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1 Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 1/2011

Zeiteisen Ultimate Watch Secrets - Glashütte Original Manufakturreportage

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Zeiteisen Ultimate Watch Secrets Manufakturreportage Glashuette Original

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Sehr geehrter Leser,

dies ist die erste Ausgabe von “Zeiteisen Ultimate Watch Secrets”, dem neuen eMagazin des Online-Magazins Zeiteisen.at.

Die Weiterentwicklung der parallel weitergeführten Webseite zu einem eMagazin war ein logi-scher Schritt, der nun endlich vollzogen werden konnte. Die eingeschränkten gestalterischen und inhaltlichen Möglichkeiten einer Webseite waren ausschlaggebend für die Schaffung dieses neuen Mediums.

Die einzelnen Themen können so nun weitaus umfangreicher behandelt und mit Videos und hochauflösendem Bildmaterial angereichert werden.Der Informationsgehalt erreicht somit ein Vielfaches der Webseite.

Zeiteisen Ultimate widmet sich in jeder Ausgabe einem einzigen Themenschwerpunkt.

Auf den folgenden 100 Seiten dieser ersten Ausgabe nehme ich Sie mit auf eine Reise.

Eine Reise, in der Sie die Möglichkeit haben, direkt dem Konstrukteur über die Schulter zu blicken, zum Angreifen nah die Fertigung hochpräziser Uhrenteile zu betrachten und letztlich die hochglanzpolierten Produkte deutscher Uhrenbautradition bestaunen können.

Dazu habe ich für Sie die Manufaktur von Glashütte Original ausgewählt, deren Produktion ohne Unterbrechung vom 19. Jahrhundert bis heute fortgeführt wurde und so der unbestritten traditionsreichste Hersteller der Region ist.

Einleitend dazu gibt es einen Überblick über das moderne, 2008 eröffnete Uhrenmuseum in Glashütte.

An dieser Stelle ist es nun an mir, mich bei Ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen zu bedanken, dass Sie Ihr Interesse in ein neues Magazin investieren.

Herzlichst,

Martin FilzwieserChefredakteur

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Inhalt

Das Museum in Glashütte Seite 5

Manufaktur Seite 34

Konstruktion und Produktion Seite 39

Kaliber 58-01 Seite 64

Interview mit Dieter Pachner Seite 72

Neuvorstellungen 2011 Seite 78

Senator Automatik Seite 79

Senator Terminkalender Seite 82

Navigator Worldview Seite 84

Senator Ewiger Kalender Seite 88

Seventies Panoramadatum Seite 92

Sixties Tourbillon Seite 100

PanoMatic Luna Seite 102

Ergänzung Baselworld 2012 Seite 105

Grande Cosmopolite Tourbillon Seite 106

Senator Observer Seite 114

Impressum Seite 3

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Impressum:

Herausgeber:Verein für die Unterstützung der Uhrmacherei in Österreich (Association pour le soutien de l‘horlogerie en Autriche) Kurzname: ASHAZVR: 644190583Geschäftsführer: Martin FilzwieserChefredakteur Zeiteisen und Zeiteisen Ultimate Watch Secrets: Martin Filzwieser

Text und Fotos:Martin Filzwieser (siehe Textbeschreibung), Glas-hütte Original (siehe Textbeschreibung)

Das Magazin ist in Gesamtheit, sowie Text und Bild-material urheberrechtlich geschützt.Jede unerlaubte Verwendung wird gerichtlich ver-folgt.

Urheberrechtliche Fragen richten Sie bitte an [email protected]

Medienadresse:Zeiteisen, Karolinengasse 14/20, 1040 Wien Postanschrift für Sendungen: Mommsengasse 12/20, A-1040 Wien

Kontakt:[email protected] und Copyright-Information:

Für die Inhalte sind ausschließlich die jeweiligen Autoren der Texte verantwortlich.Der Herausgeber dieses Magazins kann für den Inhalt von zugesandten Informationen oder dem Inhalt von verlinkten Webseiten keinerlei Haftung übernehmen.Das Copyright der Herstellerinformationen liegt entsprechend bei diesem. Eingestellte Bilder- falls nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt (oder sonst gekennzeichnet)- un- terliegen dem Urheber-recht des Herausgebers.

Aus den Inhalten der Artikel können keinerlei Rechtsansprüche abgeleitet werden.

Copyright:

©ASHA 2012, © Martin Filzwieser 2012, © Glas-hütte Original 2012

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Das Uhrenmuseum in Glashütte(Text und Fotos: Martin Filzwieser)

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Das am 22. Mai 2008 neu eröffnete, in den Jahren zuvor vollkommen restau-rierte Uhrenmuseum, ist eines der Highlights des Standortes Glashütte.

Ermöglicht wurde der Umbau, der nun wieder den historisch authentischen Aufbau des Gebäudes zeigt, durch umfangreiche Unterstützung der Swatch Group AG.

Das Museum bietet dem Besucher nicht nur einen umfassenden Überblick über die grandiose Tradition des Standortes Glashütte, sondern auch für alle ansässigen Manufakturen die Möglichkeit, aktuelle Produktionen auszustellen.

Aussergewöhnlich ist das Einbinden hochmoderner Präsentationstechnik, die es dem Interessierten erlaubt, interaktiv die Errungenschaften der Uhrmache-rei zu bewundern.

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Neben den zahlreichen historischen und aktuellen Uhrenmodellen aus Glashütte werden auch viele Exponate des täglichen Uhrmacherbedarfs, historische Werkzeuge und Ausstattungen präsentiert.

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Neben den zahlreichen historischen und aktuellen Uhrenmodellen aus Glashütte werden auch viele Exponate des täglichen Uhrmacherbedarfs, historische Werkzeuge und Ausstattungen präsentiert.

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12 Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 1/2011U-förmig aufgebaute Schaukästen, deren jeder einzelne für eine Manufaktur des Standortes Glashütte steht, erlauben einen Einblick in die Produktion des jeweiligen Herstellers.

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13Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 1/2011U-förmig aufgebaute Schaukästen, deren jeder einzelne für eine Manufaktur des Standortes Glashütte steht, erlauben einen Einblick in die Produktion des jeweiligen Herstellers.

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16 Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 1/2011Das umfangreiche historische Archiv erlaubt die Zuordnung praktisch jeder jemals in Glashütte produzierten Uhr.

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17Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 1/2011Das umfangreiche historische Archiv erlaubt die Zuordnung praktisch jeder jemals in Glashütte produzierten Uhr.

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Auch der zweite Weltkrieg ging nicht spurlos an den Herstellern in Glashütte

vorbei.Mit Zeitzündern, Beobachtungsuhren

und Torpedozündern beteiligten sie sich an der Rüstungsproduktion.

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Das Design der in den 1940ern produzierten Piloten- und Beobachtungsuhren dient noch heute vielen Herstellern als Vorlage für aktuelle Modelle- wenngleich sie -trotz des aktuellen Modetrends zu sehr

großen Uhren- heute nicht mehr die Dimensionen der historischen Modelle erreichen, die Durchmesser bis knapp 60mm aufwiesen.

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Das Design der in den 1940ern produzierten Piloten- und Beobachtungsuhren dient noch heute vielen Herstellern als Vorlage für aktuelle Modelle- wenngleich sie -trotz des aktuellen Modetrends zu sehr

großen Uhren- heute nicht mehr die Dimensionen der historischen Modelle erreichen, die Durchmesser bis knapp 60mm aufwiesen.

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Eines der absoluten Highlights des Museums ist der interaktive Uhrwerks-Projektionstisch. Auf diesem können verschiedene Funktionen des Werkes hervorgehoben und die Funktionen im Ablauf beobachtet werden.

Die darstellbaren Funktionen können am Rand des Modells ausgewählt werden, woraufhin sich die computergestützte Animation aktiviert.

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Eines der absoluten Highlights des Museums ist der interaktive Uhrwerks-Projektionstisch. Auf diesem können verschiedene Funktionen des Werkes hervorgehoben und die Funktionen im Ablauf beobachtet werden.

Die darstellbaren Funktionen können am Rand des Modells ausgewählt werden, woraufhin sich die computergestützte Animation aktiviert.

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Umfangreiche Sammlung der Uhrenproduktion aus DDR-Zeiten. Einige der Modelle dienen heutigen Produktionen als Vorlage, was dem aktuellen Trend zum Retrodesign entspricht.

