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1~ Gesetze mqd Verordnungen ....... Um eine zweifelsfreie Bescheinigung des Ursprungs zu gew~hrleisten und um sicherzustellen, dab die Ware im Herkunf~sl~nd auf das Freisein yon gef~hrliehen Krankheiten und Schadlingen dutch den amtlichen Pflanzenschutzdienst untersucht wurde, kann auf die Beibringung yon Ursprungs- und Gesundheitszeugnissen nich~ verzichtet werden. Entgegenstehende Erlasse sind aufgehoben. 2'. Egger (Mannheim). Zucker, Honig, Siiflwaren, kiinstlicher Siit~stoff. Bundesrepublik Deutschland. Zuekergesetz. Gesetz i~er den Verkehr mit Zucker der Bundesregierung vom 5. Januar 1951. -- (BundesgesetzbL 1951, Nr. 2, S. 45.) Inhaltsangabe. Zucker im Sinne dieses Gesetzes ist der aus Zuekerrfiben, Zuckerrohr oder Mel~sse hergestellte Zucker, und zwar Verbrauehszucker, Rohrzuckere~terzeugnis, Rohrzu@ernacherzeugnis sowie fli~ssiger Zucker, Ablgiu/e (ausgenommen Melasse) und Sirupe mit E ;mere Reinheitsgehalt von i~ber 70 °. Das Gesetz enth~lt im iibrigen Bestimmungen fiber die Versorgung mit Zucker, den Anbau und die Verwertung yon Zuckerrfiben, die Hers~ellung und den Absatz yon Zucker; es bringv Vorschrfften fiber die Preisregelung und erm~chtigt den Bundesminister, zur Durchffihrung des Gesetzes einen Marktverband zu bflden. Vorgesehen ist ferner eine Einfuhrstelle, die sich mit der Ein- und Ausfuhr befal~t. [m dritten Teil des Gesetzes wird bestimmt, daft Be- und Verarbeitungs- sowie Handels- betriebe der Zuckerwirtschaft verpflichtet sind, Bficher in fibersichtlicher Form zu ffihren, die jederzeit fiber s~mtliehe Gescb~i~svorg~nge, insbesondere solche, die mit Zucker zusammen- h~ngen~ Aufschlul~ geben. Die zuckerrfibenverarbeitenden Betriebe, Zuckerraffinerien und Handelsbetriebe der Zuekerwirbsehaft kSnnen zu einer 5Ieldepf|icht fiber Zuckerrfibenanbau und Zuckerverwendung sowie die Zuckervorr~e veranlaBt werden. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes treten auBer Kraft 1. die Verordnung fiber die (iffentliche Bewirtschaftung yon Zuckerrfiben, Zueker un4 sonstigen Erzeugnissen aus ZuckezTfiben yore 7. September 1939, RGB1. I, S. 1728 [diese Z. (Ges. u. VO.) 32, 6 (1940)]; 2. die Verordnung fiber die 5ffentliche Bewirtsehaftung yon Bro~aufstrichmitteln, Speise- zwiebeln und Gewfirzen yore 7. September 1939, RGB1. I, S. 1731 [diese Z. (Ges. u. VO.) 32, 6 (1940)] ; 3. die Verordnung fiber die ~iffentliche Bewirtschaftung yon Rohkakao und Sfil3waren yore 7. Sep¢~ember 1939, RGB1. I, S. 1735 [diese Z. (Ges. u. VO.) 32, 8 (1940)]; 4. die Verordnung betr. Bewir~schaftung yon Zuckerrfiben, Zucker und sonstigen Erzeug- nissen aus Zuckerrfiben sowie yon Rohkakao und Sfifiwaren yore 16. Februar 1943 (Deu~scher Reichsanzeiger ~r. 41 yore 19. Februar 1943); 5. die Verordnung fiber den ZusammenschluB der Deutschen Zueker- und SfiBwarenwirt- schaf~ vom 7. Januar 1943 (RG]~I. I, S. 22); 6. die Anordnung des Reiehsbauernffihrers begr. Satzungen der Hauptvereinigung der Deutsehen Zucker- und SfiBwarenwir~schaft und der Zuekerwirtschaftsverbi~nde yore 5. April 1943 (Verkfindungsbl~tt des Reichsnahrs~ndes S. 142); 7. die Anordnungen der Haup*vereinigung der deu~schen Zuckerwir~sehaft, der wirtschaft- lichen Vereinigung der deutschen SfiBwarenwir~schaft und der Haupgvereinigung der deu~schen Zueker- und SfiBwarenwirtsehaft. F. E~ger (Mannheim). Wiirzmittel, Aromastoffe, Kochsalz, Essig usw. Frankreich. Vorsehriiten fiber den Verkehr mit Vanille, Vanilleextrakt, Vanillinzueker usw. Rundschreiben des [ranz6s. Landwirtscha[t~mlnisteriums vom 7. April 1950. [Journ. offic, yore 14. April 1950. Ann. F~lsifica~. Yraudes 43, 167 (1950).] Vanille. Als Vanille diirfen nut die Frfichte der Pflanze Vanilla plani/olia und der ihr am n~ehsten ver- wandten Variet~ten bezeichnet werden. Die Frfichte mfissen ausreichend reff sein und mfissen

