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1 Workshop Caring Community Thema: Yes, We Care! Auf dem Weg zur sorgenden Gemeinschaft Leitung: Dieter Achtnich, Mitglied des erweiterten Vorstands von queerAltern Datum/Zeit: Samstag, 19. Januar 2019, 13.30–18.00 Uhr Ort: Parksaal EPI-Park, Bleulerstrasse 60, 8008 Zürich Anmeldung: [email protected] Tagesprogramm: siehe Seite 3 Karikatur: Max Spring Yes, We Care! Auf dem Weg zur sorgenden Gemeinschaft: «Die einfache Sorge ist aller Dinge Anfang» (Albert Camus) Sorgen im Sinne von Fürsorgen ist zu einem betulichen, altmodischen und vormodernen Begriff geworden, doch er gewinnt an neuer Aktualität mit der in unseren westlichen Gesellschaften fortschreitenden Individualisierung, dem Leben in Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Die Familie, der bis anhin bedeutungsvollste Sozial- und Pflegedienst unserer Gesellschaft, löst sich auf – und Originärstrukturen wie Partnerschaften sehen sich am Rande der Überforderung. Sorge oder Care muss zu einer Haltung und einer Kultur werden; der Kultur und Praxis der Aufmerksamkeit, der wechselseitigen Unterstützung, und der Hilfe. Eine sorgende Gemeinschaft, eine Caring Community, sorgt sich um das gute Leben, um den Anderen, den Lebenden, den Vulnerablen, um Sterbende und um Trauernde und um Werte und Spiritualität – in der Mitte der Gesellschaft. Eine Caring Community ist in dem Sinne auch auch eine Verantwortungsgemeinschaft . Der Förderverein queerAltern hat sich zur Aufgabe gemacht, den Weg sorgender Gemeinschaften für queere Menschen anzubahnen und sorgende Netzwerke zu

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Workshop Caring Community

Thema: Yes, We Care! Auf dem Weg zur sorgenden Gemeinschaft Leitung: Dieter Achtnich, Mitglied des erweiterten Vorstands von queerAltern Datum/Zeit: Samstag, 19. Januar 2019, 13.30–18.00 Uhr Ort: Parksaal EPI-Park, Bleulerstrasse 60, 8008 Zürich Anmeldung: [email protected] Tagesprogramm: siehe Seite 3

Karikatur: Max Spring

Yes, We Care! Auf dem Weg zur sorgenden Gemeinschaft: «Die einfache Sorge ist aller Dinge Anfang» (Albert Camus)

Sorgen im Sinne von Fürsorgen ist zu einem betulichen, altmodischen und vormodernen Begriff geworden, doch er gewinnt an neuer Aktualität mit der in unseren westlichen Gesellschaften fortschreitenden Individualisierung, dem Leben in Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Die Familie, der bis anhin bedeutungsvollste Sozial- und Pflegedienst unserer Gesellschaft, löst sich auf – und Originärstrukturen wie Partnerschaften sehen sich am Rande der Überforderung. Sorge oder Care muss zu einer Haltung und einer Kultur werden; der Kultur und Praxis der Aufmerksamkeit, der wechselseitigen Unterstützung, und der Hilfe. Eine sorgende Gemeinschaft, eine Caring Community, sorgt sich um das gute Leben, um den Anderen, den Lebenden, den Vulnerablen, um Sterbende und um Trauernde und um Werte und Spiritualität – in der Mitte der Gesellschaft. Eine Caring Community ist in dem Sinne auch auch eine Verantwortungsgemeinschaft. Der Förderverein queerAltern hat sich zur Aufgabe gemacht, den Weg sorgender Gemeinschaften für queere Menschen anzubahnen und sorgende Netzwerke zu

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etablieren, um die Resilienz der Generation queerer Menschen zu stärken, welche zumindest ein Teil ihres Lebens in sichtbarer und selbstbestimmter Art und Weise lebte. Wenn wir von einer Caring Community sprechen, sprechen wir vom Aufbau von Sozialkapital, an dem sich generationenübergreifend jeder und jede beteiligen kann, jeder und jede Verantwortung übernimmt und übernehmen kann. Zentral ist dabei die Absichtslosigkeit der Beteiligten und dass alle Leistungen allseits auf Freiwilligkeit beruhen.