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Umfangreiche Sammlung der Uhrenproduktion aus DDR-Zeiten. Einige der Modelle dienen heutigen Produktionen als Vorlage, was dem aktuellen Trend zum Retrodesign entspricht.

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Das Museum beschränkt sich nicht nur auf die Präsentation historischer und aktueller Modelle (jede Manufaktur besitzt einen eigenen Ausstel-lungsbereich für die aktuelle Produktion), sondern res-tauriert und repariert auch historische Uhren im eigenen Uhrmacher-Atelier.

Ebenso ist die Ausbil-dungsstätte für Uhrmacher dem Museum angeschlossen. Die Lehrlinge kommen von den verschiedenen Manufak-turen des Standorts.

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Die Uhrenproduktion der Manufaktur Glashütte Original

(Text und Fotos: Martin Filzwieser)

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...Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern die Weitergabe der Flamme... (Thomas Morus)

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Langsam - und mit Bedacht geführt - gleitet die mit Diamantine behandelte Zinnfeile über die Stahlfeder der Schwanenhals-Fein-regulierung.Mit unendlicher Sorgfalt, hochkonzentriert, immer wieder einen genauen Blick auf das Werkstück werfend, widmet sich die Bearbei-terin diesem winzigen Bauteil.

Mit jedem Strich schält sich mehr und mehr die perfekte Oberfläche, wie sie von den Kun-den und den Konstrukteuren erwünscht ist heraus, um endlich, nach rund 20 Minuten, die perfekte Oberflächenbeschaffenheit zu erreichen.

Nicht, dass die Feder nun fertig wäre...nein, es fehlen noch die Innenseiten und die Kan-ten, die einen Tisch weiter zur Vollendung geführt werden.

So summiert sich die Bearbeitungszeit auf eine gute halbe Stunde. Eine Zeit, in der Großserienuhrwerke bereits zur Gänze pro-duziert werden.

Die Beschreibung dieses - von mir willkür-lich aus der Produktion herausgegriffenen Vorgangs- verdeutlicht die Hingabe und Akuratesse, stellvertretend für jeden anderen Bauteil, deren Summe sich letztlich zu einem Uhrwerk höchster Präzision und Genauigkeit vereint.

Jedes Werkstück wird mit Akribie entwickelt und produziert.

Nach diesem kurzen Vorgriff auf die Pro-duktion, der die Intention dieser Manufaktur verdeutlichen soll, möchte ich mit Ihnen anhand einzelner Stationen aus der Fertigung den Weg zum Uhrwerk nachvollziehen, der sich in vielen Bereichen deutlich von anderen Herstellern unterscheidet.

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Die gläserne Manu-fakturSchon der Aufbau und die Anlage der Manufaktur entspricht kaum den gewohnten Vorstellungen, die man gemeinhin mit der Uhrenproduktion verbindet.

Hier findet der überraschte Besucher eine Kombination aus beinahe museal wirkender Produktion in Verbindung mit modernsten Maschinen, alther-gebrachter Handwerkskunst und dem Flair elitärer Uhrenateliers.

Durchschreitet man die Eingangshalle, gelangt man in den lichtdurchfluteten, mit kleinen Schauvitrinen und einer Sitzlandschaft bestückten Innenhof des mehrstöckigen Gebäudes, um den her-um sich rings aufsteigend die Produkti-on befindet.

Jede Abteilung, nach Innen durch große Fenster geöffnet, zeigt einen Ausschnitt aus der Fertigung. Den einzelnen Etagen folgend, gelangt man so von der eigenen Werkzeug-macherei bis zum Atelier, in dem die feinsten Stücke von ausgewählten Uhr-machern montiert werden. Dazwischen teilen sich die einzelnen Bearbeitungs-schritte auf die Stockwerke auf.

Diese Anlage ermöglicht so auch Kun-den oder interessierten Besuchern (auf Voranmeldung) einen Einblick in die Uhrenproduktion. Unter sachkundiger Führung kann sich jeder einen Eindruck von der Qualität der hier entstehenden Uhren verschaffen.

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Empfangshalle mit Blick auf den lichtdurchfluteten Innenhof. Rundum gruppiert sich die Fertigung der exklusiven Uhren, von der Werkzeugmacherei bis zum Atelier.

Der Lichthof wird auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt.

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Konstruktion und ProduktionDie Entstehung einer neuen Uhr beginnt im Kopf des Konstrukteurs.

Trotz 3D-CAD-Programmen ist die erste Umsetzung einer Idee nach wie vor eine manuell zeichneri-sche. Hier bringt der Designer oder der Konstrukteur seine Gedanken im wahrsten Sinne des Wortes zu Papier, ändert mit wenigen Strichen die Konstruktion oder das Design, bis nach einiger Zeit die Idee so weit dargestellt ist, dass man darangehen kann, den Entwurf vorzulegen.

Nach eingehenden Beratungen über die mögliche technische Umsetzung von Innovationen oder De-signs geht es ans Digitalisieren, Bemaßen, Materialwahl, Werkzeugvorbereitung und schließlich den Prototypenbau.

Bei Glashütte Original ist man sehr darum bemüht, die Kunden nicht jährlich mit zig verschiedenen Komplikationen oder Novitäten zu überraschen, sondern die traditionelle deutsche Handwerkskunst, die Präzision der Zeitmessung - ganz im Sinne des Qualitätsanspruches der Gründer des Standortes - fortzuführen.

Um diesem Ansprüchen zu genügen, bedarf es durchschnittlich 5 Jahre vom ersten Konzept bis zur Markteinführung einer neuen Uhr.

Die Produktion selbst beginnt beim Werkzeugbau im Erdgeschoß.

In der Luft liegt ein Geruch nach Schmieröl und frisch geschnittenem Metall.

Die eigene Werkzeugmacherei ist ein großer Vorteil und auch gleichzeitig Garant für die spätere Präzi-sion in der Bearbeitung der Werkteile. Vom Gravurstichel bis zu Montageplatten wird alles in Eigenre-gie hergestellt.

Was auf den ersten Blick vielleicht für manche unnötig erscheint, ist im Präzisionsuhrenbau essentiell. Denn nicht nur das Werkstück an sich muss höchsten Ansprächen genügen, sondern auch beispiels-weise die Werkstückhalterung, um mit geringsten Toleranzen arbeiten zu können.

Emsiges Treiben in der Werkzeugmach-erei im Erdgeschoss der Manufaktur

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So wird beispielsweise für jeden einzelnen Rotortyp eine eige-ne Montageplatte für die Graviermaschine konzipiert und einge-setzt, um die Schliffe auf wenige Hundertstel Millimeter genau plat-zieren zu können.

Nur wenige Schritte von der Werkzeug-macherei entfernt entstehen die ersten Werkbestandteile im hochpräzisen Drahtero-dierverfahren.

Diese elektroerosive Bearbeitung dient zur Herstellung (Aus-schneiden) kleinster Bauteile höchster Prä-zision. Dabei wird ein auf 2 Rollen befindli-cher, unter elektrischer Spannung stehender Draht aus einer Wolf-ramlegierung durch ein Startbohrloch im Werk-stück (meist ein kleines Stahlplättchen) geführt und mit geringer Ge-schwindigkeit durch das Werkstück bewegt. Der Schneidvorgang selbst findet dabei in einem Flüssigkeitsbad (üblicherweise aus deionisiertem Wasser) statt, das einerseits den Draht und das Werk-stück kühlt, anderer-seits die Schneidrück-stände entfernt.

Hoch konzen-triert beim Entfernen der geringen Rückstände nach dem Erodieren

Drahterodiermaschine beim Aus-schneiden von Hebeln

Ausgeschnitten...die aus Stahl-plättchen geschnittenen Hebel werden anschließend gereinigt und poliert (unten)

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Der Vorteil dieses Schneidver-fahrens besteht vor allem darin, dass mit extrem hoher Genau-igkeit (im Mikrometerbereich) und Maßhaltigkeit reproduzier-bare Formen geschnitten wer-den können, die nur sehr wenig Nachbearbeitung (entgraten) bedürfen.

Im Gegensatz zu Stanzverfahren können dabei allerdings nur sehr wenige Bauteile pro Tag gefertigt werden (beispielsweise 120 Schwanenhalsfedern).

