. (Stadtmarketing Sundern)

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W.O.L.L. Mai 2012 - 27

Einheitliche Kernöffnungszeiten

edem von uns ist es schon einmal passiert: Wir haben in der Fußgängerzone von Sundern eingekauft und standen

dabei unvermittelt vor einem geschlossenen Geschäft. Die unterschiedlichen Öffnungs zeiten der Geschäfte waren für die Kunden lange Jahre mehr als verwirrend. Dies soll jetzt ein Ende haben! 28 Fachgeschäfte in der Fußgängerzone sind sich einig und haben sich auf die folgenden gemeinsamen Kernöffnungszeiten geeinigt: Montag bis Freitag von 9.30 bis 12.30 und von 14.30 bis 18.30 Uhr, Samstag von 9.30 bis 13.00 Uhr „Natürlich wissen wir, dass dies noch nicht die optimalen Zeiten für die Kunden sind. Aber wir wollten uns zumindest einmal auf diese Mindest-Öffnungszeiten einigen, um überhaupt gemeinsam in der Fuß gängerzone voranzu-kommen und Klarheit für die Käufer zu schaffen. Wir hoffen, in den nächsten Jahren diese Zeiten optimieren zu können“, sagt Jeroen Tepas, Tourismus manager bei der Stadtmarketing Sundern eG. „Einige der 28 teilnehmenden Fachgeschäfte öffnen schon heute ihr Geschäft früher und haben länger oder sogar durchgehend geöffnet. Dies begrüßen wir als Stadtmarketing natürlich sehr. Mit den Kernöffnungszeiten versprechen die 28 Geschäfte, dass der Kunde auf jeden Fall zu den oben genannten Zeiten in Sundern einkaufen kann. Dies ist noch kein Grund, damit über-regional zu werben, aber es ist ein Anfang auf dem Weg der kleinen Schritte“, erklärt Jeroen Tepas. (da)

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28 - W.O.L.L. Mai 2012

Frühlingsmarkt und Autofrühling in Sundern am 5. und 6. Mai

ndlich Frühling – der Winter ist im Rückzug

und mit den ersten wär-menden Sonnenstrahlen zeigen sich in bunten Far-ben die Primeln, Krokusse und Schneeglöckchen in den Gärten. Damit ist der Frühlingsmarkt am 5. und 6. Mai 2012 in der Sun-derner Fußgängerzone die perfekte Gelegenheit, die neue Jahreszeit zu be- grüßen und den Frühling nach Hause zu holen. Auch der Sunderner Rat-hausplatz wird am Sonn-tag mit dem Sunderner Autofrühling ganz im Zeichen der frischen Jahres-zeit stehen.In der gesamten Fußgän-ger zone der Innenstadt wer den knapp 50 Aus-steller ihre Waren anbieten. Neben Frühlingsblumen, Gartenzubehör und Gar-ten pflege finden sich auch Wohn accessoires, Schmuck, Geschenkideen, Kunst und vieles mehr. Die Einzelhändler holen die besten Stücke aus ihren Geschäften, um zusätzlich Farbe in die Fußgängerzone zu bringen! Auch die Genießer kommen nicht zu kurz: Viele verschiedene Schlemmereien wie Käse, Wein, Liköre, Marme laden, Eis und natürlich Gegrilltes war-

E ten darauf, von den Besuchern gekostet zu werden. Am Samstag bie-ten die Frühlingsmarkt-stände von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag von 13 bis 18 Uhr ihre Ware an. Die Geschäfte in der Fußgän ger zone haben am Sonn tagnachmittag eben-falls von 13 bis 18 Uhr für Sie geöffnet. Eine besondere Neuheit befindet sich in diesem Jahr auf dem Levi-Klein-Platz: In der „Radwelt“ werden drei Radsport-geschäfte aus Sundern die neuesten Fahrradmodelle, Bekleidung und Zubehör präsentieren.

Selbstverständlich wird hier auch das Thema E-Bike groß präsentiert. Ein Highlight verspricht der 17 Meter lange, durch den berühmten Designer Colani gestaltete Truck der Firma Carolinen

Mineralquellen, der in der Fußgängerzone ausgestellt sein wird. Ein buntes Kinder programm und die Verköstigung des Mineralwassers begleiten das Bestaunen des riesigen Trucks. Damit die Eltern ganz in Ruhe schlendern und shoppen können, wird auch in diesem Jahr Kinderbetreuung großgeschrieben:

aLte ScHätze und SportLicHe fLitzer: oLdtimer-korSo in der city. daS biLd unten zeiGt Simon konietznyS ferrari (www.ferrarifun.de).

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W.O.L.L. Mai 2012 - 29

Die Kleinen sind bestens auf dem Franz-Josef-Tigges-Platz und dem Dr.-Josef-Kleinsorge-Platz aufgehoben. Hier können sie sich unter Aufsicht im Kinderkarussell, beim Kinder-schminken, auf der Hüpfburg und bei anderen Spiel-möglichkeiten austoben.

Mehr Platz für noch mehr Autos, heißt die Devise des dies-jährigen Autofrühlings am 6. Mai 2012 auf dem Rathausplatz! Die Sunderner Autohäuser Blome, Rosenthal und Rustemeier, Hengesbach, Bittner, Hoffmann, Lange, SK-Autodesign und Design World stellen diesmal mit circa 80 Modellen so viele Autos aus wie noch nie. Großes Interesse werden natürlich auch in diesem Jahr wieder die neuen und innovativen Autos hervorrufen. Die Besucher können in aller Ruhe die vielen Modelle der Familienwagen, Sportautos, Kleinwagen und natürlich Cabrios begutachten und ihre Fragen mit kompe-tenten Verkäufern der Autohäuser erörtern. Wer sich für ein optisches Lifting für sein „liebstes Kind“ interessiert, erhält auf dem Rathausplatz ebenfalls fachmännische Beratung. Am Sonntag von 11 bis 18 Uhr haben die Sunderner und ihre

Gäste Zeit, zu träumen oder zu entscheiden, welches Modell das neue „Familienmitglied“ werden wird. Ein fester Bestandteil des Autofrühlings ist mittlerweile seit sechs Jahren der beliebte Oldtimer-Korso! Am Sonntag rollt er mit bis zu 80 Oldtimern vom Sorpesee kommend ab etwa 13.30 Uhr wieder über die Hauptstraße in Richtung Rathausplatz. Die Besitzer der historischen Automobile tref-fen sich bereits um 10 Uhr am Autohaus Bittner in Sundern-Amecke, um in Kolonne an der Sorpetalsperre entlangzufah-ren. Wenn sie dann auf dem Rathausplatz eintreffen, werden die Oldtimer wie in jedem Jahr wieder von vielen staunenden Blicken begleitet. Ein kleiner Zwischenstopp ist auch einge-plant, um den Betrachtern noch weitere Blicke auf diese wunderbaren Autos zu gönnen. Endpunkt des Korsos ist das Hof-Café, wo bei Kaffee und Kuchen über alte Zeiten und natürlich Tricks und Kniffe gefachsimpelt werden kann.

Viel Spaß beim großen Event-Wochenende am 5. und 6. Mai 2012 wünscht Ihnen die Stadtmarketing Sundern eG!

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30 - W.O.L.L. Mai 2012

Tutte le strade portano a Sunderna L L e S t r a S S e n f ü H r e n n ac H S u n d e r n

in altes italienisches Sprichwort sagt: „Tutte le

strade portano a Roma – Alle Straßen führen nach Rom“. Im Falle der Sportwagen-liebhaber sollte das Sprichwort wohl eher „Tutte le strade por-tano a Sundern – Alle Straßen führen nach Sundern“ heißen. Nach Sundern? Wieso nicht nach Maranello, Zuffen- hausen oder zum Nürburgring?Im Jahre 1990 angefangen, hat Antonio Capristo, Geschäfts führer von Capristo Exhaust Systems, den Grundstein für sein heute sehr erfolgreiches Unternehmen gelegt. Mit dem Handel von Ferrari- und Lamborghini-Ersatzteilen, zu dem auch Sportabgasanlagen, allerdings zuerst als Import, zählten, begann die Erfolgs-geschichte des gebürtigen Italieners. Im Jahre 2002 nahm die Erfolgsgeschichte richtig Fahrt auf, als Capristo begann, hochwertige Sportabgasanlagen in Eigen produktion herzu-stellen. Durch besondere Qualität und ein hohes Maß an Design zeichnen sich die Produkte von Capristo Exhaust Systems aus. Vor allem das Design spielt eine wichtige Rolle: So sind alle Abgasanlagen hochglanzpoliert, auch die Teile, die nicht zu sehen sind, was für die Liebe zum Detail spricht.

E Das Besondere an den Abgas-anlagen ist die funkgesteuerte Klappensteuerung. Diese er - mög licht es, auf Knopfdruck den Abgasstrom so zu regulie-ren, dass der Motorensound sich in tiefe, laut grollende Töne verändert. Für den Sportwagenfreund ist das wie Musik in den Ohren und ver-ursacht auch bei warmen Tem peraturen Gänsehaut am ganzen Körper.

Zu den Kunden von Antonio Capristo gehören diejenigen, die das nötige Kleingeld für einen Sportwagen wie Ferrari, Lamborghini, Porsche haben oder eines der Topmodelle von Mercedes oder Audi besitzen. Sogar Prominenz findet den Weg in die Kalmecke 5 in Sundern, deren Namen an dieser Stelle allerdings nicht erwähnt werden sollen. Produkte von Antonio Capristo findet man auf jedem Kontinent. Capristo Exhaust Systems exportiert weltweit über ein ausgewähltes Händlernetz, wobei die Märkte in den USA, England und China zurzeit boomen und für volle Auftragsbücher sorgen. Die Nachfrage ist so hoch, dass sogar Aufträge abgelehnt werden müssen, da nicht schnell genug produziert werden kann. Um diesem Nachfrageüberschuss

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entgegenzuwirken, wird sich Capristo Exhaust Systems ver-größern – und bleibt Sundern treu. Dabei dient der Standort Sundern als Produktionsstätte und eher selten dazu, Kunden die Veredelungen direkt vor Ort einzubauen. Dies soll vorran-gig über Händler passieren, damit man sich in Sundern voll auf die Produktion und vor allem Entwicklung konzentrieren kann. Denn die Entwicklung der Abgasanlagen geschieht auch in Sundern. So werden die Unterböden der Fahrzeuge, die neu auf dem Markt sind und noch nicht von Capristo Exhaust Systems veredelt wurden, mit hochentwickelter Technologie in 3D digitalisiert und anhand dieses Modells wird die Abgasanlage digital konstruiert und anschließend gebaut. Nachdem die Abgasanlage unter das entsprechende Fahrzeug montiert wurde, wird dieses auf einem Leistungsprüfstand getestet. Die oberste Prämisse lautet, das Vehikel klanglich zu verändern und dessen Leistung zu steigern. Ist nach dem Test keine Leistungssteigerung zu erkennen, wird die Anlage neu gebaut und erneut getestet, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist, getreu dem Motto: „La costanza sempre avanza – Mit Ausdauer kommt man immer vorwärts.“ So ist gewährleistet,

dass die Sportwagen einen Leistungszuwachs von bis zu 30 bis 35 PS erfahren.Ein aktuelles Projekt von Capristo Exhaust Systems ist der Umbau eines Ferraris 458 Italia. Neben der Neukonstruktion und dem Austausch der Abgasanlage werden sämtliche Kunststoffteile des F458 Italia durch den Faser-Kunststoff-Verbundwerkstoff Carbon ersetzt. Carbon weist eine extrem hohe Festigkeit auf, ist nahezu beliebig formbar und sehr leicht. Hier liegt auch der Grund für den Umbau. Durch den Austausch ist es möglich, dass der F458 Italia um zehn Prozent leichter wird, wodurch die Leistung pro Kilogramm steigt – die einzig wahre Leistungsangabe von Fahrzeugen.Der nächste „Ferrari-Day“ ist noch nicht geplant, aber wenn demnächst ein dunkles Grollen zu hören und kurz darauf ein schicker Sportwagen zu sehen ist, kann es gut sein, dass dieser gerade von Antonio Capristo und den Experten von Capristo Exhaust Systems kommt. (nk)

Weitere Informationen:Capristo Exhaust Systems GmbH Kalmecke 5 · 59846 Sundern · www.capristo.de

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Mit sportlichem Teamgeist zum ErfolgS eine Liebe zu actionreichen

Sportarten zeigt Aluminium- rad-Hersteller BORBET regel-mäßig mit der Unterstützung ver-schiedener Athleten und Sport-events, sowohl im Sommer- als auch im Wintersport. Als Partner des legendären MegaSports-Events, das Sport- und vor allem Mountainbike-Freunde aus ganz Deutschland seit 15 Jahren nach Sundern-Hagen lockt, trat das weltweit erfolgreiche Familien-unternehmen jetzt erstmals als Namensgeber für ein Bike-Biathlon-Team (Biathlet Steffen Bartscher und Thorsten Pott, deutscher Seniorenmeister MTB) in Erscheinung. Ebenfalls für BORBET am Start:

borbet-mitarbeiter Heinz JanSon (recHtS) fäHrt Seit 2006 radrennen und War aucH beim meGaSportS-event 2011 erfoLGreicH.