Würzmittel, Aromastoffe, Kochsalz, Essig usw

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Page 1: Würzmittel, Aromastoffe, Kochsalz, Essig usw

1~ Gesetze mqd Verordnungen . . . . . . .

Um eine zweifelsfreie Bescheinigung des Ursprungs zu gew~hrleisten und um sicherzustellen, dab die Ware im Herkunf~sl~nd auf das Freisein yon gef~hrliehen Krankheiten und Schadlingen dutch den amtlichen Pflanzenschutzdienst untersucht wurde, kann auf die Beibringung yon Ursprungs- und Gesundheitszeugnissen nich~ verzichtet werden.

Entgegenstehende Erlasse sind aufgehoben. 2'. Egger (Mannheim).

Zucker, Honig, Siiflwaren, kiinstlicher Siit~stoff. Bundesrepublik Deutschland.

Zuekergesetz. Gesetz i~er den Verkehr mit Zucker der Bundesregierung vom 5. Januar 1951. - - (BundesgesetzbL

1951, Nr. 2, S. 45.) I n h a l t s a n g a b e .

Zucker im Sinne dieses Gesetzes ist der aus Zuekerrfiben, Zuckerrohr oder Mel~sse hergestellte Zucker, und zwar

Verbrauehszucker, Rohrzuckere~terzeugnis, Rohrzu@ernacherzeugnis sowie fli~ssiger Zucker, Ablgiu/e (ausgenommen Melasse) und Sirupe mit E ;mere Reinheitsgehalt von i~ber 70 °. Das Gesetz enth~lt im iibrigen Bestimmungen fiber die Versorgung mit Zucker, den Anbau

und die Verwertung yon Zuckerrfiben, die Hers~ellung und den Absatz yon Zucker; es bringv Vorschrfften fiber die Preisregelung und erm~chtigt den Bundesminister, zur Durchffihrung des Gesetzes einen Marktverband zu bflden. Vorgesehen ist ferner eine Einfuhrstelle, die sich mit der Ein- und Ausfuhr befal~t.

[m dr i t t en Teil des Gesetzes wird bestimmt, daft Be- und Verarbeitungs- sowie Handels- betriebe der Zuckerwirtschaft verpflichtet sind, Bficher in fibersichtlicher Form zu ffihren, die jederzeit fiber s~mtliehe Gescb~i~svorg~nge, insbesondere solche, die mit Zucker zusammen- h~ngen~ Aufschlul~ geben. Die zuckerrfibenverarbeitenden Betriebe, Zuckerraffinerien und Handelsbetriebe der Zuekerwirbsehaft kSnnen zu einer 5Ieldepf|icht fiber Zuckerrfibenanbau und Zuckerverwendung sowie die Zuckervorr~e veranlaBt werden.

