Zehn Stadien Spirituellen Werdegangs

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  • 7/26/2019 Zehn Stadien Spirituellen Werdegangs

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    Esoterisches Dekathlon

    Leukofilos Ierofaes

    Grafische Gestaltung: Theodoros Mavrogiorgis

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    Zehn Stadien SpirituellenWerdegangs

    Robert Fludd, Summum Bonum, Francfort, 1629. Gravur.

    Leukofilos Ierofaes1bersetzung ins Deutsche: Stavroula Patsia

    1 Der Autor inkarnierte 1959 in Athen und ist Krper- und Psychotherapeutseit 1986, als er sein Studium an der Universitt Athen abgeschlossen hat.Der Autor erhebt keinen Anspruch auf die Urheberschaft derwissenschaftlichen Stellungnahmen und esoterischen Ansichten.Die vorliegende Arbeit ist eine Sammlung von Erkenntnissen und zielt auf dierichtige Orientierung jeder/jedes spirituell Suchenden.Die den Text begleitenden Bilder sind Kunstwerke und stammen ausalchemistischen Emblemen verschiedener Auflagen.Umschlagbild: Robert Fludd, Summum bonum, Frankfurt, 1629, (Gravur).

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    1. Stadium

    Azoth, sive Aureli occult philosophorum, Frankfurt, 1613. Emblem 1.

    Aufheben der Unbewusstheit

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    Es ist wichtig, dass sich jeder Mensch in Kontakt mit der realen Wirklichkeit befindet,das heit, dass er sowohl die uere Umgebung als auch seine innere Welt so

    erleben soll, wie sie wirklich sind und nicht, wie er sie sich einbildet.Der Kontakt mit der realen Lebenswirklichkeit des Menschen-Individuums verursacht

    1. einen schmerzvollen Hintergrund, der seinerseits das Individuum zurVergegenwrtigung der Unbewusstheit seiner eigenen Existenz fhrt und2. eine Tendenz zur Erforschung, damit sich das Hier und Jetzt im Leben des

    Individuums verndert.

    Auf der Ebene der Unbewusstheit erfhrt das Individuum (unbewusstes) Leid wegen

    Missfallens-Unbehagens, der aufgrund von sowohl psychischen als auchkrperlichen Symptomen wahrgenommen wird (Angst sich krperlich

    manifestierenden Angststrungen)2, die es sich nicht erklren kann.

    Infolge dessen tritt eine potenzielle / ein potenzieller Suchende hervor, die/der dieAufgabe hat, den Weg zu gehen, der zur Verwandlung ihrer/seiner Wahrnehmungfhrt, sowohl was es ihre/seine uere Umgebung als auch ihre/seine innere Welt

    betrifft; diese Wahrnehmungstransformation kommt durch aufeinanderfolgende

    Verwandlungen ihrer/seiner gesamten menschlichen Substanz zustande.

    2 Psychisch ist alles, woraus die Psyche (psychische Ebene) des Menschenbesteht / gebildet wird, d.h. die Gesamtheit seiner emotionalen und mentalenFunktionen.Zu Psyche gehrt alles, was jeder Mensch erfhrt bzw. empfindet und denkt..ber eine Psyche verfgen auer dem Menschen auch Tiere und Pflanzen,nur auf einer unterschiedlichen Entwicklungsstufe.Auf der psychischen Ebene herrscht Bipolaritt (Zweiheit), d.h. die Existenzvon Polen, innerhalb derer das Leben (geschaffene Schpfung) vibriert. DieBipolaritt entfaltet sich zur Multipolaritt, aber das Leben vibriert immerweiter zwischen zwei entgegengesetzten Polen (Dualismus).

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    2. Stadium

    Michel de Marolles, Tableaux du temple des muses, Paris, 1655. Gravur.

    Akzeptanz

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    Die Voraussetzungen der aufrichtigen Akzeptanz sind die Bewusstmachungund das Erleben innerhalb von kontrollierten Rahmenbedingungen jederunbewussten psychischen Seite (Anteil), so irreal wie auch immer sieaussehen mag.

    Bei diesem Bewusstmachungsvorgang ist jedes fundierte, wissenschaftliche,nicht-fanatische Wissen sehr beitragsleistend.Hier ist Vorsicht geboten, denn es lauert die Gefahr der Intellektualisierung -Rationalisierung, da unser Ziel die Vergegenwrtigung jeder unbewusstenSeite bei ihrer vollen Belastung ist.

    Ein Faktor, der die echte Akzeptanz der psychischen Seiten bezeugt, ist dasAuffinden von jeder/jedem Suchenden ihre/seine jeweilig entsprechendepsychische Seite bei jeder mglichen ueren Situation, die ihr/ihm begegnet.

    Jede ablehnende Haltung3

    der/des Suchenden ihren/seinen uerenUmstnden gegenber, beirren sie/ihn nur bei der Suche nach dem Pfad derWahrheit.Jede/jede Suchende muss auf jeden Fall zur Kenntnis nehmen, dass jedespsychische Empfinden wie auch jede psychische Seite absolut ntzlich sind.Wichtig ist dabei die Art und Weise, wie jedes Gefhl und jede Seiteeingesetzt werden, d.h. ob das Ziel ein egozentrisches4 oder einerwachsenes (mndiges)5ist.

    3Ablehnende Haltung: Es kann nicht sein, dass ich neidisch bin. Ich bekeine (krperliche oder psychische) Gewalt aus. Ich trage keine lasterhaften

    Anteile in mir.4Sobald der Embryo in die Gebrmutter hineinkommt, empfindet er Liebe frdie Mutter, die in der Realitt sowohl des Embryos als auch des nachherNeugeborenen die ganze uere Welt (Kosmos) darstellt.Anschlieend wenn das Verhltnis zur Mutter (die Haltung der Mutter demEmbryo oder dem Neugeborenen gegenber) ablehnend oder frustrierend ist dann wird der Embryo oder das Neugeborene verletzt und erfhrt dasstrkste Leid (wegen der Ur-Ablehnung oder der Ur-Frustration von seinerMutter, d.h. von der ganzen Welt).[Ablehnung: Du hast kein Recht zu existieren, gleich: Ich will nicht, dass duexistierst, gleich: Ich will, dass du stirbst.