Gleich anschließend stehen die CNC-Fräsen, die mit einer Genauigkeit von 5/1000mm Platinen, Brücken oder Unruh-kloben aus speziellem Uhren-messing herstellen.

Auch hier wird deutlich, dass nicht die Masse, sondern die Qualität im Vordergrund steht.

Eine mit 36 Rohlingen bestück-te Fräse benötigt beispielsweise 6 Stunden für eine Platinenseite, was die Kapazität entsprechend begrenzt, jedoch die geforderte Spitzenqualität garantiert.

Doch auch hier verlässt man sich nicht auf die computerge-stützte Präzision, sondern jedes einzelne Werkstück wird manu-ell kontrolliert, nachvermessen, entgratet, nachbearbeitet und erst nach intensiver Begut-achtung für den weiteren Weg freigegeben.

Pro Platine fallen so 110 Einzel-messungen an, um das spätere genaue Zusammenspiel der Einzelteile zu gewährleisten.

CNC-Fräse zur Produktion der Platinen

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Aufbringen der Perlage

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Waren bis jetzt vorwiegend modernste Präzisionsmaschinen die Hauptakteure, so kommen wir nun in den Bereich, der landläufig den Begriff „Manufaktur“ auszeichnet, nämlich der reinen Handarbeit.

Eine der ersten handwerklichen Tätigkeiten ist das Entgraten der Platinen und die genaueste Begut-achtung auf Produktionsmängel.

Mit äusserster Sorgfalt und Genau-igkeit werden die von der CNC-Maschine gefertigten Rohlinge begutachtet, nachbearbeitet, ver-messen und in seltenen Fällen - bei Nichteinhaltung der Toleranzen- ausgeschieden.

Jede Bohrung, jede Rundung, jede Kante muss zeitaufwändig über-prüft werden.

Dazu werden Mikrometer genauso eingesetzt wie Projektionsmess-geräte, oder auch der bloße Au-genschein, der Dank langjähriger Erfahrung der Bearbeiter(innen) oft schneller und zuverlässiger jede Ungereimtheit aufzeigt, als das modernste Prüfverfahren.

Entgraten der Platine

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Nicht minder aufwändig ist das Aufbringen der Perlage auf die Platinen und Brücken.

Je nach Beschaffenheit des Rohlings summiert sich die Bearbeitungszeit auf etliche Minuten. Hochkonzentriert werden in konzentrischen Mustern die einzelnen Rundschliffe, immer wieder leicht versetzt, auf das Material aufge-bracht.

So entsteht nach und nach das typische Muster, jede Platine ein Unikat.

So werden auch Serien-produkte durch den Faktor Mensch einzigartig in ihrer Beschaffenheit.

Mustersammlung verschiedener Perlagen

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Parallel zur Perlage werden auf den Rotoren der Automatikuhrwerke die Zierschliffe (Glashütter Strei-fenschliff) aufgebracht.

Die leicht schräg laufende Polier-scheibe zieht Strich für Strich die Streifen über das Metallstück.

Auch hier ist höchste Präzision an-gesagt, wozu auch die in der eigenen Werkzeugmacherei angefertigten Montageplatten, auf der die Rotor-rohlinge angebracht sind, einen nicht unerheblichen Teil beitragen.

Anschließend werden die Rotoren noch galvanisch behandelt (Zinn, Rhodium), was wiederum mehrere Arbeitsschritte je Bauteil erforderlich macht.

So müssen einzelne Partien mit Schutzlack versehen werden, um den gewünschten optischen Effekt zu erreichen.

Einzelne Stufen der galvanischen Veredelung der Rotoren

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Die Schraubenunruh - das Sahnehäubchen jeder Uhr.

Auch, wenn mittlerweile maschi-nell feingewuchtete Unruhreife eine perfekte Regulierung ermöglichen, so erfreut sich doch das Auge des Liebhabers an den kleinen “Regu-lierschräubchen”, gerade mal 0,3mm groß.

Dass die Goldschrauben lediglich diesem Zweck dienen, möchte man in Anbetracht der feinfühligen Montage gar nicht richtig glauben.

Wie in vielen anderen Bereichen der Montage sorgen auch hier zarte Frauenhände für das nötige Gefühl, das unbedingt notwendig ist, um die winzigen Schräubchen aufzunehmen und ohne Verzug in die ebenso klei-nen Bohrungen einzubringen.

Die eigentliche Wuchtung erfolgt durch geringsten Materialabtrag an der Innenseite (und somit für den Be-trachter unsichtbar) des Unruhreifs- und erreicht eine weitaus höhere Genauigkeit, als sie durch manuelles Wuchten unter Zuhilfenahme der Schrauben in zeitraubender Arbeit möglich wäre.

Zur Regulierung dient letztlich die typische Glashütter Schwanenhals-Feinregulierung.

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Aus gestanzten Rohlingen werden hier die Zahnräder geschnitten. Die Aufnahme dazu wurde- wie prak-tisch alle Werkzeuge und Aufnahmen- in der eigenen Werkzeugmacherei angefertigt.

Obwohl die Maschinen zum Schneiden der Zahnprofile doch schon etwas betagt scheinen, ist das Ergeb-nis tadellos und dem Qualitätsniveau der übrigen Fertigung angepasst.

Links:

Ein Monteur bringt die Rohlinge auf dem Halter an, der dann in der Maschine eingespannt und weiterbearbeitet wird.

Unten:

Werkstückhalter mit Werkzeugkopf und bereits fertigen Zahnrädern.

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In dieser kleinen Presse werden die Lagersteine in die Goldchatons eingepresst. Alles einzeln und mit hoher Präzision.Die Chatons selbst werden später nochmals einzeln überarbeitet.

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Gleich daneben werden die Lager-steine in den Platinen verpresst.

Auf einer rotierenden Selektierscheibe kön-nen mehrere Größen vorgewählt werden.

Der Steinsetzer gibt die der Bohrung ent-sprechenden Größe vor und setzt jeden Stein einzeln.

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Auch das Verstiften und Vernieten von Hebeln erfolgt in einzelnen Arbeits-schritten.

Die fertigen Werkstücke werden für die Kontrolle und Weitergabe in entspre-chenden Ablagen vorberei-tet.

Wie auch an allen anderen Arbeitsplätzen ist Präzision und hochkonzentriertes Arbeiten gefragt. Minimale Ungenauigkeiten machen das Werkstück unbrauchbar.

Für den Betrachter oftmals unvorstellbar ist die mühe-volle und extrem anstrenge-de Arbeit mit kleinen und kleinsten Bauteilen.

Jeder, der schon einmal mikroskopiert hat, kann erahnen, was es heißt, viele Stunden konzentriert durch ein Mikroskop zu blicken und genau definierte Ar-beitsschritte hundertfach wiederholt perfekt auszu-führen.

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Nicht weniger fordernd ist das Bläuen der Schrauben.

Jede Charge muss perfekt an die Vorgaben angepasst sein. Wenige Sekunden zu lange auf dem Lötkolben- und die Mühe war umsonst, die Schraube ein Ausschussprodukt.

So lassen sich nur wenige Schrauben gleichzeitig behandeln. Das Farbenspiel der sich auf rund 290 Grad Celsius aufheizenden Stahlschraube reicht von Gelb über Braun, Rot und Violett, bis schließlich das perfekte Blau erreicht ist und für einen Sekundenbruchteil diesen Zustand hält.

Die dabei entstehende Oxidschicht ist nicht nur ein optischer Genuss, sondern auch Schutz zugleich und neben der Politur der Schraubenköpfe eine schöne Veredelung für das spätere Werk.

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Fertige Schrauben warten auf ihre Weiterverarbeitung

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Mit höchster Präzision werden die Goldchatons den Bohrun-gen in der Platine angepasst. Jedes einzelne Teil wird händisch vermessen, und per Drehbank angepasst.

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Mit gleicher Akribie erfolgt die Montage der fertig bestück-ten, angepassten und per Zinnpoli-tur auf Hochglanz gebrachten Chatons in der Platine.

Mit drei winzigen, gebläuten Schrau-ben wird jedes Goldchaton sorg-fältig fixiert, die Höhe anschließend nochmals vermes-sen um die genau vorgegebenen Montagetoleranzen einzuhalten.