Biathletin Carolin Leunig, ein talentiertes Nachwuchstalent, das bereits vom Unter nehmen gefördert wird.Die Möglichkeit, einer der Hauptsponsoren solch hochkarä-tiger Veranstaltungen wie dem MegaSports-Event zu sein, nimmt BORBET immer wieder gern zum Anlass, sich dem jun-gen Publikum mit einem eigenen Informationsstand als attraktiver Ausbildungsbetrieb vorzustellen. „Der Erfolg unseres Unter-

nehmens wird maßgeblich durch die Qualität unserer Mitarbeiter bestimmt, deshalb liegt uns die fundierte Aus- und Weiterbildung von Nachwuchskräften in unterschied-

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W.O.L.L. Mai 2012 - 33

lichen Berufsfeldern sehr am Herzen“, so Firmeninhaber Peter-Wilhelm Borbet.Die Funktion als Radsport-Sponsor baut BORBET zurzeit weiter aus: Als Presenting-Sponsor unterstützt das Unter-nehmen das sechste Dirt Masters Festival, das vom 17. bis 20. Mai 2012 im Bikepark Winterberg für sportliche Unterhaltung sorgen wird und laut Veranstalter als größtes Mountainbike-Freeride-Festival in Europa gilt.BORBET ist einer der weltweit führenden Aluminiumrad-Hersteller, der die gesamte Automobilindustrie im In- und Ausland beliefert. Das inhabergeführte Traditionsunternehmen mit Sitz in Hallenberg-Hesborn beschäftigt über 3.500 Mitarbeiter an den Standorten in Deutschland, Österreich, Südafrika und den USA. Vom Styling-Konzept über die Konstruktion bis zum fertig lackierten Rad entsteht alles unter einem Dach. BORBET bietet eine attraktive Produkt-palette mit circa 2.000 verschiedenen Leichtmetallrad-Designs, von auffällig über sportlich und dynamisch bis hin zu klassisch und edel. Aktuellste Innovation, mit der BORBET derzeit für Furore sorgt, sind mehrfarbig lackierte Räder in verschiedenen Stylings. (da)

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“Viele kommen schon seit Jahren“

m e Ga S p o r t S - W o c H e n e n d e a m 2 8 . u n d 2 9 . a p r i L – e H r e n a m t L i c H e b e r i c H t e n ü b e r i H r e e r fa H r u n G e n

er Startschuss hallt über den Sunderner Rathausplatz. Im Rahmen des jährlich stattfindenden MegaSports-Wochen-

endes in Sundern-Hagen starten die ersten der insgesamt rund 1.600 Fahrer pünktlich am Samstagmorgen um 10.45 Uhr auf die bis zu 103 Kilometer lange Strecke des SKS-Mountainbike-Marathons. Geleitet von den erfahrenen Ordnern vom Team „Startnummernvergabe“ haben die jetzt in Reih und Glied stehenden Sportler in den jeweiligen Blöcken der Startaufstellung zum Teil schon seit den frühen Morgenstunden auf diesen Moment gewartet.

Alles TeamworkDas Team „Startnummernvergabe“ ist für die Anmeldung der Teilnehmer, die Ausgabe der Startnummern und die Zeitnahme bei den Wettkämpfen des MegaSports-Wochen-endes verantwortlich. Es setzt sich aus Mitgliedern der beiden Hagener Stammtische „Die Löcher“ und „Die Blaumänner“ und einigen weiteren ehrenamtlichen Helfern zusammen. 19 Stunden zuvor, am frühen Freitagnachmittag, sind die ersten von ihnen bereits zusammengekommen, um die 1.600 ein-zeln auf die jeweiligen Startnummern vorprogrammierten Transponder in die bereits vorbereiteten Nummernumschläge zu stecken. Vor der Ausgabe an die Fahrer hat Burkhard Schütz, Organisator des Teams „Startnummernvergabe“, jeden einzelnen Umschlag nochmals an einer Messeinheit vorbeigezogen, um die aufgedruckten und einprogrammier-ten Nummern miteinander abzugleichen und die Transponder auf ihre Funktion zu prüfen. „Der Funkchip in den

D Transpondern wird beim Überfahren der Startmatte aktiviert, so wird die Zeitmessung für die Fahrer gestartet. Auf der Strecke haben wir dann noch Messpunkte für den Bergsprint und beim Zieleinlauf installiert. Die Daten werden per Decoder direkt mit unserem Online-Zeiterfassungssystem abgeglichen“, erklärt der ebenfalls an den Vorbereitungen beteiligte Roland Betzmann. Er ist Geschäftsführer des Münchner Sportveranstaltungsunternehmens SOG Events, welches für die Technik bei der elektronischen Zeitnahme des Bike-Marathons verantwortlich ist.In der Produktionshalle der Sunderner Firma SKS drängen sich die Teilnehmer des Marathons schon am frühen Freitag abend in langen Schlangen vor den Tischen mit den einzelnen Start-nummernbereichen. „Kabelbinder liegen da vorne“, ruft Helfer Peter Klammt einem Fahrer zu, während er einem anderen erklärt, wie er die elektronische Messeinheit nach den Vorgaben der ebenfalls den Startpaketen beigelegten Anleitung an sein Rad montiert. Reges Treiben herrscht auch am Samstagmorgen im Bereich der einzelnen Startblöcke. Zunächst starten jeweils die Bestplatzierten aus den Vorjahren, gefolgt von Lizenzfahrern. Danach geht es dann blockweise in der Reihenfolge der Anmeldungen weiter. Geleitet und kontrolliert werden sie dabei von den Mitgliedern der „Startnummernvergabe“. „Früher haben wir die Startnummernerfassung und Zeitnahme noch komplett in Eigenregie und von Hand erledigt. Heute ist das bei mittlerweile 1.600 Fahrern und den technischen Anforderungen des BDR (Bundes Deutscher Radfahrer) nicht mehr möglich“, erklärt Startnummern-Organisator Burkhard Schütz.

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Fast alle anfallenden Tätigkeiten beim durch den Förderverein und den Skiclub Hagen-Wildewiese veranstalteten MegaSports-Wochenende werden ehrenamtlich geleistet. Als Bindeglied zwischen den örtlichen Vereinen sind die 22 Hagener Stammtische für die Organisation und Verteilung der Aufgaben zuständig. „Im Rahmen einer solchen Groß-veranstaltung fallen umfangreiche Aufgaben an. Glücklicher-weise läuft mittlerweile vieles davon aufgrund unserer lang-jährigen Erfahrungen fast wie von selbst“, erklärt Klaus-

Rainer Willeke. Gemeinsam mit Norbert Appelhans leitet er das Organisationskomitee (OK), welches die Arbeiten der Stammtische koordiniert. „Jeder Stammtisch übernimmt da immer seine Aufgabe, auf die sich die jeweiligen Mitglieder spezialisiert haben“, erklärt Willeke, der auch zu den 17 Stammtischmitgliedern der „Löcher“ gehört. Seine Aufgaben im Team der „Startnummernvergabe“ hat er aber zugunsten der OK-Leitung aufgegeben.

Von handgemachten Anfängen zum Mega­Event„Da ist im Laufe der Jahre viel experimentiert worden, inner-halb der verschiedenen Zuständigkeitsbereiche“, blickt Organisator Burkhard Schütz zurück. So sei ein durch den Hagener IT-Experten Josef Cramer selbst programmiertes Zeiterfassungssystem einige Jahre auch für den großen Bike-Marathon verwendet worden. Heute wird die Software immer noch für das Schüler-Bike-Rennen und bei diversen anderen Lauf- und Radwettkämpfen eingesetzt. „Das ist für sich schon ein wirklich tolles System. An den Messpunkten an der Strecke und im Ziel hatten wir Leute sitzen, die wirk-lich schnell tippen konnten“, erklärt Schütz. Die vorbeifah-renden Fahrer seien anhand ihrer Startnummern an den Messpunkten direkt mit dem Laptop erfasst worden. Nebenher wurden die Nummern zur Gegenkontrolle dann noch von Hand notiert. Problematisch wurde es mit der über die Jahre immer größer werdenden Teilnehmerzahl aber dann doch, wenn die Zeitmesser aufgrund schlechter Wetter-bedingungen die verschmierten Startnummernschilder teil-weise nicht mehr entziffern konnten. Schon drei Wochen zuvor, traditionell am Karfreitag, hatten sich „die Löcher“ und „die Blaumänner“ im Hagener Gasthof

fLeiSSiGe HeLfer: die HaGener StammtiScHe „die LöcHer” und „die bLaumänner”.

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W.O.L.L. Mai 2012 - 37

Schulte-Mesum getroffen, um die Startnummernumschläge mit den jeweiligen Adressetiketten zu bekleben und die Nummern und Montageanleitungen für die Transponder einzu-tüten. Einige Startnummern und Hinweisschilder wurden noch komplett von Hand gedruckt und laminiert. In früheren Jahren habe man bis zu 1.200 Startnummern selbst erstellt. „Wir bestü-cken heute aber nur noch den Schülerlauf und das Kidsrennen mit von Hand gefertigten Startnummern“, erklärt Burkhard Schütz. „Die Nummern für den großen Marathon bekommen wir mittlerweile glücklicherweise von der Firma SOG gestellt.“Was im Herbst 1990 mit einer Stadtmeisterschaft des Skiclubs Hagen-Wildewiese anfing, hat sich über die Jahre über Teile des jährlich stattfindenden NRW-Rennens, der Deutschen Meisterschaft und des Europacuprennens zum derzeit größten Mountainbike-Marathon nördlich der Rhein-Main-Linie entwickelt. „Der Marathon hat sich mittlerweile bei Radprofis aus ganz Deutschland und den Nachbarstaaten etabliert“, sagt auch Stammtischmitglied Peter Klammt, der sich schon seit ihren Anfängen für die Hagener Sport-veranstaltung engagiert. „Die Fahrer kommen in diesem Jahr unter anderem auch, weil im Rahmen unseres Marathons Sonderwertungen für den RWP Marathoncup (Wettkampf für Teilnehmer aus den Niederlanden und den Benelux-Staaten) und den Nutrixxion-Cup vorgenommen werden.“

„Die Sportler sind jetzt zum Start der Bike-Saison schon regelrecht heiß auf den Wettkampf“, erzählt Peter Klammt. Der Sportler muss gut versorgt sein – das sei der Grundsatz, für den sich alle rund 400 ehrenamtlich tätigen Hagener in allen Bereichen der Veranstaltung vom Aufbau am Hagener MegaSports-Gelände über die Streckenposten und den Thekendienst bis hin zum Wertmarkenverkauf einsetzen. „Einige von uns sind an diesem Wochenende zum Teil auch durchgängig im Einsatz. Dabei sehen wir die Sportler, wie sie am Morgen voll ambitioniert auf die Strecke gehen. Am Ende des Tages erleben wir dann ihre zum Teil von großer Freude bis zur totalen Erschöpfung weit auseinanderreichenden Emotionen beim Zieleinlauf“, erklärt Klammt, der auch für die Anmeldungen verantwortlich ist.