Mit dem Inkraft t reten des Gesetzes treten auBer Kraf t 1. die Verordnung fiber die (iffentliche Bewirtschaftung yon Zuckerrfiben, Zueker un4

sonstigen Erzeugnissen aus ZuckezTfiben yore 7. September 1939, RGB1. I, S. 1728 [diese Z. (Ges. u. VO.) 32, 6 (1940)];

2. die Verordnung fiber die 5ffentliche Bewirtsehaftung yon Bro~aufstrichmitteln, Speise- zwiebeln und Gewfirzen yore 7. September 1939, RGB1. I, S. 1731 [diese Z. (Ges. u. VO.) 32, 6 (1940)] ;

3. die Verordnung fiber die ~iffentliche Bewirtschaftung yon Rohkakao und Sfil3waren yore 7. Sep¢~ember 1939, RGB1. I, S. 1735 [diese Z. (Ges. u. VO.) 32, 8 (1940)];

4. die Verordnung betr. Bewir~schaftung yon Zuckerrfiben, Zucker und sonstigen Erzeug- nissen aus Zuckerrfiben sowie yon Rohkakao und Sfifiwaren yore 16. Februar 1943 (Deu~scher Reichsanzeiger ~r . 41 yore 19. Februar 1943);

5. die Verordnung fiber den ZusammenschluB der Deutschen Zueker- und SfiBwarenwirt- schaf~ vom 7. Januar 1943 (RG]~I. I, S. 22);

6. die Anordnung des Reiehsbauernffihrers begr. Satzungen der Hauptvereinigung der Deutsehen Zucker- und SfiBwarenwir~schaft und der Zuekerwirtschaftsverbi~nde yore 5. April 1943 (Verkfindungsbl~tt des Reichsnahrs~ndes S. 142);

7. die Anordnungen der Haup*vereinigung der deu~schen Zuckerwir~sehaft, der wirtschaft- lichen Vereinigung der deutschen SfiBwarenwir~schaft und der Haupgvereinigung der deu~schen Zueker- und SfiBwarenwirtsehaft. F. E~ger (Mannheim).

Wiirzmittel, Aromastoffe, Kochsalz, Essig usw. Frankreich.

Vorsehriiten fiber den Verkehr mit Vanille, Vanilleextrakt, Vanillinzueker usw. Rundschreiben des [ranz6s. Landwirtscha[t~mlnisteriums vom 7. April 1950. [Journ. offic, yore

14. April 1950. Ann. F~lsifica~. Yraudes 43, 167 (1950).] V a n i l l e .

Als Vanille diirfen nut die Frfichte der Pflanze Vanilla plani/olia und der ihr am n~ehsten ver- wandten Variet~ten bezeichnet werden. Die Frfichte mfissen ausreichend reff sein und mfissen

Page 2: Würzmittel, Aromastoffe, Kochsalz, Essig usw

Alkoholische Getr~knke. 15

allen zur Erzielung des gewfinschten Aromas notwendigen Behandlungen unterworfen worden sein. Es dfirfen ihnen keine wertbestimmenden Bestandteile entzogen werden ; auch sind fremde Zusi~ze nicht zugelassen. Der Verkauf yon ganz ode r teflweise extrahierten Schoten oder Schoten, die mit Hiffe irgend eines Mittels kfinstlich rissig gemacht worden sind, ist a]s FSlschung anzusehen.

Vani l le ]?ulver , Van i l l ezucke r , V a n i l l e e x t r a k t . Die Bezeichnung Vanfllepulver ist aussch]ieBlich reinem Vanillepulver vorbehalten. Vanillezucker muB neben Zucker 25 % Vanille enthalten. Die Bezeichnung vanfllehaltiger Zucker (Sucre vanill6) gilt f~r Erzeugnisse mit 10% Vanflle-

gehalt. Sofern der Gehalt des Erzeugnisses an Vanille auf die Verwendung yon Vanflleextrakt zu- rfiekgeht, ist das Erzeugnis zus~tzlieh als ,mi~ Vanilleextrakt hergestellt" zu bezeichnen. In keinem Fall darf der Gehal~ an Vanille geringer sein a]s 10 g reinem Vanille entspricht.