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Höchste Konzentration bei der Montage der Uhren. Sowohl in der Serienfertigung (oben), als auch im Atelier (unten).

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Das Handaufzugskaliber 58-01 der Senator Chronometer

Dieses besonders präzise Uhrwerk

ist mechanisch wie optisch ein beson-

derer Genuss.

Vor allem die Nullstellung der

Sekundenanzeige beim Zug der Kro-ne, sowie der dann

präzise einzustel-lende Minutenzei-

ger, der bei jeder Umdrehung der

Krone zum nächs-ten Index springt,

lassen das Herz des Liebhabers feinster

Mechanik aufge-hen.

Nur wenige Uhr-werke strahlen

schon «im Stand» derartige Kompe-

tenz aus. Nichts Verspieltes dämpft den Eindruck von

Präzision. Es ist ein ganz beson-

deres Kleinod des Herstellers.

Ein feinmechani-sches Meisterwerk

der Extraklasse.

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Detailaufnahme des Planetengetriebes zur Anzeige der Gangreserve.

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Unterseite von Unruhkloben, Schrauben-Unruh mit 18 Goldschrauben und Spirale des Kaliber 58-01. Im Hintergrund der Anker mit Rubinpaletten.

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Demontage des Kaliber 58-01 in der Ent-wicklungsabteilung von Glashütte Original.

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72 Zeiteisen Ultimate - Watch Secrets 1/2011 Dieter PachnerFoto: Glashütte Original

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Martin Filzwieser:

Herr Pachner, zuerst möchte ich mich für die Möglichkeit bedanken, Ihre kostbare Zeit für ein Interview noch weiter einschränken zu dürfen.

Im Zuge der Besichtigung der Manufaktur und der Produktionsmethoden sind einige Fragen aufgetaucht, die Sie mir hoffentlich beantwor-ten können und die so dem Leser ein tieferge-hendes Verständnis der Intentionen der Manu-faktur ermöglichen.

Nachdem 1994 die Privatisierung des Unter-nehmens (durch Heinz Pfeifer) erfolgt war, wurden bereits wieder neue Kaliberproduktio-nen angestrebt und auch durchgeführt.

Wurden davon Teile oder ganze Konstruktio-nen übernommen, oder wurde hier ein radi-kaler Schnitt gemacht und vollständig auf die Konstruktion neuer Kaliber gesetzt?

Dieter Pachner:

Es wurde hier sehr umsichtig vorgegangen und zu allererst geprüft, was man zum Beispiel von den bestehenden Kalibern übernehmen könnte. So wurde aus den Kalibern 10-30 und 10-60 unser jetziges Kaliber 39 weiterentwickelt. Eben ausgehend von der Basis bereits bestehen-der Kaliber.

Interview mit Dieter Pachner, Vice Präsident Sales von Glashütte Original

Martin Filzwieser:

Vergleicht man die Produktionsmethoden von Glashütte Original mit diversenMitbewerbern der Preisklasse, so erstaunt die doch teils recht antiquierte Fertigung.Moderne Maschine, wie CNC-Fräsen oder Drahterordiermaschinen kommen nur ineinem sehr geringen Umfang zum Einsatz. Im Großen und Ganzen scheint der Anteil an Handarbeit deutlich höher, als bei vergleichba-ren Herstellern der Schweiz, was für eine Marke der Swatch Group doch sehr ungewöhnlich ist- und vor allem dieProduktionskapazitäten stark limitiert, also insgesamt eine Serienfertigung sehrerschwert, und auch das Qualitätsmanagement. Ist für die Zukunft eine Erweiterungder Produktionsanlagen- oder eine Modernisie-rung derbestehenden Anlagen geplant?

Dieter Pachner:

Es stimmt, wir haben in manchen Bereichen unserer Produktion ältere Maschinen stehen – dies hat aber nichts mit antiquiert zu tun, sondern eher mit der Tatsache, dass sich diese Maschinen für gewisse Arbeitsschritte bewährt haben.

Und Sie haben Recht, der Anteil der Hand-arbeit ist außergewöhnlich hoch. Aber dar-auf sind wir auch stolz und tragen dies auch bewusst im Zusatz zu unserem Markennamen – der ja heißt Glashütte Original – Handmade in Germany. Ganz bewusst behalten wir diese – wie Sie es bezeichnen – antiquierten Maschinen bei, da damit auch traditionelle Arbeitsschritte verbunden sind, die wir auch in dieser moder-nen Zeit am Leben erhalten wollen.

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Dieter Pachner:

Es wird Ihnen aber auch bestimmt bei Ihrem Rundgang aufgefallen sein, dass wir in be-stimmten Abteilungen über sehr moderne Ma-schinen verfügen, wie in der Drahterodierung, Einzelteilefertigung, Dreherei etc. In diesen Abteilungen haben wir auch in den letzten Jahren investiert. Aber Sie sprechen einen aktu-ellen Punkt auch an – wir freuen uns über eine sehr starke Nachfrage nach Glashütte Original Uhren – insofern müssen wir unsere Kapa-zitäten erweitern. Deswegen wurde auch von uns vor ein paar Jahren ein Grundstück im Ort erworben, auf welchem zurzeit ein weiteres Ge-bäude entsteht. Dort werden unser Kundenser-vice, der Customer Service Europe der Swatch Group und unsere Schwesternmarke UNION Glashütte einziehen. Somit schaffen wir auch in unserem Hauptgebäude Platz – beispielsweise durch die Möglichkeit in den leeren Räumlich-keiten vom Kundenservice.

Es stehen uns sehr aufregende Monate bevor und wir sind natürlich besonders erfreut, dass wir diese Maßnahmen durch die Unterstützung unseres Mutterkonzerns der Swatch Group durchführen können und wir aufgrund einer starken Nachfrage unserer Produkte diese Handlungen durchführen.

Martin Filzwieser:

Für den Interessierten vielleicht etwas unge-wöhnlich, oder eher ungewohnt, ist dasEngagement eines Schweizer Unternehmens im Osten Deutschlands, sozusagen beider direkten „Konkurrenz“ aus historischer Sicht. Welche Erwartungen waren mit derFirmenübernahme mit Standort Glashütte ver-bunden - und haben sich diese erfüllt?

Dieter Pachner:

Aus historischer Sicht mag dies vielleicht etwas ungewöhnlich sein, nicht aber, wenn man das Ganze aus der Sicht der Swatch Group betrach-tet. Die Familie Hayek hat damals das Potenzial der deutschen Uhrenmanufaktur Glashütte Original erkannt und für sich befunden, dass dieses Unternehmen gut in das bereits beste-hende Portfolio der Gruppe passt und auch international eine große Zukunft hat.

Unser Mutterkonzern glaubte damals und glaubt auch heute noch an unsere Manufak-tur und alle seine Mitarbeiter. Das war auch deutlich in der sogenannten Wirtschaftskrise erkennbar – hier kam das klare Signal aus der Schweiz, dass alle Mitarbeiter auch während dieser schwierigen Zeit ihren Arbeitsplatz behalten, da das wertvollste Gut eines Unter-nehmens der Mensch selbst ist mit all seinem Know-how. Dies kommt uns natürlich gerade in dieser Phase besonders zu gute. Aber auch am Standort selbst hat sich die Swatch Group stark gemacht – so für die Gründung des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte – Nicolas G. Hayek, wo unser Unternehmen neben der Stadt einer der Stifter ist. Oder eben auch das neue Gebäude, welches uns ermöglicht nicht nur räumlich zu wachsen, sondern auch neue Arbeitsplätze zu schaffen.

All dies macht man als Mutterkonzern nur, wenn sich die Erwartungen erfüllt haben.

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Martin Filzwieser:

Auch wenn eine Wertschöpfung von über 50% für den Standort Glashütte gefordert und frag-los weit übertroffen wird, so werden doch eini-ge Komponenten nach wie vor aus der Schweiz zugeliefert, wie Spiralen und Federn.

Ist in Zukunft geplant, die Fertigung aller notwendigen Teile komplett nach Glashütte zu verlagern, oder werden weiterhin Komponen-ten aus der Schweiz bezogen werden?

Dieter Pachner:

Bei den von Ihnen angesprochenen Kompo-nenten handelt es sich um eine Handvoll von Teilen, die wir allerdings innerhalb der Grup-pe beziehen, insofern sind es keine externen Zulieferer.