Run auf die StartplätzeAm 29. Januar genau um 18 Uhr wurde die Anmeldung zum SKS-Marathon geöffnet. „Über 800 Anmeldungen erreichten uns in den ersten 24 Stunden nach Anmeldestart“, so Klammt. Zweieinhalb Wochen später, am Donnerstag, 16. Februar um 22 Uhr habe man die Anmeldung bereits wieder schließen müssen. „Mehr als 1.600 Sportler und Sportlerinnen passen beim besten Willen nicht auf das Hagener MegaSports-Gelände.“

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Danach lag es ganz im Einfluss der Teilnehmer, wie weit sie in den Startblöcken vorne stehen würden. Schnelligkeit war beim Überweisen des Startgeldes gefragt, denn rechtskräftig wurde die Anmeldung erst nach Geldeingang, woraufhin dann der Reihe nach die Startnummern vergeben wurden. Alle An- meldungen, die bis zum 8. März nicht bezahlt waren, wurden wieder aus der Liste genommen. Noch einmal begann der Run auf die wieder freigewordenen Startplätze, die mittlerweile auch belegt sind. „Abpfiff! Feierabend! Der SKS-Bike-Marathon ist voll!“, so der letzte Kommentar im Internet auf www.mega-sports.de. Interessierte Fahrer werden gebeten, vom Überweisen weiterer Startgelder und neuerlichen Anmeldeversuchen abzuse-hen. „Der 27. April 2013 sei auch ein interessanter Tag…“, verweist man bereits auf den Termin des SKS-Bike-Marathons im kommenden Jahr. In den ersten Jahren habe man es auch mit dem automatischen Banklastschriftverfahren versucht, erin-nert sich Klammt. Das sei kompliziert gewesen. Da habe man keine guten Erfahrungen gemacht. „Witzig ist immer, wenn sich der eine oder andere etwa eine Woche vor Veran-staltungsbeginn bei uns meldet und fragt, ob es Sinn machen würde, die Startgebühr jetzt noch zu überweisen“, erzählt Klammt mit einem Schmunzeln. „Zahlreiche Anfragen dieser Art kommen heute per E-Mail. Wir versuchen nach Möglichkeit immer, alle ernst gemeinten Anfragen – wenn auch nicht immer zur Zufriedenheit ihrer Verfasser – zu beantworten.“

Fairness wird großgeschriebenFast durchweg positive Erfahrungen und Erinnerungen ver-

bindet er mit dem Kontakt zu den Sportlern. Viele von ihnen kenne er schon seit Jahren. „Die kommen jedes Jahr wieder und freuen sich auf die Veranstaltung“, so Klammt. Sicher habe es hier und da den einen oder anderen Ausreißer gege-ben, der seine Chancen auf den Sieg mit grob unsportlichem Verhalten, wie etwa dem Abkürzen auf der Strecke oder spä-terem Eingrätschen vor dem Starterfeld, habe verbessern wollen. „Solchen Fahrern kommen wir dann aber meistens sehr schnell auf die Schliche. Wir lassen sie im Glauben, sie kämen damit durch, auch gerne mal die ganze Strecke durch-fahren, bevor wir ihnen am Ende des Tages mitteilen, dass sie disqualifiziert sind.“ Auch Versuche, den Startplatz eines Kollegen zu ergattern, habe es immer wieder gegeben. So sei es schon vorgekommen, dass ein Fahrer einen anderen ohne dessen Wissen als krank gemeldet habe, um an dessen Startplatz zu gelangen. Als der gemeldete Fahrer dann doch auftauchte, musste der „falsche“ Fahrer wieder aus dem Starterfeld gewunken und gegen den gemeldeten Fahrer aus-getauscht werden. „Deshalb geben wir heute keine Start-nummern von verbindlich angemeldeten Fahrern mehr an andere weiter“, erklärt Klammt.Die heiße Phase in den Vorbereitungen beginnt für viele Helfer in den letzten zwei Wochen vor dem Veran-staltungswochenende. Für jeden Marathonteilnehmer gibt es zusätzlich zu den Startnummernumschlägen noch Tüten mit kleinen Werbepräsenten und verschiedenen Erfrischungen von den Sponsoren. „Die Tütenpackaktion ist besonders bei den jungen Leuten total beliebt“, so OK-Leiter Klaus-Rainer

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W.O.L.L. Mai 2012 - 39

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Willeke. So sei er im Laufe der Jahre schon das eine oder andere Mal von Messdienern um eine Entschuldigung wegen „Unabkömmlichkeit bei den Vorbereitungen“ gebeten wor-den, was die örtliche Pfarrei mit Blick auf die traditionsreiche Veranstaltung sicher mit Humor aufgenommen habe.Die Besucher des MegaSports-Wochenendes am 28. und 29. April dürfen neben spannenden Wettkämpfen auch in diesem Jahr wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, welches in diesem Jahr ganz besonders „olympisch“ werden soll, erwarten. OK-Leiter Klaus-Rainer Willeke: „Eine große Überraschung

ist zum Beispiel am Sonntag bei den ‚Familympics‘ geplant. Hier wird eine Olympia-Teilnehmerin, die in diesem Jahr auch in London teilnehmen wird, ihre Sportart vorstellen.“ Auch in diesem Jahr dürfe man sich darauf verlassen, wieder den einen oder anderen Sportprofi im Rahmen der Veranstaltung zu treffen. Außerdem startet wieder der Veltins Bike-Biathlon und die PEEWEE-Bluesgang wird das MegaSports-Gelände bei der Party am Samstagabend rocken. (oli)

Weitere Informationen unter www.mega-sports.de.

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40 - W.O.L.L. Mai 2012

Das Phantom aus der Vergangenheitd i e t m a r o S t Wa L d

er Sunderner Food-Fotograf Niklas Thiemann hat für WOLL (Seite 42)

die Bärlauch Reportage mit Johannes Lucas ins Bild gesetzt. „Süßwasserfang“ heißt sein eigenes spannendes Buchprojekt, das er zusammen mit der Autorin Regula Wolf umgesetzt hat: Es geht um Fische, genauer gesagt Süßwasserfische. Niklas Thiemann begleitet sie mit der Kamera vom Fang bis auf den von Spitzenköchen perfekt ange-richteten Servierteller. Im Rezepte-Teil stellt Regula Wolf zehn Köche und ihre Kreationen vor: Alles in allem ein sehr infor-

ieter Klein wird nach seiner Flucht aus der DDR im Westen durch einen Zufall zum

Märchenerzähler. Längst glaubt er die Schatten der Vergangenheit wie seine Verhaftung und Inhaftierung mit Mördern hinter sich gelassen zu haben. Dann – nach dem Fall der Mauer – trifft er zufällig seinen Hauptpeiniger wieder: Der frühere Stasihauptmann Stein hält ihn immer noch für einen Nichtsnutz und Verbrecher. Offensichtlich bastelt er mit alten DDR-Gesinnungsgenossen an einer radi-kalen Gegenoffensive des Sozialismus.Dass Dieter Klein sich in dessen Tochter Petra verliebt, ist nur eine von mehreren sarkastischen Wendungen im Erst-lingsroman des Voßwinkler Autors Dietmar Ostwald (59). Der gebürtige Thüringer, der 1975, wie es im Klappentext heißt, „das Staatsgebiet der DDR verließ“, weiß, wovon er schreibt. Das merkt man an allen Schilderungen der DDR-

ieter Klein wird nach seiner Flucht aus der DDR im Westen durch einen Zufall zum

Märchenerzähler. Längst glaubt er die Schatten der Vergangenheit wie seine Verhaftung und

D Interna, an den Haftszenen und an den zum Teil schon äußerst perfiden Plänen, die Stasihauptmann Stein schmiedet.Das Buch empfiehlt sich gerade heute – 23 Jahre

nach dem Mauerfall – als ausgezeichnete Lektüre über die DDR. Auch wenn ein Großteil des Buches in der heutigen Zeit im Westen spielt, so sind doch die eindringlichsten Momente, wenn Dietmar

Ostwald „die Phantome aus der Vergangenheit“ auch für den Leser hautnah beschreibt und bisweilen Kopfschütteln über die untergegangene Republik und ihre Machenschaften aus-löst. Gerade dann muss man sich die Vita des Autors vor Augen halten, um erneut von Gänsehaut befallen zu werden.

(da)

Dietmar Ostwald, Das Phantom aus der Vergangenheit,Projekte Verlag, ISBN 978-3-86237-580-6

Süsswasserfangr e G u L a W o L f u n d n i k L a S t H i e m a n n

D matives Kochbuch, das Akzente setzt und zum Nachkochen einlädt.Das DEUTSCHE INSTITUT FÜR KOCH- UND LEBENSKUNST, Leipzig und Frankfurt am Main, hat „Süßwasserfang” aus dem Becker Joest Volk Verlag zum KOCHBUCH DES MONATS April 2012 gekürt. (gs)Regula Wolf und Niklas Thiemann, Süßwasserfang, Verlag Becker Joest Volk, ISBN 978-3-938100-66-0

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W.O.L.L. Mai 2012 - 41

Wo wohnse? Reigern!n Reigern, dem nörd-lichsten Ortsteil von

Sundern, wohnen Thorsten Otte (43) und Dennis Ihle (41). Beide stammen nicht aus Reigern: Otte zog vor sieben Jahren aus Sundern in die kleine Siedlung, der gebürtige Leipziger Ihle kam 1989 nach dem Mauer fall zunächst nach Alten hellefeld, 1995 dann nach Reigern. Die beiden verbindet eine Passion: der Fuß ball. Jetzt wohnen die beiden Trainer zwar Tür an Tür, sehen sich aber nicht so oft. Denn wenn der eine abends daheim ist, steht der andere auf dem Fußballplatz und scheucht seine Mannen. Unlängst traten beide Teams, der TuS Sundern (2. Mannschaft) und der TuS Hachen, in der B-Kreisliga gegen-einander an und trennten sich 0:0. Beide Trainer hoffen noch auf den Aufstieg in die A-Liga.Reigern entstand lange Zeit, bevor man überhaupt an Fußball dachte. Der Gutshof wird schon im 16. Jahrhundert erwähnt, ist aber, da eng an die Grafen zu Arnsberg gekoppelt, schon viel älter. 1692 erhält die „verwittibte Wrede zu Reigern“ das Hachener Burglehen. In der kleinen Kapelle heiratete ihre Tochter Margarte Katharina 1693 Friedrich Bernhard von Ledebur. Der Sohn der beiden verkaufte Reigern und Hachen an die Her dringer Herren von Fürsten berg.Neues Leben gab es in dem winzigen Ort, als nach dem Zweiten Weltkrieg der damalige NRW-Landwirt schafts- und Aufbauminister Heinrich Lübke aus Enk hausen die Flächen jenseits der Landstraße in das Rote-Erde-Programm aufnahm. 1953 zogen dort die ersten Neu bürger ein, alle waren aus ihren Wohngebieten im Osten (Sudeten, Pommern, Ostpreußen und Schlesien) vertrieben worden. Lübke sorgte dafür, dass sie in Reigern ein wenig Land

I zum Haus bekamen, um sich selbst versorgen zu können. Inzwischen leben nur noch wenige dieser ersten Ge ne ration, die nach Reigern kam. Thorsten Otte und Dennis Ihle gehören zur neuen Generation: „Wir fühlen uns wohl hier“, sagen beide. Zwar gibt es keinen Laden und auch keine Kneipe, dafür haben alle Reigerner einen Post kasten direkt vor der Haus tür. Das ist andernorts in- zwischen anders. (da)

tHorSten otte und denniS iHLe (recHtS) LaSSen den baLL roLLen. Sie WoHnen erSt Seit kurzem in reiGern, erbaut Wurde die rote-erde-SiedLunG 1952/1953.