    Frustration: Ich erlaube dir zu existieren, aber du hast absolut kein Recht,gleich: Du hast kein Recht irgendwelches Bedrfnis zu haben und zuuern].Damit das Ich des Individuums (des Embryos oder des Neugeborenen)keinen Schmerz wegen des Traumas empfindet, entwickelt esAbwehrmechanismen, die es vor dem Wiederaufleben des Trauma-Schmerzes schtzen soll, jedes Mal wenn das Individuum eine Regressionerfhrt, d.h. jedes Mal wenn verschiedene uere Umstnde die emotionaleSpannung seines Traumas (Ur-Ablehnung oder Ur-Frustration) bei ihmverursachen.Die abgelehnten oder frustrierten Bedrfnisse des Individuums (des Embryosoder des Neugeborenen) erzeugen den egozentrischen kindlichen Anteil, dergroen Schmerz empfindet und der jene Abwehrmechanismen einsetzt, die er

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    Wenn z.B. ein Mensch, der von Hassgefhlen erfllt ist, von seinermrderischen Seite beherrscht wird, wird er zum Mrder, wenn sein Zielegozentrisch ist. Whrend er zum Chirurgen wird, wenn sein Ziel einerwachsenes (mndiges) ist. Ein Mensch, der wiederum von Liebesgefhlen

    erfllt ist und von seiner partnerschaftlichen Seite beherrscht wird, ist erbesitzergreifend (symbiotisch), wenn seine Aktion egozentrisch ist, wenn aberseine Haltung erwachsen (mndig) ist, baut er eine Beziehung auf, die ihrenMitgliedern vollen Respekt verschafft.

    Die Verbindung mit und die tiefe Akzeptanz der psychischen Seiten aufpersnlichem Niveau, fhrt die/den Suchende(n) dazu, sich die Not zuvergegenwrtigen, die sie/er erfhrt - wegen ihres/seines frustrierten innerenBegehrens6 (der Libido) nach dem realen, erwachsenen (mndigen), nicht-egozentrischen Leben; dieses Begehren wohnt jedem Menschen inne.

    erzeugt hat, als er das Ur-Trauma erfahren hat, sodass er keinen Schmerzmehr empfindet, jedes Mal wenn das Individuum regrediert.Der Einsatz der Abwehrmechanismen hat das egozentrische (selbstschtige)Verhalten zum Ergebnis.Die/der Suchende sollte sich darber im Klaren sein, dass jedes Mal wenn einIndividuum sich egozentrisch verhlt, setzt es seine Abwehrmechanismen ein,hat in Wirklichkeit unbewusst zu seinem Trauma regrediert und empfindetinsofern groen Schmerz unter der Fassade seines kindlichen(egozentrischen) Verhaltens.

    Die o.g. Erkenntnis soll der/dem Suchenden dabei helfen, das Empfinden desMitgefhls aufzubauen (wird in Stadium Nr. 5 ausfhrlich behandelt), waszwei Vorbedingungen aufweist:a. die/der Suchende soll zuerst ihren/seinen Ur-Schmerz wiedererlebt habenund sich selbst nicht egozentrisch verhalten undb. whrend sie/er in Kontakt mit dem traumatischen Schmerz irgendwelchesanderen Individuums steht, soll sie/er den kindlichen, egozentrischenAnsprchen jenes Individuums erwachsene Grenzen setzen knnen.5 Kontakt mit der realen Wirklichkeit (wird in Stadion Nr. 4 ausfhrlichbehandelt), ohne dass die unbewussten bzw. die bewussten kindlichenegozentrischen Gemtsbewegungen Einfluss auf die Aktionen des

    Individuums ausben.6 Auf der psychischen Ebene kommt die Selbstfrustration d.h. dieEinstellung und das Hemmen des Begehrens dann vor, wenn ursprnglicheAblehnung oder Frustration des Ur-Begehrens vor sich gegangen ist, d.h. desBegehrens nach Pflege von der akzeptierenden Mutter, die ihre Pflege demNeugeborenen liebevoll anbietet. Dann frustriert hemmt das Neugeborenesein eigenes Begehren selbst, indem es durch diesen Abwehrmechanismuskeinen Schmerz wegen der Nicht-Verwirklichung seines Begehrens von derablehnenden frustrierenden Mutter empfindet.Die o.g. Selbstfrustration des Begehrens (depressiver Hintergrund) kannzudem die unwillkrliche Einstellung Hemmung des Begehrens nachgeistiger Forschung zum Ergebnis haben (zur Vermeidung des Schmerzes imFalle irgendwelcher Frustration dieses Begehrens).

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    In dieser Lebensphase des Individuums und wenn der egozentrische Anteilnicht die Kontrolle gewinnt und sich die Abwehrmechanismen nichtdurchsetzen, ist es mglich, dass der Wille7zur nderung dominiert8.

    7 Der emotionale Affekt dieser Entscheidung ist der Schmerz des Traumas,denn der kindliche Anteil bemht sich immer darum:a. seine abgelehnten bzw. frustrierten Bedrfnisse zu decken und

    b. die Abwehrmechanismen einzusetzen, so dass er keinen Schmerzempfindet.Wenn der erwachsene (mndige) Anteil, der immer in Kontakt mit dem Hierund Jetzt bleibt, eine Entscheidung dem erwachsenen (mndigen) Nutzendes Individuums gem trifft, dann erfhrt der kindliche Anteil Ablehnung bzw.Frustration und empfindet Schmerz, egal dass er von dem erwachsenen(mndigen) Anteil des Individuums selbst abgelehnt bzw. frustriert wird.In dieser Phase wird der/dem Suchenden klar, dass der Vorgang derErfllung des (erwachsenen) mndigen Begehrens (Nicht-Einsetzen vonegozentrischen Abwehrmechanismen) ber stndiges Wiederaufleben desSchmerzes des ursprnglichen (kindlichen-psychischen) Traumas erfolgt8 Ich habe den Willen: Ich treffe nach berlegung eine Entscheidung ichbegehre etwas, weil ich mich dafr entschieden habe.