Derzeit ist es allerdings nicht geplant, dass wir diese Komponenten auch noch selbst fertigen. Wir haben eine einzigartige Fertigungstiefe von 95 – 98 % (je nach Modell) auf die wir sehr stolz sind und die im Vergleich zu anderen Mit-bewerbern in diesem Segment die höchste ist.

Martin Filzwieser:

Als einziger Hersteller der Region kann Glas-hütte Original für sich verbuchen,durchgehend vom 19. Jahrhundert bis heute in Betrieb gewesen zu sein.

Das ist einerseits eine mittlerweile sehr selten anzutreffende Historie, andererseits auch einegewisse Verpflichtung, dieser Tradition auch nachzukommen.

Ich kann mir vorstellen, dass das gewisse Schwierigkeiten beim (optischen) Entwurf neuer Modelle, oder „Novitäten“ technischer Art im Allgemeinen mit sich bringt. Wie geht die Leitung von Glashütte Original mit diesem Umstand um?

Dieter Pachner:

Wir respektieren unsere Historie und schätzen dieses Erbe auch als reichhaltigen Schatz an Ideen für neue Modelle.

Aber wir lassen uns im ersten Schritt bei Ent-würfen nicht davon einschränken, wie wir im Design vorgehen sollen.

Was wir natürlich tun ist, dass wir uns Inspira-tionen holen aus dieser langen Geschichte. Wir prüfen aber ganz genau im Team, welche die-ser Modelle für uns interessant wären, um sie beispielsweise mit unserem heutigen Wissens-stand deutscher Uhrmacherkunst sogar noch zu verbessern bzw. interessante Funktionen für den Endkonsumenten zu kreieren.

Aber sowie zum Beispiel Alfred Helwig anhand des bestehenden Tourbillons in weiterer Folge das Fliegende Tourbillon entwickelt hat, ist es für uns als Uhrenmanufaktur von großem Interesse mit unseren eigenen Ansätzen zu kommen und durch neue Wege in der Uhren-mechanik unsere Kunden zu begeistern.

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Dieter Pachner:

Wie man an unserer Modellhistorie sehen kann, halten wir aber auch an den Meilensteinen deut-scher Uhrmacherkunst fest, wie zum Beispiel mit dem Senator Chronometer, der Taschenuhr Nr. 1 etc.

Allerdings interpretieren wir diese Modelle für uns neu und bringen sie in ein zeitgemäßes De-sign.

Gleichzeitig setzen wir unsere eigenen und inno-vativen Ideen im Bereich der mechanischen Uhr-macherkunst um, wie beispielsweise mit der Sena-tor Terminkalender, aber auch Darstellungsweisen wie dem für uns typischen Panoramadatum oder aber auch funktionsverbesserende Komponenten, wie der Duplex-Schwanenhalsfeder.

Martin Filzwieser:

Weiters fällt auf, dass zwei sehr häufig geschätzte Komplikationen, nämlich ein eigenes (integrier-tes) Chronographenkaliber und eine Uhr mit GMT-Funktion fehlen.

Woran liegt das- und sind in diese Richtung Ent-wicklungen geplant oder schon aktuell?

Dieter Pachner:

Das mit dem Chronographenkaliber ist insofern nicht richtig, da wir über sehr aufwändige Säu-lenradchronograph-Modelle verfügen, wie zum Beispiel beim PanoGraph, Senator Rattrapante, aber auch im PanoMaticCounter XL. Jede Marke hat ihre Entwicklungsstadien in der Produktpalet-te und auch noch unbearbeitete Felder, die wir si-cherlich nicht in diesem Zustand belassen werden.

Martin Filzwieser:

Meine persönliche Wunschuhr wäre ja das Uhr-werk des Senator Chronometers in einem sportli-chen, alltagstauglichen Stahlgehäuse mit erhöhter Druckfestigkeit.

Eine solche Uhr würde mit Bezugnahme auf die historischen Schiffschronometer sicherlich gut in das Sortiment passen und die sportliche Modell-reihe hervorragend ergänzen.

Gerade bei Liebhabern maritim tatsächlich ver-wendbarer Uhren (Regatta/Yachtsport) könnte ich mir ein hohes Interesse vorstellen. Wie schätzen Sie die Möglichkeit ein, ein solches Modell auf den Markt zu bringen, oder gibt es bereits Entwicklun-gen in diese Richtung?

Dieter Pachner:

Vielen Dank für diese Inspiration, Herr Filzwie-ser. Ich werde diese Idee von Ihnen gerne einmal intern ansprechen.

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Martin Filzwieser:

Betrachtet man die allgemeine Marktsituation im Luxusbereich, so stellt man fest, dass der euro-päische und amerikanische Markt eher stagniert, der russische, vor allem aber der asiatische Markt, vornehmlich in China, enorme Zuwachsraten hat.

Viele Hersteller der Uhrenindustrie zeigen da-her verstärktes Engagement, um diese Märkte zu erobern.

Welche Aktionen unternimmt Glashütte Original in dieser Richtung- oder ist der asiatische Markt für GO weniger interessant?

Dieter Pachner:

Der asiatische Markt ist selbstverständlich auch für unsere Manufaktur von großem Interesse.

Wir fokussieren uns derzeit besonders auf China, Hong Kong, aber auch Russland, USA und natür-lich auf unseren Heimatmarkt Deutschland und zeigen hier besonders starkes Engagement.

Martin Filzwieser:

Noch eine ganz persönliche Frage: Mich als Öster-reicher erfüllt es natürlich mit Stolz, einen Lands-mann mit an der Spitze einer namhaften Uhren-manufaktur zu finden. Ich kann mir gut vorstellen, dass man gerade in einem Schweizer Weltkonzern nicht so einfach an diese Position gelangt.

Wie haben Sie das in dieser relativ kurzen Zeit geschafft, was ist Ihr persönliches Erfolgsrezept?

Dieter Pachner:

Ich kam in jungen Jahren in die Swatch Gruppe und man würdigte mein Engagement indem man mir Sprungbretter anbot, die ich dann auch für mich entsprechend genützt habe.

Ich weiß nicht, ob man das persönliches Erfolgsre-zept nennen würde.

Mein Engagement für die Uhrenmarke Glashütte Original basiert darin, dass ich zu 100% hinter dieser Marke stehe.

Und das ist doch wahrhaft das Beste was einem eigentlich passieren kann, wenn man einen Job in-nehat der einen mit Stolz und Leidenschaft erfüllt.

Martin Filzwieser:

Vielen Dank für das informative Gespräch.

Weitere Themen dieses Interviews finden Sie auf www.zeiteisen.at in der Rubrik „Interviews“.

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Glashütte Original Neuvorstellungen 2011(Text: Martin Filzwieser, Fotos: Glashütte Original)

Glashütte Original ist einer der wenigen Vertreter der traditionellen Glashütter Uhrenfertigung in dessen Uhren sich noch alle historischen Stilelemente finden lassen.

Glashütter Dreiviertel-Platine, Glashütter Streifenschliff, verschraubte Goldchatons oder Schwanenhals-Feinregulierung sind typische Merkmale der Uhren des Tradi-tionsherstellers.

Auch die Produktion entspricht in vollem Umfang den historischen Vorlagen. Handarbeit in nahezu allen Phasen der Produktion zeichnet alle Modelle von Glashütte Original aus.

Im Gegensatz zu Mitbewerbern bietet Glashütte Original auch Stahlgehäuse für viele der hochwertigen Uhren an, wodurch diese auch für weniger betuchte Interessenten leistbar werden.

Der preisliche Einstieg beginnt bei rund 5.500,- Euro.

In Anbetracht der Produktionsmethoden mit dem extrem hohen Anteil an Hand-arbeit scheint die Preispolitik jedenfalls sehr angemessen.

Nach eigenem Bekunden des Herstellers basiert die Marke- und somit die Uhren von Glashütte Original- auf 4 Säulen, also der «Quintessenz» des traditionel-len Uhrmacherhandwerks in höchster Vollendung, der Verquickung von «Kunst und Technik», der Interprätation der Uhren des vergangenen Jahrhunderts («Vintage des 20. Jahrhunderts») und der «Lady Kollektion»

Betrachtet man die Modelle unter diesen Gesichtspunkten, erkennt man schnell diese Philosophie, die sich wie ein roter Faden durch die Kollektion zieht.