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42 - W.O.L.L. Mai 2012

Auf dem Weg zu Großmutters Küchen ac H d e r e n t m ac H t u n G d e S f r o S t r i e S e n G e S p r o S S e n :

d e r b ä r L a u c H

it dem Bärlauch ist das etwa so wie mit dem

Cowboy und dem Indianer im Herbst: Der Indianer prophezeit, es wird einen harten Winter geben, weil der Cowboy schon seit Tagen Holz hackt.“ Johannes Lucas kennt sich aus mit Bärlauch und seiner Geschichte: Weil die Bären, wenn sie nach dem Winter aus einem langen Schlaf aufwachten, im Wald als erstes den Bärlauch fan-den, aßen sie natürlich diese schmack-hafte Pflanze. Die alten Germanen, die dies beobachteten, zogen ihre Schlüsse daraus: „Das Kraut macht Bärenkräfte.“Und so wurden dem Bärlauch immer öfter mystische Kräfte zu geschrieben: Die saftig grünen Blätter genossen bald bei den germanischen Stämmen den Ruf, zur richtigen Zeit mutig zu machen und auch das Gemüt zu erhitzen. Das war bei kriegerischen Auseinander-setzungen ein enormer Vorteil. Die Lieder handschrift der „Edda“, aus dem Bereich der Heldenepen, preist schon um das Jahr 1000 den Bärlauch: Sie sei die vornehmste der Pflanzen, da sie als erstes Gewächs nach der Entmachtung der Frostriesen der Erde entsprossen sei. Die Dichter der „Edda“ fügen auch schon ein erstes Rezept hinzu: Man solle den Bärenlauch in Met legen, um das darin enthaltene Gift unwirksam zu machen. Sogar eine spezielle Lauchrune hatten die Germanen und die Kelten: Symbolisiert wurde mit ihr die Lebenskraft, die Zeugungskraft und die Potenz. Daher kom-men auch die vielen anderen Namen für den Bärlauch wie Hexenzwiebel oder Zigeunerzwiebel. Auf den leichten

”M Knoblauchgeruch reflektieren Wald-

knoblauch oder wilder Knob lauch.Botanisch betrachtet, reden wir über Allium ursinum L. und damit gehört der Bärlauch zur Familie der Liliengewächse. Zurück zum Bären: Die Bären fraßen die Pflanzen und reinigten, entgifteten und entschlack-ten nach der winterlichen Ruhezeit ihren Magen-Darm-Trakt (siehe Kasten zu den medizinischen Wirkungen).In der Küche von Johannes Lucas im Gasthof der Familie in Sundern-Endorf beginnt mit dem Sprießen des Bärlauchs auch der Frühling: „Ich finde ihn vor allem unter Buchen“, berichtet der heutige Chef des Gast-hofes: Der Gastronom hat das Hand-werk im Altenhellefelder Funkenhof

gelernt, war dann nach einigen Jahren im Langscheider Wilddieb im elterlichen Betrieb angestellt, bevor er ihn 1990 übernahm. Zusammen mit Ehefrau Heike leitet er jetzt den Gasthof, der auf eine 400-jährige Historie zurückblicken kann. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war im Hause Lucas auch die Endorfer Poststation beheimatet. Manche, die Post holten, waren hungrig, andere durstig. Eins ergab das andere.In der heutigen schnelllebigen Zeit möchte Johannes Lucas die Werte anders setzen: „Ich arbeite schon seit einigen Jahren an der Rückbesinnung auf die alten Gerichte“, bekennt der Koch. So finden sich auf seiner Speisekarte auch wieder Stielmus, Blutwurst, Schlackerwurst. „Und auch eben Bärlauch. Aber alles muss frisch sein. Bärlauch gibt es auch noch in Endorf.“ So hat der 45-Jährige auch die Wunderpflanze

JoHanneS LucaS

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auf die Speisekarte gesetzt: „Meine Idee war, Sauerländer Tapas zu kreieren, eben wie in Spanien mit heimischen, fri-schen Zutaten.“ Premiere hatten die Kreationen beim Frühlingsfest der Alten Schmitte, dem Endorfer Heimat-museum. Neben gebratener Blutwurst auf Pumpernickel gab es Wildschweinschinken mit Kirschen und kleine Reibe-plätzchen mit Bärlauch: „Den Besuchern hat es gemundet“, sagt er überzeugt, damit viele Geschmäcker getroffen zu haben. Dazu kredenzte er einen trockenen Burgunder vom rheinhessischen Winzer Jean Büscher aus Bechtheim. (da)

Bärlauch hat aufgrund des ätherischen Lauchöls, der Flavonoide, des Vitamins C, der Mineralsalze und des Zuckers viele Wirkungen. Er fördert vor allem die Verdauung, er verhindert Arteriosklerose und senkt den Blutdruck, gegen Herzinfarkt und Schlaganfall kann er vorbeugend genommen werden. Der Schweizer Pfarrer Johann Künzel (1857–1945) schrieb: „Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch!“ Tee aus Bärlauch, so der Wegbereiter der Phyto-Therapie, helfe insbesondere bei Blähungen, Appetitlosigkeit und Schwächezu-ständen. Bei Lungenverschleimungen wird der zähe Schleim durch den Saft des Bärlauchs aufgelöst und zum Auswurf gebracht. Untersuchungen haben erwiesen, dass die Wirkung des Bärlauchs auf den Darm stärker ist als auf die Gefäße. Beim Knoblauch ist es übrigens umgekehrt.

HEILKRAFT DES BäRLAUcHS

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44 - W.O.L.L. Mai 2012VORSIcHT!Mit den giftigen Blättern des Maiglöckchens besteht Verwechslungsgefahr, aber der typische

Knoblauchgeruch, der schon beim Pflücken frei wird, hilft bei der Identifizierung. Die Blätter des

Maiglöckchens sind auch aufrechter stehend, während die des Bärlauchs leicht überhängend sind.

Schweinerückensteak unter BärlauchkrusteFür vier PersonenZutaten: 8 Steaks à 90 g vom Schweinerücken, Butterschmalz, 100 g Butter, 50 g Bärlauch, 50 g Weißbrot-Brösel, Salz, PfefferZubereitung:Bärlauchkruste: Weiche Butter mit dem Handrührgerät schaumig rühren. Bärlauch waschen und in kleine Streifen schneiden. Weißbrot auf der Reibe fein reiben. Die schau-mig geschlagene Butter mit den Bärlauchstreifen mit einem Holzlöffel vorsichtig vermischen, mit Salz und Pfeffer wür-zen, zum Schluss die Weißbrotbrösel unterheben. Die Masse auf Frischhaltefolie geben und zu einer Rolle formen, im Kühlschrank circa 15 Minuten kalt stellen.Rückensteaks: Den Backofen auf Überbacken vorheizen. Eine Pfanne mit Butterschmalz erhitzen. Die Steaks salzen und von beiden Seiten kurz scharf anbraten. Aus der Pfanne nehmen, auf ein Backblech legen und mit Pfeffer würzen. Die Bärlauch-Rolle in circa 0,5 cm dicke Scheiben schnei-den und die angebratenen Steaks mit den Scheiben bele-gen. So lange überbacken, bis sie eine gold-braune Kruste haben. Sofort servieren und genießen.Dazu passt ein bunter Frühlingssalat, frisches Bauernbrot und ein kühles Pils.

REZEPTE

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Sauerländer Bärlauch-CannelloniFür vier PersonenZutaten: Füllung: 100 g Bärlauch, 100 g kräftiger Käse, zum Beispiel alter Gouda, circa 100 ml gutes Olivenöl, 4 EL Pinienkerne, 250 g frische Tomaten, 50 g getrocknete Tomaten, Salz und PfefferPfannkuchen: 250 ml Milch, 4 Eier, 150 g Mehl, SalzAußerdem: Butterschmalz und 100 g junger GoudaZubereitung:Den Bärlauch waschen und trocken schütteln, anschlie-ßend grob hacken. Den Käse reiben. Mit einem Mörser den Bärlauch, die Pinienkerne und das Öl fein mörsern. Die Tomaten in kleine Würfel schneiden, mit der Bärlauchpaste und dem Käse mischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Für die Pfannkuchen alles zu einem glatten Teig verrühren und in Butterschmalz dünne Pfannkuchen backen. Die gebackenen Pfannkuchen mit der Bärlauch-Tomaten-Paste bestreichen und zu Röllchen aufrollen. In eine eingefettete Auflaufform einsetzen und mit dem jungen Gouda circa 15 Minuten bei 150 Grad im Backofen überbacken. Dazu passt ein trockener Grauer Burgunder.

Viel Vergnügen beim Nachkochen wünscht den Lesern Johannes Lucas aus dem Gasthof Lucas in Endorf!

fotos: niklas thiemann (siehe auch Seite 40).

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Eine Stadt für Genießers ist 9.30 Uhr: Frühstück unterm Eiffelturm mit

Croissants und Café au lait. 14 Uhr: Lunch mit perfek-tem Barbecue-Steak in Buenos Aires. 20 Uhr: Abend essen an der Costa del Sol mit spani-schem Schinken, einem Glas Rotwein und würzigen Oliven. Ein kulinarisch-kultivierter Tag, für den man in Sundern nicht ein einziges Flug ticket buchen muss. Lediglich einen netten Tisch in einem der vielen hervorragenden Restaurants, die sich in der Region rund um den Sorpesee angesiedelt haben und täglich heiß begehrt sind. Freunde des guten

E Geschmacks lassen sich von der Vielfalt des Angebots gern inspirieren. Da gibt es zum Beispiel das ehemalige Kolpinghaus an der Hauptstraße, dem Elisabeth und Armin Scharfenstein ein neues Gesicht verliehen haben: Tagwerk heißt das als Bar, Bistro und Restaurant gestal-tete Traditionshaus, in dem täglich ab 10.30 Uhr in ge-

mütlicher Lounge-Atmosphäre geschlemmt, geklönt und ent- spannt werden darf. Vom rustikalen Frühstück über leichte Suppen und Snacks bis hin zu edlen Menüs gibt es hier eine köstliche Auswahl an Speisen für (fast) jeden Geschmack. Einen bunten Mix aus mediterranem Grill-Restaurant, Bistro und Lounge bietet das Treibgut in Langscheid am Sorpesee, auch als Partylocation ein beliebtes Ziel. Neben gutem Essen in netter Umgebung verspricht ein Besuch der Kegelbahn erlebnisreiche Stunden für Jung und Alt.

Regional, fantasievoll und kreativBei nahezu allen Restaurants und Cafés stehen neben inter-nationaler Küche selbstverständlich regionaltypische Gerichte und selbstgemachte Torten auf der Speisekarte. Ein einzigartiges Erlebnis für alle Sinne wird daraus, wenn man die Sauerländer Köstlichkeiten wie Kalbsbäckchen, Steckrübensuppe oder auch Rehrücken in entsprechender Umgebung genießen kann. Einen wunderschönen Ausblick bietet zum Beispiel das Restau rant Seegarten direkt am Ufer des Sorpesees, dem auch die Strandbar und das Bistro El Diablo angeschlossen sind. Während im frisch renovierten Seegarten Fernsehkoch Olaf Baumeister auf die fantasievoll-kreative Küche mit regionalen Akzenten setzt, dominieren im El Diablo Fingerfood, Pasta, asiatische Gerichte sowie Salate und Wraps in verschiedenen Variationen. Für Karibik-Feeling mit Cocktails und Snacks

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empfiehlt sich ein Besuch in der Strandbar. Die Betreiber des Seegartens umsorgen ihre Gäste nicht nur kulinarisch, auch die schönste Zeit des Jahres lässt sich im neu gestalteten Hotel wunderbar verbringen. In den speziell im Sauerländer Stil eingerichteten, komfortablen Zimmern wurden hochwertige regionale und traditionelle Produkte mit modernen Elementen kombiniert. Robuste Eiche aus heimischen Wäldern gepaart mit edlen Stoffen, moderne Farben und Muster sowie ein modernes Beleuchtungskonzept sorgen für einen unvergessli-chen Aufenthalt am Sorpesee.

Auf den Spuren der RitterAuch die Familie Steinberg aus Wildewiese setzt auf gutes Essen in Kombination mit ungewöhnlichen Unterkünften für Urlaubsgäste. Der Landgasthof Steinberg, seit 1999 in zwei-ter Generation von Franz-Josef und Marion Steinberg geführt, entstand aus einem landwirtschaftlichen Betrieb und ist seiner Verbundenheit zur Natur auch nach der Renovierung treu geblieben. 2008 wurde die Steinbergs Alm neu gestaltet und von 40 auf 120 Plätze erweitert. Seit 2009 ergänzt der Almgarten mit 50 Freiplätzen dieses Objekt. Regionale, rustikale Gourmetfreuden werden bei Steinbergs großge-schrieben. Carpaccio vom Sauerländer Weideochsen, Zanderfilet auf Rahm-Sauerkraut und hausgemachte Sülze sind nur einige Köstlichkeiten, die es hier zu genießen gibt. Einen Restaurant besuch der besonderen Art garantiert das

Gute auSSicHten: GaStronomie an der Sorpe-promenade, daS treibGut.