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    3. Stadium

    Book of Lambspring. Musaeum hermeticum, Frankfurt, 1625. Emblem 7.

    Erdung

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    Die Komponenten der Erdung sind das Gewahrsein und das Erleben der Gesamtheit

    des psychischen Apparats in der realen Realitt des Lebens und gleichzeitig dermndige Ausdruck des Individuums.

    Die/der Suchende wird aufgefordert, die mndige Haltung9 stndig in ihrem/seinem

    Alltag zu praktizieren.

    Die Konsequenzen der mndigen Haltung sind:

    1. eine stoisch-philosophische Lebenshaltung jeder/jedes Suchenden, d.h.Bettigung sowohl ohne affektive Exaltiertheiten (Ausagierungen) als auch ohne

    mentale Starrheit,

    2. die Erzeugung des psychisch astralen Fahrzeugs zur Durchquerung derAstralwelt, die die irdischmaterielle Ebene mit der spirituellen10 Ebene verbindet

    und damit zum spirituellen Bereich (zur spirituellen Ebene) fhrt.

    Ergebnis der geerdeten mndigen Haltung des Individuums ist:

    9Jede/Jeder Suchende ist in Kontakt:a. mit irgendwelcher eigenen psychischen Seite, die aktiviert ist, ohne diegeringste Zensur,b. mit dem Hier und Jetzt ihres/seines Lebens undc. mit ihrem/seinem mndigen Nutzen.Die Konsequenz jenes Kontaktes ist ihre/seine Bettigung ohne ihre/seine

    egozentrischen (kindlichen) Affekte.10 Spirituell ist alles, woraus das Gttliche Gesetz besteht, von dem dergttliche Plan zur Erzeugung der geschaffenen Schpfung seinen Anfangnimmt.Die Welt der Platonischen Ideen die Welt der Archetypen sind Namen, mitdenen der Gttliche Plan bekannt ist.Das Zentrum des Gttlichen Plans besteht aus dem Einen Gesetz (Gesetzder Gttlichen Harmonie), aufgrund dessen sich sowohl die ungeschaffene(Welt der Ideen Platos Welt), als auch die geschaffene (zum Vorscheinkommende) Schpfung entfaltet.Das Eine Gesetz (Gesetz der Gttlichen Harmonie) ist der erste Ausdruck des

    vollstndigen Gttlichen Wesens, das mit der Zahl Null - 0 gleichzusetzen ist.Jeder Mensch schliet im Zentrum seiner Individualitt vollstndigesGttliches Wesen ein, das gleichzeitig einen Teil und Ganzheit desuniversellen (kosmischen) Gttlichen Wesens darstellt.Wenn die/der Suchende in Kontakt mit ihrem/seinem individuellen GttlichenWesen (dem Inneren Selbst) kommt, kommt zugleich in Kontakt mit demuniversellen (kosmischen) Gttlichen Wesen, denn ihr/sein individuellesGttliches Wesen ist wie vorerwhnt gleichzeitig ein Teil und Ganzheitdes universellen (kosmischen) Gttlichen Wesens.Das Spirituelle wird von der Nicht-Polaritt regiert, d.h. von der Einheit(Unteilbarkeit) und somit dem Eins.Jeder Archetyp entwickelt sich zwei gegenstzlichen Polen entgegen,zwischen denen das Leben vibriert (s. Anm. 2).

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    1. das Erleben der vor der ursprnglichen Ablehnung bzw. Frustrierungexistierenden, unschuldigen Liebe11, die sich jenseits von Zeit und Raumbefindet und2. die Einsparung der notwendigen psychischen Energie fr dieDurchquerung der Astralwelt. Wenn die/der Suchende ihre/seine psychischenSeiten verdrngt, weil sie/er sie ablehnt, dann verliert sie/er auer derEnergie ihrer/seiner verdrngten Seite auch die Energie, die sie/er benutzt,damit sie/er ihre/seine abgelehnte Seite verdrngen kann, so dass sie nichtzum Ausdruck kommt. Das Ergebnis der Ablehnung und der Frustration derSeiten ist, dass die fr die Realisierung der Reise des inneren Pfadsnotwendige Energie nicht zur Verfgung steht. Ein wichtiger Hinweis wre,dass die Akzeptanz irgendwelcher Seite und das egozentrische Verhaltenzwei vllig verschiedene Sachen sind (s. Anm. 9).

    11S. Anm. 4.Wegen der Ur-Ablehnung bzw. Ur-Frustration empfindet der Embryo (bzw.das Neugeborene) Hass fr das Individuum/das Objekt (die Mutter), denndieses Objekt fgt ihm ganzheitlich Schmerzen zu.Anschlieend empfindet das Neugeborene Ekel vor der abspeisenden(lieblosen) Pflege, die die Mutter das Urobjekt ihm anbietet, weil sie ihmschon ganzheitlich Schmerzen zugefgt hat.Die Angst befindet sich zwischen:a. dem Schmerz und dem Hass (Angst vor dem Schmerz, der da erganzheitlich ist zur Verzweiflung und zum Wahnsinn fhren kann)

    und/oderb. dem Hass und dem Ekel (Angst vor dem Hass gegen das Individuum/dasObjekt, das den ganzheitlichen Schmerz herbeifhrt, denn wenn derEmbryo/das Neugeborene das Objekt ttet dann wird auch er selbststerben).Damit ein Mensch die Ur-Liebe spren kann, muss er den o.g. emotionalenVorgang vergegenwrtigen und in umgekehrter Richtung erleben. Er sollnmlich Ekel!Angst!Hass!Angst!Schmerz!Liebe empfinden.Damit man die unschuldige Liebe spren kann, die vor der Ur-Ablehnungbzw. Ur-Frustration existiert hat und sich jenseits von Raum und Zeit befindet,damit man nmlich imstande ist, ganzheitlich zu lieben, muss man zuerst alldie vorangehenden Gefhle spren und sie mndig in sich mit einschlieenknnen, ohne sie zu verdrngen.