Die Uhren sind zweifellos nicht «Uhren für Jedermann», sondern für den Liebha-ber hochwertiger und ganz augenschein-lich «Deutscher» Technik.

Viele Uhrwerke erwecken den Eindruck, HighEnd-Maschinen en miniature zu sein- und dieser Eindruck täuscht auch nicht.

Der frappierende formale/konstruktive Unterschied zu Uhrwerken traditionell Schweizer Machart ist immer wieder er-staunlich, ebenso die Ausführung kleins-ter Details, wie sie in den Seiten zuvor beschrieben wurden.

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Senator AutomatikKlassisches Uhrendesign aus Glashütte zum erschwinglichen Preis

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Diese Uhr gehört zu den Einsteigermodellen- oder vielmehr den Volumen-modellen des Herstellers.

Trotz des relativ günsti-gen Preises bietet dieses Modell nahezu alle tech-nischen und optischen Eigenschaften, die Uhren von Glashütte Original auszeichnen.

Das klar gezeichnete Design der Uhr macht sie sehr praxistauglich und zu vielen Gelgenheiten tragbar.

Die harmonische Ziffer-blattgestaltung mit tradi-tionell gebläuten, birnen-förmigen Zeigern, fördert die Übersichtlichkeit und vermittelt das Gefühl von Präzision. Dass man die Uhr tatsächlich unter beinah allen Lichtverhält-nissen erstklassig ablesen kann, gewährleistet das beidseitig entspiegelte Saphirglas, das sich über das schöne Ensemble wölbt.

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Die geringe Bauhöhe von nur 9,9mm prädesti-niert die Uhr als passendes Utensil zum Ge-schäfts- oder Abendanzug.

Der Saphirglasboden gibt den Blick auf das handgefertige Kaliber 39-59 frei, das den Be-trachter mit Schwanenhals-Feinregulierung, verschraubten Goldchatons, anglierten Kanten, einem skelettierten Rotor und der typischen Glashütter Dreiviertel-Platine erfreut. Rotor und Platine sind mit Glashütter Streifenschliff verziert.

Das Modell steht in Stahl oder Rotgold zur Auswahl, wobei beide Varianten mit einem schwarzen Louisiana Alligator Lederband be-stückt sind.

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Senator TerminkalenderEine unscheinbare Weltpremiere

Eine mechanische Uhr mit einem auf 30 Tage programmierbaren Alarm zu schaffen, setzt schon ein hohes Maß an technischer Inspiration voraus. Nicht umsonst wird diese Uhr als eines der absoluten Highlights der Modellgeschichte eingestuft.

Die verhältnismäßig einfache Bedienung stellt auch den Laien vor keine unüberwindbaren Proble-me und die Funktionalität ist tatsächlich beeindruckend.

Mittels zweier gegenüberliegender Kro-nen, dazu korrespondierend jeweils ein Drücker, werden sämtliche Funktionen des Uhrwerks schnell und zuverlässig bedient.

Im Inneren sorgen die 600 sorgfältig abgestimmten Einzelteile des Kalibers 100-13 für den korrekten Ablauf.

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Besonders be-eindruckend ist das aufgeräumte Design des Ziffer-blattes, das trotz der aufwändigen Funktionen opti-male Übersicht-lichkeit bereit-stellt.

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Navigator Worldview Die Weltzeit am Handgelenk

Die Navigator World-view ist eine Hommage an die Entdecker und Forscher der 1920er Jahre.

Die neuen Möglich-keiten der Luftfahrt sorgten für die Not-wendigkeit, andere Zeitzonen auf einer Uhr dazustellen.

Neben den Bordinst-rumenten war die Uhr des Piloten oder Navi-gators ein essentielles Instrument an Bord von Luftschiffen oder Flugzeugen.

Die Navigator World-view ermöglicht mit dem Städtering das Ablesen einer zweiten Zeitzone gleichzeitig zur Heimatzeit.

Das Kaliber 39-47 stellt zusätzlich noch ein Panoramadatum zur Verfügung.

Das Uhrwerk ist durch einen Saphirglasboden geschützt, der jederzeit Einblicke in die hoch-komplexe Technik des Werkes bietet.

Das Zifferblatt ist zur besseren Ablesbarkeit mit großen Zahlen und starker, langanhal-tender Leuchtmasse an Indizes und Zeigern ausgestattet.

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Senator Ewiger Kalender

Handwerkskunst auf höchstem Niveau

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Senator Ewiger Kalender

Handwerkskunst auf höchstem Niveau

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Das Kaliber 100-02 ist mit einer Gewichtsunruh mit 18 Goldschrauben ausgestattet, die mit einer Frequenz von 4Hz getaktet ist.

Neben dem ewigen Kalender verfügt das Uhrwerk über eine weitere Besonderheit: Die Nullstellfunktion des Se-kundenzeigers, die eine genaue Synchronisierung mit dem Zeitsignal erlaubt. Während der Nullstellung ist der Sekundenzeiger entkop-pelt, sodass die Unruh nicht blockiert wird, was die Belas-tung deutlich reduziert.

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Seventies Panoramadatum

Hommage an das Design der 1970er

Die Uhr präsentiert sich ganz im Design der 1970er- auch wenn die Größe dem aktuellen Trend, oder Geschmacks-empfinden angepasst ist.

Die abgerundete, quadra-tische Form unterstreicht die stilistische Herkunft, die sich im Museum von Glashütte auch an Origi-naluhren der Zeit wieder-finden lässt.

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Die Zifferblattfarben gehen mit unterschiedlichen Zifferblättern einher, die im konkreten Fall aus Neusilber gefertigt sind. Während das blau schattierte und das graue Zifferblatt mit einem Strahlenschliff versehen sind, präsentiert sich das silberne in matter Ausführung.

Das Gehäuse wurde zur Steigerung der Praxistauglichkeit bis 10bar druckfest ausgelegt, wodurch sich die Uhr im Alltag zu nahezu allen Gelegenheiten nutzen lässt.

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Die Zifferblattfarben gehen mit unterschiedlichen Zifferblättern einher, die im konkreten Fall aus Neusilber gefertigt sind. Während das blau schattierte und das graue Zifferblatt mit einem Strahlenschliff versehen sind, präsentiert sich das silberne in matter Ausführung.

Das Gehäuse wurde zur Steigerung der Praxistauglichkeit bis 10bar druckfest ausgelegt, wodurch sich die Uhr im Alltag zu nahezu allen Gelegenheiten nutzen lässt.

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Durch den Saphirglas-boden lässt sich das wunderbar finissierte Kaliber 39-47 bewun-dern, das mit den typi-schen Merkmalen der Uhren aus Glashütte glänzt.

Das Armband verfügt über einen patentier-ten Einstellmechanis-mus, der das Anpassen der Länge ungemein erleichtert.

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Das von Alfred Helwig in den 1920er Jahren entwi-ckelte fliegende Tourbillon ist das Kernstück dieser aussergewöhnlichen Uhr. Das Werk wird von einem quadratisch-kissenförmi-gen Gehäuse aus Rosegold aufgenommen und prä-sentiert sein Herz direkt auf dem Zifferblatt.

Sixties Tourbillon - Limited Edition

Mechanik der Extraklasse

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Sixties Tourbillon - Limited Edition

Mechanik der Extraklasse

Da das Tourbillon nur mit einem Lager auskommt, scheint es richtiggehend zu flie-gen, was dieser Komplikation letztlich ihren Namen gab. Es gehört zu den ganz großen uhrmacherischen Leistungen aus Glashütte.

Nicht nur das Gehäuse, sondern auch Zeiger und Indizes sind aus edlem Rosegold gefer-tigt.Das automatische Kaliber 94-12 vereint alle Glanzleistungen, die je ein Uhrwerk aus Glas-hütte schmückten. Die Uhr ist auf 50 Stück limitiert.

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PanoMatic Luna Aufregende Mechanik, feminin verpackt

Das elegante, 39,4mm große Stahlgehäuse umschließt das Kaliber 90-12, das durch einen Saphirglas-boden seine ganze Pracht offenbart. Dazu gehört in diesem Falle auch eine Duplex-Schwanenhals-Feinregulierung. Die Lünette ist mit 64 strahlend weißen Brillanten bestückt, die Krone ziert ein 3mm großer Brillant.