Dass naturnahe Erholung im Trend liegt, hat auch die Sorpesee GmbH längst erkannt und trägt dieser Entwicklung mit dem Bau eines Finnhaus-Feriendorfes am Ufer des Stausees Rechnung. Die so genannten Finntalos (buchbar ab Ende Mai 2012) bieten auf zwei Etagen viel Platz für vier bis sechs Personen und liegen unmittelbar am Ufer des Sorpesees. Auf 90 Quadratmetern befinden sich zwei Bäder, eine Infrarotsauna, eine voll ausgestattete Küche, zwei Schlafzimmer und ein Pelletofen. Die riesigen Glasfronten bieten einen unver-gleichbar schönen Blick auf den See. Jedes Haus verfügt zudem über eine Holzterrasse mit Grillmöglichkeit.

e r H o L u n G a m S e e

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Passend zum Leitfaden von Steinbergs in Wildewiese: „Wir gehen den grünen Weg“, entsteht die Steinbergs WohnArt – ein Naturhotel. 15 geräumige Zimmer nach Vier-Sterne-Standards liegen ruhig in Südlage mit direk-tem Blick auf die Wiesen des Schombergs. Ebenso ent-steht die DenkArt mit einem größeren modernen Tagungsraum sowie einem kleinen Visionen-Raum für Besprechungen in exquisitem Rahmen. Für die anschlie-ßende Entspannung nach erfolgreichen Besprechungen, einer ausgiebigen Wanderung oder einem tollen Skitag sorgt der neue Wellnessbereich.Fertigstellung: im Juni 2012. Tag der offenen Tür: am 7. Juni ab 11 Uhr. Wir alle freuen uns auf tolle Räume und nette Gäste!Ihr Steinberg Team

W i r b a u e n S t e i n b e r G S W o H n a r t

beliebte Rittermahl, ganz ohne Besteck und Benimmregeln, das für bis zu 150 Personen gebucht werden kann. In Südlage, mit direktem Blick auf die Wiesen des Schombergs, entsteht derzeit, ergänzend zum gastronomischen Angebot der Steinbergs, ein ganz besonderes Vier-Sterne-Naturhotel. 15 Zimmer, ein Saunabereich und der separate Tagungsbereich DenkArt machen dieses Niedrig-Energie-Effizienzhaus, in dem Naturmaterialien wie Holz, Glas und Metall verarbeitet wurden, zu einer schmucken Bleibe für Erholungssuchende. Die Eröffnung des Naturhotels erfolgt am Donnerstag, 7. Juni 2012 mit einem Tag der offenen Tür. Sundern ist eine Reise wert – und in jedem Fall ein Genuss für die Sinne! (da)

GepfLeGte GaStLicHkeit, SundernS bierGärten Laden ein.

HoteLzimmer im SeeGarten am SorpeSee.

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Für Sunderns Mitte unverzichtbarta G W e r k - b i e r Ga r t e n e r ö f f n u n G a m 1. m a i

as erste halbe Jahr Tagwerk hat gezeigt, dass diese Art der

Gastronomie eine wirkliche Bereiche-rung für Sunderns Mitte darstellt. Von morgens halb elf durchgehend bis in die Nachtstunden bietet das Tagwerk Kuli narisches. Aber auch für einen Cocktail oder für das Feierabend-Bierchen lohnt sich der Besuch im ehemaligen Kolping haus. Mit flexiblen Möglichkeiten der Raumaufteilung lassen sich im Tagwerk kleine und große Feiern, Tagungen und Seminare abhalten. Der Saal im Obergeschoss bietet Platz für bis zu 150 Personen. Die Kegelbahn sorgt für den sportlichen Bereich im Tagwerk. Am 1. Mai wird nun der letzte Teil der Gastro nomie in Betrieb genommen. Bei hoffentlich strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 20 Grad werden der komplett neu gestal-tete Biergarten und die Außenterrasse offiziell ihren Bestimmungen übergeben. „Wir freuen uns, dass wir das Tagwerk jetzt für ,fertig‘ erklären können“, sagt Chef

D Armin Scharfenstein zu den insge-samt umfangreichen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten der Ver-gangenheit. Nachdem die an-fängli-chen „Kinderkrankheiten“ bei solch einem Projekt inzwischen ausge- standen sind und sich das rund 15-köpfige Team eingespielt hat, läuft der Betrieb rund, so dass für die Abend stunden eine Tischreservierung zu empfehlen ist.

am 1. mai Wird die bierGarten-SaiSon im taGWerk offizieLL eröffnet.

daS team mit armin und eLiSabetH ScHarfenStein HeiSSt Sie im taGWerk HerzLicH WiLLkommen.

Advertorial

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it Veltins Fassbrause kann sich jeder ohne Reue fruch-

tig-spritzig erfrischen. Das ist ein wirk-liches Mehrgenerationen getränk“, so Stefan Wiesmann, Marketingmanager bei VELTINS und verantwortlich für die Markteinführung dieses neuesten Produktes aus der Grevensteiner Brauerei. Mit Brause verbinden viele von uns schöne Erinnerungen aus Kindertagen. Grund genug für WOLL, etwas mehr zu erfahren über das neue Erfrischungsgetränk von VELTINS, bevor es Anfang April im Sauerland und in den übrigen Absatzmärkten der Brauerei eingeführt wird. Wenn dann der Verantwortliche für das Produktmanagement auch noch aus unserem Einzugsgebiet, aus Dorlar, kommt, ist das eine gute Gelegenheit, aus erster Hand das Produkt und seine Vorzüge erläutert zu bekommen.

WOLL: „Wie kommt man auf die Idee, als Brauerei eine Brause auf den Markt zu bringen?“Wiesmann: „Wir beobachten permanent den Markt. Wir schauen uns Trends an, bei Getränken, aber auch allgemein. Dabei zeigt sich seit einiger Zeit deutlich, dass Nähe,

Entschleunigung, Natürlichkeit, Boden-ständigkeit, heimatliche Produkte und die Sehnsucht danach immer wichtiger für die Menschen werden. Und über-haupt haben wir uns Gedanken gemacht, was VELTINS im Segment alkoholfreie Produkte machen kann. Das wird zunehmend wichtiger für VELTINS, weil die Menschen Produkte suchen mit weniger Kalorien, Leichtigkeit und Spritzigkeit. Wir suchen ständig nach Feldern, die eine Brauerei besetzen kann. Und mit Bionade hat vor Jahren ein Produkt die-sen Markt eröffnet.“

WOLL: „Wie lange hat der Entwicklungsprozess, von der ersten Idee bis zur Marktreife, gedauert?“Wiesmann: „Seit nunmehr 18 Monaten wird bei VELTINS an dem neuen Erfrischungs getränk gearbeitet. Wir haben natür-lich den Markt genau beobachtet, was es alles schon gibt, und verschiedenste Geschmacksrichtungen ausprobiert. Dabei haben wir sensorisch geschulte Verkoster eingesetzt, die uns dann sagten, was zu VELTINS passt. Und in größeren Gruppen wurden die Alternativen dann auch noch getestet und

VELTINS Fassbrause mit Zitrone und Holunderm a r k e t i n G m a n a G e r S t e fa n W i e S m a n n W i L L fa S S b r a u S e

z u m G e S p r äc H S t H e m a m ac H e n

”M

Stefan WieSmann, veLtinS

faSSbrauSe – verkoStunGSaktion auf dem WocHenmarkt in Sundern.

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W.O.L.L. Mai 2012 - 51

Stefan Wiesmann, 44 Jahre, Marketingmanager für die Marke VELTINS und das Neuprodukt Fassbrause, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er stammt aus Detmold und ist 1996 zu VELTINS gekommen. 1998 hat er seine Frau aus Dorlar kennen gelernt. Er mag das Sauerland und hat in Dorlar seine neue Heimat gefunden. Die Arbeit bei dem Familienunternehmen VELTINS schätzt er sehr. Verantwortung übernehmen, kurze Entscheidungswege, individuelle Förderung und flexible Strukturen zeichnen die Arbeit aus. Familie und Arbeit sind gute Gründe, um im Sauerland zu bleiben.

probiert. Frühzeitig musste über ein passendes Verpackungs-design für ein fruchtiges Getränk nachgedacht werden. Wir wollten unbedingt zum Ausdruck bringen, dass es sich um ein natürliches Produkt handelt. Das findet sich jetzt zum Beispiel in einem leichten, weißen Holzhintergrund im Verpackungs-design wieder. Die Unternehmensmarke VELTINS tritt etwas in den Hintergrund, dafür wird auf die Hervorhebung der Marke „Fassbrause“ Wert gelegt und auf die Angaben ,alkohol-frei‘ und ,wenig Kalorien‘. Insgesamt soll das Produkt leicht und erfrischend rüberkommen.“

WOLL: „VELTINS spricht von einem Mehrgenerationen­getränk. Kann Fassbrause denn tatsächlich ein Getränk für alle Generationen sein?“Wiesmann: „Wir sind davon überzeugt, dass VELTINS Fassbrause für Jung und Alt ein passendes Erfrischungsgetränk ist. Wir wissen, dass sehr viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen nach Alternativen zu alkoholhaltigen Produkten suchen. Fassbrause ist angesiedelt zwischen Wasser und Limo. Daher sagen wir in unserer Werbung auch: ,Limo war gestern!‘ Aber mehr als alle klugen Worte kann der Produkttest überzeu-gen. Wir werden daher im Frühjahr an vielen Stellen und Orten den Menschen die Möglichkeit bieten, VELTINS

Fassbrause zu probieren: zum Beispiel auf Wochenmärkten im ganzen Sauerland oder bei anderen Veranstaltungen. Und die beste Werbung ist dann die Empfehlung, weil das Produkt erfrischend und gut geschmeckt hat.“ (hh)

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Rucksack auf, die Wälder lockenn at u r e r L e b n i S i n d e r Wa n d e r r e G i o n S u n d e r n

er Winter hat sich verzogen, der Frühling steht längst vor der Tür: Höchste Zeit, die Wan derschuhe aus der Ecke zu

kramen und den Rucksack aufzuschnallen. Rund um Sundern locken exquisite Touren in die Wälder und versprechen ein Wandervergnügen der Extra klasse. Das Wanderparadies Altes Testament bietet zahlreiche gutbeschilderte Rundwanderwege.

D Zu Mehrtagestouren ist der Sauerländer Höhenflug ein echter Geheimtipp für Natur liebhaber und Fans der guten Aussicht. Und auf dem vom Deutschen Wanderverband ausgezeichne-ten Ehmsenweg läuft der Wanderer in Erinnerung an den Forstrat Ernst Ehmsen, den Gründer des Sauerländer Gebirgsvereins.

foto: barbara Geuecke

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Altes TestamentBis heute steht nicht fest, woher der biblische Name des Gebietes zwischen Sundern und Meschede stammt, was er bedeutet. Für die einen verweist er auf das hohe Alter der ersten Kirche in Hellefeld, andere glauben in ihm eine Anspielung auf die zwölf Stämme Israels zu erkennen, deren Zahl sich mit den Ortschaften, die zur katholischen Pfarrei Hellefeld gehören, deckt. Eines aber ist unumstrit-ten: Wer auf der Suche ist nach attraktiven Wanderrouten, der sucht in dieser Gegend im Osten von Sundern an der richtigen Stelle. Auf insgesamt rund 230 Kilometern bieten sich hier dem Naturliebhaber einmalige Sauerländer Wälder und Aussichten. Für einen unbeschwerten Wandertag punkten besonders die gute Wegbeschilderung sowie Streckenvorschläge und spannende Infos zur Region in den einzelnen Orten. Bei den 14 Rundwanderungen ist von einem kurzen Spaziergang bis zur Ganztagestour für jeden Geschmack etwas dabei. Und wer sich von der gesamten Region überzeugen und das Alte Testament von allen Seiten kennen lernen will, der kommt auf dem großen Rundweg mit seinen 40 Kilometern und insgesamt rund

Sauerländer Gastlichkeit seit 1735

im Ortskern von Stockum.

Willkommen in der herzlichen,

familiären Atmosphäre unseres Hauses.

Genießen Sie die vielfältigen

Köstlichkeiten aus Küche und Keller!

Wir bieten komfortable Zimmer

(mit Dusche/WC, TV, Telefon und W-Lan),

reichhaltiges Frühstück, Biergarten,

Räume für Ihre Feier oder Tagung,

sowie spezielle Angebote wie

Planwagenfahrten und Hüttenzauber.

Land hotel Gasthof

seit 1735

Familie Willecke · Markt 5 · 59846 Sundern-StockumTelefon: 02933/1382 · Telefax: 02933/4630e-Mail: [email protected] · www.hotel-willecke.de Ei

nkeh

ren

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Dor

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1.200 Höhenmetern aus dem Wandergenuss gar nicht mehr heraus. Am 6. Mai lädt die SGV-Abteilung Altenhellefeld große und kleine Wanderer zum Familien wandertag im Alten Testament ein. Auf dem Programm stehen geführte Wanderungen, Planwagenfahrten und auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.