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    4. Stadium

    Michael Maier, Symbola aurea mensae, Frankfurt, 1617. Gravur.

    Aufheben von Projektionen

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    Die Menschen nehmen die Auenwelt wahr, indem sie eigene psychische Seiten auf

    die ueren Objekte ( = Begriff der Psychologie, unter dem die Individuen zuverstehen sind / durch den die Individuen bezeichnet werden) und auf die ueren

    Zustnde (Gegebenheiten) projizieren. Dies hat zur Folge, dass sie die reale(objektive) Welt subjektiv erfahren.

    Die mndige Haltung hat das Erleben der objektiven/realen Wirklichkeit12 -d.h. die Aufhebung der psychischen Projektionen - zur Folge. Kriterium frdie erfolgreiche Aufhebung der Projektionen ist die stndige Reaktivierungdes Schmerzes des kindlichen Anteils (Traumas), der Gefallen daran findet,die Anwesenheit der Eltern berall wahrzunehmen13, auch wenn sie ihmganzheitlich Schmerzen zugefgt (ihn abgelehnt/frustriert) haben.

    Unter der Bedingung dass die/der Suchende es zustande bringt, ihre/seineProjektionen stndig wachzurufen, dann kann sie/er die Realitt des von

    ihr/ihm in der astralen/psychischen Welt zurckzulegenden Pfads sehen, dersie/ihn zur spirituellen Ebene (Welt) fhren soll.

    Die Folgen der Aufhebung der psychischen Projektionen sind:

    12S. Anm. 9.

    13S. Anm. 4

    Zwei einschlgige Formulierungen der Auffassung (Theorie) derAbwehrmechanismen mit genau denselben Ergebnissen fr das Individuum,sowohl in seiner emotionalen Realitt, als auch in seiner auf die Auenwelt

    hin sich ausrichtende Bettigung, sind:a. die Theorie der Wiederholung des eingeprgten emotionalen Szenarios:Die interaktive emotionale Beziehung zwischen dem Individuum (Embryo Neugeborenem Kleinkind) und den Individuen Objekten, die es umgeben(Eltern), seitdem es als Embryo die Gebrmutter seiner Mutter erreicht hat(Empfngnis) bis zu seinem 3. Lebensjahr (es gibt nur ganz wenigezustzliche Einflsse bis zu seinem 6. Lebensjahr), erzeugt ein emotional-psychisches Szenario, das das Individuum in seinem ganzen restlichen Lebenaufgrund verschiedener uerer Anregungen wiederholt (wachruft).Dominierendes Objekt fr die Zeitspanne seit der Empfngnis des Objekts biszu den ersten neun Monaten seines aeroben Lebens ist die Mama, denn der

    Papa hat in dieser Zeitspanne eine beitragende Rolle, d.h. er untersttzt dieMama, so dass sie ihre Babypflegeaufgabe richtig erfllt.b. die Theorie der Introjektion der objektorientierten Beziehungen: DasIndividuum introjiziert (inkorporiert verinnerlicht - bernimmt) diepsychischen Apparate seiner Eltern, aus der Summe derer (der elterlichenpsychischen Apparate) der psychische Apparat des Individuums besteht.Jede/r Suchende wird aufgefordert, sowohl ihr/sein Szenario, als auchihre/seine Introjektionen wahrzunehmen / zu erfahren, so dass sie/er durchBewusstheit (indem sie/er in Kontakt mit ihren/seinen emotionalenBesetzungen bleibt) sich mndig bettigt, d.h. sich so bettigt, ohne sich vonpsychisch emotional kindlichen Besetzungen beeinflussen zu lassen.Man kann leicht nachvollziehen, dass der o.g. Vorgang auerordentlichschmerzhaft ist. (s. Anm. 7).

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    1. die berbrckung der Spaltung14 (Alchemistische Vereinigung der

    Gegenstzlichkeiten 15) und2. die mndige Frustrierung16 des kindlichen Triebs (Alchemistische

    Transformation17).

    14 Die Spaltung ist ein grundstzlicher Abwehrmechanismus, den das Ichproduziert, so dass es (das Individuum) gleichzeitig Folgendes ertragen kann:a. den Schmerz wegen der ursprnglichen Ablehnung bzw. Frustration undb. dass es sich von demjenigen ablehnenden / frustrierenden Objekt (Mutter)pflegen lsst, das (Objekt) ihm (dem Individuum) ganzheitlich Schmerz zufgt.Damit das Individuum (Embryo / Neugeborenes) in der Lage ist, die o.g.Situationen in Einklang zu bringen, injiziert es zwei Objekte (Mamas), d.h.eine (Mama), die ablehnt / frustriert und eine zweite (andere als die ersteMama), die es liebevoll pflegt. Dies fhrt zum Ergebnis, dass ein Objekt alszwei Objekte, und zwar gegenstzliche (ablehnend / frustrierend vs. pflegend)

    wahrgenommen wird.In der erwachsenen Realitt hat der Spaltungsabwehrmechanismus dasErgebnis, dass das Individuum zwischen widersprchlichen / gegenstzlichenemotionalen Besetzungen gerissen wird, was die Individuen / Objekten seinerUmgebung betrifft.Dieses Hin- und Hergerissensein hngt davon ab, ob die Handlung desIndividuums / Objekts fr das egozentrische Kind schmerzhaft ist, d.h. ob dasKind empfindet, dass es vom Objekt gepflegt wird oder nicht. Z.B. wenn einObjekt, das zunchst als pflegend erlebt wurde, aus irgendeinem auchunwichtigem oder sogar eingebildetem Grund als nicht pflegend (ablehnend/ frustrierend) erlebt wird, dann wird die Spaltung aktiviert und das Objekt wird

