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www.netzwerk-iq.de I © 2011 Netzwerk „Integration durch Qualifizierung – IQ“
Anerkennung ausländischer BerufsqualifikationenDie Umsetzung des Gesetzes über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen (BQFG)
Hans-Peter Wilka
Regionales Netzwerk IQ Rheinland-Pfalz
Regionalkonferenz Wörth, 22.8.2012
Das Netzwerk IQ wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.
Informationsveranstaltung
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Themen
Das Gesetz oder Die Gesetze?
Wege der Anerkennung
Unterstützung in der Beratungsarbeit
Vorstellung – IQ Netzwerk
Aufgaben, Angebote, Partner
Übersicht zum „Anerkennungsgesetz“
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IQ Netzwerk
Das Netzwerk "Integration durch Qualifizierung (IQ)" hat das Ziel, die Arbeitsmarktchancen von erwachsenen Migrantinnen und Migranten in Deutschland zu verbessern.
Das bundesweite Netzwerk IQ – besteht aus 5 Fachstellen, die Expertise in den Fachthemen Anerkennung, Qualifizierung, Existenzgründung, Diversity Management und berufsbezogenes Deutsch bündeln,und aus16 regionalen Netzwerken, die vor Ort IQ-Ziele umsetzen.
Das Netzwerk IQ arbeitet seit 2005 im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums und wird in der neuen Programmphase seit Mitte 2011 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Bundesagentur für Arbeit gefördert. Bezugspunkt ist die Umsetzung des Nationalen Integrationsplans.
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IQ Netzwerk
Unsere Hauptaufgaben als regionales Netzwerk in Rheinland-Pfalz und Saarland sind Begleitung der Umsetzung des Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes (BQFG)
für Rheinland-Pfalz und das Saarland Beratung und Qualifizierung regionaler Arbeitsmarktdienstleister zu allen IQ-
Inhalten mit dem Ziel die interkulturellen Kompetenzen der Fachkräfte zu erweitern und vor Ort die migrationsspezifische Umsetzung der Arbeitsmarktinstrumente zu befördern.
Verzahnung der Unterstützungsleistungen in ausgewählten Regionen im Sinne der "IQ-Prozesskette", und dem Auf- und Ausbau der erforderlichen Kooperationsstrukturen.
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IQ Netzwerk
Weitere relevante Themen und Aufgabenbereiche des regionalen Netzwerks in Rheinland-Pfalz und Saarland sind Antidiskriminierung, Beratung, Kompetenzfeststellung und die Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen.Wir legen besonderen Wert auf die Professionalisierung von Migrantenorganisationen, Antidiskriminierungsarbeit und auf Vernetzung und Qualifizierung im Sozialen Nahraum.
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IQ Netzwerk
Die verantwortlichen Partner im regionalen IQ-Netzwerk Rheinland-Pfalz/ Saarland:
ism – Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V.
AGARP – Arbeitsgemeinschaft der Beiräte für Migration und Integration Rheinland-Pfalz
Schneider Organisationsberatung
SIMA – Saarländische Initiative Migration und Arbeitswelt
Kontakt siehehttp://rhein-saar.netzwerk-iq.de/
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Historie des Gesetzes
2008 – Bildungsgipfel in Dresden
Dez. 2009 Eckpunktepapier der Bundesregierung
März 2011- Kabinettbeschluss Bundesgesetz
Sept. 2011 – Beschluss Bundestag
Nov. 2011 – Zustimmung im Bundesrat
Inkrafttreten 01.04.2012
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16 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland (ca. 20 % der Bevölkerung)
Erwerbsquote der Personen mit MH 69% zu 78% bei Menschen ohne MH
2,9 Mio. Personen mit beruflichen Qualifikation aus dem Ausland Geschätztes Potenzial ungenutzter Auslandsqualifikationen rund
285.000 (Datenbasis Mikrozensus 2008)- 16.000 (Fach-) Hochschulabschlüsse- 23.000 Meister- / Techniker-Fachschulabschlüsse- 246.000 Lehre oder sonstiger berufsqualifizierender Abschluss
Handlungsbedarf aus Sicht des Bundes
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Zentrale Ziele des BQFG
FachkräftebasisVorhandenes Potenzial nutzen und aktivieren
Volkswirtschaftlicher Nutzen Reduzierung Sozialtransfer Arbeitsmarktintegration
IntegrationAusl. Qualifikationen respektieren, Chancen erhöhen, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Attraktivität für qualifizierte Zuwanderer erhöhen
Zeichen des Willkommens Soziale und berufliche Integration
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Das Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen („Anerkennungsgesetz“)
Artikel 1 – „Gesetz über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen“ – kurz „Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz – BQFG“- Bundesgesetz
- Neues Verfahren für die ca. 350 Ausbildungsberufe- Regelungen zu reglementierten Berufen (aber nur subsidiär!)