Auch gemeinsame Unternehmungen gehören zu einer sorgenden Gemeinschaft: queerAltern-Wanderung im Zürcher Weinland. Der Verein versteht sich als eine Art Moderator für diesen zu gestaltenden Sozial-Raum, wird eine Art Regiefunktion übernehmen und Rahmenbedingungen schaffen, die es Menschen in einer Situation der Verletzlichkeit ermöglichen, ein gutes, selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Wege anbahnen heisst – auch wenn jede/r für seine Biografie selbst verantwortlich ist – Freunde und Freundinnen frühzeitig aus ihrer Trance der Selbst- und Ich-Bezogenheit, aus Allmachtfantasien und Verdrängung zu lotsen und sie einzubinden für Zeiten der Verlangsamung, der Gebrechlichkeit und allfälliger Einsamkeit. Konkret heisst dies, queerAltern schafft die Infrastruktur für Netzwerke, bündelt, koordiniert und verzahnt Angebot und Aktivitäten, entwickelt ein Sensorium für Bedarf und Bedürfnisse, engagiert sich für konkrete Hilfsangebote wie Besuche, Begleitung, Einkauf oder Haushalt. Was braucht es, damit eine Caring Community zum Funktionieren kommt? Es braucht das gegenseitige Interesse aneinander und an den Unterschieden, Fehlerfreundlichkeit und Toleranz, denn es sind Menschen mit all ihren Unzulänglichkeiten, welche die Community ausmachen. Es braucht die Möglichkeit, etwas erzählen und etwas leisten zu können und Anerkennung zu bekommen. Und es braucht Barrierearmut und Niederschwelligkeit, Kümmerer, Treffpunkte und allenthalben qualifizierte ja sogar professionelle Unterstützung von Spitex, sozialen Diensten und anderer vergleichbarer Institutionen. Sicherlich wird der Lebensort queerAltern ein Katalysator, Dreh- und Angelpunkt für die Caring Community sein. Doch sie muss weiter greifen. Erste Schritte sind getan, Netzwerke, wenn auch noch fragile, sind geschaffen, Menschen und Mitglieder engagieren sich uneigennützig und beseelt. Vermehrt noch wollen wir generationenübergreifend denken und handeln, denn altern beginnt früh im Leben! Deshalb veranstaltet queerAltern am 27. Oktober 2018 für Mitglieder, Freundinnen und Freunde aus der queeren Community und weitere Partner einen Workshop, um gemeinsam Ideen zu schmieden und die Umsetzung voranzutreiben. Text: Dieter Achtnich

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Datum/Zeit 19. Januar 2019

Ort Swiss EPI Park, Parksaal, Bleulerstrasse 60, 8008 Zürich

TeilnehmerInnen Mitglieder Verein queerAltern, Interessierte und Freunde

Leitung/Moderation Dieter Achtnich

Tagesprogramm

Inhalte und Ziel

: Entwicklung von Grundlagen und Inhalten zum Aufbau der Caring Community queerAltern

13.30 : Begrüssung durch den Vorstand

: Update zu den verschiedenen Aufgaben und Projekten des Vereins

Vincenzo Paolino

14.00 : Hintergründe und Modelle von Caring Communties

aus aller Welt und der Traum einer Caring Community queerAltern

Referenten

14.40 : Zusammenstellung von Anliegen, Aufgaben und Zielen

einer Caring Community durch die Teilnehmer Dieter Achtnich

: Entwicklung und Spezifizierung von Ideen zur

Umsetzung der Caring Community queerAltern

16.00 : Kaffeepause

: Fortsetzung der Ausarbeitung von Ideen,

Präzisierungen

: … ausser man tut es: Miteinander die Umsetzung planen und vereinbaren

17.50 : Abschluss Vincenzo Paolino

Barbara Bosshard 18.00 : Ende des Workshops