    auf einmal abgelehnt (das Kind will es in seinem Leben nicht, genauso wie dieMama das Individuum selbst in ihrem Leben nicht haben wollte, d.h. sie hates abgelehnt).15 Bewusstes Unbewusstes. In der Praxis bedeutet das das Erleben einerrealen objektiven Welt und nicht vieler, die von den emotional-kindlichenBesetzungen abhngen.16S. Anm. 7 und Anm. 9.Wenn die/der Suchende in der Lage ist, ihren/seinen kindlichen Anteil in sichmit einzuschlieen und sich unabhngig von ihren/seinen emotionalenBesetzungen zu bettigen, dann werden unvermeidlich die egozentrischenAntriebe ihres/seines kindlichen Anteils von ihrem/seinem mndigen Anteil

    frustriert und somit wird der Schmerz der Ur-Ablehnung bzw. Ur-Frustrationreaktiviert. Der Vorteil der mndigen Frustrierung des kindlichen Antriebs ist,dass die/der Suchende die Energie ihres/seines kindlichen Antriebs (Ur-Begehrens) fr das Erreichen irgendwelchen mndigen Ziels einsetzen kann,das sie/er sich gesetzt hat.Dieser Vorgang ist ohne Zweifel sehr schmerzhaft, aber sein Ergebnis ist inaller Ehrlichkeit vortrefflich (der ganze emotionale Kosmos arbeitet mit derUntersttzung aller intellektuellen Krfte im Sinne des Erreichens desmndigen Ziels zusammen).17!lchemistische Transformation ber das Element des Feuers (Bewusstsein)ist in der Praxis der Einsatz der Energie des sich kindlich ausdrckendenAntriebs jeder egozentrischen Seite fr das Erreichen irgendwelcheserwachsenen Ziels durch die erwachsene Haltung.

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    5. Stadium

    Hermaphroditisches Sonn- und Monds-Kind, Maintz, 1752. Emblem 3.

    Besiegelung der Vollendung

    des Psychisch-Astralen Fahrzeugs

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    Die Besiegelung der Herstellungsvollendung des angemessen-richtigen astralen

    (psychischen) Fahrzeugs zur Durchfhrung des spirituellen Werdegangs soll in derrealen Realitt interaktiv abgewogen werden. Jede/er Suchende wird praktisch

    aufgefordert, ihr/sein Mitgefhlsvermgen - d.h. ihre/seine Akzeptanz (und nicht blodie Toleranz) des kindlich-egozentrischen Anteils der anderen Menschen - zu

    entwickeln und auszudrcken, welchen (egozentrischen Anteil ihrer/seinerMitmenschen) sie/er als Widerspiegelung ihres/seines eigenen kindlich-egozentrischen Anteils erfahren und wahrnehmen soll.

    Die/der Suchende soll wissen und empfinden, dass die Menschen die

    Abwehrmechanismen ihres Ich einsetzen, d.h. dass sie sich egozentrisch verhalten,

    wenn sie aus irgendwelchem Grund regrediert haben und deswegen der Schmerzdes ursprnglichen Traumas bei ihnen reaktiviert worden ist.

    Die/der Suchende soll wissen und empfinden, dass hinter dem egozentrisch-

    schmerzhaften Verhalten der Menschen ihr/ihm bzw. der anderen Menschengegenber, ein Kind existiert, das in groem Schmerz ist.

    Die/der Suchende soll stndig an dem egozentrischen Verhalten irgendwelches

    Menschen ihre/seine eigene kindliche Seite vergegenwrtigen.

    Indem die/der Suchende ihren/seinen eigenen Schmerz erlebt, ist sie/er dannimstande, bei jedem egozentrischen Anteil, den ihr/ihm die Menschen zeigen, und

    daher widerspiegeln, mit ihren/seinen Mitmenschen mitzufhlen.

    Dementsprechend sind das Aushaltevermgen des ursprnglichen Schmerzes und

    die Bettigung aufgrund der erwachsenen Haltung die Kriterien der Festigung18

    desMitgefhls bei jeder/m Suchenden, wobei das Mitgefhl keine Spur von Mitleidbeinhaltet, welches (das Mitleid) von dem Gefhl des Ekels bestimmt wird.

    Die Krnung der Festigung des Mitgefhls bei der/dem Suchenden ist die Fhigkeit

    der Akzeptanz und des Respektierens jeder unterschiedlichen, egozentrischen fanatischen dogmatischen kindlichen berzeugung.

    Natrlich bedeutet der Begriff der Akzeptanz nicht, dass den egozentrischen

    Verhaltensweisen der anderen Menschen keine erwachsenen Grenzen gesetztwerden sollten. Darber hinaus ist der erwachsene Nutzen jedes Menschen niemals

    18Das Gefhl der Einsamkeit begleitet unvermeidlich das Mitgefhl, (schlietsich daran an).Der/dem Suchenden wird klar, dass sie/er indem sie/er mitfhlend handelt nicht mehr dieselbe Gefhlssprache wie ihre/seine Mitmenschen spricht, mitdem Ergebnis des Mangels an Kommunikation zwischen ihnen (ihr/ihm undihren/seinen Mitmenschen).Der Mangel an Kommunikation liegt daran, dass sich die anderen Menschenegozentrisch verhalten und nicht imstande sind, die erwachsene Haltungder/des Suchenden wahrzunehmen bzw. nachzuvollziehen, was dazu fhrt,dass sie auf jede mgliche Weise versuchen, sie/ihn zu ebenfallsegozentrischem (kindlichem) Verhalten zu veranlassen.

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    in Konflikt mit dem erwachsenen Nutzen irgendwelches anderen Menschen

    (alchemistische Hochzeit, d.h. die Erschaffung des Androgyns19).

    19Der Androgyn ist der Mensch, der die Bewusstheit seines gesamten psychischen

    Apparats erreicht hat, d.h. er ist derjenige, der seinen Mnnlichen - Bewussten Anteilmit seinem Weiblichen-Unbewussten Anteil vereinigt hat.

    Die Krnung des o.g. alchemistischen Prozesses ist die Vereinigung des BewusstenAnteils mit dem Zentrum des psychischen Apparats des Individuums, d.h. mit dem

    Zentrum seines Unbewussten (Jung hatte fr das Zentrum die NamenAnimus fr die" und Anima fr die # gewhlt) und somit die Transformation des ungeschliffenen

    Menschen in einen ganzheitlichen Menschen, der erhobenen Hauptes an das Torder Mysterien klopfen und darauf hoffen kann, dass sie sich ihm offenbaren werden.