Änderungen von 63 Fachgesetzen und Verordnungen wie zum Beispiel Heilberufe (Ärzt/innen, Kranken- und Altenpfleger/innen); Justizberufe; Steuerberater/innen; Notar/innen; Laufbahnrecht; Handwerksordnung; Fahrlehrer/innen u.v.m.
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Übersicht Anerkennungsgesetz
Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen
Artikel 1 Gesetz über die Feststellung der Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen - BQFG
Artikel 2 Änderung des Berufsbildungsgesetzes
Artikel 3 Änderung der Handwerksordnung
Artikel 4 Änderung der Gewerbeordnung
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Übersicht Anerkennungsgesetz (Auswahl, Seite 2)
Artikel 35 Änderung des Krankenpflegegesetzes
Die Änderungen beziehen sich zum Beispiel auf:• erforderliche Unterlagen und Nachweise• die Nicht-Anwendung des BQFG• die Erweiterung von EU-Bürger/innen auf sog. Drittstaatler
Artikel 5 Änderung der Bewachungsverordnung
Artikel 7 Änderung des Bundesbeamtengesetzes
Artikel 29 Änderung der Bundesärzteordnung
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Ländergesetze, z.B. Lehrer/innen, Erzieher/innen, Sozialpädagog/innen, Ingenieur/innen, Architekt/innen, schulische Aus- und Fortbildungen (werden aktuell angepasst Muster)
Das sog. Anerkennungsgesetz betrifft nicht:
Hochschulabschlüsse, die nicht auf reglementierten Beruf hinführen; hierfür: Zeugnisbewertung bei ZAB (Lissabon-Anerkennung)
Akademische Anerkennung (Hochschulzugangsberechtigung, Prüfungs- und Studienleistungen, akad. Grade)
SchulabschlüsseGleichstellung durch Zeugnisanerkennungsstellen der Länder
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Was ist neu?
Rechtsanspruch auf Verfahren
Einheitliche Kriterien und Verfahren
Unabhängigkeit von Staatsangehörigkeit
Anträge von In- und Ausland möglich
• Erstmals allg. Anspruch für 350 Ausbildungsberufe• Erhebliche Ausweitung für reglementierte Berufe
• Inlandspotenzial aktivieren• Attraktivität Deutschlands erhöhen
• Jede/r kann einen Antrag stellen• Berufszulassung geöffnet• Entscheidend nur Qualität der Berufsqualifikation
• Entscheidend „wesentliche Unterschiede“• Berufserfahrung wird berücksichtigt• Klarer Zeitraum: 3 Monate-Entscheidungsfrist• Bescheid gilt bundesweit
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Reglementierte und nicht reglementierte Berufe
Reglementiert heißt, die Aufnahme, Ausübung und/ oder das Führen der Berufsbezeichnung sind an festgelegte berufliche Qualifikationen gebunden, die durch Rechts- oder Verwaltungsvorschriften geregelt sind.
NeinJa
Anerkennung ist ein MUSS
• Zugang (zu Beruf, Ausbildung, Hochschule, Titel)
• Zulassung zu Fortbildungen und Umschulungen
• Ausgleichsmaßnahmen
Anerkennung ist ein KANN
• Verbesserung der Chancen• Tarifliche Eingruppierung• unterwertige Beschäftigung verlassen• Wertschätzung, Bestätigung• TRANSPARENZ
z.B. Ärzte, Kranken- u. Altenpfleger, Architekten, Meister, MTA, PTA usw.ec.europa.eu/…
z.B. Kaufleute, Industriemechaniker, med. Fachangestellte usw.www2.bibb.de/…
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Exkurs: Sonstige Verfahren im BQFG und HwO
Art. 1 (BQFG) Kap. 3 § 14 - Anwendung bei: fehlenden oder unzureichenden Unterlagen nicht aussagekräftigen Unterlagen Zweifel an Inhalt oder Richtigkeit wenn die Antragsteller die erforderlichen Unterlagen unverschuldet
nicht vorlegen können
Mögliche Instrumente: zum Beispiel Projekt: PROTOTYPING (WHKT, 6 HWK´s, IHK Köln, FBH, ZWH) oderArbeitsproben, Fachgespräche, praktische und theoretische Prüfungen, Gutachten von Sachverständigen
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Antragsteller/innen
Personen, die ihren Berufsabschluss im Ausland erworben haben potenzielle Fachkräfte, die noch im Ausland leben und einen
Abschluss haben (Beabsichtigung einer Erwerbstätigkeit) Asylbewerber/innen und Geduldete Spätaussiedler/innen (Wahlrecht zwischen BVFG und BQFG!)