HöhenflugNur fliegen ist schöner – damit wirbt der 250 Kilometer lange Fernwanderweg Höhenflug zwischen den Eingangsportalen Korbach und Meinerzhagen. Bei Wildewiese trennt sich vom Hauptweg eine Alternativstrecke nach Altena ab. Übertrieben ist dieses Motto bei Weitem nicht. Wie der Name schon sagt: Der Höhenflug lässt keinen am Wegrand liegenden Gipfel aus, erspart dem Wanderer kaum einen Anstieg – belohnt dafür aber mit einzigartigen Aussichten über das Land der tausend Berge und Höhenflüge, wie sie kein Vogel schöner erleben könnte. Besonders für Mehr-tagestouren eignet sich die Strecke von Korbach über Willingen, Hallenberg, Winterberg, Eslohe nach Meinerz-hagen beziehungsweise Altena bestens. Schnell lässt man den

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Trubel des Alltags hier hinter sich, wenn man auf schmalen Waldpfaden, auf Wiesen und Gipfeln, in herrlichen Bergwäldern, an Bächen, Schluchten, Hochmooren und Heiden der heimischen Flora und Fauna begegnen kann. Neben märchenhafter Natur finden sich immer wieder geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten am Weg. Zur Stärk-ung und Erholen der müden Füße laden die gastronomischen Betriebe am Wegrand ein. Für Spaziergänge und Tagestouren bietet der Höhenflug Rundwanderungen am Weg an. Und wer einmal Höhenflugluft geschnuppert hat, der wird sich für den nächsten Urlaub sicherlich eine mehrtägige Tour auf diesem vielleicht schönsten Sauerländer Fernwanderweg vor-nehmen. Denn, wie gesagt: Nur fliegen ist schöner.

EhmsenwegNicht nur sein Name – der ursprüngliche SGV-Weg X 8 wurde nach dem Begründer des Sauerländer Gebirgsvereins Ernst Ehmsen benannt – macht dem rund 75 Kilometer langen Weg zwischen Arnsberg und Olpe alle Ehre. Bereits 1907 erstmals ausgewiesen, wurde er 2006 als erster Hauptwanderweg des SGV vom Deutschen Wanderverband als Prädikatsweg Wanderbares Deutschland zertifiziert. Heute zählt der Ehmsenweg zu gut 60 Wanderwegen in Deutschland, die sich Qualitätswanderweg nennen dürfen. Bewertet werden mit dem Gütesiegel des Deutschen Wanderverbandes insbesondere die Naturbeschaffenheit und das Erlebnispotenzial eines Wanderwegs. Das stellt sicher, dass Wandern auf dem Ehmsenweg auf jeden Fall ein spannendes Outdoor-Erlebnis abseits von Straßen, Industrie und Lärm ist.Die Auszeichnung ist also ein Indiz: Der Weg muss einiges aufzuweisen haben. Als Nord-Süd-Route ist er das Pendant zum Rothaarsteig an der Westflanke des Sauerlandes und verbindet unterschiedlichste Naturräume zu einem einmali-gen Mosaik dessen, was das Sauerland zu bieten hat: Der Ehmsenweg startet am Glockenturm am alten Markt in Arnsberg, führt durch das Ruhrtal im Arnsberger Wald, ver-läuft durch die Weiten der Sunderner Wälder und den Naturpark Homert vorbei am alten Kapuziner-Kloster Brunnen bis hinein ins Hochsauerland. Er passiert die

i n f o r m at i o n e n

Kostenlose Wanderflyer zum Alten Testament beim Stadt-marketing Sundern eG in Sundern und in den Gastro-nomiebetrieben im Alten Testament. Sonntag, 6. Mai 2012, ab 10 Uhr Familienwandertag im Alten Testament: Treffpunkt an der Grillhütte Wacholder-heide, Altenhellefeld.Infos und Kartenmaterial zum Höhenflug unter: www.sauerland-hoehenflug.de

foto: barbara Geuecke

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Knochenmühle in Fretter, eine der größten Wacholderheiden Deutschlands – das Naturschutzgebiet Rübenkamp –, das Bergbaumuseum Siciliaschacht in Meggen sowie den Aussichtsturm auf der Hohen Bracht. Durch das Ebbegebirge verlaufend und vorbei am Biggesee führt er zu seinem Ziel, nach Olpe. Neben einmaligen Naturerlebnissen warten auf den Wanderer in den Orten und am Wegrand immer wieder

kleine Highlights wie alte Kirchen, Türme, ein Jagdmuseum oder die Freilichtbühne der Karl-May-Festspiele in Elspe. Und weil der Weg eine außergewöhnliche Wandertour ver-spricht, wird er auch vom Internetportal GPS-Wanderatlas Deutschland vorgestellt und empfohlen. Eine Übersicht sowie ausführliche Etappenbeschreibungen können Besucher der Wanderplattform entnehmen. Und für alle Fans mobiler

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i n f o r m at i o n e n

Länge: 75 KilometerHöhe: 4464 m 4336 mStart- und Zielpunkt: von Arnsberg nach OlpeWegbeschaffenheit: Feld- und Waldwege, überwiegend hügelig (festes Schuhwerk empfohlen)Anforderung: mäßig schwere WanderungWegmarkierung: X 8Weitere Informationen: GPS Wanderatlas Deutschland unter www.ich-geh-wandern.de/ehmsenweg

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W.O.L.L. Mai 2012 - 57

Liebenswerte Gastlichkeit

in familiärer Atmosphäre!

Landgasthof KleinerStockumer Straße 1759846 Sundern-StockumTelefon (0 29 33) 97 94 [email protected]

dw-c

once

pt.d

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Kleiner_WOLL_412 18.04.2012 14:28 Uhr Seite 1

Navigation stehen kostenfreie GPS-Daten zur Verfügung (die allerdings bei der guten Wegmarkierung wirklich nicht nötig sind). Wer sich mehrere Tage auf den Spuren Forstrat Ehmsens auf den Weg machen will, dem empfiehlt der Wanderatlas eine Tour in fünf Tagesetappen. Fünf Tage zum Abschalten, Durchatmen und Genießen. (cm)

forStrat ernSt eHmSen

( 18 3 3 – 18 9 3 )( 18 3 3 – 18 9 3 )beGründer deS SGv

In Schleswig Holstein geboren stu-dierte Ernst Ehmsen an der Kopen-hagener Forstakademie. Nach Anstellungen in Ostpreußen und im Elsass, wo er sich bereits im Wanderverein Club Vosgien aktiv betätigte, wurde er im Jahr 1884 als Forstmeister an die Arnsberger Regierung versetzt. Ein Glück für

den Sauerländer Wanderfreund. Denn 1890 gründete Ehmsen hier – gemeinsam mit Karl Féaux de Lacroix und vor dem Hintergrund der Wanderbewegung – den Sauerländischen Touristenverein, aus dem ein Jahr später der Sauerländische Gebirgsverein (SGV) hervorging. Sein heutiges Vereinsgebiet umfasst neben dem Sauerland auch das Ruhrgebiet, das Münster land, das Bergische Land sowie das Siegerland. Knapp 40.000 Mitglieder schnüren regelmäßig die Wanderschuhe, genießen die Natur und engagieren sich für den Ausbau und die Pflege des Wanderwegnetzes. Ohne Ehmsen wäre der SGV wohl nicht, was er heute ist. Als erster Vor sitzender entwarf Ehmsen Satzungen, gab Hinweise zur Markierung von Wanderwegen, machte die Presse auf den Verein und auf das Sauerland aufmerksam. Kein Wunder also, dass unmittelbar nach Ehmsens Tod Überlegungen zum Bau eines Denkmals laut wurden. Der 1897 zur Erinnerung an den Forstrat und Begründer des SGV errichtete Kuppelbau steht auf einem Felsvorsprung an der östlichen Seite des Eichholzes bei Arnsberg.

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58 - W.O.L.L. Mai 2012

Da ist Musik drin!J u b i L ä u m b e i m m u S i k v e r e i n a m e c k e u n d

b e i m ta m b o u r ko r p S S u n d e r n

Jahre sind es her, dass die Gründer

des Musikvereins Waldeslust Amecke rund um den Initiator Fritz Müer stolz die ersten Instru- mente in einer zweirädrigen Ziehkarre vom Sunderner Bahn- hof abholen konnten. „Niu kritt Amecke ’ne Musike!“, hieß es, als sie voll bepackt mit dem wertvollen Gut ins Dorf einzo-gen. Dank Fritz Müers Einsatz und der Großzügigkeit des Fabrikanten August Schnepp, der 284,66 Goldmark, 50 davon als Spende, den Rest als Leihgabe, zur Verfügung stell-te, konnten kurz nach der offiziellen Gründung am 11. März 1912 die ersten Instrumente angeschafft werden. Schon am 19. Mai 1912 rief man die Mitglieder zur ersten Versammlung zusammen, in der Gärtner Josef Schulte zum Vorsitzenden gewählt wurde. Herr Vedder, Kapellmeister aus Garbeck, wurde engagiert, um den Musikern „die ersten Flötentöne“ beizubringen, Johannes Steinhoff übernahm das Dirigentenamt. August Schnepp engagierte sich als stellver-tretender Dirigent. Nach 80 Übungsstunden waren alle für die ersten Auftritte bereit. Doch dann zerstörte der Erste Weltkrieg die Träume, eine große, erfolgreiche Kapelle zu werden. Der Verein blieb eher

100 ein kleiner Spielkreis, da die aktiven Musiker und engagierten Vereinsmitglieder in Gefangen-schaft geraten oder gar gefallen waren. Die circa 18 verbliebe-nen Musiker gaben jedoch alles, um den Verein aufrechtzuer-halten. Sie beteiligten sich an Festen, spielten auf Prozessionen und traten zunehmend im wei-teren Umkreis auf. Der Zweite

Weltkrieg erschwerte das Engagement erneut. Eine schwierige Zeit begann, die auch nach dem Krieg nicht überwunden werden konnte. Unter dem Dirigenten Johannes Weber, der 1957 das Amt übernahm, wurde erstmals wieder regelmäßig geprobt. Die Auftritte konzentrierten sich auf die Feste inner-halb der Dorfgemeinschaft. Zwölf Jahre blieb der Verein ohne echtes Engagement der Mitglieder, die 1969, geschockt vom Tode des Dirigenten, fast ein Jahr nahezu alle Aktivitäten ruhen ließen. Erst ein Jahr später fand man mit Fritz Volkmer einen neuen musikalischen Leiter, der sich gleich mit dem Verein verbun-den fühlte. Unter seiner Führung konnten 16 neue, aktive Mitglieder gewonnen werden. Die alten, kaum spielbaren Instrumente, die zum großen Teil noch aus der Vorkriegszeit stammten, wurden mithilfe der Gemeinde Amecke durch

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neue ersetzt. Getragen von den positiven Aspekten engagier-ten sich die Vereinsmitglieder immer mehr. Die Jugendarbeit stand ab 1980 zudem im Vordergrund. Im Dorf wurde das Angebot, die Jugend musikalisch zu unterrichten, begeistert aufgenommen. Das Orchester wuchs durch sie auf 30 Mitglieder an, der Traum der Gründer ging langsam in Erfüllung. Zudem brachte die Jugend „frischen Wind“ in die Konzertprogramme. Moderne Melodien wurden eingeübt, eine Tanzkapelle gegründet. Um dem Wunsch nach moder-nen Instrumenten, einer Verstärkeranlage und neuen Uniformen nachkommen zu können, wurde die „Amecker Disko“ ins Leben gerufen. Am 6. September 1998 konnte gar ein eigenes Vereinsheim eingeweiht werden. Trotzdem geriet der Verein noch einmal in personelle Schwierigkeiten, da sich zu Anfang des neuen Jahrhunderts einige aktive Mitglieder vom Spielbetrieb abmelden mussten. Ein gegenseitiges Hilfsangebot mit dem Musikverein Westenfeld überbrückte die neue Situation so gut, dass auch heute noch feste, freund-schaftliche Beziehungen bestehen. Im Jubiläumsjahr steht der Musikverein Amecke e. V. unter seinem heutigen Vorsitzenden Hans-Georg Terwedow und dem Dirigenten Willi Kärgel wieder auf festen, eigenen Füßen. So kann das 100-jährige Jubiläum auch mit vielen

Aktivitäten gestaltet werden. Das Benefizkonzert am 10. März wird nicht der einzige Höhepunkt bleiben. Die Amecker Musiker luden das Landesblasorchester NRW unter seinem Chefdirigenten Renold Quade in die Schützenhalle ein. Als zum Höhepunkt und Abschluss des Abends der Musikverein Amecke gemeinsam mit dem Orchester aufspielte, brodelte eine euphorische Stimmung in der Halle bis zum Siedepunkt. Am 5. Mai um 19.30 Uhr lädt der Musikverein zur großen Geburtstagsparty ein. Sie beginnt mit einem offiziellen Festakt, die Schirmherrschaft übernimmt Bürgermeister Detlef Lins. Ein Oktoberfest am 28. Oktober und ein Adventskonzert am 2. Dezember runden das musikalische Jahr 2012 ab. Der Verein denkt im Jubiläumsjahr jedoch nicht nur an seine eigenen Konzerte.