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    6. Stadium

    Zadith ben Hamuel De Chemia Senioris, 1566. Holzschnitt.

    Erwachsene Schpfungen

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    Der Beweis der uerung des ganzheitlichen Menschen in der realen Realitt des

    Lebens ist das erwachsene, schpferische Schaffen.

    Der erwachsene Nutzen jedes Menschen kommt niemals in Konflikt mit demerwachsenen Nutzen irgendeines anderen Menschen (5. Stadium) und von diesem

    Standpunkt aus wird jede erwachsene Schpfung in der realen Realitt des Lebensvon folgenden Eigenschaften bestimmt:Sie bringt Harmonie zum Ausdruck und trgt damit zur universellen (kosmischen)

    Harmonie bei.Sie verringert die Entropie20des Universums.

    Sie frdert den erwachsenen Nutzen ihres Schpfers und findet somit auch bei

    anderen Menschen Anklang, durch die Frderung ihres erwachsenen Nutzens.

    Ein grundstzliches erwachsenes Ziel, das sich jede/r Suchende setzen soll, ist die

    materiell-emotionale Autarkie21.

    Die/der Suchende soll dafr sorgen, dass ihr/sein produktiver Anteil stndig aktiviertist und sie/er soll sich durch erwachsene Schpfungen immer auf das Erreichenihrer/seiner materiell-emotionalen Autarkie hin bewegen.

    Die/der Suchende soll wissen, dass das erwachsene Schpfen ihr/sein Vorbote frdas spirituelle Schpfen und somit fr ihr/sein Erkennungsmerkmal fr die spirituelle

    Reise ist.

    Die Krnung des erwachsenen Schpfens ist die aktive mitmenschliche Bettigung,

    derer psychisches Fahrzeug die mitfhlende Anteilnahme22 ist und die Verringerung

    von Schmerz jeder Art23

    zum Ziel hat.

    Das Abschlieen der ersten 6 Stadien ist unerlsslich fr irgendjemand, die/der

    Mentor/in werden mchte, so dass sie/er andere Menschen richtig leiten kann.

    Jede/r Mentor/in (Elternteil, Lehrer/in, Psychotherapeut/in, Politiker/in usw.) soll dieersten 6 Stadien abgeschlossen haben, damit sie/er andere leiten kann, ohne von

    ihren/seinen psychischen Zustnden beeinflusst zu werden, andernfalls wird sie/er

    20Physikalischer Begriff, der mit der Unordnungsenergie auf allen Ebenen

    auch auf der kosmischen gleichzusetzen ist.21 (Materiell-emotionale) Autarkie ist die Fhigkeit zum Existieren undberleben ohne die Abhngigkeit von (symbiotische Beziehung mit)irgendetwas (Substanz Energie Individuum)Grundlage der Autarkie ist die Anerkennung der Unfhigkeit jedes Menschen,allein zu berleben und seines Bedrfnisses zur erwachsenen Untersttzungvon seinen Mitmenschen, aber nicht die kindliche Abhngigkeit (Beziehung zuden Eltern) von jenen (den Mitmenschen), wenn sie ihn aus irgendeinemGrund nicht untersttzen.22s.o. 5. Stadium.23 Das ist einer der Grnde, aus denen jede/r Suchende aufgefordert wird,sich ohne Fleisch zu ernhren. Es ist offenkundig, dass die Ernhrung mitFleischkost starken vorgngigen Schmerz impliziert.

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    ihre/seine eigenen Erfahrungen, die sie/er gemacht hat, als sie/er ihrer/seinerseits

    von anderen geleitet wurde, an ihren/seinen Betreuten wiederholen.

    Das Abschlieen der ersten 6 Stadien von der/m Suchenden ist zudem dienotwendige, unerlssliche Vorbedingung, damit sie/er imstande ist, ihren/seinen

    spirituellen Werdegang tatschlich anzutreten. Wenn die 6 Stadien nichtabgeschlossen, mindestens vergegenwrtigt (grndlich erlebt) worden sind, istirgendwelche spirituelle Entwicklung eine schiere Einbildung.

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    7. Stadium

    Abraham Bosse (1602-1604 14 / 2 / 1676),

    La calcination Solaire de l'antimoine. Gravur.

    Spiritueller Mangel

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    Indem jede/r Suchende in Kontakt mit der realen Realitt bleibt, erwachsene Haltung

    bei ihrem/seinem Verhalten bewahrt und ihren/seinen produktiven Anteil durcherwachsene Schpfungen aktiv beibehlt, hat sie/er die erforderlichen

    Voraussetzungen um erwachsene Glckseligkeit in ihrem/seinem Leben zu erfahren.Obwohl sie/er erwachsene Glckseligkeit erfhrt, sprt sie/er gleichzeitig einen

    Mangel. Der Mangel ist kein psychischer, denn aufgrund ihres/seines Mitgefhls frihre/seine Mitmenschen fhlt sie/er sich psychisch vollkommen (5. Stadium). DerMangel der/des Suchenden besteht, denn sie/er fhlt sich unvollkommen auf einer

    hheren Ebene als der psychischen.

    Das Geprge dieses Mangels bedarf hchster Aufmerksamkeit vonseiten der/s

    Suchenden, denn dieser Mangel ergnzt die psychische Vervollkommnung, dieerwachsene Haltung, das erwachsene Schpfen, die Autarkie (materielle und

    psychische), das Einsamkeitsgefhl und das Mitgefhl, er wird nmlich vom

    stndigen Kontakt mit dem Schmerz des Urtraumas begleitet.

    Wenn die/der Suchende einen Mangel empfindet, der an psychischen Ursachenliegt, d.h. an Regression24 zum kindlichen Trauma, dann soll sie/er dies auf der

    psychischen Ebene regeln (Stadien 1 bis 6), denn ihre/seine Erfahrung (Mangel) ist

    nicht spirituell.