Das wunderbar irisierende Zifferblatt aus Perlmutt mit dezentraler Zeitanzeige, Mondphase und Panoramadatum runden das edle Erscheinungsbild der Uhr ab.

Alternativ zur hellen Variante gibt es auch eine Version mit dunklem Tahiti-Perlmutt-Zifferblatt. Die Indexe bestehen jeweils aus stabförmigen Brillanten.

Um die Uhr der jeweiligen Kleidung anpassen zu können, verfügt diese Uhr auch über ein Schnell-wechselsystem für die Bänder aus Alligatorleder oder Kautschuk.

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Zusatz in der Gratisausgabe vonZeiteisen Ultimate Watch Secrets

Ergänzung zur Baselworld 2012Nach Erscheinen dieses Magazins im Dezember 2011 folgten zur Baselworld 2012 einige

besonders sehenswerte Modelle, die wir den Lesern nicht vorenthalten möchten!

Besondere Aufmerksamkeit erregte dabei die Glashütte Original Grande Cosmopolite Tourbillon.

Eine Uhr mit bemerkenswerten Funktionen, die in dieser Kombination und Ausführung bislang einmalig in der Uhrenindustrie sind.

Eine umfangreiche Beschreibung und Bildmaterial finden Sie im Anschluss.

Ebenfalls hoch interessant, vor allem aus historischem Blickwinkel, ist die Glashütte Origi-nal Observer.

Auch zu dieser Uhr gibt es viele Fotos und die Beschreibung zu bestaunen.

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Grande Cosmopolite Tourbillon

- Reiseuhr der Exktraklasse-(Text und Bildmaterial Glashütte Original)

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In exakt 8,72 Kubikzentimetern legt die sächsische Uhrenmanufaktur Glashütte Original dem Reisenden die Welt und ihre 37 Zeitzonen ans Handgelenk. Nach intensiver Entwicklungszeit ist es den Konstrukteuren, Designern und Uhrmachermeistern des Unternehmens gelungen, das außergewöhnlichste und raffinierteste Meisterwerk der Firmengeschichte zu vollenden: die Grande Cosmopolite Tourbillon.

Dieses komplizierte und exquisit gearbeitete mechanische Wunderwerk erlaubt es dem Welt-reisenden, die Tages- oder Nachtzeit daheim und unterwegs in zwei beliebigen Zeitzonen der derzeit offiziellen 37 Weltzeitzonen simultan im Auge zu behalten.

Sommerzeit (DST für „Daylight Saving Time“) und Winterzeit (STD für „Standard Time“) finden ebenso Berücksichtigung wie Reisen gegen die Zeit (ostwärts) und Reisen mit der Zeit (westwärts). Alle Änderungen durch den Träger des Meisterwerkes, wie der Zeit am Zielort und des Datums, werden von einem Ewigen Kalender angezeigt. Dieser berücksichtigt Verän-derungen in beiden Richtungen, vorwärts wie rückwärts in der Zeit. Diese einzigartige Kom-bination an Funktionen – eine absolute Weltpremiere im Bereich mechanischer Uhren – wird von einem Fliegenden Minutentourbillon gekrönt.

Glashütte Original hat vier verschiedene Patente angemeldet, um das Fachwissen zu schützen, das dieses einzigartige Kunstwerk beinhaltet. Die Grande Cosmopolite Tourbillon ist weltweit auf 25 Exemplare limitiert.

Die Grande Cosmopolite Tourbillon wurde für Weltreisende designt, die sowohl den Über-blick über die Heimatzeit als auch die Zweite Zeitzone behalten wollen. Die Heimatzeit bleibt stets unveränderter Referenzpunkt und wird anhand einer in 24-Stunden unterteilten Zeit-anzeige auf Position 6 Uhr dargestellt. Die Zweite Zeitzone zeigt sich stets im Zentrum des Zifferblattes und behält die Lokalzeit der ausgewählten Zeitzone fern der Heimat im Auge.

Um diesen außergewöhnlichen Zeitmesser in Gang zu setzen, ist es zuallererst notwendig Stunde und Minute der Heimatzeit einzustellen, um anschließend die Synchronisation von Heimatzeit und Zweiter Zeitzone vorzunehmen.

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Beim Einstellen der Heimatzeit ist es von Nöten, dass der Besitzer jene Zeitzone auswählt, die mit seiner Heimatstadt korrespondiert. Insgesamt stehen 37 verschiedene Weltzeit-zonen auf dem Städtering zur Verfügung. Darunter auch jene Zeitzonen, die 30-Minuten (z. B. Delhi) und 45-Minuten Zeitunterschiede (z.B. Eucla) berücksichtigen. Zudem werden Winter- und Sommerzeit bedacht. Die Zeitzonen werden mittels dreistelliger IATA-Codes (International Airport Codes, wie bspw. FRA für Frankfurt am Main, LAX für Los Angeles International, DXB für Dubai etc.) dargestellt und in zwei kleinen Fenstern positioniert auf 8 Uhr zur Anzeige gebracht. Das untere Fenster zeigt die Winterzeit (Standard Time – STD) an, während das obere die Sommerzeit (Daylight Saving Time – DST) repräsentiert. Zum Abschluss stellt der Besitzer alle Funktionen des Ewigen Kalenders, den aktuellen Wochentag, das Datum, das Monat und das (Schalt-) Jahr, ein.

Der außergewöhnliche Mechanismus der Grande Cosmopolite Tourbillon wird vom Träger in Bewegung gesetzt, sobald dieser eine weitere Zeitzonenanzeige wünscht oder sich auf Reisen begibt. Bei Reisen Richtung Osten (gegen die Zeit), dreht der Träger die Krone posi-tioniert auf 2 Uhr mit der Uhrzeit, bei Reisen gen Westen (mit der Zeit), dreht er diese gegen den Uhrzeigersinn. Befindet sich der Zielort einen Tag vor oder zurück in der Zeit, ändern sich gleichzeitig bis zu fünf Anzeigen des Ewigen Kalenders.

Die geniale „Zeitmaschine“ kann ebenso den Sprung rückwärts vom 1. März auf den 29. Februar bzw. 28. Februar berücksichtigen, ohne dass ein zusätzlicher manueller Eingriff von Nöten ist. Dies ist eine absolut außergewöhnliche Kombination an handgearbeiteten Komplikationen – eine verblüffende Leistung im Bereich mechanischer Zeitmesser.

Umrahmt werden die übersichtlich positionierten Anzeigen auf dem silbergekörnten Ziffer-blatt aus massivem 18karätigem Gold, von fein gefrästen schwarzen Ziffern und einer akkura-ten Eisenbahnminuterie. Die 24-Stunden Heimatzeitanzeige auf 6 Uhr passt sich funktionell optimal in die Anzeigen der Zweiten Zeitzone an. Gekrönt wird das übersichtlich gestaltete Zifferblatt durch eine faszinierende Komplikation der Uhrmacherkunst: dem Fliegenden Minuten Tourbillon, welches im Jahre 1920 von Glashüttes meist bewundertem Meisteruhr-macher und Lehrer, Alfred Helwig, entwickelt wurde.

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Auf der Rückseite des 48 mm großen Platingehäuses gibt ein entspiegelter Saphirglasboden Einblick in das Handaufzugskaliber von Glashütte Original, dem mehr als 500 Komponenten umfassenden Manufakturkaliber 89-01.

Auf der Platine zeigen sich neben der 72 Stunden Gangreservenanzeige, die traditionellen Elemente der Glashütter Uhrmacherkunst: Der charakteristische Glashütter Streifenschliff, verschraubte Goldchatons, Aufzugsräder mit doppeltem Sonnenschliff, gebläute Schrauben und anglierte Kanten.

Geschützt wird der Gehäuseboden von einem Sprungdeckel aus Platin, in welchem eine Gra-fik die 37 Zeitzonen aufzeigt, jede durch den entsprechenden dreistelligen IATA-Code reprä-sentiert. Für sicheren Halt am Handgelenk sorgt ein schwarzes Louisiana-Alligatorlederband mit entsprechender Platin-Faltschließe.