nicht antragsberechtigt sind: An- und Ungelernte potenzielle Arbeitgeber/innen
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Verfahren für Spätaussiedler/innen
Spätaussiedler haben Wahlmöglichkeit: BQFG oder wie bisher BVFG (§10 Bundesvertriebenengesetz)
Vorteil BQFG: Berücksichtigung von Berufserfahrung, Darstellung wesentlicher Unterschiede im Bescheid
Nachteil BQFG: Kosten sind höher (BVFG: 30 €; BQFG: 100-600 €)
Aber: wurde eine Gleichwertigkeit nach BVFG festgestellt, besteht KEIN Anspruch auf ein Verfahren nach BQFG mehr!
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Anerkennung ausländischer Qualifikationen
berufliche Anerkennung schulische und akademische Anerkennung
reglementierte Berufe
nicht reglementierte
Berufe
bundes-rechtlich geregelt(Länder-
behörden)
landes-rechtlich geregelt(Länder-
behörden)
schulische Abschlüsse
Hochschul-zugangs-
berechtigung
Studien-/Prüfungs-leistungen
Akademische Grade
Zugang zu weiterführenden
Studien
Zeugnis-bewertung
ZAB
Ausbildungsberufe Bund, BBiG, HwO(IHK-Fosa,
Handwerks-kammern)
landes-rechtliche schulische
Ausbildungen(ggf. ZAB)
aktuell: Förderung nach AFBG
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Verfahren BQFG - für Ausbildungsberufe im dualen System, Teil 1
Antrag(aus dem In- oder Ausland)
Eingang bei zuständiger Stelleu.a. IHK-Fosa, Handwerkskammer
Prüfung der Antragsberechtigung· im Ausland erworbener Ausbildungsnachweis· bei Auslandseinträgen: Erwerbsabsicht
Eingangsbestätigung• Prüfung Vollständigkeit Unterlagen • ggf. Nachforderung • Hinweis auf Beginn 3-Monatsfrist
max. 1 Monat
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Festlegung ReferenzberufGleichwertigkeitsprüfung:
Gibt es wesentliche Unterschiede (Fähigkeiten und Kenntnisse, Inhalt und Dauer) ?
nein
Gleichwertigkeitsbescheid
entspricht:· bestandener Aus- und
Fortbildungsprüfung nach BBiG
· bestandener Gesellenprüfung Handwerk
jaBerufserfahrung
(ergänzend)
Keine Gleichwertigkeit -Ablehnung
aber:
Darstellung vorhandener Qualifikationen und bestehender Defizite
Weiterbildung (individuelle oder betriebliche
Qualifizierung)
Dauer: 3 MonateHemmung Fristlauf bei:Nachforderung
UnterlagenSonstige geeignete
Verfahren
Fristverlängerung bei:z.B. Hinzuziehung externer Sachverstand (ZAB)
Verfahren BQFG - für Ausbildungsberufe im dualen System, Teil 2
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Allgemeines Verfahren nach dem BQFG
Bei wesentlichen Unterschieden (Ausbildungsdauer und Inhalte), die nicht durch Berufserfahrung oder Zusatzausbildungen ausgeglichen werden können, ergeben sich folgende Aspekte:
Nicht reglementierte Berufe: im Bescheid werden die vorhandenen Qualifikationen dargestellt und die Unterschiede zum deutschen Abschluss beschrieben. Der Bescheid kann im Bewerbungsverfahren Transparenz für Arbeitgeber schaffen und ermöglicht ggf. eine gezielte Weiterqualifizierung.
Reglementierte Berufe: Berufszulassung unter Auflagen, d.h. die Teilnahme an einer Ausgleichsmaßnahme (je nach Berufsrecht: Eignungsprüfung, Kenntnisprüfung oder Anpassungslehrgang) ist für die Anerkennung (Berufszulassung) erforderlich.
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Vielen Dank.
Hans-Peter Wilka
Schneider Organisationsberatung, Tel. 06131/ 2876711Mail: [email protected]
Frauenlobstr. 15-19, 55118 Mainz