    Die Krnung des spirituellen Mangels der/s Suchenden ist die Erfahrung:1) erwachsenen Schmerzes wegen ihrer/seiner Entfernung von ihrem/seinem

    Gttlichen Brunnen und

    2) brennenden erwachsenen Begehrens und Willens zur Rckkehr zur Quelle

    ihrer/seiner Herkunft.

    Es handelt sich um ein Wiederaufleben des 1. Stadiums auf einer hheren-

    spirituellen Ebene.

    24In diesem Fall gehrt der Mangel dem kindlichen Anteil an, der stndig undauf brennende Weise das Vorhandensein eines akzeptierenden-versorgenden-untersttzenden Elternteils (vor allem der Mutter) wnscht, derihn bei allem, was ihm im Leben zukommt, versorgen-untersttzen wird.

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    8. Stadium

    Le triomphe hermetique, Amsterdam, 1689. Gravur.

    Die Wahl des angemessenen Weges

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    Jede/r Suchende, die/der brennenden erwachsenen Wunsch und Willen zur

    Rckkehr zu ihrer/seiner Gttlichen Herkunftsquelle empfindet, d.h. zur spirituellenEbene, aus der alles hervorgeht und zu der alles zurckkehrt, gelangt zur

    Erforschung nach einem spirituellen Pfad.

    Die/der Suchende sollte wissen, dass ein innerer Werdegang unter dem Dach einerorganisierten Mystischen Tradition stattfinden soll.Die theurgischen Aktivitten der in einem konkreten Rahmen befindlichen,

    geerdeteten Mystischen Pfade sind auf authentischen-geordneten Ritualengegrndet. Daraufhin sind die theurgischen Aktivitten zuverlssig, abgesehen von

    dem psychischemotionalegozentrischen Zustand (affektiver Besetzung) der

    Person, die das Ritual (theurgische Aktivitt) ausfhrt.Die Rituale, die ausgefhrt werden, sollen auf eine solche Art und Weise strukturiert

    sein, so dass jede/r daran teilnehmende Suchende erfahren kann, dass das Ritual

    einen eigenstndigen Bestand hat und die ausfhrende Person es nur formal in

    Gang bringt. Die theurgischen Aktivitten-Rituale sollen unabhngig sein bzw.unbeeinflusst bleiben von der ausfhrenden Person, die sie in die Wege leitet.Einweihungspfade auerhalb einer Mystischen Tradition sind spirituell unbegrndet,

    denn sie verfgen ber keinen esoterischen Rahmen und sind somit ein Spielball der

    psychischen egozentrischen Anteile jedes Unkundlichen.

    Jede mystische Tradition soll authentisch sein, d.h. sie soll mit der spirituellen Ebeneunmittelbar verbunden und von dieser akkreditiert sein.

    Die authentischen Mystischen Traditionen weisen bestimmte Eigenschaften auf:

    1) Sie akzeptieren vollstndig nicht einfach dulden sie alle psychischen Anteile.2) Sie erlauben die erwachsene Manifestation jedes psychischen Anteils, indem siejedem egozentrischen Verhalten erwachsene25 Grenzen setzen, haben demnach

    keinen autoritren Ordnungsrahmen.

    3) Der philosophische Hintergrund (Theorie), auf den sich der Einweihungswegsttzt, darf nicht starr sein; er sollte im Gegenteil abwandelbar sein, sodass er mit

    den belegten wissenschaftlichen Fortschritten Schritt halten kann. Der Aristotelische

    Spruch, wenn eine Theorie mit der wissenschaftlichen Entwicklung nicht inEinvernehmen sei, dann solle sich die Theorie und nicht die Wissenschaft ndern, ist

    die Grundlage jedes ernsthaften esoterischen Werdegangs. Die Entwicklung desphilosophischen Hintergrunds gem der wissenschaftlichen Entwicklung oder

    Inspirationen zufolge ist zulssig, aber jede Abnderung soll auf dem sich

    revidierenden Einweihungsprozess beruhen.4) Sie behaupten, dass sie genauso wie andere serise esoterische Organisationen

    die Wahrheit besitzen. Keine serise esoterische Organisation behauptet, dass sie inBesitz der einzigen und ausschlielichen Wahrheit ist, die niemand anders kennt.

    Daraufhin knnte die vergleichende Religionswissenschaft die Bereicherung des

    Mystischen Pfades d.h. jedes serisen Einweihungsprozesses frdern.

    255. Stadium:Der erwachsene Gewinn jedes Menschen ist niemals in Konfliktmit dem erwachsenen Nutzen irgendwelches anderen Menschen.

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    Die Wahl der angemessenen esoterischen Organisation soll dem Sein und Wesen

    der/s Suchenden entsprechen, der Mystische Weg soll nmlich ihrem/seinemKrperbau26und ihrer/seiner psychischen27Struktur gerecht werden, andernfalls luft

    man Gefahr, vor unberwindbaren Hindernissen zu stehen.

    Die/der Suchende sollte wissen, dass die mehrfache spirituelle Beschftigung keinZeichen esoterischen Ernstes ist.Jede/r serise Suchende sollte ausfhrlich und fundiert erforschen, bevor sie/er sich

    endgltig fr den Weg entscheidet, dem sie/er folgen will, nachdem sie/er allerdingsmit ihrer/seiner Mystischen Entwicklung angefangen hat, sollte sie/er ihr/sein

    Dabeibleiben bzw. ihren/seinen Abgang nicht von ihren/seinen psychischen

    Projektionen abhngig machen. Es geht hier um eine zustzliche Besttigungdessen, wie wichtig es ist, die ersten 6 Stadien vor dem Eintritt in irgendwelchen

    Einweihungspfad abgeschlossen zu haben.

    Es geht hier um ein Wiederaufleben des 2. Und 3. Stadiums auf einer hheren,spirituellen Ebene.

    26 Die Krperhaltungen, die die Rituale verlangen, sollen derart sein, dassdie/der Suchende sie leicht einnehmen kann. Haltungen wie langes Stehen,hufiges und wiederholendes Knien, auf dem Bauch bzw. auf dem Rckenliegen, Lotussitz usw. knnen fr den Krperbau mancher Menschen nicht zuempfehlen sein. In diesem Fall sollte die/der Suchende nach einemanderen/geeigneteren Pfad Ausschau halten.