Wie es sich für dieses außergewöhnliche Meisterwerk der Uhrmacherkunst von Glashütte Original geziemt, präsentiert sich die Grande Cosmopolite Tourbillon in einer hochwertig verarbeiteten Holzschatulle aus dunkler Mooreiche. Eine globusförmige Kuppel aus Edelstahl befindet sich über der Schatulle, deren Seiten von einer Serie an Landkarten geziert werden, welche die Entwicklungsgeschichte unserer heutigen Weltkarte nachvollzieht. Sobald der exklusive Zeitmesser darin platziert wird, sorgt ein hochsensibler Aufzugsmechanismus im Inneren der Holzschatulle für die konstante Bewegung des Uhrwerks.

Eventuelle Zeitzonenänderungen in naher Zukunft bereiten den Uhrmachermeistern und Konstrukteuren bei Glashütte Original überhaupt kein Kopfzerbrechen. Im Gegenteil, als eine Dienstleistung am Kunden versteht es sich für die sächsische Uhrenmanufaktur, dass der Städtering ausgetauscht werden kann, sobald es hier zu Änderungen kommen sollte. Für eine besondere Individualisierung des edlen Zeitmessers sorgt das Angebot an den Besitzer, dass dieser seine Heimatstadt in Form eines IATA Codes auf dem Städtering verewigen kann.

Referenz 89-01-03-93-04Gehäusematerial PlatinArmband Louisiana-AlligatorlederLimitierte Auflage 25 Stück weltweit

Gehäusedurchmesser 48 mmGehäusehöhe 16 mmWasserdicht bis 5 ATMGlas beidseitig entspiegeltes SaphirglasBoden Saphirglas, Offiziersboden mit eingravierten Zeitzonen

Kaliber Handaufzugwerk, Kaliber 89-01Einzelteile 528Abmessungen Durchmesser 39,2 mm, Höhe 7,5 mmSchlagzahl 21.600 A/h, 3 Hz entsprechendGangreserve 72 hLagersteine 70 und 2 DiamantendecksteineUnruh Schraubenunruh mit 18 Gewichtsschrauben im

Tourbillon-Drehgestell, pro Minute eine Umdrehung

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Besonderheiten:

Fliegendes Minutentourbillon (kleine Sekunde am Tourbillonkäfig), Heimatzeit als 24h-Anzeige (dezen-tral), 2. Zeitzone mit Stunden und Minuten (schaltbar auf 37 Zeitzonen inkl. 1/2h und 3/4h Differenzen), Sommer-/Winterzeit, vor-und rückschaltbarer Ewiger Kalender mit Wochentag,Monat, Schaltjahr und Panoramadatum, Tag/Nacht-Anzeige, werkseitige Gangreserve-Anzeige; Werk hochfein vollendet, Kanten angliert, Stahlteile poliert und geschliffen, verschraubte Goldchatons, gebläute Schrauben, Breguet-Spirale, Räderbrücke mit Glashütter Streifenschliff, Aufzugsräder mit doppeltem Sonnen-schliff.

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Senator Observer

-Das historische Bindeglied-(Text und Bildmaterial Glashütte Original)

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Beobachtungsuhren, ebenso bekannt unter dem Namen „Deckuhren”, wurden von Mari-neoffizieren im Zusammenspiel mit Marinechronometern und anderen Instrumenten zur exakten Positionsbestimmung des Schiffes auf hoher See benutzt. Marinechronometer und Beobachtungsuhren (auch B-Uhren genannt) wurden bis in die 1970er Jahre in Glashütte gefertigt, Zeugnis für die andauernde Produktion hochwertiger Zeitmesser auch in turbulen-ten Zeiten.

Glashütte Original präsentierte im vergangenen Jahr voller Stolz auf diese Tradition eine neue Version der Beobachtungsuhr: Eine limitierte Edition in Weißgold, die an Julius Ass-mann und Roald Amundsen erinnert. In diesem Jahr folgt dem limitierten Modell eine Edel-stahlausführung, die in zwei eleganten Zifferblattvarianten erhältlich ist.

Der Meisteruhrmacher Julius Assmann gründete sein eigenes Unternehmen im Alter von 25 Jahren und gilt heute als einer der Gründer der Uhrmacherkunst in Glashütte. Er und seine Mitarbeiter spezialisierten sich auf die Herstellung von Zeitmessern, die an Präzision und Langlebigkeit nicht zu übertreffen waren. Die Zuverlässigkeit seiner Beobachtungs-uhren – besonders unter extremen Wetterbedingungen – machten sie zu unabdingbaren Naviga-tionsinstrumenten für Marineoffiziere, Piloten und Entdecker wie den Polarforscher Roald Amundsen, der eine Reihe von Beobachtungsuhren von Julius Assmann mit auf seine legen-däre Südpolexpedition im Jahre 1911 nahm.

Moderne Beobachtungsuhren von Glashütte Original

Das Design des Senator Observers ist in Anlehnung an die Beobachtungsuhren entstanden, die damals im Glashütter Atelier von Julius Assmann gefertigt worden sind. Das neue Modell präsentiert sich in einem Edelstahlgehäuse und ist in zwei Varianten erhältlich: einerseits mit einem lackierten und mit Silberkörnung überzogenen Zifferblatt, andererseits mit einem lackierten und grau gekörnten Zifferblatt.

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Die Zifferblätter beider Modelle bestehen aus drei verschiedenen Lackschichten und beste-chen durch ihre fein gearbeitete, gekörnte Oberfläche. Darauf befinden sich eine kleine Se-kundenanzeige auf 9 Uhr, sowie die Anzeige der Gangreserve 3 Uhr. Das charakteristische Panoramadatum von Glashütte Original ist auf 6 Uhr positioniert. Während die feine Eisen-bahnminuterie die arabischen Ziffern umrahmt, geben die gebläuten und polierten Stunden- und Minutenzeiger Auskunft über den Verlauf der Zeit.

Der Senator Observer ist mit einem 44 mm großen Gehäuse aus poliert-satiniertem Edel-stahl ausgestattet und kann mit einem Armband aus schwarzem Louisiana-Alligatorleder mit Faltschließe komplettiert werden, oder alternativ mit einem braunen Kalbslederarmband im Vintage-Look.

Ein außergewöhnliches Werk für eine zeitgemäße Beobachtungsuhr

Im Herzen der Senator Observer schlägt das Automatikkaliber 100-14, ein präzise vollendetes Uhrwerk mit einer Gangreserve von 55 Stunden (+/- 10%). Traditionell wurden Beobach-tungsuhren mit Handaufzugskalibern ausgestattet. Glashütte Original hat sich jedoch bewusst dafür entschieden, die Senator Observer mit einem zeitgemäßen Automatikkaliber auszustat-ten, um so den Tragekomfort zu maximieren. Folglich repräsentiert die „Auf-und-Ab“ Anzei-ge auf dem Zifferblatt eine Gangreserve, statt die Gangdauer anzuzeigen.

Die exquisiten Veredelungen des Automatikwerks Kaliber 100-14 können mühelos durch den Saphirglasboden bewundert werden. Die mit traditionellem Glashütter Streifenschliff verzier-te, geteilte Dreiviertel-Platine, die polierten Stahlkomponenten und anglierten Kanten, stellen einmal mehr den Beweis für die außergewöhnliche Uhrmacherkunst von Glashütte Original dar.

Referenz 100-14-05-02-04 (Lack Silber grainé) 100-14-02-02-04 (Lack Anthrazit grainé)Gehäusematerial EdelstahlArmband Louisiana-Alligatorleder, ebenfalls erhältlich mit Kalbslederband oder Metallband

Gehäusedurchmesser 44 mmGehäusehöhe 12 mmWasserdicht bis 5 atmGlas beidseitig entspiegeltes SaphirglasBoden Saphirglas

Kaliber Automatikwerk, Kaliber 100-14Abmessungen Durchmesser 31,15 mm, Höhe 6,5 mmSchlagzahl 28.800 A/h, 4 Hz entsprechendGangreserve 55 h (+/- 10%)Lagersteine 60Unruh Schraubenunruh mit 16 Gewichtsschrauben Besonderheiten Stunden und Minuten, kleine Sekunde (dezentral), Gangreserveanzeige, Sekundenstopp, Panoramadatum; Werk

hochfein vollendet, Kanten angliert, Stahlteile poliert und geschliffen, Schwanenhals-Feinregulierung, geteilte Glashütter Dreivier-telplatine mit Glashütte Streifenschliff,

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