Tambourcorps Sundern – Musikverein mit GeschichteMit großem Engagement nahm er am 30. Stadtmusikfest teil und gratulierte damit dem das Fest ausrichtenden Tambourkorps Sundern zum offiziellen 85-jährigen Jubiläum. Dessen Vereinsgeschichte begann eigentlich schon viel früher, denn er entstand 1927 aus zwei Sunderner Spielmannszügen, dem der Feuerwehr und dem des Jünglingsvereins. Ein Wettstreitspielen in Arnsberg, bei dem die beiden Vereine

der muSikverein amecke im JubeLJaHr 2012.

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„gegeneinander musizierten“, brachte die Wende. „Getrennt waren beide Vereine nach Arnsberg gefahren und gemeinsam marschierten sie am Abend in Sundern ein“, schreibt der Schriftführer des Vereins Alexander Hellhake. Es entstand das Vereinigte Tambourkorps Sundern, in dem heute unter der Leitung von Tambourmajor Werner Blome und dem Vorsitzenden Bernd Grote 51 Musiker aktiv sind.Auch der Spielmannszug litt unter dem Krieg, doch fand er

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schnell in einen geregelten Übungsbetrieb zurück. Schon 1950 spielten 14 Musiker zum ersten Schützenfest auf. Von Beginn an wurde großer Wert auf die Jugendarbeit gelegt, die sich heute nicht mehr in einer eigenen Jugendgruppe zeigt, doch zahlreiche Ausbilder des Vereins üben kontinuierlich mit den Neulingen. Die acht- bis zehnjährigen Musikanten sollen schnellstmöglich mit in das Tambourkorps integriert werden und bei den Auftritten mitspielen. Im Mai 2012 star-

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tet wieder eine neue Ausbildungsgruppe, deren erstes Ziel das Beherrschen der Notenlehre ist. Zum Stadtmusikfest wurden Karl-Heinz Kremer, Reinhold Hellake, Gerhard Müller und Elmar Sasse für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt – und natür-lich gratulierten ihnen die jüngsten Mitglieder ebenso herz-lich wie der Vorstand. (bf )

da StraHLt er: LudGer bLome füHrt „Sein” tambourcoprS an.

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VERANSTALTUNGENvon Mai bis Juni 2012

01.05. Maifest des Musik- und Tennisvereins Allendorf Maifest am Maibaum, Schützenvorplatz Amecke Maifest mit Maibaumaufstellen, Dorfplatz Endorf Hüttenfest und Kinderschützenfest, Hellefeld Maifest am Dorfplatz Hövel Maiständchen des Musikvereins Langscheid

04.05.­ Sieben spielen „Kleine Dramen“, 05.05. Alte Molkerei, Allendorf

05.05. Geburtstagsparty „100 Jahre Musikverein“, Amecke

Wallfahrt nach Werl (Wanderung)

05.05.­ Frühlingsmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag,06.05. Innenstadt, Sundern

06.05. Regionalwanderung aller Ortschaften im Alten Testament, Motto: „Himmlische Aussichten“

Autofrühling mit verkaufsoffenem Sonntag, Rathausplatz Sundern

12.05. Noise R us in concert – Alte Molkerei, Allendorf 125-Jahr-Feier des MGV Eintracht Endorf Sorperockers, Promenade Langscheid Jubiläumskonzert zum 100-jährigen Jubiläum des

Musikvereins Sundern

13.05. Pfarrfest Hellefeld Pfarr- und Kinderfest Schützenhalle/Schule

Stockum

16.05. Rock Night – open air, Allendorf

17.05. Tag der offenen Tür der Feuerwehr Sundern

19.05.­ Opti-Regatta „Wappen von Amecke“, 20.05. Vorbecken

24.05. Kirchenkonzert des Luftwaffenmusikkorps und des Postorchesters in der St. Johannes Kirche, Sundern

26.05.­ 27.05.

Waldfest der IG Unterm Knochen, Sundern

26.05.­ Schützenfest in Linnepe28.05. Familien-Fahrradtour in Lünen, SGV Stockum

27.05. Waldfest des Musikvereins Allendorf Sportfest/Dorfmeisterschaften, Sportplatz Stockum

28.05. Kurkonzert mit Pfingstfrühschoppen, Tillmanns Appelhof in Dörnholthausen

31.05.­ 03.06.

Balver Optimum (Reitturnier), Balve

02.06. Just for fun, Gesangverein Hagen König der Löwen, Langscheid, Dorfplatz (SGV)

02.06.­ 03.06.

Kinderschützenfest Sundern

07.06. „Fickeltünnes”, zehn Jahre Geschichtswanderung, Allendorf

U19 von Borussia Dortmund, Sportplatz Amecke

08.06. Sportfest – „90 Jahre Sportverein Amecke“

16.06. Vogelpräsentation der Schützenbruderschaft Sundern, Franz-Josef-Tigges-Platz

16.06.­ 18.06.

Schützenfest in Westenfeld

17.06. Wanderung, Golddörfer-Rundweg in Oberhenneborn (SGV Endorf )

Antoniusfeier (Messe), Kloster Brunnen

22.06. 5. Sommerabendlauf „Rund um den Sorpesee“, Amecke

23.06. Improtheater-Battle ... Molkes Sahnehäubchen gegen Schwammdrüber, Alte Molkerei, Allendorf

Sommerfest der Antoniusschule, Langscheid

23.06.­ Schützenfest in Hellefeld25.06. Schützenfest in Hövel

24.06. Verkaufsoffener Sonntag „Aktion Wühltisch“, Fußgängerzone Sundern

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...das W.O.L.L.-Projekt zeigt die glänzenden Seiten des Sauerlandes: ob die „Großen“ des Landes mal privat, ob der Freund von Nebenan oder der lokale Geheimtipp in Küche, Kunst oder Sport: hier werden Menschen und Geschichten vorgestellt, mit denen man stolz auf seine Heimat sein kann. Etwas zum vorzeigen: seht her: das ist meine Region! So sind wir, woll?! Lange und gern habe ich in dieser wunderschönen Gegend gelebt, und Worte, Orte, Land und Leute schätzen und lieben gelernt. Auch vandage, so jottwedeh, bin ich nig-gelig, was die Jäuste so zu fentern und zu krosen haben und was für Spirenzkes sie noch so alle innen Kopp kriegen, und was es so zu vertällen gibt, beim Pröhleken über’n Draht, ne Pulle inner Hand. Das Poster der Sauerländer Wörter erzeugt übrigens bei allen Betrachtern sogleich eine heftige Eigendynamik, und viele Redensweisen werden ausgetauscht und aufgefrischt. Ein Rettungsschirm lokaler Sprachkultur! Wer so kuiert, is n Echten! ...

Ludger Eilebrecht, Pfarrdechant, Höxter

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eamspirit und Adventure hat sich die Mosaik GmbH

in Langscheid am Sorpesee auf die Fahnen geschrieben. Und das heißt vor allem eins: Wenn es darum geht, Ge meinschaft zu stärken oder die Kompe-tenzen von Füh rungs kräften zu erarbeiten, dann kommen Er lebnis und Action nicht zu kurz. Das Motto „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ gilt also gleichermaßen im erleb-

T nispädagogischen Bereich wie bei Trainings von Mitarbeitern aus Wirtschaftsunternehmen.Wer vor dem Panorama Sorpe-see und zwischen majestätisch in die Höhe ragenden Pfählen einen Manager mit Anzug und Krawatte in den Seilen hängen sieht, der trifft das Mosaik-Team wahrscheinlich gerade bei der Arbeit im Hoch-seilgarten an. Von klassischer Erlebnispädagogik für Schul-

und Jugend gruppen, über die Organisation von Events bis hin zu Trainingseinheiten zu Teambildung und Führungskraft – die Basis der Arbeit von Mosaik, das unterstreicht das Geschäfts führer-Trio, ist immer die Freude am Umgang mit Menschen und die Verbundenheit mit der Natur. Dass ohne die Geschäftsführer Mark Stelter, Oliver Barkow und Sven Schneider Mosaik nur eine halbe Sache wäre, das beweist schon das „MOS“ in „Mosaik“. Es steht für deren Namen. Ihr Händchen für Teams mag aus dem eigenen Erlebnis von Gruppenzusammenhalt herrühren: Bereits als Kinder befreundet, schwören sich die drei als Jugendliche: Wenn es später in den Job geht, dann machen wir was zusam-men! Die drei studieren: der erste Kommunikationsinfor-matik, der zweite Musikpädagogik und Kultur wissenschaften, der dritte Sozialpädagogik. Das Studium ist beendet, der alte Plan wird aus der Tasche hervorgekramt: „Wir waren ver-rückt, aber wir haben das durchgezogen“, so Stelter. „Etwas naiv, aber mit Business plan.“ Er lacht. Die drei suchten einen ge- meinsamen Nenner und fanden ihn: draußen sein, etwas unternehmen, mit Menschen arbeiten. 2004 startete Mosaik. Die erste Aktion, die die drei veranstalteten, war Bogenschießen mit einer Fußballmannschaft. 2007 baute Mosaik einen

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Hochseil garten und gestaltete seine Außenanlage: Grillstellen, Sitzecken mit Blick auf den See, ein Naturerlebnis vom Feinsten. Ständige Weiterbildungen im Trainings- und Wirtschaftsbereich sorgen bis heute für eine Professionalisierung des Konzepts. Mittlerweile besteht das Team aus rund 25 Mitarbeitern. Und namenhafte Kunden aus ganz Deutschland wie die Daimler AG, die Deutsche Lufthansa oder Thyssen Krupp zeigen: Das Konzept fruchtet, das Geschäft mit Abenteuer und Team building läuft.Was aber macht man denn eigentlich genau, wenn es um Teamspirit und Adventure geht? Wird man bei Mosaik mit Schatzkarte durch den Wald gejagt? Wilde Tiere? Oder doch eher die klassische Gruppenarbeit, bei der einer denkt und plant, alle anderen auf der faulen Haut liegen? „Wir arbeiten in vier Bereichen“, erklärt Schneider. „Erlebnispädagogik, Aus bildung, Event und Training.“ Das erlebnispädagogische Programm wird von Schul- und Jugendgruppen genutzt. In nicht alltäglichen Situationen, die eine Herausforderung dar-stellen, sollen Ergebnisse erzielt werden, die auf den Alltag transferiert werden können. Da geht es um Persönlichkeits-entwicklung, um soziale Kompetenzen, aber auch um öko-logisches Bewusstsein. „Die Natur ist für uns der beste Raum, um diese Fähigkeiten zu erleben und zu erlernen.“ Denn wo könnte man besser spüren, was Vertrauen ist, als in den