    Die vom Krperbau bedingte Unfhigkeit, auf den Einweihungsweg weiterhinzu gehen, wird als Frustration (Verzweiflung) erlebt, aktiviert denursprnglichen Schmerz und es droht Gefahr, dass die/der Suchende vorallen esoterischen Organisationen zurckschreckt27 Die Einweihungsrituale drfen keine Handlungen verlangen, die innereKonflikte aktivieren, denn es droht Gefahr, dass die Abwehrmechanismenaktiviert werden und das erwnschte spirituelle Ergebnis ausbleibt. Es istselbstverstndlich, dass die Einweihungsrituale die psychischen Seitenaktivieren, so dass sie bewusst gemacht werden, das Verlangen vonHandlungen jedoch, die im Gegensatz zur psychischen Struktur der/sSuchenden stehen (wie z.B. lebendige bzw. unlebendige Opfer zu bringen)aktivieren die Abwehrmechanismen (z.B. Rationalisierung) und bringen einenvom eigentlichen Zweck der Rituale ab.

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    9. Stadium

    Camille Flammarion 'L'atmosphere: meteorologie populaire', Paris, 1888. Farbbild.

    Spirituelle Kopplung

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    Jeder serise Einweihungspfad fhrt letztendlich zum dauernden Kontakt, zur

    dauernden Verbindung mit der Gttlichen Ebene. Die Vereinigung erfolgtgleichzeitig sowohl mit der inneren (innerem Selbst) als auch mit der ueren

    Gttlichen Substanz, wobei diese Begriffe / Substanzen identisch sind.

    Jeder serise Mystische Weg wird die Erfahrung durchmachen von28:1) der ausgestalteten (manifestierten) Schpfung als Ganzem,2) der Gesetzen (Archetypen Platonischen Idealen), die die ausgestaltete

    Schpfung regeln, d.h. von ihrem Rhythmus (des Gttlichen Plans) und3) dem einen Gttlichen Gesetz (dem Gesetz der kosmischen Harmonie).

    Am Ende des Weges steht die Heilige Hochzeit mit der Spiritualitt und das absoluteAnschlieen daran (die absolute Hingabe zu ihr).

    Es geht hier um ein Wiederaufleben des 4. Und 5. Stadiums auf einer hheren,

    spirituellen Ebene.

    28s. Anm. 10.

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    10. Stadium

    Domenico Beccafumi. Xylographie. Siena (1525 1540). Emblem 10.

    Spiritueller Dienst

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    Die Aktivierung, die der echten spirituellen Kopplung folgt, ist ein Weg ohne

    Rckkehr, und das ist nichts Anderes als der erwachsene Drang nach demWeitergeben der erreichten Bewusstheit an alle.

    Jede/r Suchende empfindet, dass alles, was sie/er erfhrt, ein Geschenk ist, und

    dass es hchste Ehre fr sie/ihn ist, wenn sie/er auch ihrerseits/seinerseits diesesGeschenk an ihre/seine Mitmenschen anbietet.

    Der spirituelle Mensch kann das nicht ertragen, sowohl die innere29 als auch die

    uere30 Gttliche Ganzheit allein zu erfahren, er kann es nmlich nicht ertragenglcklich zu sein, wenn seine Mitmenschen in Leid sind, weil sie sich verirrt haben.

    Der spirituelle Mensch setzt sich in seinem Leben ein doppeltes Ziel:

    1) die Gttliche Wahrheit weiterzubringen, in derer Besitz er selbst ist, nmlich die

    universelle-kosmische Harmonie zu erweitern (die universelle-kosmische Entropie zu

    verringern) und2) der Gttlichen Substanz, die er selbst erfahren hat (innere-uere), zu dienen,d.h. die Bewusstheit seiner Mitmenschen zu erweitern, indem er ihnen mitfhlend auf

    allen Gebieten hilft (so wird der kosmisch-universelle Schmerz verringert).

    Sowohl die psychische als auch die spirituelle Wahrheit wird jedem Menschen auf

    eine fr dessen Bewusstseinsaufnahmebereitschaft angemessene Weise vermittelt,

    d.h. jedem Menschen wird diejenige Wahrheit vermittelt, die fr ihn angemessen ist.

    Die spirituelle Wahrheit wird niemals an Individuen vermittelt, die nicht dazu bereit

    sind, auf sie zu hren und zu befolgen.

    Der Gttliche Dienst kann geleistet werden:

    1) auf unmittelbare Weise, wie z.B. die erwachsene mitmenschliche Ttigkeit, dieerwachsene, uneigenntzige politische Bettigung, die erwachsene Aufklrung ber

    die geerdete esoterisch-spirituelle Wahrheit, die erwachsene, organisierte MystischeTheurgie.

    2) auf mittelbare Weise, wie die grndliche Beschftigung mit der Kunst und der

    Wissenschaft.Es geht um ein Wiederaufleben des 6. Stadiums auf einer hheren, spirituellen

    Ebene.

    29Verbindung mit der individuellen Gttlichen Substanz.30Erfahrung der eigenstndigen Gttlichen Substanz.

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    Gttlicher Beistand

    Franchinus Gaffurius, Diccionario de Autores, 1492. Holzschnitt.

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    Die Gttliche Anwesenheit bei den 10 Stadien des spirituellen Werdegangs wird auf

    folgende Weise wahrgenommen:

    I. Raumzeitliche Umstnde der Geburt.

    II. Erziehungsumgebung.

    III. Bildungsprozess.

    IV. Soziale Umgebung.

    V. Inspiration - Erfindungsgabe.

    VI. Liebe (Eros) fr harmonische Bettigungen.

    VII. Leiden am Unvollkommensein, an Einsamkeit.

    VIII. Begegnung mit einer angemessenen Einweihungstradition.

    IX. Vervollstndigung des Einweihungsprozesses.

    X. Eifrige Bettigung auf einem geerdeten spirituellen Weg.