Zueker mi t Van i l l egesehmack (Sucre van i l l i n~ ) . Unter der Bezeichnung ,,Zucker mit Vanillegeschmack" diirfen werkauft werden Zucker mit

Vanillin, das aus Vanilleextrakt gewonnen ist, fernerZucker mit synthetischem Vanillin (l~ethyl- pro~ocatechualdehyd). In beiden Fallen muB der Gehalt an Vanillin mindestens 0,7 % betragen. Wird anstelle won Methylprotocateehualdehyd die entsprechende ~thylverbindung verwendet (synthe~isehes ~thy.lyanillin), so geniigt ein Gehalt an Athylvanillin won 0,2%. Bei Verwendung won synthetischem Athyl- oder Methylvanillin ist vorgesehen, durch sp/~teren ErlaB den Zusatz eines bes~immten Erkennungsmi~tels zu fordern.

K e n n z e i c h n u n g s - u n d V e r p a e k u n g s v o r s e h r i £ t e n . Simtliche vorerwahnten Erzeugnisse mfissen auf der Verpaqkung klar und eindeutig gekenn-

zeichnet sein. Dis Vanille kann hinsichtIich ihrer tterkunft besonders gekermzeichnet sein. Sofern ein Erzeugnis mit k~nstlichem Vanillin hergestellt ist, muB hierauf in der Kennzeichnung durch die ~Vorte ,,kfinstliehes Aroma" hingewiesen werden. Bei der Kennzeiehnung ist der jewefls f/ir das betreffende Erzeugnis vorgeschriebene Geha|t an Wirkstoffen zahlenm~Big anzugeben. Die Packung muff aueh das Gewicht ihres Inhalts erkennen lassen. F. Egger (Mannheim).

Alkoholische Getr~inke. Bundesrepublik Deutschland. Zulassung yon aperitifartigen Trinkbranntweinerzeugnissea mit vermindertem Weingeistgehalt.

Bekanntmaehung der t)berleitungsstelle liar das Branntweinmonopol vom 30. September 1950, - - (MinB1. ELF 1950, Nr. 16, S. 172.)

Abweichend yon der Vorschrift in § 100, Abs. 3 des Branntweinmonopolgesetzes d/irfen aperi~ffartige bit~ers/ifle, auf der Grundlage yon Kriuterauszfigen hergestell~e, vorwiegend als Zus~tze zu Mineralwasser, Cocktails usw. genossene Trinkbranntweinerzeugnisse mit einem Wein- geistgehalt yon mindestens 25 Vol.-% in Verkehr gebracht werden, t z. Egger (Mannheim).

Grundwein zur Wermutweinberei~ung. Erlafi der Ober/inanzdirektion Baden vom 18. November 1950. - - (Nieht im Druck ver6ffentlieh~.)

Die Anforderungen an Wermutgrundwein fal]t die S~aa~liche chemische Untersuchungsanstalt Mfinchen wie folgt zusammen: Z~r Hers6ellung yon Wermutwein kommt nach den yore Reichs- gesundheitsamt bearbeiteten Kurzkommentar zur Wermu~wein-Verordnung nut verkehrsf/ihiger Wein im Sinne des Weingesetzes und Dessertwein in l~rage. Als Dessertwein kSnnen nicht an- gesproehen werden aufgespritete auslindische Weine ohne Dessertwein-Charakter (vgl. F. GOLD- SC~tDT; Kommentar zum Weingesetz, AufL 1, S. 313 bzw. AufL 2, S. 319). ]3rennwein ist kein werkehrsfi~higer Wein im Sinne des Weingese~zes. Er is~ nich/~ einmal als Ge~r~nk, sondern ]edig- lich Ms Industriehalberzeugnis anzusehen, das ausschlieBlich zm" Herstellung won Weinbrinden Verwendung linden darf. Durch die Verwendung won Brennwein zur Wermutweinbereitung wird das Branntweinmonopolgesetz umgangen. ~. Egger (Mannheim).

Wiirttemberg-Baden. Einheitliehe Untersuehungsverfahren bei der Einfuhr yon Wein.

Erlafi des Innenministers Wiirttemberg-Baden vom 31. Oktober 1950. - - (Nicht im Druck ver- 5ffentlicht:)

Der Erlafl stellt die reehtlichen Grundlagen ffir die Berechnung des zuckerfreien Extraktes bei Wein zusammen und kommt zu folgendem Ergebnis : Bei allan W~inen in- oder ausl/~ndischer