Höhen eines Hochseilgartens, nur durch ein Seil und einen anderen Menschen gesichert? Oder was Gruppenarbeit meint, als während eines gemeinsamen Floßbaus und einer Kanutour, bei der ein jeder ein Ruder in der Hand hält? Für optimale Qualität legt Mosaik großen Wert auf die Ausbildung seiner Mitarbeiter. Sowohl intern als auch für externe Interessenten wird eine Ausbildung zum Outdoortrainer angeboten, mit den Zusatzmodulen Hochseilgarten-, Team- und Wasser-sporttraining.Interessant ist das Programm von Mosaik vor allem auch für Unternehmen. Als „Teamtrainig Light-Version“ bezeichnet Stelter das Event- und Incentive-Angebot. So wird zum Beispiel ein Tag mit den Mitarbeitern am Sorpesee zum etwas anderen Betriebsausflug, bei dem man den Kollegen nicht nur besser kennen lernt – sondern auch anders, wenn er mit Outdoor-Bekleidung durch den Wald pirscht oder man am Abend gemeinsam am Lagerfeuer sitzt. Besonders zentral sind die Trainingsangebote, die speziell auf Unternehmen ausge-richtet sind. „Aufgrund der eigenen unternehmerischen Tätigkeit, aber auch durch unsere Weiterbildungen wissen wir mittlerweile genau, was zu tun ist, um interne Prozesse ins Rollen zu bringen, wir sind wie ein Katalysator“, so Barkow, der parallel zur Arbeit gerade ein Managementstudium absol-viert. „Unser Ziel ist langfristig die Optimierung eines

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Unternehmens. Fach liches spielt dabei aber zunächst weniger eine Rolle.“ Das Programm zielt auf Softskills ab. Wie kann ein Team gebildet, wie weiterentwickelt werden? Wo liegen Konfliktpotentiale, welche sozialen Werte werden geachtet, welche vernachlässigt? Und wie sollte eine Führungskraft auf-treten und arbeiten? Zunächst analysiert Mosaik zusammen mit dem Kunden ganz individuell Problem- und Lösungsfelder, der Theorieanteil ist wesentlich. Erst dann können gezielt Übungen aus dem erlebnis pädagogischen Bereich eingesetzt

werden, um praktisch zu festigen, was theoretisch schon ausgearbeitet wurde. Erst dann also werden die Manager in den Hochseilgarten geschickt, wird dem Kollegen ein Ruder in die Hand gedrückt, kann die Geo-Cashing-Tour starten. „Wichtig ist auch die langfristige Kontrolle von vorgenommenen Zielen“, erläutert Schneider. „Wir gehen also nach einiger Zeit noch-mals in die Unternehmen und

schauen, was wirklich umgesetzt wird.“ Nicht selten kommen auch unternehmerische Fragen auf, werden die Geschäftsführer beratend tätig oder hinterfragen unternehmensinterne Strukturen des Kunden. „Wir sind aber keine klassische Unter-nehmens beratung. Das wollen wir nicht und das passt auch nicht zu uns“, betont Barkow und rückt seine Baseballkappe zurecht. Und das ist auch gut so. Denn wer für Outdoor und Teambuildung so geboren ist wie dieses Trio, der sollte unbe-dingt in dem Bereich arbeiten. (cm)

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Stationen des Lebens:Frankfurt – Shanghai – Ostentrop

ch wurde in München geboren. Auf gewachsen bin ich in Wies-

baden. In Frankfurt habe ich gear-beitet. Ich bin also Hessin. Jetzt lebe ich im Sauerland, in Ostentrop. Dazwischen war ich auch mal in Shanghai. Wenn mich jemand fragt, woher ich ursprünglich komme, sage ich meistens: Frankfurt. Das klingt metropolischer. Mein Bruder lebt in Texas, in der Nähe von Dallas. Der muss nicht mit anderen Orten in der Nähe seines Wohnortes angeben, die metropolisch klingen. Texas reicht, um Leute zu beeindrucken.

I Ende 2006 besuche ich ihn dort und fahre auf ein Reitturnier in Okla-homa City. Zum Zuschauen. Weil ich Pferde mag und zuhause auch reite. Das Turnier findet im State Fair Park statt, einer unvorstellbar großen Arena. Mit unvorstellbar vie-len Sitzplätzen, es müssen auf jeden Fall mehrere Tausend sein. Auf einem dieser vielen Sitzplätze sitze ich, als sich plötzlich ein Deutscher neben mich setzt – mein heutiger Mann.

Damals weiß ich das aber noch nicht. Ein Sauerländer Hüne, über zwei Meter groß und stattlich. Und an jedes Satzende

e i n e ko L u m n e vo n L e S e r i n c L a u d i a W i c H t m a n n

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Becker Druck

hängt er ein woll. (Mein Mann sagt, das sei gelogen…) „Die sagen das wirklich...“, denke ich damals. Bis dahin war mir das Sauerländer woll nur als Parodie bekannt. Kurz und gut: Der Hüne und ich, wir verlieben uns und ich reise nach unse-rem USA-Trip jedes Wochenende zu ihm nach Osten trop. Aber meistens sage ich Finnentrop. Das klingt einfach metro-polischer… Bei meiner ersten Fahrt nach Ostentrop ist es Winter, es reg-net – wie ich heute weiß, tut es das fast immer im Sauerland – es ist neblig und ich kämpfe mich mit meinem kleinen Stadtauto durch trübe Wettersuppe und über gefühlt unweg-

same Straßen. Mein Navi führt mich über Strecken, von denen ich nie geglaubt hätte, dass sie offiziell sind. Dort, wo ich herkomme, nennt man so etwas allenfalls Schleichweg. Heute weiß ich, dass es zahlreiche solcher Straßen im Sauerland gibt und dass das ganz normal ist. „Wo, um alles in der Welt, wohnt der???“, frage ich mich damals sehr verzwei-felt. „Wo, um alles in der Welt, wohne ich???“, frage ich mich heute auch oft sehr verzweifelt, wenn ich wieder nicht nach Hause finde, weil mein Navi und mein (miserabler) Orien-tierungs sinn mit der Sauerländer Infrastruktur kollidieren. Ich verbringe nun also jedes Wochenende hier im Sauerland

fotos: claudia Wichtmann

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und lerne, was eine Dorfgemeinschaft ist und was sie bedeu-tet, was Heimatliebe ist und wie man sie lebt, wie viel Humor in einem stillen Menschen stecken kann und dass Krombacher ein Lebensgefühl ist. Und ich erlebe Kyrill, den Sturm, der viel mehr ist als nur eine Unwetterwarnung. Ich wusste bis dahin nichts von Existenzängsten, schweren, menschlichen und finanziellen Verlusten, Trauer um Natur. Kyrill hat für viele Sauerländer leider das Leben verändert. Und mir noch mehr Einblick in die Menschlichkeit gegeben. Kurz danach ziehen mein Mann, damals noch Freund, und ich nach Shanghai. Genau genommen nach Suzhou, ganz in der Nähe von Shanghai. Ich sage meistens Shanghai, das klingt … na, Sie wissen schon. Er muss dort arbeiten, ich gehe einfach so mit. Aus Lust auf ein neues Land und aus Liebe. Wir leben in einer Großstadt mit rund sieben Millionen Einwohnern, in einem Hochhaus im 22. Stock. „Aufregend!“, denke ich. „Ich will nach Hause!“, denkt mein Freund, jetzt Mann. Ein Dreivierteljahr leben wir dort und danach bin ich sicher: Mit diesem Mann kann ich überall leben und ziehe mit ihm von Suzhou nach Ostentrop. Mit im Gepäck: ein Baby in meinem Bauch und eine zugelaufene Katze im Transportkorb. Inzwischen haben wir zwei kleine Kinder und die chinesische Hochhaus-Katze ist eine Dorfkatze geworden. Wenn Sauerländer Frauen mit meinen Kindern sprechen, sagen sie meistens am Ende des Satzes: „Woll, Mäuschen?“ Wollmäuse waren mir bis dahin nur als Staubflusen bekannt, die unter Möbeln und in Zimmerecken leben und die sich sehr überraschend und fast explosionsartig vermehren… Nun, wir Hessen beenden Sätze gerne mit gell oder gelle oder ne – manchmal auch nö gesprochen. Klingt auch nicht viel besser und bietet Raum für jede Menge Parodie. Jetzt lebe ich also mit Mann und Kindern in Ostentrop, auf einem Aussiedlerhof, direkt am Waldrand. Ein Paradies für Kinder und für Feriengäste. Und für mich, auch wenn ich mir hin und wieder Starbucks und ein Einkaufscenter in Fußnähe wünsche. Aber bitte, ohne diese herrlich schöne, manchmal raue, aber immer individuelle Natur zu zerstören. Es gibt den schönen Spruch: Es ist nicht der Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus sehr gut sehen. Und ich muss nicht lange überlegen, um zu wissen, dass ich dieses Fleckchen Erde gegen keine Metropole der Welt wieder eintauschen möchte… WOLL!?

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WOLLMagazin für Sundern und Umgebung

Worte, Orte, Land und Leute.

...ist eine Lizensausgabe von WOLL® – Heimatmagazin für die Sauerländer Lebensart

Herausgeber: WOLL-Verlag Hermann-J. Hoffe Kückelheim 11 57392 Schmallenberg [email protected]

Redaktionsanschrift: WOLL-Magazin c/o MK HOFFE communication partners GmbH Hauptstraße 169 59846 Sundern Telefon 02933 90970-0 [email protected]

Redaktion: Diana Armatage (da) Hermann-J. Hoffe (hh) Nico Kastellan (nk) Carina Middel (cm) Gisbert Scheffer (gs)

Weitere Autoren: Beate Feische (bf ) Oliver Heimann (oli) Dr. Kerstin Matthies

Korrektorat: Carina Middel

Gestaltung/Satz: MK HOFFE communication partners GmbH

Titelfoto: Roland Sommer

Fotos: Beate Feische, Oliver Heimann, Carina Middel, Manuela Rischen, Stadtmarketing Sundern, Matthias Schäfer, Niklas Thiemann Sabrina Voss (sabrinity) Weitere siehe Bildunterschriften im Magazin

Druck: becker druck, F.W. Becker, Arnsberg

Verlag: WOLL-VerlagHermann-J. HoffeKückelheim 11 57392 Schmallenberg Telefon 02971 87087 Telefax 02971 87043 woll-verlag.de Mit Unterstützung durch Westfalium Verlag GmbH & Co. KG Welsingheide 2-4 48161 Münster

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Die nächste Ausgabe erscheint am 29. Juni 2012

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?Und wann sind

Sie dabei?

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L iebe LeSerinnen und LeSer, Sundern und seine Umgebung haben viele Gesichter. Einige davon will WOLL Ihnen zeigen. Und für alle aufmerksamen Leser und Fotografen mit Liebe zum Detail gibt es attraktive Preise in unserem Fotowettbewerb zu gewinnen. Zum Fotorätsel aus der letzten WOLL-Ausgabe haben uns zahlreiche Antworten erreicht. Fast alle Teilnehmer lagen mit ihrem Lösungsvorschlag richtig. Das Foto zeigt die Rehberg-Kapelle in Stockum. Das Los hat entschieden und WOLL freut sich, einen Verzehr-Gutschein für das Restaurant Seegarten in Langscheid an Familie Widekind aus Sundern zu übergeben.

Das Foto für das Rätsel dieser Ausgabe wurde eingesandt von Frau Gabi Wirth aus Sundern und sie macht es sicher nicht einfach mit ihrer Frage: Wo steht diese Bank mit dem Blick auf den kleinen See? Wer die Lösung kennt, auf den wartet ein Verzehr-Gutschein, aus dem Haus

Kleiner in Stockum. Senden Sie Ihre Antwort bis zum 10. Juni 2012 an [email protected] oder per Post an WOLL Sundern, c/o MK HOFFE, Hauptstraße 169, 59846 Sundern. Bei mehreren richtigen Antworten entscheidet das Los. Auf viele tolle Bild-Einsendungen für das Fotorätsel im Juni freut sich WOLL ganz besonders. Das ausge-wählte Foto wird wieder mit einem Buchgutschein unserer Rubrik „Lesenswert“ belohnt.

FotowettbewerbIm Juli 2011 haben wir bei Meisterjahn & Steinhoff die Weichen für die Zukunft gestellt und unser Füh-rungsteam erweitert. Profi tieren Sie von der Ausweitung und Intensivierung unseres Leistungs- angebotes:

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Um auch in Sachen Rechtsberatung den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden, stehen erfahrene Kooperationspartner spezifi scher Fachrichtungen zur Seite.

Wir laden Sie ein, uns und unsere Beratungsphilosophie kennenzulernen:

Diplom-Betriebswirt (FH)Thomas Hammer*Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

Uwe SteinhoffSteuerberater

Diplom-Kaufmann (FH) Michael BiensteinSteuerberater, Fachberater für Internationales Steuerrecht

Diplom-Kaufmann Andreas CorneliusSteuerberater

Dieter Meisterjahn* Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

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Zukunft steuern mit System

claudia und franz Josef Widekind bei der Gewinn-übergabe.

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